Zhuan Falun

(Deutsche Version)

2012-2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Li Hongzhi

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Zhuan Falun (Deutsche Version)
Korrigierte Version 2012 – 2. korrigierte Auflage

© 1995 by Li Hongzhi


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ISBN 978-3-86239-059-5


 

Über Dafa

(Lunyu)

Dafa ist die Weisheit des Schöpfers. Es ist die Grundlage für die Erschaffung des Himmels und der Erde und für die Erschaffung des Universums. Es umfasst alles, vom Mikroskopischsten bis zum Makroskopischsten. Auf unterschiedlichen Ebenen der Himmelskörper zeigt es sich unterschiedlich. Vom mikroskopischsten Bereich der Himmelskörper bis zur Erscheinung der kleinsten Teilchen, über Schichten um Schichten von unzähligen Teilchen, von klein bis groß, bis hin zu denen an der Oberfläche, die die Menschheit kennt – wie Atomen, Molekülen, Sternen und Sternensystemen – und noch größeren, haben Teilchen unterschiedlicher Größe Lebewesen unterschiedlicher Größe und Welten unterschiedlicher Größe gebildet, die über den ganzen kosmischen Körper verstreut sind. In den Augen der Lebewesen, die sich auf den eigentlichen Körpern der Teilchen auf unterschiedlichen Ebenen befinden, sind die Teilchen, die größer sind als die der eigenen Ebene, Sterne in ihrem Himmel. So ist es für jede Ebene. Für die Lebewesen auf jeder kosmischen Ebene scheint es so unendlich weiterzugehen. Dafa hat auch Zeiten und Räume erschaffen sowie die Vielzahl der Lebensformen und die gesamte Schöpfung, allumfassend – nichts wurde ausgelassen. Auf diese Weise zeigen sich Zhen, Shan, Ren, die Eigenschaften des Dafa, konkret auf unterschiedlichen Ebenen.

Wie weit entwickelt die Methoden auch sein mögen, mit denen die Menschheit das Universum und das Leben erforscht, so beschränken sich ihre Kenntnisse doch nur auf bestimmte Teile des Raums auf einer niedrigen kosmischen Ebene, auf der sich die Menschheit befindet. In vorgeschichtlichen Zivilisationsperioden hat die Menschheit mehrmals andere Gestirne erforscht.  Doch wie hoch und wie weit die Menschen auch geflogen sein mögen, so haben sie den Raum, in dem sich die Menschheit befindet, doch nicht verlassen. Die Menschheit wird niemals in der Lage sein, sich ein wahres Bild vom Universum zu machen. Wenn ein Mensch das Rätsel des Universums, der Zeit-Räume und des menschlichen Körpers verstehen will, muss er sich nach einem aufrichtigen Gebot kultivieren, wahre Erkenntnisse gewinnen und die Ebene seines Lebens erhöhen. Durch die Kultivierung erhöht sich auch die moralische Ebene. Erst wenn er das wirklich Barmherzige vom wirklich Bösen, das Gute vom Schlechten unterscheiden kann und über die menschliche Ebene hinausgeht, wird er das wahre Universum und die Lebewesen auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Räumen sehen und Kontakt mit ihnen aufnehmen können.

Die Forschungstätigkeiten der Menschen dienen dem technologischen Wettbewerb, laufen jedoch unter dem Vorwand „die Lebensbedingungen zu verbessern“. Sie basieren meistens auf der Verneinung der Existenz der Gottheiten und der Aufgabe der moralischen Selbstdisziplin der Menschheit. Aus diesem Grund wurden die menschlichen Zivilisationen in der Vergangenheit mehrmals vernichtet. Bei seinen Forschungen kann sich der Mensch auch nur auf die materielle Welt beschränken. Seine Methode dabei ist, etwas erst dann zu erforschen, wenn es bereits erkannt worden ist. Da die Menschen die Existenz der Gottheiten leugnen, trauen sie sich nicht, die Phänomene anzutasten, die im Raum der Menschheit nicht anzufassen und nicht zu sehen sind, aber tatsächlich existieren und sich in der realen Welt der Menschheit widerspiegeln können – wie Spiritualität, Glauben, Worte und Wunder der Gottheiten.

Erst wenn die Menschen ihr Wesen, ihr Verhalten und ihre Anschauungen auf der Grundlage der Moral erhöhen können, ist es möglich, dass die Zivilisation der menschlichen Gesellschaft auf lange Zeit bestehen bleiben wird und dass göttliche Wunder wieder in der menschlichen Gesellschaft erscheinen. In der Vergangenheit hat es in der menschlichen Gesellschaft bereits mehrmals halbgöttliche und halbmenschliche Kulturen gegeben. Sie haben den Menschen geholfen, zu weiteren wahren Erkenntnissen über das Leben und das Universum zu gelangen. Wenn die Menschheit gegenüber der Manifestation des Dafa in der Menschenwelt die angemessene standhafte Gläubigkeit und Respekt zeigt, werden die Menschen, ihre Rasse und ihre Nation mit Glück gesegnet oder Ehre erlangen. Dafa hat die Himmelskörper, die Universen, das Leben und die gesamte Schöpfung erschaffen. Wenn sich ein Lebewesen von ihm abwendet, dann ist es wirklich verdorben. Wenn sich ein irdischer Mensch nach ihm ausrichten kann, dann ist er ein wirklich guter Mensch und wird Segen und ein glückliches langes Leben erhalten. Wenn du dich als ein Kultivierender dem Dafa angleichen kannst, dann bist du einer, der Tao erhält – eine Gottheit.

Li Hongzhi

24. Mai 2015


 

Inhaltsverzeichnis

Lektion 1  8

Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten  8

Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa  13

Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen  17

Qigong gehört zur vorgeschichtlichen Kultur 20

Qigong ist eben Kultivierung  25

Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht 28

Besonderheiten des Falun Dafa  36

Lektion 2  36

Über das Himmelsauge  36

Die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht 36

Die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens  36

Nicht in den Fünf-Elementen, aus den Drei-Weltkreisen hinaus  36

Über das Trachten  36

Lektion 3  36

Ich betrachte alle Lernenden als meine Schüler 36

Buddhistische Kultivierungswege und Buddhismus  36

Bei der Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren  36

Kultivierungsfähigkeiten und Kultivierungskraft 36

Rückwärtskultivierung und das Borgen der Kultivierungsenergie  36

Besessenheit 36

Kosmische Sprachen  36

Was hat der Lehrer den Lernenden gegeben  36

Energiefeld  36

Wie die Falun Dafa-Lernenden den Kultivierungsweg verbreiten  36

Lektion 4  36

Verlust und Gewinn  36

Die Umwandlung des Karmas  36

Die Xinxing erhöhen  36

Guanding  36

Das Platzieren von Xuanguan  36

Lektion 5  36

Das Falun-Bild  36

Sonderbare Kultivierungswege  36

Üben des häretischen Fa  36

Die Doppelkultivierung von Mann und Frau  36

Die Doppelkultivierung von Körper und Geist 36

Fashen  36

Licht-Öffnen  36

Zhuyouke  36

Lektion 6  36

Kultivierungswahnsinn  36

Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen  36

Das eigene Herz erzeugt Dämonen  36

Das Hauptbewusstsein muss stark sein  36

Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein  36

Kampfkunst-Qigong  36

Geltungssucht 36

Lektion 7  36

Über das Töten  36

Über das Fleischessen  36

Neid  36

Über Krankheitsheilung  36

Heilung im Krankenhaus und Qigong-Heilung  36

Lektion 8  36

Bigu  36

Stehlen von Qi 36

Sammeln von Qi 36

Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie  36

Der Himmelskreis  36

Frohsinn  36

Den Mund kultivieren  36

Lektion 9  36

Qigong und Sport 36

Gedanken  36

Das reine Herz  36

Angeborene Grundlage  36

Erleuchtung  36

Menschen mit großer Grundbefähigung  36

 


 

Lektion 1

 

 

Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten

 

Während des gesamten Verlaufs der Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges stehe ich in der Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Lernenden. Die dabei erzielten Wirkungen sind gut, der Einfluss auf die gesamte Gesellschaft ist auch recht gut. Vor einigen Jahren gab es viele Qigong-Meister, die Kultivierungswege verbreiteten. Alles, was sie erklärten, gehörte zur Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Natürlich meine ich nicht, dass die Kultivierungswege der anderen nicht gut sind, ich sage nur, dass sie Dinge auf hohen Ebenen nicht verbreitet haben. Die Lage des Qigong[1] im ganzen Land kenne ich auch. Sowohl im Inland als auch im Ausland bin ich zurzeit der Einzige, der wirklich einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet. Warum gibt es sonst niemanden, der einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet? Weil es sehr große Probleme, tiefgehende historische Hintergründe und einen sehr großen Bereich betrifft und die davon betroffenen Probleme auch sehr heikel sind. Es kann auch nicht von einem normalen Menschen verbreitet werden, weil Dinge vieler Kultivierungsschulen dabei berührt werden müssen. Vor allem haben wir heute viele Praktizierende, die heute dieses, morgen jenes Qigong lernen und dadurch ihre Körper in arge Unordnung gebracht haben, sie können sich sicher nicht mehr nach oben kultivieren. Während sich die anderen auf einem großen Weg nach oben kultivieren, nimmt er nur Nebenwege. Wenn er dieses kultiviert, stört ihn jenes; wenn er jenes kultiviert, stört ihn dieses, alles stört ihn. Er kann sich nicht mehr weiterkultivieren.

 

All dies werden wir in Ordnung bringen, das Gute wird beibehalten, das Schlechte wird beseitigt, damit wird sichergestellt, dass du dich in Zukunft kultivieren kannst. Aber du musst wirklich gekommen sein, um Dafa[2] zu lernen. Wenn du verschiedene Eigensinne hegst, wenn du die Absicht hast, nach Kultivierungsfähigkeiten zu trachten, Krankheiten zu heilen, eine Theorie anzuhören oder irgendeine schlechte Absicht hast, dann geht all dies nicht. Denn ich habe gesagt, dass ich der Einzige bin, der diese Sache tut. Für solche Sachen gibt es nicht viele Gelegenheiten und ich werde es auch nicht immer so weiterverbreiten. Ich finde, diejenigen, die direkt hören können, wie ich den Kultivierungsweg verbreite und das Fa erkläre, ich sage, das ist wirklich ... Später wirst du es wissen, du wirst diese Zeit für sehr erfreulich halten. Natürlich sprechen wir von Schicksalsverbindungen. Dass ihr alle hier sitzt, ist Schicksalsverbindung.

 

Den Kultivierungsweg zu hohen Ebenen zu verbreiten, überlegt einmal, was das bedeutet? Bedeutet das nicht gerade, Menschen zu erlösen? Werden also Menschen erlöst, so heißt das, dass du bei der wirklichen Kultivierung bist, es geht dann nicht mehr nur um Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Also bei der wirklichen Kultivierung werden dann auch hohe Anforderungen an die Xinxing[3] der Lernenden gestellt. Da wir alle gekommen sind, um Dafa zu lernen, musst du dich als einen wahren Kultivierenden betrachten und du musst auf deine Eigensinne verzichten. Wenn du mit verschiedenen bestimmten Absichten gekommen bist, um den Kultivierungsweg und Dafa zu lernen, kannst du nichts lernen. Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden. In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kämpfen die Menschen gegeneinander und hintergehen sich, wegen einiger persönlicher Vorteile verletzen sie andere. Solch ein Herz muss abgelegt werden. Vor allem wir, die heute den Kultivierungsweg lernen, müssen solch ein Herz erst recht ablegen.

 

Ich rede hier nicht von Krankheitsheilung, wir heilen auch keine Krankheiten. Aber wenn du als wahrer Kultivierender einen kranken Körper hast, kannst du dich nicht kultivieren. Ich werde deinen Körper für dich reinigen. Die Reinigung des Körpers beschränkt sich nur auf diejenigen, die wirklich gekommen sind, um den Kultivierungsweg und das Fa zu lernen. Eins betonen wir: Wenn du jenes Herz nicht ablegen kannst, wenn du deine Krankheiten nicht loslassen kannst, können wir nichts tun und sind dir gegenüber machtlos. Warum? Weil es in diesem Kosmos einen solchen Grundsatz gibt: Angelegenheiten unter den alltäglichen Menschen haben nach der buddhistischen Lehre alle einen schicksalhaften Zusammenhang. Geburt, Altern, Kranksein und Sterben existieren nun einmal unter den alltäglichen Menschen. Durch das Karma[4], das durch die schlechten Taten eines Menschen in der Vergangenheit erzeugt wurde, werden Krankheiten oder Schwierigkeiten verursacht. Leiden zu ertragen, ist nun einmal Karma-Schuld zu begleichen, deshalb darf das keiner nach Belieben ändern. Das zu ändern bedeutet, Schuld nicht begleichen zu müssen. Es darf auch nicht nach Belieben und willkürlich getan werden, sonst bedeutet das, Schlechtes zu tun.

 

Manche meinen, es sei eine Wohltat, andere zu behandeln, ihre Krankheiten zu beseitigen und ihre Gesundheit zu erhalten. Meiner Ansicht nach haben sie alle die Krankheiten nicht wirklich geheilt, sie alle haben die Krankheiten verschoben oder in andere Dinge umgewandelt, sie haben sie nicht entfernt. Um diese Schwierigkeiten wirklich zu beseitigen, muss das Karma beseitigt werden. Wenn jemand wirklich die Krankheiten heilen und das Karma gründlich beseitigen kann, wenn er dies wirklich erreichen kann, ist die Ebene dieses Menschen schon nicht mehr niedrig. Er hat schon einen Grundsatz erkannt, und zwar: Die Grundsätze unter den alltäglichen Menschen dürfen nicht beliebig sabotiert werden. Während der Kultivierung tut ein Kultivierender aus Barmherzigkeit etwas Gutes, heilt andere, beseitigt ihre Krankheiten und erhält sie gesund, das ist erlaubt, aber er kann andere auch nicht voll und ganz heilen. Könnten die Krankheiten eines alltäglichen Menschen wirklich von der Wurzel her beseitigt werden – ein alltäglicher Mensch, der sich nicht kultiviert, ginge hier hinaus, ohne noch irgendwelche Krankheiten zu haben; aus der Türe hinaus bleibt er immer noch ein alltäglicher Mensch und kämpft genauso wie die alltäglichen Menschen für seine persönlichen Vorteile – wie kann sein Karma ohne Weiteres beseitigt werden? Das ist absolut nicht erlaubt.

 

Warum kann das dann für die Kultivierenden getan werden? Weil ein Kultivierender am wertvollsten ist. Er will sich kultivieren, deshalb ist dieser von ihm ausgesendete Gedanke am wertvollsten. Im Buddhismus wird von der Buddha-Natur gesprochen; sobald die Buddha-Natur erscheint, können ihm die Erleuchteten helfen. Was bedeutet das? Wenn ich davon spreche – denn ich verbreite den Kultivierungsweg auf hohen Ebenen und es handelt sich um die Grundsätze auf hohen Ebenen, die davon betroffenen Probleme sind sehr groß. In diesem Kosmos ist, wie wir sehen, das Leben des Menschen nicht in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen entstanden. Das wahre Leben des Menschen ist in den kosmischen Räumen entstanden. Denn in diesem Kosmos gibt es sehr viele verschiedene Substanzen, die Leben erzeugen können. Diese Substanzen können Leben durch gegenseitige Bewegungen erzeugen, das heißt also, das früheste Leben des Menschen stammte aus dem Kosmos. Die kosmischen Räume sind ursprünglich schon barmherzig und besitzen die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren, die Menschen sind mit den gleichen Eigenschaften wie der Kosmos geboren worden. Aber nachdem mehr Lebewesen entstanden sind, hat sich eine Art gesellschaftlicher Beziehung ergeben. Manche unter ihnen sind vielleicht egoistisch geworden, dadurch ist ihre Ebene allmählich herabgesunken, sie können dann nicht mehr auf dieser Ebene bleiben und müssen nach unten fallen. Auf dieser anderen Ebene sind sie jedoch wieder schlechter geworden, hier können sie auch nicht mehr bleiben, dann fallen sie weiter nach unten. Zum Schluss sind sie auf die Ebene der Menschheit heruntergefallen.

 

Die gesamte menschliche Gesellschaft befindet sich auf einer Ebene. Bis hierhin gefallen, aus der Sicht der Kultivierungsfähigkeiten oder in den Augen der großen Erleuchteten, sollten diese Lebewesen eigentlich vernichtet werden. Aber aus Barmherzigkeit haben ihnen die großen Erleuchteten noch eine Chance gegeben, daher ist so eine spezielle Umgebung und so ein spezieller Raum erschaffen worden. Aber die Lebewesen in diesem Raum unterscheiden sich von den Lebewesen in allen anderen kosmischen Räumen. Lebewesen in diesem Raum können Lebewesen in anderen Räumen nicht sehen, sie können das wahre Antlitz des Kosmos nicht sehen, deshalb sind diese Menschen wie in einen Nebel heruntergefallen. Wenn sie von Krankheiten befreit werden wollen, Schwierigkeiten vermeiden und Karma beseitigen wollen, müssen sich diese Menschen kultivieren, zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren. So wird das in allen verschiedenen Kultivierungsarten betrachtet. Der Mensch soll zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren, das erst ist der wahre Zweck des Menschseins. Deshalb, sobald sich der Mensch kultivieren will, wird das als Erscheinen der Buddha-Natur betrachtet. Dieser Gedanke ist am wertvollsten, weil er zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren will; er will aus der Ebene der alltäglichen Menschen herausspringen.

 

Vielleicht habt ihr diesen Satz aus dem Buddhismus gehört: „Sobald die Buddha-Natur erscheint, wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen erschüttert. Wer auch immer das sieht, wird ihm helfen, bedingungslos helfen.“ Im buddhistischen System wird beim Erlösen von Menschen nicht über Bedingungen geredet, es wird kein Entgelt verlangt, ihm kann bedingungslos geholfen werden. Deshalb können wir vieles für die Lernenden tun. Aber für einen alltäglichen Menschen, der nur ein alltäglicher Mensch bleiben und geheilt werden will, geht das nicht. Manche denken: „Wenn ich geheilt bin, dann kultiviere ich mich.“ An die Kultivierung werden keine Bedingungen gestellt; will sich einer kultivieren, dann kultiviert er sich. Aber mit einem kranken Körper oder manche haben noch ziemlich wirre Informationen an sich, manche haben überhaupt kein Qigong praktiziert, manche haben zwar seit Jahrzehnten Qigong praktiziert, sie verweilen aber immer noch auf der Ebene des Qi und haben sich auch nicht nach oben kultiviert.

 

Was tun? Wir werden seinen Körper reinigen, damit er sich zu hohen Ebenen kultivieren kann. Bei der Kultivierung auf der niedrigsten Ebene gibt es einen Vorgang, in dem dein Körper gründlich gereinigt wird, alle schlechten Dinge in den Gedanken, das Karma-Feld rund um den Körper und die Faktoren, die den Körper krank machen, werden vollständig weggeräumt. Werden sie nicht weggeräumt, wie kann man sich mit so einem trüben, schwarzen Körper und so schmutzigen Gedanken zu hohen Ebenen kultivieren? Hier bei uns wird kein Qi geübt. Die Dinge auf den niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben, wir schieben dich über sie hinweg und lassen deinen Körper den krankheits­freien Zustand erreichen. Gleichzeitig setzen wir für dich eine Reihe von bereits fertigen Dingen ein, die auf niedrigen Ebenen als Fundamente gelegt werden müssen und so praktizieren wir schon auf sehr hohen Ebenen.

 

Von der Kultivierung her gesehen, wenn Qi dazugezählt wird, gibt es drei Stufen. Aber bei der wahren Kultivierung (das Üben des Qi zählt nicht dazu) gibt es insgesamt zwei große Stufen: Die eine ist die Kultivierung des weltlichen Fa; die andere ist die Kultivierung des überweltlichen Fa. Dieses weltliche Fa und das überweltliche Fa sind anders als das im Tempel sogenannte „aus dem Weltlichen heraus“ und „in das Weltliche hinein“, die nur etwas Theoretisches sind. Bei uns beziehen sie sich auf die Umwandlung der zwei großen Stufen der wahren Kultivierung des menschlichen Körpers. Im Verlauf der Kultivierung des weltlichen Fa wird der Körper eines Menschen immer wieder und immer wieder gereinigt, deshalb ist sein Körper schon vollständig durch hochenergetische Substanzen ersetzt worden, wenn er die höchste Form des weltlichen Fa erreicht hat. Und die Kultivierung des überweltlichen Fa ist im Großen und Ganzen die Kultivierung eines Buddha-Körpers, eines Körpers, der aus hochenergetischen Substanzen zusammengesetzt ist; alle Kultivierungsfähigkeiten werden erneut auftauchen. Das sind die zwei großen Stufen, die wir meinen.

