Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Neuseeland

Li Hongzhi, 8. Mai 1999

Ich grüße euch alle!

Manche unter unseren Anwesenden haben mich gerade erst auf der Fa-Konferenz in Sydney gesehen, aber die meisten von euch sind Schüler aus Neuseeland, wobei es auch einige gibt, die aus anderen Regionen gekommen sind. Während eures Kultivierungsprozesses habt ihr viele Fragen zu eurer Kultivierung; daher ist der Hauptzweck meines Kommens, euch alle zu treffen und gleichzeitig einige eurer Fragen während dieser Fa-Konferenz zu beantworten. Diese Konferenz soll euch allen ermöglichen, euch wirklich zu erhöhen und die Vollendung zu erreichen. Zugleich bietet sie euch die Möglichkeit, während eures Zusammenkommens eure Unzulänglichkeiten zu erkennen, da ihr sehen könnt, wie sich die anderen kultivieren und wo es bei euch noch mangelt. Ich denke, das ist das Ziel, das unsere Fa-Konferenz erreichen soll.

Also, während der Kultivierung werdet ihr zwangsläufig alle möglichen Fragen haben. Ich sage euch, tatsächlich haben viele von euch nach einer langen Zeit des Fa-Lernens vielleicht die Erfahrung gemacht, dass sie nicht mehr so viele Fragen haben. Warum haben sie nicht mehr so viele Fragen? Auch wenn ihr mich seht, scheint es so, als ob euch keine Fragen mehr einfallen würden. Eigentlich ist der Hauptgrund, dass ihr durch das Fa-Lernen euer Fa-Verständnis nach und nach verbessert habt und ihr euch wirklich auf der Grundlage des Fa erhöhen könnt. Wenn ihr es schafft, das Fa auf der Grundlage des Fa zu verstehen, wird euch alles klar werden. Allerdings wird Dafa weiterhin in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen verbreitet; daher kommen immer wieder viele neue, um es zu lernen, und so wird es zwangsläufig viele geben, die ständig Fragen stellen. Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass sich viele der Fragen, die auf unseren Fa-Konferenzen gestellt werden, wiederholen. Das heißt, viele der Fragen, die bei jeder Veranstaltung gestellt werden, sind bereits bei anderen Fa-Konferenzen gestellt worden. Warum ist das so? Es liegt daran, dass immer wieder neue Schüler kommen, um zu lernen; und neue Schüler stellen eben Fragen, die in der Regel Dinge betreffen, denen man in der Anfangsphase des Fa-Lernens begegnet. Natürlich gibt es auch Fragen von langjährigen Schülern oder von solchen, die gerne mehr über bestimmte Themen wissen möchten. Allerdings denke ich, solange ihr das Buch lest und das Fa lernt, werdet ihr alles verstehen. Solange ihr das Buch lest und das Fa lernt, werdet ihr wissen, was ihr auf unterschiedlichen Ebenen wissen sollt.

Natürlich, wenn ihr während eurer Kultivierung die innere Bedeutung eines Satzes erkennt, seid ihr eigentlich schon auf dieser Ebene. Es ist nur so, dass ihr auf eurer menschlichen Seite noch die Gedanken gewöhnlicher Menschen habt. Was bedeutet denn „Gedanken gewöhnlicher Menschen“? Das heißt, dass ihr immer noch die Gefühle und Begierden gewöhnlicher Menschen habt, dass ihr immer noch in verschiedenen Bereichen die Anhaftungen gewöhnlicher Menschen habt und dass ihr immer noch die Gefühle gewöhnlicher Menschen habt, wenn ihr über Dinge nachdenkt. All dies sind Gedanken gewöhnlicher Menschen. Dann gibt es noch die Anschauungen, die ihr nach der Geburt gebildet habt, und dazu gehört auch das Karma, das Gedankenkarma. Da ihr euch bei der Kultivierung befindet, gibt es diese Dinge mit Sicherheit; es ist nur die Frage in welchem Ausmaß. Allerdings können diese Dinge durch die Kultivierung immer weniger werden. Diejenigen, die sich noch nicht so lange kultiviert haben oder die nicht so fleißig vorangekommen sind, werden noch relativ viele Gedanken der gewöhnlichen Menschen haben. Das heißt, jeder hat so viele Gedanken gewöhnlicher Menschen, sodass er – wenn er die Dinge nicht mit höheren Maßstäben beurteilen kann – zwangsläufig viele Fragen hat. In Wirklichkeit liegt das zumeist daran, dass du zu viele Anschauungen gewöhnlicher Menschen hast. Es ist dir auch nicht gestattet, sofort zahlreiche Fa-Grundsätze auf einer bestimmten Ebene zu verstehen, so als ob du schon zur Freisetzung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen wärst. Das heißt, du hast so viele Gedanken gewöhnlicher Menschen, und dem menschlichen Geist ist es nicht erlaubt, die Dinge der Buddhas zu wissen. Die wahren Fa-Grundsätze und die tatsächlichen Gegebenheiten dürfen den Menschen nicht offenbart werden. Wenn du allerdings bei der Kultivierung im Fa auf der oberflächlichen Ebene eine Zeile oder einen Absatz der Fa-Grundsätze im Zhuan Falun verstehst, bist du eigentlich schon auf dieser Ebene. Der Grund dafür, dass du nicht so viel wissen kannst, ist, dass du noch Gedanken der gewöhnlichen Menschen hast, und es ist dem Teil von dir, der den gewöhnlichen Menschen entspricht und noch nicht fertig kultiviert worden ist, nicht erlaubt, über die Dinge der Buddhas zu wissen. So ist der Grundsatz. Wenn du jedoch die wahre innere Bedeutung einer Zeile erkennst beziehungsweise für diese Zeile auf verschiedenen Ebenen ein unterschiedliches Verständnis erreichst, bist du in Wirklichkeit schon auf der entsprechenden Ebene.

Ihr sollt euch noch ständig weiter unter den gewöhnlichen Menschen kultivieren und die Anhaftungen der gewöhnlichen Menschen ständig beseitigen; deshalb können bei der Kultivierung die Gedanken der gewöhnlichen Menschen nicht auf einmal beseitigt werden. Wenn sie vollständig beseitigt worden wären, könntet ihr euch nicht mehr kultivieren. Ich sage oft, wenn ein Mensch keine Gedanken der gewöhnlichen Menschen hat, kann er alles wissen, was die Menschen denken. Schon an einer einzigen Bewegung, einem Augenausdruck kann er erkennen, was man machen will und wie weit diese Sache letztendlich gehen wird. Warum könnt ihr das momentan noch nicht wissen? Eben weil ihr jetzt noch menschliche Gedanken habt und noch mit den gewöhnlichen Menschen vermischt seid. Wenn du nicht mehr auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen bist, wirst du bemerken, dass du dir über die Sachen der gewöhnlichen Menschen schon auf den ersten Blick klar bist. Allerdings kultiviert ihr euch eben alle unter den gewöhnlichen Menschen. Wenn du dich nicht unter den gewöhnlichen Menschen kultivierst, kannst du dich nicht erhöhen. Wenn du heute alle Gedanken und alle schlechten Faktoren der gewöhnlichen Menschen, einschließlich der unterschiedlichsten Anschauungen der gewöhnlichen Menschen, beseitigt hättest, wenn du voll und ganz ein reines Selbst geworden wärst, würdest du bemerken, dass du dich nicht mehr kultivieren kannst. Warum? Ihr wisst, dass die Gottheiten sich nicht mehr kultivieren können, nachdem sie zur Vollendung gekommen sind; denn der Nebel ist durchbrochen. Wenn du die Gedanken der gewöhnlichen Menschen nicht mehr hast, bist du auch nicht mehr im Zustand der gewöhnlichen Menschen; der Nebel ist dann durchbrochen. Du wirst von deiner Vergangenheit und Zukunft wissen, du wirst auch über die anderen Menschen Bescheid wissen; deshalb ist es für dich dann sehr schwer, dich zu kultivieren. Aber das heißt wiederum nicht, dass ihr euch nicht mehr kultivieren könnt, wenn ihr von der Vergangenheit und Zukunft wisst. Denn was ihr jetzt wisst, ist begrenzt. Hingegen entspricht die Art von Wissen, die ich meine, dem Zustand der vollständigen Erleuchtung – alles zu wissen, nichts bleibt unbekannt. Das ist also der Unterschied. Das heißt, du kultivierst dich im Dafa unter den gewöhnlichen Menschen; deshalb geht es nicht, wenn du vor der Vollendung keinen einzigen Gedanken der gewöhnlichen Menschen mehr hast. Aber wenn du noch die Gedanken der gewöhnlichen Menschen hast, darf man dich wiederum die Wirklichkeit auf unterschiedlichen Ebenen nicht wissen lassen. So ist also der Zusammenhang.

Da ihr Gedanken der gewöhnlichen Menschen habt, – wenn ihr bei der Kultivierung nicht Acht gebt, werdet ihr Dafa sicherlich mit den Gedanken und Anschauungen der gewöhnlichen Menschen beurteilen. So etwas wird ganz sicher auftauchen. Das heißt also, dass ihr während der Kultivierung Konflikte haben und Pässe überwinden werdet. Es wird vorkommen, dass ihr die Gedanken der gewöhnlichen Menschen nicht loslassen könnt. Das ist eben genau Kultivierung. Bei der Kultivierung im Dafa werden die menschlichen Gedanken Schicht für Schicht beseitigt. Wisst ihr, es ist so wie bei einer Zwiebel, es wird Schicht für Schicht abgeschält, und zum Schluss ist nichts mehr da, nur das Wesentliche bleibt. Allerdings darf bei der Kultivierung im Dafa nicht alles auf einmal vollständig beseitigt werden, sonst kannst du dich nicht mehr unter den gewöhnlichen Menschen kultivieren; denn von deiner Oberfläche her gehörst du dann auch nicht mehr zu den gewöhnlichen Menschen.

Bei der Kultivierung im Dafa taucht noch ein anderes Problem auf, und zwar habt ihr bei der Kultivierung das Gefühl, dass ihr euch manchmal nicht schlecht kultiviert habt und die Anhaftung – in dem Augenblick oder zu der Zeit, zu der ihr auf Probleme stoßt – wirklich abgelegt habt und mit Gelassenheit durchgekommen seid. Aber nach einiger Zeit bemerkt ihr, dass diese Anhaftung wieder auftaucht. Ihr stoßt auf die gleichen Sachen und die gleichen Probleme, und es scheint, dass die Anhaftung nicht von der Wurzel her beseitigt worden und immer noch da ist. In Wirklichkeit ist das aber nicht so. Ich sage euch, die Kultivierungsmethode im Dafa ist wie eine Treppe, die aus einzelnen Stufen besteht. Es ist so wie das Beispiel, das ich eben gegeben habe. Die jeweilige Schicht der Zwiebel, die abgeschält worden ist, existiert nicht mehr, während die Schichten, die noch nicht abgeschält worden sind, immer noch da sind. Das heißt, Schicht für Schicht wird beseitigt. Nur wenn alles beseitigt worden ist, ist erst nichts mehr da.

Bei eurer Kultivierung wird es noch öfter vorkommen, dass ihr das Fa nicht hinreichend versteht und große Schwierigkeiten beim Überwinden der Pässe habt. Ihr wisst ganz genau, dass ihr nach den Fa-Grundsätzen handeln sollt, aber manchmal klappt es trotzdem nicht so richtig. Also denken manche: „Ich kultiviere mich so fleißig, aber warum habe ich immer noch solche Anhaftungen? Kann ich etwa nicht zur Vollendung kommen?“ Viele denken so. Ich sage euch, eigentlich sollt ihr nicht so denken. Ganz gleich, ob du einen Pass gut überwunden hast oder nicht, ob du deine Anhaftung losgelassen oder nur ein bisschen losgelassen hast – du bist in Wirklichkeit schon bei der Kultivierung. Genau das ist eben Kultivierung. Denn wenn du den Pass nicht gut überwunden hast, wirst du es bereuen: „Wieso habe ich den Pass nicht gut überwunden? Nächstes Mal muss ich mein Bestes geben, um den Pass gut zu überwinden.“ Genau das ist eben Kultivierung. Wenn ihr jeden Pass, jede Schwierigkeit und jede Prüfung sehr gut überwinden könntet, sage ich, dass ihr euch nicht mehr zu kultivieren braucht. Ihr solltet dann zur Vollendung kommen; denn es könnte dich nichts mehr daran hindern. Allerdings können diesen Zustand nur die Erleuchteten, also diejenigen, die zur Erleuchtung gekommen sind, erreichen.

Aber ihr müsst auf etwas achten, denn manche scheinen verstanden zu haben, was sie gerade gehört haben, aber die Anhaftungen, die sie mit sich tragen, führen dazu, dass sie es auf die entgegengesetzte Weise verstehen: „Also, egal ob man den Pass gut überwunden hat oder nicht, man ist dabei, sich zu kultivieren; na gut, dann mach ich mir mal keine Sorgen mehr; auch wenn ich den Pass nicht gut überwunden habe, mache ich mir keine Sorgen mehr.“ Das geht aber nicht. Wenn du dich nicht kultivierst, wenn du nicht fleißig vorankommen kannst, bedeutet das, dass du dich nicht kultivierst. Das sind die beiden Seiten dieser Angelegenheit. Unsere Fa-Grundsätze bieten von den niedrigen bis zu den hohen Ebenen die Möglichkeit, die Dinge zu betrachten und die Fa-Grundsätze auf den verschiedenen Ebenen zu verstehen. Dein Verständnis mag auf dieser einen Ebene richtig sein, aber wenn du dich auf eine andere Ebene begibst und sich dadurch dein Blickwinkel ändert, wirst du feststellen, dass dein Verständnis nicht mehr dasselbe ist wie vorher. Auf diese Weise werdet ihr das Fa ständig neu verstehen, während ihr euch ständig weiter kultiviert und erhöht.

Mit dem, was ich gerade gesagt habe, meine ich, dass ihr bei der Kultivierung viele Fragen stellen werdet; das ist zwangsläufig so. Ich denke jedoch, wenn ihr euch wirklich im Fa erhöhen und das Fa mit dem Fa verstehen könnt, könnt ihr euch vielleicht sehr schnell erhöhen. Außerdem können vielleicht alle Fragen, über die du dir nicht im Klaren bist und die du stellst, im Fa beantwortet werden. Die einzige Methode dafür ist, das Buch mehr zu lesen und nicht nur die Übungen zu machen. Unter den Weißen oder den Schülern anderer Völker gibt es relativ viele Menschen, welche der Meinung sind: „Beim Praktizieren des Qigong macht man halt nur die Übungen; wo gibt es denn noch etwas anderes? Wozu das Buch lesen?“ Normalerweise habt ihr diesen Gedanken. In Wirklichkeit ist dies das größte Manko bei euren Erkenntnissen. Habt ihr darüber nachgedacht, welche Unterschiede es zwischen den Bewegungen der Qigong-Übungen und der Gymnastik gibt? Äußerlich gesehen sind die Unterschiede sehr klein. Aber warum kann das Praktizieren von Qigong den Menschen dazu führen, sich zu erhöhen, seine Krankheiten zu beseitigen und die Gesundheit zu erhalten und Gymnastik nicht? Eben weil es Kultivierung ist. Und der innere Sinn der Kultivierung liegt nicht allein in den Übungen; die Übungen sind nur ein Hilfsmittel zur Kultivierung. Die grundlegende Ursache, weswegen du dich wirklich erhöhen und zu unterschiedlichen Ebenen kommen kannst, liegt an deinem Verständnis des Fa. Das heißt, nur wenn du vom Fa angeleitet wirst, kannst du dich zu jener Position erhöhen. Deshalb habe ich gesagt, wie hoch die Xinxing eines Menschen ist, so hoch ist seine Kultivierungsenergie. Das ist eine absolute Wahrheit.

Früher dachten manche oftmals: „Bei der Kultivierung im Dao und beim Üben des Qigong ist es wohl so, dass man sich schon nach oben kultivieren kann, indem man irgendeinen besonderen Kniff, irgendeinen Schlüssel zum Erfolg sucht oder irgendeine besondere Bewegung macht?“ So viel dürfen die Menschen wissen; aber den wahren Grund, warum die Menschen sich nach oben kultivieren können, lässt man sie nicht wissen. Ansonsten würde jeder zu einer Gottheit werden. Das heißt, es gibt Methoden und Theorien, die dich anleiten; es gibt Methoden, die dir ermöglichen, dich nach oben zu kultivieren. Heute erklären wir es deutlicher, und zwar dass es Fa-Grundsätze gibt, die dich anleiten. Allerdings waren unter den Kultivierungsmethoden, die früher überliefert wurden, üblicherweise relativ viele kleine weltliche Wege.

Was die gewöhnlichen Menschen als wahre große Wege ansehen, ist nun mal das, was Laotse, Jesus und Shakyamuni gelehrt haben; die anderen sind meistens kleine weltliche Wege. Diese anderen Dinge sind noch weniger tiefgründig; ihre Übungsbewegungen sind kompliziert, aber sie kennen viele der Fa-Grundsätze nicht. Deshalb ist es sehr schwer, sich mit ihnen zu kultivieren. Bei diesen Praktiken geht es nur darum, Leiden zu ertragen, und sie kultivieren sich durch das lange Ertragen von Leiden. Leiden ertragen kann den Menschen ermöglichen, sich zu erhöhen und ihr Karma zu beseitigen. Beim Verstehen der Fa-Grundsätze kommen sie jedoch nur sehr langsam voran, und deshalb kultivieren sie sich auch sehr langsam. Dagegen ist das, was wir heute verbreiten, das Dafa; es sind die Fa-Grundsätze des gesamten Kosmos. So ein großes Fa wird ausgesprochen, damit sich die Menschen erhöhen können, und man erhöht sich natürlich auch schnell. Diese Fa-Grundsätze beseitigen nicht nur Ignoranz und falsche Vorstellungen und berichtigen alle menschlichen Gedanken, sondern korrigieren auch alle unnatürlichen Zustände. Deshalb bist du schon dabei, dich zu erhöhen, solange du diese Fa-Grundsätze lernst, solange du das Buch liest. Deshalb ist das Lesen des Buches und das Fa-Lernen äußerst wichtig.

Manche sagen: „Ganz gleich wie gut man das Buch auch gelesen hat, es geht dabei doch nur um eine gedankliche Erkenntnis. Diese und die Kultivierungsenergie, die entwickelt wird, sind doch zweierlei.“ Und somit kommen wir zur Entwickelung der Kultivierungsenergie. Wir wissen, dass bei der Kultivierung zuerst das Qi und dann die Kultivierungsenergie entwickelt werden kann; beides sind etwas Materielles. Die Erkenntnisse in deinen Gedanken scheinen dagegen etwas Geistiges zu sein und nichts mit dem Materiellen zu tun zu haben. Ich sage euch, in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins! Was denkst du, sind sie bei der Kultivierung nicht eins? Befindest du dich denn nicht schon auf jener Ebene, wenn deine Gedanken die Fa-Grundsätze jener Ebene verstanden haben? Das wurde schon im Zhuan Falun erklärt. Das Konkrete erkläre ich hier nicht; ihr könnt dafür das Buch lesen. Deshalb ist das Lesen des Buches sehr wichtig. Das ist das, worüber ich bei jeder Fa-Erklärung zuerst spreche. Ihr seid alle Schüler, und jeder will sich erhöhen und die Vollendung wirklich erlangen; so seid ihr hierhergekommen, um dieses Fa zu lernen. Und das Buch Zhuan Falun ist das Entscheidende, das euch ermöglichen kann, euch zu erhöhen und zur Vollendung zu kommen. Ihr sollt es unbedingt mehr lesen.

Vor ein paar Tagen sagte mir ein Schüler: „Ich habe es schon über zweihundert Mal gelesen und kann es wirklich nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin immer noch am Lesen.“ Der Grund dafür ist eben, dass er, wenn er es immer weiterliest, immer mehr Dinge darin findet. Wenn du dieses Buch auf unterschiedlichen Ebenen liest, wirst du bemerken, dass dein Verständnis gegenüber der gleichen Zeile unter verschiedenen Umständen – oder wenn du sie verschiedene Male gelesen hast – ganz und gar nicht mehr dasselbe ist. Als du früher diese Zeile gelesen hast, hatte sie diese Bedeutung; nachdem du dich aber erhöht hast, hast du bemerkt, dass diese Zeile nicht mehr nur das bedeutet, sondern eine noch höhere Bedeutung hat. Deshalb wird es von Anfang bis Ende diese Besonderheit geben.

Ihr wisst, mit dem Fa, das ich verbreite, bringe ich euch nicht einfach nur Heilung und Gesundheitserhaltung bei. Ich werde euren Körper reinigen, sodass er den krankheitsfreien Zustand erreicht, und euch dann in die Lage versetzen, eure Ebene zu erhöhen, bis ihr die Vollendung erreicht. Wenn es kein Fa geben würde, das dich auf so hohen Ebenen anleitet, wüsstest du überhaupt nicht, wie du dich zu höheren Ebenen kultivieren sollst. Wenn du die innere Bedeutung der Fa-Grundsätze auf diesen Ebenen nicht kennen würdest, könntest du auch nicht nach oben kommen. Deshalb müsst ihr dieses Buch lesen. Gleichzeitig sollt ihr auch euren Einflussbereich verbessern, indem ihr eure Gedanken und eure Erkenntnisse erhöht. Um es mit den Worten der gewöhnlichen Menschen zu sagen – wir sollen bessere Menschen werden. In Wirklichkeit beschränkt es sich aber nicht nur darauf. Denn das, was du bei der Kultivierung bekommen wirst, sind nicht nur ein paar kleine Kultivierungsfähigkeiten und ein gesunder Körper; du wirst die Vollendung erlangen und noch höhere Ebenen erreichen.

Wenn ihr diese Ebenen erreichen wollt, aber nichts von den Fa-Grundsätzen dieser Ebenen wisst, wie könnt ihr euch dann erhöhen? Während ihr eine so hohe Ebene erreichen wollt, müsst ihr bei der wahren Kultivierung auch noch verschiedene Arten menschlicher Anhaftungen aufgeben können. Sie sind wie Schlösser und Türen, die deinen Weg blockieren. Wenn du die Fa-Grundsätze verstanden hast, sollst du dich in allen gesellschaftlichen Umgebungen der gewöhnlichen Menschen besser verhalten. Zumindest sollt ihr euch wie Kultivierende verhalten und eine hohe Ebene und einen hohen Maßstab erreichen. Das heißt, egal wo auch immer du bist, werden die anderen sagen, dass du ein guter Mensch bist. Wenn sich eure Ebene und euer geistiger Horizont erhöht haben, wird dann nicht auch eure Kultivierungsenergie durch das Praktizieren immer mehr wachsen? Darin liegt der Grund, warum sich manche nicht erhöhen können, obwohl sie lange Zeit Qigong geübt haben. Sie haben viele Methoden geübt und können sich doch nicht nach oben kultivieren. Darüber hinaus haben sie auch noch Krankheiten. Haben sie sich nicht umsonst kultiviert?

Der wahre Grund dafür, warum man sich nicht nach oben kultivieren kann, ist, dass man keine Fa-Grundsätze als Anleitung hat. Das Fa, das ich euch überliefert habe, ist ein vollständiges, systematisches Fa, das euch wirklich zur Vollendung bringen kann; es ist das beste Fa. Deshalb gibt es so viele Menschen, die es schätzen. In den Zeitungen steht jetzt, dass es hundert Millionen Praktizierende gibt. Warum sind es denn so viele? Ihr wisst, dass die Menschen in China, besonders die älteren Menschen, in solch einer Gesellschaft viele Kampagnen, besonders die Kulturrevolution erlebt haben. Sie haben an etwas geglaubt, sie haben auch blindlings verehrt, sie sind gestolpert und haben dabei ihre Erfahrungen gesammelt. Sie haben diese und jene Kampagne erlebt. Kannst du solche Menschen dazu bringen, dass sie blindlings an irgendetwas glauben? Absolut nicht! Warum gibt es dann so viele Hochintellektuelle, so viele Menschen, die ihren Verstand gebrauchen und dieses Fa lernen? Das heißt, dieses Fa ist wirklich in der Lage, den Menschen gegenüber die Verantwortung zu tragen. Was ausgesprochen worden ist, sind Grundsätze, Fa-Grundsätze. Die Menschen sind von den Grundsätzen überzeugt.

