Im Kultivierungskreis wird oft über die Beziehung zwischen Verlust und Gewinn geredet, unter den alltäglichen Menschen wird auch darüber geredet. Wie sollen wir Praktizierende mit Verlust und Gewinn umgehen? Das ist anders als bei den alltäglichen Menschen. Was alltägliche Menschen gewinnen wollen, sind persönliche Vorteile und wie sie gut und angenehm leben können. Wir Praktizierende sind jedoch nicht so, ganz im Gegenteil, wir wollen nicht nach dem streben, was die alltäglichen Menschen haben wollen; doch was wir bekommen, können alltägliche Menschen nicht bekommen, selbst wenn sie es haben wollen; es sei denn, sie kultivieren sich.
Der Verlust, den wir normalerweise meinen, bezieht sich auch nicht auf den Verlust in einem begrenzten Umfang. Wenn mancher über Verlust redet, denkt er, das bedeutet wohl, ein bisschen Geld zu spenden, jemandem in Not zu helfen oder Bettlern auf der Straße etwas zu geben. Das ist auch eine Art Verzicht und eine Art Verlust, aber das heißt nur, dass man bezüglich dieser einen Frage Geld oder Materielles leichtnimmt. Natürlich ist der Verzicht auf Reichtum auch eine Seite davon, und zwar eine relativ wichtige. Aber der Verlust, von dem wir reden, bezieht sich nicht auf so einen kleinen Bereich. Während der Kultivierung haben wir als Praktizierende einfach auf sehr viele Eigensinne zu verzichten: Geltungssucht, Neid, Kampfgeist, Frohsinn; viele verschiedene Arten von Eigensinn müssen beseitigt werden. Der Verlust, von dem wir reden, ist in einem weitreichenden Sinn gemeint, im gesamten Verlauf der Kultivierung soll auf alle Eigensinne und auf alle verschiedenen Begierden der alltäglichen Menschen verzichtet werden.
Vielleicht denken manche: Wir kultivieren uns unter den alltäglichen Menschen; wenn wir alles verlieren würden, wären wir dann nicht den Mönchen und Nonnen gleich? Alles zu verlieren, scheint unmöglich zu sein. Unsere Schule fordert, dass der Teil, bei dem man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, eben genau in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kultiviert wird und die Form der alltäglichen Menschen so weit wie möglich beibehalten wird. Du wirst nicht dazu gebracht, wirklich etwas von den materiellen Vorteilen zu verlieren. Es kommt nicht darauf an, wie hoch dein Amt auch ist oder wie viel Vermögen du auch hast, das Entscheidende ist, ob du jenes Herz ablegen kannst.
Unsere Kultivierungsschule ist direkt auf das Menschenherz gerichtet. Ob man solche Sachen bei den persönlichen Vorteilen und bei den zwischenmenschlichen Konflikten leichtnehmen kann, ist die entscheidende Frage. Bei der Kultivierung im Tempel, in den tiefen Bergen und Wäldern wirst du ganz von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen isoliert sein, du wirst gezwungen, das Herz eines alltäglichen Menschen zu verlieren, in Bezug auf die materiellen Interessen wirst du dazu gebracht, nichts zu gewinnen, damit du verlierst. Diejenigen, die sich unter den alltäglichen Menschen kultivieren, gehen nicht einen solchen Weg; es wird gefordert, es eben unter den Lebensumständen der alltäglichen Menschen leichtzunehmen. Natürlich ist das sehr schwierig und das ist auch das Entscheidendste unserer Kultivierungsschule. Deshalb ist der Verlust, von dem wir reden, nicht in einem engen Sinn, sondern in einem weitreichenden Sinn gemeint. Nehmen wir das Beispiel, etwas Gutes zu tun, Geld zu spenden, schau mal, manche der heutigen Straßenbettler sind Berufsbettler, sie sind sogar reicher als du. Wir sollen auf das Große, nicht auf das Kleine achten. Beim Kultivieren soll man sich ja offen und aufrichtig und auf Großes gerichtet kultivieren. Das, was wir im Verlauf des Verlierens wirklich verlieren, sind die schlechten Dinge.
Normalerweise glauben die Menschen, dass alles, wonach sie trachten, gut ist. Von hohen Ebenen aus gesehen, dient das alles in Wirklichkeit dazu, die paar persönlichen Vorteile der alltäglichen Menschen zu befriedigen. In der Religion wird gesagt: Wie viel Geld du auch haben magst und wie hoch dein Amt auch sein mag, das bleibt nur für einige Dutzende von Jahren; es kann bei der Geburt nicht mitgebracht und beim Sterben nicht mitgenommen werden. Warum ist die Kultivierungsenergie so wertvoll? Eben weil sie direkt an deinem Urgeist anwächst, man kann sie bei der Geburt mitbringen und beim Sterben wieder mitnehmen; außerdem bestimmt sie direkt deine Fruchtposition, deshalb ist die Kultivierung nicht einfach. Das heißt, dass das, worauf du verzichtest, etwas Schlechtes ist und nur so kannst du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren. Was bekommst du dann? Die Erhöhung der Ebene, zum Schluss die richtige Frucht, den endgültigen Erfolg und die Vollendung, womit das grundlegende Problem gelöst wird. Natürlich ist es nicht einfach, dass wir auf einmal alle verschiedenen Begierden der alltäglichen Menschen verlieren und dem Maßstab eines wahren Kultivierenden entsprechen können; es wird langsam gemacht. Nun hast du von mir gehört, dass es langsam gemacht wird und so sagst du: Der Lehrer hat gesagt, langsam machen, dann mache ich es eben langsam. Das geht aber nicht! Du sollst strenge Anforderungen an dich stellen, aber wir erlauben dir, dich langsam zu erhöhen. Wenn du es heute auf einmal erreichen würdest, wärst du heute schon ein Buddha, das ist auch unrealistisch. Mit der Zeit wirst du das schon erreichen.
Was wir verlieren, ist dem Wesen nach etwas Schlechtes. Was ist das? Das ist Karma, es hängt eng mit dem Herzen des Menschen zusammen und sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Zum Beispiel haben alltägliche Menschen verschiedene schlechte Gesinnungen, wegen persönlicher Vorteile tut einer verschiedene schlechte Dinge, dadurch bekommt er diese schwarze Substanz – Karma. Das hängt direkt mit unserem eigenen Herzen zusammen; um diese schlechte Sache zu beseitigen, muss dein Herz zuerst von Grund auf verändert werden.
Zwischen der weißen und der schwarzen Substanz gibt es einen Umwandlungsprozess. Nachdem Konflikte zwischen Menschen aufgetreten sind, gibt es einen Umwandlungsprozess. Nach einer guten Tat bekommt man weiße Substanz – De; nach einer schlechten Tat bekommt man schwarze Substanz – Karma. Es gibt auch noch einen Prozess der Weitervererbung. Mancher fragt, ob man wohl in der ersten Hälfte seines Lebens etwas Schlechtes getan hat? Das ist aber nicht unbedingt bei allen so, weil das Karma, das ein Mensch angesammelt hat, nicht nur aus einem Leben stammt. Im Kultivierungskreis wird gesagt, dass der Urgeist unsterblich ist. Wenn der Urgeist unsterblich ist, dann hatte er vielleicht gesellschaftliche Aktivitäten in seinen Vorleben, er hat vielleicht in den Aktivitäten in seinen Vorleben jemandem etwas geschuldet, jemanden schikaniert oder etwas anderes Schlechtes getan, getötet und so weiter, dann wurde Karma erzeugt. Diese Dinge sammeln sich in den anderen Räumen immer weiter an und bleiben immer bei ihm; mit der weißen Substanz ist es genauso. Es gibt nicht nur diese eine Quelle. Es gibt noch einen Fall, nämlich, es kann in der Sippe beziehungsweise von den Vorfahren weitergegeben werden. Früher sagten die älteren Menschen: De sammeln, De sammeln, die Vorfahren haben De gesammelt; dieser Mensch ist dabei, De zu verlieren, De zu verbrauchen. Diese Worte sind vollkommen zutreffend. Jetzt haben die alltäglichen Menschen schon taube Ohren für solche Worte. Wenn du den jüngeren Leuten sagst: Es fehlt De, zu wenig De, nehmen sie sich das überhaupt nicht zu Herzen. Tatsächlich hat das eine wirklich tiefe Bedeutung; sie ist nicht nur ein gedanklicher und geistiger Maßstab der Menschen der neueren Zeit, sondern sie ist wirklich etwas materiell Existierendes; der Körper des Menschen hat diese beiden Substanzen.
Manche fragen: Bedeutet das, dass man sich nicht mehr zu hohen Ebenen kultivieren kann, wenn man viel schwarze Substanz hat? Man kann es so sagen, bei Menschen mit viel schwarzer Substanz kann diese das Erleuchtungsvermögen beeinflussen. Denn sie bildet um deinen Körper herum ein Feld, das dich eben genau umschließt, dadurch wirst du von den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren isoliert und so haben solche Menschen vielleicht ein schlechtes Erleuchtungsvermögen. Wenn andere über Kultivierung und Qigong reden, hält er das alles für Aberglaube und glaubt es überhaupt nicht, er findet es lächerlich. Normalerweise ist es so, aber auch nicht absolut. Bedeutet das, dass es dann sehr schwierig für diesen Menschen ist und er keine hohe Kultivierungsenergie mehr entwickeln kann, wenn er sich kultivieren will? So ist das auch wieder nicht. Wir sagen, Dafa ist grenzenlos und die Kultivierung hängt voll und ganz von deinem Herzen ab. Der Meister führt durch die Tür, die Kultivierung hängt von einem selbst ab. Es hängt vollkommen davon ab, wie du dich kultivierst. Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, hergeben kannst und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich keinerlei Schwierigkeiten daran hindern können, dann sage ich, dass es kein Problem gibt.
Derjenige mit viel schwarzer Substanz muss normalerweise mehr hergeben als derjenige mit viel weißer Substanz. Weil die weiße Substanz den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren direkt angeglichen ist und solange einer seine Xinxing erhöht und sich in den Konflikten erhöhen kann, wird seine Kultivierungsenergie schon wachsen, so einfach ist das. Einer mit viel De hat ein hohes Erleuchtungsvermögen, er kann auch Leiden ertragen – Sehnen und Knochen strapazieren, das Herz leiden lassen –, auch wenn er das Körperliche etwas mehr erträgt und das Geistige weniger, kann die Kultivierungsenergie wachsen. Bei einem Menschen mit viel schwarzer Substanz geht das jedoch nicht, er muss zuerst solch einen Vorgang durchmachen: Zuerst muss die schwarze Substanz in die weiße Substanz umgewandelt werden. So ist der Vorgang und das ist auch äußerst schmerzhaft. Deshalb muss einer mit einem schlechten Erleuchtungsvermögen normalerweise mehr Leiden ertragen; ist das Karma groß, das Erleuchtungsvermögen schlecht, dann ist es noch schwieriger für ihn, sich zu kultivieren.