 

Wir sprechen von Schicksalsverbindung, ihr alle seid jetzt hier und ich kann dieses für euch tun. Hier sind wir jetzt nur ein wenig mehr als zweitausend Menschen, für mehrere Tausende, sogar für noch mehr, für Zehntausende von Menschen kann ich dies auch tun, das heißt: Auf niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben. Nachdem dein Körper gereinigt worden ist, wirst du über sie hinweggeschoben und ich setze für dich ein vollständiges Kultivierungssystem ein, sodass du dich bereits von Anfang an auf hohen Ebenen kultivierst. Aber das beschränkt sich nur auf die Lernenden, die wirklich zum Kultivieren gekommen sind. Nur hier zu sitzen, bedeutet noch nicht, dass du schon ein Kultivierender bist. Erst nach dem grundsätzlichen Wandel deiner Gedanken können wir dieses geben. Nicht nur das, später werdet ihr begreifen, was ich euch eigentlich gegeben habe. Wir sprechen hier auch nicht von Heilung, aber wir sprechen von der ganzheitlichen Regulierung des Körpers der Lernenden, damit du praktizieren kannst. Wenn du einen kranken Körper hast, kann sich überhaupt keine Kultivierungsenergie bei dir entwickeln. Deshalb sollt ihr mich nicht aufsuchen, um euch heilen zu lassen, ich tue das auch nicht. Das Hauptziel meines Erscheinens ist, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anzuleiten.

 

 

Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa

 

Früher haben viele Qigong-Meister gesagt, dass es Grund-, Mittel- und Oberstufen des Qigong gäbe. All dies ist Qi, es sind nur Dinge auf der Ebene des Übens des Qi und es wird noch in Grund-, Mittel- und Oberstufe untergliedert. Was wirklich auf hohen Ebenen liegt, das bleibt in den Köpfen unserer zahlreichen Qigong-Kultivierenden ein weißer Fleck, sie wissen das überhaupt nicht. Alles, was wir später erklären, ist das Fa auf hohen Ebenen. Außerdem will ich den Ruf der Kultivierung berichtigen. Während des Kurses werde ich manche negative Erscheinungen im Kultivierungskreis ansprechen. Wie wir sie betrachten und damit umgehen, werde ich erklären; außerdem sind bei der Verbreitung des Kultivierungsweges und bei der Erklärung des Fa auf hohen Ebenen alle betroffenen Bereiche und betroffenen Probleme relativ groß, sogar sehr heikel und all dies will ich auch zur Sprache bringen; manche aus anderen Räumen stammende Störungen in unserer Gesellschaft der alltäglichen Menschen, vor allem die Störungen im Kultivierungskreis, werde ich auch zur Sprache bringen, gleichzeitig werde ich diese Probleme für unsere Lernenden lösen. Wenn diese Probleme nicht gelöst werden, kannst du nicht praktizieren. Um diese Probleme von Grund auf zu lösen, müssen wir euch als wahre Kultivierende betrachten, erst dann können wir dies tun. Natürlich ist es nicht leicht, deine Gedanken auf einmal umzuwandeln, im Laufe des Kurses wirst du allmählich deine Gedanken umwandeln und ich hoffe auch, dass ihr alle aufmerksam zuhört. Ich verbreite den Kultivierungsweg anders als die anderen. Mancher verbreitet seinen Kultivierungsweg, indem er nur ganz kurz die Prinzipien seines Kultivierungsweges erklärt, danach die „Informationen“ empfangen lässt, eine Reihe von Übungen beibringt und das war’s. An diese Art der Verbreitung des Kultivierungsweges sind die Menschen schon gewöhnt.

 

Bei der wirklichen Verbreitung des Kultivierungsweges muss das Fa, das Tao[5] erklärt werden. In dem zehnteiligen Kurs werde ich alle Grundsätze der hohen Ebenen ausführlich erklären, erst dann kannst du dich kultivieren; sonst kannst du dich überhaupt nicht kultivieren. Alles, was die anderen verbreitet haben, sind Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Wenn du dich zu hohen Ebenen kultivieren willst, aber nicht vom Fa der hohen Ebenen angeleitet wirst, kannst du dich nicht kultivieren. Das ist wie in die Schule gehen: Wenn du mit den Lehrbüchern der Grundschule auf die Universität gehst, bleibst du immer noch ein Grundschüler. Mancher meint, er habe viel über Qigong gelernt, dieses Qigong und jenes Qigong; er hat einen ganzen Stapel Abschlusszeugnisse, aber seine Kultivierungsenergie ist immer noch nicht gewachsen. Er glaubt, das sei schon das Wesen und das Ganze des Qigong. Nein, das ist nur die Oberfläche des Qigong, Dinge der niedrigsten Ebene. Qigong ist nicht nur so etwas, es ist Kultivierung, etwas Umfassendes und Tiefgehendes. Außerdem gibt es auf unterschiedlichen Ebenen noch unterschiedliches Fa, deshalb gleicht es nicht den Dingen vom Üben des Qi, die wir jetzt kennen, wie viel du auch davon lernen magst, es ist immer dasselbe. Ein Beispiel: Du hast die Lehrbücher der englischen Grundschule studiert, du hast die Lehrbücher der amerikanischen Grundschule studiert, du hast die Lehrbücher der japanischen Grundschule studiert, die Lehrbücher der chinesischen Grundschule hast du auch studiert, aber du bleibst immer noch ein Grundschüler. Je mehr du von dem Stoff der niedrigen Ebene des Qigong lernst und dich davon füllen lässt, umso schädlicher ist es für dich, an deinem Körper ist schon alles durcheinander.

 

Eins will ich noch betonen, bei unserer Kultivierung wird der Kultivierungsweg verbreitet und das Fa erklärt. Manche Mönche im Tempel, besonders diejenigen aus der Zen-Schule, denken sich vielleicht ihren Teil dazu. Sobald vom Erklären des Fa die Rede ist, hören sie am liebsten weg. Warum? Die Zen-Schule meint: „Das Fa kann nicht erklärt werden; sobald das Fa erklärt wird, ist es kein Fa mehr; es gibt kein Fa zu erklären, es kann nur vom Herzen erkannt und vom Geist begriffen werden.“ Deshalb kann in der Zen-Schule bis heute noch kein Fa erklärt werden. Die Dinge, die Bodhidharma in der Zen-Schule überliefert hat, sind auf einen Satz von Shakyamuni zurückzuführen. Shakyamuni hat gesagt: „Es gibt kein festes Fa.“ Nach diesem Satz von Shakyamuni hat er die Zen-Schule gegründet. Wir sagen, dass diese Schule in ein Büffelhorn hineingekrochen ist. Wieso heißt es „in das Büffelhorn hineinkriechen“? Als Bodhidharma zuerst hineinkroch, kam es ihm noch geräumig vor; als der zweite Patriarch hineinkroch, war es nicht mehr so geräumig; beim dritten Patriarchen ging es noch; beim vierten Patriarchen war es schon sehr eng; für den fünften Patriarchen gab es kaum noch Platz zum Hineinkriechen; beim sechsten Patriarchen, Huineng, war das Ende erreicht und weiter ging es dann nicht mehr. Wenn du heute das Fa in der Zen-Schule lernst, frag lieber nicht; wenn du eine Frage stellst, kriegst du im Handumdrehen eins mit dem Stock übergezogen, das nennt man „Stockschrei“. Das bedeutet: Du sollst nicht fragen, sondern es selbst erkennen. Du sagst: „Ich bin gekommen, weil ich nichts weiß, was soll ich erkennen? Und dann ziehst du mir eins mit dem Stock über?!“ Das heißt also, dass das Ende des Büffelhorns schon erreicht ist, es gibt nichts mehr zu erklären. Bodhidharma hat auch gesagt, er kann es nur bis zum sechsten Patriarchen überliefern, danach geht es nicht mehr. Inzwischen sind bereits mehrere Jahrhunderte vergangen, heute gibt es jedoch immer noch Menschen, die sich an die Lehre der Zen-Schule klammern und sie nicht loslassen. Was ist die wahre Bedeutung der Worte Shakyamunis: „Es gibt kein festes Fa“? Shakyamuni befand sich auf der Ebene des Tathagatas[6], auch viele der späteren Mönche haben die Herzensstimmung, die wahre Bedeutung des von Shakyamuni erklärten Fa sowie die wahre Bedeutung seiner Worte auf seiner Ebene, auf seinem geistigen Horizont nicht erkannt. Deshalb haben die Nachfolger es einmal so und einmal so ausgelegt, die Auslegungen waren ein einziges Durcheinander. Sie meinten, „es gibt kein festes Fa“ bedeute, dass man es nicht erklären soll; wenn es erklärt wird, sei es kein Fa mehr. In Wirklichkeit bedeutet es das nicht. Nachdem Shakyamuni unter dem Bodhi-Baum zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen war, hatte er nicht sofort die Ebene des Tathagatas erreicht. Während der gesamten 49 Jahre der Verbreitung des Fa hatte er sich auch ständig erhöht. Jedes Mal, wenn er sich um eine Ebene erhöht hatte, blickte er zurück und bemerkte, dass das eben von ihm erklärte Fa schon nicht mehr stimmte. Nach einer weiteren Erhöhung bemerkte er, dass das von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. Als er sich dann noch weiter erhöht hatte, bemerkte er, dass das eben von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. In den gesamten 49 Jahren hatte er sich ständig auf diese Weise erhöht. Jedes Mal, nachdem er sich um eine Ebene erhöht hatte, bemerkte er, dass das von ihm vorher erklärte Fa auf einer sehr niedrigen Erkenntnisstufe lag. Er hatte auch noch bemerkt, dass das Fa jeder Ebene die Verkörperung des Fa auf der jeweiligen Ebene ist, jede Ebene hat Fa, aber es ist nicht die absolute Wahrheit im Kosmos. Außerdem ist das Fa einer höheren Ebene im Vergleich zum Fa einer niedrigeren Ebene näher an den kosmischen Eigenschaften, deshalb sagte er: „Es gibt kein festes Fa.“

 

Zum Schluss sagte Shakyamuni auch noch: „Ich habe in meinem ganzen Leben kein Fa erklärt.“ Die Zen-Schule verstand das wieder so, dass es kein Fa zu erklären gäbe. In den letzten Jahren seines Lebens erreichte Shakya­muni schon die Ebene des Tathagatas, warum sagte er, er habe kein Fa erklärt? Was meinte er eigentlich damit? Er meinte: „Obwohl ich die Ebene des Tathagatas schon erreicht habe, habe ich den endgültigen Grundsatz, das endgültige Fa des Kosmos noch nicht gesehen.“ Deshalb ließ er seine Nachfolger seine Worte nicht für die absolute, unveränderbare Wahrheit halten, denn sonst würden die Nachfolger auf der Ebene des Tathagatas oder unterhalb der Ebene des Tathagatas eingeschränkt und könnten nicht zu höheren Ebenen durchbrechen. Die Nachfolger konnten die wahre Bedeutung dieser Worte nicht verstehen, sie glaubten, das Fa sei kein Fa mehr, wenn es erklärt wird; so haben sie das verstanden. In Wirklichkeit meinte Shakyamuni damit: Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa, das Fa jeder Ebene ist nicht die absolute Wahrheit im Kosmos, jedoch hat das Fa von dieser Ebene Anleitungswirkung auf dieser Ebene. In Wirklichkeit hat er diesen Grundsatz erklärt.

 

Früher haben viele Menschen, vor allem in der Zen-Schule, immer ein solches Vorurteil und solch eine extrem falsche Erkenntnis beibehalten. Wenn man dir nichts beibringt, was könnte dich dann zum Praktizieren anleiten, wie könntest du dann praktizieren, wie solltest du dich kultivieren? Im Buddhismus gibt es viele buddhistische Geschichten, manche haben vielleicht gelesen: Jemand ist in den Himmel gekommen, im Himmelreich stellte er fest, dass jedes Wort vom „Vajrasutra“[7] da oben anders ist als das vom „Vajrasutra“ da unten, die Bedeutungen sind auch anders. Warum ist dieses „Vajrasutra“ anders geworden als das „Vajrasutra“ unter den alltäglichen Menschen? Manche sagen: „Die Sutren in der Sukhavati-Welt[8] unterscheiden sich vollkommen von denen da unten, sie sind überhaupt nicht mehr gleich, nicht nur die Worte sind anders, sondern ihr Sinn und ihre Bedeutung sind auch anders geworden, alles hat sich geändert.“ In Wirklichkeit bedeutet das: Dasselbe Fa hat auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Veränderungs- und Erscheinungsformen, es kann unterschiedliche Anleitungs­wirkungen für die Kultivierenden auf unterschiedlichen Ebenen haben.

 

Ihr wisst, im Buddhismus gibt es ein kleines Heft, und zwar „Reisebericht über die westliche Sukhavati-Welt“, darin steht: Ein Mönch praktizierte im Lotussitz, sein Urgeist ging in die Sukhavati-Welt und sah Erscheinungen, hielt sich dort einen Tag lang auf, kam dann zur Menschenwelt zurück, da waren schon sechs Jahre vergangen. Hat er gesehen oder nicht? Ja, aber was er gesehen hat, ist nicht das wahre Antlitz. Warum? Weil seine Ebene nicht ausreichte. Ihm konnte nur die Verkörperung des Fofa, die er sehen sollte, auf seiner Ebene gezeigt werden. Denn jene Welt ist eben ein Gebilde und eine Verkörperung des Fa und so konnte er das wahre Antlitz nicht sehen. Ich sage, dieses „es gibt kein festes Fa“ hat nun einmal diese Bedeutung.

 

 

Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen

 

Im Buddhismus wurde schon immer diskutiert, was Fofa ist. Manche meinen, das im Buddhismus erklärte Fa sei das Ganze des Fofa. Aber eigentlich ist es das nicht. Das von Shakyamuni erklärte Fa wurde nur für die alltäglichen Menschen von vor 2.500 Jahren erklärt, die auf äußerst niedrigen Ebenen waren, also für die Menschen, die gerade eben aus der primitiven Gesellschaft heraustraten und deren Gedanken relativ einfältig waren. Die End-Fa-Zeit, über die er redete, ist genau heute. Mit jenem Fa können sich die heutigen Menschen schon nicht mehr kultivieren. In der End-Fa-Zeit können sich die Mönche im Tempel kaum noch selbst erlösen, geschweige denn andere. Shakyamuni hat das Fa der damaligen Situation entsprechend überliefert, außerdem hat er auch nicht alles vom Fofa, von dem er auf seiner Ebene wusste, erklärt. Es ist auch unmöglich, es ewig unverändert zu erhalten.

 

Die Gesellschaft entwickelt sich, die Gedanken der Menschheit sind auch immer komplizierter geworden, es ist nicht mehr so einfach für die Menschen, sich auf diese Weise weiterzukultivieren. Das Fa im Buddhismus kann nicht das Ganze des Fofa umfassen, es ist nur ein winziger Teil des Fofa. Es gibt noch viele buddhistische große Fa, die unter dem Volk oder über Generationen hinweg an einen einzigen Nachfolger überliefert wurden. Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa, unterschiedliche Räume haben unterschiedliches Fa, all dies sind die unterschiedlichen Verkörperungen des Fofa in den jeweiligen Räumen und auf den jeweiligen Ebenen. Shakyamuni sagte auch, dass es 84.000 Schulen zur Kultivierung zum Buddha gibt. Im Buddhismus gibt es aber nur die Zen-Schule, die Jingtu-Schule[9], die Tiantai-Schule, die Huayan-Schule, den Tantrismus und so weiter, etwas mehr als zehn Schulen, sie können nicht das Ganze des Fofa umfassen. Shakyamuni selbst hat auch nicht das Ganze von seinem Fa überliefert, er hat nur entsprechend der Aufnahmefähigkeit der damaligen Menschen einen Teil davon überliefert.

 

Also, was ist eigentlich Fofa? Die grundlegendsten Eigenschaften dieses Kosmos Zhen, Shan, Ren, sie sind die höchste Verkörperung des Fofa, sie sind das grundlegendste Fofa. Fofa hat auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Verkörperungsformen, auf unterschiedlichen Ebenen hat es unterschiedliche Anleitungswirkungen; je niedriger die Ebenen sind, desto riesiger und vielfältiger sind die Erscheinungen. Teilchen der Luft, Stein, Holz, Erde, Stahl, menschliche Körper: In allen Substanzen existieren die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren; in alten Zeiten wurde gesagt, dass alles im Kosmos aus den Fünf-Elementen zusammengesetzt ist und alles hat auch die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. Die Kultivierenden können die konkrete Verkörperung des Fofa nur auf der Ebene erkennen, die sie durch ihre Kultivierung erreicht haben, das ist die Fruchtposition, die Ebene ihrer Kultivierung. In der Breite erklärt, ist das Fa sehr groß. Von einem äußerst hohen Punkt aus erklärt, ist es dann sehr einfach, denn das Fa ist wie eine Pyramide. Auf äußerst hohen Ebenen kann es schon in nur drei Worten zusammengefasst werden, diese sind Zhen, Shan, Ren. Wenn es auf der jeweiligen Ebene erscheint, ist es aber äußerst kompliziert. Nimm den Menschen als Beispiel, im taoistischen System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet, der Mensch hat einen materiellen Körper, aus dem materiellen Körper allein kann jedoch kein vollständiger Mensch gebildet werden, dazu müssen noch die Temperamente, das Naturell, die Eigenschaften und die Urgeiste existieren, erst dann kann ein vollständiger, selbstständiger Mensch mit eigenem Charakter gebildet werden. Das gilt auch für diesen unseren Kosmos, es gibt das Milchstraßensystem, andere Galaxien, es gibt auch Leben und Wasser, alles in diesem Kosmos gehört zur materiellen Existenz; aber zugleich existieren auch die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. In den Teilchen jeder Substanz sind diese Eigenschaften enthalten, auch in den äußerst kleinen Teilchen sind diese Eigenschaften enthalten.

 

Diese Eigenschaften Zhen, Shan, Ren sind der Maßstab, Gut und Schlecht im Kosmos zu beurteilen. Was ist gut, was ist schlecht? Es wird eben mit ihnen beurteilt. Mit der De, von der wir früher sprachen, ist es genauso. Natürlich haben sich die moralischen Normen der heutigen menschlichen Gesellschaft schon geändert, die moralischen Maßstäbe sind schon verdreht. Wer heute Lei Feng als Vorbild nimmt, wird wahrscheinlich als geisteskrank bezeichnet. Aber wer hätte ihn in den 50er-, 60er-Jahren für geisteskrank gehalten? Die moralischen Normen der Menschheit rutschen schnell ab, die Sitten der Welt verschlechtern sich von Tag zu Tag, die Menschen sind nur auf Profit aus, wegen ein paar persönlicher Vorteile wird anderen geschadet und gegeneinander gekämpft und dabei wird kein Mittel gescheut. Überlegt einmal, kann es erlaubt sein, dass das so weitergeht? Mancher tut Schlechtes, wenn du ihm sagst, dass er Schlechtes tut, glaubt er es noch nicht einmal, er glaubt wirklich nicht, dass er Schlechtes tut; mancher misst sich an den bereits verfallenen moralischen Normen und meint, dass er besser sei als andere, denn die Maßstäbe haben sich bereits geändert. Ganz gleich, wie sich die moralischen Maßstäbe der Menschheit auch verändern, die kosmischen Eigenschaften bleiben jedoch unverändert, sie sind der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen. Ein Kultivierender muss sich also entsprechend den kosmischen Eigenschaften fordern und nicht dem Maßstab der alltäglichen Menschen entsprechen. Wenn du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren willst, wenn du dich nach oben kultivieren willst, musst du nach diesem Maßstab handeln. Wenn ein Mensch den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren entsprechen kann, dann erst ist er ein guter Mensch; wenn ein Mensch diesen Eigenschaften zuwiderhandelt, ist er ein wirklich schlechter Mensch. Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft sagen vielleicht manche, dass du schlecht bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich schlecht; manche sagen, dass du gut bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich gut. Wenn du dich als ein Kultivierender diesen Eigenschaften angleichst, dann bist du ein Mensch, der Tao erlangt hat. So einfach ist der Grundsatz.

 

Bei der Kultivierung von Zhen, Shan, Ren im taoistischen System liegt der Schwerpunkt auf Zhen[10]. Daher heißt es im taoistischen System, das Wahre zu kultivieren, das Naturell zu vervollkommnen, Wahres zu sagen, Wahres zu tun, ein wahrer Mensch zu sein, zum Ursprung, zum Wahren zurückzukehren und zum Schluss wird man durch Kultivierung zu einem „wahren Menschen“. Ren und Shan werden auch kultiviert, aber der Schwerpunkt der Kultivierung liegt auf Zhen. Im buddhistischen System liegt der Schwerpunkt der Kultivierung von Zhen, Shan, Ren auf Shan[11]. Durch die Kultivierung von Shan kann große Barmherzigkeit herauskultiviert werden; wenn Barmherzigkeit bei jemandem auftaucht, sieht er, dass alle Wesen leiden, deshalb gelobt er, alle Wesen zu erlösen. Zhen und Ren werden auch kultiviert, aber der Schwerpunkt der Kultivierung liegt auf Shan. Falun Dafa, unsere Schule, richtet sich nach dem höchsten Maßstab des Kosmos – Zhen, Shan, Ren[12] werden gleichzeitig kultiviert. Der Kultivierungsweg, den wir praktizieren, ist sehr groß.