In Neuseeland gibt es so viele Schüler, die es lernen. Ich, Li Hongzhi, war noch nicht einmal hier, um von dir zu verlangen, dieses und jenes zu machen, und um dich beim Lernen zu beaufsichtigen. So etwas gibt es nicht, oder?! Aber warum könnt ihr euch alle hier standhaft kultivieren? Weil ihr wisst, dass die Fa-Grundsätze gut sind. Was ist denn der Zweck des menschlichen Lebens? Soll ein Mensch in seinem Leben wirklich für sich die Verantwortung übernehmen oder nicht? Das erst ist die größte Frage des menschlichen Lebens.

Diese Worte sage ich vor allem in der Hoffnung, dass ihr das Fa-Lernen ernst nehmt; ihr sollt das Fa-Lernen unbedingt ernst nehmen. Früher suchten manche überall nach dem Dao und wollten sich kultivieren, konnten sich aber nicht nach oben kultivieren. Sie konnten das Dao nicht erhalten; doch nicht, weil sie die Übungen nicht bekommen konnten, sondern weil sie das Fa nicht erhalten konnten. Niemand erklärte die Fa-Grundsätze der wahren Kultivierung. Überlegt mal, das Fa des Kosmos hat für die Lebewesen unterschiedlicher Ebenen die Umgebungen und Existenzweisen unterschiedlicher Ebenen erschaffen. Das heißt, das Fa ist die Grundlage für die Erschaffung des Kosmos; es ist das Fa, das alle Lebewesen und Substanzen erschaffen hat. Sind die kleinen Fa, die kleinen Wege, die kleinen Grundsätze und die kleinen Kultivierungsmethoden, welche die Menschen früher kannten, dann nicht nur Bruchstücke dieses kosmischen Fa? Sie sind nur das bisschen auf der untersten Ebene, das den Menschen offenbart werden konnte. Doch was ihr heute erhalten habt, ist das kosmische Dafa – eine Wahrheit, die nie zuvor bekannt war. Es ist eine Wahrheit, die niemand in der Geschichte je gelehrt hat!

Ich denke, alle hier Anwesenden wissen das. Diejenigen, die gerade angefangen haben, oder die, die noch nicht durch die Tür eingetreten sind und es noch nicht gelernt haben, finden vielleicht, dass ich zu große Worte mache. Doch wenn du das Buch wirklich einmal systematisch liest, so denke ich, wirst du verstehen, wovon ich rede. Bei uns gibt es keine ausgeprägte Form der Verwaltung. Wenn du es lernen willst, lernst du es; wenn du es nicht lernen willst, lernst du es nicht. Niemand kümmert sich darum. Aber wenn du es lernen willst, muss ich die Verantwortung für dich übernehmen. Allerdings zeigt sich die Art und Weise, wie ich für dich die Verantwortung übernehme, wiederum nicht unter den gewöhnlichen Menschen. So sieht es aus.

Gerade habe ich gesagt, dass ihr Wert auf das Fa-Lernen legen sollt. Nun spreche ich noch über einiges, was neulich in der Gesellschaft aufgetaucht ist. Vor allem in China gab es einige Schüler, die nach Zhongnanhai gegangen sind, um den staatlichen Führungskräften die Situation darzulegen. Diese Sache will ich bei euch auch einmal ansprechen. Was zurzeit in den Zeitungen in Hongkong veröffentlicht wird, ist einfach Wirrwarr. Alle chinesischen Zeitungen in anderen Ländern haben die Zeitungen aus Hongkong zitiert. Vielleicht kennt die ganze Welt Hongkong; dort leben zwar nur sechs Millionen Menschen, aber es gibt dort viele Zeitungen und Zeitschriften. Alle wollen die neuesten Nachrichten haben und damit Geld verdienen; deshalb hat es sich im Laufe der Zeit so ergeben, dass sie in den Nachrichten sehr verantwortungslos berichten. Sie können Gerüchte beliebig erfinden und beliebig etwas zusammenschreiben. Sie können dabei ihrer Phantasie freien Lauf lassen und es dann veröffentlichen. So ist das. Deshalb sind die chinesischen Zeitungen aus Hongkong die unseriösesten der ganzen Welt. Sie wagen sogar das, was sie nur vom Hörensagen wissen, als offizielle Nachrichten zu veröffentlichen.

Hier will ich euch einmal meine Ansicht dazu sagen. Dass unsere Schüler nach Zhongnanhai gegangen sind, um den staatlichen Führungskräften die Situation zu erklären, war weder eine Demonstration noch ein Sit-in. Sie haben kein Sit-in gemacht. Manche, die dort saßen, haben die Übungen gemacht. Es gab weder Sprechchöre noch Spruchbänder; sie haben kein radikales Verhalten gezeigt und auch keine radikalen Parolen gerufen. Sie taten das aus einem gütigen Herzen heraus und wollten den staatlichen Führungskräften unsere wahren Absichten wissen lassen. Es war nicht so, wie die Sicherheitsbehörde durch Hörensagen erfahren hat. Einige Menschen betonen immer wieder, dass die Praktizierenden nach Zhongnanhai gegangen sind und dass es dieses und jenes bedeute. Ist Zhongnanhai etwa nicht der Regierungssitz des Volkes? Darf das Volk da nicht hingehen? Warum sind die Schüler dorthin gegangen? Etwa um sich gegen die Regierung zu stellen? Sind sie etwa nicht dorthin gegangen, um den staatlichen Führungskräften ihre Probleme darzustellen, sodass die staatlichen Führungskräfte ein Wort für ihr Volk einlegen können? Warum sagt man, es sei so und so organisiert gewesen? Freut sich die Regierung etwa nicht, wenn Menschen sich organisieren, um die Regierung zu unterstützen?

Natürlich, überlegt mal, warum sind so viele Menschen dorthin gegangen? Eigentlich finde ich, dass zu wenig Menschen dorthin gegangen sind! (Applaus) Es ist nicht so, dass ich euch hier zusammentrommle, um dorthin zu gehen. Was will ich damit sagen? Es gibt hundert Millionen Menschen, die Dafa lernen. Überlegt mal, sind im Vergleich dazu nicht sehr wenige Menschen dorthin gegangen? Denn es gibt ja viele Menschen, die es lernen. Ist das nicht dieser Grundsatz? Warum wollten sie also dorthin gehen? Ihr wisst, dass die Polizei in Tianjin unsere Schüler festgenommen und geschlagen hat; sie sagte, dass wir eine ketzerische Religion seien. Ihr alle lernt, gute Menschen zu sein. Wenn wir uns wirklich wie schlechte Menschen verhalten würden und du uns als ketzerisch bezeichnen würdest, so würden wir uns das auch nicht zu Herzen nehmen, egal wie du auch über uns reden magst, nicht wahr?! Doch wir verhalten uns wirklich und wahrhaftig wie gute Menschen, und nun sagst du, dass wir ketzerisch seien. Verletzt du damit nicht unser Herz? Wenn man mit euch nicht vernünftig darüber reden kann und es nicht zu klären ist, dann gehen wir und erklären es eben den Führungskräften der Zentralregierung. Daran ist nichts auszusetzen! (Applaus) Denn wir veranstalten keine Kampagnen; wir greifen die Regierung auch nicht an. Wir haben nur erklärt, dass die Vorgehensweise der Sicherheitsbehörde nicht richtig war. Deshalb gibt es daran nichts auszusetzen.

Manche Nachrichten-Redakteure sind ziemlich verantwortungslos. Deshalb setzen sie schon falsche Gerüchte in die Welt, sobald sie von etwas Wind bekommen. Also geben wir ihnen auch keine Gelegenheit dazu. Deshalb ist meine Einstellung hierzu sehr deutlich: Hier sind wir nicht gegen die Regierung; wir haben auch nicht demonstriert und keinen Aufmarsch gemacht, wir haben uns dabei auch nicht radikal verhalten; wir sind nur dorthin gegangen, um die Situation darzustellen. Du wolltest dorthin gehen, ich auch – so wurden es viele Menschen. Von den hundert Millionen Menschen sind nur ein paar mehr als zehntausend dorthin gegangen; das ist noch nicht einmal ein Bruchteil davon. Waren es nicht eher zu wenig Menschen? Wenn jene Sache noch größer und übertriebener gehandhabt worden wäre, so denke ich, wären es nicht nur zehntausend Menschen gewesen; es wären sehr wahrscheinlich noch mehr dorthin gegangen. Man kann doch wohl nicht sagen, dass es falsch ist, wenn viele Menschen dorthin gehen, um die Situation zu erklären, oder?! Der staatlichen Führung etwas zu erklären, ist eine Pflicht, eine Verpflichtung und das Recht eines jeden Staatsbürgers. Gibt es daran etwas auszusetzen? Nein. Wir sind nicht gegen die Regierung, wir greifen nicht in die Politik ein, wir wahren auch die Gesetze des Landes, nicht wahr?! Egal wo wir sind, wir sind gute Menschen. Ich denke, was diesen Punkt angeht, ist es nun einmal so.

Ihr wisst, bei uns geht es um Kultivierung. Da es nun einmal Kultivierung ist, gibt es auf dem Weg unserer Kultivierung nichts Zufälliges. Ich sage oft: Gegner und Befürworter existieren nebeneinander, Gläubige und Nichtgläubige existieren nebeneinander, gute und schlechte Menschen existieren nebeneinander, Aufrichtiges und Ketzerisches existieren nebeneinander. So ist das bei der Menschheit. Das ist auch der Grundsatz der gegenseitigen Förderung und Hemmung. Sollte jemand dagegen sein, so kann man nicht sagen, dass es schlecht ist. Ihr wisst, wenn es keine Dämonen geben würde, könntet ihr euch nicht kultivieren. Sie sind gegen dich – ist es dann nicht so, dass wir dabei auf dein Herz schauen und sehen, ob du standhaft bleiben und dich kultivieren kannst? Denn Kultivierung ist eine ernsthafte Sache. Ein ganz normaler Mensch will die Ebene der Vollendung erreichen; also überleg mal, kann es gelten, wenn du jene Art wirklicher Prüfung nicht erlebt hast? Deshalb wird es solche Prüfungen geben; es wird so etwas geben.

Wenn jemand Schlechtes tut, kann man nicht sagen, dass er uns hilft; er tut wirklich etwas Schlechtes. Wir benutzen jedoch sein schlechtes Tun, um den Kultivierenden Gelegenheiten zu verschaffen. Wenn jemand dagegen ist, praktizierst du dann weiter oder nicht? Wenn jemand sagt, dass es nicht gut sei, hältst du es dann selbst für gut oder schlecht? Wird dabei nicht das Menschenherz gesehen? Kultivierung ist sehr ernsthaft, und wir sollen uns darüber im Klaren sein – es wird keinesfalls vorkommen, dass irgendetwas zufällig auftaucht.

Habt ihr darüber nachgedacht, dass die ganze Welt durch dieses Ereignis erfahren hat, dass Dafa erschienen ist? (Applaus) Wie viel ihr auch für die Verbreitung des Fa gemacht habt, die Auswirkung dieses Ereignisses hat vielleicht einen noch größeren Umfang und noch größere Ausmaße. (Applaus) Zugleich ist das für die Schüler in China auch wirklich eine sehr ernste Prüfung. Natürlich sind diese Worte an die Kultivierenden gerichtet. In der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen ist es nun einmal die Erscheinungsform der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Vorhin habe ich meine Ansicht schon gesagt; meine Ansicht ist nun einmal so. Bei keiner einzigen Führungskraft des Staates, bei keiner Regierung, bei keinem Gesetz und und und haben wir uns eingemischt und haben sie auch nicht gestört; denn ihr alle versucht, gute Menschen zu sein. Ihr seid nur dorthin gegangen, um die Situation zu erklären.

Soviel zu dieser Frage. Denn das hier ist eine Fa-Konferenz, ihr sollt noch Erfahrungen austauschen und dabei nach euch selbst schauen, um den Abstand zu den anderen herauszufinden, sodass ihr euch wirklich erhöhen könnt. Heute tauschen wir den ganzen Tag Erfahrungen aus. Morgen Vormittag beantworte ich dann eure Fragen. Diese unsere Konferenz wird insgesamt anderthalb Tage dauern. Ich hoffe, dass ihr alle einen Platz findet und den anderen ruhig zuhören könnt. Die anderen zu achten bedeutet, euch selbst zu achten. Denn die Fa-Konferenz ist heilig, und was ihr kultiviert, ist das große kosmische Fa! Gut, soviel dazu. (Applaus)

Während der gestrigen Fa-Konferenz habe ich eure Reden im Raum nebenan verfolgt und zugehört. Ich finde, diese Fa-Konferenz ist sehr gut verlaufen und hat die wahre Bestimmung einer Fa-Konferenz erfüllt. Eine Fa-Konferenz ermöglicht euch, von ihr zu profitieren und euch wirklich zu erhöhen; deshalb ist sie eine sehr gute Sache. Heute Morgen konzentriere ich mich auf die Beantwortung eurer Fragen; das gehört mittlerweile zur Regel bei unseren Fa-Konferenzen. Ihr alle könnt alle Fragen stellen, die ihr habt. Ich werde mein Möglichstes tun, um alle eure Fragen zu beantworten, soweit es die Zeit erlaubt.

Was die Dinge der gewöhnlichen Menschen angeht, so denke ich, dass ihr nicht danach fragen sollt. Oder du kannst beim Überwinden der Pässe einiges noch nicht erkennen, und so willst du mich danach fragen – diesen Pass sollst eigentlich du überwinden. Wenn ich deine Frage beantworten würde, gebe es nichts mehr für dich zu erkennen, nicht wahr?! Fragt mehr nach den Dingen, die etwas mit unserer Kultivierung zu tun haben; fragt weniger nach den Dingen, die nichts mit unserer Kultivierung zu tun haben – am besten fragt ihr nicht danach. Gut, nun fangen wir an.

Jünger: Das ist die erste Fa-Konferenz in Neuseeland; wir alle sind neue Schüler. Wir hoffen, dass der Meister das Dafa ein bisschen mehr erklärt, um uns bei der Kultivierung anzuleiten.

Meister: Dass ich Fragen beantworte, bedeutet in Wirklichkeit, dass ich euch das Fa erkläre; denn die meisten Fragen haben etwas mit unserer Kultivierung zu tun. In dieser Hinsicht erkläre ich es euch so klar wie möglich.

Jünger: Ich miete mir ein Zimmer. Jemand in einem anderen Zimmer hat viele Qigong-Bücher und religiöse Bücher; er hat vielleicht auch noch Besessenheit. Ich möchte bitte fragen, ob ich davon beeinflusst werde?

Meister: Sagen wir mal so, worin ihr euch kultiviert, ist Dafa; das ist die wahre Kultivierung. Was andere Qigong angeht, kann es nur so sein, dass sie von der Energie eurer Kultivierung im aufrichtigen Fa gehemmt werden; ihr werdet jedoch nicht von ihnen gestört. Aber eins, wenn ihr euch nicht gut beherrschen könnt und euch mit ihnen in einen Topf werft, wenn ihr alle möglichen Bücher lest und alles Mögliche übt, könnt ihr schon Probleme herbeiführen. Wenn du deine Xinxing bewahren kannst, wirst du in keiner Situation beeinflusst. Eigentlich kannst du schon erkennen, dass viele Menschen schlechte Dinge üben, aber hast du schon mal darüber nachgedacht, dass alle Umgebungen der heutigen Menschheit unrein sind? Deshalb, egal wo wir Kultivierende uns auch befinden, solange ihr euer Herz beherrscht und euch offen und aufrichtig kultiviert, braucht ihr euch keine Sorgen darüber zu machen; es wird keine Probleme geben. Deshalb ist deine Sorge an sich schon eine Anhaftung, und sobald du diese hast, muss sie beseitigt werden. Deshalb führt das dazu, dass du anscheinend von anderen gestört wirst, während es in Wirklichkeit von deinem eigenen Herzen verursacht wird.

Jünger: Was die zwei Verse im Gedichtband Hong Yin „Dem Meister helfen, durch die Welt zu wandern“ und „Mit mir zusammen, das Falun drehen“ betrifft, ist damit gemeint, dass die Jünger dem Meister helfen oder die Buddhas, Daos und Gottheiten?

Meister: Beides. Überlegt mal, als ich damals das Fa verbreitete und Kurse gab, war ich dabei, die Eliten von Dafa heranzubilden. Heute seid ihr es, die Dafa unter den gewöhnlichen Menschen bestätigen – ihr seid diejenigen, die das tun. Sogar unsere neuen Schüler sind zu langjährigen Schülern geworden, und alle setzen sich dafür ein, das Fa zu verbreiten und mehr Menschen zu helfen, das Fa zu erhalten. Eure Kultivierung wie auch eure Entschlossenheit im Dafa sind felsenfest und haben Dafa sehr stabilisiert. Gleichzeitig, wenn ihr mehr Menschen in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen helft, das Fa zu erhalten, dann helft ihr gleichzeitig auch dem Meister. Natürlich geschieht das alles ohne Absicht; es ist ein unverzichtbarer Teil eurer Kultivierung. So ist das eben. Natürlich haben diejenigen auf höheren Ebenen ihre eigene Situation, und so ist das eben dort.

Jünger: Wie soll man Ihre Worte „Wer sagt, ihre Weisheit sei groß; kosmisch, doch in Gefühlen getanzt“ verstehen?

Meister: In der Geschichte – viele berühmte Menschen, viele von den Menschen als Heilige bezeichnete, viele von den gewöhnlichen Menschen für großartig gehaltene Personen, auch viele heute hochangesehene Persönlichkeiten sind alle gewöhnliche Menschen; keiner von ihnen ist aus den Gefühlen herausgesprungen. Sie meinen, sie hätten etwas erreicht, und schon sagen die anderen, dass sie großartig, klug und intelligent sind. In Wirklichkeit tanzen sie in meinen Augen alle in Gefühlen. So ist das gemeint. Niemand ist aus den Gefühlen herausgesprungen; alle befinden sich in der Umgebung der gewöhnlichen Menschen, und deshalb bleiben sie gewöhnliche Menschen.

Jünger: Mein Kind ist zwei Jahre alt. Es schaut gerne das Übungsvideo des Lehrers an, aber sein Vater hat eine starke Abneigung dagegen.

Meister: Dafa zu kultivieren, zum Ursprung, zum Wahren zurückzukehren ist der wahre Zweck, weswegen die heutigen Menschen in diese Welt gekommen sind. Was ich euch sage, ist absolut wahr. Tatsächlich sind alle Menschen der heutigen Welt nicht gekommen, um Menschen zu sein; allerdings sind sie auch nicht unbedingt gekommen, um das Fa zu erhalten. Da unser Leben und Dasein unter den Menschen nicht das Ziel ist, – gerade habe ich gesagt, dass nicht alle gekommen sind, um das Fa zu erhalten, jedoch sind alle wegen dem Fa gekommen. Da unser Leben und Dasein unter den Menschen nicht das einzige Ziel des Lebens ist, so ist die Frage, wie man zurückkehrt; und das ist der grundlegende Sinn des Menschenlebens, der grundlegende Sinn des Daseins. Ist es dann nicht am besten, wenn wir so handeln? Also, der Vater des Kindes lässt es nicht kultivieren; vielleicht hilft er euch damit beim Überwinden eines Passes. Vielleicht existieren andere Faktoren. Nun, es kann auch gut sein, dass er euch wirklich nicht kultivieren lassen will. Wie soll man dann diese Sache betrachten? Mach es so, wie du es für richtig hältst. Finde selbst das Maß.

Jünger: Die Menschen haben unterschiedliche Persönlichkeiten. Ist es so, dass die Persönlichkeit umso mehr abnimmt, je höher man sich kultiviert?

Meister: Dass die Persönlichkeiten der Menschen unterschiedlich sind, bedeutet aber nicht, dass diese die Charakterzüge deines Wesens darstellen. Vieles von der Persönlichkeit des Menschen ist eine Erscheinung von nicht abgelegten Anhaftungen. Die Charakterzüge des Wesens an sich stellen unserer Kultivierung keine Hindernisse in den Weg. Viele Menschen haben vom Ursprung her eine wesentliche Besonderheit, und das ist eben die unterschiedliche Besonderheit jedes Lebewesens. Manche erledigen Dinge gerne schnell, manche langsam. Natürlich sind die Gewohnheiten, die man nach der Geburt gebildet hat, nicht miteinbezogen. Ganz gleich, ob der Rhythmus deines Alltagslebens schnell oder langsam ist, das bringt für deine Kultivierung keine Hindernisse mit sich.

Aber beim Fa-Lernen sollst du unbedingt fleißig vorankommen, denn die Zeit deines Lebens ist wirklich begrenzt. Wenn ein Mensch in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen Dinge bekommen will, die sein Leben dann für ewig behalten kann, so gibt es dafür in der Menschenwelt ausschließlich die Kultivierung; durch alle anderen Methoden kann er nichts bekommen. Egal wie viel Geld du hast, wie hoch deine Position ist und wie sorglos du lebst – du kannst nichts mitnehmen. Du bist mit leeren Händen gekommen und du wirst mit leeren Händen gehen. Das Einzige, das man mitnehmen kann, ist das, was man bei der Kultivierung bekommen hat; denn das befindet sich direkt am wahren Körper des Menschen. Deshalb ist das am wertvollsten und am schwersten zu bekommen, und soll am meisten geschätzt werden. Denn es bestimmt das, was ein Mensch für ewig haben wird; es bestimmt die Lebensweise und Lebensumgebung, die er für sich selbst auf unterschiedlichen Ebenen erschaffen hat. Hier bei den Menschen ist ein sehr schlechter Ort, aber hier kann man sich kultivieren; im Himmel ist es sehr gut, aber im Himmel ist es nicht einfach, sich zu kultivieren. Gerade weil es hier bei den Menschen leidvoll ist, kann man sich kultivieren.

Jünger: Wenn man von Natur aus schon ein ruhiges Wesen hat, ist es dann leichter, sich zu kultivieren, und ist es für jemanden, der sich leicht ärgert, schwerer?

Meister: Eben habe ich gesagt, dass der Mensch die Besonderheiten seines Lebens hat. Was das angeht, dass man sich ärgert, das gehört aber nicht zu den Dingen, die man von Anfang an hat. Ich sage dir, wenn man sich ärgert, ist das wirklich und wahrhaftig Dämon-Natur. Warum? Manche denken: „Um etwas Gutes zu erreichen und weil ich andere lehren will, sich dem Guten zuzuwenden, brause ich zuerst auf; ich brause nur auf, weil ich möchte, dass die anderen die Arbeit gut machen.“ Trotzdem ist das Dämon-Natur; das heißt auch, mit Bösem gegen Böses vorzugehen. Denn du benutzt die Dämon-Natur, um jemanden zu veranlassen, Gutes zu tun. Wenn du ihn mit einem gütigen Herzen behandelst, wenn du gutherzig mit ihm redest und ihm sagst, er soll es gut machen, so denke ich, dass ihn das berühren wird. Er wird es wirklich von sich aus gut machen. Es wird dann nicht so sein, dass er es erst deshalb gut macht, weil er von dir dazu gezwungen worden ist; und so wird er es noch besser machen. Deshalb sollt ihr während der Kultivierung diese Schwäche, dass ihr euch ärgert, allmählich beseitigen. Ihr habt oftmals das Gefühl, sich nicht aufzuregen sei nur schwer erreichbar, aber in Wirklichkeit ist das nicht so schwer. Vieles lässt sich besser erledigen, wenn ihr vernünftig damit umgeht. Deshalb dürft ihr euch nicht aufregen.

Wenn du einem anderen gegenüber aufbrausend bist, gibst du ihm dabei auch Tugend. Dein Aufbrausen kann wirklich das Karma des anderen verringern; so viel ist sicher. Denn du hast ihm gegenüber eine dämonische Rolle gespielt. Egal ob im Alltag oder bei der Kultivierung, das kann sein Karma verringern. Was du aber bekommst, ist vielleicht das bei ihm umgewandelte Karma. Deshalb denke ich, dass du so etwas als ein Kultivierender nicht machen sollst. Er soll sich selbst kultivieren und sein Karma selbst umwandeln.

Jünger: Bei der Kultivierung habe ich viele Schwierigkeiten und Probleme. Ich kann mich nur darum kümmern, mich selbst zu erlösen. Von der Verbreitung des Fa kann keine Rede sein. Kann ich mich nur zum Arhat kultivieren?

Meister: So ist das nun auch wieder nicht; das ist eine Theorie aus dem Buddhismus. Jeder Dafa-Schüler hat einen unterschiedlichen Kultivierungszustand; es ist auch nicht so, dass jeder Dinge der Fa-Verbreitung machen muss. Es gibt keine Vorschriften dafür, wie etwas zu tun ist. Wenn man an die Verbreitung des Fa denken kann und es an die Menschen, die man im Alltag sieht, weitergibt, oder wenn man das organisiert macht, ist das in Wirklichkeit eine Kultivierungserscheinung während der Kultivierung der Schüler. Das ist eine große gute Sache. Es ist so wie bei unserer heutigen Fa-Konferenz. Manche können über ihre Erfahrungen erzählen; manche kultivieren sich auch, aber sie können ihre Erfahrungen einfach nicht erzählen. Das heißt, dass der Kultivierungszustand eines jeden unterschiedlich ist. Das spielt auch eine Rolle und ist auch kein Problem.