Ein konkretes Beispiel: Schau dir mal an, wie er sich kultiviert. Die Kultivierung bei der Meditation erfordert ein langes Verweilen im Lotussitz, im Lotussitz schmerzen die Beine und sie werden taub; mit der Zeit beginnt es am Herzen zu nagen und das sehr stark. Sehnen und Knochen strapazieren, das Herz leidet; der Körper fühlt sich nicht wohl und das Herz auch nicht. Manche haben Angst vor Schmerzen beim Lotussitz, nehmen die Beine herunter und wollen nicht durchhalten. Manche können es nicht ertragen, wenn sie nur ein bisschen länger im Lotussitz sitzen. Die Beine heruntergenommen, umsonst praktiziert. Sobald es im Lotussitz wehtut, bewegen sie sich sofort ein bisschen, dann gehen sie wieder in den Lotussitz. Wir sehen, dass das keine Wirkung hat. Denn wenn ihm die Beine wehtun, sehen wir, dass sich die schwarze Substanz auf seine Beine stürzt. Die schwarze Substanz ist eben das Karma; beim Leiden kann das Karma beseitigt werden und dadurch wandelt es sich in De um. Sobald es wehtut, wird das Karma beseitigt, je stärker das Karma nach unten drückt, desto schmerzhafter ist es in seinen Beinen, daher tun ihm seine Beine nicht ohne Grund weh. Normalerweise kommt beim Lotussitz der Schmerz in den Beinen in Schüben, es schmerzt eine Weile und ist besonders schwer zu ertragen, danach lässt es wieder nach und nach einer kurzen Weile fängt es wieder an zu schmerzen. Normalerweise ist es so.
Denn das Karma wird Stück für Stück beseitigt. Wenn ein Stück beseitigt ist, geht es den Beinen ein bisschen besser; nach einer kurzen Weile kommt ein weiteres Stück, dann fängt es wieder an wehzutun. Nachdem die schwarze Substanz beseitigt ist, löst sie sich nicht auf; auch diese Substanz geht nicht verloren. Nachdem sie beseitigt ist, wandelt sie sich direkt in weiße Substanz um, diese weiße Substanz ist nämlich die De. Warum kann sie auf diese Weise umgewandelt werden? Weil er Leiden ertragen, hergegeben und Schmerzen ausgehalten hat. Wir sagen, einer bekommt De, wenn er selbst Schmerzen ausgehalten, Leiden ertragen und Gutes getan hat. Deshalb wird so etwas bei der Meditation im Lotussitz auftauchen. Sobald manchem die Beine ein bisschen wehtun, springt er auf, bewegt sich ein bisschen, dann geht er wieder in den Lotussitz. Das hat überhaupt keine Wirkung. Mancher übt die Pfahlstellung, die Arme werden durch das Hochhalten müde, er kann es nicht aushalten und nimmt sie herunter. Das hat überhaupt keine Wirkung. Was zählt denn schon dieses bisschen Leiden? Ich sage, wenn sich die Menschen einfach so durch das Hochhalten der Arme schon erfolgreich kultivieren könnten, wäre es einfach zu leicht. Das ist ein Zustand, der bei der Kultivierung in der Meditation auftaucht.
Bei unserer Schule läuft es im Großen und Ganzen nicht so ab, aber es gibt auch einen Teil, der in diesem Bereich wirkt. Bei uns wird das Karma meistens durch zwischenmenschliche Reibereien in Bezug auf die Xinxing umgewandelt, normalerweise zeigt es sich auf diese Weise. Die Leiden, die man bei den Konflikten und bei den zwischenmenschlichen Reibereien erträgt, sind sogar stärker als jene Schmerzen. Ich sage, die körperlichen Leiden sind am leichtesten zu ertragen, Zähne zusammenbeißen, dann vorbei. Bei den zwischenmenschlichen Intrigen und Kämpfen ist es am schwierigsten, das Herz zu beherrschen.
Ein Beispiel: Ein Mensch kommt zur Arbeit und hört zwei Menschen etwas Schlechtes über ihn reden, und zwar sehr schlimm, Ärger überkommt ihn. Aber wir haben gesagt, ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird, er soll hohe Maßstäbe an sich selbst anlegen. So denkt er: „Der Lehrer hat gesagt, wir Praktizierende sind nicht wie die anderen, wir sollen eine großzügige Haltung einnehmen." Er kommt mit den beiden nicht in Streit. Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen. Deshalb kann er es im Herzen nicht lassen, es nagt am Herzen, es kann sein, dass irgendetwas an seinem Herzen zieht, sodass er den Kopf umdrehen will, um zu sehen, wie die beiden aussehen, die schlecht über ihn reden. Er wendet seinen Kopf für einen Blick, die grimmigen Mienen dieser beiden sind sehr aggressiv, sie sind gerade dabei, sich heftig zu unterhalten. Auf einmal kann er es nicht mehr ertragen, die Wut steigt in ihm hoch, er wird vielleicht gleich mit den beiden loslegen. Bei zwischenmenschlichen Konflikten ist es sehr schwierig, sein Herz zu beherrschen. Ich sage, wenn alles beim Lotussitz vergehen würde, wäre es doch leicht; aber das wird nicht immer so sein.
Deshalb wirst du beim zukünftigen Praktizieren auf allerlei Schwierigkeiten stoßen. Wie kannst du dich ohne diese Schwierigkeiten kultivieren? Alle sind gut: Du bist gut, ich bin auch gut, kein Interessenskonflikt, keine Störung des menschlichen Herzens, du sitzt da und deine Xinxing wird sich schon erhöhen? Das geht aber nicht. Der Mensch muss sich in der Praxis wirklich stählen, erst dann kann er sich erhöhen. Manche sagen: „Warum stoßen wir beim Praktizieren immer auf Probleme?" Die Probleme unterscheiden sich nicht sehr von denen unter den alltäglichen Menschen. Denn du kultivierst dich eben unter den alltäglichen Menschen, du wirst nicht plötzlich auf den Kopf gestellt, irgendwo hingehängt oder in den Himmel gebracht und dort ein bisschen leiden gelassen. So etwas kann es nicht geben. Alles bleibt wie bei den alltäglichen Menschen: Irgendeiner ist heute nicht gut zu dir, irgendeiner ärgert dich, irgendeiner ist schlecht zu dir, plötzlich sagt einer etwas Beleidigendes zu dir. Dabei wird gesehen, wie du damit umgehst.
Warum stößt du auf solche Probleme? All dies wird durch das Karma verursacht, das du selbst verschuldet hast. Wir haben schon unzählige Portionen für dich beseitigt. Es bleibt nur noch das bisschen, das auf verschiedene Ebenen verteilt wird, um deine Xinxing zu erhöhen; einige Schwierigkeiten sind eingerichtet worden, damit das Menschenherz gestählt und allerlei Eigensinne beseitigt werden. All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten; um deine Xinxing zu erhöhen, haben wir sie benutzt. Wir werden sicherstellen, dass du sie alle überwinden kannst. Solange du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden; es ist nur zu befürchten, dass du selbst sie nicht überwinden willst. Wenn du willst, kannst du sie überwinden. Also, wenn du später auf Konflikte stößt, sollst du sie nicht für zufällig halten. Denn wenn Konflikte entstehen, werden sie plötzlich auftauchen, aber sie sind nicht zufällig da, sie sind dazu da, um deine Xinxing erhöhen zu lassen. Solange du dich als einen Praktizierenden betrachtest, kannst du schon gut damit umgehen.
Natürlich wirst du nicht darüber informiert, wann die Schwierigkeiten und Konflikte kommen. Was kultivierst du noch, wenn du über alles informiert wärst? Sie hätten auch keine Wirkung mehr. Normalerweise tauchen sie plötzlich auf, nur so kann die Xinxing eines Menschen geprüft werden, nur so kann sich die Xinxing eines Menschen wirklich erhöhen. Ob man seine Xinxing beherrschen kann, lässt sich nur auf diese Weise sehen, deshalb tauchen die Konflikte nicht zufällig auf. Während des ganzen Verlaufs der Kultivierung werden solche Probleme bei der Umwandlung des Karmas auftauchen, sie sind viel schwerer zu ertragen als das Strapazieren der Sehnen und Knochen und als es sich die normalen Menschen vorstellen. Du praktizierst, du praktizierst ein bisschen länger und hältst die Hände hoch bis zur Ermüdung oder stehst bis die Beine ermüdet sind, wächst so schon deine Kultivierungsenergie? Wenn du einige Stunden länger praktizierst, kann dann deine Kultivierungsenergie schon wachsen? Das hat nur die Wirkung, den Benti umzuwandeln. Und es braucht noch Energie, um es zu verstärken. Das hat keine Wirkung auf die Erhöhung der Ebene. Das Leiden des Herzens ist erst der Schlüssel zur wirklichen Erhöhung der Ebene. Wenn man sich allein durch das Strapazieren der Sehnen und Knochen schon erhöhen könnte, dann sage ich, die chinesischen Bauern leiden am meisten, sollten sie dann alle große Qigong-Meister sein? Wie sehr du auch deine Sehnen und Knochen strapazierst, du kannst dich doch nicht mit ihnen vergleichen: Jeden Tag arbeiten sie unter der brennenden Sonne auf dem Feld, leidend und müde. Also so einfach ist das nicht. Deshalb sagen wir, sich wirklich erhöhen zu wollen, dann das Herz wirklich erhöhen lassen, nur so kann man sich wirklich erhöhen.
Damit wir uns bei der Umwandlung des Karmas gut beherrschen können und die Dinge nicht wie die alltäglichen Menschen verderben, sollen wir im Alltag ein barmherziges Herz und einen harmonischen, ruhigen Herzenszustand bewahren. Wenn du dann plötzlich auf Probleme stößt, kannst du gut damit umgehen. Wenn dein Herz immer so harmonisch und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken, wenn die Probleme plötzlich auftauchen. Wenn du im Herzen immer an Streiten und Kämpfen mit anderen denkst, dann sage ich, du wirst sofort mit anderen streiten, wenn du auf Probleme stößt; das ist garantiert so. Deshalb sage ich, wenn du auf Konflikte stößt, lässt man dich eben deine eigene schwarze Substanz in die weiße Substanz, in De, umwandeln.
Unsere Menschheit hat sich bis zum heutigen Zustand entwickelt, fast jeder hat sich lange im Karma gewälzt und trägt ziemlich großes Karma an sich. Deshalb wird so etwas oft bei der Umwandlung des Karmas vorkommen. Während deine Kultivierungsenergie wächst und sich deine Xinxing erhöht, wird gleichzeitig dein Karma beseitigt und umgewandelt. Wenn du auf Konflikte stößt, wird sich das vielleicht beim Stählen der Xinxing zwischen den Menschen zeigen. Wenn du das ertragen kannst, wird dein Karma beseitigt; deine Xinxing wird sich erhöhen und deine Kultivierungsenergie wird auch wachsen. Dann sind sie ineinander verschmolzen. Die früheren Menschen hatten viel De, ihre Xinxing war von Anfang an schon hoch, sie brauchten nur ein kleines bisschen Leiden zu ertragen, schon konnte ihre Kultivierungsenergie wachsen. Die heutigen Menschen sind aber nicht so, sobald sie leiden, wollen sie sich nicht mehr kultivieren, außerdem ist es immer schwieriger für sie zu erkennen, dann ist es noch schwieriger sich zu kultivieren.