 

 

Qigong gehört zur vorgeschichtlichen Kultur

 

Was ist Qigong? Das wird von vielen Qigong-Meistern erklärt, ich erkläre es jedoch anders als sie. Viele Qigong-Meister sprechen auf jener Ebene darüber, ich spreche von den Kenntnissen über das Qigong auf noch höheren Ebenen und das ist völlig anders als ihre Kenntnisse. Manche Qigong-Meister sagen, Qigong habe in China eine Geschichte von 2.000 Jahren; manche sagen, Qigong habe eine Geschichte von 3.000 Jahren; manche sagen, Qigong habe eine Geschichte von 5.000 Jahren und sei ungefähr so alt wie die Zivilisationsgeschichte des chinesischen Volkes; manche sagen, von den archäologischen Funden her gesehen, habe Qigong eine Geschichte von 7.000 Jahren und sei viel älter als die Zivilisationsgeschichte des chinesischen Volkes. Ganz gleich, wie sie auch versuchen, das zu erkennen, sie meinen, sie sei nicht viel älter als die Zivilisationsgeschichte der Menschheit. Nach der Evolutionstheorie Darwins hätten sich die Wasserpflanzen zu Wassertieren entwickelt; dann seien sie aufs Land gekrochen; später auf die Bäume geklettert; danach seien sie wieder auf die Erde gekommen und zu Affenmenschen geworden; schließlich hätten sie sich zur modernen Menschheit mit Kultur und Denken entwickelt. Nach dieser Theorie gerechnet, wäre die wirkliche Zivilisation der Menschheit nicht älter als 10.000 Jahre. Noch früher gab es nicht einmal so etwas wie Knoten in Schnüre zu schlingen zum Zweck der Aufzeichnung. Sie hätten sich noch mit Baumblättern bekleidet und rohes Fleisch gegessen; noch früher konnten sie vielleicht nicht einmal Feuer benutzen und seien völlig wilde, primitive Menschen gewesen.

 

Aber wir haben etwas entdeckt, das eine Frage aufwirft, nämlich an vielen Orten der Welt sind zahlreiche Spuren von Zivilisationen hinterlassen worden, die weit über die Zivilisationsgeschichte unserer Menschheit hinausgehen. Alle diese alten Funde haben technologisch gesehen ein sehr hohes Niveau erreicht; das künstlerische Niveau betreffend sind sie hervorragend, es scheint so, als ob die modernen Menschen einfach die Künste der Menschen aus alten Zeiten nachahmen. Sie sind sehr bewundernswert. Aber sie sind aus der Zeit von vor über hunderttausend, mehreren Hunderttausend, mehreren Millionen, ja sogar mehreren Hundert Millionen Jahren hinterlassen worden. Überlegt einmal, treibt das nicht Scherze mit der heutigen Geschichte? Eigentlich ist das auch kein Scherz, denn die Menschheit vervollkommnet sich ständig weiter und lernt sich selbst immer wieder neu kennen. Genauso entwickelt sich die Gesellschaft, die Kenntnisse am Anfang müssen nicht unbedingt absolut richtig gewesen sein.

 

Wahrscheinlich haben viele von den „vorgeschichtlichen Kulturen“ gehört, die auch „vorgeschichtliche Zivilisationen“ genannt werden, wir sprechen nun über diese vorgeschichtlichen Zivilisationen. Auf der Erde gibt es Asien, Europa, Südamerika, Nordamerika, Ozeanien, Afrika und die Antarktis, sie werden von den Geologen als „Kontinentalplatten“ bezeichnet. Seit der Entstehung der Kontinentalplatten bis heute sind bereits mehrere Dutzend Millionen Jahre vergangen. Das heißt, viele Landmassen sind aus dem Meer emporgestiegen, während viele andere zum Meeresboden abgesunken sind; seitdem sie ihren jetzigen Zustand haben, sind schon mehrere Dutzend Millionen Jahre vergangen. Aber an vielen Stellen auf dem Boden des Ozeans wurden große Bauwerke aus alten Zeiten gefunden, diese Bauwerke mit sehr feinen Bildhauereien sind kein Kulturerbe der heutigen Menschheit, also müssen sie vor dem Versinken zum Meeresboden erbaut worden sein. Wer hat denn diese Zivilisationen vor Dutzenden Millionen von Jahren erschaffen? Damals waren die Menschen noch nicht einmal Affen, wie konnten sie diese Dinge von solch hoher Intelligenz erschaffen? Die Archäologen in der Welt haben eine Art Lebewesen entdeckt, das „Trilobit“ genannt wird. Es lebte in der Zeit von vor 600 Millionen bis 260 Millionen Jahren, danach gab es diese Art Lebewesen nicht mehr. Ein amerikanischer Wissenschaftler hat das Fossil eines Trilobiten gefunden, darauf befindet sich auch noch der Fußabdruck eines Menschen, es ist sehr deutlich zu erkennen, dass ein Mensch seinen Fuß im Schuh darauf gesetzt hat. Treibt das nicht Scherze mit den Historikern? Wie kann es nach der Evolutionstheorie Darwins vor 260 Millionen Jahren Menschen gegeben haben?

 

Im Museum der staatlichen Universität von Peru gibt es einen Stein mit einer eingemeißelten Menschenfigur, laut Forschungsergebnissen wurde diese Menschenfigur vor 30.000 Jahren eingemeißelt. Diese Figur stellt aber einen bekleideten Menschen mit Hut, Schuhen und sogar mit einem Fernrohr in der Hand bei der Beobachtung von Himmelskörpern dar. Wie konnten die Menschen vor 30.000 Jahren Stoff weben und sich bekleiden? Noch unvorstellbarer ist es, dass er die Himmelskörper mit einem Fernrohr beobachtete und auch noch gewisse astronomische Kenntnisse hatte. Wir waren immer der Meinung, dass das Fernrohr von dem Europäer Galileo Galilei erfunden wurde und von da an bis heute sind nur mehr als 300 Jahre vergangen. Wer hat dann dieses Fernrohr vor 30.000 Jahren erfunden? Es gibt noch sehr viele ungelöste Rätsel. Beispielsweise gibt es viele Felsmalereien in Berghöhlen in Frankreich, Südafrika und in den Alpen, die sehr lebensecht und naturgetreu sind. Diese eingemeißelten Menschenfiguren sind sehr fein und sogar mit einer Art Mineralfarbe bemalt. Diese Menschenfiguren sind aber wie moderne Menschen bekleidet, es sieht ein bisschen nach westlichen Anzügen aus, sie haben enge Hosen an. Manche haben pfeifenartige Gegenstände in der Hand, manche halten Gehstöcke und tragen Hüte. Wie hätten die Affen vor mehreren Hunderttausenden von Jahren so ein hohes künstlerisches Niveau erreichen können?

 

Etwas aus noch früherer Zeit: Die afrikanische Republik Gabun hat Uranerz, dieses Land ist relativ rückständig und kann das Uranerz nicht selbst anreichern, es wurde in die entwickelten Länder exportiert. 1972 hat eine französische Firma dieses Uranerz importiert. Im Labortest wurde festgestellt, dass das Uranerz bereits verhüttet und verwendet worden war. Sie haben sich sehr gewundert und Wissenschaftler und Techniker zur Untersuchung dorthin geschickt, Wissenschaftler vieler Länder sind zur Untersuchung dorthin gegangen. Am Ende wurde nachgewiesen, dass das Uranerz-Bergwerk ein großer Kernreaktor war, und zwar mit einer sehr rationellen Anordnung. Wir heutigen Menschen könnten ihn noch nicht einmal so bauen. Wann wurde er gebaut? Vor zwei Milliarden Jahren und 500.000 Jahre lang war er in Betrieb. Das sind einfach astronomische Zahlen und es lässt sich überhaupt nicht mit der Evolutionstheorie Darwins erklären, es gibt noch viele solcher Dinge. Was in Kreisen von Wissenschaft und Technik entdeckt wurde, reicht schon vollkommen aus, um die heutigen Lehrbücher umzuschreiben. Nachdem die eigenen alten Anschauungen der Menschheit zu einer Reihe von Arbeits- und Denkweisen geführt haben, wird es sehr schwer, neue Erkenntnisse zu akzeptieren. Auch wenn die Wahrheit zutage tritt, wagen die Menschen nicht, sie zu akzeptieren, instinktiv verdrängen sie sie. Durch die Einflüsse der traditionellen Anschauungen gibt es zurzeit niemanden, der diese Dinge systematisiert, daher halten die Anschauungen der Menschen mit der Entwicklung einfach nicht Schritt. Sobald du von solchen Dingen redest, die zwar nicht popularisiert, aber schon entdeckt worden sind, wird jemand einfach sagen, das sei Aberglaube und kann es nicht akzeptieren.

 

Viele mutige Wissenschaftler im Ausland haben bereits öffentlich anerkannt, dass dies eine Art vorgeschichtlicher Kultur ist, und zwar eine Zivilisation vor unserer diesmaligen menschlichen Zivilisation, das heißt, vor unserer diesmaligen Zivilisation existierten auch schon Zivilisationsperioden und das mehr als nur einmal. Von den archäologischen Funden her gesehen, sind sie keine Erzeugnisse aus einer Zivilisationsperiode. Deshalb wird geglaubt, dass – nachdem mehrere menschliche Zivilisationen vernichtende Schläge erlitten haben – nur wenige Menschen überlebten, sie lebten primitiv und vermehrten sich allmählich wieder, und wieder entstand eine neue Menschheit, die in eine neue Zivilisation eintrat. Dann ging diese wieder der Vernichtung entgegen, danach vermehrte sie sich wieder und es entstand eine neue Menschheit; so durchliefen sie solche unterschiedlichen zyklischen Veränderungen. Die Physiker sagen, die Bewegungen der Materie seien gesetzmäßig, die Veränderungen unseres gesamten Kosmos sind auch gesetzmäßig.

 

Die Bewegung unseres Erdballs in diesem grandiosen Universum und während der Rotation des Milchstraßensystems kann nicht reibungslos sein, es ist gut möglich, dass die Erde auf irgendein anderes Gestirn stößt oder andere Probleme entstehen und dadurch sehr große Katastrophen verursacht werden. Aus der Sicht unserer Kultivierungsfähigkeiten ist das genauso eingerichtet worden. Ich habe das einmal genau nachgeprüft und festgestellt, dass die Menschheit sich 81 Mal vollständig in einem Vernichtungszustand befand, nur ganz wenige Menschen überlebten und ein kleines Erbe der vorgeschichtlichen Zivilisation wurde hinterlassen, sie traten in die nächste Periode ein und führten ein primitives Leben. Die Menschen vermehrten sich und schließlich entstand wiederum eine Zivilisation. Über die Veränderungen in diesen 81 Zyklen hinaus bin ich noch nicht zum Ursprung gekommen. Die Chinesen reden von himmlischer Zeitkonstellation, irdischen Vorteilen und menschlicher Harmonie. Unterschiedliche Veränderungen der himmlischen Erscheinungen, unterschiedliche himmlische Zeitkonstellationen führen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Zuständen in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen. Nach der Physik sind die Bewegungen der Materie gesetzmäßig und bei den Bewegungen des Kosmos ist es genauso.

 

Mit der vorhin erklärten vorgeschichtlichen Kultur will ich euch vor allem sagen: Qigong ist auch nicht von unserer heutigen Menschheit erfunden worden, es ist auch über unzählige Zeiten hinweg hinterlassen worden und es ist auch eine Art vorgeschichtlicher Kultur. In den heiligen Schriften können wir auch einige Ausführungen darüber finden. Shakyamuni hat seinerzeit gesagt, er habe sich vor mehreren Hundert Millionen von Jie[13] schon erfolgreich kultiviert und Tao erlangt. Wie viele Jahre hat ein Jie? Ein Jie ist gleich mehrere Hundert Millionen von Jahren, so eine riesengroße Zahl, einfach unvorstellbar. Wenn das wahr ist, stimmt das dann nicht mit der Geschichte der Menschheit und mit den Veränderungen des gesamten Erdballs überein? Außerdem sagte Shakyamuni noch, dass es vor ihm noch sechs Urbuddhas gab und dass er selbst noch Meister hatte und so weiter, sie alle hatten Tao vor vielen Hunderten von Millionen von Jie durch Kultivierung erreicht. Wenn das alles wahr ist, gibt es dann heute solche Kultivierungsmethoden unter den in der Gesellschaft verbreiteten wahrhaft orthodoxen Kultivierungswegen und wirklich überlieferten Kultivierungswegen? Wenn ich darauf antworte, werde ich sicherlich Ja sagen, aber sie sind selten zu finden. Die Anzahl von falschen Qigong, Pseudo-Qigong und die Anzahl der Menschen mit Besessenheit, die die Menschen mit selbst gebastelten Dingen betrügen, übertreffen heutzutage die Anzahl der wahren Qigong um ein Vielfaches, es ist schwierig, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden. Wahre Qigong sind nicht einfach zu erkennen und lassen sich auch nicht einfach finden.

 

In Wirklichkeit wurde nicht nur Qigong über unzählige Zeiten hinweg hinterlassen, Taiji, Hetu, Luoshu, I-Ging, Acht Trigramme und so weiter sind alle aus der vorgeschichtlichen Zeit hinterlassen worden. Deshalb, wenn wir sie heute aus der Sicht der alltäglichen Menschen erforschen und zu erkennen suchen, können wir sie nicht begreifen, ganz gleich, wie sehr wir sie auch erforschen. Auf der Ebene der alltäglichen Menschen, aus ihrer Sicht und von ihrem geistigen Horizont her kann das Wahre nicht verstanden werden.

 

 

Qigong ist eben Kultivierung

 

Wozu dient das Qigong eigentlich, wenn es bereits eine so lange Geschichte hat? Ich sage euch, bei uns ist es ein großes buddhistisches Fa zur Kultivierung, dabei wird man sich natürlich zum Buddha kultivieren; und im taoistischen System kultiviert man sich natürlich zum Tao, um Tao zu erreichen. Ich sage euch, das Wort „Buddha“ ist nichts Abergläubisches. Das Wort „Buddha“ stammt aus dem Sanskrit, der altindischen Sprache. Damals, als es nach China überliefert wurde, hatte es zwei Schriftzeichen, es hieß „Fo Tuo“, manche haben das Wort auch als „Fu Tu“ übersetzt. Beim Hin- und Herüberliefern haben wir Chinesen ein Schriftzeichen weggelassen und nannten es daher „Fo“. Was bedeutet es dann, ins Chinesische übersetzt? Es bedeutet Erleuchteter, ein durch Kultivierung erleuchteter Mensch. Wo ist da das Abergläubische?

 

Überlegt einmal, durch Kultivierung können besondere Kultivierungsfähigkeiten auftauchen. Zurzeit sind sechs Arten von Kultivierungsfähigkeiten in der Welt öffentlich anerkannt, das sind aber noch nicht alle, ich sage, es gibt über zehntausend Arten von wahren Kultivierungsfähigkeiten. Wenn jemand dort sitzt und seine Hände und Füße nicht bewegt, kann er schon etwas tun, was andere nicht einmal mit Händen und Füßen tun können; er kann die wahren Grundsätze in verschiedenen Räumen des Kosmos und das wahre Antlitz des Kosmos sehen; er kann sehen, was alltägliche Menschen nicht sehen können. Ist dieser Mensch dann nicht einer, der durch Kultivierung Tao erlangt hat? Ist er nicht ein großer Erleuchteter? Kann man sagen, dass er einem alltäglichen Menschen gleicht? Ist er nicht schon ein durch Kultivierung erleuchteter Mensch? Ist es dann nicht richtig, ihn Erleuchteter zu nennen? Übersetzt in die altindische Sprache heißt es Buddha. In Wirklichkeit ist es eben so, Qigong dient eben dazu.

 

Sobald von Qigong die Rede ist, sagen manche: „Wer übt schon Qigong, wenn er keine Krankheiten hat?“ Das klingt, als diene Qigong nur zur Krankheitsbeseitigung, diese Erkenntnis ist sehr oberflächlich, sehr oberflächlich. Das liegt auch nicht an euch, weil viele Qigong-Meister die Dinge von Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung betreiben, sie reden alle über Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, niemand hat es auf hohen Ebenen erklärt. Damit ist nicht gemeint, dass ihre Kultivierungswege nicht gut sind. Ihre Mission ist eben, Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung zu verbreiten und Qigong zu popularisieren. Viele Menschen wollten sich zu hohen Ebenen kultivieren, sie hatten diesen Gedanken und diesen Wunsch, kultivierten sich aber ohne Fa, sodass sie zum Schluss auf große Schwierigkeiten stießen und noch viele Probleme entstanden. Natürlich, wenn ein Kultivierungsweg wirklich auf hohen Ebenen verbreitet wird, sind Fragen von sehr hohen Ebenen davon betroffen. Deshalb stehen wir in der Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Menschen, die gesamte Wirkung der Verbreitung des Kultivierungsweges ist gut. Manche Dinge sind wirklich sehr hoch. Wenn davon die Rede ist, hört es sich wie Aberglaube an, aber wir werden es nach Möglichkeit mithilfe der modernen Wissenschaft erklären.

 

Sobald wir über manche Dinge reden, wird jemand sagen, das sei Aberglaube. Warum? Sein Maßstab ist, dass das, was die Wissenschaft noch nicht erkannt hat oder womit er selbst noch nicht in Berührung gekommen ist oder wovon er meint, dass es nicht existieren kann; er meint, all dies sei Aberglaube, sei idealistisch, er hat eben eine solche Anschauung. Ist diese Anschauung richtig? Was die Wissenschaft nicht erkennt oder was bis dahin noch nicht entwickelt worden ist, kann das als Aberglaube und idealistisch bezeichnet werden? Ist dieser Mensch etwa nicht selbst abergläubisch und idealistisch? Könnte sich die Wissenschaft nach dieser Anschauung noch weiterentwickeln und fortschreiten? Die menschliche Gesellschaft kann sich dann auch nicht mehr weiterentwickeln. Alles, was im Kreise der Wissenschaft und Technik erfunden wurde, hat es früher nicht gegeben. Würde all dies als Aberglaube betrachtet, bräuchte es sich auch nicht mehr weiterzuentwickeln. Qigong ist auch nicht etwas Idealistisches, viele kennen Qigong nicht, deshalb halten sie Qigong immer für etwas Idealistisches. Jetzt werden Infraschallwellen, Ultraschallwellen, elektromagnetische Wellen, Infrarotstrahlen, UV-Strahlen, Gammastrahlen, Neutronen, Atome und Metallspurenelemente und so weiter am Körper der Qigong-Meister durch Messgeräte festgestellt, sind sie nicht alle etwas materiell Existierendes? Sie gehören auch zur Materie. Sind nicht alle Dinge aus Materie zusammengesetzt? Sind nicht andere Zeit-Räume auch aus Materie zusammengesetzt? Wie kann das als Aberglaube bezeichnet werden? Wenn Qigong dazu dient, sich zum Buddha zu kultivieren, dann betrifft das unvermeidlich viele hohe und tiefgehende Fragen, wir werden das alles erklären.

 

Wenn Qigong dazu dient, warum nennen wir es Qigong? In Wirklichkeit heißt es nicht Qigong. Wie heißt es denn? Es heißt „Xiu Lian“[14] (das Kultivieren und das Praktizieren), eben Xiu Lian. Natürlich gibt es noch andere konkrete Namen, das Ganze heißt Kultivierung. Warum heißt es denn nun Qigong? Ihr wisst, Qigong wird schon seit mehr als 20 Jahren in der Gesellschaft popularisiert, in der Mitte der Kulturrevolution hat es begonnen, gegen Ende der Kulturrevolution hat es seinen Höhepunkt schon erreicht. Überlegt einmal, damals war die linksextremistische Strömung noch sehr vorherrschend. Wir sagen nicht, wie Qigong in der vorgeschichtlichen Kultur hieß. Im Entwicklungsprozess unserer diesmaligen menschlichen Zivilisation hat es die feudalistische Gesellschaft durchlaufen, deshalb trug es normalerweise sehr feudalistisch gefärbte Namen. Wenn es mit Religionen verbunden war, trug es oft einen sehr religiös gefärbten Namen. Zum Beispiel: „Großer Weg der Kultivierung zum Tao“, „Dhyana von Vajra“, „Arhat[15]-Weg“, „Großer Weg der Kultivierung zum Buddha“, „Goldene Alchemie des neunfachen Kreises“ und weitere, so war es. Wenn du während der Kulturrevolution von ihnen gesprochen hättest, wärst du nicht kritisiert und bekämpft worden? Obwohl die Qigong-Meister bei der Popularisierung des Qigong die gute Absicht hatten, die Krankheiten der Bevölkerung zu beseitigen, die Menschen gesund zu machen und ihre körperliche Verfassung zu verbessern, das war doch gut, aber es ging nicht. Die Menschen wagten nicht, es so zu nennen. Deshalb, um Qigong zu popularisieren, haben viele Qigong-Meister aus dem „Buch des Elixiers“ und den „Taoistischen Schriften“ zwei Schriftzeichen genommen, und zwar ganz aus dem Zusammenhang gerissen und so hieß es Qigong. Manche wollen noch den Fachausdruck Qigong erforschen, es gibt aber nichts zu forschen, früher hieß es eben Kultivierung. Qigong ist nur ein neuer Fachausdruck, der erfunden wurde, um dem Denken der modernen Menschen zu entsprechen.