Jünger: Wie soll man es verstehen, dass man die Schwierigkeiten durch eigenes Zutun vermehrt? Wenn man diese Art Schwierigkeiten überwunden hat, zählt das dann zum Überwinden der Pässe bei der Kultivierung?

Meister: Ich sage dir, vielleicht kannst du die Schwierigkeiten überwinden, die durch eigenes Zutun vermehrt wurden. Allerdings sage ich dir auch, das sind nur Schwierigkeiten im täglichen Leben eines gewöhnlichen Menschen. Warum? Weil sie nicht auf dem Weg deiner Kultivierung vorgesehen sind; denn jeder Schritt ist sehr systematisch arrangiert. Welche Anhaftung du beseitigen sollst, welcher Teil deines Körpers bereichert werden soll, während du dich durch eine Schwierigkeit erhöhst, und welche Probleme gelöst werden sollen, was herauskultiviert werden soll und wo sich dein Horizont befinden soll – das alles ist arrangiert, und zwar sehr systematisch. Wenn du also selbst etwas hinzufügst, bedeutet das, dass diese Reihe von Dingen, die für dich systematisch eingerichtet worden sind, durcheinandergebracht wird.

Deshalb sollt ihr nicht mit Absicht nach Leiden suchen. Ihr sollt auch nicht von euch aus etwas machen wollen, sondern euch kultivieren, indem ihr den Dingen ihren natürlichen Lauf lasst. Wenn du auf irgendetwas stößt und es gut überwinden kannst, ist das schon sehr gut. Ganz gleich auf welche Probleme du auch stößt, du kannst nach deinen eigenen Fehlern schauen und die Ursache in deinem eigenen Herzen suchen – und genau das ist Kultivierung. Ihr wisst, dass es in den Bergen Menschen gibt, die sich kultivieren. Eigentlich gibt es sie hier in den hohen Bergen auch, nur wissen die Menschen nichts davon. In vielen hohen Bergen auf der ganzen Welt gibt es welche, die sich kultivieren. Manche von ihnen haben sich schon einige tausend Jahre lang kultiviert, dennoch hat sich ihre Ebene nur sehr langsam erhöht. Sie kultivieren sich nur durch Leiden. Durch Leiden kann man sich tatsächlich kultivieren und das Karma kann beseitigt werden, aber wenn man sich nicht mit Fa-Grundsätzen kultiviert, geht es eben langsam. Denn er weiß nichts von den Fa-Grundsätzen der hohen Ebenen und Horizonte, und so kann er sich auch nicht zu jener Ebene erhöhen.

Warum könnt ihr euch heute so schnell kultivieren? In eurem jetzigen Zustand könnt ihr euch nicht vorstellen, wie schnell ihr euch erhöht. Ich verbreite das Fa erst seit ein paar Jahren, und schon können viele Menschen den Maßstab der Vollendung erreichen. Das ist einfach unglaublich. Der Grund dafür ist, dass sie Dafa lernen und es für das kosmische Dafa sehr einfach ist, einen Menschen anzugleichen. Ich erinnere mich, dass ich ein Beispiel genannt habe: Wenn ein kleiner Holzspan, ein Holzsplitter in einen Schmelztiegel mit geschmolzenem Stahl fällt, siehst du augenblicklich seine Spuren nicht mehr. Ein Mensch ist wie dieser Holzsplitter, und dieses kosmische Dafa ist der Schmelztiegel mit geschmolzenem Stahl. Es ist also äußerst leicht, einen Menschen anzugleichen. Aber so kann ich das nicht machen; ich muss dich selbst kultivieren lassen. Denn wenn ich es so machen würde, wäre es so, als würde ich ein neues Wesen erschaffen. Du hättest vielleicht noch dein ursprüngliches Aussehen und deine Eigenschaften, aber am Ende wärst du doch nicht mehr du selbst. Deshalb sage ich euch, dass ihr euch wirklich kultivieren sollt, um euch wirklich selbst zu erhöhen und befreit zu werden.

Jünger: Ist es in Ordnung, bei den Übungen ab und zu die Übungsverse vor sich herzusagen?

Meister: Macht das nicht; üben ist üben. Denn beim Praktizieren der Übungen wird verlangt, zur Ruhe zu kommen und möglichst an nichts zu denken. Fa-Lernen ist eben Fa-Lernen; deshalb sollt ihr das unbedingt trennen. Auch die vier Verse der Übungen sollen nur vor den Übungen rezitiert werden und nicht währenddessen. Auf diese Weise ist es einfacher, zur Ruhe zu kommen.

Jünger: Die neuen Schüler sollten die Grundsätze der Übungen verstehen. Die Übungsbewegungen der langjährigen Schüler sind manchmal auch nicht korrekt.

Meister: Wenn sie nicht korrekt sind, korrigiert sie. Wenn sie das Fa nicht verstehen, dann lasst sie einfach das Fa lernen. Das soll aber vom Üben getrennt werden. Ihr sollt diejenigen, die das Fa nicht lernen, veranlassen, das Fa zu lernen; andernfalls praktizieren sie die Übungen umsonst. Wisst ihr, was am bedauerlichsten ist? Diejenigen, die in das Fa eingetreten sind, es aber trotzdem verpasst haben, oder diejenigen, die es nicht angenommen haben, obwohl es ihnen gegeben worden ist – das werden sie für immer und ewig zutiefst bedauern. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr sie es für immer bereuen werden! Denn viele Lebewesen sind hierhergekommen, um das Fa zu erhalten. Im Laufe der unermesslich langen Zeit gibt es aber auch Lebewesen, die ihre aufrichtige Gesinnung verloren haben und immer weniger wissen, warum sie hergekommen sind; deshalb verirren sie sich leicht. Sobald sie sich verirrt haben, ist das wirklich …; natürlich können zum Glück die Fa-Grundsätze diese Probleme lösen. Es wäre nur schade, wenn du es nicht liest; es wäre nur schade, wenn du es nicht lernst. Ich kann alles bei dir aufschließen und alles, was deine ursprüngliche Natur verdeckt, beseitigen.

Jünger: Darf man bei der Meditation im Herzen die Übungsmusik singen?

Meister: Singt nicht. Warum sollt ihr beim Praktizieren die Musik anhören? Weil ich berücksichtigt habe, dass die heutigen Bedingungen, unter denen sich die Menschen kultivieren, anders sind als bei allen Kultivierenden in der Vergangenheit. Denn ihr alle habt eure Arbeit, ein intensives, gesellschaftliches Leben oder euer Studium. So ist es für das Gehirn des Menschen sehr schwer, zur Ruhe zu kommen. Man lässt dich die Musik hören, um dir zu ermöglichen, zur Ruhe zu kommen. Durch diesen einen Gedanken, die Musik zu hören, wird ermöglicht, dass du an nichts anderes denkst; das heißt, zehntausend Gedanken durch einen Gedanken ersetzen. Allerdings kann das Anhören der Musik an sich bei den Menschen leicht eine Anhaftung hervorrufen. Aber glücklicherweise wurde unserer Musik Energie hinzugefügt, und der innere Sinn von Dafa ist auch darin enthalten. So ist sie zu einem Mittel geworden, das euch bei der Kultivierung hilft und euch verbessert. Die Dafa-Musik hat diese Wirkung. Konzentriert euch aber nicht auf die äußerliche Melodie der Musik; mit anderen Worten, haltet nicht daran fest.

Jünger: Ich habe ein drehendes Swastika-Symbol gesehen; ist dies das Zeichen, welches der Meister gesetzt hat?

Meister: Normalerweise befindet sich das Zeichen an der Stirn. Was man in anderen Situationen sieht, ist nur das Swastika-Zeichen, ein Zeichen der buddhistischen Schulen.

Jünger: Als Buddha Shakyamuni heruntergekommen ist, um Menschen zu erlösen, hat er viel Leiden ertragen. Befindet er sich immer noch auf der Ebene des Tathagata?

Meister: Buddha Shakyamuni ist ein Tathagata; das ist absolut wahr. Aber niemand hat davon gesprochen, auf welcher Ebene er sich befindet. Die Buddhas, Könige des Fa auf unterschiedlichen Ebenen, heißen alle Tathagata. Niemand erklärt das; man lässt die Menschen auch nichts davon erfahren.

Jünger: Warum rezitieren die Daoisten auch den Namen Buddha Amitabha und Bodhisattwa Avalokitesvara?

Meister: Erst in der Ming-Dynastie ist der wirklich systematische Daoismus aufgetaucht. Bei den früheren Daos gab es keine Religion; ein Meister leitete lediglich eine Gruppe von Schülern bei der Kultivierung an. Obwohl es eine Gruppe von Menschen gab, hatte das nicht die Form einer vollständigen Religion. Nach der Ming-Dynastie stimmte diese Form schon im Großen und Ganzen mit der Form der buddhistischen Klöster und der Form der Religion überein. Allerdings sollen sich die Daos in Ruhe kultivieren, alleine und in aller Ruhe kultivieren; deshalb gibt es dabei keinen Aspekt der umfassenden Erlösung aller Wesen. Wenn es dennoch zu einer Religion geworden ist, was ist dann der Zweck dieser Religion? Der eine ist, den Menschen zu ermöglichen, durch Kultivierung zur Vollendung zu kommen; der andere ist, dass die Religion in der Gesellschaft die Wirkung haben kann, dass sich das Menschenherz dem Guten zuwendet. So fing der Daoismus auch an, diese Dinge zu tun. Sie führen für die Menschen daoistische Rituale aus oder wollen auch Menschen erlösen. Denn viele Gläubige sind aufgetaucht, und sie wollen dann auch Menschen erlösen. Beim Erlösen von Menschen kann dann nicht mehr nur von einem oder zwei Menschen die Rede sein, denn das heißt nicht Menschen erlösen, sondern Schüler anleiten. So begannen sie auch, Bezeichnungen wie Buddha, Bodhisattwa und Arhat zu benutzen. Das sind die normalen Daos, von denen ich gesprochen habe; sie gehören nicht zu den großen Daos. Das ist in der Neuzeit aufgetaucht.

Jünger: Da ich ein anderes Qigong geübt habe, ist eine Besessenheit in meinen Körper eingedrungen. Sie ist auch in den Körper meines Sohnes eingedrungen und hat ihn dieses Qigong gelehrt. Werde ich seine Besessenheit beseitigen können?

Meister: Wenn ein Mensch sich nur nähert und nicht wirklich durch die Tür eintritt, wenn er vorbeigeht oder die ganze Zeit nur vor der Tür zuschaut, ist das am traurigsten! Mit all diesen Worten wollte ich dir sagen, wie du dich als Kultivierender verhalten sollst. Wenn du die Dinge, an denen du festhältst, nicht loslassen kannst, kannst du nie ein Kultivierender werden. Du kannst dann nur leidend an den Dingen, welche dir dieses Leiden bringen, festhalten. Für die wahren Jünger muss ich das alles regeln; allerdings musst du ein Kultivierender sein. Von nun an sollst du alles vergessen, einschließlich des Satzes, in dem ich sagte, dass ich diese Sache für dich regeln würde. Du darfst überhaupt nicht daran denken, was der Meister für dich tut; ich tue nichts für dich. Lerne einfach das Fa; lass dich von Dafa veredeln. Was dein Kind betrifft, sollst du überhaupt nicht mehr daran denken. Auch wenn du das ganze Leben lang eigensinnig darauf aus bist, kannst du es nicht lösen. Wenn du den Gedanken loslässt, werde ich diese Sache auf geeignete Weise erledigen.

Wie kann es denn sein, dass ein Mensch, der die Vollendung erreicht, immer noch so viele Probleme hat? Wie kann man das zulassen? Ich werde alles für dich lösen – nicht nur den Groll, den du Leben für Leben angehäuft hast, sondern auch die Schicksalsverbindungen, die du eingegangen bist. Es ist keine einfache Sache, dass sich ein Mensch zur Vollendung kultiviert. Die Schuld, die du Leben für Leben angehäuft hast, und der Groll, den du Leben für Leben zurückgeben willst, ist viel zu viel; das alles muss für dich gelöst werden. Nur wenn du ein wahrer Erleuchteter bist, der durch und durch rein ist, kannst du zur Vollendung kommen. Wenn du viele Sachen unerledigt zurücklässt, wenn du die vielen, vielen Schulden und den vielen, vielen Groll, den du verschuldet hast, nicht zurückzahlst, wie kannst du dann zur Vollendung kommen? Aber du weißt auch wiederum nichts von diesen Dingen, du kannst sie auch nicht lösen; so kannst du nur dein ganzes Leben lang im Leiden daran festhalten, und dennoch kannst du sie nicht lösen. Doch da du schon auf Dafa gestoßen bist – was soll das, dass du dich noch darum kümmerst? Lass dieses Herz los. Kannst du nicht etwa noch atmen und hast du nicht etwa noch einen aufrichtigen Gedanken? Kultiviere dich eben im Dafa. Wenn du wirklich nicht in der Lage bist, die anderen Teile von dir zu bewahren, kannst du dann nicht wenigstens den Teil mit den aufrichtigen Gedanken bewahren? Außerdem wirst du in Zukunft noch zur Vollendung kommen; wie könnten wir uns also nicht um jene Sachen kümmern? Aber du bist so eigensinnig auf solche Sachen aus; was soll ich bloß mit dir machen? Jeder Gedanke ist eine Anhaftung; doch bilden sich Anhaftungen nicht innerhalb von ein, zwei Tagen. So lange Zeit so eigensinnig, so ängstlich; wie kann das ein Kultivierender sein? Wenn ich das ein bisschen hart ausdrücke, ist das vorteilhaft für dich.

Jünger: Einige meiner Gedanken werden durch Gedankenkarma verursacht, und ich weiß, dass das eine Gelegenheit für mich ist, Karma umzuwandeln. Lehrer, bitte erklären Sie mir, wie ich damit umgehen kann.

Meister: Lass diese Anhaftung los und kultiviere dich offen und aufrichtig – so gehts! Wenn einer von euch Schülern hier das jetzt loslassen könnte, was ihr im Herzen nicht loslassen konntet, so kann ich dir garantieren, dass du über diese Sache anders denken wirst, wenn du heute aus dieser Halle hinausgehst. Kultivierung ist ein Vorgang, bei dem ihr menschliche Anhaftungen weitgehendst loslassen müsst. Warum liegt dir diese Sache denn so sehr am Herzen? Diese Sache, um die du dich so sehr sorgst und an der du festhältst, ist eine Mauer – eine Mauer, die dich daran hindert, das Menschsein hinter dir zu lassen. Deshalb fordere ich dich auf, dass sich jeder deiner Gedanken allmählich vom Menschsein löst und in einen göttlichen Zustand übergeht. Doch jeder deiner Gedanken bleibt hier bei den Menschen hängen und kann sie nicht verlassen. Es ist wie bei einem Schiff, das in See stechen will, dessen Taue aber am Kai festgemacht sind. Viele Taue sind dort festgemacht, und du kannst nicht auslaufen, wenn du sie nicht losmachst.

Jünger: Einige Schüler befinden sich seit langer Zeit bei der Beseitigung von Krankheitskarma. Kommt das daher, dass sie die ganze Zeit auf dieser Ebene bleiben und sich nicht erhöhen können?

Meister: Sie sind tatsächlich zu lange auf dieser Ebene geblieben; mit anderen Worten, die Anhaftungen sind zu lange geblieben. Unter den Schülern gibt es üblicherweise zwei Situationen. Einige sagen, sie würden schon zu lange an ihren gesundheitlichen Problemen festhalten. Wie ihr wisst, geht es bei eurer Kultivierung nicht nur darum, ein einziges Ziel zu erreichen. Während du dich erhöhst, muss auch dein Karma beseitigt werden. Wenn du an deinem Karma festhältst, kannst du dich und deine Xinxing nicht erhöhen, und in diesem Fall auch diesen Pass nicht überwinden. Dann wird es sich sehr lange hinziehen. Das heißt, du kannst bei der Kultivierung keine Fortschritte machen und bleibst in diesem Zustand hängen. Wenn du wirklich beständig vorankommen und dich erhöhen würdest, würde dieser Pass schon längst hinter dir liegen. Es ist schon so viel Zeit verschwendet worden und dennoch kannst du es nicht erkennen. Im Gegenteil, in Bezug zu dieser Krankheit hast du sogar eine Anhaftung entwickelt, welche deinen festen Glauben an die Kultivierung im Dafa erschüttert. Das führt dann dazu, dass bereits weitere Pässe folgen, bevor der eine überwunden ist, und so die Pässe erdrückend werden. Natürlich ist auch nicht auszuschließen, dass manche Schüler einfach nur großes Karma haben. Kultivierung ist nun mal kompliziert. Aber ich denke, meistens liegt es daran, dass man sich zu langsam zu höheren Ebenen erhöht, sodass sich dieser Zustand zu lange hinzieht.

Jünger: Bei Ihren Treffen mit einzelnen Schülern zu bestimmten Anlässen beziehungsweise als Schüler Ihnen Gegebenheiten erzählten und Fragen stellten, wurden Videos aufgenommen. Ist es in Ordnung, diese Fa-Erklärungen zu zeigen?

Meister: Das ist nicht gut! Ganz und gar nicht gut! In der einzelnen Situation erlaube ich niemandem, es auf Tonband oder Video aufzunehmen, aber mancher will unbedingt einen Kassettenrekorder in die Tasche stecken. Er verheimlicht das vor mir, doch in Wirklichkeit verheimlicht er das vor sich selbst. Denn bei deiner gesamten Kultivierung, bei deiner gesamten Erhöhung kultivierst du dich selbst. Alles Versteckte ähnelt Kindereien. Was ich auf einzelne Situationen bezogen erklärt habe, hat keine Allgemeingültigkeit. Werden die anderen dann nicht gestört, wenn du Dinge zeigst, die nicht allgemeingültig sind? Ich sage dir, diese Fa-Grundsätze sind sehr groß. Ich erkläre das Fa im großen Rahmen und als Ganzes; ich habe dir keine Details erklärt. Wenn ich sie erklärt hätte, wäre es für dich sehr schwer, dich zu kultivieren. Du bist einer von denen, die sich im Dafa kultivieren, und für Dafa verantwortlich zu sein, bedeutet, für dich selbst verantwortlich zu sein. Wenn Dafa nur einen Schritt vom Weg abkommen würde, könntest du nicht mehr zurückkehren. Wenn das Fa nicht aufrichtig wäre, könntest du dich nicht bis zur Vollendung kultivieren.

Jünger: Ich habe gelernt, nach innen zu schauen und die schlechten Gedanken in meinem Kopf bewusst zu beseitigen; aber manchmal, wenn ich jemand anderen auf seine schlechten Gedanken hinweise, ärgert er sich über mich. Habe ich dann Karma erzeugt?

Meister: Dadurch wird kein Karma erzeugt. Es ist gut, dass wir in der Lage sind, unsere Anhaftungen zu erkennen, allerdings sollen wir uns nicht wegen jeder Kleinigkeit sorgen.

Was das angeht, dass du es anderen aufzeigst: Du zeigst es anderen mit guter Absicht auf, und das sollst du machen. Ihr kultiviert euch, und meint ihr es dann etwa nicht gut mit den anderen? Ihr sollt zuerst an die anderen denken. Wenn du siehst, dass ein anderer Fehler hat – denn er ist ja auch bei der Kultivierung –, warum sagst du es ihm dann nicht? Ganz gleich wie er darauf reagiert, wenn es ihm gesagt werden soll, dann sagt es ihm. Ihr macht das mit einem gütigen Herzen; das hat der Meister gesehen. Ihr braucht das den anderen nicht zu zeigen. Was das angeht, dass er es nicht akzeptiert: Ganz gleich, ob er es akzeptiert oder nicht, du hast die Anhaftung berührt, die er beseitigen soll. Ich denke, dass ihn das auf jeden Fall voranbringt. Wenn er es nicht sofort erkennen kann, so kann er es vielleicht später erkennen. Wenn er es noch nicht erkennen kann, so werde ich den Mund anderer benutzen, um noch einmal bei ihm anzuklopfen. Wenn er es immer noch nicht kapiert, lasse ich ihn mit dem Kopf gegen die Wand rennen und eine große Beule kriegen. (Alle lachen.) Das sage ich nur zum Scherz! In Wirklichkeit werden bei der Kultivierung nun mal menschliche Anhaftungen beseitigt. Aber wenn du genau wissen willst, wie man sich kultivieren soll, musst du das Buch Zhuan Falun lesen, und zwar immer wieder lesen. Wenn du aber deine Anhaftung entdeckt hast und sie dennoch nicht beseitigen willst, dann ist das deine eigene Sache. Wenn du sie selbst nicht entdecken kannst und die anderen es dir aufzeigen und du dich im Herzen unwohl fühlst, sollst du das Zhuan Falun in die Hand nehmen und lesen. Beim Lesen brauchst du keine bestimmte Absicht zu haben. Nimm das Zhuan Falun einfach so in die Hand, ganz gleich, ob auf Chinesisch, Englisch oder in einer anderen Sprache; schlag es einfach beliebig auf, garantiert bezieht sich dieser Abschnitt auf dich. Du kannst es einmal machen, garantiert ist es so. Aber du sollst keinen Test daraus machen. Die Gesinnung, es testen zu wollen, ist dann sehr schlecht; das ist dann leichtfertig gegenüber dem Fa. Deshalb wirkt es nicht, wenn du es testen willst; es wird auch nicht mehr funktionieren.

Jünger: Seit fast zwei Jahren lerne ich das Fa; meine Xinxing erhöht sich auch. Aber in Bezug auf meinen Körper hatte ich keine großen Schwierigkeiten. Kümmert sich der Meister noch um mich?

Meister: Du kultivierst dich schon seit zwei Jahren. Überleg mal, wenn ich mich nicht um dich gekümmert hätte, wärst du schon längst aus dieser Tür hinausgegangen. Eigentlich sollen wir uns nicht mit anderen vergleichen. „Ein anderer ist auf eine große Schwierigkeit gestoßen. Er ist mit einem Auto zusammengeprallt und hat dabei das Auto beschädigt, aber ihm ist nichts passiert. So etwas sollte mir auch einmal passieren.“ Die Umstände der Kultivierung sind für jeden unterschiedlich. Ich habe es für dich vielleicht nicht so arrangiert und andere Methoden verwendet, um dir zu helfen, dein Karma zu beseitigen. Wenn es bei allen gleich wäre, bräuchtet ihr euch nicht mehr zu kultivieren. Auf einen Blick wäre es schon klar. Egal auf was du stoßen würdest, es wäre dasselbe wie bei ihm. „Ich verhalte mich dann genauso.“ Dann wäre das keine Kultivierung mehr. Deshalb ist die Situation für jeden ganz unterschiedlich.

Jünger: Mein Kind ist daran gewöhnt, die Kassetten der Fa-Erklärungen des Lehrers häufig anzuhören. Auch vor dem Schlafen spiele ich diese für es ab. Kann das dazu führen, dass es später als Erwachsener schläfrig wird, sobald es das Fa hört?

Meister: Nein! Das hast du gut gemacht. Das Kind hört es gerne, da seine ursprüngliche Natur klar ist und es versteht. Allerdings werden die ursprünglichen Dinge der Kinder nach drei Jahren allmählich weniger; sie werden zugedeckt. Zwischen drei und sechs Jahren sind die Kinder noch sehr unbefangen, aber ab sechs Jahren werden dann schon leicht Anschauungen gebildet.

Jünger: Wie werden die Schicksalsverbindungen zur Kultivierung gesät?

Meister: Manche von ihnen wurden auf unterschiedlichen Ebenen geknüpft. Es gibt auch welche, die hier unter den Menschen geknüpft worden sind.

Jünger: Bis jetzt werden die Dafa-Materialien unserer Region noch nicht in großen Mengen in der Öffentlichkeit verbreitet. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Meister: Ihr habt euch sehr gut kultiviert. Von der Form her kultiviert ihr euch im Großen und Ganzen in der Form von Dafa; das ist also kein Problem. Was die Materialien angeht, so gibt es sie vielleicht in manchen Regionen, in anderen nicht. In manchen Regionen Festlandchinas lesen dutzende Menschen zusammen aus einem Buch. Es herrscht ein großer Mangel an Büchern; auf dem Land ist es noch schlimmer. Es fehlen sehr viele Bücher. Alle diese Probleme werden gelöst werden.