Wenn du während der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder wenn dich andere schlecht behandeln, kann es zwei Möglichkeiten geben: Erstens, du hast vielleicht in deinen Vorleben andere schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen nicht ausgeglichen: „Warum werde ich so behandelt?" Aber warum hast du andere früher so behandelt? Du würdest sagen: „Damals wusste ich das nicht, in diesem Leben kümmere ich mich nicht um die Dinge aus jenem Leben." Das geht aber nicht. Es gibt noch eins: Bei den Konflikten ist die Frage der Umwandlung des Karmas betroffen. Wenn wir also konkret damit umgehen, sollen wir eine großzügige Haltung einnehmen und nicht so handeln wie alltägliche Menschen. Am Arbeitsplatz und in anderen Arbeitsumgebungen ist das genauso, bei Selbstständigen ist das ebenso, es gibt auch den Umgang mit Menschen, es ist unmöglich, keinen Kontakt mit der Gesellschaft zu haben, zumindest gibt es noch Beziehungen zwischen Nachbarn.
Im gesellschaftlichen Umgang wird man auf allerlei Konflikte stoßen. Bei dem Teil von uns, bei dem man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, ist es so: Ganz gleich, wie viel Geld du auch haben magst, wie hoch dein Amt auch sein mag, ob du ein Selbstständiger bist, eine Firma hast oder was für Geschäfte du auch machst, all das spielt keine Rolle. Man kann fair im Geschäft sein und ein aufrichtiges Herz haben. Alle Berufe in der menschlichen Gesellschaft sollen existieren; es ist das Menschenherz, das nicht aufrichtig ist und das hat nichts damit zu tun, in welchem Beruf man tätig ist. Früher gab es einen Spruch: „Zehn Händler, neun tückisch." Das sagen die alltäglichen Menschen. Ich sage, das ist eine Frage des Menschenherzens. Wenn du ein aufrichtiges Herz hast und fair handelst, dann sollst du auch mehr Geld verdienen, nachdem du mehr hergegeben hast. Du hast das bekommen, weil du unter den alltäglichen Menschen etwas hergegeben hast. Ohne Verlust kein Gewinn; Gewinn durch Arbeit. In jeder sozialen Schicht kann man ein guter Mensch sein, in unterschiedlichen Schichten gibt es unterschiedliche Konflikte. Hohe Schichten haben Konfliktformen der hohen Schichten, alle Konflikte können richtig behandelt werden. Ganz gleich, in welcher Schicht, man kann ein guter Mensch sein und all die verschiedenen Begierden und Eigensinne leichtnehmen. In unterschiedlichen Schichten kann man sich als ein guter Mensch zeigen, jeder kann sich in seiner Schicht kultivieren.
Zurzeit sind in China die zwischenmenschlichen Konflikte ziemlich eigenartig, ganz gleich, ob es in den staatlichen Unternehmen oder in anderen Unternehmen ist. Dieses Phänomen hat es in anderen Ländern und in der Geschichte nie gegeben. Die Interessenskonflikte scheinen also besonders heftig zu sein, einander zu hintergehen und miteinander zu kämpfen wegen eines winzigen Vorteils, die ausgesendeten Gedanken und angewandten Tricks sind alle sehr schlecht, es ist sogar schwer, ein guter Mensch zu sein. Ein Mensch kommt zum Beispiel zur Arbeit, er spürt, irgendetwas liegt in der Luft. Später wird ihm gesagt: „Jemand hat etwas sehr Schlechtes über dich gesagt und es an die große Glocke gehängt, er hat sich bei der Leitung über dich beschwert, er hat dich in Misskredit gebracht." Jeder schaut dich mit einem merkwürdigen Blick an. Kann ein normaler Mensch so etwas ertragen? Wie kann er das erdulden? Wie du mir, so ich dir. Er hat seine Leute, ich habe auch meine Leute, lass uns loslegen. Wenn du unter den alltäglichen Menschen so handelst, werden die alltäglichen Menschen sagen, dass du stark bist. Aber als ein Praktizierender bist du dann viel zu schlecht. Wenn du streitest und kämpfst wie ein alltäglicher Mensch, dann bist du nun einmal ein alltäglicher Mensch. Wenn du dich beim Kampf noch tüchtiger zeigst als er, dann bist du noch nicht einmal so gut wie dieser alltägliche Mensch.
Wie sollen wir mit dieser Frage umgehen? Wenn wir auf diese Art Konflikt stoßen, sollen wir zuerst gefasst und ruhig bleiben und nicht so handeln wie er. Natürlich können wir es mit guter Absicht erklären und die Sache klarstellen, das ist in Ordnung; aber wenn du zu eigensinnig bist, so geht das auch nicht. Wenn wir auf solche Probleme stoßen, sollen wir nicht streiten und kämpfen wie die anderen. Er handelt so und du auch, bist du dann nicht doch ein alltäglicher Mensch? Nicht nur, dass du nicht kämpfen und streiten sollst wie er, sondern du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen. Hast du dich nicht geärgert, wenn du ihn hasst? Dann ist es dir nicht gelungen, nachsichtig zu sein. Wir sprechen von Zhen, Shan, Ren, von deiner Barmherzigkeit ist dann noch weniger zu sehen. Deshalb sollst du nicht so handeln wie er, du sollst dich wirklich nicht über ihn ärgern, auch wenn er dich überall in Misskredit gebracht hat, sodass du deinen Kopf nicht mehr heben kannst. Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken. Alltägliche Menschen denken vielleicht: „Ist das dann nicht so wie bei Ah Q?" Ich sage dir, so ist das nicht.
Denk einmal nach: Du bist ein Praktizierender, soll ein hoher Maßstab an dich angelegt werden oder nicht? Du wirst dann nicht mehr nach den Grundsätzen der alltäglichen Menschen gefordert, nicht wahr? Du bist ein Kultivierender, sind es dann nicht Dinge von hohen Ebenen, die du bekommst? Dann musst du nach den Grundsätzen der hohen Ebenen gefordert werden. Wenn du so handelst wie er, bist du dann nicht genauso wie er? Also, warum sollst du ihm dann auch noch danken? Denk mal nach, was du bekommen hast? In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt: Wer nichts verliert, gewinnt nichts; wenn einer etwas gewinnt, muss er etwas verlieren. Unter den alltäglichen Menschen hat er dich in Misskredit gebracht, dann zählt er zur Seite der Gewinner und er hat Vorteile bekommen. Je mehr er dich in Misskredit gebracht hat und je größeres Aufsehen er erregt, desto mehr erträgst du und desto mehr De verliert er, all diese De wird dir gegeben. Zugleich, während du das ertragen hast, hast du es vielleicht sehr leicht genommen und du hast es dir überhaupt nicht zu Herzen genommen.
In diesem Kosmos gibt es noch einen Grundsatz: Du hast sehr großes Leiden ertragen, so wird auch dein eigenes Karma umgewandelt. Denn du hast etwas hergegeben, wie viel du ertragen hast, so viel wird umgewandelt, alles wird zur De. Ist es nicht genau diese De, die die Praktizierenden haben wollen? Hast du dann nicht schon zwei Gewinne? Dein Karma ist auch beseitigt worden. Wo sonst könntest du deine Xinxing erhöhen, wenn er dir diese Umgebung nicht geschaffen hätte? Du bist gut, ich bin auch gut, gut sitzen alle beisammen und dann wächst schon die Kultivierungsenergie, wo gibt es denn so etwas? Gerade weil er so einen Konflikt für dich geschaffen hat und damit eine Gelegenheit zur Erhöhung deiner Xinxing entstanden ist, kannst du deine Xinxing erhöhen. Hat sich deine Xinxing dann nicht erhöht? Der dritte Gewinn. Du bist ein Praktizierender; wenn sich deine Xinxing erhöht hat, ist deine Kultivierungsenergie nicht auch mitgewachsen? Vier Gewinne auf einen Schlag. Warum sollst du ihm nicht danken? Du sollst ihm wirklich von Herzen sehr dankbar sein, das ist wirklich so.
Natürlich waren die Gedanken, die er ausgesendet hat, nicht gut, sonst hätte er dir auch keine De gegeben. Aber er hat dir wirklich eine Gelegenheit zur Erhöhung deiner Xinxing geschaffen. Das heißt, wir müssen unbedingt auf die Kultivierung der Xinxing achten; beim Kultivieren der Xinxing wird gleichzeitig Karma beseitigt und in De umgewandelt, erst dann kann sich deine Ebene erhöhen, sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Von hohen Ebenen aus gesehen, haben sich die Grundsätze schon geändert. Alltägliche Menschen können das jedoch nicht einsehen. Wenn du die Grundsätze hoher Ebenen betrachtest, wirst du sehen, dass sie völlig anders sind. Unter den alltäglichen Menschen hältst du einen Grundsatz für richtig, aber er ist nicht wirklich richtig. Erst von hohen Ebenen aus gesehen, ist etwas wirklich richtig, oft ist das so.
Die Grundsätze habe ich euch gründlich erklärt, ich hoffe, dass ihr euch bei der zukünftigen Kultivierung als Praktizierende betrachten und wirklich kultivieren könnt, denn die Grundsätze sind schon bekannt. Vielleicht findet mancher, weil er sich unter den alltäglichen Menschen befindet, dass die greifbaren materiellen Vorteile der alltäglichen Menschen direkt vor seinen Augen stehen und diese doch praktisch sind. In der starken Strömung der alltäglichen Menschen kann er sich doch nicht entsprechend den hohen Maßstäben fordern. In Wirklichkeit ist es so: Um ein guter Mensch unter den alltäglichen Menschen zu sein, gibt es Helden und vorbildliche Menschen, sie sind Vorbilder unter den alltäglichen Menschen. Willst du ein Kultivierender sein, hängt dies voll und ganz von deinem Herzen und deinem eigenen Erkennen ab, es gibt kein Vorbild. Zum Glück haben wir heute das Dafa schon erklärt; wenn du dich in der Vergangenheit kultivieren wolltest, gab es jedoch niemanden, der es erklärte. Wenn du also nach dem Dafa handelst, wirst du es vielleicht besser machen. Ob du dich kultivieren kannst, ob du es schaffen kannst und bis zu welcher Ebene du vorstoßen wirst, hängt voll und ganz von dir selbst ab.