 

 

Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht

 

Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht? Viele Menschen haben diesen Gedanken: „Ich praktiziere, habe aber keine wahre Überlieferung bekommen, wenn mir ein Meister einige besondere Kunstgriffe oder einige Handtechniken von hohem Niveau beibringen würde, dann würde meine Kultivierungsenergie schon wachsen.“ Jetzt denken 95 Prozent der Menschen so, ich finde das sehr lächerlich. Warum lächerlich? Weil Qigong keine Technik unter den alltäglichen Menschen ist, es ist voll und ganz etwas Außergewöhnliches, also muss es mit den Grundsätzen der hohen Ebenen beurteilt werden. Ich sage euch, die grundlegende Ursache, warum die Kultivierungsenergie nicht wächst, ist: Bei den beiden Schriftzeichen „Xiu, Lian“ achten die Menschen nur auf das Lian – das Praktizieren und nicht auf das Xiu – das Kultivieren. Wenn du nach außen strebst, kannst du überhaupt nichts bekommen, ganz gleich, wie du auch strebst. Willst du mit dem Körper eines alltäglichen Menschen, Händen eines alltäglichen Menschen und Gedanken eines alltäglichen Menschen schon die hochenergetische Substanz in Kultivierungsenergie umwandeln? Kann sie dann schon wachsen? So einfach ist das nicht! Ich finde, das ist ein Witz. Das ist nichts anderes, als nach außen zu streben und im Außen zu suchen, du kannst es nie finden.

 

Es ist nicht wie eine Fertigkeit der alltäglichen Menschen: Du gibst ein wenig Geld aus, lernst ein wenig Technik und dann hast du es schon gelernt. So ist das aber nicht. Das ist etwas, das über die Ebene der alltäglichen Menschen hinausgeht, deshalb musst du entsprechend den außergewöhnlichen Grundsätzen gefordert werden. Wie gefordert werden? Du musst dich nach innen kultivieren und kannst nicht im Außen suchen. Wie viele Menschen streben nach außen, heute dieses, morgen jenes, außerdem streben sie mit Eigensinn nach Kultivierungsfähigkeiten, sie haben alle möglichen Absichten. Manche wollen sogar Qigong-Meister werden und noch durch Heilungen reich werden! Bei der wahren Kultivierung muss dein Herz kultiviert werden, das heißt, deine Xinxing zu kultivieren. Zum Beispiel sollen wir bei den zwischenmenschlichen Konflikten alle menschlichen Gefühle, Begierden und alle Gelüste leicht nehmen. Während du noch wegen persönlicher Vorteile kämpfst und streitest, willst du schon deine Kultivierungsenergie wachsen lassen, so einfach ist das nicht! Bist du dann nicht einem alltäglichen Menschen gleich? Wie kann dann deine Kultivierungsenergie wachsen? Deshalb musst du auf die Kultivierung deiner Xinxing achten, erst dann kann deine Kultivierungsenergie wachsen und sich deine Ebene erhöhen.

 

Was ist Xinxing? Xinxing beinhaltet De[16] (De ist eine Art Substanz); Xinxing beinhaltet Nachsicht; beinhaltet Erkennen; beinhaltet Verzicht, Verzicht auf alle Begierden und auf alle Arten von Eigensinn eines alltäglichen Menschen; und noch dazu Leiden ertragen können und so weiter, sie beinhaltet Dinge in vielen Bereichen. Die Xinxing der Menschen muss in allen Bereichen erhöht werden, erst dann kannst du dich wirklich erhöhen, das ist einer der entscheidenden Faktoren für die Steigerung deiner Kultivierungsenergie.

 

Manche denken: „Die Frage der Xinxing, die du ansprichst, ist doch etwas Ideologisches, etwas aus dem geistigen Bereich der Menschen, es ist nicht dasselbe wie die Kultivierungsenergie, die wir veredeln.“ Wieso nicht dasselbe? Im Kreis der Denker gab es schon immer die Frage, ob die Materie oder der Geist das Primäre ist, diese Frage wurde schon immer diskutiert und debattiert. Ich sage euch, in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins. Bei der Forschung in der Wissenschaft vom menschlichen Körper sind die heutigen Wissenschaftler der Meinung, dass die von dem menschlichen Gehirn ausgesendeten Gedanken Materie sind. Also sind sie etwas materiell Existierendes. Sind sie dann nicht Dinge im menschlichen Geist? Sind sie dann nicht eins? So wie der Kosmos, den ich erklärt habe, der seine materielle Existenz und auch zugleich seine Eigenschaften hat. Die Existenz der kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren können die alltäglichen Menschen nicht spüren, weil sich alle alltäglichen Menschen auf dieser Ebene befinden. Wenn du über diese Ebene der alltäglichen Menschen hinausgehst, kannst du sie schon wahrnehmen. Wie wahrnehmen? Jede Substanz im Kosmos, einschließlich aller Substanzen, die überall den ganzen Kosmos erfüllen, sind intelligente Wesen und haben Gedanken, sie alle sind Existenzformen des kosmischen Fa auf unterschiedlichen Ebenen. Sie lassen dich nicht erhöhen, du willst dich erhöhen, doch du kannst nicht, sie lassen dich einfach nicht nach oben kommen. Warum lassen sie dich nicht nach oben kommen? Weil sich deine Xinxing nicht erhöht hat. Jede Ebene hat unterschiedliche Maßstäbe; wenn du deine Ebene erhöhen willst, musst du auf deine schlechten Gedanken verzichten und all deinen Schmutz wegschütten, damit du dich den Anforderungen der Maßstäbe jener Ebene angleichst, erst dann kannst du nach oben kommen.

 

Wenn sich deine Xinxing erhöht, wird sich dein Körper sehr stark verändern; wenn sich deine Xinxing erhöht, werden sich die Substanzen an deinem Körper garantiert verändern. Und was für Veränderungen? Die schlechten Dinge, nach denen du trachtest und an denen du festhältst, wirst du wegwerfen. Ein Beispiel: Eine Flasche ist mit Schmutz gefüllt, wird ihr Deckel sehr fest verschlossen und wird sie ins Wasser geworfen, dann sinkt sie sofort bis zum Grund. Schüttest du den Schmutz aus, je mehr du ausschüttest, desto höher schwimmt die Flasche; wenn du den Schmutz ganz ausschüttest, schwimmt sie ganz nach oben. Bei der Kultivierung müssen wir alle verschiedenen schlechten Dinge am menschlichen Körper beseitigen, erst dann lassen sie dich erhöhen, die Eigenschaften dieses Kosmos haben eben so eine Wirkung. Wenn du deine Xinxing nicht kultivierst, deinen moralischen Maßstab nicht erhöhst, deine schlechten Gedanken und schlechten Substanzen nicht beseitigst, dann lassen sie dich nicht erhöhen. Sag einmal, wieso sollten sie nicht eins sein? Sagen wir zum Scherz: Wenn jemand noch alle Gefühle und Begierden eines alltäglichen Menschen hat und man ihn schon so nach oben kommen und Buddha werden lässt, überlegt einmal, ist das möglich? Wenn er sieht, dass jene große Bodhisattwa so schön ist, entsteht bei ihm vielleicht ein übler Gedanke. Weil der Neid nicht beseitigt ist, wird er mit Buddhas in Konflikt kommen. Kann es erlaubt sein, dass so etwas passiert? Also, was ist dann zu tun? Du musst unter den alltäglichen Menschen alle verschiedenen schlechten Gedanken beseitigen, erst dann kannst du dich erhöhen.

 

Das heißt also, du musst auf die Kultivierung deiner Xinxing achten, dich entsprechend den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren kultivieren, die Begierden eines alltäglichen Menschen, die schlechten Gesinnungen und die Gedanken, Schlechtes tun zu wollen, beseitigen. Sobald sich dein geistiger Horizont ein bisschen erhöht, ist bereits ein bisschen Schlechtes an deinem Körper beseitigt. Gleichzeitig musst du noch einige Leiden ertragen, etwas Schweres erleiden, damit etwas von deinem Karma beseitigt wird, dann kannst du dich ein bisschen erhöhen; das bedeutet, die Einschränkungen der kosmischen Eigenschaften sind für dich nicht mehr so stark. Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Der Meister gibt dir eine die Kultivierungsenergie fördernde Kultivierungsenergie und diese Kultivierungsenergie fängt dann an zu wirken, sie kann außerhalb deines Körpers deine De-Substanz in Kultivierungsenergie umwandeln. Wenn du dich ständig erhöhst und ständig nach oben kultivierst, wird die Säule deiner Kultivierungsenergie auch ständig nach oben durchbrechen. Ein Kultivierender muss sich in der Umgebung der alltäglichen Menschen kultivieren, sich stählen und allmählich Eigensinn und verschiedene Begierden loslassen. Dinge, die die Menschheit normalerweise für gut hält, sind von hohen Ebenen aus gesehen aber oft schlecht. Was die Menschen für gut halten: Je mehr persönliche Vorteile einer unter den alltäglichen Menschen gewinnt, desto besser ist das Leben; aus der Sicht der großen Erleuchteten ist dieser Mensch umso schlechter. Wo liegt das Schlechte? Je mehr er gewinnt, desto mehr schadet er anderen, er bekommt das, was er nicht bekommen soll, er wird auf Ruhm und Reichtum achten, dann wird er seine De verlieren. Wenn du Kultivierungsenergie wachsen lassen willst, aber nicht auf die Kultivierung deiner Xinxing achtest, kann sie überhaupt nicht wachsen.

 

In unserem Kultivierungskreis wird gesagt, dass der Urgeist des Menschen unsterblich ist. Früher wurde vom Urgeist des Menschen gesprochen, die Menschen sagen vielleicht, das sei Aberglaube. Ihr wisst, dass in der Physik unser menschlicher Körper erforscht wird, es gibt Moleküle, Protonen, Elektronen und wenn weiter geforscht wird, gibt es noch Quarks, Neutrinos und so weiter. Bis dorthin kann man nicht mehr mit dem Mikroskop sehen. Aber das ist noch sehr weit entfernt vom Ursprung des Lebens und vom Ursprung der Materie. Ihr wisst, bei der Kernspaltung erfordert es einen beachtlich starken Energiestoß und beachtlich große Wärmemengen zur Entstehung einer Kernverschmelzung und zur Spaltung eines Atomkerns. Wenn ein Mensch stirbt, wie können die Atomkerne des menschlichen Körpers ohne Weiteres absterben? Wir haben festgestellt, dass sich beim Sterben nur die Schicht der größten molekularen Bestandteile in diesem unserem Raum auflöst; die Körper in den anderen Räumen sind jedoch nicht zerstört worden. Überlegt einmal, wie sieht der menschliche Körper unter einem Mikroskop aus? Der ganze Körper eines Menschen bewegt sich, du sitzt zwar still da und bewegst dich nicht, aber der ganze Körper ist in Bewegung, die molekularen Zellen bewegen sich, der ganze Körper ist locker, so, als ob er aus Sandkörnern zusammengesetzt wäre. Unter dem Mikroskop gesehen, ist der menschliche Körper genauso, er ist ganz anders im Vergleich zu dem Körper, den unsere Augen sehen. Das kommt daher, dass dir dieses menschliche Augenpaar ein Trugbild erzeugen kann, es lässt dich solche Dinge nicht sehen. Wenn das Himmelsauge geöffnet ist, kann es die Dinge vergrößert sehen, das ist eigentlich ein Instinkt des Menschen und jetzt wird das besondere Kultivierungsfähigkeit genannt. Wenn du besondere Kultivierungsfähigkeiten bekommen willst, dann musst du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren und dich zurückkultivieren.

 

Nun sprechen wir über die De. Welche konkreten Zusammenhänge gibt es? Wir werden sie eingehend erklären. In vielen, vielen Räumen haben wir Menschen einen Körper. Die größten Bestandteile des menschlichen Körpers, die wir jetzt sehen, sind die Zellen, das ist unser fleischlicher Körper. Wenn du in den Raum zwischen Zellen und Molekülen, zwischen Molekülen und Molekülen eintrittst, dann wirst du erfahren, dass du schon in einem anderen Raum bist. Wie ist die Existenzform jenes Körpers? Natürlich kannst du ihn nicht mit den Begriffen dieses Raumes verstehen, dein Körper muss sich den Anforderungen der Existenzform jenes Raumes angleichen. Die Körper in den anderen Räumen können sich vergrößern oder verkleinern, du wirst dann bemerken, dass jener Raum auch immens groß ist. Das bezieht sich auf eine einfache Existenzform der anderen Räume, zur gleichen Zeit und an der gleichen Stelle existieren andere Räume. In vielen anderen Räumen hat der Mensch einen bestimmten Körper, in einem bestimmten Raum existiert ein Feld um den menschlichen Körper herum. Was für ein Feld? Dieses Feld ist nämlich die De, von der wir sprechen. De ist eine Art weißer Substanz, es ist jedoch nicht so, wie früher gemeint wurde, dass sie etwas Geistiges oder Ideologisches der Menschen sei, sie ist voll und ganz eine Art materieller Existenz, deshalb sprachen die älteren Menschen früher vom Ansammeln oder Verlust von De, das ist sehr zutreffend. Diese De befindet sich um den menschlichen Körper herum und bildet ein Feld. Früher hieß es im taoistischen System, dass Meister nach Schülern suchen und nicht Schüler nach Meistern. Was bedeutet das? Er wollte eben feststellen, ob der Anteil der De, den dieser Schüler an sich trägt, groß ist oder nicht. Wenn er groß ist, dann kann er sich leicht kultivieren; wenn nicht, dann ist es nicht leicht, seine Kultivierungsenergie kann nur sehr schwer zu hohen Ebenen wachsen.

 

Gleichzeitig existiert noch eine Art schwarzer Substanz, hier nennen wir sie Karma, im Buddhismus wird sie böses Karma genannt. Die weiße und die schwarze Substanz existieren gleichzeitig. Wie verhält es sich nun zwischen diesen beiden Substanzen? Die De-Substanz bekommen wir, wenn wir Leiden ertragen, Schweres erlitten oder Gutes getan haben; und die schwarze Substanz bekommt einer, wenn er etwas Schlechtes, etwas Böses getan oder andere schikaniert hat. Jetzt sind manche Menschen nicht nur profitsüchtig, sie begehen jede erdenkliche Untat, für Geld tun sie alles Schlechte: Morden und Töten, Menschenleben mit Geld erkaufen, Homosexualität, Drogenabhängigkeit und so weiter, alles Mögliche. Wenn einer etwas Schlechtes tut, verliert er De. Wie verliert er sie? Wenn er andere beschimpft, fühlt er sich im Vorteil, er meint, er habe sich Luft gemacht. In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt: Wer nichts verliert, gewinnt nichts; gewinnt einer etwas, dann muss er etwas verlieren; wenn du nichts verlierst, wirst du gezwungen etwas zu verlieren. Wer übt diese Wirkung aus? Es sind eben die kosmischen Eigenschaften, die diese Wirkung ausüben, deshalb geht es nicht, wenn du nur gewinnen willst. Was tun? Wenn er den anderen beschimpft oder schikaniert, wirft er ihm seine De zu; dieser ist es, der gekränkt wurde, etwas verloren und Leiden ertragen hat, deshalb wird ihm sein Schaden ersetzt. Er beschimpft ihn auf dieser Seite; während er schimpft, fliegt ein Stück De aus dem Bereich seines eigenen Raumfeldes weg und fällt dem anderen zu. Je stärker er schimpft, umso mehr De gibt er dem anderen. Andere zu schlagen oder zu schikanieren ist genauso. Er gibt ihm einen Faustschlag, einen Fußtritt, entsprechend der Stärke des Schlages fliegt ein Stück De zu dem anderen. Ein alltäglicher Mensch erkennt diesen Grundsatz nicht, er meint, dass er schikaniert wurde und er kann es nicht ertragen: „Du schlägst mich, dann muss ich zurückschlagen: Peng!“ ein Faustschlag zurück und die De ist wieder zurückgeschoben, beide nichts verloren, nichts gewonnen. Vielleicht denkt er: „Du schlägst mich einmal, ich schlage dich zweimal, sonst kann ich mir nicht Luft machen.“ Dann schlägt er noch einmal zu, wieder fliegt ein Stück De von ihm weg zu dem anderen.

 

Warum wird die De für so etwas Wichtiges gehalten? Welche Beziehungen gibt es bei der Umwandlung der De? In der Religion wird gesagt: Wenn einer diese De hat und er in diesem Leben etwas nicht bekommt, bekommt er es im nächsten. Was bekommt er? Ist seine De groß, wird er vielleicht ein hoher Beamter, viel Geld haben; was immer er auch wünscht, bekommt er, das ist eben mit dieser De eingetauscht. In der Religion wird noch gesagt, wenn der Mensch keine De hat, dann werden Körper und Geist vollständig vernichtet. Seine Urgeiste werden vernichtet, nach dem Tod stirbt er voll und ganz, es wird nichts mehr übrig bleiben. In unserem Kultivierungskreis wird jedoch gesagt, dass sich die De direkt in Kultivierungsenergie umwandeln kann.

 

Nun erklären wir, wie sich die De in Kultivierungsenergie umwandelt. Im Kultivierungskreis gibt es einen solchen Satz, der heißt: „Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab.“ Mancher redet aber über „Schmelztiegel auf den Ofen stellen“, „Kräuter sammeln und Elixier veredeln“ und über Gedankenaktivitäten, das hält er für sehr wichtig. Ich sage dir, das ist überhaupt nicht wichtig; wenn du viel daran denkst, ist das Eigensinn. Wenn du sehr daran denkst, bist du dann nicht eigensinnig und trachtest danach? Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Es genügt schon, wenn du diesen Wunsch hast. Es ist der Meister, der diese Sache wirklich tut, du kannst das überhaupt nicht schaffen. Mit dem Körper eines alltäglichen Menschen, kannst du schon jene hohen Lebewesen aus diesen hochenergetischen Substanzen umwandeln? Absolut nicht möglich, schon darüber zu reden, ist ein Witz. Die Umwandlungsprozesse der menschlichen Körper in den anderen Räumen sind ziemlich mystisch und kompliziert, du kannst diese Sachen überhaupt nicht schaffen.

 

Was wird dir der Meister geben? Er wird dir eine die Kultivierungsenergie fördernde Kultivierungsenergie geben. Die De befindet sich außerhalb des menschlichen Körpers, die wirkliche Kultivierungsenergie eines Menschen entsteht eben aus der De. Wie hoch die Ebene und wie stark die Kultivierungsenergie eines Menschen sind, alles ist aus dieser De entstanden. Sie wandelt deine De in Kultivierungsenergie um, die dann spiralförmig nach oben wächst. Die Kultivierungsenergie, die wirklich die Ebene eines Menschen bestimmt, wächst außerhalb des Körpers. Nachdem sie schließlich spiralförmig bis zum Scheitel gewachsen ist, bildet sich eine Säule der Kultivierungsenergie. Wie hoch die Kultivierungsenergie dieses Menschen ist, mit einem Blick wird die Höhe der Säule seiner Kultivierungsenergie gesehen, das ist seine Ebene, die Fruchtposition, von der im Buddhismus gesprochen wird. Bei der Meditation im Lotussitz kann der Urgeist mancher Menschen den Körper verlassen; auf einmal steigt er bis zu einer gewissen Höhe, noch höher kann er nicht mehr, wagt er nicht mehr. Auf seiner eigenen Säule der Kultivierungsenergie sitzend, steigt er nach oben und kann nur so hoch steigen. Weil die Säule seiner Kultivierungsenergie nur so hoch ist, kommt er nicht mehr höher, es ist die Frage der Fruchtposition, von der im Buddhismus gesprochen wird.

 

Um die Höhe der Xinxing zu messen, gibt es noch einen Maßstab. Der Maßstab und die Säule der Kultivierungsenergie befinden sich nicht im gleichen Raum, aber sie existieren gleichzeitig. Ist deine Xinxing hoch kultiviert – zum Beispiel unter den alltäglichen Menschen beschimpft dich jemand, du sagst nichts und dein Herz bleibt ruhig; wenn du einen Faustschlag bekommst, sagst du wieder nichts und tust es mit einem Lächeln ab, die Xinxing dieses Menschen ist schon sehr hoch. Also du bist ein Praktizierender, was sollst du dann bekommen? Bekommst du nicht die Kultivierungsenergie? Wenn sich deine Xinxing erhöht hat, ist deine Kultivierungsenergie auch gewachsen. Wie hoch die Xinxing, so hoch die Kultivierungsenergie, das ist eine absolute Wahrheit. Früher gab es Menschen, ganz gleich, ob sie im Park oder zu Hause praktizierten, sie waren sehr konzentriert und fromm, sie praktizierten auch nicht schlecht. Aber sobald sie aus der Türe herauskamen, waren sie nicht mehr dieselben, sie machten was sie wollten, sie stritten und kämpften unter den alltäglichen Menschen mit den anderen um Ruhm und Reichtum. Kann ihre Kultivierungsenergie dann wachsen? Nein, überhaupt nicht, ihre Krankheiten können auch nicht geheilt werden. Darin liegt der Grund. Warum können sich manche nicht von ihren Krankheiten befreien, obwohl sie über längere Zeit Qigong geübt haben? Qigong ist Kultivierung, es ist etwas Außergewöhnliches und keine Gymnastik der alltäglichen Menschen, man muss auf die Xinxing achten, erst dann können Krankheiten geheilt werden oder die Kultivierungsenergie wachsen.