Jünger: Wie können wir das Fa auf der Grundlage des Fa besser verstehen?

Meister: Der Hauptgrund dafür, dass man das Fa nicht auf der Grundlage des Fa versteht, ist, dass die Menschen das Fa mit den Anschauungen gewöhnlicher Menschen betrachten und über Dafa mit den Begriffen gewöhnlicher Menschen sprechen, so wie ein Außenstehender. Wenn jemand das Fa wirklich auf der Grundlage der Fa-Grundsätze versteht, wird das, was er sagt, Fa sein, und sein Verhalten wird auch das eines Dafa-Jüngers sein. Das heißt, dass er sich fleißig kultiviert. Seine Sprache ist anders. Er spricht darüber, wie man noch fleißiger sein kann, während man beständig Fortschritte in der Kultivierung macht. Diejenigen aber, die nicht auf der Grundlage des Fa über das Fa reden können, verstehen es nur sinnlich oder halten an den Gesinnungen der gewöhnlichen Menschen fest; sie finden Dafa einfach nur gut und reden über das Fa in gewöhnlichen menschlichen Begriffen. So ist das normalerweise; die Unterschiede sind beträchtlich.

Jünger: Seit Neuestem bin ich schlapp und träge. Bei allem, was ich tue, bin ich nicht wirklich dabei. Ist das Faulheit?

Meister: Sei fleißig! Wach endlich auf! Ich sage euch, das ist auch eine Erscheinung der Dämon-Natur, die durch Gedankenkarma verursacht wird. Es lässt dich eben in so einem Zustand stecken, sodass du nicht vorankommen kannst. Wenn du das Fa von den Fa-Grundsätzen her verstehen kannst und wirklich fleißig vorankommst, kannst du es durchbrechen.

Jünger: Mein dreijähriges Enkelkind schaut sehr gerne die Bilder des Meisters und des Falun an. Es sagt auch: „Das Falun dreht sich im Himmel und auf der Erde; Vollendung ist nach Hause gehen.“ Aber der Vater stört das Kind oft, wenn es das Fa lernt. Bei manchen Sachen kann ich nicht direkt eingreifen.

Meister: Such die Ursachen zuerst bei dir selbst. Da sein Vater das nicht versteht und es nicht kultivieren lässt, solltest du das auch nicht in seiner Gegenwart tun. Überleg mal, Kultivierung ist das Richtigste, was man tun kann. Da sein Vater es nicht versteht und du es ihm auch nicht deutlich erklären kannst, sagst du es dem Kind halt später. Du weißt, dass es kein gewöhnliches Kind ist. Es ist erst drei Jahre alt, aber seine Worte sind nichts, was gewöhnliche Menschen sagen können.

Jünger: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen dem Streben der gewöhnlichen Menschen nach Fortschritt und den Anhaftungen, von denen Sie geredet haben?

Meister: Das kosmische Dafa hat die Existenzumgebungen für Lebewesen unterschiedlicher Ebenen und die Lebewesen unterschiedlicher Ebenen erschaffen. Die Menschen befinden sich auf der untersten Ebene und sind Lebewesen, die vom kosmischen Dafa erschaffen worden sind. Auf dieser Ebene hat es für die Menschen die Grundsätze erschaffen, die sie wissen sollen. Was nun die Ähnlichkeit mit Dafa angeht, kann ich dir nicht zustimmen. Der Wunsch der Menschen nach Fortschritt mag für die Menschen etwas Gutes sein, aber das gilt nur für gewöhnliche Menschen. Hier rede ich über die Kultivierenden. Kultivierende machen ihre Aufgaben bei der Arbeit und beim Lernen gut, aber sie hängen nicht daran.

Jünger: Ist es eine Anhaftung, wenn man in der Schule fleißig lernt und danach strebt, der Erste zu sein?

Meister: Diese Frage habe ich schon deutlich erklärt. Viele Kinder lernen nicht nur das Fa gut, sie sind auch in der Schule die Klassenbesten. Bei vielen ist es so, bei sehr vielen. Allerdings ist es nicht so, dass sie eigensinnig auf gute Leistungen aus sind, sondern durch die Kultivierung im Dafa verstanden haben, was sie tun sollen. Sie können das Verhältnis zwischen dem Lernen und dem Fa richtig behandeln; denn ein Schüler soll gut lernen. Das ist auf ihr Fa-Verständnis zurückzuführen, da man überall ein guter Mensch sein soll. Wenn er weiß, dass er als Schüler gut lernen soll, lernt er natürlich auch gut. Solange er fleißig lernt und seine Aufgaben gut erledigt, kann er mit Sicherheit eine gute Schule besuchen oder einen Studienplatz an der Uni bekommen. Das kommt aber nicht daher, dass er eigensinnig auf gute Schulen, gute Leistungen und die Uni aus ist. Ich sage oft, wenn ein Mensch den Wunsch hat, etwas zu machen, wenn er etwas bekommen will, erreicht er normalerweise das Gegenteil. Wenn er einfach nur daran denkt, diese Sache gut zu machen, dann erlangt er es schon auf natürliche Weise.

Jünger: Ist es eine Anhaftung, wenn man Zeit und Mühe bei der Arbeit investiert und seine Sachen immer besser machen will?

Meister: Wenn du bei der Arbeit sehr nachlässig bist und die Arbeit nicht gut machen kannst, so denke ich, dass du, wenn du deinen Lohn bekommst, kein gutes Gewissen hast. Denn ein Kultivierender soll immer ein guter Mensch sein. Er ist aber nicht deshalb ein guter Mensch, um ein guter Mensch zu sein. Du bist ein Kultivierender; deshalb sollst du das alles gut machen. So verhält es sich damit.

Jünger: Ich mache mir Sorgen, dass ich mich nicht erfolgreich kultivieren werde. Ich habe mir vorgenommen, mich im nächsten Leben weiterzukultivieren, wenn ich in diesem Leben keinen Erfolg habe.

Meister: Du scheinst sehr entschlossen zu sein, aber in Wirklichkeit bist du kein bisschen entschlossen. Was ist denn, wenn du dich im nächsten Leben wieder in diesem Zustand befindest? „Dann kultiviere ich mich halt im nächsten Leben weiter“, oder?! Wenn du fest entschlossen bist, diese Schicksalsgelegenheit nicht zu verpassen, kannst du dich in diesem Leben mit Sicherheit zur Vollendung kultivieren.

Jünger: Jetzt weiß ich schon, dass Falun Dafa nicht unter der späteren Menschheit verbreitet wird. Dann ist es auch nicht mehr nötig, dass ich mich im nächsten Leben weiterkultiviere. Sehe ich das richtig?

Meister: Du hast gesagt, dass du dich in diesem Leben nicht zur Vollendung kultivieren kannst und dich deshalb im nächsten Leben weiterkultivieren willst, aber da es im nächsten Leben kein Falun Dafa mehr geben wird, macht es keinen Sinn, dich zu dieser Zeit zu kultivieren. Du hast diese Frage gestellt, das zeigt, dass du noch den Wunsch hast, dich zu kultivieren. Komm beständig voran; lass diese Anhaftung los und kultiviere dich wirklich. Was kannst du denn nicht loslassen? Ihr wisst doch, nichts, was in diesem Kosmos auftaucht, ist zufällig. So etwas Großes ist in der menschlichen Gesellschaft aufgetaucht; kann das Zufall sein? Ich darf nicht aussprechen, was in Zukunft bei der Menschheit geschehen wird, sonst würdest du nur deswegen zum Lernen kommen. Das hieße dann aber Lernen mit Anhaftung. Ich denke, der Grund, weswegen du nicht beständig vorankommen kannst, liegt darin, dass du das Fa nicht hinreichend verstehst. Um dieses Problem zu lösen, sollst du einfach das Buch mehr lesen. Das Buch zu lesen, kostet dich doch nur so wenig Zeit; es kann weder deine Sehnen und Knochen ermüden noch dein Herz und deinen Willen leiden lassen. Lies das Buch mehr, löse dieses Problem und schau danach doch mal, ob du beständig vorankommen kannst und ob du dich weiterkultivieren kannst.

Jünger: Die Schüler aus Hongkong grüßen den Meister! Wir bedauern die verzerrte Berichterstattung über den Meister und Falun Dafa in den Hongkonger Medien sehr. Wir haben offene Briefe an die Medien geschickt, damit sie ihre ungenauen und verdrehten Berichte korrigieren. Nachdem wir die Fa-Erklärungen des Meisters in Sydney und Neuseeland gehört haben, sind wir Jünger noch entschlossener, auf dem Weg vom Falun Dafa des Meisters voranzuschreiten; sie kultivieren sich wirklich und verbreiten das Fa.

Meister: Ich danke euch! (Applaus) Es ist für Falun Dafa nicht möglich, jedem Menschen auf der Welt ein Exemplar des Buches zu geben, und es ist auch nicht möglich, jedem der über eine Milliarde Menschen in China ein Exemplar des Buches zu geben und dann zu beurteilen, welche Position sie einnehmen sollen. Die Menschen haben eine klare Seite und auch eine unklare Seite. Auch wenn sie sich oberflächlich betrachtet nicht bewusst sind, haben sie doch alle eine klare Seite. Wenn die Menschen die Wörter „Falun Dafa, Zhen, Shan, Ren“ hören, werden in ihrem Kopf einige Gedanken auftauchen. Je nachdem, was er in diesem Moment denkt, kann das seine Zukunft bestimmen und seine Position festlegen. Deshalb, egal wie sie darüber berichtet haben und wie sie damit umgegangen sind, – wie ich gestern schon gesagt habe, haben die Menschen in fast jeder Ecke der Welt von den Ereignissen erfahren; jeder wird sich seine eigenen Gedanken darüber machen. Das ist keine einfache Sache. Bei einem so ernsthaften Dafa, überlegt mal, egal was ein Journalist auch geschrieben hat, er muss für alles geradestehen, was er gemacht hat. Und das ist nicht alles, denn jeder einzelne Mensch in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen und jedes Lebewesen wird in Zukunft für alles geradestehen, was es gemacht hat. Das ist eine absolute Wahrheit, das ist wirklich und wahrhaftig so. Dafa anzugreifen ist keine Kleinigkeit, denn die Menschen wurden von diesem Fa erschaffen. Wenn sich ein Mensch dagegenstellt, wohin soll er dann gehen?

Jünger: Nachdem ich, ihr Jünger, das Buch Hong Yin gelesen hatte, sind mir die Tränen über die Wangen gelaufen. Ich habe viel davon profitiert. Es ist ein weiteres unbezahlbares Buch für unsere Kultivierung.

Meister: In diesem Buch habe ich hauptsächlich über die Dinge der Kultivierung geschrieben und über das, was mit dem Fa zu tun hat. Ich finde, es ist vielleicht für eure Erhöhung vorteilhaft; so habe ich es herausgegeben.

Jünger: Bei den Ereignissen in Peking sollen wir Nachsicht üben und Dafa festigen.

Meister: Dass man sich selbst kultivieren kann, ist natürlich richtig. Wenn aber andere sagen, dass du ein ketzerisches Fa übst und du dir das dann auch nicht zu Herzen nimmst, dann sage ich, dass etwas nicht mehr stimmt. Und zwar deshalb, weil jeder unserer Schüler sich im Dafa kultiviert und weiß, wie wertvoll Dafa ist. Wenn du Dafa schätzt, bedeutet das, dass du dich auch selbst schätzt. Während ihr Dafa lernt, wird es oft Prüfungen geben, auch in euren Träumen, bei eurer täglichen Arbeit oder in eurem täglichen Leben. Sie sind wie Tests, die nach einer gewissen Zeit des Lernens durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob ihr solide seid und gut gelernt habt. Und ich kann euch sagen, dass es auch eine Prüfung geben wird, wenn ihr schließlich im Dafa zur Vollendung kommt.

Jünger: Wenn die Krankheitsgene, die über Generationen hindurch weitervererbt worden sind, entfernt werden, gibt es dann die Frage von Verlust und Gewinn bei den davon betroffenen Menschen, wie beispielsweise bei denen, die das durchführen und bei den Kindern, die danach geboren werden, also sowohl in diesem Raum als auch in anderen Räumen?

Meister: Wie soll ich es ausdrücken? Die Dinge in anderen Räumen kannst du nicht berühren. Die Menschen erforschen tatsächlich den Bereich des Lebens ständig weiter, aber das, was sie wissen können, sind nur die Dinge des oberflächlichsten menschlichen Körpers, der aus Molekülen zusammengesetzt ist. Doch die Menschen werden nie erfahren, welche Faktoren das menschliche Leben im Wesentlichen ausmachen. Obwohl die Menschen versuchen, dem menschlichen Leben auf den Grund zu gehen, und zu erforschen, was das Leben wirklich ist, wird dies für die Menschheit immer ein Geheimnis bleiben. Es ist den Menschen nicht erlaubt, das jemals zu erfahren. Zu der Frage, ob die Menschen nicht mehr krank werden, wenn die Krankheitsgene aus der Erbsubstanz entfernt werden, so funktioniert das nicht so. Der menschliche Körper birgt an sich schon Faktoren, die Krankheiten verursachen. Außerdem haben Pathologen herausgefunden, dass Krankheiten nicht durch diejenigen Faktoren verursacht werden, die früher als krankheitsverursachend galten. Es ist also nicht möglich, dass der Mensch frei von Krankheiten ist.

Ich erkläre es vom Standpunkt der Kultivierung aus: Wenn ein Mensch nie gesundheitliche Probleme hat, wird er nach dem Tod mit Sicherheit in die Hölle fahren. Warum? Wenn ein Mensch nur Karma erzeugt, aber kein Karma abträgt, wird das Karma zu viel. Deshalb haben Menschen Krankheiten und Schmerzen, Schwierigkeiten im Leben, Trübsal und harte Zeiten. All das beseitigt das Karma der Menschen; es reduziert ihr Karma. Besonders wenn jemand krank ist, wird relativ viel Karma beseitigt. Ist es also gut, Krankheiten zu bekommen? Natürlich nicht. Wenn jemand keine schlechten Dinge macht, wird er seltener krank. Heißt das dann, dass die Menschen die verursachenden Gene nicht zu entfernen brauchen? Wenn die Menschen etwas machen wollen, so sollen sie es halt machen – das ist Sache der Menschen. Ich habe euch nur diesen Grundsatz erklärt. Die Menschen wollen immer nach irgendetwas forschen und sind immer auf die sogenannte Entwicklung aus. Sie haben immer diese verdrehten Gedanken, also können sie einfach weitermachen und das tun. Denn die heutige Wissenschaft hat bereits jeden Bereich durchdrungen, auch jeden noch so kleinen Bereich des Lebens. Alles scheint für sie zu leben und für sie zu existieren. Es steht dir frei, diese Art von Forschung zu betreiben, da die Menschen heute einfach inmitten dieser Umstände leben. Das ist einfach deine Arbeit. Da du es eh schon machst, denke ich, dass du es möglichst gut machen sollst. Dabei gibt es kein Problem.

Was die Frage von Gewinn und Verlust angeht, so hat das nichts mit der Kultivierung zu tun. Du machst nur deine Arbeit. Arbeit und Kultivierung sind getrennt, sie sind zweierlei. Deine Arbeit kann deine Kultivierung nicht ersetzen, aber deine Xinxing und dein Kultivierungszustand spiegeln sich in deiner Arbeit und in deiner Haltung gegenüber allen Dingen wider.

Jünger: Wenn der Kosmos ein geordnetes System ist und seine Energie unbegrenzt, wie passt dann die moderne Chaostheorie in dieses Ordnungssystem des Kosmos?

Meister: Ganz gleich wie chaotisch es hier bei den Menschen zugeht und wie viele Theorien es auch gibt, – in den alten Zeiten Chinas gab es hunderte Schulen mit allen möglichen Denkrichtungen, und in der Neuzeit gibt es auch verschiedene philosophische Theorien und religiöse Lehren. Doch ganz gleich was sie sagen und machen, das sind alles Dinge auf dieser Ebene; sie haben keinen Einfluss auf den Kosmos. Ich nenne euch ein Beispiel. Es mag sich so anhören, als würde ich andere schlecht machen, aber in Wirklichkeit mache ich es nicht. Ich nenne nur ein Beispiel: Der Müllhaufen verströmt alle möglichen Gerüche und du kannst das nicht verhindern. Das ist lediglich eine Erscheinungsform des Chaos an diesem menschlichen Ort; es hat also keine direkte Verbindung zum Kosmos. Allerdings können wir durch das Chaos hindurch das Menschenherz sehen und erkennen, wer noch aufrichtige Gedanken hat.

Jünger: Einmal habe ich den Lotussitz sogar acht Stunden und zwanzig Minuten lang durchgehalten. Danach bin ich immer gehinkt, aber jetzt ist es schon viel besser geworden. Habe ich es wirklich falsch gemacht?

Meister: Über acht Stunden, das ist aber keine kleine Prüfung. Beim Praktizieren sollen wir unseren Möglichkeiten entsprechend die Übungen am besten länger machen, das ist gut. Wenn deine Grenze aber schon überschritten ist und du den Lotussitz unbedingt so lange machen willst, wenn du unbedingt irgendetwas machen willst – natürlich ist das Herz zur Kultivierung sehr gut –, könnte das eine andere Anhaftung sein? Wenn du wirklich eigensinnig auf den Lotussitz aus bist, könnte das vielleicht etwas verursachen, wodurch du es erkennen kannst und dir darüber klar wirst. Deshalb denke ich, dass ihr bei der Kultivierung keine einzige Anhaftung haben sollt. Wenn man unbedingt der Erste sein will, wenn man unbedingt erreichen will, dass kein anderer den Lotussitz länger macht, oder wenn eine andere Anhaftung entstanden ist, wird garantiert das Gegenteil erreicht. Du darfst bei der Kultivierung im Dafa auf keinen Fall Anhaftungen entwickeln – du darfst nur Anhaftungen beseitigen.

Wenn du nach einer langen Zeit der Kultivierung auf natürliche Weise den Lotussitz so lange durchhalten kannst, und wenn du die Zeit hast, weil zu Hause nicht viel los ist, und den Lotussitz am Stück so lange machst, dann finde ich das in Ordnung. Aber dabei gibt es noch etwas. Ich habe gesagt, dass unser Dafa nicht dazu auffordert, sich für eine lange Zeit in der Meditation zu kultivieren. Lies das Buch mehr und lerne das Fa mehr. Du sollst mit klarem Kopf dein Herz kultivieren und dich im Fa erhöhen. Die Kultivierungsübungen sind an sich ein Hilfsmittel, um die Vollendung zu erreichen. Deshalb denke ich, wenn du diese acht Stunden für das Fa-Lernen verwendet hättest, hättest du dich sehr erhöht. Eigentlich habe ich euch früher schon gesagt, dass ich zu Beginn der Verbreitung dieses Fa schon berücksichtigt habe, wie sich die Menschen im Zustand der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen kultivieren sollen. Da die Zeit sehr knapp ist, haben viele Menschen, die mit ihrer Arbeit beschäftigt sind, mit Sicherheit keine Zeit, den Lotussitz so lange zu machen.

Eigentlich habe ich das schon einmal angesprochen. Auch wenn du für den Lotussitz nur eine halbe Stunde Zeit hast, werde ich dich nicht zurücklassen. Bezüglich dem, was durch die Übungen gelöst werden soll, wirst du nicht zurückbleiben – unsere Form der Kultivierung ist eben genau für solche Situationen gedacht. Wenn jeder von euch jeden Tag acht Stunden lang meditieren würde, würde die Arbeit in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen von niemandem mehr gemacht werden, und andere könnten uns nicht mehr verstehen. Das wäre nicht richtig. Was ich erkläre, ist ein Grundsatz. Es bedeutet nicht, dass du dieses oder jenes nicht tun darfst. Wenn du sehr viel Zeit hast und den Lotussitz natürlicherweise sehr lange durchhalten kannst, habe ich nichts dagegen. Was ich meine, ist, dass du nichts aufgrund von Anhaftungen tun sollst.

Meine Denkweise ist eher die Denkweise der östlichen Menschen. Gerade eben habe ich so geredet, dass ich immer die beiden Seiten einer Sache anspreche. Ich bin mir nicht sicher, ob die weißen Schüler das verstehen können. Könnt ihr es verstehen? (Applaus) Gut. Meine Denkweise bei der Erklärung des Fa ist häufig die Denkweise der östlichen Menschen; deshalb habe ich euch das gefragt.

Jünger: Wenn ein Lebewesen innerhalb der Drei Weltkreise entstanden ist, ist es dann sehr schwer, wenn es sich über die Drei Weltkreise hinauskultivieren will?

Meister: Nicht unbedingt. Früher war das bei der Kultivierung sehr schwer; man kann sagen, das war unmöglich. Sie sprachen zwar von der umfassenden Erlösung aller Wesen, in Wirklichkeit erlösten sie aber nur diejenigen, die aus ihren eigenen Welten heruntergekommen waren. Genau wie bei Buddha Shakyamuni und Jesus, die heruntergekommen sind, um Menschen zu erlösen. Sie boten jedem im Bereich ihrer Menschenrassen Erlösung an. Aber es gab immer noch gewisse Einschränkungen. Gegenwärtig positionieren sich alle Lebewesen des Kosmos neu. Es wird also in dieser Hinsicht wohl Chancen geben. Es kommt nur darauf an, wie ein Lebewesen mit all dem umgeht.

Jünger: Unser Dafa beinhaltet die Grundsätze der buddhistischen, der daoistischen und der sonderbaren Schulen. Haben die von anderen Tathagatas erkannten und bezeugten Fa-Grundsätze eine anleitende Wirkung auf uns?

Meister: Nein. Dafa umfasst alles, aber du darfst die Grundsätze irgendeines kleinen Weges, einer kleinen Schule oder eines Tathagatas nicht hinzufügen. Diese können nur dein Verständnis verzerren, denn sie können sich nicht mit dem kosmischen Dafa gleichstellen. Das Fa hat verschiedene Ebenen des Verständnisses und der Erleuchtungsposition erschaffen. Alles, was ihr im Dafa kultiviert, beinhaltet auch Faktoren, wie ihr das Fa erkennt und bestätigt. Das ist dann die Erleuchtungsposition, die ihr selbst erreicht.

Nebenbei sage ich euch noch eins. Manche unter den Anwesenden sind zum ersten Mal bei uns. Sie haben mein Buch noch nicht gelesen und wurden von unseren Schülern oder von ihren Verwandten mitgebracht. Das heißt, es ist wahrscheinlich eine Schicksalsverbindung, dass ihr hier sitzt. Dennoch muss ich euch sagen, dass ich keine Zeit habe, um eure Fragen zu beantworten. Warum? Es ist nicht so einfach für mich, hier zu sein. Seit ein paar Jahren wird nur diese eine Fa-Konferenz veranstaltet, und meine Schüler haben viele Fragen zu ihrer Kultivierung, die ich beantworten soll. Die Zeit ist also für die Kultivierenden äußerst kostbar; deshalb kann ich euch diese Zeit nicht geben. Bitte versteht das. Warum? Weil die Fragen, die ihr stellt, eher Fragen der gewöhnlichen Menschen sind; und ich kümmere mich nicht um die Dinge der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Jemand hat gerade gefragt: „Wenn euer Meister so fähig ist, warum kurbelt er dann nicht die Wirtschaft des Landes an?“ Jeder weiß, dass sich die menschliche Gesellschaft nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten entwickelt. Wie es bei welchem Schritt aussehen soll, wird von Gottheiten bestimmt. Buddhas, Daos und Gottheiten bewahren das alles. Es ist keinesfalls erlaubt, beliebig Unsinn zu treiben. Wenn so viele Gottheiten machen würden, was sie wollen – wir brauchen nicht mal vom Schwung in die Wirtschaft bringen zu reden –, unter dem Himmel wäre alles schon längst ein Chaos.

Aber von dieser Frage her gesehen, ist er erstens keiner unserer Kultivierenden, zweitens will er provozieren und drittens geht er bei seinem Denken vom Standpunkt der Menschen aus. Müssen Gottheiten das tun, was die Menschen von ihnen verlangen? Muss der Himmel tun, was die Menschen wollen? Werden die Gottheiten von den Befehlen der Menschen diktiert? Du findest, dass es wichtig ist, die Wirtschaft des Landes in Schwung zu bringen; aber weißt du, Gottheiten halten ganz andere Dinge für noch wichtiger! Weißt du, die Menschen haben kein Glück, weil ihre Moral verkommen und das Menschenherz so schlecht ist. Wenn das Menschenherz wieder gut ist, werden die Menschen Glück haben und gedeihen. Verstehst du diesen Grundsatz? Die Menschen sind so schlecht geworden, wollen aber dennoch dieses und jenes haben; wer wird es dir denn geben? Hier rede ich nicht von irgendeinem Volk oder irgendeinem Land; ich erkläre hier einen allgemeingültigen Fa-Grundsatz. So funktioniert das. Wenn man Glück haben will, wenn die Menschen Glück haben wollen, müssen sie ihr Karma abtragen. Nur mit großer Tugend können Menschen wohlhabend und stark werden. Zuerst müssen die Menschen ein gutes Herz und weniger Karma haben; andernfalls wird nicht nur die Wirtschaft zurückgehen, es wird auch ständig Naturkatastrophen und menschliches Unheil geben. Aber die Menschen erkennen das nicht; sie wissen auch nicht, dass alles seine Ordnung hat. Sie meinen einfach, dass sie alles, was sie tun wollen, einfach tun können.