Natürlich beschränken sich die Umwandlungsformen des Karmas nicht nur auf das, was ich eben erklärt habe, in anderen Bereichen zeigen sie sich auch. In der Gesellschaft, in der Familie tauchen sie auch auf. Auf der Straße oder in anderen gesellschaftlichen Umgebungen kannst du auch auf Probleme stoßen. Du wirst dazu gebracht, das Herz, das du unter den alltäglichen Menschen nicht loslassen kannst, loszulassen. Alle Eigensinne, solange du sie hast, werden in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen. Man lässt dich auf die Nase fallen, damit du daraus Tao erkennst, so kultivierst du dich da hindurch.
Es gibt noch einen relativ typischen Fall. Viele unter uns haben so etwas bei der Kultivierung erlebt: Gerade wenn du praktizierst, ist dein Ehepartner besonders unglücklich; sobald du praktizierst, streitet er mit dir. Wenn du etwas anderes machst, kümmert er sich nicht darum. Wenn du zum Beispiel Mah-Jongg spielst und viel Zeit damit verschwendest, ist er zwar auch nicht froh darüber, findet es aber nicht so schlimm, als wenn du praktizierst. Dein Praktizieren macht ihm doch nichts aus; den Körper zu trainieren, das stört ihn auch nicht, das ist doch gut. Aber sobald du praktizierst, wird er heftig mit dir streiten. Wegen des Praktizierens haben sich manche Ehepaare beinahe scheiden lassen. Viele haben nicht darüber nachgedacht, warum so etwas geschehen ist. Wenn du ihn später fragst, warum er sich so sehr über das Praktizieren geärgert hat, kann er nichts sagen, wirklich nichts: „Ja, ich sollte mich auch nicht so sehr ärgern, aber in dem Moment war ich einfach so aufgebracht." Was ist das denn eigentlich? Beim Praktizieren wird das Karma umgewandelt, wer nichts verliert, gewinnt nichts; was du verlierst, ist doch etwas Schlechtes, dafür musst du etwas hergeben.
Wenn du vielleicht gerade durch die Haustür hereinkommst, geht dein Ehepartner ohne Grund auf dich los. Wenn du das erduldest, dann hast du heute nicht umsonst praktiziert. Manche wissen auch, dass man beim Praktizieren auf De achten muss, deshalb ist er normalerweise sehr lieb zu seiner Frau. Er denkt: „Sonst bin ich doch derjenige, der das Sagen hat, heute tanzt sie mir aber auf der Nase herum." Er kann seine Wut nicht mehr zurückhalten und streitet mit ihr, schon hat er heute wieder umsonst praktiziert. Denn das Karma ist da, sie hilft dir, es zu beseitigen, aber du machst da nicht mit und streitest mit ihr, dann wird es nicht beseitigt. So etwas passiert sehr oft, vielen unter uns ist so etwas begegnet, sie haben aber nicht darüber nachgedacht, warum das so ist. Wenn du etwas anderes machst, mischt sie sich normalerweise auch nicht ein; das ist eigentlich eine gute Sache, aber sie macht dir ständig Probleme. In Wirklichkeit hilft sie dir, das Karma zu beseitigen, aber das weiß sie selbst nicht. Es ist aber nicht so, dass sie nur äußerlich mit dir streitet und innerlich doch ganz lieb zu dir ist, so ist das nicht, ihr Ärger kommt wirklich aus dem Herzen. Denn auf wen das Karma fällt, der fühlt sich unwohl, das ist mit Sicherheit so.
Weil früher viele Menschen ihre Xinxing nicht gut bewahren konnten, tauchten viele Probleme auf. Nachdem sie sich zu einer gewissen Ebene kultiviert hatten, konnten sie nicht mehr höher kommen. Mancher hatte von Anfang an schon eine relativ hohe Xinxing, beim Praktizieren ist sein Himmelsauge plötzlich geöffnet worden und er hat eine gewisse Ebene erreicht. Weil dieser Mensch eine relativ gute angeborene Grundlage und eine sehr hohe Xinxing hatte, wuchs seine Kultivierungsenergie auch sehr schnell. Seine Kultivierungsenergie ist bis zu der Stelle gewachsen, wo sich seine Xinxing befand; wenn er dann seine Kultivierungsenergie weiter erhöhen will, wird sich der Konflikt auch zuspitzen, dann muss er seine Xinxing weiter erhöhen. Besonders diejenigen, die von Natur aus schon eine gute Grundlage haben, spüren, dass es mit ihrer Kultivierungsenergie rasch bergauf geht und es mit dem Praktizieren auch ganz gut klappt. Wieso sind plötzlich so viele Probleme aufgetaucht? Wieso läuft alles schief? Andere sind nicht mehr gut zu ihm, die Leitung schätzt ihn auch nicht mehr, zu Hause gibt es Spannungen. Wieso sind auf einmal so viele Konflikte aufgetaucht? Er selbst kann das auch nicht erkennen. Aufgrund seiner guten angeborenen Grundlage hat er eine gewisse Ebene erreicht, ein solcher Zustand ist entstanden. Aber wie kann das der Maßstab für die endgültige Vollendung eines Kultivierenden sein? Auf dem Weg der Kultivierung nach oben stehst du noch ganz am Anfang! Du musst dich weiter erhöhen. Die Wirkung kam durch das bisschen an angeborener Grundlage, die du mitgebracht hast und so erst konntest du diesen Zustand erreichen. Bei weiterer Erhöhung muss der Maßstab auch angehoben werden.
Manche sagen: „Ich werde mehr Geld verdienen und meine Familie absichern, danach brauche ich mich um nichts mehr zu kümmern und kann Tao kultivieren." Ich sage, das ist ein unrealisierbarer Wunschtraum. Du kannst nicht in das Leben anderer eingreifen und das Schicksal anderer beeinflussen, einschließlich das Schicksal deiner Frau und deiner Kinder, deiner Eltern und Geschwister. Hast du darüber das Sagen? Außerdem, was kultivierst du noch, wenn du keine Sorgen und gar keine Probleme mehr hast? Ganz gemütlich praktizieren? Wo gibt es denn so etwas? Das denkst du aus der Sicht eines alltäglichen Menschen.
Bei der Kultivierung musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, um zu sehen, ob du auf alle deine Gefühle und Begierden verzichten und sie leichtnehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht erfolgreich kultivieren. Alles hat seinen schicksalhaften Zusammenhang. Warum kann ein Mensch Mensch sein? Eben weil es unter den Menschen Gefühle gibt. Die Menschen leben eben für Gefühle: Bindungen zwischen den Verwandten, Bindungen zwischen Mann und Frau, Bindungen zu den Eltern, leidenschaftliche Gefühle, Bindungen zu Freunden, beim Tun wird von Gefühlen geredet, nirgendwo kann man sich von Gefühlen trennen; etwas machen wollen oder nicht, sich freuen oder nicht, Liebe und Hass, alles in der gesamten menschlichen Gesellschaft entspringt den Gefühlen. Wenn du dich nicht von diesen Gefühlen trennst, kannst du dich nicht kultivieren. Wenn du aus diesen Gefühlen herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können, das Herz eines alltäglichen Menschen kann dich dann nicht mehr mitreißen. An seine Stelle tritt Barmherzigkeit, etwas noch Erhabeneres. Natürlich ist es nicht einfach, sich auf einmal von ihnen zu trennen; Kultivierung ist ein sehr langwieriger Vorgang, ein Vorgang, in dem Eigensinne langsam beseitigt werden. Aber du musst strenge Anforderungen an dich stellen.
Bei uns Praktizierenden werden die Konflikte plötzlich auftauchen. Was tun? Wenn du im Alltag immer ein barmherziges Herz und einen harmonischen Herzenszustand bewahrst, wirst du gut mit den Problemen umgehen können, denn es gibt eine Pufferzone. Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.
Oft wird das nicht erkannt. Bei manchem ist das Himmelsauge geöffnet, er hat den Buddha gesehen, zu Hause betet er den Buddha an und murmelt im Herzen: „Wieso kümmerst du dich nicht um mich? Hilf mir bitte dieses Problem zu lösen!" Natürlich kümmert sich der Buddha nicht darum, diese Schwierigkeit hat er doch gerade arrangiert und der Zweck ist, deine Xinxing erhöhen zu lassen, erst in Konflikten kannst du dich erhöhen. Kann er das für dich lösen? Überhaupt nicht. Wäre es gelöst, wie könnte deine Kultivierungsenergie wachsen und sich deine Xinxing und deine Ebene erhöhen? Deine Kultivierungsenergie wachsen zu lassen, das erst ist das Entscheidende. Von den großen Erleuchteten her gesehen, ist Mensch zu sein nicht das Ziel; der Mensch lebt nicht, um Mensch zu sein, sondern man lässt dich eben zurückkehren. Wie viel Leiden der Mensch erträgt – ihrer Ansicht nach ist es umso besser, je mehr der Mensch leidet, umso schneller wird die Schuld beglichen, genauso denken sie. Mancher erkennt das nicht, wenn ihm das Anbeten des Buddhas nichts gebracht hat, fängt er an, sich über Buddha zu beschweren: „Wieso hilfst du mir nicht? Jeden Tag verbrenne ich doch für dich Räucherstäbchen und mache Kotau." Wegen so etwas hat mancher sogar die Buddhastatuen zerschmettert und von da an beschimpft er den Buddha. Weil er geschimpft hat, fällt seine Xinxing herunter und seine Kultivierungsenergie ist auch nicht mehr da. Er weiß, dass er nichts mehr hat, dann hasst er den Buddha noch mehr, er meint, dass der Buddha ihm schadet. Er beurteilt die Xinxing des Buddhas mit den Grundsätzen der alltäglichen Menschen, wie kann es so beurteilt werden? Er betrachtet die Dinge der hohen Ebenen mit dem Maßstab der alltäglichen Menschen, wie kann das gehen? Deshalb tauchen häufig solche Probleme auf, die Leiden im Leben werden als Ungerechtigkeit angesehen, viele Menschen stürzen ab und fallen nach unten.
Vor einigen Jahren gab es viele große Qigong-Meister, auch einige sehr berühmte sind heruntergefallen. Natürlich sind alle wahren Qigong-Meister schon zurückgegangen; nachdem sie ihre historische Mission erfüllt haben, sind sie zurückgegangen. Nur diejenigen, die sich unter den alltäglichen Menschen verirrt haben und deren Xinxing gefallen ist, sind übrig geblieben und noch aktiv, sie haben schon keine Kultivierungsenergie mehr. Manche Qigong-Meister, die früher ein relativ hohes Ansehen hatten, sind in der Gesellschaft noch aktiv; sein Meister sieht, dass er unter die alltäglichen Menschen gefallen und auf Ruhm und Reichtum hereingefallen ist, sodass er selbst nicht mehr herauskommen kann und es bei ihm schon nicht mehr geht, so hat sein Meister seinen Neben-Urgeist weggebracht, an dem all die Kultivierungsenergie angewachsen ist. Es gibt ziemlich viele solcher Beispiele.