 

Manche meinen, „Schmelztiegel auf den Ofen stellen“, „Kräuter sammeln und Elixier veredeln“, dieses Elixier sei schon die Kultivierungsenergie. Nein. Dieses Elixier speichert nur einen Teil der Energie, jedoch nicht das Ganze der Energie. Was ist das Elixier[17]? Ihr wisst, bei uns gibt es noch einige andere Dinge, die den Körper kultivieren, am Körper werden noch Kultivierungsfähigkeiten auftauchen, es gibt noch sehr viele Dinge der Techniken. Die meisten sind verschlossen, es ist dir nicht erlaubt, sie anzuwenden. Es gibt viele Kultivierungsfähigkeiten, über zehntausend Kultivierungsfähigkeiten. Sowie eine entsteht, wird sie verschlossen. Warum lässt man sie nicht auftauchen? Damit ist beabsichtigt, dass du sie nicht anwendest, um in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen beliebig etwas zu tun. Die Gesellschaft der alltäglichen Menschen darf nicht beliebig gestört werden, du darfst deine Fähigkeiten auch nicht in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen nach Belieben zeigen, weil der Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen dadurch sabotiert werden könnte. Viele Menschen kultivieren sich durch Erkennen; wenn du ihnen alles zeigst, wird man sehen, dass es wahr ist, dann kommen alle und kultivieren sich, auch die sündhaftesten Menschen, die keine Gnade mehr verdienen, werden kommen und sich kultivieren, das geht nicht. Es ist dir nicht erlaubt, sie so zu zeigen; außerdem wirst du noch leicht Schlechtes tun, weil du den schicksalhaften Zusammenhang, das Wesentliche nicht sehen kannst. Du meinst, du hättest etwas Gutes getan, aber es ist vielleicht etwas Schlechtes, deshalb ist es dir nicht erlaubt, sie anzuwenden. Denn sobald du etwas Schlechtes tust, wird deine Ebene fallen, so hast du dich umsonst kultiviert, deshalb sind viele Kultivierungsfähigkeiten verschlossen. Was tun? Am Tage der Öffnung der Kultivierungsenergie und der Erleuchtung ist dieses Elixier eine Bombe, die alle Kultivierungsfähigkeiten und alle Schlösser und Qiao[18] des Körpers aufsprengen wird, peng, eine Erschütterung und alles wird aufgesprengt, dafür ist das Elixier da. Nach dem Tod der Mönche gibt es bei der Einäscherung Sarira[19], manche sagen, dass das Knochen oder Zähne seien. Warum haben die alltäglichen Menschen das nicht? Das ist eben das Elixier, das aufgesprengt wurde, seine Energie wurde frei, es enthält eine große Menge Substanzen aus anderen Räumen. Schließlich ist es auch etwas materiell Existierendes, hat aber keinen Nutzen. Die heutigen Menschen halten es für sehr wertvoll, es hat Energie, Glanz und ist sehr hart, so ein Ding ist das.

 

Es gibt noch einen Grund, warum die Kultivierungsenergie nicht wächst und der ist: Ohne das Fa auf hohen Ebenen zu kennen, kann man sich nicht nach oben kultivieren. Was bedeutet das? Wie ich gerade gesagt habe, manche haben viele Kultivierungswege praktiziert, ich sage dir, wie viele du auch lernen magst, es nutzt nichts, du bist nur ein Grundschüler, ein Grundschüler bei der Kultivierung, das alles sind nur Grundsätze von niedrigen Ebenen. Es hat keine Anleitungswirkung, wenn du solche Grundsätze der niedrigen Ebenen nimmst, um dich zu hohen Ebenen zu kultivieren. Wenn du mit den Lehrbüchern der Grundschule an der Universität lernst, bleibst du immer noch ein Grundschüler, wie viel du auch lernen magst, es nutzt nichts, sondern es macht die ganze Sache sogar noch schlimmer. Auf unterschiedlichen Ebenen gibt es unterschiedliches Fa. Auf unterschiedlichen Ebenen hat das Fa unterschiedliche Anleitungswirkungen, deshalb können dich die Grundsätze der niedrigen Ebenen nicht dazu anleiten, dich zu hohen Ebenen zu kultivieren. Was wir später ausführlich erläutern, sind alles Grundsätze der Kultivierung auf hohen Ebenen, ich erkläre es in Verbindung mit Dingen von unterschiedlichen Ebenen, deshalb hat es für dich bei der zukünftigen Kultivierung immer Anleitungswirkung. Es gibt einige Bücher von mir, es gibt auch Tonaufzeichnungen und Videoaufzeichnungen; du wirst feststellen: Nachdem du sie einmal gelesen oder gehört hast und nach einer gewissen Zeit wieder liest oder hörst, gibt es garantiert noch Anleitungswirkungen für dich. Du erhöhst dich ja auch ständig und sie haben für dich ständig Anleitungswirkungen, das ist das Fa. Das sind die zwei Gründe, warum die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht wächst: Ohne das Fa auf hohen Ebenen zu kennen, kann man sich nicht kultivieren; ohne sich nach innen zu kultivieren, ohne die Xinxing zu kultivieren, wächst die Kultivierungsenergie nicht. Es gibt nur diese beiden Gründe.

 

 

Besonderheiten des Falun Dafa

 

Unser Falun Dafa ist eine von 84.000 buddhistischen Schulen, in den historischen Zeiten unserer diesmaligen menschlichen Zivilisation ist es noch nie öffentlich verbreitet worden, aber in einer der vorgeschichtlichen Zeiten hat es Menschen in großem Ausmaß erlöst. In der letzten Zeit des End-Jie[20] verbreite ich es wieder, deshalb ist es äußerst wertvoll. Ich habe die Form erklärt, in der sich die De direkt in Kultivierungsenergie umwandelt. Die Kultivierungsenergie entsteht in Wirklichkeit nicht durch das Praktizieren, sondern durch das Kultivieren. Viele Menschen streben nach dem Wachstum ihrer Kultivierungsenergie, sie achten nur auf das Praktizieren der Übungen und nicht auf die Kultivierung. In Wirklichkeit wird die Kultivierungsenergie voll und ganz durch die Kultivierung der Xinxing herauskultiviert. Warum bringen wir euch hier auch die Übungen bei? Ich erkläre zuerst, warum die Mönche keine Übungen machen. Vor allem meditieren sie, rezitieren die Sutren und kultivieren ihre Xinxing, dann wächst schon ihre Kultivierungsenergie, also die Kultivierungsenergie, die die Höhe ihrer Ebene bestimmt. Weil Shakyamuni vom Verzicht auf alles Weltliche einschließlich des Benti[21] gesprochen hat, sind die körperlichen Bewegungen nicht notwendig. Im taoistischen System wird nicht von der umfassenden Erlösung aller Wesen gesprochen; vor ihm stehen nicht Menschen mit verschiedenen Herzenszuständen und unterschiedlichen Ebenen, nicht alle möglichen Menschen, manche mehr und manche weniger egoistisch. Er wählt seine Schüler aus. Hat er drei Schüler gefunden, dann bekommt nur einer von ihnen die wahre Überlieferung. Es muss sicher sein, dass dieser Schüler hohe De hat und gut ist und dass bei ihm keine Probleme auftauchen werden. Deshalb überliefert er hauptsächlich Dinge der Handtechniken, um den Körper zu kultivieren. Sie praktizieren so etwas wie göttliche Fähigkeiten und Techniken und dazu sind gewisse Bewegungen notwendig.

 

Falun Dafa ist auch ein Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist, dazu sind die Bewegungen notwendig. Die Bewegungen dienen einerseits dazu, die Kultivierungsfähigkeiten zu verstärken. Was heißt verstärken? Mit deiner starken Kultivierungsenergie verstärkst du deine Kultivierungsfähigkeiten, sie werden immer stärker; andererseits werden noch viele Lebewesen in deinem Körper entwickelt. Bei der Kultivierung auf hohen Ebenen wird im taoistischen System von der Geburt des Urkindes gesprochen, im buddhistischen System wird von dem unvergänglichen Vajra-Körper[22] gesprochen, dazu werden noch sehr viele Dinge der Techniken entwickelt. Alle diese Dinge werden durch Handtechniken entwickelt, dazu sind die Bewegungen da. Bei einem vollständigen Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist muss man sich sowohl kultivieren als auch die Übungen praktizieren. Ich denke, ihr habt verstanden, woher die Kultivierungsenergie kommt. Die Kultivierungsenergie, die wirklich die Höhe deiner Ebene bestimmt, entsteht überhaupt nicht durch das Praktizieren, sondern durch das Kultivieren. Bei der Kultivierung hast du deine Xinxing unter den alltäglichen Menschen erhöht und dich den kosmischen Eigenschaften angeglichen, die kosmischen Eigenschaften werden dich nicht mehr einschränken, dann kannst du dich erhöhen. Die De beginnt dann, sich in Kultivierungsenergie umzuwandeln; während sich der Maßstab deiner Xinxing erhöht, wächst sie, so verhält es sich nun einmal damit.

 

Unser Kultivierungsweg gehört wirklich zu den Doppelkultivierungswegen von Körper und Geist. Die Kultivierungsenergie, die wir veredeln, ist in jeder Zelle des Körpers gespeichert; bis zu den ursprünglichen Teilchen der Materie auf äußerst mikroskopischen Ebenen wird die Kultivierungsenergie aus hochenergetischer Substanz gespeichert. Während deine Kultivierungsenergie wächst, wird ihre Dichte immer größer, ihre Kraft wird auch immer stärker. Diese hochenergetische Substanz hat Intelligenz. Weil sie in jeder Zelle des menschlichen Körpers bis zur Urquelle des Lebens gespeichert ist, bekommt sie nach und nach die gleiche Gestalt wie deine Körperzellen, sie hat auch die gleiche Anordnung der Moleküle und die gleiche Form wie alle Atomkerne. Aber das Wesen hat sich geändert, er ist nicht mehr der Körper, der ursprünglich aus den fleischlichen Zellen zusammengesetzt war. Ist das dann nicht so, dass du nicht mehr in den Fünf-Elementen bist? Natürlich ist deine Kultivierung noch nicht zu Ende, du kultivierst dich noch unter den alltäglichen Menschen, deshalb siehst du äußerlich aus wie ein alltäglicher Mensch, der einzige Unterschied ist, dass du viel jünger aussiehst als Gleichaltrige. Natürlich muss zuerst das Schlechte deines Körpers einschließlich der Krankheiten beseitigt werden. Aber wir heilen hier keine Krankheiten, wir reinigen den Körper, es wird auch nicht Heilung genannt, bei uns heißt es Reinigung des Körpers, den Körper für die sich wirklich Kultivierenden zu reinigen. Manche sind nur gekommen, um sich heilen zu lassen. Wir lassen die Schwerkranken nicht an unserem Kurs teilnehmen, weil ein Schwerkranker die Gesinnung, sich heilen zu lassen und den Gedanken, dass er krank ist, nicht loslassen kann. Er ist schwer krank und fühlt sich sehr unwohl, kann er das loslassen? Er kann sich nicht kultivieren. Wir betonen immer wieder, dass wir keine Schwerkranken aufnehmen, hier geht es um Kultivierung, das ist sehr weit entfernt von dem, woran er denkt. Dafür kann er sich an andere Qigong-Meister wenden. Natürlich haben viele Lernende Krankheiten; weil du ein wahrer Kultivierender bist, tun wir dies für dich.

 

Nachdem sich unsere Falun Dafa-Lernenden eine gewisse Zeit lang kultiviert haben, ist die Veränderung ihres Aussehens sehr groß, ihre Haut wird fein, zart und rosarot, bei älteren Menschen kommt es auch vor, dass sich ihre Falten verringern, sogar sehr, sehr wenig werden, das ist eine übliche Erscheinung. Ich erzähle euch hier keine Märchen, viele der hier anwesenden langjährig Lernenden kennen das. Außerdem kommt es noch vor, dass ältere Frauen ihre Periode wiederbekommen. Denn ein Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist braucht das Qi[23] der Regelblutung, um den Körper zu kultivieren. Die Regelblutung wird jedoch nicht stark sein, ein bisschen genügt schon für das jetzige Stadium, das reicht. Das ist auch eine verbreitete Erscheinung. Wie kannst du sonst deinen Körper kultivieren, wenn es dir fehlt? Bei den Männern ist es auch so, die älteren und die jüngeren werden sich alle am Körper leicht fühlen. Als ein wahrer Kultivierender wirst du diese Veränderungen spüren.

 

In unserem Kultivierungsweg wird etwas sehr Großes praktiziert, er ist nicht so wie die vielen Kultivierungswege, bei denen man die Bewegungen von Tieren nachahmt. Was bei diesem Kultivierungsweg praktiziert wird, ist einfach sehr groß. Die Grundsätze, die Shakyamuni oder Laotse zu ihrer Zeit erklärt haben, gehören alle zu den Grundsätzen innerhalb des Bereiches unseres Milchstraßensystems. Was wird bei unserem Falun Dafa praktiziert? Wir kultivieren uns nach den Entwicklungsprinzipien des Kosmos, angeleitet vom Maßstab der höchsten kosmischen Eigenschaften – Zhen, Shan, Ren. Wir haben so etwas Großes praktiziert, es ist, als ob man den Kosmos veredelt.

 

Unser Falun Dafa hat noch eine ganz große Besonderheit, die ganz speziell ist und sich von allen anderen Kultivierungswegen unterscheidet. Die Qigong-Arten, die sich zurzeit in der Gesellschaft verbreiten, gehören alle zu jenen, die einen alchemistischen Weg gehen, bei denen Elixier veredelt wird. Bei solchen Qigong-Arten ist es sehr schwierig, unter den alltäglichen Menschen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung zu kommen. Unser Falun Dafa geht nicht den alchemistischen Weg, bei unserem Kultivierungsweg wird ein Falun[24] im Bereich des Unterbauchs kultiviert, während des Kurses setze ich es den Lernenden persönlich ein. Während ich Falun Dafa erkläre, werden wir euch nacheinander das Falun einsetzen, manche werden es spüren, manche nicht. Die meisten werden es spüren, denn die körperliche Verfassung eines jeden Menschen ist unterschiedlich. Wir veredeln das Falun und nicht das Elixier. Das Falun ist eine Miniatur des Kosmos und hat alle Funktionen des Kosmos, es kann automatisch wirken und sich drehen. Es wird sich ewig im Bereich deines Unterbauchs drehen. Nachdem es für dich eingesetzt worden ist, hört es nicht mehr auf, sich weiterhin zu drehen, und zwar für immer. Während es sich im Uhrzeigersinn dreht, nimmt es automatisch Energie aus dem Kosmos auf, es kann selbst auch Energie umwandeln und versorgt alle verschiedenen Teile deines Körpers mit der für die Umwandlung notwendigen Energie. Gleichzeitig gibt es Energie nach außen ab, wenn es sich gegen den Uhrzeigersinn dreht. Nachdem die verbrauchten Substanzen von ihm abgestoßen wurden, lösen sie sich um den Körper herum auf. Wenn es Energie abgibt, reicht sie sehr weit und danach nimmt es wieder neue Energie auf. Die Energie, die es abgibt, wird alle Menschen begünstigen, die sich in deiner Nähe befinden. Im buddhistischen System wird von der Selbsterlösung, von der Erlösung anderer und von der Erlösung aller Wesen gesprochen; nicht nur sich selbst zu kultivieren, sondern auch umfassend alle Wesen zu erlösen, andere Menschen werden dabei begünstigt, indem ihre Körper ohne direkte Absicht in Ordnung gebracht und ihre Krankheiten geheilt werden und so weiter. Natürlich wird die Energie nicht verloren gehen; wenn sich das Falun im Uhrzeigersinn dreht, wird es sie von selbst zurückziehen, weil es sich unaufhörlich dreht.

 

Manche denken: Warum dreht sich das Falun unaufhörlich? Einige fragten mich: Warum kann es sich drehen? Was ist das für ein Prinzip? Wenn viel Energie gesammelt wird, kann sich ein Elixier bilden, das ist einfach zu verstehen; das Drehen des Falun ist jedoch unvorstellbar. Ich nenne euch ein Beispiel: Der Kosmos bewegt sich, alle Galaxien, alle Sternsysteme im Kosmos bewegen sich, die neun Planeten kreisen um die Sonne, die Erde rotiert auch noch. Überlegt einmal, wer schiebt sie an? Wer hat ihnen die Antriebskraft gegeben? Du kannst das nicht mit den Begriffen der alltäglichen Menschen zu erkennen suchen, das ist einfach eine Art Drehmechanismus. So ist auch unser Falun, es dreht sich einfach. Es löst das Problem, wie ein alltäglicher Mensch unter normalen Lebensumständen praktizieren kann und verlängert die Zeit des Praktizierens. Wie wird sie verlängert? Indem es sich unaufhörlich dreht und ununterbrochen aus dem Kosmos Energie aufnimmt und sie umwandelt. Wenn du arbeitest, veredelt es dich. Natürlich nicht nur das Falun, wir werden auch noch sehr viele andere Mechanismen an deinen Körper setzen, die sich alle automatisch in Verbindung mit dem Falun drehen und entwickeln. Also bei diesem Kultivierungsweg wird der Mensch ganz automatisch veredelt und dadurch wird eine Art „Kultivierungsenergie veredelt Menschen“ entstehen, es heißt auch „Fa veredelt Menschen“. Wenn du nicht praktizierst, veredelt dich die Kultivierungsenergie; wenn du praktizierst, veredelt sie dich auch. Beim Essen, beim Schlafen oder bei der Arbeit wirst du ständig von ihr veredelt. Wozu praktizierst du? Du praktizierst, um das Falun zu verstärken und um alle diese Mechanismen und Qi-Mechanismen, die ich für dich eingesetzt habe, zu verstärken. Bei der Kultivierung auf hohen Ebenen ist alles absichtslos, die Bewegungen folgen auch dem Lauf der Mechanismen, dabei gibt es keine einzige Gedankenführung und es wird auch nicht über den Atem und so weiter geredet.

 

Wir reden auch nicht von Orten oder von der Zeit für das Praktizieren. Manche fragen: Welche Zeit ist gut zum Praktizieren? Die Zeit Zi (Mitternacht), Chen (frühmorgens) oder Wu (mittags)? Wir reden nicht vom Zeitpunkt. Wenn du in der Zeit Zi nicht praktiziert hast, hat dich die Kultivierungsenergie veredelt; wenn du in der Zeit Chen nicht praktiziert hast, hat sie dich auch veredelt; wenn du schläfst, veredelt sie dich; wenn du gehst, veredelt sie dich; wenn du arbeitest, veredelt sie dich auch. Wird die Zeit des Praktizierens dadurch nicht wesentlich verkürzt? Viele von uns haben den Wunsch im Herzen, Tao wirklich zu erreichen, das ist natürlich das Ziel der Kultivierung, das endgültige Ziel der Kultivierung ist eben, Tao zu erreichen und zur Vollendung zu kommen. Aber bei manchem ist die verbliebene Lebenszeit sehr begrenzt und reicht vielleicht nicht mehr aus; unser Falun Dafa kann dieses Problem lösen und den Vorgang des Praktizierens verkürzen. Gleichzeitig ist es ein Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist, wenn du dich ständig kultivierst, wird dein Leben ständig verlängert; ständig kultivieren, ständig verlängern, für Menschen mit einer guten angeborenen Grundlage, aber hohem Alter wird dann die Zeit des Praktizierens ausreichen. Aber dafür gibt es eine Voraussetzung: Die verlängerte Lebenszeit, die über deinen vorherbestimmten, ursprünglichen Lebensablauf hinausgeht, ist dir nur zur Kultivierung gegeben; sobald deine Gedanken ein kleines bisschen vom rechten Weg abkommen, gerätst du in Lebensgefahr, weil dein Leben schon längst abgelaufen ist. Es sei denn, dass du aus der Kultivierung des weltlichen Fa herausgekommen bist, dann besteht diese Einschränkung nicht mehr, dann ist es ein anderer Zustand.

