4.4 Vierte Übung

Prinzip: Diese Übung kann die Energie im menschlichen Körper zum großflächigen Fließen bringen. Die Energie fließt nicht an einem beziehungsweise einigen Meridianen entlang, sondern sie zirkuliert von der ganzen Yin-Seite zu der Yang-Seite. Diese Zirkulation wiederholt sich ununterbrochen. Dieser Satz Bewegungen geht weit über die normalen Wege zum Aufschließen der Meridiane oder den Großen und Kleinen Himmelskreis hinaus. Die Übung befindet sich auf der mittleren Ebene der Übungen von Falun Gong. Mit den ersten drei Übungen als Basis können durch das Praktizieren dieser Übung die Meridiane im ganzen Körper (einschließlich des Großen Himmelskreises) allmählich von oben nach unten aufgeschlossen werden. Die größte Besonderheit dieser Übung besteht darin, durch das Drehen des Falun alle anormalen Zustände im menschlichen Körper zu berichtigen, damit der Mikrokosmos des menschlichen Körpers in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, in dem das Qi im ganzen Körper ungehindert zirkuliert. Wenn ein Praktizierender durch die Kultivierung diesen Zustand erzielt, hat er bereits eine sehr hohe Ebene bei der Kultivierung des weltlichen Fa erreicht. Praktizierende mit sehr guter angeborener Qualität können in das Stadium der Kultivierung des Dafa eintreten. Dann werden ihre Kraft des Gong und ihre übernatürlichen Kräfte im großem Maßstab zunehmen. Beim Praktizieren sollten sich die Hände dem Energiemechanismus entsprechend bewegen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Bewegungen gemächlich, langsam und rund gemacht werden.

Jue

[Mantra oder Merkvers der vor Beginn der Übung einmal aufgesagt wird]

Xuán Zhì Xū,
,
Xīn Qīng Yù;
;
Fǎn Běn Guī Zhēn,
,
Yōu Yōu Qǐ.
.

Vorbereitung: Locker stehen. Die Füße stehen schulterbreit auseinander. Die Knie werden leicht gebeugt. Das Becken wird leicht nach vorne gekippt. Der Körper bleibt entspannt, ohne zu erschlaffen. Das Kinn wird leicht zurückgezogen, während die Zunge den oberen Gaumen berührt. Die obere und die untere Zahnreihe beißen nicht aufeinander. Der Mund bleibt geschlossen. Die Augen werden leicht geschlossen. Das Gesicht strahlt Ruhe und Harmonie aus. Beim Üben hat man das Gefühl, dass man sehr groß ist.

Shuang Shou Jie Yin [Mit beiden Händen in die Jieyin-Position gehen] (Bild 4 - 1).

Shuang Shou He Shi [Mit beiden Händen in die Heshi-Position gehen] (Bild 4 - 2).

Abb. 4-1, 4-2, 4-3, 4-4
Abb. 4-1, 4-2, 4-3, 4-4

Beide Hände lösen sich aus der Heshi-Position. Sie gehen gleichzeitig nach unten in Richtung des Unterbauchs. Dabei drehen sich die Handflächen zum Körper. Der Abstand zwischen den Handflächen und dem Körper beträgt circa zehn Zentimeter. Die Hände gehen weiter über den Unterbauch zwischen die Beine. Die Hände bewegen sich an der Innenseite der Beine entlang weiter nach unten. Nun muss man sich bücken und in die Hocke gehen (Bild 4 - 3). Wenn sich die Fingerspitzen der beiden Hände dem Boden nähern, bewegen sich die Hände von der Stelle vor den Zehen über die äußere Seite der Füße bis hinter die Fersen (Bild 4 - 4).

Abb. 4-5, 4-6, 4-7, 4-8
Abb. 4-5, 4-6, 4-7, 4-8
Abb. 4-9, 4-10, 4-11, 4-12
Abb. 4-9, 4-10, 4-11, 4-12

Dann krümmen sich beide Handgelenke leicht. Hinter den Fersen angekommen bewegen sich die Hände an der hinteren Seite der Beine entlang langsam nach oben (Bild 4 - 5). Beide Hände von hinter dem Rücken weiter nach oben bewegen und sich zugleich aus der gebückten Haltung aufrichten (Bild 4 - 6). Beim ganzen Üben des Fa Lun Zhou Tian Fa dürfen die Hände keine Stelle des Körpers berühren, sonst wird die Energie der Hände wieder in den Körper aufgenommen. Wenn die Hände so weit nach oben kommen, dass sie [am Rücken] nicht mehr weiter kommen können, schließen sich die Hände zu Fäusten, die innen hohl sind (Bild 4 - 7). Die Hände werden aus den Achselhöhlen geholt. Die beiden Arme kreuzen sich vor der Brust. (Es wird keine besondere Anforderung gestellt, welcher Arm außen und welcher innen sein soll. Es hängt von der Gewohnheit des Praktizierenden ab. Es gibt auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen.) (Bild 4 - 8). Die beiden Fäuste öffnen sich, die Hände werden bis oberhalb der Schultern geführt. Dann werden die Hände die Yang-Seite [äußere Seite] der Arme entlang bis zu den Handgelenken geführt. Jetzt zeigen die beiden Handflächen gegeneinander, und zwar zeigt der Daumen der äußeren Hand nach oben, und der der inneren Hand nach unten. Der Abstand zwischen den beiden Händen beträgt circa drei bis vier Zentimeter. Jetzt bilden die Hände und die Arme eine Linie (Bild 4 - 9). Dann beide Hände drehen als ob man einen Ball halten würde. Das heißt, dass die innere und die äußere Hand ihren Platz wechseln. Danach werden die Hände die Yin-Seite [innere Seite] der Unterarme und der Oberarme entlang geführt, wobei die Hände nach oben über den Kopf gehoben werden (Bild 4 - 10). Wenn die Hände über dem Kopf angekommen sind, kreuzen sie sich und bewegen sich weiter zum Halswirbel (Bild 4 - 11). Beide Hände trennen sich aus der Kreuzhaltung und die Fingerspitzen zeigen nach unten, wodurch sie sich mit der Energie des Rückens verbinden. Dann bewegen sich die beiden Hände parallel über den Kopf vor die Brust (Bild 4 - 12). All diese Bewegungen bilden eine Zirkulation des Himmelskreises. Nachdem diese Bewegungen neunmal wiederholt worden sind, gehen beide Hände über die Brust wieder nach unten zum Unterbauch.

Abb. 4-13, 4-14
Abb. 4-13, 4-14

Die Kou Xiao Fu [Die Hände vor dem Unterbauch überkreuzen] (Bild 4 - 13).

Liang Shou Jie Yin [Mit beiden Händen in die Jieyin-Position gehen] (Bild 4 - 14).