In unserer Schule gibt es relativ wenige solcher Beispiele und wenn, so sind sie auch nicht so auffällig. Was die Erhöhung der Xinxing angeht, gibt es sehr viele auffällige Beispiele. Da gab es einen Lernenden aus einer Textilfabrik in einer Stadt in Shandong. Nachdem er Falun Dafa gelernt hatte, brachte er ihn auch anderen Kollegen bei, sodass die ganze Fabrik dadurch ein neues geistiges Antlitz bekam. Früher war es üblich, dass die Mitarbeiter die Handtücher nach Hause mitgehen ließen. Nachdem er den Kultivierungsweg gelernt hatte, nicht nur, dass er nichts mehr mitgehen ließ, er brachte auch noch das zurück, was er schon nach Hause mitgenommen hatte. Andere Kollegen sahen, dass er so handelte, dann ließ keiner mehr etwas mitgehen; manche Mitarbeiter brachten auch das wieder zurück, was sie früher mitgenommen hatten. Das geschah in der ganzen Fabrik.
Einmal ging der Leiter einer Betreuungsstelle einer Stadt in eine Fabrik, um zu sehen, wie sich die dortigen Falun Dafa-Lernenden kultiviert hatten. Er wurde vom Direktor der Fabrik persönlich empfangen: „Nachdem diese Mitarbeiter euer Falun Dafa gelernt haben, kommen sie früh und gehen spät, sie arbeiten gewissenhaft und fleißig; wenn die Leitung die Arbeit an sie verteilt, sind sie gar nicht wählerisch, sie kämpfen auch nicht mehr um eigene Vorteile. Seitdem sie so handeln, hat sich das geistige Antlitz der ganzen Fabrik verbessert, auch die wirtschaftliche Lage der Fabrik hat sich verbessert. Euer Kultivierungsweg ist wirklich kraftvoll. Wenn euer Lehrer kommt, werde ich auch an den Kursen teilnehmen." Das Hauptziel der Kultivierung unseres Falun Dafa ist, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten; wir haben eigentlich nicht an so etwas gedacht, jedoch kann es die geistige Zivilisation der Gesellschaft kräftig fördern. Wenn jeder im Inneren seines Herzens sucht und daran denkt, wie er sich gut verhalten soll, dann sage ich, dass die Gesellschaft stabil sein und das moralische Niveau der Menschheit wieder steigen wird.
Als ich in Taiyuan das Fa erklärte und den Kultivierungsweg verbreitete, gab es dort eine Lernende, die über 50 Jahre alt war. Sie kam mit ihrem Mann zum Kurs. Als sie mitten auf der Straße waren, raste ein Auto heran. Die Kleidung der älteren Dame wurde plötzlich vom Außenspiegel des Autos erfasst. Danach wurde sie über zehn Meter mitgerissen, „rums", sie stürzte zu Boden und nach etwa zwanzig Metern hielt das Auto an. Der Fahrer sprang aus dem Auto und war auch noch unfreundlich: „Hey, guckst du nicht, wo du hinläufst?!" So sind eben die Menschen heutzutage: Wenn etwas passiert, schieben sie zuerst die Verantwortung von sich; egal, ob es an ihnen liegt oder nicht, sie schieben sie von sich. Der im Auto Sitzende sagte: „Schau doch einmal nach, wie schlimm sie verletzt ist, bringen wir sie ins Krankenhaus." Der Fahrer kam wieder zur Besinnung und sagte schnell: „Wie geht es Ihnen, gnädige Frau? Sind Sie verletzt? Lassen Sie uns zur Untersuchung ins Krankenhaus fahren." Die Lernende stand langsam vom Boden auf und sagte: „Nichts passiert, Sie können weiterfahren." Sie klopfte sich den Staub ab, schnappte sich ihren Mann und ging mit ihm weg.
Im Kurs hat sie mir das erzählt und da war ich auch sehr froh. Die Xinxing unserer Lernenden hat sich wirklich erhöht. Sie sagte zu mir: „Lehrer, ich habe heute Falun Dafa gelernt; wenn ich Falun Dafa nicht gelernt hätte, hätte ich heute nicht so gehandelt." Denkt einmal nach: Sie ist schon Rentnerin, heutzutage sind die Preise so hoch und es gibt auch keine Sozialhilfe mehr. Sie als schon über 50-Jährige wurde von einem Auto so weit mitgerissen und fiel zu Boden. Wo verletzt? Überall verletzt; liegt auf dem Boden und steht nicht mehr auf. Ins Krankenhaus? Klar doch, bleibt im Krankenhaus und kommt nicht mehr heraus. Ein alltäglicher Mensch verhält sich sehr wahrscheinlich so. Aber sie ist eine Praktizierende und hat nicht so gehandelt. Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken, der Unterschied in diesem einzigen Gedanken bringt auch unterschiedliche Folgen mit sich. In so hohem Alter, wenn sie ein alltäglicher Mensch wäre, könnte sie dann unverletzt bleiben? Aber sie hatte nicht einmal einen Kratzer. Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken; hätte sie dort gelegen und gesagt: „Oh weh, es geht nicht mehr, ich bin hier verletzt und dort verletzt." Dann wären sehr wahrscheinlich ihre Sehnen gerissen und die Knochen gebrochen und sie wäre gelähmt. Wie viel Geld dir auch gegeben wird, kann es angenehm sein, wenn du den Rest deines Lebens im Krankenhaus liegst und nicht mehr aufstehen kannst? Die Schaulustigen haben sich sogar gewundert, warum diese ältere Dame kein Geld von dem Fahrer erpresste: „Verlange doch Schmerzensgeld von ihm." Die moralischen Normen der heutigen Menschen sind schon verdreht. Der Fahrer ist wohl zu schnell gefahren, aber kann es sein, dass er sie absichtlich angefahren hat? Hat er das nicht unabsichtlich getan? Aber die heutigen Menschen sind nun einmal so; wenn kein Geld erpresst wird, sind sogar die Schaulustigen im Herzen unausgeglichen. Ich sage: Heutzutage kann man Gutes und Schlechtes nicht mehr klar voneinander unterscheiden. Wenn du zu jemandem sagst: „Du tust gerade etwas Schlechtes", glaubt er es nicht. Denn die moralischen Normen der Menschen haben sich schon geändert; manche sind nur auf Profit aus, solange sie Geld herbeischaffen können, tun sie alles. „Verzichtet einer auf Eigennutz, kommen Himmel und Erde über ihn", so etwas ist sogar schon zum Motto geworden!
In Peking gab es einen Lernenden. Nach dem Abendessen ging er mit seinem Kind zum Qianmen spazieren, da sahen sie einen Werbewagen, der Werbung für eine Lotterie machte. Das Kind hatte Lust mitzumachen und wollte ein Los ziehen. Also gut, dann zieh mal eins, er gab dem Kind einen Yuan für ein Los und so hat das Kind gezogen: Zweiter Preis, ein hochwertiges Kinderfahrrad. Das Kind war überglücklich. In seinem Kopf jedoch fiel ihm mit einem „Dong" ein: Ich bin ein Praktizierender, wie kann ich nach so etwas trachten? Ich bekomme ungerechtfertigt dieses Geld, wie viel De muss ich dafür hergeben? Er sagte zu dem Kind: Wir nehmen das nicht; wenn wir eins haben wollen, kaufen wir es uns selbst. Darüber hat sich das Kind nicht gefreut: „Ich habe mir so gewünscht, dass du mir eins kaufst, aber du kaufst mir keins, jetzt habe ich selbst eins gewonnen und du lässt es mich nicht nehmen." Es weinte und schrie und sagte Nein. Kein Ausweg, nur noch das Ding nach Hause schieben. Nachdem er zu Hause angekommen war, je mehr er daran dachte, umso weniger schmeckte es ihm: „Ich bringe ihnen doch einfach das Geld zurück." Aber gleich darauf dachte er wieder: „Das Los ist schon nicht mehr da; wenn ich ihnen Geld bringe, werden sie es nicht untereinander teilen? Ich spende das Geld einfach meiner Firma."
Zum Glück gab es in seiner Firma viele Falun Dafa-Lernende und die Leitung verstand ihn auch. Wenn es eine normale Umgebung, eine normale Firma gewesen wäre und du hättest dort gesagt, du bist ein Praktizierender, du hättest ein Fahrrad gewonnen, willst es aber nicht haben und willst das Geld der Firma spenden, dann würde auch die Leitung denken, dass dieser Mensch geistig nicht mehr in Ordnung sei. Die anderen würden auch viel tratschen: Bei ihm ist wohl etwas durch das Praktizieren schiefgegangen oder ist er kultivierungswahnsinnig geworden? Ich habe gesagt, die moralischen Normen sind schon verdreht. In den 50er- und 60er-Jahren wäre das doch gar nichts und ganz normal gewesen, niemand hätte sich darüber gewundert.
Wir sagen: Ganz gleich, wie sehr sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändert haben, die Eigenschaften dieses Kosmos – Zhen, Shan, Ren – sie aber bleiben auf ewig unverändert. Wenn manche sagen, dass du gut bist, bist du nicht unbedingt wirklich gut; wenn manche sagen, dass du schlecht bist, bist du nicht unbedingt wirklich schlecht, weil die Maßstäbe, um gut und schlecht zu beurteilen, schon verdreht sind. Nur wer den kosmischen Eigenschaften entspricht, der ist ein guter Mensch, das ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen. Das ist im Kosmos anerkannt. Obwohl sich die menschliche Gesellschaft sehr verändert hat, das moralische Niveau der Menschheit schnell abgerutscht ist, sich die Sitten in der Welt Tag für Tag verschlechtert haben und die Menschen profitsüchtig sind, folgt die Veränderung des Kosmos nicht der Veränderung der Menschheit. So soll sich ein Kultivierender nicht mehr nach den Maßstäben der alltäglichen Menschen fordern. Alltägliche Menschen sagen, dass diese Sache korrekt sei und so handelst du danach, das geht aber nicht. Was die alltäglichen Menschen für gut halten, ist nicht unbedingt gut; was die alltäglichen Menschen für schlecht halten, ist auch nicht unbedingt schlecht. In einem Zeitalter, in dem die moralischen Maßstäbe verdreht sind, wird ein Mensch, wenn er Schlechtes tut und du ihm sagst, dass er gerade etwas Schlechtes tut, das noch nicht einmal glauben! Ein Kultivierender muss es eben mit den kosmischen Eigenschaften beurteilen, erst dann ist zu unterscheiden, was wirklich gut und was wirklich schlecht ist.