 

Wir reden nicht von Himmelsrichtungen und auch nicht vom Wiedereinsammeln der Kultivierungsenergie. Denn das Falun dreht sich unaufhörlich und es kann auch nicht anhalten. Wenn das Telefon klingelt oder jemand an der Tür klopft, kannst du sofort hingehen und die Sache erledigen, ohne die Kultivierungsenergie wieder einsammeln zu müssen. Wenn du die Sache erledigst, wird sich das Falun sofort im Uhrzeigersinn drehen und auf einen Schlag wird es die verstreute Energie außerhalb deines Körpers wieder zurückziehen. Wie viel Mühe du dir auch gibst, um das Qi mit den Händen zu packen und in den Kopf zu gießen, es kann verloren gehen. Das Falun ist ein intelligentes Wesen, es weiß so etwas selbst zu erledigen. Es wird auch nicht von Himmelsrichtungen geredet, denn der ganze Kosmos bewegt sich, das Milchstraßensystem bewegt sich, die neun Planeten kreisen um die Sonne und die Erde rotiert auch noch. Wir praktizieren nach solchen großen Grundsätzen des Kosmos, wo ist Norden, Osten, Süden und Westen? Nirgends. Wie auch immer, in welche Richtung wir praktizieren, wir sind allen Richtungen zugewandt; wie auch immer, in welche Richtung wir praktizieren, es ist nichts anderes, als gleichzeitig nach Osten, Westen, Süden und Norden zu praktizieren. Unser Falun Dafa kann die Lernenden vor Abweichungen schützen. Wie schützen? Wenn du ein wahrer Kultivierender bist, wird dich unser Falun beschützen. Ich bin im Kosmos verwurzelt; wenn jemand dich bewegen könnte, könnte er auch mich bewegen, ganz deutlich ausgedrückt, er könnte auch diesen Kosmos bewegen. Meine Worte hören sich zwar sehr mystisch an, wenn du aber weiterlernst, dann wirst du das verstehen. Es gibt noch etwas anderes. Was zu hoch ist, darf ich nicht sagen. Wir werden das Fa auf hohen Ebenen von der Oberfläche bis in die Tiefe systematisch erklären. Das geht jedoch nicht, wenn deine Xinxing nicht aufrichtig ist. Wenn du nach etwas strebst, dann können vielleicht Probleme auftauchen. Ich habe festgestellt, dass das Falun bei vielen langjährig Lernenden doch verformt ist. Warum? Du hast beim Praktizieren etwas anderes hineingemischt, du hast Dinge von anderen angenommen. Warum hat dich das Falun nicht davor geschützt? Was dir gegeben wurde, gehört dir und lässt sich von deinen Gedanken steuern. Niemand wird eingreifen, wenn du selbst etwas haben willst, das ist ein Grundsatz in diesem Kosmos. Wenn du dich nicht mehr kultivieren willst, kann dich niemand dazu zwingen, dich zu kultivieren, sonst bedeutet das, Schlechtes zu tun. Wer kann dich dazu zwingen, dein Herz zu ändern? Du musst dich selbst fordern. Die Vorteile von allen verschiedenen Schulen nehmen: Du hast Dinge eines jeden genommen und übst heute dieses Qigong, morgen jenes, der Zweck ist, deine Krankheiten loszuwerden. Bist du die Krankheiten losgeworden? Nein, sie sind für dich nur auf später verschoben worden. Bei der Kultivierung auf hohen Ebenen wird von der Konzentration auf eine Schule gesprochen, man muss sich auf eine Schule konzentriert kultivieren, beim Kultivieren, gleich in welcher Schule, muss das Herz unbedingt dieser Schule hingegeben werden, bis zur Öffnung der Kultivierungsenergie und bis zur Erleuchtung in dieser Schule, erst dann kannst du dich in anderen Kultivierungswegen weiterkultivieren, dann geht es um eine andere Reihe von Dingen. Denn solche Reihen von Dingen, die richtig überliefert worden sind, wurden über unzählbare Zeiten hinweg hinterlassen und sie alle haben einen ziemlich komplizierten Umwandlungsprozess. Manche praktizieren nach Gefühl – was ist schon dein Gefühl? Es ist nichts. Die wirklichen Umwandlungsprozesse finden in den anderen Räumen statt, sie sind äußerst kompliziert, mystisch und wundervoll, es darf kein bisschen davon abgewichen werden. So wie bei Präzisionsgeräten, wenn du andere Bauteile einsetzt, ist das Gerät sofort kaputt. Alle deine Körper in den verschiedenen Räumen verändern sich, sehr mystisch und wundervoll, es darf nicht im Geringsten davon abgewichen werden. Habe ich dir nicht erklärt: Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Wenn du nach Belieben Dinge von anderen nimmst, hineinmischst und andere Informationen trägst, werden die Dinge von dieser Schule gestört, dann wirst du auf Abwege geraten. Außerdem kann sich das in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen zeigen und Schwierigkeiten der alltäglichen Menschen mit sich bringen. Du hast es selbst gewünscht und niemand kann eingreifen, es ist eine Frage des Erleuchtungsvermögens. Außerdem hat das, was du hineingemischt hast, deine Kultivierungsenergie bereits durcheinandergebracht und du kannst dich schon nicht mehr kultivieren, so ein Problem wird auftauchen. Ich verlange von euch jedoch nicht, unbedingt Falun Dafa zu lernen. Wenn du Falun Dafa nicht lernst, sondern die wahre Überlieferung in anderen Schulen bekommst, bin ich auch einverstanden. Aber ich sage dir: Wenn du dich wirklich zu hohen Ebenen kultivierst, dann musst du dich unbedingt auf eine Schule konzentrieren. Noch eins muss ich dir auch sagen: Zurzeit gibt es keinen Zweiten, der so wie ich den Kultivierungsweg wirklich zu hohen Ebenen verbreitet. Du wirst später wissen, was ich für dich getan habe. Deshalb hoffe ich, dass du kein zu niedriges Erleuchtungsvermögen hast. Viele Menschen wollen sich auf hohe Ebenen kultivieren, dies ist dir schon vor Augen geführt worden und du kannst vielleicht noch nicht darauf reagieren. Überall betest du Meister an, gibst viel Geld aus und du kannst es nicht finden. Heute hat man es dir schon bis vor die Haustür gebracht und du kannst es vielleicht noch nicht erkennen! Das ist die Frage von Erkennen oder Nichterkennen und auch die Frage, ob du zu erlösen bist oder nicht.

 


 

Lektion 2

 

 

Über das Himmelsauge

 

Viele Qigong-Meister haben auch etwas über das Himmelsauge gesagt, doch das Fa hat unterschiedliche Erscheinungsformen auf unterschiedlichen Ebenen. Derjenige, der sich bis zu einer gewissen Ebene kultiviert hat, kann nur die Erscheinungen auf dieser Ebene sehen; das Wahre, das über diese Ebene hinausgeht, kann er dann nicht mehr sehen und er glaubt es auch nicht, deshalb hält er nur das für richtig, was er auf seiner Ebene gesehen hat. Wenn er die höheren Ebenen noch nicht durch Kultivierung erreicht hat, hält er jene Dinge für nicht existent und unglaubwürdig. Das ist bedingt durch seine Kultivierungsebene und so können sich seine Gedanken auch nicht erhöhen. Das heißt also, mancher hat über das Himmelsauge dieses, mancher jenes gesagt, die Erklärungen darüber sind ein ziemliches Durcheinander, bis zum Ende hat es niemand genau erklärt. Eigentlich lässt sich das Himmelsauge auf niedrigen Ebenen auch nicht genau erklären. Da die Struktur des Himmelsauges zum Geheimnis der Geheimnisse gehört, war es den alltäglichen Menschen von früher nicht erlaubt, davon zu erfahren, deshalb gab es von alters her niemanden, der es erklärt hat. Hier wollen wir auch nicht von den alten Theorien reden, wir werden es mithilfe der modernen Wissenschaft und mit der einfachsten modernen Sprache erklären und wir erklären das Wesentliche.

 

Das Himmelsauge, von dem wir sprechen, befindet sich dem Wesen nach etwas oberhalb der Stelle zwischen den Augenbrauen, wo sie mit der Zirbeldrüse verbunden ist, das ist der Hauptkanal. Der Körper hat noch sehr viele Augen. Im taoistischen System wird gesagt, dass jedes Qiao ein Auge ist. Im taoistischen System werden die Akupunkturpunkte am Körper Qiao genannt, die chinesische Medizin nennt sie Akupunkturpunkte. Im buddhistischen System wird gesagt, dass jede Pore ein Auge ist. Deshalb gibt es Menschen, die mit den Ohren lesen oder mit den Händen, mit dem Hinterkopf, mit den Füßen, mit dem Bauch sehen können, das alles ist möglich.

 

Wenn wir über das Himmelsauge sprechen, reden wir zuerst über unser menschliches, fleischliches Augenpaar. Heutzutage sind manche der Meinung, dass dieses Augenpaar alle Substanzen, alle Gegenstände in dieser unserer Welt sehen kann. Deshalb bildet sich bei manchen eine starre Anschauung, sie meinen, dass nur das, was sie mit den Augen sehen können, tatsächlich wahr sei; was sie nicht sehen können, glauben sie nicht. Früher war man schon immer der Meinung, dass das Erleuchtungsvermögen solcher Menschen nicht gut sei. Manche können allerdings nicht genau erklären, warum das Erleuchtungsvermögen nicht gut ist. Nicht sehen, nicht glauben, das klingt doch ganz plausibel. Wenn es aber von einer etwas höheren Ebene aus betrachtet wird, ist es nicht mehr plausibel. Jeder Zeit-Raum setzt sich aus Materie zusammen, natürlich haben unterschiedliche Zeit-Räume unterschiedliche materielle Strukturen und verschiedene Erscheinungsformen der unterschiedlichen Lebewesen.

 

Ich nenne euch ein Beispiel. Im Buddhismus heißt es, alle Erscheinungen in der menschlichen Gesellschaft sind Illusionen und nicht wirklich. Wieso Illusionen? Wer kann behaupten, dass diese wirklich vorhandenen Gegenstände nicht real sind? Die Existenzformen der Gegenstände sind so, aber ihre Erscheinungsformen sind anders. Dennoch haben unsere Augen die Funktion, Gegenstände in unserem materiellen Raum in dem Zustand zu fixieren, den wir jetzt sehen. In Wirklichkeit sind sie nicht in diesem Zustand, auch in diesem unserem Raum sind sie nicht in diesem Zustand. Wie sieht zum Beispiel der Mensch unter einem Mikroskop aus? Der ganze Körper ist ein lockeres Gebilde aus kleinen Molekülen, wie Sandkörner, körnig und sie bewegen sich, die Elektronen kreisen um die Atomkerne, der ganze Körper windet und bewegt sich. Die Oberfläche des Körpers ist nicht glatt, nicht regelmäßig. Bei allen Gegenständen im Kosmos wie Stahl, Eisen und Steinen ist es das Gleiche, ihre inneren molekularen Bestandteile sind alle in Bewegung, du kannst ihre gesamte Form nicht sehen, in Wirklichkeit sind sie nicht fest. Dieser Tisch windet sich auch, aber die Augen können das wahre Antlitz nicht sehen, dieses Augenpaar kann dem Menschen eine Täuschung erzeugen.

 

Es ist nicht so, dass wir die Dinge im Mikroskopischen nicht sehen können; es ist nicht so, dass der Mensch diese Fähigkeit nicht hat, sondern er besitzt von Natur aus die Fähigkeit, gewisse mikroskopische Dinge schon sehen zu können. Gerade weil wir Menschen dieses Augenpaar in diesem materiellen Raum haben, kann es dem Menschen ein Trugbild erzeugen: Sie lassen den Menschen nicht sehen. Deshalb wurde früher gesagt: Menschen erkennen nicht an, was sie nicht sehen können; schon von alters her wird im Kultivierungskreis gemeint, dass das Erleuchtungsvermögen solcher Menschen nicht gut sei, sie sind getäuscht durch die Trugbilder der alltäglichen Menschen und irren unter den alltäglichen Menschen umher. Das ist seit jeher die Meinung in der Religion und von uns aus ist das eigentlich auch überzeugend.

 

Dieses Augenpaar kann die Dinge in unserem jetzigen materiellen Raum in diesem Zustand fixieren, darüber hinaus hat es keine größeren Fähigkeiten mehr. Auch beim Sehen werden die Dinge nicht direkt auf den Augen abgebildet. Wie das Objektiv eines Fotoapparates dienen die Augen nur als Werkzeug. Beim Blick in die Ferne wird das Objektiv länger gezogen und so funktionieren auch unsere Augen. Beim Blick ins Dunkel werden die Pupillen größer; wenn ein Fotoapparat an einer dunklen Stelle Bilder aufnimmt, muss auch die Blende vergrößert werden, ansonsten werden die Bilder unterbelichtet und schwarz. Wenn man nach draußen geht, wo es sehr hell ist, verkleinert sich die Pupille sehr schnell, ansonsten werden die Augen geblendet und man kann kaum noch etwas sehen; der Fotoapparat funktioniert auch nach diesem Prinzip und die Blende muss auch verkleinert werden. Sie können nur Objekte aufnehmen und sind nur eine Art Werkzeug. In Wirklichkeit werden die Existenzformen eines Menschen oder die eines Gegenstandes, die wir sehen, im Gehirn des Menschen abgebildet. Das heißt, das Bild wird durch die Augen gesehen, dann durch die Sehnerven an die Zirbeldrüse, die sich im hinteren Teil des Gehirns befindet, weitergeleitet und in diesem Gebiet widergespiegelt. Das heißt, das, was Dinge wirklich widerspiegelt und sieht, ist die Zirbeldrüse im Gehirn. Dies hat die moderne Medizin auch schon erkannt.

 

Das Öffnen des Himmelsauges, von dem wir reden, bedeutet, dass ein Kanal zwischen den beiden Augenbrauen durchbohrt wird, damit die Zirbeldrüse direkt nach außen sehen kann, ohne dass die Sehnerven dabei gebraucht werden. Dies heißt eben Öffnen des Himmelsauges. Manche denken: „Das ist doch nicht realistisch, immerhin funktioniert dieses Augenpaar als Werkzeug, es kann Gegenstände aufnehmen; ohne Augen geht das doch nicht.“ Durch die Anatomie in der modernen Medizin wurde bereits festgestellt, dass die vordere Hälfte der Zirbeldrüse die vollständige organische Struktur eines menschlichen Auges besitzt. Da sie sich innerhalb des Schädels befindet, wird sie für ein degeneriertes Auge gehalten. Ob es ein degeneriertes Auge ist, darüber behalten wir uns im Kultivierungskreis noch die Meinung vor. Aber immerhin hat die moderne Medizin bereits erkannt, dass es an dieser Stelle mitten im Kopf des Menschen ein Auge gibt. Der Kanal, den wir durchbohren, führt gerade zu dieser Stelle; und das stimmt genau mit der Kenntnis der modernen Medizin überein. Dieses Auge wird dem Menschen kein Trugbild erzeugen wie das fleischliche Augenpaar, es kann das Wesen der Dinge, das Wesen der Gegenstände sehen. Deshalb kann einer mit dem Himmelsauge auf sehr hohen Ebenen durch unseren Raum hindurchblicken und andere Zeit-Räume sehen; er kann Erscheinungen sehen, die alltägliche Menschen nicht sehen können; einer mit dem Himmelsauge auf niedrigen Ebenen kann Durchdringungskraft haben, Dinge durch Mauern sehen und menschliche Körper durchleuchten. Es besitzt diese Funktion.

 

Im buddhistischen System wird von den fünf Stufen gesprochen: Fleischliches Auge, himmlisches Auge, Weisheitsauge, Fa-Auge und Buddha-Auge. Das sind die fünf großen Ebenen des Himmelsauges. Jede Ebene ist noch in Ober-, Mittel- und Unterstufe unterteilt. Im taoistischen System wird von den neun mal neun, also den 81 Stufen des Auges des Fa gesprochen. Wir öffnen hier das Himmelsauge für euch, allerdings wird es nicht unterhalb der Ebene des himmlischen Auges geöffnet. Warum? Du sitzt zwar hier und hast mit der Kultivierung angefangen, aber schließlich hast du unter den alltäglichen Menschen nur den ersten Schritt getan und viele Eigensinne eines alltäglichen Menschen hast du noch nicht losgelassen. Wenn wir dein Himmelsauge unterhalb der Ebene des himmlischen Auges öffnen würden, würdest du die Fähigkeiten bekommen, die die alltäglichen Menschen als besondere Kultivierungsfähigkeiten bezeichnen; du würdest Dinge durch Mauern sehen und menschliche Körper durchleuchten können. Hätten wir diese Kultivierungsfähigkeiten in einem großen Ausmaß verbreitet und das Himmelsauge für jeden auf dieser Ebene geöffnet, dann würde die Gesellschaft der alltäglichen Menschen ernsthaft gestört werden, der Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen würde sabotiert werden. Die Geheimnisse des Staates könnten nicht mehr bewahrt werden; es wäre doch gleich, ob sich einer ankleidet oder nicht; ein Mensch befindet sich im Zimmer und du würdest ihn schon von draußen sehen; es könnte passieren, dass du alle Lose für die ersten Preise an den Lotterieständen ziehen würdest, wenn du auf der Straße welche siehst. Das geht nicht! Überlegt einmal, wäre das Himmelsauge jedes Menschen auf der Ebene des himmlischen Auges geöffnet, wäre das noch eine menschliche Gesellschaft? Ereignisse, die die menschliche Gesellschaft ernsthaft stören, sind absolut nicht erlaubt. Hätte ich dein Himmelsauge tatsächlich auf dieser Ebene geöffnet, würdest du vielleicht sofort Qigong-Meister werden. Früher wollten manche schon Qigong-Meister werden; wenn ihr Himmelsauge jetzt geöffnet wäre, könnten sie jetzt also gut Kranke behandeln. Hätte ich dich da nicht auf einen häretischen Weg geführt?

 

Also auf welcher Ebene öffne ich es für dich? Ich öffne es dir direkt auf der Ebene des Weisheitsauges. Für noch höhere Ebenen reicht deine Xinxing nicht aus; wenn es auf niedrigeren Ebenen geöffnet ist, wird der Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen ernsthaft sabotiert. Auf der Ebene des Weisheitsauges besitzt du zwar nicht die Fähigkeit, Dinge durch Mauern zu sehen und menschliche Körper zu durchleuchten, aber du kannst die Erscheinungen in den anderen Räumen sehen. Was hat das für Vorteile? Es kann deine Zuversicht für das Praktizieren verstärken, du siehst tatsächlich Dinge, die alltägliche Menschen nicht sehen können, du wirst wahrnehmen, dass sie tatsächlich existieren. Ganz gleich, ob du jetzt deutlich oder nicht deutlich sehen kannst, dein Himmelsauge wird auf dieser Ebene geöffnet, das hat Vorteile für dein Praktizieren. Bei denjenigen, die Dafa wirklich kultivieren und strenge Anforderungen an die Erhöhung ihrer Xinxing stellen, werden die gleichen Wirkungen auftreten, wenn sie dieses Buch lesen.

 

Was bestimmt die Ebene des Himmelsauges? Es ist nicht so, dass du schon alles sehen kannst, wenn dein Himmelsauge geöffnet ist; so ist es nicht, es gibt noch eine Unterteilung der Ebenen. Was bestimmt dann die Ebene des Himmelsauges? Dafür gibt es drei Faktoren: Der erste Faktor ist, dass das Himmelsauge des Menschen von innen nach außen ein Feld haben muss. Wir nennen es das essentielle Qi. Was für eine Funktion hat es? So wie der Bildschirm eines Fernsehers ohne die Fluoreszenzschicht nach dem Einschalten nur eine Lampe ist, gibt es nur Licht, aber keine Bilder. Eben weil es die Fluoreszenzschicht gibt, kann er Bilder zeigen. Natürlich trifft es dieses Beispiel noch nicht ganz. Denn wir sehen die Bilder direkt, während sie aber beim Fernseher auf dem Bildschirm gezeigt werden. So ungefähr meine ich das. Dieses bisschen essentielle Qi ist äußerst wertvoll, es besteht aus etwas noch Essentiellerem, das aus der De raffiniert wird. Normalerweise ist das essentielle Qi bei jedem Menschen anders, unter zehntausend Menschen lassen sich vielleicht zwei finden, die sich auf derselben Ebene befinden.

 

Die Ebene des Himmelsauges ist direkt die Verkörperung des Fa in diesem unserem Kosmos. Sie ist etwas Außergewöhnliches und eng mit der Xinxing des Menschen verbunden; wenn die Xinxing eines Menschen niedrig ist, dann ist seine Ebene niedrig. Weil seine Xinxing niedrig ist, geht von diesem bisschen seines essentiellen Qi viel verloren. Aber ein anderer Mensch hat eine sehr hohe Xinxing, er nimmt in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen Ruhm, Reichtum, zwischenmenschliche Konflikte, persönliche Vorteile sowie alle Gefühle und Begierden schon von klein auf sehr leicht, sein essentielles Qi ist vielleicht relativ gut erhalten geblieben, deshalb kann er relativ deutlich sehen, wenn sein Himmelsauge geöffnet ist. Kinder unter sechs Jahren können sehr deutlich sehen, wenn es geöffnet ist; es ist auch einfach zu öffnen, mit einem Wort kann es schon geöffnet werden.

 

Beeinflusst durch die große Strömung und durch die negative Färbung der Gesellschaft der alltäglichen Menschen sind viele Dinge, die die Menschen für richtig halten, in Wirklichkeit falsch. Will nicht etwa jeder Mensch gut leben? Wenn einer gut leben will, dann wird er vielleicht die Interessen anderer Menschen verletzen, es kann vielleicht den Egoismus fördern und er wird vielleicht Vorteile anderer an sich reißen, andere schikanieren oder verletzen. Wegen persönlicher Vorteile wird er unter den alltäglichen Menschen kämpfen und streiten. Läuft das nicht den Eigenschaften des Kosmos zuwider? Deshalb ist das, was die Menschen für richtig halten, nicht unbedingt richtig. Normalerweise versuchen die Erwachsenen, den Kindern bei der Erziehung von klein auf einzuprägen: „Lerne, schlauer zu sein“, damit sie später in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen Fuß fassen können. Von diesem unserem Kosmos aus gesehen, ist „schlau“ an sich schon falsch, weil wir davon reden, dem natürlichen Lauf zu folgen und persönliche Vorteile leichtzunehmen. Er ist nur so schlau, weil er persönliche Vorteile gewinnen will. „Wenn dich jemand schikaniert hat, sollst du dich bei seinem Lehrer oder bei seinen Eltern beschweren, wenn du Geld liegen siehst, nimm es“, so wird er erzogen. Wenn das Kind von klein auf vieles davon annimmt, wird es nach und nach immer egoistischer in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen, es wird die Vorteile anderer an sich reißen, es wird De verlieren.

