Die menschliche Gesellschaft ist auch eine Ebene, die von Dafa erschaffen worden ist. Deshalb gibt es auf dieser Ebene sicherlich Maßstäbe für die Existenz, die das Fa für die Lebewesen dieser Ebene festgelegt hat, und Grundsätze, wie Menschen sich verhalten sollen. In den Drei Weltkreisen verhält sich jedoch alles umgekehrt zu allem anderen im Kosmos. Daher haben die Fa-Grundsätze den Lebewesen auf dieser Ebene auch umgekehrte Grundsätze gegeben, die für die Existenz der gewöhnlichen Menschen geeignet sind, wie beispielsweise die Welt mit militärischer Gewalt erobern, der Sieger regiert das Land; Lebewesen töten, um Nahrung zu erhalten; die Starken sind die Helden und so weiter. Zusammen mit den Begriffen guter Mensch, schlechter Mensch, Krieg und so weiter haben all diese Dinge die Grundsätze und das Verständnis der gewöhnlichen Menschen erschaffen. All dies entspricht nicht den aufrichtigen Fa-Grundsätzen der hohen Ebenen des Kosmos. Deshalb müssen Kultivierende alle Anschauungen und Grundsätze der gewöhnlichen Menschen loslassen. Erst dann können sie sich zu hohen Ebenen kultivieren und aus den Drei Weltkreisen, die zum Kosmos entgegengesetzt sind, gelangen. Würden aber auch die gewöhnlichen Menschen alle derartigen Grundsätze über Bord werfen und die aufrichtigen Fa-Grundsätze der hohen Ebenen des Kosmos nutzen, um mit ihnen Anforderungen an die Menschheit beziehungsweise an alles in den Drei Weltkreisen zu stellen und alles damit zu bewerten, dann würde es in den Drei Weltkreisen rechtschaffene Fa-Grundsätze geben, die menschliche Gesellschaft würde aufhören zu existieren, und es würde auch keinen menschlichen Zustand mehr geben. Es wäre eine Welt der Gottheiten, und zugleich würde für die Menschen die Illusion und somit die Gelegenheit, sich zu kultivieren, nicht mehr existieren. Das ist aber nicht erlaubt, denn der Müll der Lebewesen auf hohen Ebenen muss eben nach unten fallen, und die menschliche Gesellschaft ist nun mal die Müllhalde des Kosmos. Damit die Lebewesen hier leben können, muss es also eine Existenzweise für diese Ebene geben; und das sind die Voraussetzungen und Existenzbedingungen, die Dafa für die Lebewesen hier geschaffen hat.
In den Himmelskörpern der hohen Ebenen entstehen die Welten der großen Erleuchteten und deren Lebewesen aus den aufrichtigen Fa-Grundsätzen heraus oder werden durch die Kultivierung nach aufrichtigen Fa-Grundsätzen vollendet. Alles, was sie haben, entspricht den aufrichtigen Fa-Grundsätzen. Ein Erleuchteter ist der König seiner Welt, allerdings regiert er nicht so, wie die Menschen es sich vorstellen; er kümmert sich mit den aufrichtigen Fa-Grundsätzen Zhen, Shan, Ren wohlwollend um alle Lebewesen in seiner Welt. „Die Welt mit militärischer Macht erobern“ und „Der Stärkere wird ein Held sein“ sind Grundsätze, die das kosmische Dafa der menschlichen Ebene gegeben hat. Da sich die Drei Weltkreise gegensätzlich verhalten, stehen auch die Grundsätze der Menschen im Vergleich zu den aufrichtigen Fa-Grundsätzen des Kosmos in einem gegensätzlichen Verhältnis. So sind „Die Welt mit militärischer Macht erobern“ und „Der Stärkere wird ein Held sein“ zu rechtschaffenen menschlichen Grundsätzen geworden. Da die Gottheiten alles bei der Menschheit kontrollieren, sind Kriege, ein starker Mensch sein, Sieg und Niederlage alles Ziele, welche die Gottheiten erreichen wollen. Dann werden den Starken und Helden von den Gottheiten die Titel „Held“ und „Starker“ verliehen, und sie genießen dann menschliche Ehren; auch das ist eine Belohnung, die den Menschen gegeben wird. Nur die Kultivierenden, die sich nach einem aufrichtigen Fa kultivieren, müssen aus diesen Grundsätzen herausspringen. Wie soll dann ein Dafa-Kultivierender, der sich in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen kultiviert, mit all den Dingen, denen er begegnet, umgehen? Wenn die Kultivierung im Dafa in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen stattfindet und es außerdem viele Kultivierende gibt, müssen sie sich bei der Kultivierung so weit wie möglich an die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen anpassen. Andernfalls würde sich die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen verändern. Allerdings, obwohl ihr aus den Grundsätzen, die ich euch erklärt habe, schon verstanden habt, euch so weit wie möglich der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen angepasst zu kultivieren, habt ihr, wenn ihr auf bestimmte Dinge stoßt, immer noch kein klares Verständnis. Beispielsweise bei der Sache, Soldat zu werden. Wenn du ein Soldat bist, musst du kämpfen; um zu kämpfen, musst du trainieren; was du trainierst, ist, Menschen zu töten; und in einem echten Kampf wirst du auch Menschen töten. Ihr müsst verstehen, dass das nach den aufrichtigen Fa-Grundsätzen falsch ist, aber nicht nach den Grundsätzen der gewöhnlichen Menschen; denn sonst wären die menschlichen Grundsätze auch aufrichtige Fa-Grundsätze. Ohne Leiden sind die Menschen nicht in der Lage, das Karma, das sie unter den Menschen erzeugt haben, abzutragen. Wenn die Menschen nicht töten würden, hätten sie kein Fleisch zu essen; doch die Menschen müssen Fleisch essen. Die Menschen erzeugen also Karma, indem sie sich Nahrung beschaffen; allerdings ist Fleischessen nur eine der Möglichkeiten, durch die sie Karma erzeugen. Menschen erzeugen bereits dadurch Karma, da sie in dieser Welt leben – die Frage ist nur, wie viel. Allerdings gibt es in der Menschenwelt auch Faktoren, die es ermöglichen, Karma abzutragen, wie beispielsweise Krankheiten, Naturkatastrophen und Kriege. Beim leidvollen Sterben im Krieg können das Karma und die Sünden dieses Menschen beseitigt werden, und in seiner nächsten Inkarnation wird er dann kein Karma mehr haben und ein gutes Leben genießen. Die Gutherzigkeit der gewöhnlichen Menschen zeigt sich also nicht dadurch, dass sie beim Beschaffen der Nahrungsmittel kein Karma erzeugen, sondern dadurch, dass sie sich die Bosheit anderer nicht zu Herzen nehmen, keinen Groll hegen, nicht eifersüchtig sind, keine Rachegelüste hegen, keine Menschen töten, keine Unschuldigen wahllos töten und nicht absichtlich Lebewesen schädigen. Nahrung nur um des Überlebens willen zu beschaffen, erzeugt zwar Karma, ist aber kein Fehler. Und Kriege werden von Gottheiten geplant. Aber wenn jemand aus einem anderen Grund ein unschuldiges Leben nimmt, dann lassen das weder die aufrichtigen Fa-Grundsätze des Kosmos zu noch die menschlichen Grundsätze. Bei solchen Verstößen setzen die Gottheiten dann Menschen ein, um diejenigen, die andere beliebig töten, zu bestrafen. Wenn ein großes Lebewesen von jemandem getötet wird, ist die Sünde und das Karma dieser Person sehr groß, besonders beim Töten von Menschen. Wenn jemand solch ein Karma erzeugt hat, muss er es unbedingt abtragen. Was die Kultivierenden angeht, so tragen auch sie, wenn sie sich während der mühsamen Kultivierung im Leiden