Sobald wir vom buddhistischen Qigong reden, denken viele an folgendes: Im buddhistischen System wird Buddha kultiviert - so denken sie an die Dinge im Buddhismus. Hier betone ich mit allem Ernst: Falun Gong ist ein buddhistisches Qigong, es ist ein großes Fa mit orthodoxer Überlieferung und hat nichts mit dem Buddhismus zu tun. Buddhistische Qigong sind buddhistische Qigong, Buddhismus ist Buddhismus. Obwohl das Ziel der Kultivierung bei den beiden dasselbe ist, gehen sie nicht denselben Weg und gehören nicht zur selben Schule, und die Anforderungen sind auch unterschiedlich. Hier habe ich das Wort "Buddha" erwähnt, bei der Erklärung des Kultivierungsweges auf hohen Ebenen werde ich später noch darauf zurückkommen. Das Wort an sich trägt keine Färbung von Aberglauben. Sobald manche das Wort "Fo" (Buddha) hören, können sie es einfach nicht ertragen, sie sagen, dass du Aberglauben verbreitest. Das stimmt nicht. "Fo" stammt aus dem Sanskrit. Es ist von Indien hierher überliefert worden und wurde nach der Aussprache als "Fo Tuo" übersetzt. Die Menschen haben "Tuo" weggelassen, und so nennt man Buddha auf chinesisch "Fo". Ins Chinesisch übersetzt, bedeutet es "Erleuchteter", also ein erleuchteter Mensch.
Zur Zeit gibt es zwei Arten vom buddhistischen Qigong, die in die Öffentlichkeit gebracht worden sind. Die eine leitet sich vom Buddhismus ab. In den Tausenden von Jahren ihrer Entwicklung sind viele hochkultivierte Mönche aufgetaucht. Als sie bei der Kultivierung sehr hohe Ebenen erreichten, haben ihre Meister sie einiges gelehrt, und so haben sie die wahre Überlieferung auf noch höheren Ebenen erhalten. Früher wurde so etwas im Buddhismus nur an einen einzigen Nachfolger weitergegeben. Nur wenn das Leben eines hochkultivierten Mönches dem Ende zuging, gab er es an einen Schüler weiter, damit der Schüler sich nach der buddhistischen Lehre kultivieren und sich ganzheitlich erhöhen konnte. Diese Art Qigong scheint mit dem Buddhismus eng verbunden zu sein. Später wurden die Mönche aus den Tempeln vertrieben, zum Beispiel während der "Kulturrevolution", und so haben diese Kultivierungswege beim Volk Eingang gefunden und haben sich dann im Volk weiter entwickelt.
Die andere Art gehört auch zum buddhistischen Qigong. Sie hat nie die Form des Buddhismus angenommen und wurde schon immer im Volk oder in den tiefen Bergen in der Stille kultiviert. Diese Kultivierungswege haben alle etwas Eigentümliches. Bei ihnen allen wird verlangt, einen guten Schüler auszuwählen, einen Menschen mit großer Tugend, der wirklich die Voraussetzungen für die Kultivierung zu hohen Ebenen besitzt. Ein solcher Mensch wird nur einmal in wer weiß wie vielen Jahren geboren. Diese Kultivierungswege können nicht in die Öffentlichkeit gebracht werden. Bei ihnen ist eine sehr hohe Xinxing erforderlich, und die Kultivierungsenergie wächst auch sehr schnell. Es gibt nicht wenige solcher Kultivierungswege. Im taoistischen System ist es genauso. Unter den taoistischen Kultivierungswegen gibt es die Kunlun-Richtung, Emei-Richtung und Wudang-Richtung und so weiter. Jede Richtung wird auch noch in verschiedene Schulen unterteilt. Die Kultivierungsmethoden dieser Schulen unterscheiden sich alle sehr stark voneinander, sie dürfen nicht vermischt praktiziert werden.