Im Kultivierungskreis gibt es etwas, das Guanding heißt. Guanding ist ein religiöses Ritual bei den Kultivierungsmethoden des buddhistischen Tantrismus. Sein Ziel ist, dass einer nach dem Guanding nicht mehr in andere Schulen eintreten darf, er wird dann als ein wahrer Schüler dieser Schule anerkannt. Was ist jetzt daran merkwürdig? Beim Üben des Qigong ist dieses religiöse Ritual auch aufgetaucht, bei den taoistischen Kultivierungswegen wird auch Guanding betrieben, also nicht nur im Tantrismus. Ich habe gesagt, alle, die tantrische Kultivierungswege unter dem Namen des Tantrismus in der Gesellschaft verbreiten, sind falsch. Warum sage ich das? Weil der Tang-Tantrismus schon seit über tausend Jahren in China verschwunden ist, existiert er überhaupt nicht mehr; der tibetische Tantrismus ist wegen der Sprachbarriere nie vollständig in unser Han-Gebiet eingeführt worden. Vor allem, weil er eine geheime Religion ist, muss man sich im Tempel im Geheimen kultivieren; außerdem muss er von seinem Meister geheim unterwiesen werden, der Meister leitet ihn an, sich im Geheimen zu kultivieren. Wenn dies nicht erfüllt werden kann, wird er keinesfalls überliefert.
Viele sind mit so einer Absicht nach Tibet gegangen, um die Kultivierungswege zu lernen: Sie wollen Meister aufsuchen und den tibetischen Tantrismus lernen, um später Qigong-Meister und berühmt und reich zu werden. Denkt einmal nach, die lebenden Buddha-Lamas, die wirklich die wahren Überlieferungen erhalten haben, verfügen alle über sehr starke Kultivierungsfähigkeiten, mit denen sie die Gedanken derer lesen können, die ihren Kultivierungsweg lernen wollen. Mit einem Blick in das Herz ist ihm schon klar, weswegen der Mensch gekommen ist: Er kommt hierher und will diese Dinge lernen, damit er draußen Qigong-Meister werden, sich bereichern und berühmt werden kann; und dadurch werden die Kultivierungsmethoden zum Buddha dieser Schule sabotiert. Kann es erlaubt sein, dass du so eine ernsthafte Kultivierungsschule, mit der man sich zum Buddha kultiviert, beliebig sabotierst, nur weil du Qigong-Meister werden und nach Ruhm und Reichtum trachten willst? Was hast du denn für eine Absicht? Deshalb wird es ihm überhaupt nicht überliefert, er kann keine wahre Überlieferung bekommen. Natürlich, es gibt ja viele Tempel und er kann vielleicht ein wenig von den oberflächlichen Dingen bekommen. Wenn das Herz nicht aufrichtig ist, wenn er Qigong-Meister werden und Schlechtes tun will, dann kann er Besessenheit herbeiführen. Das sich an Menschen anheftende Tier hat auch Kultivierungsenergie, aber das ist kein tibetischer Tantrismus. Diejenigen, die nach Tibet gegangen sind, um das Fa wirklich zu suchen, werden vielleicht dort bleiben und nicht mehr zurückkommen, diese sind wahre Kultivierende.
Merkwürdig, heute wird bei vielen taoistischen Kultivierungswegen auch von Guanding gesprochen. Im taoistischen System wird der Weg der Meridiane gegangen, wozu denn Guanding betreiben? Ich habe in Südchina Kurse gegeben und soweit ich weiß, gibt es dort, besonders in der Provinz Guangdong, relativ viele, ein Dutzend von wirren Wegen, die von Guanding reden. Was soll das heißen? Er macht Guanding für dich, dann bist du sein Schüler und darfst kein anderes Qigong mehr lernen, sonst wird er dich bestrafen, so etwas wird gemacht. Ist das nicht Abwegiges und Häretisches betreiben? Was er verbreitet, sind Dinge der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung; die Menschen lernen es und wollen eigentlich dadurch nur einen gesunden Körper haben. Wozu macht er dann so etwas? Manche sagen, wer sein Qigong übt, darf kein anderes mehr üben. Kann er andere zur Vollendung erlösen? Das ist Schüler irreleiten! Viele Menschen machen das.
Im taoistischen System wird nicht darüber geredet, dennoch ist so etwas wie Guanding auch aufgetaucht. Ich habe festgestellt, jener Qigong-Meister, der Guanding am stärksten betrieb: Wie hoch war die Säule seiner Kultivierungsenergie? Nur so hoch wie zwei, drei Stockwerke. Ein recht berühmter großer Qigong-Meister, aber wie ich sehe, ist seine Kultivierungsenergie auch schon auf einen erbärmlichen Stand herabgesunken. Hunderte und Tausende von Menschen warteten in der Schlange und er machte Guanding für sie. Seine Kultivierungsenergie war begrenzt und hatte nur diese Höhe, nach einer Weile war sie schon gesunken, dann gab es nichts mehr, womit begoss er die anderen noch? War das nicht Betrug? In anderen Räumen ist zu sehen, dass beim wirklichen Guanding die Knochen des Menschen von Kopf bis Fuß wie weiße Jade werden. Das heißt, dass der Körper mit Kultivierungsenergie, der hochenergetischen Substanz, gereinigt wird, von Kopf bis Fuß begossen wird. Konnte dieser Qigong-Meister dies erreichen? Nein. Was machte er denn? Natürlich betrieb er nicht unbedingt etwas Religiöses; das Ziel ist, dass du einer der Seinen wirst, wenn du sein Qigong lernst, musst du an seinem Kurs teilnehmen und seine Dinge lernen. Der Zweck ist, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen; wenn niemand von ihm lernt, kann er kein Geld mehr verdienen.
Wie die Schüler anderer buddhistischer Kultivierungsschulen bekommen auch die Falun Dafa-Schüler mehrmals Guanding vom Meister, aber man lässt dich nichts davon erfahren. Diejenigen, die Kultivierungsfähigkeiten haben, können es vielleicht erfahren; diejenigen, die empfindsam sind, können vielleicht auch spüren, dass beim Schlafen oder irgendwann plötzlich eine warme Strömung vom Scheitel herunterkommt und durch den ganzen Körper hindurchfließt. Das Guanding dient nicht dazu, deine Kultivierungsenergie aufzustocken; die Kultivierungsenergie wird von dir selbst herauskultiviert. Guanding ist eine Verstärkungsmethode, um deinen Körper für dich zu reinigen und weiter zu säubern. Das Guanding wird mehrmals durchgeführt, auf jeder Ebene wird dir geholfen, deinen Körper zu reinigen. Denn Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab und so sprechen wir auch nicht von der Formalität des Guandings.
Manche betreiben noch so etwas wie „den Meister verehren". Wenn schon gerade davon die Rede ist, sage ich noch eins: Viele Menschen wollen mich als Meister verehren. Diese unsere heutige historische Periode ist anders als die der feudalen Gesellschaft Chinas. Auf Knien Kotau zu machen, bedeutet schon den Meister zu verehren? Solche Formsachen machen wir nicht. Viele von uns denken halt so: „Ich mache Kotau, verbrenne Räucherstäbchen, verehre Buddha, mein Herz bleibt fromm, dann wächst schon meine Kultivierungsenergie." Ich sage, das ist einfach lächerlich. Wahres Praktizieren hängt voll und ganz von deiner eigenen Kultivierung ab, ganz gleich, was du auch anbetest, es hilft nichts. Du brauchst Buddha nicht anzubeten, keine Räucherstäbchen zu verbrennen; wenn du dich wirklich nach dem Maßstab eines Kultivierenden kultivierst, wird er sich schon sehr freuen, wenn er dich nur sieht. Wenn du aber draußen immer Schlechtes tust und dann Räucherstäbchen für ihn verbrennst, Kotau vor ihm machst, wird er sich schon unwohl fühlen, wenn er dich nur anschaut; geht es nicht um diesen Grundsatz? Die wahre Kultivierung hängt von einem selbst ab. Heute hast du Kotau gemacht, den Meister verehrt, aber kaum bist du zur Tür hinaus, machst du was du willst, was nutzt das? Wir reden überhaupt nicht von diesen Formsachen, es kann sogar sein, dass du meinen Ruf verdirbst!
Wir geben euch so viele Dinge. Alle, die sich wirklich kultivieren und sich streng Dafa entsprechend fordern, werde ich als Schüler anleiten. Solange du Falun Dafa kultivierst, werden wir dich als Schüler anleiten. Wenn du dich aber nicht kultivierst, dann können wir nichts machen. Wenn du dich nicht mehr kultivierst, wozu brauchst du dann noch die Titel? So etwas wie „Lernender des ersten Kurses", „Lernender des zweiten Kurses"; bist du schon einer unserer Schüler, wenn du nur die Bewegungen übst? Du musst dich wirklich nach unserem Maßstab der Xinxing kultivieren, erst dann kannst du einen gesunden Körper bekommen und wirklich zu hohen Ebenen gelangen. Deshalb reden wir nicht über solche Formsachen. Solange du dich kultivierst, bist du einer von unserer Schule. Mein Fashen weiß alles, er weiß alles, was du denkst, er kann alles tun. Wenn du dich nicht kultivierst, kümmert er sich nicht um dich; wenn du dich kultivierst, hilft er dir bis zum Ende.
Bei manchen Kultivierungswegen haben die Übenden noch nicht einmal ihren Meister gesehen. Es wird gesagt, dass es schon ausreicht, wenn man in irgendeine Richtung Kotau macht und ein paar hundert Yuan bezahlt. Ist das nicht, sich selbst und andere zu betrügen? Dieser Mensch macht das sogar sehr gerne und seitdem beginnt er, diesen Weg und diesen Meister zu verteidigen und sagt auch anderen, dass man keine anderen Wege mehr lernen darf. Ich finde das sehr lächerlich. Manche betreiben so etwas wie „den Scheitel berühren", man weiß gar nicht, was für eine Wirkung es hat, wenn man den Scheitel anderer einmal berührt.
Nicht nur diejenigen, die unter dem Namen des Tantrismus Kultivierungswege verbreiten, sind falsch, sondern auch alle, die unter dem Namen irgendeiner Schule des Buddhismus Kultivierungswege verbreiten, sind falsch. Denkt einmal nach, seit Tausenden von Jahren haben die Kultivierungsmethoden des Buddhismus jene Formen gehabt; wenn jemand etwas davon ändert, ist das dann noch der Buddhismus? Die Kultivierungsmethoden dienen dazu, sich ernsthaft zum Buddha zu kultivieren, außerdem sind sie äußerst mystisch und wundervoll; wenn man nur ein bisschen davon verändert, ist schon alles durcheinander. Denn die Umwandlungsprozesse der Kultivierungsenergie sind äußerst kompliziert, die menschlichen Empfindungen sind nichts, es geht nicht, sich nach Empfindungen zu kultivieren. Die religiösen Rituale der Mönche sind nun einmal ihre Kultivierungsmethoden; sobald sie geändert werden, sind sie nicht mehr Dinge der jeweiligen Kultivierungsschule. Jede Schule wird von einem großen Erleuchteten geführt und in jeder Schule haben sich auch sehr viele große Erleuchtete herauskultiviert, niemand hat es gewagt, die Kultivierungsmethoden der jeweiligen Schule leichthin zu ändern. Was für eine mächtige Tugend hat dann ein kleiner Qigong-Meister, sodass er wagt, seinen Herrn zu betrügen und die Kultivierungsschule zum Buddha zu ändern? Wenn sie wirklich geändert werden könnte, wäre sie noch jene Schule? Falsches Qigong lässt sich erkennen.