Jünger: Ist es bei schlechten Menschen, die sich dem Bösen verschrieben haben, in ihrem Schicksal festgelegt, sodass ihnen verziehen werden kann?

Meister: Nein, das kann es nicht. Wenn gesagt wird, dass alles vorherbestimmt ist, bezieht sich das auf die Tatsache, dass der Lebensweg der Menschen arrangiert worden ist. Im Fa habe ich schon erwähnt, dass es zwei Situationen gibt, in denen das Schicksal eines Menschen verändert werden kann, in denen das Arrangement für diesen Menschen verändert werden kann. Die eine ist, dass ein Mensch den Weg der Kultivierung eingeschlagen hat; es war auf seinem Lebensweg keine Kultivierung vorgesehen, also muss sein ganzer Lebensweg neu arrangiert werden. Der andere Fall ist, dass ein Mensch Schlechtes tut, und das sein Schicksal ändern kann. Wenn er endlos Schlechtes tut, kann das sogar das Schicksal seines ganzen Lebens ändern. Wenn jemand nichts Schlechtes tut, erzeugt er auch kein Karma. Wenn er aber Schlechtes tut, kann sein Schicksal geändert werden, das frühere Arrangement kann geändert werden. Aber was ihn erwartet, ist die Vernichtung Schicht um Schicht, um für alles zu bezahlen, was er getan hat. Kultivierung kann tatsächlich den Lebensweg ändern, dafür gibt es keine andere Methode.

Jünger: Beim Lesen des Zhuan Falun kommt es oft vor, dass ich viele hohe und tiefgründige Grundsätze lese und sofort wieder vergesse. Nachdem ich die Kassetten der Fa-Erklärung angehört habe, vergesse ich auch gleich wieder alles.

Meister: Das ist ganz normal. Einerseits liegt es daran, dass du am Anfang zu viele schlechte Dinge im Kopf hast; andererseits erinnert sich der Teil von dir, der das Fa gelernt hat, daran. Das ist der Teil, der sich erfolgreich kultiviert hat. Je weiter du in der Kultivierung voranschreitest und je schneller du dich erhöhst, desto schneller wird der Teil von dir, der die Kultivierung abgeschlossen hat, abgetrennt. Er wird abgetrennt, sobald er den Maßstab erreicht hat. Sobald er abgetrennt ist, hat er keine Verbindung mehr zu deinem Teil an der Oberfläche, der noch nicht fertig kultiviert ist. Deshalb hast du das Gefühl, dass du alles vergessen hast. Das bedeutet, dass ein Teil von dir nicht mehr da ist. Nachdem er den Maßstab erreicht hat und die Anforderungen des Fa erfüllt, erhöht er sich. Der Teil, der sich erhöht hat, ist nun zur Gottheit geworden und darf keinesfalls mit Menschen vermischt werden. Natürlich ist das auch nicht absolut so. Denn früher war es bei der Kultivierung in den tiefen Bergen und Wäldern nicht so, da diejenigen mit der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen keine Berührung hatten. Doch Dafa-Jünger kultivieren sich mitten in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen, und dass der göttliche Teil das Gleiche tut wie ein Mensch, ist absolut nicht erlaubt; deshalb muss er abgetrennt werden. Ganz gleich, ob du es auf dieser Seite gut machst oder nicht, die Seite, die fertig kultiviert ist, bleibt bewegungslos und mischt sich nicht in menschliche Angelegenheiten ein. So wird sichergestellt, dass dein fertig kultivierter Teil nicht herunterfällt und dass du dich nur ständig nach oben erhöhen kannst. Das ist die beste Methode.

Deshalb hast du manchmal das Gefühl, dass du es wieder vergessen hast, oder hast einige Zeit nach dem Bestehen eines Passes das Gefühl, dass irgendwie eine Anhaftung zurückgekehrt ist. Das kommt eben genau daher, dass der fertig kultivierte Teil, der den Maßstab erreicht hat, abgetrennt worden ist. Das ist also der Grund. Aber es ist auch wiederum nicht ganz so. Wenn du dich ständig wahrhaftig kultivierst, ändert sich der Teil von dir an der Oberfläche als Mensch immer mehr und du kannst dir auch immer mehr vom Fa merken. Deshalb ist das eine Sache, die zu einer bestimmten Zeit auftauchen wird, und das ist normal.

Jünger: Jetzt will ich immer weniger reden und nehme alles ziemlich leicht. Außerdem neige ich dazu, Dinge zu vergessen. Ist das ein richtiger Zustand?

Meister: Dass man leicht etwas vergisst, hängt auch noch von einem anderen Umstand ab. Im Alltag der gewöhnlichen Menschen, besonders in China, befassen sich viele mit Intrigen, Kämpfen und zwischenmenschlichen Reibereien. Das hat zu sehr schlechten Gedanken und Denkweisen geführt, die völlig im Widerspruch zu den Gedanken der Kultivierenden stehen. Daran sind die Menschen schon gewöhnt. Sobald du ins Überlegen kommst, geht dein Denken in diese Richtung und schlechte Gedanken werden lebendig. Was können wir dagegen tun? Ich verschließe erst einmal diesen Teil eurer Gedanken, damit er sich gar nicht erst entfalten kann und sich dann eure guten Gedanken entfalten können. Deshalb werdet ihr in dieser Zeit leicht etwas vergessen. Das ist für euch von Vorteil. Denn es wäre absolut nicht gut, wenn du jedes Mal, wenn du zu denken anfängst, auf schlechte Ideen kommst. Das soll natürlich nicht heißen, dass es so schlecht ist, doch diese Denkweise ist einfach nicht richtig. Sobald ihr denkt, seid ihr in dieser Gedankenrichtung, und deshalb muss diese geändert werden. Für eine gewisse Zeit werdet ihr also dazu neigen, vergesslich zu sein, und das dient eurer Kultivierung. Das wird jedoch eure Arbeit oder euer Studium nicht beeinflussen. Was das angeht, dass sich etwas, das ihr getan habt, nicht richtig anfühlt, so hat das wahrscheinlich etwas mit eurer Erhöhung zu tun. Denn die Fa-Grundsätze werden ständig höher. Sobald ihr euch erhöht habt, werdet ihr feststellen, dass das, was ihr für richtig gehalten habt, vielleicht nicht mehr so absolut richtig ist. Und wenn ihr euch wieder erhöht, werdet ihr erneut feststellen, dass das, was ihr gerade erst erkannt habt, schon wieder nicht mehr so ganz richtig ist. Solch einen Zustand werdet ihr vielleicht erleben. Je höher ihr euch also kultiviert, desto richtiger wird es sein.

Jünger: Die Kultivierung beginnt am Ursprung des eigenen Lebens und setzt sich bis zur Vollendung fort; währenddessen wächst die Säule der Kultivierungsenergie auf dem Scheitel nach oben, und zwar so lange, bis man zur Vollendung kommt. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen diesen beiden Prozessen?

Meister: Bei der Umwandlung des Körpers in hochenergetische Substanz geht es um die Veränderung des Benti. Die großen Erleuchteten besitzen sehr große Energie. Diese Energie zeigt sich bei der Kultivierung als Säule der Kultivierungsenergie, und das ist der sichtbare Teil des Fa eines Kultivierenden. Ihre Existenz nimmt zwei verschiedene Formen an. Alles, was bei der Kultivierung benötigt wird, einschließlich der Veränderung der Moleküle seines Körpers, ist auf diese Energie angewiesen; sie kann alles verändern. Die Kultivierung im Dafa beginnt auf der mikroskopischsten Ebene des Lebens. Allerdings ändert sich bei einem Kultivierenden auch sein oberflächlicher Körper, doch ist der Anteil sehr gering, etwa ein Prozent.

Jünger: Die Kultivierung vollzieht sich über den menschlichen Körper, die Fa-Grundsätze werden auch immer klarer und ohne Streben kommt es von selbst. Ist diese Erkenntnis und Wahrnehmung richtig?

Meister: Richtig! Dieser Zustand ist sehr gut. Wenn ihr diesen Zustand erreicht, fühlt ihr euch entspannt und habt das Gefühl, dass euer Leben erfüllt ist. Während ihr beständig vorankommt und euch über die Fa-Grundsätze immer klarer werdet, werdet ihr feststellen, dass die Kultivierung immer einfacher wird. Viele Dinge scheinen nicht mehr so kompliziert zu sein, wie wenn sie aus der Sicht eines Menschen betrachtet werden. Auf einen Blick ist schon alles klar. Wenn gewöhnliche Menschen Konflikte haben, streiten sie und können einander nicht überzeugen. Doch wenn ihr nicht in ihren Streit verwickelt seid, wenn ihr sie als Außenstehende ruhig betrachtet, könnt ihr beurteilen, wer Recht hat. Wenn ihr überhaupt nicht zu den gewöhnlichen Menschen gehört und ihren Streit betrachtet, wisst ihr schon nach ein paar Worten, was los ist. Ihr werdet das Gefühl haben, dass es nichts gibt, worüber es sich zu streiten lohnt. Alles wird auf einen Blick klar.

Jünger: Weil ich schon alt bin und meine Knochen steif sind, fällt es mir sehr schwer, den Lotussitz zu machen. Auch den halben Lotussitz schaffe ich nicht. Ich kann die Übung nur mit locker gekreuzten Beinen machen.

Meister: Egal wie alt ein Mensch ist, Kultivierung ist für ihn kein Problem. Das Alter an sich trägt nicht zu den Herausforderungen der Kultivierung bei, denn das Alter ist für die Kultivierung unerheblich. Um das Fa zu verstehen, spielt es keine Rolle, ob du alt oder jung bist; so werde ich es natürlich für ältere Menschen anders behandeln. Wenn du noch nie in deinem Leben im Lotussitz gesessen bist und deine Gelenke und Sehnen noch nie so weit gedehnt worden sind, was kannst du dann machen? Praktiziere ruhig weiter und mach dir keine Sorgen. Ich denke, letztendlich wirst du es auch schaffen. Denn selbst diejenigen, die über achtzig, fast neunzig Jahre alt sind und den Lotussitz nie gemacht haben, können ihn jetzt auch. Probier es aus und vertrau dir selbst. Früher war es ganz üblich, dass die Kultivierenden das Dao erst erhielten, als sie über achtzig, neunzig oder sogar hundert Jahre alt waren.

Jünger: Die zukünftigen Menschen werden nichts von diesem Fa wissen, aber im Jingwen „Stabilität des Fa“ steht: „Für die zukünftigen Generationen gilt bis in alle Ewigkeit: Wer die Vollendung erreichen will, muss sich nach dem Weg kultivieren, den ich persönlich hinterlassen habe.“

Meister: Wenn ich es euch erkläre, kann ich es nur mit der menschlichen Sprache tun. Dieses Fa wird sich in den verschiedenen Weltkreisen und auf den verschiedenen Ebenen des Kosmos nie ändern; es kann nie wieder verändert werden. Deshalb wird dieses unser kosmisches Dafa auf ewig unbesiegbar bleiben. Außerdem hat es die Fähigkeit, sich selbst zu reparieren und sich ständig zu harmonisieren, sodass es für immer unvergänglich ist. Ihr wisst, dass die Menschen nicht würdig sind, so ein großes Fa zu hören. Es ist nicht so, dass Buddha Shakyamuni das wahre Fa nicht gelehrt hätte oder dass Jesus es den Menschen nicht gründlich erklären wollte; es ist so, dass die Menschen nur so viel hören dürfen, sonst würden sie die Grundsätze der Buddhas und Gottheiten kennen, und das ist nicht erlaubt. Heute habe ich euch so viele Himmelsgeheimnisse erklärt, allerdings habe ich es, wenn ihr die Vollendung erreicht, nicht Menschen erklärt, sondern Gottheiten.

Das Gedächtnis derjenigen, die nicht zur Vollendung kommen, wird in Zukunft gelöscht, denn sie dürfen nichts davon wissen. Im Dafa gibt es in der Tat Menschen, die in die Falun-Welt gehen werden, und das umfasst auch die Inhalte, die für diesen Kultivierungsweg spezifisch sind. Deshalb wird es erst später entschieden, ob diese Dinge den Menschen gegeben werden oder nicht. Aber die zukünftigen Menschen werden weder vom Dafa noch von mir wissen. Die Menschen werden es über eine sehr lange Zeit hinweg überliefern, so wie die Mythen; sie werden sehr lange Zeit darüber sprechen und sich die tiefschürfenden Lektionen – die den Menschen in der Zeit, in der die Lebewesen dieser Ebene ihre Position letztendlich bestimmen, hinterlassen werden – gut merken.

Jünger: Bei Falun Gong wird von Zhen, Shan, Ren geredet. Hätte also auch Ren praktiziert werden sollen, als die Falun-Gong-Jünger in Tianjin ungerecht behandelt wurden?

Meister: Darüber habe ich schon mit euch gesprochen; deshalb will ich nicht mehr darüber reden. Ren zeigt sich im gesamten Verhalten eines Kultivierenden; es bedeutet aber nicht, dass man nichts unternimmt. Sollen wir nicht hingehen und unsere Meinung äußern, wenn ein so großes Fa von Menschen willkürlich sabotiert wird? Ich sage euch noch einmal, die Schüler, die nach Peking gegangen sind, waren nicht dort, um zu protestieren oder einen Aufmarsch zu machen; es gab weder Sprechchöre noch Spruchbänder und auch keine bösen Absichten. Sie gingen dorthin, um den staatlichen Führungskräften in guter Absicht die Situation darzulegen. Ich finde, das soll auch gemacht werden. Sie taten das, weil sie das Gefühl hatten, dass die Ungerechtigkeiten, die den Dafa-Jüngern angetan wurden, genau wie Ungerechtigkeiten gegen sie selbst waren. „Wenn du sagst, dass er ketzerisch ist, sagst du damit auch, dass ich ketzerisch bin.“ So dachten sie alle. Sie alle wollten den Ruf von Dafa wiederherstellen und den staatlichen Führungskräften die Situation erklären. Genau wegen dieses Gedankens wurde es gemacht, und daran gibt es nichts auszusetzen. Sind denn viele hingegangen? Ich sage, dass nicht so viele hingegangen sind. Es gibt hundert Millionen, die praktizieren. Wenn jeder von ihnen hingegangen wäre, da wäre was los gewesen. Peking hätte sie auch nicht fassen können. Von hundert Millionen Menschen im ganzen Land sind nur wenig mehr als zehntausend dorthin gegangen. Wie soll das viel sein? Wenn man es wirklich als ketzerische Religion abstempeln würde, würden meiner Ansicht nach nicht nur zehntausend Menschen hingehen. Ist es denn falsch, der Zentralregierung die wahre Situation zu schildern? Dagegen ist nichts einzuwenden! (Applaus)

Wir haben gesagt, dass wir nicht gegen die Regierung sind und nicht in die Politik eingreifen. Sie alle versuchen, gute Menschen zu sein. Ist daran etwas falsch? Muss man dann unbedingt sagen, dass er ketzerisch ist? Wenn sie alle das Gleiche wie gewöhnliche Menschen tun würden, dann wäre ihnen vielleicht egal, was du über sie sagst. Aber sie versuchen wirklich, gute Menschen zu sein, und trotzdem werden sie als ketzerisch bezeichnet – wie sollten sie da nicht bestürzt sein?

Jünger: Hängt die Gutherzigkeit eines Menschen von der Ebene seines ursprünglichen Wesens ab?

Meister: Gutherzigkeit ist eigentlich die ursprüngliche Natur eines Wesens. In der Menschenwelt kann man sie nur als die Widerspiegelung der angeborenen Gutherzigkeit eines Menschen bezeichnen. Sie unterscheidet sich völlig von den Menschen, in die richtige Tiere oder andere Lebewesen inkarnieren. Was die Menschen angeht, so hat jeder ein gütiges Herz, weil jedes Lebewesen dem Maßstab jener Ebene entspricht, auf der sein Leben gebildet wird. Es ist nur so, dass die Menschen nach der Geburt verschiedene Anschauungen entwickeln, um in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen Fuß fassen zu können. Sie schützen sich ständig selbst, schützen ihre kleinlichen Interessen und verletzen ständig andere. So nimmt ihre Gutherzigkeit immer weiter ab.

Jünger: Die Buddhas befinden sich auf der höchsten Ebene und die Menschen auf der niedrigsten. Wie viele Ebenen gibt es denn zwischen den Buddhas und den Menschen?

Meister: Du scheinst das Fa nicht gelernt zu haben. Ich habe meinen Schülern schon mehrmals die Struktur des Kosmos erklärt. Du kannst es in meinen Büchern nachlesen. Denn dieses Thema ist sehr umfangreich und lässt sich nicht so schnell erklären, und ich muss sehr lange darüber reden. Die Buddhas sind auch nicht die Höchsten; es ist nicht so, wie du es dir vorstellst. Früher waren die Gottheiten auf den höchsten Ebenen formlos; sie hatten keinen Körper. Vom gesamten Kosmos her gesehen, befinden sich die Gottheiten mit Körpern auf den mittleren und unteren Ebenen. Von den höheren Ebenen an aufwärts sind die gigantischen Gottheiten alle formlos. Sie sind wie formlose, schwebende Materie, allerdings haben sie Gedanken und Leben. Je höher ihre Ebenen sind, desto mehr Energie haben sie und desto mächtiger sind sie; je höher ihre Ebenen sind, desto größer ist ihre Weisheit.

Jünger: Ich praktiziere erst seit einem halben Jahr und habe noch keine Reaktionen oder Kultivierungszustände gehabt. Liegt das daran, dass der Meister sich nicht um mich kümmert? Manchmal denke ich, dass ich vielleicht ein Mensch mit großer Grundbefähigung bin. Darf ich solche Gedanken haben?

Meister: Du magst diesen oder jenen Gedanken haben, und das ist völlig in Ordnung. Aber lass diese Gedanken nicht zu Anhaftungen werden; lass sie los. Für den Kultivierungsweg eines jeden gibt es gewisse Arrangements, also mach einfach weiter und kultiviere dich. Dafa ist für alle Wesen da. Wenn ich mich nicht um dich, meinen Jünger, kümmern würde, wäre das mein Problem. In Wirklichkeit kannst du die Fa-Grundsätze sehen und dich darin kultivieren, auch wenn du deine Veränderungen nicht spüren kannst. Das heißt also nicht, dass du dich nicht kultivierst. Manche sind wirklich sehr feinfühlig, während andere es nicht sind. Jeder hat also einen anderen Kultivierungszustand. Gut möglich, dass du eine große Grundbefähigung hast, vielleicht aber auch nicht. Das heißt, alles ist möglich.

Jünger: Wenn sich jemand nur bis zur Ebene der Himmelsmenschen kultiviert hat, muss er dann warten, bis sein fleischlicher Körper gestorben ist, bevor er dorthin gehen kann?

Meister: Die Himmelsmenschen innerhalb der Drei Weltkreise haben keinen Körper, der aus der Schicht der größten molekularen Teilchen besteht. Ihr Körper besteht aus mikroskopischeren Teilchen als die Teilchenschicht der Menschen; deshalb können sie keinen Körper dieser Schicht haben. Ich habe gesagt, dass niemand innerhalb der Drei Weltkreise die Vollendung erreicht. Ohne über die Drei Weltkreise hinauszugehen, kann niemand als vollendet angesehen werden. Tatsächlich gibt es einige Menschen, die es relativ besser gemacht haben als andere; das heißt, sie sind unter den gewöhnlichen Menschen gute Menschen und haben weniger Karma, oder sie haben im Laufe ihres Lebens viele gute Taten vollbracht. Solche Menschen steigen auf verschiedene Ebenen innerhalb der Drei Weltkreise und werden zu Himmelsmenschen, denn dafür ist keine Kultivierung nötig. Allerdings müssen sie immer noch in so und so vielen Jahren herunterkommen und reinkarnieren. Was die Kultivierung der kleinen Wege betrifft, gibt es noch andere Gründe, warum sie nicht aus den Drei Weltkreisen herauskommen können. Das ist aber Sache der kleinen Wege, und wir kümmern uns nicht um ihre Angelegenheiten.

Jünger: Da ich keinen eigenen Standpunkt habe, lasse ich mich leicht von anderen Menschen beeinflussen. Bedeutet dieser Zustand, dass ich nicht fleißig vorankomme?

Meister: Das ist eine Sache der Vernunft. Als Kultivierender soll dein Standpunkt, wenn du etwas tust, durch aufrichtige Gedanken bestimmt sein.

Jünger: Hängt es mit der Kultivierung zusammen, wenn man seine Arbeit gut macht?

Meister: Wenn du etwas unter den gewöhnlichen Menschen machst und es nur um eine technische Frage geht, also wie es gut gemacht wird, und deine Xinxing nicht davon betroffen ist, dann hat das nichts mit deiner Kultivierung zu tun. Wenn das, womit du konfrontiert wirst, etwas mit der Xinxing zu tun hat, also wenn die Sache, die du machst, zu etwas Gutem oder Schlechtem führen kann, dann denke ich, dass du es richtig machst, wenn du dich möglichst an den Maßstab eines Kultivierenden hältst.

Jünger: Wird der Teil des Körpers, der ganz oder teilweise durch hochenergetische Substanzen umgewandelt worden ist, immer noch durch die Gesetzmäßigkeiten im materiellen Raum eingeschränkt?

Meister: Nachdem er vollständig in die hochenergetischen Substanzen umgewandelt worden ist, wird er nicht mehr davon eingeschränkt. Der Teil, der noch nicht umgewandelt ist, kann durch den menschlichen Raum beeinflusst werden; er kann durch diesen Raum eingeschränkt werden.

Jünger: Heißes Essen führt zu übermäßiger innerer Hitze, welche zu Erkältungen und Husten führt, und übermäßiges Essen führt zu Gewichtszunahme.

Meister: Das scheint die Frage eines gewöhnlichen Menschen zu sein; das hat nichts mit einem Kultivierenden zu tun. Denn als Kultivierender kann die Energie, die von deinem eigenen Körper abgegeben wird, den Zustand deines Körpers verändern, ob du das nun beabsichtigst oder nicht. Schließlich bist du anders als gewöhnliche Menschen. Wenn ein Kultivierender Angst davor hat, wegen des heißen Essens unter übermäßiger innerer Hitze zu leiden, dann ist das eine Anhaftung. Im Übrigen ist das auch gar nicht so. Als Kultivierender sollst du das Fa mit dem Fa verstehen und dich selbst an den außergewöhnlichen Grundsätzen messen. Wenn du dich immer noch mit den Grundsätzen der gewöhnlichen Menschen misst, dann sage ich, dass das nicht ganz richtig ist. Ist das nicht so? Das ist dann ein Xinxing-Problem. Es sind gewöhnliche Menschen, die Angst haben, sich zu erkälten oder zu husten. Ich weiß, dass du dich noch nicht kultivierst. Die Körper der Kultivierenden erreichen schließlich den Zustand des reinweißen Körpers, welcher zu einem Körper aus hochenergetischer Substanz wird und die Drei Weltkreise überschreitet. Müssen wir bei unserer Kultivierung nicht höhere Maßstäbe an uns anlegen? Wenn du sagst: „Solange ich es noch nicht erreicht habe, kann ich immer noch menschliche Anschauungen verwenden und mich entsprechend fordern“, dann bleibst du für immer ein Mensch. Und du wirst noch nicht einmal wissen, ob du den Maßstab erfüllt hast oder nicht. Du sollst dich immer an hohen Maßstäben ausrichten.

