5. Shen Tong Jia Chi Fa (Verstärkung des Shentong)

Prinzip: Das "Shen Tong Jia Chi Fa" gehört zu derjenigen Kultivation des Falun-Xiulian-Dafa, die in Ruhe betrieben wird. Beim Praktizieren dieses Satzes wird das "Falun" mit dem Shou Yin (Handsiegel) des "Buddha" gedreht, damit die übernatürlichen Kräfte (einschließlich der Kultivationsfunktionen) und die Kultivationspotenz verstärkt werden. Es gehört zu dem Kultivationsweg oberhalb der mittleren Ebene und wurde ursprünglich im geheimen praktiziert. Zur Befriedigung der Bedürfnisse derjenigen, die schon eine bestimmte Grundlage besitzen, und zur Erlösung derjenigen, die vorherbestimmte Bedingungen dafür haben, wird dieser Kultivationsweg in der Öffentlichkeit verbreitet. Dieser Satz muß im Lotussitz praktiziert werden. Am besten wäre es, daß der Praktizierende ihn im Shuang Pan (Vergleiche Bild 5-1) praktiziert. Mit dem Dan Pan (Im Lotussitz wird ein Unterschenkel über den anderen geschlagen) geht es auch. Beim Praktizieren ist der Strom des Qi sehr stark, und es gibt um den Körper ein sehr großes Energiefeld. Die Bewegungen vollziehen sich entsprechend dem vom Meister gesetzten Qiji. Bei der Verstärkung der übernatürlichen Kräfte sollen die Gedanken des Praktizierenden leer bleiben, sein Unterbewußtsein konzentriert sich leicht auf die beiden Hände. In der Mitte der Handfläche bekommt er das Gefühl der Schwere, der Wärme bzw. der elektrischen Taubheit, er fühlt sich, als ob irgend etwas in seiner Hand läge. Aber er soll nicht mit Absicht nach diesem Gefühl trachten und es so lassen, wie es ist. Je länger ein Praktizierender im Lotussitz bleibt, desto besser ist es. Es hängt aber von der Kultivationspotenz ab. Je länger ein Schüler praktiziert, desto mehr nimmt die Intensität zu, desto schneller entwickelt sich seine Kultivationsenergie. Beim Praktizieren soll der Schüler an nichts denken, seine Gedanken frei halten und allmählich in den Ruhezustand eintreten. Auf diese Weise geht er vom dynamischen Praktizieren zum Zustand des Ding über. Aber sein Zhuyishi muß sich darüber im klaren sein, daß er selbst den Kultivationsweg treibt.

Merkvers:

You Yi Wu Yi,
,
Yin Sui Ji Qi;
;
Si Kong Fei Kong,
,
Dong Jing Ru Yi.
.

Liang Shou Jie Yin (Mit beiden Händen in die Jieyin-Position gehen): Lotussitz machen. Der ganze Körper entspannt sich, darf aber nicht schlaff werden. Der Rücken und der Hals müssen gerade gestellt sein. Der Unterkiefer geht leicht zurück. Die Zunge berührt den Oberkiefer. Die Zähne öffnen sich. Die Lippen aber bleiben zu. Die Augen werden leicht geschlossen. Im Herzen entwickelt sich die Barmherzigkeit, und das Gesicht zeigt eine ruhige und liebenswürdige Miene. Die beiden Hände machen vor dem Unterbauch ein Jieyin. Allmählich in den Ruhezustand eintreten (Bild 5-1).

Shou Yin Nr.1 (Handgeste Nr. 1): (Die Bewegungen verlaufen nach dem vom Meister gesetzten Qiji und müssen ganz gemächlich, langsam und rund sein.) Von dem Zustand des Jieyin heben sich die Hände. Wenn sie vor den Kopf kommen, drehen sich die Handflächen allmählich nach oben. Wenn die Handflächen gerade nach oben zeigen, erreichen sie auch die höchste Position (Bild 5-2). Dann trennen sich die beiden Hände, sie zeichnen über dem Kopf einen Kreisbogen und bewegen sich zu den beiden Seiten, bis sie schräg vor den Kopf kommen (Bild 5-3). Dann fallen die beiden Hände langsam nach unten. Die beiden Ellbogen versuchen sich nach Möglichkeit dem Körper zu nähern. Die Handflächen zeigen nach oben, die Fingerspitzen zeigen nach vorn (Bild 5-4). Danach strecken sich die Handgelenke gerade, wobei sie sich vor der Brust kreuzen. Bei Männern bewegt sich die linke Hand außen, bei Frauen die rechte Hand außen (Bild 5-5). Wenn die beiden Hände bei der Kreuzung eine gerade Linie bilden, dreht sich das Handgelenk der äußeren Hand nach außen, die Handfläche nach oben, dann zeichnet die Hand einen mehr als halben Kreisbogen, wobei die Handfläche nach oben zeigt und die Finger nach hinten. Diese Geste soll mit wohlüberlegter Stärke gemacht werden. Die Handfläche der inneren Hand dreht sich allmählich nach unten, bis sie gerade gestreckt wird. Dann drehen sich die Hand und der Arm nach außen, damit die Handfläche nach außen zeigt. Die Hand und der Arm bilden schräg unten vor dem Körper zusammen mit dem Körper einen Winkel von dreißig Grad (Bild 5-6).

Shou Yin Nr. 2 (Handgeste Nr. 2): Der Bewegung des Bildes 5-6 folgend, geht die linke Hand (die Hand oben) innen nach unten. Die rechte Hand dreht sich, wobei die Handfläche nach innen zeigt, und geht nach oben. Die Bewegungen sind im Vergleich zu denen der Shou Yin Nr. 1 nur seitenverkehrt (Bild 5-7).

