4.6 Grundlegende Anforderungen und Hinweise zum Üben von Falun Gong

1. Die fünf Übungen von Falun Gong können nacheinander oder einzeln ausgeführt werden. Aber normalerweise sollte mit der ersten Übung begonnen werden. Auch ist es am besten, wenn man die erste Übung drei Mal wiederholt. Aber natürlich kann man die anderen Übungen auch machen, ohne dass man zuvor die erste Übung gemacht hat. Jede Übung kann durchaus auch einzeln gemacht werden.

2. Jede Bewegung sollte möglichst genau und fließend gemacht werden. Die Hände und Arme sollten sich sanft und geschmeidig nach oben, unten, vorne, hinten, links und rechts bewegen. Man sollte dem Energie-Mechanismus folgen und sich ohne Hast, langsam und sanft bewegen. Man sollte sich nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam bewegen.

3. Während den Übungen muss man unter der Kontrolle des Hauptbewußtseins bleiben, da man beim Falun Gong das Hauptbewußtsein kultiviert. Man soll nicht absichtlich danach trachten zu schwanken. Falls man anfängt zu schwanken, soll man es unterdrücken. Falls nötig, kann man seine Augen öffnen [um das Schwanken zu verhindern].

4. Man soll den ganzen Körper entspannen, besonders in den Bereichen der Knie und der Hüftgelenke. Wenn man zu angespannt steht, bleiben die Meridiane blockiert.

5. Während den Übungen sollen die Bewegungen entspannt und natürlich, frei und leicht und unbelastet sein. Die Bewegungen sollen fest und doch sanft sein. Mit etwas Kraft, aber ohne Starre oder Steifheit. Wenn man dies beachtet, werden die Ergebnisse auffälliger.

6. Jedesmal, wenn man mit den Übungen aufhört, beendet man die Bewegungen, aber nicht die Kultivierungs-Mechanismen. Um mit den Übungen aufzuhören, braucht man nur „Jieyin“ zu machen. Wenn man die Hände überlappt, bedeutet es, dass man mit den Bewegungen aufhört. Versuche aber nicht, absichtlich in Gedanken die Kultivierungs-Mechanismen zu beenden, denn das Drehen des Faluns lässt sich nicht stoppen.

7. Diejenigen, die schwach oder chronisch krank sind, können entsprechend ihren Umständen üben. Sie können die Übungen weniger machen oder auch nur eine bestimmte Übung aus den fünf Übungen machen. Diejenigen, welche die Übungen im Stehen nicht machen können, machen nur die Übung in der Lotus-Position. Es wäre gut, wenn es bei den Übungen keine Unterbrechung gibt.

8. Es gibt bei den Übungen keine besonderen Anforderungen, was den Ort, die Zeit oder die Himmelsrichtung angeht. Aber eine saubere und geräuscharme Umgebung wird empfohlen.

9. Die Übungen werden gemacht, ohne dass man dabei irgend etwas mit Gedankenaktivitäten lenkt. Auf diese Weise wirst du nicht auf Abwege geraten. Vermische Falun Gong nicht mit irgend einem anderen Kultivierungs-System. Ansonsten wird sich das Falun verformen.

10. Wenn es dir wirklich unmöglich ist, während der Übungen zur Ruhe zu kommen, dann kannst du den Namen des Meisters rezitieren. Nach einiger Zeit wirst du es allmählich schaffen, zur Ruhe zu kommen.

11. Wenn man die Übungen macht, kann es sein, dass einige Schwierigkeiten auftauchen . Das ist eine Art, sein Karma zu begleichen. Jeder hat Karma. Wenn du dich an deinem Körper unwohl fühlst, betrachte es nicht als Krankheit. Auf diese Art kann dein Karma beseitigt werden und der Weg für deine Kultivierung geebnet werden. Manche Schwierigkeiten kommen vielleicht schon früh oder bald.

12. Wenn du deine Beine bei der Meditation nicht überkreuzen kannst, dann kannst du es am Anfang auch so machen, dass du dich an den Rand eines Stuhles setzt. Damit kannst du dasselbe Ergebnis erreichen. Aber ein Praktizierender muss in der Lage sein, die Lotus-Position einzunehmen. Mit der Zeit wirst du es sicher schaffen.

13. Wenn du irgendwelche Bilder oder Szenen siehst, während du die Übung im Sitzen machst, dann schenke ihnen keine Beachtung und übe einfach weiter. Wenn du von irgendwelchen schrecklichen Szenen gestört wirst oder dich bedroht fühlst, dann solltest du dich sofort daran erinnern: „Ich werde vom Lehrer des Falun Gong geschützt. Ich habe vor nichts Angst.“ Oder du kannst auch den Namen von Lehrer Li rufen und mit dem Üben weitermachen.