 

Die De-Substanz löst sich nicht auf, nachdem sie verloren gegangen ist, wandert sie zu anderen Menschen, aber das essentielle Qi kann sich auflösen. Wenn einer von klein auf ein Schlitzohr ist, seine persönlichen Vorteile sehr wichtig nimmt und nur auf Profit aus ist, dann kann sein Himmelsauge normalerweise nicht deutlich sehen, wenn es geöffnet ist. Das heißt aber auch wiederum nicht, dass er in Zukunft nie mehr deutlich sehen kann. Warum? Weil wir bei der Kultivierung eben zum Ursprung und zum Wahren zurückkehren wollen. Wenn man ständig praktiziert, wird es ständig zurückgewonnen und wieder ausgeglichen. Deshalb muss von der Xinxing geredet werden, wir reden von ganzheitlicher Erhöhung und ganzheitlicher Veredelung. Wenn die Xinxing erhöht ist, erhöht sich alles andere mit; wenn die Xinxing nicht erhöht ist, lässt sich das bisschen essentielle Qi des Himmelsauges auch nicht zurückgewinnen. So ist der Grundsatz.

 

Der zweite Faktor ist: Wenn jemand eine gute Grundlage hat, kann sich sein Himmelsauge auch öffnen, während er alleine praktiziert. Wenn sich das Himmelsauge bei manchem zum ersten Mal öffnet, wird er häufig erschrecken. Warum? Normalerweise praktiziert man zur Mitternacht, wenn nächtliche Stille herrscht. Während er praktiziert und praktiziert, sieht er plötzlich ein großes Auge vor sich, das ihn erschreckt. Er erschrickt so sehr, dass er danach nicht mehr wagt, weiterzupraktizieren. Wie schrecklich! So ein großes Auge, das blinzelt und ganz deutlich zu sehen ist. Deshalb nennen es manche Dämon-Auge, manche Buddha-Auge und so weiter, in Wirklichkeit ist es dein eigenes Auge. Natürlich, Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Der gesamte Umwandlungsprozess der Kultivierungsenergie eines Kultivierenden in den anderen Räumen ist ein sehr komplizierter Prozess, nicht nur in einem anderen Raum, sondern die Körper in allen Räumen, in jedem Raum, verändern sich. Kannst du das alleine schaffen? Nein. All dies wird vom Meister arrangiert, der Meister erledigt das. Deshalb heißt es, Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab. Du selbst hast nur diesen Wunsch und denkst so, der Meister ist es, der dies wirklich tut.

 

Manche haben ihr Himmelsauge durch das Praktizieren selbst geöffnet. Wir sagen zwar, dass das dein Auge ist, aber du selbst kannst es nicht entwickeln. Mancher hat einen Meister; wenn der Meister sieht, dass dein Himmelsauge geöffnet ist, entwickelt er ein Auge für dich, dieses heißt „das wahre Auge“. Natürlich haben manche keinen Meister, es gibt aber einen Meister, der vorbeigeht. Im buddhistischen System wird gesagt: „Überall gibt es Buddhas, sie sind überall. Es gibt dermaßen viele.“ Manche sagen auch: „Einen Meter über dem Kopf gibt es bereits Gottheiten und intelligente Wesen.“ Das heißt, es gibt einfach sehr viele. Der vorbeigehende Meister sieht, dass du recht gut praktizierst und dein Himmelsauge bereits geöffnet ist und dir nur noch ein Auge fehlt, dann entwickelt er ein Auge für dich, dieses zählt auch als Auge, das du selbst herauspraktiziert hast. Denn bei der Erlösung der Menschen wird nicht von Bedingungen und Kosten geredet, kein Entgelt verlangt und es wird auch kein Wert auf den eigenen Ruf gelegt. Das ist viel erhabener als die vorbildlichen Persönlichkeiten unter den alltäglichen Menschen, das alles entspringt der Barmherzigkeit.

 

Nachdem das Himmelsauge geöffnet ist, kann folgender Zustand auftreten: Das Licht blendet sehr stark und die Augen sind gereizt. In Wirklichkeit sind nicht deine Augen gereizt, sondern deine Zirbeldrüse, aber du hast das Gefühl, als ob es die Augen blendet. Denn du hast dieses Auge noch nicht; nachdem dir dieses Auge eingesetzt worden ist, wirst du nicht mehr das Gefühl haben, dass es blendet. Manche von uns können dieses Auge spüren oder sehen. Da es die gleichen Eigenschaften wie der Kosmos hat, ist es sehr unbefangen und neugierig, es blickt auch nach innen, um zu sehen, ob dein Himmelsauge schon offen ist und sehen kann, es blickt auch nach innen. In dem Moment ist dein Himmelsauge auch geöffnet und es schaut dich an; wenn du es plötzlich siehst, wirst du erschrecken. In Wirklichkeit ist es dein Auge. Später wirst du durch dieses Auge sehen, ohne dieses Auge kannst du überhaupt nicht sehen; auch wenn es bereits geöffnet ist, kannst du nicht sehen.

 

Der dritte Faktor ist, dass die Ebenen durchbrochen werden und sich die Unterschiede verschiedener Räume zeigen; das ist die Frage, die die Ebenen wirklich bestimmt. Um Dinge zu sehen, hat der Mensch neben dem Hauptkanal noch viele Nebenkanäle. Im buddhistischen System wird gesagt, dass jede Pore ein Auge ist; im taoistischen System wird gesagt, dass alle Qiao, nämlich alle Akupunkturpunkte, Augen sind. Natürlich ist das, was sie sagen, eine Form der Umwandlung des Fa am Körper, also es gibt keine Stelle, die nicht sehen kann.

 

Die Ebenen, von denen wir sprechen, sind jedoch anders als die oben genannten. Neben dem Hauptkanal gibt es noch einige wichtige Nebenkanäle, die sich auf den Augenbrauen, oberhalb und unterhalb der Augenlider und an der Nasenwurzel befinden. Sie bestimmen das Durchbrechen der Ebenen. Natürlich, wenn ein normaler Kultivierender mit all diesen Stellen sehen kann, hat er bereits sehr hohe Ebenen durchbrochen. Mancher kann auch mit den Augen sehen, er hat auch seine Augen mit Erfolg kultiviert, sodass sie auch verschiedene Formen der Kultivierungsfähigkeiten besitzen. Aber wenn er diese Augen nicht gut beherrschen kann, sieht er oft nur diese Dinge, jene aber nicht. Das geht auch nicht. Deshalb sehen manche oft diese Seite mit dem einen Auge und jene Seite mit dem anderen. Und unter diesem Auge (dem rechten Auge) gibt es keinen Nebenkanal, denn das hängt direkt mit dem Fa zusammen. Wenn Menschen Schlechtes tun, benutzen sie eher das rechte Auge, deshalb gibt es keinen Nebenkanal unter dem rechten Auge. Das sind einige wichtige Nebenkanäle, die bei der Kultivierung des weltlichen Fa erscheinen.

 

Wenn einer aus der Kultivierung des weltlichen Fa herauskommt und sich auf einer äußerst hohen Ebene befindet, wird noch ein Auge wie das Netzauge erscheinen, nämlich an der oberen Hälfte des ganzen Gesichtes wird ein großes Auge entstehen, in dem gibt es unzählige kleine Augen. Manche sehr hohe große Erleuchtete haben sehr viele Augen herauskultiviert, die sich auf dem ganzen Gesicht befinden. Alle diese Augen sehen durch das große Auge, sie können alles sehen, was sie sehen wollen, mit einem Blick sehen sie alle Ebenen. Heutzutage erforschen Zoologen und Insektenforscher die Fliege. Die Augen der Fliege sind sehr groß, durch das Mikroskop gesehen, gibt es darin unzählige kleine Augen, man nennt es Netzauge. Auf äußerst hohen Ebenen kann dieser Zustand vielleicht erscheinen; erst wenn jemand sehr viel höher ist als der Tathagata, kann so etwas erscheinen. Aber alltägliche Menschen können das nicht sehen, seine Existenz kann auch nicht von einem Menschen auf normalen Ebenen gesehen werden; man sieht nur, dass dieser wie ein normaler Mensch aussieht – denn es befindet sich im anderen Raum. Damit wurde das Durchbrechen der Ebenen erklärt, nämlich die Frage, den jeweiligen Raum durchbrechen zu können.

 

Ich habe euch die Struktur des Himmelsauges im Großen und Ganzen schon erklärt. Wenn wir dir mit äußerer Kraft das Himmelsauge öffnen, dann geht es relativ schnell und einfach. Während ich das Himmelsauge erkläre, wird jeder hier spüren, dass sich die Stirn strafft und dass sich die Muskeln zusammenziehen und nach innen bohren. Stimmt das? Das stimmt. Jeder, der hier anwesend ist, der wirklich Eigensinn ablegt und Falun Dafa lernt, kann das spüren, die Kraft ist auch sehr stark und drückt nach innen. Wir geben die Kultivierungsenergie, die speziell das Himmelsauge öffnet, ab, um es dir zu öffnen, gleichzeitig senden wir Falun zum Korrigieren und Ergänzen aus. Während wir das Himmelsauge erklären, werden wir jedem, der Falun Dafa kultiviert, das Himmelsauge öffnen; aber nicht unbedingt jeder kann deutlich sehen, auch nicht unbedingt jeder kann sehen, es hängt direkt mit dir selbst zusammen. Es macht nichts, wenn du nicht sehen kannst, kultiviere dich in Ruhe weiter. Mit der ständigen Erhöhung deiner Ebene wirst du allmählich sehen und das immer deutlicher. Solange du dich kultivierst, dich mit großer Entschlossenheit kultivierst, lässt sich alles, was du verloren hast, wieder zurückgewinnen.

 

Es ist relativ schwierig, das Himmelsauge selbst zu öffnen. Ich werde einige Formen erklären, wie man das Himmelsauge selbst öffnet. Wenn zum Beispiel jemand von uns die Stirn und das Himmelsauge bei der Meditation beobachtet, empfindet er nichts außer Dunkelheit an der Stirn. Mit der Zeit bemerkt er, dass die Stirn allmählich weiß wird. Nachdem er sich eine Zeit lang kultiviert hat, bemerkt er, dass die Stirn allmählich heller wird und danach rötlich. In diesem Moment blüht es auf wie eine Blüte, so wie im Film oder Fernsehen, die Knospe blüht plötzlich auf, so etwas wird erscheinen. Zunächst war das Rötliche flach, auf einmal wölbt es sich in der Mitte, dann blüht es Blatt für Blatt auf. Wenn du es selbst ganz aufblühen lassen willst, reichen auch acht oder zehn Jahre nicht aus, weil das ganze Himmelsauge verstopft ist.

 

Bei manchen Menschen ist das Himmelsauge nicht ganz verstopft, es besitzt einen Kanal, aber weil er nicht praktiziert, gibt es auch keine Energie. Deshalb wird es vorkommen, dass beim Praktizieren plötzlich ein schwarzes rundes Ding vor seinen Augen erscheint. Nach einiger Zeit des Praktizierens wird es langsam weiß und danach heller, zum Schluss wird es immer heller und blendet ein bisschen. Dann sagt mancher: Ich habe die Sonne gesehen, ich habe den Mond gesehen. In Wirklichkeit hast du weder die Sonne noch den Mond gesehen. Was hast du dann gesehen? Eben diesen Kanal. Mancher durchbricht die Ebene relativ schnell; nachdem ihm dieses Auge eingesetzt worden ist, kann er damit sehen. Bei manchem ist es jedoch sehr schwierig; wenn er praktiziert, läuft er diesen Kanal entlang nach außen, der wie ein Tunnel oder Brunnen erscheint. Sogar im Schlaf hat er das Gefühl, dass er nach außen läuft. Manche haben das Gefühl, dass sie reiten, manche fliegen, manche rennen, manche rasen mit einem Fahrzeug nach außen, sie haben aber immer das Gefühl, dass sie das Ende nie erreichen können; denn es ist sehr schwer, das Himmelsauge selbst zu öffnen. Im taoistischen System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet. Überlegt einmal, wenn er ein kleiner Kosmos ist, dann ist die Strecke von der Stirn bis zur Zirbeldrüse länger als einhundertundachttausend Li[25], deshalb hat er immer das Gefühl, dass er pausenlos nach außen stürmt und das Ende doch nie erreicht.

 

Im taoistischen System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet, das macht viel Sinn. Damit ist nicht gemeint, dass seine Organstruktur der des Kosmos ähnelt, es ist nicht die Existenzform des Körpers in diesem unserem materiellen Raum gemeint. Wir fragen: Was ist das für ein Zustand unterhalb der Zellen des physischen Körpers, den die jetzige Wissenschaft erkennt? Das sind verschiedene molekulare Bestandteile, unterhalb der Moleküle sind Atome, Protonen, Atomkerne, Elektronen und Quarks. Das kleinste Teilchen, das jetzt erforscht wird, ist das Neutrino. Was sind dann die allerkleinsten Teilchen? Das ist wirklich sehr schwer zu erforschen. In seinen letzten Jahren hat Shakyamuni solch einen Satz gesagt: „Nach außen grenzenlos groß, nach innen grenzenlos klein.“ Was bedeutet das? Auf der Ebene des Tathagatas kann er im Bereich des Großen den Rand des Kosmos nicht sehen, im Bereich des Kleinen kann er die kleinsten Teilchen der Materie auch nicht sehen. Deshalb sagte er: „Nach außen grenzenlos groß, nach innen grenzenlos klein.“

 

Shakyamuni hat noch von der Lehre der dreitausend Großen Welten gesprochen. Er hat gesagt, dass es in diesem unserem Kosmos, in diesem unserem Milchstraßensystem dreitausend Gestirne gibt, auf denen etwas uns Menschen Ähnliches mit fleischlichen Körpern existiert. Er hat auch noch gesagt, dass es in einem Sandkorn noch einmal solche dreitausend Große Welten gibt. Ein Sandkorn ist wie ein Kosmos, darin gibt es auch Menschen mit Intelligenz wie wir und es gibt ebenso solche Gestirne, Gebirge und Flüsse. Das hört sich sehr mystisch an! Wenn das so ist, überlegt einmal, gibt es darin noch Sandkörner oder nicht? Gibt es noch dreitausend Große Welten in jenen Sandkörnern? Gibt es dann noch Sandkörner in jenen dreitausend Großen Welten? Und gibt es wiederum dreitausend Große Welten in diesen Sandkörnern? Also auf der Ebene des Tathagatas kann kein Ende gesehen werden.

 

Bei den molekularen Zellen des Menschen ist es genauso. Die Menschen fragen, wie groß der Kosmos ist. Ich sage euch, dieser Kosmos hat einen Rand. Aber auf der Ebene des Tathagatas wurde er sogar für grenzenlos und unendlich groß gehalten. Das Innere des menschlichen Körpers jedoch ist von den Molekülen bis zu den Teilchen im Mikroskopischen genauso groß wie dieser Kosmos. Das klingt sehr mystisch. Bei der Schöpfung eines Menschen oder eines Lebens wurden im äußerst Mikroskopischen die für ihn bestimmten Lebensbestandteile und sein Wesen bereits gebildet. Deshalb ist die Forschung unserer modernen Wissenschaft noch ziemlich weit davon entfernt. Im Vergleich zu den Lebewesen auf den Gestirnen im gesamten Kosmos, auf denen es hohe Intelligenz gibt, ist das wissenschaftlich-technische Niveau unserer Menschheit sehr niedrig. Wir können noch nicht einmal die anderen Räume, die gleichzeitig und an der gleichen Stelle existieren, durchbrechen, während sich die UFOs der Außerirdischen schon direkt in anderen Räumen bewegen; die Begriffe jener Zeit-Räume sind bereits geändert, deshalb können sie plötzlich erscheinen, wenn sie kommen wollen und plötzlich wieder verschwinden, wenn sie gehen wollen; so schnell, dass die menschlichen Anschauungen das nicht akzeptieren können.

 

Als wir das Himmelsauge erklärten, haben wir diese Frage gestreift. Während du in dem Tunnel nach außen rennst, wirst du das Gefühl haben, dass er grenzenlos ist. Manche sehen vielleicht eine andere Situation: Er hat nicht das Gefühl, dass er einen Tunnel entlangläuft, sondern eine endlos lange breite Straße, auf beiden Seiten der Straße gibt es Berge, Flüsse und Städte, er rennt immer nach außen. Das klingt noch mystischer. Ich erinnere mich daran, dass ein Qigong-Meister gesagt hat: „Allein in einer einzigen Pore eines Menschen gibt es eine Stadt, in der Züge und Autos fahren.“ Als die anderen das hörten, wunderten sie sich und hielten das für sehr unwahrscheinlich. Ihr wisst, dass es unter den Teilchen der Materie Moleküle, Atome und Protonen gibt und so wird immer weiter geforscht; wenn du statt eines einzigen Punktes die Fläche der jeweiligen Ebene, wie zum Beispiel die Fläche der Ebene der Moleküle, die Fläche der Ebene der Atome, die Fläche der Ebene der Protonen beziehungsweise die Fläche der Ebene der Atomkerne sehen kannst, dann kannst du die Existenzformen in den unterschiedlichen Räumen sehen. Alle Gegenstände, einschließlich des menschlichen Körpers, existieren gleichzeitig mit den Ebenen der Räume des Kosmos und sind mit ihnen verbunden. Bei der Forschung über die Teilchen der Materie in der modernen Physik wird nur ein einziges Teilchen erforscht, wobei es analysiert und gespalten wird, nach der Spaltung eines Atomkerns werden seine Bestandteile erforscht. Wenn es ein solches Gerät gäbe, mit dem die gesamte Verkörperung aller Bestandteile der Atome oder aller Moleküle auf dieser Ebene beobachtet werden kann, wenn so ein Bild gesehen werden kann, dann hättest du diesen Raum durchbrochen und das wahre Antlitz der Existenz anderer Räume gesehen. Der menschliche Körper entspricht den äußeren Räumen, er hat all diese Existenzformen.

 

Wenn einer das Himmelsauge selbst öffnet, gibt es noch einige andere unterschiedliche Zustände; vorhin haben wir hauptsächlich einige allgemeine Erscheinungen erklärt. Manche sehen noch, dass sich das Himmelsauge dreht; diejenigen, die taoistische Kultivierungswege praktizieren, sehen oft, dass sich etwas im Himmelsauge dreht, die Taiji-Platte spaltet sich mit einem „Peng!“ auf, danach sieht er Bilder. Aber es ist nicht so, dass es ein Taiji in deinem Kopf gibt, sondern der Meister hat dir zu Beginn schon eine Reihe von Dingen eingesetzt, eins davon ist das Taiji, der Meister hat dein Himmelsauge verschlossen; wenn es sich öffnet, spaltet sich das Taiji. Er hat es eigens für dich arrangiert und es ist nicht schon immer in deinem Kopf gewesen.

 

Es gibt noch einige, die nach der Öffnung des Himmelsauges trachten, aber je mehr sie praktizieren, umso weniger öffnet es sich. Warum? Sie selbst sind sich auch nicht darüber im Klaren. Der Hauptgrund liegt darin, dass man nicht nach dem Himmelsauge trachten darf; je mehr du danach trachtest, umso weniger wirst du es erhalten. Je größer das Streben, nicht nur, dass es sich nicht öffnet, es fließt auch noch etwas aus dem Himmelsauge heraus, das weder schwarz noch weiß ist, es wird dein Himmelsauge zudecken. Mit der Zeit bildet sich ein sehr großes Feld und es fließt immer mehr heraus. Wenn das Himmelsauge immer noch nicht geöffnet ist, trachtet man noch mehr danach und dadurch fließt noch mehr davon heraus, sodass es zum Schluss seinen ganzen Körper einhüllt. Es kann auch sehr dick sein und hat ein großes Feld. Auch wenn das Himmelsauge dieses Menschen wirklich geöffnet ist, kann er trotzdem nicht sehen, weil er sich mit seinem Eigensinn blockiert hat. Es sei denn, dass er später nicht mehr daran denkt und ganz auf diesen Eigensinn verzichtet, dann löst es sich langsam auf. Allerdings lässt es sich erst nach einem sehr harten und sehr langen Kultivierungsvorgang beseitigen, das hätte wirklich nicht sein müssen. Mancher erkennt das nicht; obwohl ihm sein Meister immer wieder gesagt hat, dass er nicht danach trachten darf, glaubt er das nicht und trachtet immer wieder danach und erreicht zum Schluss das Gegenteil.

 

 

Die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht

 

Eine Kultivierungsfähigkeit, die direkt mit dem Himmelsauge verbunden ist, heißt Fernsicht. Mancher sagt: Ich sitze hier, kann aber Geschehnisse in Peking oder in den USA sehen, ich kann die andere Seite des Erdballs sehen. Manche können das nicht verstehen, wissenschaftlich ist es auch nicht zu verstehen. Wie kann das sein? Manche erklären es so, manche so, aber es lässt sich immer noch nicht erklären, warum ein Mensch solch eine große Fähigkeit haben kann. Eigentlich ist das nicht so. Menschen, die sich auf der Ebene des weltlichen Fa kultivieren, haben diese Fähigkeit nicht. Das, was er sieht, einschließlich seine Fernsicht und die vielen, vielen besonderen Kultivierungsfähigkeiten, wirken alle innerhalb eines bestimmten Raumes, auch die größten gehen nicht über diesen materiellen Raum hinaus, in dem unsere Menschheit lebt; normalerweise können sie nicht über das eigene Raumfeld hinausgehen.