Shou Yin Nr. 3 (Handgeste Nr. 3): Das Handgelenk der rechten Hand (bei Frauen der linken Hand) streckt sich, wobei die Handfläche gegen den Körper zeigt. Nach der Kreuzung mit der linken Hand vor der Brust dreht sich die Handfläche nach unten und kommt schräg vorn über den Unterschenkel. Der Arm muß sich strecken. Die Handfläche der linken Hand (bei Frauen der rechten Hand) dreht sich nach innen und geht zugleich nach oben. Nach der Kreuzung mit der rechten Hand dreht sich die Handfläche. Zugleich bewegt sie sich nach links (bei Frauen nach rechts) vor die Schulter. Wenn die Hand dort ist, dreht sich die Handfläche nach oben, die Finger zeigen nach vorn (Bild 5-8).

Shou Yin Nr. 4 (Handgeste Nr. 4): Im Vergleich zu Shou Yin Nr. 3 sind die Haltungen der Hände beim Shou Yin Nr. 4 nur seitenverkehrt. Bei Männern bewegt sich die linke Hand (bei Frauen die rechte Hand) innen; bei Männern bewegt sich die rechte Hand (bei Frauen die linke Hand) außen. Die Handbewegungen betreffen nur den Wechsel der linken und der rechten Hand, und die Handpositionen sind auch seitenverkehrt (Bild 5-9). Die Bewegungen der vier Shou Yin sind aneinander gereiht und dürfen nicht unterbrochen werden.

Jia Chi Qiu Zhuang Shen Tong (Verstärkung der kugelförmigen übernatürlichen Kräfte): Die Bewegung beginnt mit dem Shou Yin Nr. 4. Die obere Hand bewegt sich innen, die untere außen. Bei Männern dreht sich allmählich die rechte Hand (bei Frauen die linke Hand), die Handfläche dreht sich gegen die Brust; bei Männern hebt sich die linke Hand (bei Frauen die rechte Hand). Wenn die beiden Arme vor der Brust eine gerade Linie bilden (Bild 5-10), ziehen sich die beiden Hände zu den beiden Seiten (Bild 5-11). Zugleich drehen sich die Handflächen nach unten. Die Hände bewegen sich ein bißchen weiter über die Knie hinaus. Die Hände liegen auf der Höhe der Hüfte. Der Unterarm und das Handgelenk strecken sich. Die beiden Arme sind entspannt (Bild 5-12). Durch diese Haltung werden die übernatürlichen Kräfte im Körper zur Verstärkung auf die Hände übertragen. Diese übernatürlichen Kräfte sind kugelförmig. Bei der Verstärkung der übernatürlichen Kräfte bekommt ein Praktizierender in der Mitte der Handfläche ein Gefühl der Wärme, der Schwere und der elektrischen Taubheit. Aber ein Praktizierender soll nicht mit Absicht danach trachten und es so lassen, wie es ist. Je länger ein Schüler diese Haltung praktiziert, desto besser ist es; er soll bei ihr bleiben, bis er sie nicht mehr aushalten kann.

Jia Chi Zhu Zhuang Shen Tong (Verstärkung der kegelförmigen übernatürlichen Kräfte): Die Bewegung beginnt mit der obigen Haltung. Die Handfläche der rechten Hand (bei Frauen der linken Hand) dreht sich nach oben, wobei sie sich zum Unterbauch bewegt. Wenn die Hand vor dem Unterbauch ist, zeigt die Handfläche nach oben. Während sich die rechte Hand bewegt, hebt sich die linke Hand (bei Frauen die rechte Hand) und bewegt sich zu dem Unterkiefer. Die Handfläche zeigt dabei immer nach unten. Die Hand liegt jetzt auf der Höhe des Unterkiefers, die Hand und der Arm bleiben gerade. Jetzt zeigen die beiden Handflächen gegeneinander. Dann in den Zustand des Ding eintreten (Bild 5-13). Durch diese Haltung werden die kegelförmigen Kräfte, wie z.B. Zhang Shou Lei (Donner aus der Handfläche), verstärkt. Diese Haltung muß ein Schüler so lange praktizieren, bis er sie nicht mehr aushalten kann. Dann zeichnet die obere Hand von vorn aus einen Halbkreis und fällt vor den Unterbauch. Zugleich hebt sich die untere Hand nach oben bis zum Unterkiefer, die Handfläche dreht sich nach unten (Bild 5-14). Der Arm bleibt in der Höhe der Schulter. Die beiden Handflächen zeigen gegeneinander. Das ist eine andere Haltung zur Verstärkung der kegelförmigen übernatürlichen Kräfte. Diese Haltung soll ein Schüler so lange wie möglich praktizieren, bis die Arme sie nicht mehr aushalten können.

Jing Gong Xiu Lian (Kultivierung in der Meditation): Die Bewegung beginnt mit der letzten Haltung. Dann zeichnet die obere Hand von vorn einen Halbkreis und fällt vor den Unterbauch. Die beiden Hände bilden ein Jieyin (Bild 5-15). Der Praktizierende beginnt jetzt mit der ruhigen Kultivation. Dann tritt er in den Zustand der ruhigen Kultivation ein und bleibt bei dem Ding (Meditation), je länger, desto besser.

Shou Shi (End-Haltung): Die beiden Hände machen ein Heshi (Bild 5-16). Aus dem Zustand des Ding treten und die Beine aus dem Lotussitz lösen.