2.4.2 Der Falun-Himmelskreis

Unser menschlicher Körper ist ein kleiner Kosmos. Wenn die Energie des menschlichen Körpers einmal um den Körper kreist, bezeichnet man das als Zirkulation des kleinen Kosmos oder als Zirkulation des Himmelskreises. Damit ist der Zusammenschluss der Ren- und Du- Meridiane gemeint. Was die Ebene angeht, ist das nur ein oberflächlicher Himmelskreis, der keine Wirkung für die Kultivierung des Körpers hat. Der wirkliche kleine Himmelskreis fängt beim Niwan-Palast an, läuft bis zum Dantian und zirkuliert im Körperinneren. Diese interne Zirkulation bringt die Meridiane dazu, sich von innen nach außen auszudehnen, sodass alle Meridiane aufgeschlossen werden. Bei unserem Falun Gong ist es erforderlich, dass alle Meridiane schon zu Anfang geöffnet werden.

Der große Himmelskreis ist die Zirkulation der acht Sondermeridiane und zirkuliert einmal um den ganzen Körper. Wenn der große Himmelskreis aufgeschlossen ist, bringt das einen bestimmten Zustand mit sich: Dieser Praktizierende kann schweben. Genau damit ist „am hellichten Tage zum Himmel emporsteigen“ gemeint, wie es im „Buch des Elixiers“ steht. Aber normalerweise wird irgendeine Stelle deines Körpers verschlossen, sodass du nicht schweben kannst. Allerdings wirst du in einen Zustand gebracht, der dich beim Gehen sehr leicht fühlen lässt. Beim Bergsteigen scheint es so, als ob dich jemand nach oben schiebt. Nachdem der große Himmelskreis aufgeschlossen ist, kann das noch eine übernatürliche Fähigkeit mit sich bringen: das Qi unterschiedlicher innerer Organe kann ausgetauscht werden. Das Qi des Herzens geht zum Magen; das Qi des Magens zu den Därmen. Wenn die Kraft des Gong stärker wird und diese übernatürliche Fähigkeit ausserhalb des Körpers eingesetzt wird, ist dies die übernatürliche Fähigkeit des Transportes. Diese Art Himmelskreis nennt man auch Ziwu-Himmelskreis oder Himmel-Erde-Himmelskreis. Aber durch diese Zirkulation kann man den Körper noch nicht umwandeln. Es muss noch einen weiteren entsprechenden Himmelskreis geben, der Maoyou-Himmelskreis genannt wird. Die Zirkulation des Maoyou- Himmelskreises sieht so aus: Er beginnt am Huiyin-Punkt oder Baihui-Punkt und läuft dann an der Seite des Körpers entlang und zwar an der Grenzlinie zwischen der Yin- und Yang-Seite des Körpers.

Bei Falun Gong ist die Zirkulation des Himmelskreises viel größer als die der acht Sondermeridiane bei regulären Kultivierungswegen. Dabei bewegen sich alle Meridiane, die sich überall kreuz und quer im Körper befinden. Es ist erforderlich, dass alle Meridiane auf einmal als ein Ganzes und gründlich freigemacht werden und in Bewegung kommen. All dies ist in unserem Falun Gong zu finden, du brauchst es nicht mit Absicht zu veredeln und auch nicht mit Gedanken zu leiten. Wenn du so etwas machst, wird es schiefgehen. Im Kurs setze ich dir außerhalb deines Körpers Energie-Mechanismen ein, die automatisch zirkulieren. Diese Energie-Mechanismen sind Dinge, die nur beim Praktizieren auf hohen Ebenen zu finden sind. Sie sind ein Teil unseres automatischen Praktizierens. Genauso wie das Falun drehen sich auch sie ununterbrochen und bringen die Meridiane des Körpers in Bewegung. Auch wenn du zuvor noch nie den Himmelskreis praktiziert hast, wurden diese Meridiane trotzdem bereits in Bewegung gebracht. Alles zirkuliert gleichzeitig sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Durch unsere körperlichen Übungen verstärken wir die Energie-Mechanismen außerhalb des Körpers.