Das Platzieren von Xuanguan heißt auch Xuanguan Yiqiao. In den Büchern „Die Schriften des Elixiers", „Taoistische Schriften", „Wichtige Anleitung für Körper und Geist" sind solche Ausdrücke vielleicht zu finden. Was ist das eigentlich? Viele Qigong-Meister können das nicht genau erklären. Denn auf der Ebene eines normalen Qigong-Meisters kann man das überhaupt nicht sehen, es ist ihm auch nicht erlaubt, das zu sehen. Wenn ein Kultivierender das sehen will, muss sich sein Himmelsauge oberhalb der Oberstufe des Weisheitsauges befinden, erst dann kann er es sehen. Normale Qigong-Meister können diese Ebene nicht erreichen, deshalb können sie es nicht sehen. Im Kultivierungskreis wurde schon immer diskutiert, was Xuanguan ist, wo sich das Yiqiao befindet und wie es platziert wird. In „Die Schriften des Elixiers", „Taoistische Schriften", „Wichtige Anleitung für Körper und Geist" wurde nur um die Theorie herumgeredet und dabei wurde das Wesentliche überhaupt nicht deutlich erklärt, dadurch wirst du verwirrt. Sie können es nicht deutlich erklären, denn man lässt die alltäglichen Menschen nichts von den wesentlichen Dingen erfahren.
Außerdem sage ich euch – nur weil du unser Falun Dafa-Schüler bist, sage ich dir das: Lies keinesfalls die verworrenen Qigong-Bücher; damit meine ich nicht die oben genannten alten Bücher, sondern die falschen Qigong-Bücher, die die heutigen Menschen geschrieben haben, du sollst nicht einmal in ihnen blättern. Wenn dir blitzartig ein Gedanke durch den Kopf geht: „Aha, dieser Satz macht Sinn." Sobald dieser Gedanke aufblitzt, wird sich die Besessenheit aus dem Buch an dich anheften. Viele Bücher wurden durch das Kommandieren und Steuern der Besessenheit über das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz des Menschen geschrieben. Es gibt viele falsche Qigong-Bücher, ziemlich viele; viele Menschen sind verantwortungslos, manche mit Besessenheit, alles mögliche wirre Zeug schreiben sie sogar. Selbst die oben genannten alten Bücher und andere damit in Verbindung stehenden alten Bücher solltest du lieber auch nicht lesen, da hier die Frage der Konzentration auf eine Schule betroffen ist und damit nichts durcheinander gerät.
Ein Leiter des chinesischen Qigong-Vereins hat mir etwas erzählt, worüber ich auch sehr gelacht habe. Er erzählte: Es gab einen Menschen in Peking, der immer zu Qigong-Vorträgen ging. Nachdem er eine Zeit lang Vorträge angehört hatte, dachte er, dass das Qigong eben nur so ein Zeug sei. Denn alle waren auf derselben Ebene und alle redeten über solche Dinge. So wie die anderen falschen Qigong-Meister meinte er, dass Qigong nur so wenig beinhaltet! Also gut, er wollte auch Qigong-Bücher schreiben. Denkt einmal nach, einer, der kein Qigong praktiziert, schreibt Qigong-Bücher. Heutzutage sind die Qigong-Bücher eben so entstanden, indem du von ihm abschreibst und er von dir. Er schrieb und schrieb, beim Xuanguan kam er nicht mehr weiter. Wer versteht schon Xuanguan? Auch unter den wahren Qigong-Meistern gibt es kaum jemanden, der sich darüber im Klaren ist. Dann fragte er einen falschen Qigong-Meister. Er wusste nicht, dass dieser ein falscher war, denn er verstand eigentlich nichts von Qigong. Aber sollte dieser falsche Qigong-Meister seine Fragen nicht beantworten können, würden andere dann nicht wissen, dass er ein falscher war? Deshalb wagte er Unsinn zu erzählen, er sagte, dass sich das Xuanguan Yiqiao auf der Spitze des Penis befände. Das klingt sehr witzig. Doch lacht nicht, das Buch ist sogar schon veröffentlicht worden. Also die jetzigen Qigong-Bücher sind schon dermaßen lächerlich und was denkst du, was es nützt, wenn du so etwas liest? Es nützt nichts, sie können den Menschen nur schaden.
Was heißt „das Platzieren von Xuanguan"? Wenn sich ein Mensch bei der Kultivierung des weltlichen Fa bis über die Mittelstufe hinaus kultiviert hat, das heißt, wenn er sich auf hohen Ebenen des weltlichen Fa kultiviert, wird das Urkind bei ihm entstehen. Das Urkind ist anders als die Kindchen, von denen wir sprechen. Die Kindchen sind klein, lebhaft und lausbübisch. Das Urkind jedoch bewegt sich nicht; wenn der Urgeist es nicht steuert, sitzt es unbeweglich da, seine Hände bilden das Siegel, es sitzt im Lotussitz auf einer Lotusblüte. Das Urkind entsteht im Elixierfeld; im äußerst Mikroskopischen, wenn es noch kleiner ist als eine Nadelspitze, ist es schon zu sehen.
Dazu erkläre ich noch eins: Es gibt nur ein echtes Elixierfeld und das befindet sich an der Stelle des Unterbauchs. Oberhalb des Akupunkturpunktes Huiyin, innerhalb des Körpers und unten am Unterbauch, genau dort ist dieses Feld. Viel Kultivierungsenergie, viele Kultivierungsfähigkeiten, viele Dinge der Techniken, Fashen, Urkind, Kindchen, viele Lebewesen, alle entstehen aus diesem Feld.
Früher haben einige Menschen, die Tao kultivierten, von Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld geredet. Ich sage, das ist falsch. Mancher sagt auch, dass seine Meister dies schon über wer weiß wie viele Generationen hin weitergegeben hätten und in den Büchern stehe es ebenso geschrieben. Ich sage euch, Unsinn gab es auch in alten Zeiten. Obwohl es schon über soundso viele Jahre weitergegeben wurde, muss es nicht unbedingt richtig sein. Die weltlichen kleinen Wege wurden auch schon immer unter den alltäglichen Menschen überliefert, aber mit ihnen kann man sich nicht kultivieren, sie sind nichts. Sie nennen es Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld, damit meinen sie, dass die Stelle, wo ein Elixier entstehen kann, eben ein Elixierfeld sei. Ist das nicht ein Witz? Wenn sich die Gedanken eines Menschen über längere Zeit auf einen Punkt konzentrieren, kann schon eine Energiemasse, ein Elixier entstehen. Wenn du das nicht glaubst, dann versuch einmal, deine Gedanken längere Zeit auf deine Arme zu konzentrieren und so zu bleiben, dann wird nach einiger Zeit ein Elixier gebildet. Mancher hat dies gesehen und sagt deshalb, dass es überall Elixierfelder gibt. Das klingt noch lächerlicher. Seinen Erkenntnissen zufolge sei die Stelle, wo sich ein Elixier bildet, eben ein Elixierfeld. In Wirklichkeit ist das ein Elixier, aber kein Feld. Wenn du sagst, es gibt überall ein „Elixier" oder oberes Elixier, mittleres Elixier, unteres Elixier, kann man das schon sagen. Aber es gibt nur ein Feld, aus dem wirklich unzähliges Fa entstehen kann, das ist eben jenes Feld an der Stelle des Unterbauchs. Deshalb ist die Aussage von Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld falsch. Wo sich die Gedanken eines Menschen über längere Zeit konzentrieren, wird sich schon Elixier bilden.
Das Urkind wächst eben aus diesem Elixierfeld an der Stelle des Unterbauchs, allmählich wird es immer größer. Wenn es die Größe eines Tischtennisballes hat, ist seine gesamte Körperkontur schon deutlich zu erkennen, die Nase und die Augen sind bereits ausgewachsen. Wenn es so groß wie ein Tischtennisball ist, entsteht eine kleine runde Blase neben seinem Körper. Nachdem sie entstanden ist, wächst sie mit dem Urkind mit. Wenn das Urkind zehn Zentimeter groß ist, erscheint ein Blatt der Lotusblüte. Wenn es 12 bis 15 Zentimeter groß ist, sind die Blätter der Lotusblüte im Großen und Ganzen schon ausgewachsen, es erscheint ein Kranz von Lotusblütenblättern, das goldglänzende Urkind sitzt auf dem goldenen Lotusthron, sehr schön. Das ist der unvergängliche Vajra-Körper. Im buddhistischen System wird er Buddha-Körper genannt, im taoistischen System heißt er Urkind.
In unserer Kultivierungsschule werden die beiden Körper kultiviert, beide sind erforderlich, der Benti wird auch umgewandelt. Ihr wisst, dass jener Buddha-Körper nicht unter den alltäglichen Menschen erscheinen kann. Mit großer Kraft kann seine Gestalt gezeigt werden, die Augen eines alltäglichen Menschen können seinen Lichtschatten sehen. Dieser Körper sieht jedoch nach der Umwandlung genauso aus wie der eines alltäglichen Menschen, alltägliche Menschen können ihn nicht erkennen, doch er kann Räume durchdringen. Wenn das Urkind die Größe von 10 bis 12 Zentimeter hat, ist die Luftblase auch so groß geworden, sie ist wie die Haut eines Luftballons und durchsichtig. Das Urkind sitzt regungslos im Lotussitz. Wenn die Luftblase so groß ist, wird sie das Elixierfeld verlassen, sie ist schon ausgewachsen – ist ein Apfel reif, fällt er von selbst ab –, so wird sie nach oben steigen. Dieses Steigen ist ein sehr langsamer Prozess, aber jeden Tag ist zu sehen, dass sie sich bewegt. Sie bewegt sich allmählich nach oben, steigt nach oben. Wenn wir genau darauf achten, können wir ihre Existenz spüren.
Wenn sie die Stelle des Tanzhong-Punktes erreicht hat, wird sie hier für einige Zeit bleiben. Denn essentielle Dinge des menschlichen Körpers, viele Dinge (das Herz befindet sich auch hier) müssen als eine Reihe von Dingen in dieser Luftblase gebildet werden. Die essentiellen Dinge werden in jene Luftblase gefüllt. Nach einiger Zeit fängt sie wieder an nach oben zu steigen. Wenn sie sich durch den Hals des Menschen hindurchzwängt, fühlt es sich an, als ob man keine Luft bekommt, als ob die Adern eingeklemmt wären, eine sehr unangenehme Spannung; es dauert nur ein oder zwei Tage, dann ist es vorbei. Nun hat sie den Scheitel erreicht, wir nennen ihn Ober-Niwan. Es wird zwar gesagt, dass sie Niwan erreicht hat, aber in Wirklichkeit ist sie so groß wie dein ganzes Gehirn, du wirst einen Druck im Kopf spüren. Weil der Niwan eine sehr entscheidende Stelle für das Leben des Menschen ist, wird darin auch Essentielles gebildet. Danach dringt sie durch den Kanal des Himmelsauges nach außen, das ist ein sehr unangenehmes Gefühl. So angespannt, dass das Himmelsauge sehr weh tut, die Schläfen fühlen sich geschwollen an, die Augen drücken auch nach innen, bis die Luftblase herausdringt und auf einmal hängt sie an der Stelle der Stirn; das heißt eben „das Platzieren von Xuanguan", hier hängt sie.
