Die vierte Übung wird "Falun Zhou Tian Fa" (Falun-Himmelskreis) genannt. Beim Namen wurden der Verständlichkeit halber ein Begriff aus der buddhistischen Schule und ein Begriff aus der taoistischen Schule kombiniert. Früher haben wir die Übung als "Drehen des großen Falun" bezeichnet. Diese Übung hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem großen Himmelskreis aus der taoistischen Schule. Die Vorgaben sind jedoch unterschiedlich. Bereits bei der ersten Übung ist es erforderlich, dass sämtliche Meridiane geöffnet werden. Bei der vierten Übung werden nun sämtliche Meridiane gleichzeitig in Bewegung gebracht. Die Meridiane befinden sich sowohl an der Oberfläche des menschlichen Körpers als auch in jeder inneren Schicht des Körpers. Es gibt sogar Meridiane zwischen den inneren Organen. Wie fließt unsere Energie? Bei uns werden nicht nur ein oder zwei Meridiane oder nur die besonderen Kanäle und acht Meridiane in Bewegung gebracht. Bei uns ist es erforderlich, dass sämtliche Meridiane des menschlichen Körpers gleichzeitig in Bewegung gesetzt werden. Die Energie ist deshalb sehr stark. Wenn man den menschlichen Körper in Vorder- und Rückseite, das heißt in Yin- und Yang-Seite aufteilt, dann läuft die Energie jeweils auf der ganzen Seite. Jede Seite wird vollständig in Bewegung gesetzt. Aus diesem Grund solltest du alle Vorstellungen loslassen, die du früher mit dem Himmelskreis verbunden hast, wenn du Falun Dafa kultivieren möchtest. Bei uns werden Hunderte von Meridianen gleichzeitig geöffnet und in Bewegung gesetzt. Die Bewegungen sind relativ einfach. Die Stehhaltung gleicht der bei den ersten Übungen. Nur beugt man den Körper auch vor und folgt dabei dem Energiemechanismus. Bei den vorherigen Übungen existiert ebenfalls ein solcher Energiemechanismus. Wir sprechen davon, dass die Bewegung dem Energiemechanismus folgt. Bei dieser Übung habe ich dir keinen normalen Energiemechanismus eingesetzt, sondern eine Schicht außerhalb des Körpers, die Hunderte von Meridianen in Bewegung bringen kann. Diese Schicht wird Hunderte von Meridianen innerhalb deines Körpers in Bewegung setzen. Auch wenn du diese Übung im Augenblick nicht machst, wird sie dich in Bewegung bringen. Dieser Energiemechanismus dreht sich auch in die Gegenrichtung. Er dreht sich beidseitig. Aus diesem Grund brauchst du die herkömmlichen Methoden nicht mehr anzuwenden. Du solltest die Übungen so durchführen, wie wir es dir beigebracht haben. Dabei solltest du auf alle Gedankenaktivitäten verzichten. Diese Schicht vom großen Meridian bringt dich in Bewegung und wird alles bewerkstelligen.
Bei dieser Übung soll die Energie des ganzen Körpers in Bewegung gebracht werden. Das heißt, wenn man den menschlichen Körper in Yinund Yang-Seite aufteilt, läuft die Energie von der Yang-Seite zur Yin-Seite, von innen nach außen, von Seite zu Seite, wobei Hunderte und Tausende von Meridianen sich gleichzeitig bewegen. Diejenigen, die früher andere Himmelskreis-Übungen praktiziert und dabei bestimmte Vorstellungen und Begriffe benutzt haben, müssen dies bei der Kultivierung von Dafa ablegen. Was du geübt hast, war viel zu klein: Es dauert viel zu lange, wenn sich nur ein oder zwei Meridiane bewegen. Man glaubte, dass es nur an der Oberfläche des menschlichen Körpers Meridiane gibt. Doch das Netz der kreuz und quer liegenden Meridiane ist dichter als das der Blutgefäße. Die Meridiane befinden sich in allen Räumen und in jeder Schicht deines Körpers, von der Oberfläche bis tief im Inneren. Sie befinden sich auch zwischen den inneren Organen. Deshalb wird der Körper bei uns in zwei Seiten, in Yin- und Yang-Seite, aufgeteilt. So bewegen sich zur gleichen Zeit die komplette Vorder- und Rückseite anstatt nur ein oder zwei Meridiane. Wenn diejenigen, die früher den Himmelskreis geübt haben, ihre alten Vorstellungen nicht loslassen, kommt es zu Störungen. Aus diesem Grund solltest du die alten Vorstellungen nicht mehr beibehalten. Selbst wenn du früher den Himmelkreis zum Laufen gebracht hast, bedeutet das nichts. Wir gehen von Anfang an darüber hinaus. Wir lassen Hunderte von Meridianen gleichzeitig laufen. Die Stehhaltung unterscheidet sich nicht von der bei den vorherigen Übungen. Nur muss man sich dabei vorbeugen. Bei der Übung sollen die Hände dem Energiemechanismus folgen. Sie schweben, geführt vom Energiemechanismus, genauso wie bei der dritten Übung. Bei dieser Übung schwebt und zirkuliert alles im Einklang mit dem Energiemechanismus.
Die Bewegungseinheit soll neunmal wiederholt werden. Wenn du mehr üben möchtest, kannst du die Bewegung 18ma1 wiederholen. Die Neun bestimmt die Anzahl der Wiederholungen. Später, mit mehr Übungspraxis, brauchst du bei der Übung nicht mehr mitzuzählen. Wieso muss man dann nicht mehr mitzählen? Der Grund ist, dass der Energiemechanismus festgelegt wird, wenn du die Bewegungseinheiten stets neunmal wiederholst. Nach dem neunten Mal führt er automatisch zu der Haltung "Die Hände vor dem Unterbauch überkreuzen" (Die Kou Xiao Fu), ohne dass man mitzuzählen braucht. Natürlich musst du in der Anfangsphase noch mitzählen, weil der Energiemechanismus noch nicht so stark ist.