Der Buddhismus beinhaltet eine Reihe von Dingen zur Kultivierung, die Shakyamuni vor mehr als zweitausend Jahren auf der Grundlage der damals vorhandenen indischen Kultivierung selbst bezeugt und erkannt hat. Sie kann in drei Worten zusammengefasst werden, nämlich "Gebot, Meditation, Weisheit". Gebot dient der Meditation. Im Buddhismus wird nicht vom Praktizieren der Übungen geredet, in Wirklichkeit werden sie praktiziert. Wenn man sich zur Meditation hinsetzt, praktiziert man sie schon. Denn wenn einer zur Ruhe kommt und sich konzentriert, sammelt sich die Energie des Kosmos in seinem Körper, sodass die Wirkung des Praktizierens erzielt wird. Das Gebot im Buddhismus bedeutet, dass man auf alle Begierden der gewöhnlichen Menschen verzichten und die Dinge, an denen die gewöhnlichen Menschen festhalten, aufgeben soll, sodass man den Zustand der Ruhe und der Tatenlosigkeit erreicht. Dann kann man sich in die Meditation versenken, während der Meditation erhöht man die Ebene ständig, dann kommt man zur Erleuchtung und zur Öffnung der Weisheit, erkennt den Kosmos und sieht dessen wahres Antlitz.
Als Shakyamuni mit der Verbreitung des Fa anfing, machte er jeden Tag nur drei Dinge: Fa erklären (hauptsächlich wurde das Fa des Arhats weitergegeben), seine Schüler hörten das Fa; danach mit dem Essnapf (Schale) in der Hand um Almosen bitten (betteln); die Dritte war, bei der Meditation im Lotussitz sich wirklich zu kultivieren. Nachdem Shakyamuni diese Welt verlassen hatte, wurden Brahmanismus und Buddhismus, nachdem sie einander erst bekämpft hatten, zu einer Religion - dem Hinduismus, vereint. Deshalb gibt es heute in Indien keinen Buddhismus mehr. Im späteren Entwicklungsprozess ist der Mahayana-Buddhismus entstanden. Er wurde in China eingeführt und wurde zum heutigen Buddhismus. Im Mahayana- Buddhismus wird nicht nur Shakyamuni als Urmeister verehrt, sondern es ist ein Mehr-Buddha-Glaube geworden, es werden viele Tathagatas sowie Buddha Amitabha und Bhaisajyaguru und so weiter verehrt. Es sind auch mehr Gebote geworden, und das Ziel der Kultivierung wurde auch höher. Damals hat Shakyamuni das Fa der Bodhisattva an einige wenige Schüler weitergegeben, später wurde es systematisiert und daraus hat sich der heutige Mahayana-Buddhismus entwickelt, bei dem man sich zur Ebene der Bodhisattva kultiviert. Heute werden in Südostasien die Traditionen des Hinayana-Buddhismus weiterhin beibehalten, wobei für die rituellen Zeremonien Kultivierungsfähigkeiten benutzt werden. Während des Entwicklungsprozesses des Buddhismus wurde eine Richtung in Tibet eingeführt und tibetischer Tantrismus genannt; eine andere Richtung wurde über die Xinjiang-Region ins Han-Gebiet eingeführt und Tang-Tantrismus genannt (nach der Vernichtung des Buddhismus unter der Herrschaft Huichang war sie verschwunden); die Dritte ist in Indien zur Yoga-Schule geworden.
Im Buddhismus wird nicht vom Praktizieren der Übungen geredet, es wird auch kein Qigong praktiziert. Damit sollen die traditionellen Kultivierungsmethoden des Buddhismus bewahrt werden. Das ist auch ein wichtiger Grund dafür, warum der Buddhismus über mehr als zweitausend Jahre hindurch ohne Verfall überliefert werden konnte. Eben weil er das, was von außen kommt, nicht aufnimmt, kann er seine eigenen Traditionen leicht beibehalten. Die Kultivierungsmethoden im Buddhismus sind auch nicht gleich. Der Schwerpunkt des Hinayana-Buddhismus liegt in der Selbsterlösung und der eigenen Kultivierung, während der Mahayana- Buddhismus sich schon so weit entwickelt hat, sich selbst, andere Menschen und alle Wesen umfassend zu erlösen.