stählen, das Karma ab, das sie in der Vergangenheit erzeugt haben. Die Sünden und das Karma, die durch die psychische Belastung anderer verursacht wurden, können durch die Härte der Kultivierung abgetragen werden. Aber was die tatsächliche und elende Lage der getöteten Lebewesen, ihr Leiden und ihren materiellen Verlust angeht, so muss der Kultivierende im Zuge seiner Vervollkommnung diese Lebewesen mit seinem Kultivierungserfolg erlösen beziehungsweise ihnen Glück bringen. So gesehen übersteigt die Entschädigung, welche die getöteten Lebewesen erhalten, bei weitem das, was sie unter den Menschen erhalten hätten. Und so wird die schlechte Schicksalsverbindung auf barmherzige Weise gelöst. Umgekehrt, wenn ein Kultivierender die wahre Buddhaschaft nicht erreichen kann, wenn er sich nicht erfolgreich kultivieren kann, muss er es allen Lebewesen, die er getötet hat, in der zukünftigen bösen Vergeltung mit seinem Leben zurückzahlen. Die Voraussetzung ist also, dass der Kultivierende unbedingt zur Vollendung kommt. Und wenn diejenigen, die nicht in der Lage sind, die Vollendung zu erreichen, beim Töten auch noch behaupten: „Ich werde sie aus dem Fegefeuer befreien“, fügen Sie ihrer Sünde in Wirklichkeit noch eine Sünde hinzu. Zurzeit gibt es auch Dafa-Jünger, die Soldaten sind. Soldat zu sein ist auch ein Beruf der Menschen, und in manchen Ländern verlangt die Regierung, dass alle erwachsenen Männer Militärdienst leisten. Da ihr euch unter den gewöhnlichen Menschen kultiviert, könnt ihr euch in dieser Situation – außer ihr habt einen besonderen Grund – so weit wie möglich an das halten, was die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen von euch verlangt. Während du Soldat bist, muss es nicht unbedingt Kriege geben. Die Kampfschreie der Soldaten während des Trainings enthalten keine Barmherzigkeit; deshalb kann ein Dafa-Jünger diese einfach so betrachten, dass sie sich auf das Böse, das die Dafa-Jünger verfolgt, richten. Auch wenn wirklich ein Krieg ausbricht, müssen Dafa-Jünger nicht unbedingt an die Front gehen, denn sie haben den Meister, der sich um sie kümmert. Selbst wenn du wirklich an die Front gehen müsstest, wäre es vielleicht wie bei der karmischen Beziehung in Milarepas1 Fall, bei dem ihn sein Meister hieß, „schwarzes Karma zu erzeugen und gute Folge zu erzielen“. Natürlich spreche ich hier von Fa-Grundsätzen; normalerweise wird das nicht passieren. Außerdem ist das Fa allmächtig und bei allem harmonisierend und unzerstörbar. Und schließlich haben die Kultivierenden den Meister, der auf sie aufpasst. Alles, was einem Kultivierenden begegnet, hat mit seiner Kultivierung und Vollendung zu tun; ansonsten wird es das keinesfalls geben. Und eine gute Arbeit in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen zu leisten, dient nicht nur zur Kultivierung oder dazu, die Gutherzigkeit der Dafa-Jünger unter den gewöhnlichen Menschen zum Ausdruck zu bringen, sondern auch dazu, die Fa-Grundsätze, die Dafa für die menschliche Gesellschaft geschaffen hat, zu bewahren.
Eine feste Arbeit ermöglicht den Kultivierenden auch, dass ihre Kultivierung nicht wegen Nahrungs- und Überlebensproblemen beeinträchtigt wird, sodass sie das Fa unbesorgt verbreiten, die wahren Umstände erklären und die Menschen erretten können. Man kann sich in jedem Beruf der Gesellschaft kultivieren, und in jedem gibt es Menschen mit Schicksalsverbindungen, die darauf warten, das Fa zu erhalten.
Li Hongzhi
30. Juli 2001