Wenn du dich kultivieren willst, kannst du es ja mal versuchen. Früher trauten sich manche Schüler nicht, kaltes Wasser zu trinken; jetzt trinken sie es und das macht ihnen nichts aus. Sie trauten sich dieses und jenes nicht, aber jetzt ist das alles kein Problem mehr. Die Dinge, an welche die Menschen glauben, sind halt nur menschliche Anschauungen. Gestern habe ich das Beispiel eines Schülers genannt, der mir sagte, dass er von einem Auto angefahren worden war. Seine Schultern, die Knochen in seinem Körper und sein Becken – alles war gebrochen. Bewusstlos wurde er ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt sagte, dass er kaum noch eine Chance haben würde, wieder auf die Beine zu kommen, es schon ziemlich schlecht um ihn stehe und es an der Zeit sei, sich um seine Beerdigung zu kümmern. Aber am nächsten Tag kletterte der Schüler schon alleine aus dem Bett und ging weg. Das war für das Krankenhaus nicht zu fassen. Der Arzt fragte sich: „Wie kann dieser Mensch noch leben?“ Der Schüler ging nach Hause. Später wollte das Krankenhaus wissen, wie es ihm geht und fragte: „Läuft er noch?“ Damit meinten sie, ob er noch laufen kann. Dem Arzt wurde gesagt, dass er jetzt nicht mehr läuft. „Seht ihr“, sagte der Arzt, „ich hab doch gesagt, dass das nichts mehr wird.“ Aber gleich danach wurde ihm gesagt: „Jetzt kann er sogar rennen.“ (Applaus) Natürlich kannst du das mit menschlichen Anschauungen nicht verstehen. Das heißt also, als Kultivierender musst du wissen, was du tust; du sollst dich nicht immer mit den gewöhnlichen Menschen in einen Topf werfen.

Jünger: Der Meister erlöst Menschen und hat so ein großes Tor geöffnet. Warum betrifft das so viele Gottheiten in verschiedenen Räumen?

Meister: Weil ich dabei bin, das Fa zu berichtigen! Sie werden alle berichtigt. (Applaus) Alle Lebewesen sind dabei, die Position ihres zukünftigen Lebens neu festzulegen.

Jünger: In Texten wird häufig aus den Büchern des Meisters zitiert. Was sollen wir in solchen Fällen tun?

Meister: Ihr könnt sie einfach verbrennen. Da du ein kultivierender Jünger bist, willst du nicht respektlos sein, und du hast vielleicht keinen Platz, um sie aufzubewahren. Gerade bei den handgeschriebenen Exemplaren des Buches haben einige gefragt, was sie mit denen machen sollen, die Fehler enthalten. Ihr könnt es verbrennen, das ist kein Problem. Das Fa befindet sich in den anderen Räumen der Zeichen, und das Feuer in der Menschenwelt kann es nicht erreichen. Was zerstört wird, ist nur das Papier und die Tinte, die aus der größten Teilchenschicht an der Oberfläche bestehen.

Jünger: Bei der Meditation soll man sich nicht bewegen. Wenn sich die Körperhaltung ungewollt verändert, sodass sie den Anforderungen nicht mehr entspricht, darf sie dann korrigiert werden, sodass sie wieder passt?

Meister: Ja, das macht überhaupt nichts. Wenn ihr merkt, dass etwas nicht stimmt, sollt ihr es unbedingt korrigieren. Andernfalls werden die Mechanismen, wenn ihr euch daran gewöhnt habt, verformt, also muss es korrigiert werden. Das heißt aber nicht, dass es keine kleinen Unterschiede in den Übungsbewegungen jedes Einzelnen geben darf. Es ist nicht möglich, dass die Bewegungen von allen genau gleich sind, so als ob sie aus einem Guss wären. Das ist definitiv nicht möglich. Es geht schon, wenn die Übungsbewegungen im Großen und Ganzen den Anforderungen entsprechen. Ihr sollt sie möglichst gemeinsam machen, und beim Üben soll es einheitlich sein.

Jünger: Wenn ich zwei Stunden meditiere, kann ich dann jeweils eine halbe Stunde für die Verstärkung der kugelförmigen Fähigkeiten und für die zwei Positionen der säulenförmigen Fähigkeiten aufwenden, und dann eine halbe Stunde für die ruhige Meditation?

Meister: Wenn dich nichts stört oder du viel Zeit hast und auch so lange sitzen kannst, bin ich nicht dagegen. Aber es darf dein normales Leben nicht beeinträchtigen und auch nicht deine Arbeit oder dein Studium. Zugleich sollst du das Fa-Lernen an die erste Stelle setzen. Du kannst diese Dinge selbst regeln. Man kann nicht sagen, dass du es falsch machst. Jeder teilt sich seine Zeit anders ein; allerdings soll das Fa-Lernen unbedingt an erster Stelle stehen.

Jünger: Ich bin siebenundfünfzig Jahre alt und kultiviere mich seit über zwei Jahren im Dafa. Aber ich habe meine Periode immer noch nicht wiederbekommen.

Meister: Die Situation eines jeden ist anders, und es wird nicht unbedingt so sein, wie du es erwartest. Aber im Allgemeinen wird es so sein. Ich kann nicht über Einzelfälle sprechen, denn was ich heute sage, hat wieder Allgemeingültigkeit. Bei jedem ist es anders. Nimm das als Kultivierende nicht so wichtig. Wenn du ständig daran denkst, wird es zu einer Anhaftung. Vielleicht sollst du sie haben, aber es ist möglich, dass es nicht wiederkommt. Auch wenn sie kommt, lässt man es dich nicht sehen, da es im Körper schon umgewandelt wird. Deshalb sollst du nicht besonders darauf achten. Wenn es sie gibt, dann gibt es sie halt; wenn nicht, dann eben nicht. Jedenfalls ist die Situation bei jedem anders. Es ist nicht so, dass du dich kultivieren kannst, wenn du sie wiederbekommst, und dich nicht kultivieren kannst, wenn du sie nicht bekommst. So ist das nicht.

Jünger: Ich wohne in Neuseeland. Wenn ich keinen Unterhalt von der Regierung bekommen würde, wüsste ich nicht, wie es bei mir weitergehen soll. Geht dadurch meine Tugend verloren? Soll ich nach China zurückkehren, um mich dort zu kultivieren?

Meister: Es ist gleich, egal wo du dich kultivierst. Darum kümmere ich mich nicht. Wenn du Probleme hast, deinen Lebensunterhalt zu verdienen, ist es am besten, wenn du sie selbst lösen kannst. Wenn du sie nicht lösen kannst, ist es auch nicht falsch, denn in diesem Land gibt es eben Sozialhilfe. Ich denke jedoch, egal ob du das Problem in den Griff kriegen kannst oder nicht, oder wo du dich kultivierst – wenn du dich in einer solchen Situation befindest, sollst du sie nicht für zu wichtig halten. Du kannst zur Vollendung kommen, egal wo du dich kultivierst. Ich habe gesagt, dass du dich bei der Kultivierung so weit wie möglich an die Lebensweise der gewöhnlichen Menschen anpassen sollst, und das beinhaltet eine Menge. Wenn du denkst, dass es im Moment besser ist, sich hier zu kultivieren, dann kultiviere dich hier. Allerdings finde ich, wenn du gesund und kräftig bist, sollst du dieses Problem möglichst lösen. Wenn du schon alt bist, sollst du es nicht so wichtig nehmen. Viele Dinge sind nicht so, wie sie an der Oberfläche erscheinen, und für besondere Fälle gibt es besondere Lösungen. Da das keine Allgemeingültigkeit hat, will ich dazu nicht mehr sagen.

Jünger: Was meinen Sie konkret mit dem „vollständigen Verzicht“ im Jingwen „Perfekte Harmonie“?

Meister: Das bedeutet, auf all deine Anhaftungen zu verzichten. Auch wenn du nur noch eine Anhaftung hast, ist diese wie ein Schloss, wie ein Tor, das den Durchgang versperrt, oder wie ein Schiffstau, das dich nicht ablegen lässt. All das musst du überwinden. Natürlich habe ich schon darüber gesprochen, wie ihr euch während der Kultivierung kultivieren und die Anhaftungen loslassen sollt. Anhaftungen loszulassen bedeutet aber nicht, alle materiellen Dinge aufzugeben und betteln zu gehen; so ist das nicht gemeint. Ich werde nicht nochmal darauf eingehen. Ihr neuen Schüler und diejenigen, für die es immer noch nicht so klar ist – lest das Buch.

Jünger: In der Periode der Fa-Berichtigung wollten manche Lebewesen von hohen Ebenen eigentlich mit Dafa zusammenwirken und etwas Gutes tun. Aber stattdessen sind sie zu Hindernissen geworden und werden nun auch weggeräumt.

Meister: Ich sage euch, erst weil alle Lebewesen von Dafa abgewichen sind, wird das Fa berichtigt. Also überlegt mal, wenn sie dabei helfen und Gutes tun wollen, beziehen sie sich dann nicht auf ihre früheren Anschauungen? Sind ihre Maßstäbe dann nicht immer noch die alten? Also, wenn sie etwas tun, ist es noch schlechter, als wenn sie gar nichts tun, denn sie können dadurch noch zusätzliche Schwierigkeiten bereiten. Wenn sie hartnäckig darauf beharren, wird das zur Sabotage. Das ist der Grund dafür, also kann ihnen niemand helfen. Aber wenn sie sich strikt an das halten, was ich von ihnen verlange, ist das kein Problem; es wird dann die großartigste Sache sein.

Jünger: Im Buch Hong Yin sagt der Lehrer: „Riesig winzig die Zehn Himmelsrichtungen, Himmelsgewölbe beobachten.“ Ist das so zu verstehen, dass der Lehrer die Himmelssysteme im äußerst Mikroskopischen beobachtet?

Meister: Ja, so ist das gemeint. Mit dem Wort „riesig“ in „riesig winzig“ sind die größten Teilchen gemeint, die über die Teilchen, die ihr erkennen könnt, bei weitem hinausgehen. Einfach ausgedrückt, ist nicht sogar ein Kosmos mit einer sehr großen Ausdehnung eine große Kugel? Er ist auch ein Teilchen. Die Art und Weise, wie ich die Lebewesen und den Zustand des Kosmos beobachte, unterscheidet sich von der Art und Weise, wie die Menschen Dinge beobachten – das ist nicht dieselbe Betrachtungsweise. „Winzig“ bedeutet äußerst mikroskopisch. Dieses „riesig winzig“ hat auch noch die Bedeutung von am mikroskopischsten. „Riesig“ an sich bedeutet auch riesengroß. „Riesig winzig die Zehn Himmelsrichtungen“ bedeutet, es soll sowohl das Größte als auch das Kleinste gesehen werden, und zur gleichen Zeit soll man auch das größtmögliche Blickfeld haben. Der Begriff der buddhistischen Schule für eine Welt mit zehn Himmelsrichtungen beinhaltet oben und unten sowie acht horizontale Richtungen – das sind also zehn Richtungen. So ist das gemeint. Alles kann mit einem einzigen Blick gesehen werden. „Riesig winzig die Zehn Himmelsrichtungen, Himmelsgewölbe beobachten“ bedeutet, wenn du die Himmelssysteme klar sehen willst, musst du sie eben auf diese Weise beobachten. Natürlich versteht man so viel, wie man verstehen kann. Mehr erkläre ich nicht.

Jünger: Jemand hat seinen Kollegen das Fa vorgestellt. Die anderen sagten, sie würden Dafa lernen, wenn er von seinen Krankheiten geheilt wird. Also ging er ins Krankenhaus, um sich untersuchen zu lassen, aber die Ergebnisse waren nicht so gut. Er ist ziemlich verwirrt.

Meister: Die Ursachen sollst du bei deiner Xinxing suchen. Aufgrund dieser Frage kann ich sagen, dass du das Fa noch nicht genügend gelernt hast. Deine Frage scheint oberflächlich betrachtet einfach zu sein – er hat so lange praktiziert und wollte ursprünglich etwas Gutes tun; warum konnte er dann das Fa nicht für andere bestätigen? So einfach ist das nicht. Bei der Kultivierung stehen deine Erhöhung und die Beseitigung deiner Anhaftungen an erster Stelle. Was das angeht, andere das Fa erhalten zu lassen, ist das deren Sache und steht an zweiter Stelle. In erster Linie geht es um deine Erhöhung. Nichts, was du machst, ist von deiner eigenen Erhöhung zu trennen. Wenn du also auf so etwas stößt, sollst du die Ursachen bei deiner Xinxing suchen. Du hast keine Krankheitssymptome, hast seit vielen Jahren keine Medikamente genommen und dich die ganze Zeit über gesund gefühlt. Und wie ist der Zustand, wenn man krank ist? Wenn du krank bist, wirkt sich das auf deine Arbeit, dein Leben und dein Studium aus, und du fühlst dich die meiste Zeit über nicht gut. Ist das nicht so, wenn man krank ist? Wenn du dir über deine Gesundheit unsicher bist oder wenn du eine starke Anhaftung an etwas hast, ist es möglich, dass für dich bei der Diagnose ein Trugbild erzeugt wird; das kann durchaus der Fall sein. Kultivierung ist wirklich sehr ernsthaft; sie ist die ernsthafteste Sache überhaupt. Von einer anderen Warte aus betrachtet, wollen jene Menschen es erst lernen, wenn sie sehen, dass deine Krankheiten geheilt sind. Mit welcher Gesinnung kommen sie denn herein? Was wir wollen, sind Menschen, die Dafa lernen, um sich zu kultivieren.

Jünger: Ich überlege, ob ich den Kindern, die bei mir Chinesisch lernen, Falun Dafa beibringen soll; aber ich mache mir auch Sorgen, dass dabei gewisse Gefahren auftauchen können.

Meister: Gefahren werden keinesfalls auftauchen, und es kann ihnen nur guttun. Bei Kindern existiert nicht die Frage des Karmas und des Überwindens von Pässen, wie es bei Erwachsenen der Fall ist. Kinder befinden sich im Zustand von Kindern, und es wird absolut keine Gefahr bestehen.

Jünger: Dürfen sich Kultivierende Zahnfüllungen machen oder Zahnkronen einsetzen lassen?

Meister: Das ist kein Problem. Bevor diese Teile deines oberflächlichen Körpers verändert worden sind, kannst du sie einfach füllen lassen, falls du das Gefühl hast, dass schlechte Zähne nicht gut aussehen. Das ist kein Problem. Das ist so, als suchst du dir Kleider aus, um dich ordentlich und sauber anziehen – das ist der gleiche Gedanke.

Jünger: Ich möchte den Meister bitte fragen, wie wir das richtige Maß zwischen tatenvoll und tatenlos finden?

Meister: Das habe ich schon einmal erklärt. Bei der Kultivierung in unserem Dafa sind tatenvoll und tatenlos anders als bei der früheren Kultivierung. Früher wurde jedes Verhalten als tatenvoll angesehen. Sie hielten sogar das Essen und Laufen für etwas Tatenvolles; also versetzten sie sich in einen Zustand der Ruhe, hörten für längere Zeit auf, sich zu bewegen, und saßen einfach nur da und meditierten. Sie dachten, das sei schon tatenlos. Aber das Tatenlose, von dem ich spreche, bezieht sich auf die heutige Kultivierungsform im Dafa. Ihr lebt alle in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen; deshalb geht es nicht, gar nichts zu tun. Aufgrund dessen sagen wir, dass wir uns am besten erhöhen können, indem wir unser Herz kultivieren – das ist das Grundlegendste. Ganz gleich, ob sie von tatenlos oder von der bitteren Kultivierung sprachen, in Wirklichkeit war ihr letztendliches Ziel die Erhöhung des Menschenherzens. Ich aber ziele heute direkt auf das Menschenherz ab. Wir erhöhen direkt das Menschenherz; deshalb ist die Kultivierung im Dafa am schnellsten.

Im Dafa bedeutet tatenlos, dass du dir nicht absichtlich Schwierigkeiten machen sollst oder selbst arrangierst, wie du dich kultivierst; du sollst nicht unbedingt etwas machen wollen, was du für gut hältst, und von dir aus nach Schwierigkeiten suchen, oder etwas unbedingt so oder so machen wollen. All das ist tatenvoll. Bei all dem sollt ihr möglichst tatenlos bleiben und bei eurer Kultivierung den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Wenn du arbeiten sollst, dann geh arbeiten; wenn du das Buch lesen sollst, dann lies das Buch; wenn du die Übungen machen sollst, dann mach die Übungen. Wenn Probleme auftauchen, sollst du verstehen, dass sie im Verlauf deiner Kultivierung aufgetaucht sind und dazu dienen, dich erhöhen zu lassen. Erhöhe dich ständig und lies ständig das Buch – so kommst du in der Kultivierung fleißig voran. Alles andere, was du sonst noch für gut oder nützlich hältst, kann schon ein Hindernis sein. Deshalb denke ich in Bezug auf diese Frage, wenn ein Kultivierender im Dafa nicht sagt, was er nicht sagen soll, und nicht tut, was er nicht tun soll, ist das schon tatenlos.

Jünger: Beim Fa-Lernen kann ich manchmal erkennen, warum der Meister es auf diese Weise erklärt. Ist diese Reaktion normal?

Meister: Das sind alles normale Zustände bei der Kultivierung, und das kommt bei den meisten vor. Wenn ich das Fa erkläre, gibt es eine Besonderheit, und zwar wenn ich beim Beantworten der Fragen merke, dass sie sich nicht auf alle Menschen, sondern nur auf einzelne beziehen, oder wenn die Fragen nicht so wichtig sind, dann antworte ich häufig nicht auf die gestellten Fragen. Da ich das Fa erkläre, darf ich kein überflüssiges Zeug reden. Worüber ich spreche, wird den Menschen hinterlassen; und alle Lebewesen werden es hören. Deshalb kann ich mich nicht mit Fragen aufhalten, die bereits verstanden worden sind. Ich werde deshalb deine Frage benutzen, um damit andere Dinge zu erklären, die mehr Menschen und andere Lebewesen wissen sollen. Außerdem, wenn ich bei der Fa-Erklärung Fragen beantworte und bemerke, dass du die Frage bereits verstanden hast, obwohl dein Zettel noch nicht fertig gelesen ist, dann lese ich ihn nicht mehr weiter vor. Ich verwende diese Frage dann als Übergang, um andere Sachen zu erklären. So mache ich es normalerweise. Deshalb unterscheidet sich die Art und Weise, wie ich das Fa erkläre, von der Art und Weise, wie die gewöhnlichen Menschen irgendetwas beantworten.

Jünger: Manchmal kann ich die Grundsätze der Existenz und die Bewegungsgesetze der Substanzen und Lebewesen in den Himmelssystemen und im Kosmos wahrnehmen und erkennen. Welchen wesentlichen Unterschied gibt es zwischen dieser Art Erkenntnis und der zukünftigen Erleuchtungsposition?

Meister: Das ist eine Erscheinung, die sich im Denken zeigt, und sie kommt oft vor. Beim Fa-Lernen haben viele Schüler die Fa-Grundsätze, die das Fa auf unterschiedlichen Ebenen offenbart, verstanden. Doch sind solche Erkenntnisse nur schwer in Worte zu fassen. Sobald sie mit Worten beschrieben werden, sind sie nicht mehr so großartig und scheinen nur noch Grundsätze der gewöhnlichen Menschen zu sein. Das liegt daran, dass das Fa hoher Ebenen nicht mit der menschlichen Sprache ausgedrückt werden kann. Was ich euch erkläre, erkläre ich nur zusammenfassend; die wahre Darstellung der Fa-Grundsätze ist aber nicht so. Also, wenn ihr manchmal die Fa-Grundsätze jener Ebene wirklich erkennen könnt und euch plötzlich alles klar wird, dann habt ihr euch wirklich erhöht, es verstanden und seid aufgestiegen.

Vieles, was ihr in den Fa-Grundsätzen erkannt habt, ist richtig. Was ihr ohne Anhaftungen erkennt, ist richtig. Es kann aber auch sein, dass ihr an euren Anhaftungen festhaltet und darauf beharrt, diejenigen Grundsätze zu finden, die zu euren Anhaftungen passen. In diesem Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass eure Anhaftungen dazu führen, dass euer Gedankenkarma ein Trugbild hervorruft. Aber das sind keine Erscheinungen der Fa-Grundsätze, also sind sie falsch. Nur wenn ihr an keinen Anhaftungen oder Anschauungen festhaltet, könnt ihr die wahren Fa-Grundsätze erkennen. Wenn ihr beispielsweise versucht, Dafa mit irgendeiner Anhaftung zu beurteilen, und dann denkt, dass dieses richtig ist und jenes falsch, oder diesem Teil zustimmt und jenem nicht, werdet ihr nichts sehen können. Denn das Fa hat seine Würde. Menschen dürfen weder über Fa-Grundsätze noch über Grundsätze des Buddhas urteilen; deshalb könnt ihr auch nichts sehen. Was die konkreten Dinge betrifft, die ihr erkannt habt, so können diese sehr wohl mit den Zuständen zu tun haben, die ihr auf unterschiedlichen Ebenen wahrgenommen habt, welche aber noch nicht zu eurer endgültigen Erleuchtungsposition gehören. Sonst hättet ihr heute auch keine Fragen gestellt, denn ihr würdet alles verstehen. Was ihr also erkannt habt, sind lediglich die konkreten Erscheinungsformen der Fa-Grundsätze auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Räumen.

Jünger: Ich möchte den Meister bitte fragen, warum die Übungsmusik neu aufgenommen wurde? Weiße Schüler finden, dass sie damit nicht so gut zurechtkommen.

Meister: Weil das Originalband schon so abgenutzt war und alles neu aufgenommen werden musste. Die Originalbänder sind nicht mehr zu gebrauchen; sie wurden zu oft kopiert, und so war ihre Qualität nicht mehr akzeptabel. Deshalb wurden die Kassetten, die ihr bekommen habt, von Mal zu Mal schlechter. Das war das Problem, vor dem wir standen; also haben wir sie noch einmal gemacht.

Wenn sich einige noch nicht an das neue Band gewöhnt haben, können sie sich immer noch die alten Bänder anhören; das ist kein Problem. Es ist auch in Ordnung, wenn ihr die neuen Bänder benutzen wollt. Ihr findet ja, dass die neuen ein bisschen deutlicher sind, denn sie sind neu aufgenommen. Das Originalband ist klarer, deshalb klingen sie bestimmt besser. So ist das eben. Also, wenn ihr die Übungen macht, wird es keinen Unterschied bei der Kultivierung geben – außer dem, was ihr fühlt.

Jünger: Meister, bitte erklären Sie einmal die Übermaterie.

Meister: Das darf nicht erklärt werden. Wenn ich sie erklären würde, könnten die zukünftigen Menschen diesen Raum öffnen. Den Menschen ist es aber nicht erlaubt, diesen Raum zu öffnen; die Menschen dürfen darüber nichts wissen.

Jünger: Weil ich kein Chinesisch verstehe, weiß ich nicht, ob die Übersetzungen richtig sind.

Meister: Wenn du kein Chinesisch kannst, kannst du Schüler, die Chinesisch können, nach der Bedeutung fragen. Aber das ist sehr schwierig, denn bei dem gesamten neuntägigen Kurs ist es sehr mühsam, dass es dir jemand ganz übersetzt. Doch zum Glück gibt es in den USA schon eine Aufnahme meiner Vorlesungen mit Simultanübersetzung; so ist dieses Problem gelöst.

Jünger: Ich arbeite in einem Krankenhaus und habe jeden Tag Kontakt mit Kranken. Hat ihr Karma Einfluss auf mich?

Meister: Wenn sich das Karma eines Kranken an einzelnen Körperteilen sehr stark zeigt, kann er an dieser Stelle krank werden. Eigentlich haben viele Menschen viel Karma, das sich nur nicht in Form von Krankheiten zeigt, sondern dadurch, dass sie kein glückliches und angenehmes Leben führen. Vieles zeigt sich auf diese Weise. Das heißt, Karma ist in der Tat überall. Das hat aber keinen Einfluss auf deine Kultivierung und auch nicht auf dein Arbeitsumfeld im Krankenhaus. Denn das, was du kultivierst, ist Kultivierungsenergie; deshalb kann dich diese Art Karma nicht stören.

Ich erinnere mich an einen Schüler in den USA, der sich offenbar auf die Analyse von Krankheitserregern spezialisiert hatte und Bakterien testete und kultivierte. Er stellte fest, dass die Bakterien auf den Objektträgern, die er in die Hand nahm, alle starben. Das heißt, die Energie, die seine Hand abgab, hat die Bakterien getötet. So etwas kann vorkommen; denn unsere Energie ist nun mal Kultivierungsenergie. Die Kultivierungsenergie wird von dir selbst herauskultiviert und hat deine Gestalt und deine Gedanken. Wenn du allerdings daran denkst, dass du gerade Versuche machst und sie nicht töten willst, dann wird deine Kultivierungsenergie sie auch nicht töten. Einige Schüler haben andere Gedanken entwickelt; doch du sollst nicht jeden Tag denken: „Also, die Bakterien, lass sie nur kommen, ich werde sie schon töten.“ Das darfst du auf keinen Fall denken, sonst entsteht eine Anhaftung. Kümmere dich nicht darum. Sie weiß natürlich, wie sie dich schützen kann, denn sie ist von dir herauskultiviert worden.

