Religion darf nicht mit Politik vermischt werden, sonst wird ihr Oberhaupt zwangsläufig mit weltlichen Angelegenheiten befasst sein. Zwar spricht er dann davon, die Menschen zur Gutherzigkeit zu bewegen und sie ins reine Land zurückzuführen, doch im Herzen ist er gewiss böswillig und scheinheilig; denn er strebt nach Ruhm und Reichtum. Macht ist das, wonach gewöhnliche Menschen streben, und Ruhm ist ein großes Hindernis auf dem Weg zur Vollendung. Diese Person wird im Laufe der Zeit zwangsläufig zum Oberhaupt einer dämonischen Religion. Da die Religion zum Ziel hat, die Menschen zu lehren, gut zu sein, damit sie schließlich in ihr Himmelreich zurückkehren können, müssen die Grundsätze, die sie lehrt, höher sein als die der menschlichen Gesellschaft. Wenn diese nun auf die Politik in der Menschenwelt angewendet werden, ist das die schlimmste Untergrabung der himmlischen Grundsätze. Wie könnten Gottheiten und Buddhas durch menschliche Anhaftungen dazu gebracht werden, sich in die schmutzigen politischen Angelegenheiten und Machtkämpfe der menschlichen Gesellschaft einzumischen? Das ist, was ein Mensch macht, wenn er von seiner Dämon-Natur getrieben wird. Eine solche Religion wird von den Regierungen zwangsläufig benutzt, um Gewalt auszuüben und Religionskriege zu führen, und so wird sie zu einer dämonischen Religion, die der Menschheit schadet.
„Religion für das ganze Volk“ geht auch nicht. Erstens können dadurch religiöse Grundsätze leicht verändert und auf die Theorien der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen reduziert werden. Zweitens kann Religion leicht in ein politisches Instrument verwandelt werden, das den Ruf des Buddha-Fa beschädigt. Drittens könnte das religiöse Oberhaupt zu einem Politiker werden, wodurch die Religion in die Endzeit des Dharma gelangt und zu einer dämonischen Religion wird.
Falun Dafa ist keine Religion, doch zukünftige Generationen werden es als solche ansehen. Es wird den Menschen für die Kultivierung gegeben, aber nicht, um eine Religion zu gründen. Es kann durchaus eine große Anzahl von Menschen geben, die Dafa lernen, aber es ist nicht erlaubt, alle Bürger zu Anhängern zu machen und sie zu zwingen, an einheitlichen Kultivierungsaktivitäten teilzunehmen. Die Kultivierung im Dafa ist immer freiwillig. Niemals darf jemand gezwungen werden, an der Kultivierungspraxis teilzunehmen.
Zu keinem Zeitpunkt darf Dafa für politische Angelegenheiten benutzt werden. Dafa kann die Herzen der Menschen zum Guten wenden und so die Gesellschaft stabilisieren. Aber Dafa wird nicht verbreitet, um die Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen zu bewahren. Jünger, merkt euch, Dafa darf niemals von politischen Kräften und anderen Mächten benutzt werden, egal wie viel Druck es in Zukunft auch geben mag.
Mischt euch niemals in die Politik ein und mischt euch nicht in staatliche Angelegenheiten ein. Kultiviert euch wahrhaftig und bleibt gutherzig. Bewahrt die Reinheit und Unveränderlichkeit von Dafa, das unzerstörbar wie ein Diamant bis in alle Ewigkeit existieren wird.
Li Hongzhi
7. September 1996