Diejenigen, deren Himmelsauge geöffnet ist, können jetzt nicht mehr sehen. Denn bei der Kultivierung im buddhistischen und taoistischen System werden die Tore nicht geöffnet, damit die Dinge im Xuanguan möglichst schnell gebildet werden. Vorne gibt es zwei Torflügel, hinten gibt es zwei Torflügel, alle sind geschlossen, wie das Torgewölbe am Platz des Himmlischen Friedens in Peking, an beiden Seiten gibt es zwei große Torflügel. Damit es möglichst schnell gebildet und gefüllt wird, werden die Tore nicht geöffnet, höchstens bei äußerst besonderen Umständen. Auch diejenigen, die mit ihrem Himmelsauge sehen konnten, können jetzt nicht mehr sehen; man lässt sie nicht mehr sehen. Wozu hängt es hier? Weil Hunderte von Meridianen unseres Körpers an dieser Stelle zusammenlaufen und jetzt müssen sie alle einmal innerhalb des Xuanguans kreisen und dann wieder hinaus, alle müssen durch das Xuanguan, der Zweck ist, im Xuanguan noch einige Fundamente einzurichten und diese Reihe von Dingen zu bilden. Denn der menschliche Körper ist ein kleiner Kosmos, das Xuanguan wird eine kleine Welt bilden, sämtliche essentiellen Dinge des menschlichen Körpers werden darin gebildet. Aber dabei wird nur eine Reihe von Anlagen gebildet und es kann noch nicht vollständig verwendet werden.
Bei der Kultivierung in den sonderbaren Schulen bleibt das Xuanguan offen. Wenn das Xuanguan herausgeschossen kommt, ist es ein gerades Rohr, aber es wird auch langsam rund, deshalb sind die Tore auf beiden Seiten offen. Denn bei den sonderbaren Schulen wird weder Buddha noch Tao kultiviert und man schützt sich selbst. In den buddhistischen und taoistischen Systemen gibt es einfach viele Meister, die dich alle schützen können, du brauchst nicht selbst zu sehen, es werden keine Probleme auftauchen. Bei den sonderbaren Schulen geht das aber nicht, sie müssen sich selbst schützen, deshalb müssen sie weiterhin sehen können. Zu dieser Zeit sehen sie aber mit dem Himmelsauge so wie durch das gerade Rohr eines Fernglases. Nachdem diese Reihe von Dingen gebildet worden ist, fängt es nach etwa einem Monat an, wieder zurückzukehren. Wenn es sich wieder im Kopf befindet, heißt das „Platzwechsel von Xuanguan".
Beim Zurückgehen schwillt es auch ganz stark an, sehr unangenehm, danach dringt es durch den Yuzhen-Punkt des Menschen hinaus. Das ist auch sehr unangenehm, so, als ob sich der Kopf spalten würde, auf einmal kommt es heraus; wenn es herauskommt, fühlt man sich sofort erleichtert. Nachdem es herausgekommen ist, hängt es in einem sehr tiefen Raum, es existiert in einer Körperform in einem sehr tiefen Raum, deshalb drückt es beim Schlafen nicht. Aber eins: Beim erstmaligen Platzieren von Xuanguan spürt man irgendetwas vor den Augen; obwohl sich das Xuanguan in einem anderen Raum befindet, hat man dennoch das Gefühl, dass es vor den Augen verschwommen ist, so, als ob die Augen von irgendetwas abgedeckt wären; es ist nicht so angenehm. Weil der Yuzhen-Punkt ein sehr entscheidender großer Pass ist, muss hier hinten auch eine Reihe von Dingen gebildet werden, danach beginnt es wieder zurückzukehren. Dieses Xuanguan Yiqiao bezieht sich in Wirklichkeit nicht nur auf ein Qiao, es wird mehrmals den Platz wechseln. Nachdem es wieder im Niwan ist, fängt es an, im Körper bis zum Mingmen-Punkt herabzusinken. Am Mingmen-Punkt schießt es wieder heraus.
Der Mingmen-Punkt eines Menschen ist ein äußerst entscheidendes großes Qiao, im taoistischen System wird es Qiao genannt und bei uns Pass. Ein großer Hauptpass, das ist wirklich ein Eisentor, unzählige Schichten von Eisentoren. Ihr wisst, dass der Körper Schicht um Schicht aufgebaut ist, die Zellen unseres jetzigen fleischlichen Körpers sind eine Schicht, die Moleküle darin sind eine weitere Schicht, Atome, Protonen, Elektronen, unendlich klein, unendlich klein, unendlich klein, bis zu den äußerst winzigen Teilchen, auf jeder Fläche ist eine Schicht von Toren eingerichtet. Und so sind sehr viele Kultivierungsfähigkeiten und sehr viele Dinge der Techniken hinter den verschiedenen Schichten von Toren verschlossen. In anderen Kultivierungswegen werden Elixiere veredelt; wenn das Elixier explodiert, muss zuerst das Mingmen aufgesprengt werden; andernfalls können die Kultivierungsfähigkeiten nicht freigelassen werden. Nachdem sich diese Reihe von Dingen im Xuanguan am Mingmen-Punkt gebildet hat, geht es wieder hinein. Danach beginnt es zum Unterbauch zurückzukehren, das heißt „das Zurückplatzieren des Xuanguan".
Nach dem Zurückplatzieren kehrt es nicht zu seiner früheren Stelle zurück. Jetzt ist das Urkind bereits sehr groß geworden, die Luftblase deckt das Urkind zu und umschließt es. Während das Urkind wächst, wächst sie auch mit. Normalerweise ist dem Urkind im taoistischen System erlaubt, den Körper zu verlassen, wenn es so groß wie ein sechs- oder siebenjähriges Kind ist, das heißt „Geburt des Urkindes". Gesteuert vom Urgeist des Menschen kann das Urkind herauskommen und sich bewegen. Während der Körper des Menschen dort meditiert ohne sich zu bewegen, kommt der Urgeist heraus. Im buddhistischen System besteht normalerweise für das Urkind keine Gefahr mehr, wenn es durch die Kultivierung so groß wie der Mensch selbst ist. Unter normalen Umständen ist es dem Urkind jetzt erlaubt, den Körper zu verlassen und herauszukommen. Jetzt ist das Urkind so groß geworden wie der Mensch selbst, die Hülle ist auch groß, sie dehnt sich bereits über den Körper hinaus aus und genau das ist das Xuanguan. Weil das Urkind bereits so groß ist, dehnt sie sich natürlich über den Körper hinaus aus.
Ihr habt vielleicht die Buddhastatuen im Tempel gesehen, bei denen sich die Buddhas immer innerhalb eines Kreises befinden, vor allem bei den gemalten Buddha-Abbildungen gibt es immer einen Kreis, in dem ein Buddha sitzt. So sehen sehr viele Buddhastatuen aus, vor allem die Buddha-Abbildungen in den alten Tempeln sind alle so. Warum sitzen die Buddhas innerhalb eines Kreises? Niemand kann das genau erklären. Ich sage euch, das ist eben das Xuanguan. Aber jetzt heißt es nicht mehr „Xuanguan", sondern „Welt", doch es kann noch nicht wirklich als „Welt" bezeichnet werden. Es hat nur diese Reihe von Anlagen; so wie eine Fabrik, die nur eine Reihe von Anlagen hat, aber noch nicht produzieren kann, sie muss noch Energie und Rohstoffe haben, erst dann kann sie produzieren. Vor einigen Jahren haben viele Kultivierende gesagt: „Meine Kultivierungsenergie ist höher als die der Bodhisattwa, meine Kultivierungsenergie ist höher als die eines Buddhas." Es kam den anderen sehr unwahrscheinlich vor. In Wirklichkeit ist das, was sie gesagt haben, gar nicht so unwahrscheinlich, die Kultivierungsenergie muss in der menschlichen Welt wirklich sehr hoch kultiviert werden.
Wie kann es also dazu kommen, dass die Kultivierungsenergie höher als die eines Buddhas wird? Das kann nicht so oberflächlich verstanden werden. Seine Kultivierungsenergie ist wirklich sehr hoch. Wenn er sich bis zu sehr hohen Ebenen kultiviert hat, wenn er die Öffnung der Kultivierungsenergie und die Erleuchtung erlangt, ist seine Kultivierungsenergie wirklich sehr hoch. In dem Augenblick kurz vor der Öffnung der Kultivierungsenergie und der Erleuchtung werden acht Zehntel von seiner eigenen Kultivierungsenergie abgebrochen, auch der Maßstab seiner Xinxing muss abgebrochen werden. Mit dieser Energie wird diese seine Welt, seine eigene Welt, gefüllt. Ihr wisst, die Kultivierungsenergie eines Kultivierenden, besonders unter Berücksichtigung des Maßstabs seiner Xinxing, hat der Mensch in seinem ganzen Leben durch unzähliges Leiden und in schwierigen Umgebungen gestählt und herauskultiviert, deshalb ist sie äußerst wertvoll. Mit acht Zehnteln dieser wertvollen Dinge wird seine Welt gefüllt. Deshalb, wenn er sich später erfolgreich kultiviert hat, kann er alles haben, was er sich wünscht, sobald er die Hände ausstreckt; wünscht er etwas, bekommt er etwas und er kann alles machen, was er machen will, in seiner Welt gibt es alles. Das ist seine mächtige Tugend, die er durch Leiden selbst herauskultiviert hat.
Diese seine Energie kann beliebig in alle Dinge umgewandelt werden. Deshalb kann ein Buddha alles bekommen, was er haben, was er essen und womit er spielen will, das hat er selbst herauskultiviert, das ist die Buddha-Position, ohne dies kann er sich nicht erfolgreich kultivieren. Jetzt kann es als eine eigene Welt bezeichnet werden, doch hat er jetzt nur noch zwei Zehntel seiner Kultivierungsenergie, um zur Vollendung zu kommen und Tao zu erreichen. Obwohl nur noch zwei Zehntel übrig geblieben sind, ist sein Körper aber nicht verschlossen; er hat entweder keinen Körper mehr oder er hat einen Körper, der jedoch schon von den hochenergetischen Substanzen umgewandelt worden ist. Jetzt kommen seine göttlichen Fähigkeiten voll zur Geltung und sie sind unvergleichlich mächtig. Wenn sich aber einer unter den alltäglichen Menschen kultiviert, sind sie normalerweise verschlossen, er hat nicht so große Fähigkeiten; wie hoch seine Kultivierungsenergie auch sein mag, sie muss eingeschränkt werden; jetzt ist es aber anders.