Jünger: Im Großen und Ganzen kann ich mich schon nach den Maßstäben und Anforderungen eines Praktizierenden richten. Aber im Traum mache ich oft etwas mit einer schlechten Xinxing und streite mich mit anderen.

Meister: Normalerweise, wenn wir einen klaren Kopf haben, können wir uns gut zusammenreißen und unsere Sachen gut machen. Aber diese Art des Zusammenreißens bedeutet nicht, dass du den Pass für deine Xinxing vollständig überwunden hast. Du könntest es gut gemacht haben, weil du dein Gesicht nicht verlieren willst, oder deine Vernunft findet, dass es eben so gemacht werden soll, doch in Wirklichkeit kannst du es gedanklich noch nicht erreichen. Die oberflächlichen Grundsätze können den Menschen über die Vernunft zügeln. Nur bist du innerlich noch nicht so gefestigt, in jedem Fall so zu handeln, und deshalb wirst du in deinen Träumen geprüft. In Wirklichkeit wirst du darauf hingewiesen, dass du dir in diesem Bereich mehr Mühe geben sollst. So ist das gemeint. Träume sind keine Kultivierung, aber Prüfungen für dich und eine Überprüfung deiner Kultivierung.

Jünger: Die Menschen halten die Buddhas, Daos, Gottheiten und Gespenster immer für Aberglauben. Wie sollen wir das bei der Fa-Verbreitung erklären?

Meister: Ihr müsst ihnen überhaupt nichts über diese Dinge erklären. Denn ihr verbreitet das Fa, damit die Menschen das Fa erhalten, und nicht, um sie zurückzustoßen. Wisst ihr, wenn ihr es so hoch erklärt, bedeutet das nichts anderes, als die Menschen zurückzustoßen. Als ihr mit der Kultivierung begonnen habt, hat euer Verständnis auch bei den Grundsätzen auf den untersten Ebenen des Fa begonnen. Denn Dafa beginnt bestimmt mit dem Punkt, wie man ein guter Mensch sein soll. Deshalb sollt auch ihr von dort aus zu erklären anfangen. Dieses Fa kann die Krankheiten der Menschen beseitigen und ihren Körper gesund erhalten, und es kann einen Menschen zu jemandem mit hohen moralischen Werten werden lassen. Ihr könnt einfach damit anfangen, über die Grundsätze zu sprechen, und die Person wird den Rest, wenn sie sich erhöht, ganz natürlich verstehen. Wenn ihr aber gleich über zu hohe Dinge redet, wird er das Gefühl haben, es nicht akzeptieren zu können, und dann praktiziert er nicht.

Jünger: Ist das Unvermögen, das, was man erkannt hat, zu tun, gleichbedeutend mit wissentlich falsch zu handeln?

Meister: Das kommt daher, dass man sich nicht für einen Kultivierenden hält. Viele verstehen nicht, was beim Überwinden der Pässe passiert; doch nachdem sie sich wieder beruhigt haben, wird ihnen alles klar. Das zählt auch dazu, dass du es verstanden hast, nur hast du es zu jenem Zeitpunkt nicht erkannt. Wenn du jedoch später immer noch nicht entsprechend handeln kannst, obwohl du es schon verstanden hast, bedeutet das, dass du dich nicht solide kultiviert hast. Wenn das Problem dann noch einmal auftaucht und du entsprechend vorgehen kannst, bedeutet das, dass du durchgekommen bist. Wenn du es aber immer noch nicht schaffst, nachdem du alles verstanden hast, dann reiß dich endlich mal zusammen und gib dir wirklich Mühe.

Jünger: Seit vier, fünf Jahren kultiviere ich mich. Wie finde ich heraus, wie weit ich mich kultiviert habe?

Meister: Es gibt auch einige, die überhaupt nichts spüren. Das Wichtigste ist, dass du dich selbst als Praktizierenden betrachtest. Du darfst nicht denken, dass du noch viele Jahre deines Lebens vor dir hast und dass du dich langsam kultivieren kannst. Obwohl du dich kultivierst und Dafa nicht aufgeben kannst, hast du dir nicht wirklich Mühe gegeben. Das heißt, du kommst nicht fleißig voran – das wird nicht funktionieren! Denn Dafa hat seine Würde; du darfst es nicht mit solch einer Gesinnung betrachten. Auch einem kleinen Fa und kleinen Weg darfst du nicht mit so einer Gesinnung gegenübertreten. Da es sich um Dafa handelt, sollst du es zu schätzen wissen. Was es dir gibt, können dir die kleinen Wege nicht geben; deshalb sollst du ihm mit der entsprechenden Achtsamkeit gegenübertreten.

Jünger: Meine Dämon-Natur ist ziemlich stark, und die Umgebung um mich herum ist auch nicht gut. Wie soll ich damit umgehen?

Meister: Ich denke, beides hat mit deiner Kultivierung zu tun. Entweder helfen sie dir, Karma zu beseitigen oder deine Xinxing zu erhöhen. Du musst sie also auf die richtige Weise betrachten. Manche haben sehr schwierige Lebensumstände, aber da ihr Kultivierende seid, ist das für euch garantiert von Vorteil. Ihr glaubt jedoch, dass es für euch nicht von Vorteil ist, weil ihr das Menschliche noch nicht loslassen könnt. Du meinst, dass du ungerecht behandelt wirst. Du meinst, dass er dich nicht auf diese Weise behandeln soll, dass er dich besser behandeln soll. Aber mal aus der Sicht eines Praktizierenden betrachtet: Wenn alle so nett zu dir sind, wie kannst du dich dann kultivieren? Wie können deine Anhaftungen aufgedeckt werden? Wie kannst du dich erhöhen? Wie kannst du dein Karma abtragen? Geht es nicht um dieses Problem? Deshalb sollst du keinen Widerwillen aufkommen lassen, wenn du auf solche Herausforderungen triffst. Du sollst unbedingt auf die richtige Weise damit umgehen, denn du bist ein Kultivierender. Ich bin jedoch anders als du; wenn jemand mich oder Dafa auf diese Weise behandelt, dann ist es das Böse, das die Fa-Berichtigung sabotiert.

Jünger: Im Juni 1997 hatte mein Mann einen Pass zu überwinden und Karma zu beseitigen; es sah so aus, als ob es eine Gehirnblutung wäre. Er sah sich immer wieder die Videokassetten der Fa-Erklärung an. Nach einundzwanzig Tagen konnte er wieder aus dem Bett aufstehen und hörte sich das Fa weiter an. Anfang 1998 konnte er seine körperlichen Schwierigkeiten überwinden und zum Übungsplatz gehen, um dort am Fa-Lernen und den Übungen teilzunehmen.

Meister: Früher ist man beim Fa-Lernen nicht so beständig vorangekommen, deshalb konnte so etwas passieren. Aber da er sich kultiviert, muss ich ihn als Kultivierenden behandeln. Auch wenn er nicht fleißig genug war, habe ich ihn als sein Meister wie einen Kultivierenden behandelt. Immerhin lernt er es und kultiviert sich. Die Folgen einer Gehirnblutung sind normalerweise sehr schlimm; viele Menschen werden halb gelähmt. Doch seine Symptome waren ziemlich mild. Hätte er es geschafft, mit aufrichtigen Gedanken über sich selbst nachzudenken, anstatt sich als jemanden zu betrachten, der ein gesundheitliches Problem hat, wäre es meines Erachtens nach nicht so weit gekommen. Wenn er das hätte tun können, wäre seine Situation noch besser gewesen. Andererseits ist es durchaus möglich, dass er in diesem Bereich eine Menge Karma hatte und es auf diese Weise beseitigt werden sollte. Außerdem passieren solche Dinge, um zu sehen, ob du in dieser Situation noch standhaft bleiben kannst. Es könnte also auch so gewesen sein. Unterschiedliche Situationen verursachen unterschiedliche Kultivierungszustände, und jeder Mensch ist anders. Meine größte Sorge ist aber, ob sich einer als Kultivierender verhalten kann. Anhand solch einer Situation wird ersichtlich, dass es immer noch Anhaftungen gibt, die er beseitigen soll, und ob er immer noch lernt und sich kultiviert.

Es gibt noch einen anderen Aspekt: Wenn seine Familienangehörigen auch Jünger sind und dieser Sache viel Beachtung schenken, ist das ebenso eine Anhaftung, und auch das wird die Sache in die Länge ziehen. Denn bei der Kultivierung hat man eure Vollendung im Auge und ist für eure Erhöhung verantwortlich. Ich muss also nicht nur ihm gegenüber die Verantwortung tragen und sein Karma beseitigen, ich muss auch eure Anhaftungen beseitigen. Du musst ein wahrer Kultivierender sein, wirklich fleißig sein und alles loslassen können. Dann wirst du sehen, was passiert. Wenn du übertrieben daran festhältst und es nicht loslassen kannst, führt das zu einer großen Anhaftung, und das wirkt sich wiederum auf andere Menschen aus. Darauf müsst ihr achten. Natürlich kann es auch sein, dass alles nicht so ist, wie ich gesagt habe. Es könnte sich auch um einen anderen Zustand handeln. Das heißt, du sollst nicht an dem, was ich gesagt habe, festhalten. Was ich erkläre, sind Fa-Grundsätze.

Jünger: Wie kann ich bei der Kultivierung den unterschiedlichen Anforderungen entsprechen, die Dafa auf unterschiedlichen Ebenen an mich stellt?

Meister: Viele Schüler haben diesen Gedanken. Es ist sehr schwer, den Anforderungen, die an einen bestimmten Zustand gestellt werden, oder den Maßstäben jener Ebene vollständig zu entsprechen. Und das liegt daran, dass ich dir deinen menschlichen Teil lasse, damit du dich unter den gewöhnlichen Menschen weiterhin kultivieren kannst. Wir fangen mit den schlechtesten Anhaftungen an und beseitigen eine nach der anderen. Gewisse Dinge werden schrittweise beseitigt, Schicht für Schicht. Nachdem eine Schicht beseitigt ist, kommt die nächste dran; immer so weiter und weiter, bis die Oberflächenschicht erreicht ist. Wenn alles beseitigt ist, hast du die Vollendung erreicht. Doch bevor alles beseitigt ist, hast du immer noch menschliche Verhaltensweisen und menschliche Zustände. Das ist die einzige und beste Methode, die ich euch geben kann, damit ihr unter den gewöhnlichen Menschen leben und euch unter ihnen kultivieren könnt. Bedeutet das, dass ihr, da ihr noch Dinge der gewöhnlichen Menschen habt, von nun an lax mit euch selbst umgehen könnt? Nein! Was ich euch erklärt habe, ist ein Grundsatz; allerdings sollt ihr fleißig vorankommen und strenge Anforderungen an euch stellen – das erst ist Kultivierung. Wenn ihr nachlässig werdet, zählt das nicht als Kultivierung. Zumindest kommt ihr dann nicht fleißig voran. So verhält es sich also damit. Damit jede Schicht der gewöhnlichen Menschen beseitigt werden kann, müsst ihr euch selbst kultivieren und selbst Mühe geben.

Jünger: Wie können wir es bei der Fa-Verbreitung schaffen, dass wir keine menschlichen Dinge in Dafa hineinmischen?

Meister: Solange du menschliche Anhaftungen hast, können sich diese zeigen. Entscheidend ist, wie ihr eine Anhaftung oder eine menschliche Gesinnung loswerdet, nachdem ihr sie erkannt habt. Das ist das Allerwichtigste. Wenn ihr Probleme entdeckt und sie lösen könnt, ist das, was ihr macht, am besten und am heiligsten.

Jünger: Zu welcher Ebene gehören die Lebewesen, die nach ihrer Entstehung im Kosmos nicht herunterfallen werden? Zu welchem Himmelreich gehören sie?

Meister: Der Kosmos ist unermesslich groß, und das Fa umfasst alles; das Fa hat alle Welten erschaffen. Sie sind sogar zahlreicher als die Staubkörner oder Sandkörner, die ihr seht, sogar noch unermesslicher und unüberschaubarer als diese. Selbst in einem Sandkorn gibt es unzählige von ihnen. Jede Schicht der Himmelssysteme kann Lebewesen erschaffen; denn die Erschaffung von Leben ist nicht von der Ebene oder dem Himmelreich abhängig. Was ich über das Herunterfallen von Lebewesen gesagt habe, betrifft nur einen seltenen Fall, der weniger als eins zu einhundert Milliarden passiert, und noch dazu etwas, das über einen unermesslich langen Zeitraum hinweg geschieht. Die Anzahl der Lebewesen im Himmel ist unermesslich; wie wenige Menschen gibt es dagegen auf der Erde? Das ist nichts, was sich mit menschlichen Gedanken vorstellen lässt.

Jünger: Wenn es Buddhas gibt, gibt es auch Dämonen; nur wenn es Dämonen gibt, kann man sich zum Buddha kultivieren. Werden Menschen, in die Dämonen inkarniert sind, auch dann vernichtet, wenn sie nichts Böses gemacht haben?

Meister: In diesem Kosmos gibt es Könige der Dämonen und Könige des Fa. Die Fa-Könige sind die Tathagatas. Auf gewissen Ebenen koexistieren sie nach dem Grundsatz der gegenseitigen Förderung und Hemmung. Aber so viele Dämonen gibt es nun auch wieder nicht. Aufrichtige Gottheiten gibt es dagegen überall. Und das ist so, weil das Negative das Positive nicht besiegen kann; aber beide existieren. Dämonen sind also auch eine Schöpfung des Kosmos, und ohne Dämonen könntet ihr euch wirklich nicht kultivieren. Ihr wisst, dass euch die gewöhnlichen Menschen mit ihrer Dämon-Natur bei eurer Kultivierung eine Menge Ärger bereiten können, und so verbessert ihr euch ständig und kommt stetig voran. Doch auf den noch höheren Ebenen können euch die Menschen keine Schwierigkeiten mehr bereiten. Denn sobald die Menschen euch sehen, sind ihre kleinen, belanglosen menschlichen Dinge nicht mehr wirksam, da diese sehr schwach sind und ihr euch bereits auf eine gewisse Ebene kultiviert habt. Diejenigen, die euch dann noch stören, scheinen zwar weiterhin Menschen zu sein, aber in Wirklichkeit werden sie von Dämonen gesteuert. Es gibt Dämonen auf verschiedenen Ebenen, die Menschen kontrollieren, um Hindernisse für eure Kultivierung zu schaffen und euch von der Kultivierung abzuhalten. Aber gerade die Hindernisse, die euch von der Kultivierung abhalten sollen, bieten euch die beste Gelegenheit, Karma abzubauen und euch zu erhöhen. So ist diese Sache zu betrachten.

Was ihre Reinkarnation im Kosmos angeht und sie immer noch alle möglichen bösen Dinge verüben – ihr wisst, es gibt bei der Kultivierung im Tantrismus, also Lamaismus, welche, die sich zur Dämonenschaft kultivieren. Warum muss man sich kultivieren, um ein Dämon zu werden? Um sich zu einem Dämonenkönig zu kultivieren, muss man auch alle Gefühle und Begierden der gewöhnlichen Menschen, alle Arten Anhaftungen und die Anhaftung an das Menschliche durch Kultivierung beseitigen. Erst dann kann man jene Ebene erreichen. Warum werden sie dann zu Dämonen? Sie kultivieren keine Barmherzigkeit; deshalb werden sie Könige der Dämonen. Sie haben auch diesen Maßstab und diese Ebene erreicht, aber sie sind Dämonenkönige. Wenn jemand unter den gewöhnlichen Menschen ohne Ende Schlechtes tut, spielt es keine Rolle, ob er ursprünglich eine Gottheit oder ein Dämon war – allen steht die Vernichtung bevor. Das ist also der Grund dafür. Wenn ein Dämon als Mensch inkarniert und der Menschheit keinen Schaden zufügt, darf er nicht vernichtet werden. Wenn es ihm gelingt, das Fa zu erhalten, kann er sich ebenso kultivieren und sogar die Vollendung erreichen.

Jünger: „Nach der Öffnung der Kultivierungsenergie kann man sich nicht mehr weiterkultivieren.“ Bedeutet das, dass man die Übungen nicht mehr machen muss und die Xinxing nicht mehr zu erhöhen braucht?

Meister: Das ist deshalb so, weil du deine Erleuchtungsposition schon erkannt und bestätigt hast. Sobald du die Erleuchtung erreicht hast, hast du keine menschlichen Gedanken mehr. Stattdessen wirst du eine völlig andere Denkweise und einen anderen Existenzzustand haben. Alles unterhalb deiner Ebene kannst du sehen; alle diese Ebenen kannst du sehen. Das ist ganz anders, als du es dir jetzt als Mensch vorstellst. Sobald du deine Erleuchtungsposition erkannt und bestätigt hast, ist deine Kultivierung beendet. Ein Lebewesen befindet sich nicht ständig in einem Kultivierungszustand. Kultivierung ist ein Vorgang, bei dem ein Lebewesen von hier unter den Menschen zu seiner ursprünglichen Position zurückkehrt; es ist kein immerwährender Vorgang, den Lebewesen an sich durchlaufen.

Jünger: Wie kann ich, wenn ich auf einer niedrigen Ebene die Freisetzung der Kultivierungsenergie erreicht habe, diese Ebene beibehalten und mich noch im selben Leben zu höheren Ebenen kultivieren?

Meister: Warum denn auf einer niedrigen Ebene zur Freisetzung der Kultivierungsenergie kommen? Innerhalb der Drei Weltkreise gibt es doch überhaupt keine Erleuchtungsposition. Allerdings möchte ich, dass ihr euch wirklich vollendet. Und obwohl viele von euch den Zustand der Erleuchtung erreicht haben, habe ich keinen von euch aufgeschlossen, da ich dafür ein einheitliches Arrangement vorgesehen habe. Eure Kultivierung wird im Großen und Ganzen nach eurem Vermögen, etwas zu ertragen, und nach dem, was ihr mitbringt, systematisch arrangiert. Das ist sehr präzise und lässt sich nicht mit menschlichen Gedanken erfassen. Wenn du ein Stück Stahl bist, werde ich dich auf keinen Fall zu einem Stück Eisen werden lassen.

Jünger: Ist der sechste Patriarch des Zen-Buddhismus eine Bodhisattwa? War der Streit zwischen ihm und Shenxiu eine Anhaftung?

Meister: Er ist ein Arhat der anfänglichen Erleuchtungsposition. Das hat aber nichts mit unserer Kultivierung zu tun. Was ich dich lehre, ist das große Fa, das große Dao; du aber willst unbedingt nach Dingen jener kleinen Wege fragen. Da Bodhidharma selbst kein Buddha war, sondern ein Arhat der richtigen Erleuchtungsposition, konnten seine Schüler natürlich auch höchstens Arhats werden. Wenn er kein Buddha ist, können dann die Grundsätze, die er ausgesprochen hat, Buddha-Grundsätze sein? Das können sie natürlich nicht. In der Tat war es so – ob es nun um Bodhidharma geht oder um die fünf Patriarchen nach ihm –, dass sich Buddhas um sie kümmerten. Ansonsten hätten sie sich noch nicht einmal zum Arhat kultivieren können. Die Worte von Bodhidharma sind kein Buddha-Fa; sie sind nur Grundsätze der Erleuchtungsposition des Arhats, die er selbst auf seiner Ebene erkannt hat.

Was nun den Streit mit Shenxiu angeht, so ist das eine Erscheinung menschlicher Anhaftungen während der Kultivierung. Ich denke, ob allmähliche oder plötzliche Erleuchtung – beide Kultivierungsmethoden sind möglich. Ich denke, das lag einfach an ihrem Gemütszustand. Klar ausgedrückt, ist es denn nicht einfach nur die Frage, ob du alles auf einmal verstehst oder erst allmählich? Was also die plötzliche oder allmähliche Vollendung betrifft – solange du dich zur Vollendung kultivieren kannst, solange du ein aufrichtiges Fa kultivierst, ist es egal, wie du dich kultivierst. Ist es nicht ein und derselbe Grundsatz? Das war nur ein Streit über die Kultivierungsmethode. Es ist so, wie die Menschen die Religion verteidigen – aus menschlicher Sicht ist das richtig, aber in den Augen der Gottheiten und Buddhas ist das alles Anhaftung. Kann dich das Festhalten an der Religion an sich schon zur Vollendung bringen? Welche deiner Anhaftungen kannst du dadurch beseitigen? Keine einzige. Im Gegenteil, es kommt noch eine weitere Anhaftung hinzu, und zwar die Anhaftung, die Sache an sich festzuhalten. Deshalb sagte Buddha Shakyamuni, dass alle Wege, die eine Absicht beinhalten, so illusorisch wie Seifenblasen sind, eben weil sie eine Absicht haben. Dass du eine Religion hochhältst, bedeutet nicht, dass du einen Buddha hochgehalten hast. So ist das überhaupt nicht. Das haben sich die Menschen mit ihren menschlichen Gedanken ausgedacht.

Jünger: Gibt es unter uns welche, die zur halben Erleuchtung gekommen sind?

Meister: Ja, es gibt Menschen, die sich im Zustand der allmählichen Erleuchtung befinden, und das gehört tatsächlich zur halben Erleuchtung. Nur der jeweilige Grad ist verschieden. Es gibt viele, die sich in diesem Zustand befinden.

Jünger: Ich bin jemand, der nur sehr wenig über Falun Dafa weiß. Ist das eine Anhaftung, wenn ich bei der Kultivierung den Wunsch habe, in der Zukunft Buddha zu werden?

Meister: Natürlich ist das eine Anhaftung. Die Aufgabe eines Schülers ist zu lernen. Solange du gut lernst, wirst du natürlich auch gute Leistungen erbringen und einen Studienplatz an der Uni bekommen. Wenn du deine Arbeit gut machst, wirst du natürlich auch erfolgreich sein. Dein Wunsch, dich zu kultivieren, ist an sich nicht falsch. Der Wunsch, Buddha zu werden, bedeutet, zu seinem ursprünglichen, wahren Selbst zurückzukehren, was die endgültige Bestimmung für ein Lebewesen im Kosmos ist. Wie kann das falsch sein? Das ist genau wie bei Menschen, die nach Hause wollen – wie kann das falsch sein? Nein, das ist nicht falsch. Aber wenn du ständig im Kopf denkst: „Ich will mich zum Buddha kultivieren; wann werde ich es geschafft haben, Buddha zu sein? Ich will eben Buddha werden“, solche starken Gedanken zu haben, ist eine Anhaftung.

Heute wissen die Menschen im Buddhismus über vieles nicht mehr Bescheid. Die alten buddhistischen Mönche sind schon gestorben, und die neuen Mönche sind während der Kulturrevolution für eine lange Zeit ins weltliche Leben zurückgekehrt. Nach der Kulturrevolution kehrten sie wieder zurück und wurden Mönche und Äbte. So ist eine große Wissenslücke entstanden, und sie wissen nichts mehr über die wahre Kultivierung aus früheren Zeiten. Und besonders seit der Buddhismus mehrere Fa-Katastrophen durchlaufen hat, sind die ursprünglichsten Dinge völlig verlorengegangen oder werden nicht mehr verstanden. Eigentlich sagt man seit Generationen, dass der Zen-Buddhismus ins Büffelhorn hineingekrochen ist. Bodhidharma hat selbst eingeräumt, dass es nur über sechs Generationen hinweg überliefert werden kann und es danach kein Fa mehr gibt. Sein Fa konnte also nicht mehr weitergegeben werden und unter den Menschen auch keine Wirkung mehr haben. Aber die heutigen Menschen halten immer noch krampfhaft daran fest und lassen es nicht los. Es ist fast tausend Jahre her, seitdem der sechste Patriarch Huineng ins Nirwana eingegangen ist, und danach wurde es nicht mehr anerkannt, auch wenn es weitergegeben wurde. Inzwischen sind sechzig Generationen vergangen, und die Menschen lassen es immer noch nicht los. Was Bodhidharma gelehrt hatte, war das Fa des Arhats. Das Arhat-Fa steht den Drei Weltkreisen am nächsten und ist deshalb das niedrigste. Die niedrigsten Fa-Grundsätze kommen den philosophischen Theorien der Menschen am nächsten und können so von den Menschen leicht angenommen werden. Deshalb denken viele, sie hätten die höchsten Grundsätze der Philosophie begriffen, und verstehen diese als Grundsätze der gewöhnlichen Menschen. So ist die aktuelle Situation.

Jünger: Warum lässt man alle Lebewesen das grundlegende Dafa des Kosmos wissen?

Meister: Weil sie nach ihrer Vollendung alle Gottheiten sein werden. Alle, die nicht zur Vollendung kommen können, werden vor Beginn der neuen Geschichte von der Geschichte neu positioniert, erneuert oder aussortiert. Ich sage euch, obwohl ich euch so viele Himmelsgeheimnisse gesagt und euch so ein immenses Fa erklärt habe, habe ich es dennoch nur mit der menschlichen Sprache und zusammenfassend erklärt; doch das Wesen der wahren Fa-Grundsätze ist euch immer noch nicht bekannt. Der Teil von euch, der es verstanden hat und Bescheid weiß, ist der fertig kultivierte Teil. Dennoch ist es auch nur der Teil der Fa-Grundsätze, den ihr auf eurer jeweiligen Ebene kennen sollt; es ist also nicht so, dass euch auf der jeweiligen Ebene alles offenbart wird. Das liegt daran, dass es den Menschen in dieser Welt nicht erlaubt ist, von den wahren Erscheinungen zu wissen. Das war in der Geschichte des Kosmos schon immer so. Deshalb können sie also nur das wissen, was sie wissen sollen.

Jünger: Wenn ein Lebewesen herunterfällt, liegt das daran, dass es die Maßstäbe dieser Ebene in seiner Kultivierung nicht erfüllt hat?

Meister: Nein, so ist es nicht. Wenn du dich nicht zu jener Erleuchtungsposition kultivieren kannst, kannst du auch nicht dorthin kommen. Ein Lebewesen, das direkt auf jener Ebene entstanden ist, entspricht nun mal genau den Maßstäben jener Ebene. Wenn bei ihm Gedanken aufkommen, die auf seiner Ebene nicht aufkommen sollen, oder es etwas macht, was es auf seiner Ebene nicht machen darf, kann es deswegen hinunterfallen. Ganz so einfach ist es aber nun auch nicht. Die menschlichen Gedanken sind sehr aktiv und können alle möglichen Ideen hervorbringen. Das liegt daran, dass die verworrenen Anschauungen, die nach der Geburt entstanden sind, und alle Arten von Karma ihre Wirkung ausüben. Wenn so etwas nicht da ist, wirst du bemerken, dass die Gedanken des Menschen rein sind. Wenn jemand die Ebene eines Buddhas erreicht, gibt es solche primitiven Dinge nicht mehr – alles ist edel. Er weiß alles, sogar die Gedanken der Rinder und Pferde sind ihm bekannt. Aber diese Dinge werden ihn nicht berühren, und er wird nicht mal an sie denken wollen. Er wird alles wissen, ohne dass er auch nur einen Gedanken aufbringen muss.

Jünger: Wie weiß ich, ob ich auf einer bestimmten Ebene festhänge, und wenn ja, wie kann ich das durchbrechen?

Meister: Der eigentliche Grund dafür, dass deine Kultivierung langsamer geworden ist, liegt darin, dass du dir beim Fa-Lernen nicht so viel Mühe gibst und keine strengen Anforderungen an dich stellst. Das ist normalerweise der Grund dafür. Du darfst bei der Kultivierung nicht nachlassen. Merk dir das! Du sollst dich bis zum Ende kultivieren! Mit einem so großen Fa wird den Menschen die Kultivierung ermöglicht; das wird sich aber keinesfalls sehr lange hinziehen. Deshalb musst du fleißig vorankommen.

Jünger: Wenn Falun Gong höher als das Buddha-Fa ist, warum wird es dann Falun-Buddha-Fa genannt?

Meister: Ich weiß, was mit dir los ist; eigentlich hast du es nicht verstanden. Ich habe es schon sehr deutlich erklärt. „Höher als das Buddha-Fa“, was ist denn das Buddha-Fa? Das von Buddha Shakyamuni erklärte Dharma ist Buddha-Fa. Buddha Shakyamuni sagte, dass es vor ihm noch sechs Urbuddhas gegeben hat. Ist nun das Fa der sechs Urbuddhas Buddha-Fa oder nicht? Ist das Fa des zukünftigen Buddha, Buddha Maitreya, Buddha-Fa oder nicht? Und ist das Fa der Tathagatas, von denen es so viele gibt wie Sandkörner im Ganges, Buddha-Fa oder nicht? Was ist denn Buddha Fa überhaupt? Kann Buddha Shakyamuni alle Tathagatas vertreten? Nein. Kann Buddha Shakyamuni das ganze Buddha-Fa vertreten? Nein. Eigentlich hat derjenige, der diesen Zettel geschrieben hat, es nicht verstanden.

Warum wird es nun Falun-Buddha-Fa beziehungsweise auch Falun Dafa genannt? Falun-Buddha-Fa lässt sich leicht vom heutigen Buddhismus unterscheiden; es ist nur eine Bezeichnung zur Unterscheidung. Eigentlich sind das alles Namen – einschließlich Falun Dafa – unter den gewöhnlichen Menschen; das alles sind Namen, die den Menschen in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen genannt werden. In Wirklichkeit ist das Falun-Buddha-Fa die Grundlage des Kosmos. Es ist die Grundlage, die alle Lebewesen des Kosmos sowie alle Dinge und alle Materie erschaffen hat.

Jünger: Es gibt sehr viele Kultivierungsschulen des Buddha-Fa. Gibt es für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Kultivierungsschulen?

Meister: So etwas gibt es nicht. Meinst du, dass sie für unterschiedliche Menschen unterschiedliche Schulen schaffen müssen? Hat das Buddha-Fa so wenig Würde? Das Buddha-Fa ist nicht für die Menschen erschaffen worden; es ist auch nicht dazu da, Menschen zu erlösen. Buddhas erretten Menschen nur deshalb, weil sie barmherzig sind. Buddha Shakyamuni hat gesagt, dass es so viele Tathagata-Buddhas wie Sandkörner im Ganges gibt, doch ist nur Buddha Shakyamuni gekommen. Meinst du, dass die Buddhas sich unwohl fühlen, wenn sie dich nicht erlösen, oder dass sie danach süchtig sind? Die Buddhas sind nicht wegen der Menschen entstanden. So ist das nicht.

Jünger: Kann ein einziges Buch von Falun Gong allen Kultivierenden ermöglichen, die Vollendung zu erreichen?

Meister: Ich weiß, weswegen du gekommen bist, aber ich erkläre es dir trotzdem. Als Buddha Shakyamuni in dieser Welt das Dharma verbreitete, gab es noch keine heiligen Schriften. Später, nachdem Buddha Shakyamuni nicht mehr in dieser Welt war, erinnerten sich die Menschen an seine Worte und schrieben diese als Sutras auf. Allerdings hatten diese nicht mehr die Besonderheiten der damaligen Zeit, des Ortes und der Umstände; die Abweichungen waren schon sehr groß. Auch wenn dem so war, konnten sich viele Menschen mit diesen Sutras erfolgreich kultivieren. Kannst du das nicht zugeben? Es gab nur diese Sutras. – Du, wie willst du dich denn kultivieren?

Jünger: Falun Dafa ist das große Gesetz des Kosmos. Aber warum ist Dafa auch eine der 84.000 Schulen?

Meister: Das ist das, was die Menschen verstehen können. Wenn man es ihnen höher erklären würde, könnten sie es nicht mehr verstehen. Habt ihr euch mal überlegt, dass es bei all dem Buddha-Fa im ganzen Kosmos nicht nur 84.000 Kultivierungsschulen geben kann? Die Tathagata-Buddhas sind so zahlreich wie die Sandkörner im Ganges, und jeder Tathagata-Buddha hat seine Fa-Grundsätze, die er selbst erkannt und bezeugt hat. Dennoch gehören sie alle zur gleichen Ebene. 84.000 – könnte diese Anzahl alles umfassen? Auch 840 Millionen können es nicht umfassen; es gibt sehr viele! Es gibt sehr viele Kultivierungsschulen. Sind dann nicht alle diese Schulen verschiedene Kultivierungsschulen, die von unserem Dafa – dem großen Gesetz des Kosmos – für die Lebewesen auf den jeweiligen Ebenen erschaffen worden sind? Sind sie etwa nicht ein Teil des Fa, das die Lebewesen auf unterschiedlichen Ebenen aus Dafa erkannt und bezeugt haben? Gehört dann nicht auch der Teil dazu, den ich den Menschen heute erkläre und den sie auf ihrer Ebene verstehen können? Ist das nicht so? Um den Menschen etwas zu erklären, kann ich nur die Wege und Begriffe verwenden, welche die Menschen auch verstehen können. In der Tat können es auch 84.000 Schulen, acht Milliarden, achtzig Milliarden, auch acht Billiarden nicht umfassen. Es sind sehr viele, und alle haben es aus Dafa heraus erkannt und bezeugt. In unserem Dafa gibt es auch etwas auf der niedrigsten Ebene, das den gewöhnlichen Menschen gezeigt wird. Sind sie dann nicht alle darin enthalten? Ich verwende nur das Konzept der 84.000 Schulen – das Buddha Shakyamuni den Menschen hinterlassen hat und das die Menschen auf der Welt sehr wahrscheinlich kennen –, um einen Grundsatz zu vermitteln, den die Menschen verstehen können, und um die aufrichtigen Gedanken der Menschen zu erwecken.

Jünger: Wird es nach der diesmaligen Fa-Berichtigung wieder Abweichungen im Kosmos geben?

Meister: Das sind keine Dinge, nach denen du fragen solltest oder die du dir mit menschlichem Denken vorstellen kannst. Ich kann dir nur sagen, Dafa besitzt dieses Mal die Fähigkeit, alles zu harmonisieren und zu richten. Deshalb ist es ein unvergängliches Fa. (Applaus)

Jünger: Oft ist mein Kopf leer und ich weiß nicht, wovon die anderen reden. Was ist das eigentlich?

Meister: Das ist in der Tat ein guter Zustand. Manchmal sind unsere Gedanken unter den gewöhnlichen Menschen wirklich sehr berechnend. Sobald die anderen nur ein bisschen schlecht über dich reden oder ihre Worte auch nur ein bisschen nicht nach deinem Geschmack sind, bist du sofort hellwach und überlegst, wie du dich schützen und einen Gegenangriff starten kannst. Das entspricht ganz und gar nicht dem Zustand eines Kultivierenden. Was kann man dann dagegen tun? Deine Gedanken müssen im Laufe der Kultivierung berichtigt werden. Während dieser Zeit lässt man dich diese Gedanken – um dich selbst zu schützen und andere zu verletzen – nicht weiter benutzen. Deshalb wirst du bemerken, dass diese Gedanken, sobald du diese benutzen willst, nicht mehr da sind; dein Kopf ist leer. Das ist häufig so und ist vorteilhaft für die Kultivierenden. Es dient dazu, deine aufrichtigen Gedanken zu stärken, damit du dich gut beherrschen kannst. Das ist eine gute Sache bei der Kultivierung.

Jünger: Im Kosmos haben viele Male Vernichtungen stattgefunden. Wie sah es denn bei der vollständigen Vernichtung der hohen Lebewesen und aller anderen Wesen aus?

Meister: Von was für einer Auffassung über den Kosmos sprichst du denn? Dein Denken kann nicht fassen, wie groß der Kosmos eigentlich ist; deshalb weißt du auch nicht, wie groß der Kosmos, von dem du redest, ist. Das heißt, egal wie du deinen Denkbereich auch erweitern kannst, egal wie groß du es dir auch vorstellen kannst – es bleibt immer noch äußerst klein, äußerst winzig. Aber wie groß er auch sein mag, wenn so etwas in einem bestimmten Bereich im Kosmos stattfindet, werden alle Lebewesen auf dieser Ebene vernichtet, und nichts bleibt übrig. Dabei gibt es jedoch einen Unterschied gegenüber den schlechten Lebewesen, die einzeln vernichtet werden. Die Lebewesen, die einzeln vernichtet werden, werden Schicht für Schicht ausgelöscht, um ihr Karma zu begleichen. Auch wenn sie sterben, müssen sie für ihr Karma bezahlen und ihre Schulden begleichen. Bei der Explosion im Kosmos löst sich jedoch alles in einem Augenblick auf, und nichts bleibt übrig. Das ist natürlich furchtbar; es ist wirklich furchtbar.

Jünger: Wie kann ich sicherstellen, dass jeder Gedanke, den ich habe, im Fa verwurzelt ist, und ich gleichzeitig einen Mittelweg gehe, ohne in Extreme zu verfallen?

Meister: Ich sage dir, so sollst du es nicht verstehen. Solange du bei der Kultivierung oder bei Problemen und Schwierigkeiten im täglichen Leben deine eigenen Unzulänglichkeiten erkennen kannst, bist du schon bei der Kultivierung. Die eigenen Mängel zu erkennen und es dann besser zu machen – das ist Kultivierung. Wie du nun sicherstellen kannst, dass das, was du sagst, mit dem Fa übereinstimmt, und wie du sicherstellen kannst, dass jedes deiner Worte und jede deiner Handlungen dem Maßstab des Fa entspricht – das kommt ganz natürlich zustande, während du dich erhöhst. Die Höhe deiner Xinxing zeigt sich natürlich auch in deinen Worten und Taten. Doch ohne auf das Fa-Lernen zu achten, schaffst du das nicht, auch wenn du absichtlich danach strebst.

Ich sage euch, egal was ihr macht, egal woran ihr denkt oder was ihr tut, wenn Konflikte auftauchen oder ihr bei euch Probleme gesehen habt, sollt ihr euch kultivieren und es besser machen. Das ist, wozu ich euch auffordere; und das ist die grundlegendste Kultivierungsmethode für Dafa-Kultivierende. Die Arbeit ist keine Kultivierung, allerdings ist alles, was unter den gewöhnlichen Menschen gezeigt wird, die Widerspiegelung der Gesinnung eines Kultivierenden – das Verhalten eines Kultivierenden wird sich also bei der Arbeit zeigen. Mit anderen Worten, dein Leben ist keine Kultivierung, aber dein Kultivierungszustand spiegelt sich in deinen Worten, Handlungen und in deinem Alltagsleben wider. Was den Mittelweg betrifft, so habe ich das – als ich die Fa-Grundsätze erklärt habe – unter besonderen Umständen von euch verlangt. Wenn wir beispielsweise sagen, dass etwas zu tun nicht gut ist, weil es Dafa schadet, gehen manche sofort ins andere Extrem. Wenn du ihnen dann sagst, dass das auch nicht richtig ist, gehen sie wieder ins andere Extrem. In Hinblick auf diese Situation habe ich das erklärt.

Jünger: Manchmal habe ich den Betreuern Vorschläge gemacht, aber sie haben sich geweigert, diese anzunehmen, und alle möglichen Ausreden vorgebracht.

Meister: Dafür gibt es vielleicht zwei Gründe. Der eine ist, dass sie ihre Meinung für richtig halten; der andere ist, dass sie eigensinnig an etwas festhalten, das sie dann blockiert. Aber deswegen kann man nicht sagen, dass sie nicht gut sind, denn sehr wahrscheinlich haben sie schon viele Anhaftungen beseitigt. Allerdings sind sie immer noch bei der Kultivierung und haben immer noch Gesinnungen der gewöhnlichen Menschen, die sie noch nicht beseitigt haben. Deshalb haben sie noch Anhaftungen und Anschauungen der gewöhnlichen Menschen. Aufgrund dessen werden sich bei ihnen Anschauungen der gewöhnlichen Menschen zeigen, wenn sie irgendetwas tun, auch wenn sie Dinge von Dafa erledigen; das ist sicher. Deshalb habe ich gesagt, dass ihre Arbeit für Dafa auch Kultivierung ist, und sie ihre Arbeit für Dafa mit ihrer Kultivierung verbinden müssen; denn auch sie kultivieren sich noch. Andererseits sollst du auch bei dir keine Anschauungen entstehen lassen. Was auch immer jemand macht, es kann gut gemacht werden, solange es im Interesse von Dafa ist. Noch eins, du sollst zuerst schauen, ob du selbst irgendwelche Anhaftungen hast. Hast du, als deine Vorschläge nicht akzeptiert worden sind, zuerst an die Probleme der anderen gedacht, oder hast du zuerst bei dir selbst nachgeschaut?

Jünger: Was sind denn die drei Lehren, die in Hong Yin erwähnt werden?

Meister: In China bezieht es sich im Allgemeinen auf den Konfuzianismus, den Buddhismus und den Daoismus. Das bezieht sich hauptsächlich auf das chinesische Umfeld.

Jünger: Wenn jeder Jünger mit einem Falun zur Vollendung kommt, wie ist es dann zu verstehen, dass die verschiedenen Welten der Buddhas und Gottheiten im ganzen Kosmos ein Falun haben?

Meister: Diese Frage habe ich euch schon längst erklärt; nur hat dieser Schüler noch nichts darüber gelesen oder davon gehört. Es werden nicht viele Menschen zur Falun-Welt gehen. Das Falun, das ich euch gegeben habe, dient nur dazu, all eure ursprünglichen Dinge dem Besten im Kosmos anzugleichen. Nach der Fa-Berichtigung kehrst du dorthin zurück, wo du hergekommen bist, und du wirst wieder derjenige, der du einmal gewesen bist – sei es ein Buddha, ein Dao oder eine Gottheit. Die Anzahl derer, die zur Falun-Welt gehen, ist ziemlich gering. Alles, was ich mache, dient dazu, euch an das kosmische Fa anzugleichen.

Jünger: Die Religionen meinen, sie haben Recht, haben aber keine Beweise dafür. Falun Gong hat auch keine Beweise, die belegen, dass ihr Recht habt. Dennoch verlangen Sie, dass man an Ihre Lehre glaubt und an keine andere.

Meister: Das stimmt so nicht. Auch wenn du nicht mein Schüler bist, habe ich nichts dagegen, dass du eine solche Frage stellst. Denn jeder hat andere Gedanken, wenn er das Fa noch nicht kennt. Übrigens sage ich nicht, dass die Menschen an mich glauben müssen. Was ich den Menschen vermittle, sind Fa-Grundsätze und Grundsätze im Allgemeinen. Wenn du heute aus der Tür gehst, kannst du machen, was du willst; niemand wird dich daran hindern. Es ist nicht so, dass ich unbedingt jemanden dazu bringen will, es zu lernen. Ich erkläre den Menschen nur die Umstände wahrer Kultivierung. Was das angeht, worin sich jemand kultivieren will, ist seine eigene Sache. Ich befürchte nur, dass du dir diese Fa-Grundsätze noch nicht einmal anschaust, obwohl dir solch eine Gelegenheit in tausend Jahren, in zehntausend Jahren nicht wieder begegnen wird. Früher hat das niemand erklärt; früher durften die Himmelsgeheimnisse den Menschen nicht mitgeteilt werden. Deshalb gebe ich den Menschen nur die Möglichkeit, es kennenzulernen. Doch was einer kultivieren will, ist seine eigene Sache. Zugleich habe ich den Menschen gesagt, dass es in keiner Religion mehr Gottheiten gibt, die sich darum kümmern. Früher konnte jemand beim Beichten wirklich wahrnehmen, dass ihm eine Gottheit zuhört; es gab sogar manche, die in ihrem Kopf eine Antwort erhielten. Jetzt gibt es so etwas nicht mehr. Deshalb hoffe ich, dass der Fragesteller einmal ins Buch schaut und zu verstehen versucht, worum es geht. Wir Menschen können alle denken; ihr seid alle gebildet. Nachdem du das Buch gelesen hast, wirst du wissen, ob es richtig oder falsch ist.

Jünger: Soll ich dabei helfen, anderen die Übungen beizubringen, oder mich auf das eigene Fa-Lernen und Praktizieren der Übungen konzentrieren? Oder soll ich beides machen?

Meister: Deine Erhöhung und deine Kultivierung sind am wichtigsten. Wenn du Zeit hast, kannst du natürlich auch anderen helfen, das Fa zu erhalten – das ist eine großartige Sache. Die Menschen wissen nicht, wie schrecklich die gegenwärtige Lage, welche die Menschheit erreicht hat, ist. Ich finde, es ist keine schlechte Sache, andere darüber zu informieren und ihnen zu helfen, gute Menschen zu werden; selbst wenn sie sich nicht kultivieren, werden sie dadurch nicht an den Punkt kommen, an dem sie aussortiert werden. Natürlich ist es noch besser, wenn sie sich kultivieren können, denn das ist der eigentliche Zweck des Menschseins.

Jünger: Ist es so, dass diese Hülle umso leichter zu durchbrechen ist, je einfacher und reiner die Gedanken sind? Und ist die Hülle des Menschen umso schwerer zu durchbrechen, je weiter man von den kosmischen Eigenschaften entfernt ist?

Meister: Ja, so ist das. Ich habe bemerkt, dass viele Weiße sehr rein sind, vor allem in abgelegenen ländlichen Gebieten. Sie sind wirklich rein und schlicht. Sie haben weder diese noch jene Anschauungen, und selbst wenn, dann nur sehr wenige. Deshalb haben sie auch nur wenige Hindernisse, das Fa zu erhalten. So kommt es, dass sich bei vielen Weißen das Himmelsauge öffnet, sobald sie mit der Kultivierung beginnen.

Jünger: Manchmal weiß ich wirklich nicht, was es noch für einen Sinn macht, in der Menschenwelt zu bleiben?

Meister: Du musst deine Kultivierung in dieser Menschenwelt schätzen und beständig und fleißig im Verständnis der Fa-Grundsätze vorankommen. Der Umstand, dass für Kultivierende nichts mehr in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen attraktiv ist, liegt daran, dass die Ebene der Kultivierenden höher ist als die der gewöhnlichen Menschen. Man will nicht mehr hier bei den Menschen bleiben und findet es uninteressant – so ein Zustand wird auftauchen. Wenn du dir aber bewusst machst, dass diese Zeit eine kostbare Gelegenheit ist, sich zu kultivieren und wieder aufzusteigen, und der Kultivierung im Dafa mehr Bedeutung beimisst, wirst du dieses Gefühl nicht mehr haben.

So viel zu den Fragen. Ursprünglich sollte die Konferenz eineinhalb Tage dauern, doch am Nachmittag wurde sie verlängert, damit ich euch noch ein paar Fragen beantworten kann. Ich finde, unsere Konferenz war im Großen und Ganzen sehr erfolgreich. Durch diese Konferenz habt ihr euch alle mit Sicherheit in verschiedenem Maß erhöht, und ihr könnt das nach der Konferenz als Antrieb nehmen, um noch fleißiger zu sein und noch besser zu werden. Das ist der Zweck dieser Fa-Konferenz. Allen zu helfen, sich zu erhöhen, ist der eigentliche Zweck unserer Konferenz. Ansonsten wäre es nur eine Formalität; allerdings werden wir auf keinen Fall zulassen, dass wir in Formalitäten verfallen. Keine Formsache kann einem Menschen ermöglichen, sich zu kultivieren; keine Formsache kann das Menschenherz verändern.

Durch das gemeinsame Fa-Lernen könnt ihr alle eure Mängel erkennen und sehen, wie sich die anderen im Vergleich zu euch kultivieren. Ich hoffe, dass ihr mit diesem Antrieb fleißiger seid und die Vollendung schneller erreicht.

Da alle Fragen, die ich hier beantwortet habe, mit der Kultivierung auf verschiedenen Ebenen zu tun haben, sind diese für die gewöhnlichen Menschen ziemlich hoch angesetzt. Natürlich ist auch euer Verständnis begrenzt; manche Sachen könnt ihr vielleicht nicht ganz akzeptieren. Doch wie auch immer, ihr seid zu dieser Konferenz gekommen, und das ist sehr wahrscheinlich auf eine Schicksalsverbindung zurückzuführen. Ihr könnt das Buch einmal lesen. Wenn ihr es lest, ohne an irgendwelchen Anschauungen festzuhalten, könnt ihr vielleicht viele, viele Dinge sehen und verstehen. Warum kultivieren sich so viele Menschen? Allein schon deshalb solltet ihr einen Blick darauf werfen und herausfinden, warum das so ist. Menschen haben Vernunft und können denken; die heutigen Menschen sind sogar recht gebildet. Ob es gut oder schlecht, wahr oder falsch ist, das könnt ihr selbst nachschauen und analysieren. Niemand hat die Kultivierenden, die hier sitzen, angewiesen oder gezwungen, es zu lernen. Sie alle kultivieren sich aus freien Stücken und können sich wirklich im Dafa kultivieren. Deshalb konnte unsere Fa-Konferenz heute stattfinden. Ich finde, diese Konferenz war ein voller Erfolg, und ich hoffe, dass ihr nach eurer Rückkehr noch fleißiger sein werdet. Ich danke euch allen! (Applaus)

Li Hongzhi
8. Mai 1999

(Aktualisiert August 2022)