 

In einem bestimmten Raum hat unser Körper ein Feld, dieses Feld ist aber nicht das gleiche Feld, in dem die De existiert; sie befinden sich nicht im gleichen Raum, aber der Umfang beider Felder ist gleich groß. Dieses Feld hat eine entsprechende Verbindung zum Kosmos; alles, was es auf jener Seite des Kosmos gibt und das in seinem Feld widergespiegelt werden kann, kann widergespiegelt werden. Es ist eine Art Schattenbild und ist nicht wirklich. Beispielsweise gibt es Amerika und Washington auf der Erde; in seinem Feld werden auch ein Amerika und ein Washington widergespiegelt, aber sie sind Schatten. Dennoch sind Schatten auch eine Art materieller Existenz, sie stehen in entsprechenden Verbindungen zueinander und verändern sich entsprechend den Veränderungen auf der anderen Seite. Deshalb ist die sogenannte Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht so, dass er die Dinge im Bereich seines eigenen Raumfeldes sieht. Wenn er über die Kultivierung des weltlichen Fa hinausgegangen ist, sieht er nicht mehr auf diese Weise, sondern direkt, das heißt „göttliche Fähigkeiten des Fofa“ und sie sind unvergleichlich mächtig.

 

Wie funktioniert die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht im weltlichen Fa? Ich werde es euch eingehend erklären: Im Raum dieses Feldes gibt es an der Stirn des Menschen einen Spiegel, bei denen, die nicht praktizieren, ist er weggedreht; bei den Praktizierenden dreht er sich um. Wenn die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht eines Menschen gerade auftaucht, schwenkt er hin und her. Ihr wisst, dass bei den Filmen 24 Bilder pro Sekunde abgespielt werden, um kontinuierliche Bewegungen zu erzeugen; wenn weniger als 24 Bilder pro Sekunde abgespielt werden, springen die Bilder. Der Spiegel dreht sich schneller als 24-mal pro Sekunde, er druckt die reflektierten Dinge auf die Spiegelfläche und dreht sich um, damit du die Bilder sehen kannst, dann dreht er sich wieder zurück und löscht die Bilder. Er reflektiert wieder, dreht sich wieder um, löscht die Bilder wieder, der Spiegel dreht sich ständig, sodass du sich bewegende Bilder siehst. Das heißt, er reflektiert die Dinge in deinem Raumfeld und zeigt sie dir und die Dinge in diesem Raumfeld sind aus dem Makrokosmos widergespiegelt.

 

Wie kann man dann die Dinge hinter dem Körper sehen? So ein kleiner Spiegel, er kann doch nicht alles um den Körper herum reflektieren. Ihr wisst, wenn das Himmelsauge so weit geöffnet ist, dass es über die Ebene des himmlischen Auges hinausgeht und bald die Ebene des Weisheitsauges erreichen wird, dann wird dieser unser Raum durchbrochen. In diesem Moment, wenn der Durchbruch noch nicht ganz, aber fast erfolgt ist, wird eine Veränderung am Himmelsauge geschehen: Es sieht, dass keine Gegenstände mehr da sind, keine Menschen mehr, keine Wände mehr, nichts mehr, die Substanzen existieren nicht mehr. Das heißt, wenn du in diesem bestimmten Raum in die Tiefe blickst, wirst du feststellen, dass die Menschen verschwunden sind und nur noch ein Spiegel im Bereich deines Raumfeldes steht. Dieser Spiegel in deinem Raumfeld ist so groß wie dein gesamtes Raumfeld, deshalb kann er von überall her reflektieren, wenn er sich darin hin- und herdreht. Er kann alles im Bereich deines Raumfeldes reflektieren, solange es aus dem Kosmos widergespiegelt ist. Das ist die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht, von der wir sprechen.

 

Wenn Wissenschaftler, die den menschlichen Körper erforschen, diese Kultivierungsfähigkeit testen, kommt es oft vor, dass sie sie bestreiten. Der Grund hierfür: Was macht zum Beispiel ein Verwandter gerade in Peking? Nachdem der Name und allgemeine Informationen dieses Verwandten genannt worden sind, sieht er es schon. Er beschreibt, wie das Haus aussieht, wie der Mensch durch die Tür und ins Zimmer geht, wie das Zimmer ausgestattet ist. Alles ist richtig. Was macht denn der Mensch dort? Er sagt, dass der Mensch gerade schreibe. Um das zu überprüfen, wird dieser Verwandte angerufen: Was machst du gerade? Ich bin beim Essen. Also stimmt dann doch das, was er sieht, nicht damit überein? Deshalb wurde diese Kultivierungsfähigkeit früher bestritten. Aber die Umgebung, die er gesehen hat, war ganz richtig. Denn es gibt einen zeitlichen Unterschied zwischen diesem unserem Raum und dieser Zeit, die wir Zeit-Raum nennen, und dem Zeit-Raum jenes Raumes, wo die Kultivierungsfähigkeit existiert; die Zeitbegriffe auf beiden Seiten sind nicht gleich. Er hat eben geschrieben und jetzt ist er beim Essen, das ist der Zeitunterschied. Also, wenn die Wissenschaftler, die den menschlichen Körper erforschen, von den herkömmlichen Theorien ausgehen und nach der heutigen Wissenschaft Hypothesen ableiten und es erforschen würden, wäre es umsonst, selbst wenn noch zehntausend Jahre vergingen. Weil dies im Grunde genommen etwas ist, das über die alltäglichen Menschen hinausgeht, muss das Denken der Menschen geändert werden; man kann solche Dinge nicht mehr weiter auf diese Weise verstehen.

Die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens

 

Es gibt noch eine Kultivierungsfähigkeit, die direkt mit dem Himmelsauge verbunden ist, sie heißt Hellsehen. Zurzeit gibt es sechs Kultivierungsfähigkeiten, die in der Welt anerkannt sind, dazu gehört das Himmelsauge, die Fernsicht und auch das Hellsehen. Was heißt Hellsehen? Das heißt, dass jemand etwas über die Zukunft und über die Vergangenheit eines Menschen wissen kann; im Großen kann er vom Aufschwung und Niedergang der Gesellschaft erfahren; im noch Größeren die Gesetzmäßigkeiten der Veränderung der gesamten Himmelskörper. Das ist die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens. Denn die Materie bewegt sich nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten. In speziellen Räumen haben alle Gegenstände in vielen, vielen verschiedenen Räumen ihre Existenzformen. Wenn sich zum Beispiel der Körper eines Menschen bewegt, bewegen sich alle Zellen im Körper mit; im Mikroskopischen werden sich alle Moleküle, Protonen, Elektronen, die kleinsten, winzigsten, alle Bestandteile werden sich mitbewegen. Dennoch haben sie ihre unabhängigen Existenzformen, die Körperformen in den anderen Räumen werden sich auch verändern.

 

Sagen wir nicht, dass die Materie nicht verschwindet? In einem bestimmten Raum ist alles, was auch immer die Menschen gemacht haben, etwas materiell Existierendes, wenn sie zum Beispiel irgendetwas mit einer Handbewegung gemacht haben, alles, was auch immer gemacht wurde, hinterlässt ein Schattenbild und Informationen. In den anderen Räumen verschwinden sie nicht, sie werden dort für immer existieren. Wenn Menschen mit Kultivierungsfähigkeiten die dort existierenden Erscheinungen der Vergangenheit sehen, wissen sie schon Bescheid. Wenn du in Zukunft die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens hast, kannst du die Form unseres heutigen Kurses sehen, sie wird noch weiter existieren, dort existiert sie bereits zur gleichen Zeit. Wenn ein Mensch auf die Welt kommt, existiert gleichzeitig sein ganzes Leben schon in einem speziellen Raum, in dem es keine Zeitbegriffe gibt; bei manchen existiert sogar nicht nur ein Leben.

 

Mancher denkt vielleicht: Ist unser persönliches Streben, uns zu verändern, dann nicht mehr nötig? Er kann das nicht akzeptieren. In Wirklichkeit kann das persönliche Streben Kleinigkeiten des Lebens verändern, einige Kleinigkeiten lassen sich durch persönliches Streben ein wenig verändern. Aber gerade durch dein Bemühen, es zu verändern, wirst du vielleicht Karma bekommen, sonst gäbe es nicht mehr die Frage des Erzeugens von Karma und auch nicht die Frage, Gutes oder Schlechtes zu tun. Wenn jemand hartnäckig damit fortfährt, wird er Vorteile anderer an sich reißen, dann hat er etwas Schlechtes getan. Deshalb wird bei der Kultivierung immer wieder von „dem natürlichen Lauf folgen“ gesprochen. So ist der Grundsatz. Denn durch deine Bemühungen wirst du andere verletzen. Eigentlich gibt es diese Dinge in deinem Leben nicht, jedoch hast du diese Dinge bekommen, die ursprünglich jemand anderem in der Gesellschaft gehörten, dann schuldest du das dem anderen.

 

Wenn er etwas Großes ändern will – ein alltäglicher Mensch kann das überhaupt nicht ändern. Es gibt jedoch eine Methode, durch die das geändert werden kann: Dieser Mensch tut immer Schlechtes und verübt alle erdenklichen Untaten. Er kann sein Leben ändern, aber dann steht ihm die vollständige Vernichtung bevor. Auf hohen Ebenen sehen wir, dass der Urgeist eines Menschen nach dem Tod nicht gestorben ist. Inwiefern ist der Urgeist nicht gestorben? Wir haben gesehen, dass der tote Mensch in der Leichenhalle in Wirklichkeit nur die Zellen seines menschlichen Körpers in diesem unserem Raum ist. Alle Zellgewebe der inneren Organe und des Körpers, der ganze Körper, die Zellen in diesem Raum werden abgestreift und die Körper aus winzigen materiellen Teilchen, die noch kleiner sind als Moleküle, Atome, Protonen und Ähnliches, sind in den anderen Räumen überhaupt nicht gestorben, sie existieren in den anderen Räumen, in den Räumen auf mikroskopischen Ebenen weiter. Menschen, die alle erdenklichen Untaten begehen, stehen vor der vollständigen Auflösung aller ihrer Zellen, im Buddhismus heißt das: „Die vollständige Vernichtung von Körper und Geist.“

 

Es gibt noch eine Methode, mit der ein Mensch sein ganzes Leben ändern kann und das ist die einzige Methode: Von nun an schlägt dieser Mensch den Weg der Kultivierung ein. Warum kann sein Leben also geändert werden, wenn er den Weg der Kultivierung einschlägt? Wer kann das ohne Weiteres ändern? Denn wenn dieser Mensch den Weg der Kultivierung einschlagen will, sobald dieser Gedanke entsteht, glänzt er wie Gold und erschüttert die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen. Der Begriff des Kosmos im buddhistischen System bezeichnet die Lehre der Welt der Zehn-Himmelsrichtungen. Denn aus der Sicht der hohen Lebewesen lebt der Mensch nicht, um Mensch zu sein. Ihrer Ansicht nach ist das Leben des Menschen in kosmischen Räumen entstanden und hat die gleichen Eigenschaften wie der Kosmos, es ist gutherzig und setzt sich aus den Substanzen Zhen, Shan, Ren zusammen. Jedoch haben sie auch Beziehungen miteinander; als sich in der Gemeinschaft gesellschaftliche Beziehungen ergeben haben, entwickelten sich einige zum Schlechten hin und sind daher heruntergefallen; auf dieser Ebene konnten sie wieder nicht mehr bleiben, sie sind noch schlechter geworden und wieder um eine Ebene heruntergefallen; herab, herab, herab, zum Schluss herab auf die Ebene der alltäglichen Menschen.

 

Auf dieser Ebene sollte dieser Mensch eigentlich vernichtet, beseitigt werden. Aber aus ihrer großen Barmherzigkeit heraus haben die großen Erleuchteten eigens so einen Raum erschaffen, so wie diesen Raum unserer menschlichen Gesellschaft. In diesem Raum wird ihm ein menschlicher fleischlicher Körper und dieses Augenpaar dazu gegeben, das darauf begrenzt ist, die Gegenstände in diesem unserem materiellen Raum zu sehen, das heißt, er ist in den Nebel heruntergefallen, man lässt ihn das wahre Antlitz des Kosmos nicht sehen, das aber in allen anderen Räumen gesehen werden kann. In diesem Nebel, in diesem Zustand, wird ihm diese Chance gegeben. Denn im Nebel ist es am leidvollsten; dieser Körper ist ihm gegeben worden, um ihn leiden zu lassen. Wenn ein Mensch aus diesem Raum nach oben zurückkehren kann – beim Praktizieren im taoistischen System wird von „zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren“ gesprochen – wenn er ein Herz für die Kultivierung hat, heißt das, dass seine Buddha-Natur erscheint; dieses Herz wird für das Wertvollste gehalten und ihm wird dann geholfen. In so einer leidvollen Umgebung hat sich der Mensch doch nicht verirrt, er will auch noch zurückkehren, deshalb wird ihm geholfen, bedingungslos geholfen, bei allem kann ihm geholfen werden. Warum können wir dies für die Kultivierenden tun, aber nicht für die alltäglichen Menschen? So ist eben der Grundsatz.

 

Wenn du also als ein alltäglicher Mensch geheilt werden willst, kann dir nichts helfen. Alltägliche Menschen bleiben eben alltägliche Menschen, alltägliche Menschen sollen eben genau im Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen sein. Viele sagen: Buddha erlöst doch alle Wesen, im buddhistischen System wird doch von der umfassenden Erlösung aller Wesen gesprochen. Ich sage dir, schlag’ doch einmal in allen buddhistischen klassischen Werken nach, es steht nirgendwo, dass es schon zur umfassenden Erlösung aller Wesen zählt, die Krankheiten für die alltäglichen Menschen zu beseitigen. In den letzten Jahren haben gerade die falschen Qigong-Meister dies sabotiert und durcheinandergebracht. Die wahren Qigong-Meister, die den Weg gebahnt haben, redeten überhaupt nicht darüber, wie du Krankheiten anderer heilst. Sie brachten dir nur bei, wie du selbst praktizierst, deine Krankheiten beseitigst und deine Gesundheit erhältst. Du bist ein alltäglicher Mensch, wie könntest du schon heilen, nachdem du nur einige Tage gelernt hast? Ist das nicht Betrug? Wird dadurch nicht Eigensinn genährt? Du strebst nach Ruhm und Reichtum, trachtest nach außergewöhnlichen Dingen, um damit unter den alltäglichen Menschen zu prahlen! Das ist absolut nicht erlaubt. Deshalb, je mehr die Menschen nach etwas streben, desto weniger bekommen sie es. So etwas ist dir nicht erlaubt, dir ist es auch nicht erlaubt, den gesellschaftlichen Zustand der alltäglichen Menschen auf diese Weise beliebig zu sabotieren.

 

In diesem Kosmos gibt es diesen Grundsatz: Wenn du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren willst, werden dir die anderen helfen. Ihrer Ansicht nach soll das Leben des Menschen eben genau zurückkehren und nicht unter den alltäglichen Menschen bleiben. Wenn die Menschheit von Krankheiten befreit wäre, ein sehr angenehmes Leben führte, würdest du keine Gottheit mehr werden wollen, selbst wenn du darum gebeten würdest. Keine Krankheiten, auch keine Leiden, was immer du auch wünschst, du bekommst es, wie schön wäre es, es wäre wirklich eine Götterwelt. Aber du bist da hinuntergefallen, weil du schlecht geworden bist, deshalb wird es dir nicht angenehm sein. Im Nebel tut der Mensch leicht Schlechtes, im Buddhismus wird das „Kreislauf der Karma-Vergeltung“ genannt. Wenn manche Menschen also Schwierigkeiten oder Schlechtes erleiden, begleichen sie normalerweise ihr Karma im Kreislauf der Karma-Vergeltung. Im Buddhismus wird auch noch gesagt, dass es überall Buddhas gibt. Wenn ein Buddha seine Hand schwenkt, wird die gesamte Menschheit von Krankheiten befreit, das ist garantiert möglich. Warum tun die vielen Buddhas das nicht? Weil er es früher durch seine schlechten Taten verschuldet hat, erträgt er diese Leiden. Wenn du ihn geheilt hättest, würde das bedeuten, den Grundsatz des Kosmos zu zerstören und dass dieser Mensch Schlechtes tun darf, ohne die Schulden begleichen zu müssen. Das ist nicht erlaubt. Deshalb erhält jeder den Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen aufrecht, niemand wird ihn sabotieren. Die einzige Möglichkeit, um ein von Krankheiten befreites Wohlbefinden und die wirkliche Erlösung zu erlangen, ist ausschließlich die Kultivierung! Die Menschen zur Kultivierung des orthodoxen Fa zu veranlassen, ist erst die wirkliche umfassende Erlösung aller Wesen.

 

Wie können dann die vielen Qigong-Meister Krankheiten heilen? Warum reden sie von der Heilung? Manche sind vielleicht auf diese Frage gekommen. Die meisten von ihnen befinden sich nicht auf den orthodoxen Wegen. Während der Kultivierung hilft ein wahrer Qigong-Meister anderen aus Barmherzigkeit und Mitgefühl, weil er alle Wesen leiden sieht, das ist erlaubt. Allerdings kann er sie nicht wirklich heilen, er kann die Krankheiten für dich nur vorläufig unter Kontrolle bringen; oder er verschiebt sie in die Zukunft: Wenn du jetzt nicht krank bist, wirst du später krank, die Krankheiten werden also aufgeschoben; oder er wandelt sie für dich um, sodass sie auf deine Familienangehörigen übertragen werden. Aber das Karma wirklich vollständig für dich zu beseitigen, das kann er nicht, es ist nicht erlaubt, dies beliebig für die alltäglichen Menschen zu tun, es kann nur für die Kultivierenden getan werden. So ist der Grundsatz.

 

Die umfassende Erlösung aller Wesen, von der im buddhistischen System gesprochen wird, bedeutet: Dich von dem leidvollsten Zustand der alltäglichen Menschen zu hohen Ebenen zu bringen, damit du nie mehr Leiden ertragen musst und erlöst wirst. Das ist der Sinn dieser Worte. Hat Shakyamuni nicht darüber gesprochen, durch das Nirwana[26] ins Jenseits zu gehen? Das ist die wahre Bedeutung von der umfassenden Erlösung aller Wesen, von der er gesprochen hat. Wenn zugelassen würde, dass du unter den alltäglichen Menschen Glück genießen könntest und genug Geld hättest – sogar dein Bett wäre mit Geldscheinen gepolstert und du hättest keinerlei Leiden –, würdest du keine Gottheit mehr werden wollen, selbst wenn du darum gebeten würdest. Für dich als Kultivierenden kann dein Lebensweg geändert werden, und zwar nur durch Kultivierung kann er geändert werden.

 

Die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens zeigt sich in der Form, dass es an der Stirn des Menschen einen kleinen Bildschirm gibt, wie der eines Fernsehers. Bei manchen an der Stirn; bei manchen nah an der Stirn; bei manchen innerhalb der Stirn. Manche können ihn mit geschlossenen Augen sehen; wenn sie sehr stark ist, können manche ihn mit offenen Augen sehen. Aber die anderen können ihn nicht sehen, denn das ist etwas im Bereich seines Raumfeldes. Das heißt also, nachdem diese Kultivierungsfähigkeit aufgetaucht ist, gibt es noch eine weitere Kultivierungsfähigkeit als Träger, die die gesehenen Erscheinungen in den anderen Räumen hier herüber widerspiegelt und so werden sie im Himmelsauge gesehen. Sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit eines Menschen wird gesehen, und zwar sehr genau. Ganz gleich, wie genau das Wahrsagen auch sein mag, lassen sich Kleinigkeiten und Einzelheiten nicht durch Berechnungen erkennen. Er kann aber sehr deutlich sehen, sogar in welchem Jahr es ist, kann er daraus ersehen, auch die Einzelheiten der Veränderungen kann er erkennen, denn was er gesehen hat, ist genau die wahre Widerspiegelung der Menschen oder der Gegenstände aus unterschiedlichen Räumen.

 

Allen, die Falun Dafa kultivieren, wird das Himmelsauge geöffnet. Aber die anderen Kultivierungsfähigkeiten, von denen wir danach gesprochen haben, werden nicht aufgeschlossen. Mit der allmählichen Erhöhung der Ebene wird die Kultivierungsfähigkeit des Hellsehens von alleine auftauchen, in Zukunft werdet ihr bei der Kultivierung auf so etwas stoßen. Wenn diese Kultivierungsfähigkeiten auftauchen, werdet ihr schon wissen, um was es geht, deshalb erklären wir all das Fa und alle diese Grundsätze.

 

 

Nicht in den Fünf-Elementen, aus den Drei-Weltkreisen hinaus

 

Was ist: „Nicht in den Fünf-Elementen, aus den Drei-Weltkreisen hinaus“? Das ist ein sehr heikles Thema. Früher haben viele Qigong-Meister über dieses Thema geredet und sie stießen auf schroffe Widerrede derjenigen, die nicht an Qigong glaubten: „Wer von euch Qigong-Praktizierenden ist aus den Fünf-Elementen hinausgegangen, wer von euch befindet sich nicht mehr in den Drei-Weltkreisen?“ Manche sind keine Qigong-Meister, sie haben sich selbst zum Qigong-Meister ernannt. Wenn sie es nicht erklären können, sollten sie doch den Mund halten, dennoch wagen sie, darüber zu reden, darum haben die anderen ihnen den Mund gestopft. Das hat für den Kultivierungskreis sehr großen Schaden verursacht und ein sehr großes Durcheinander mit sich gebracht, die anderen nutzten das dann aus, um Qigong anzugreifen. „Nicht in den Fünf-Elementen, aus den Drei-Weltkreisen hinaus“ ist ein Satz aus dem Kultivierungskreis, er stammt aus der Religion und ist in der Religion entstanden. Deshalb können wir dieses Thema nicht erklären, ohne den historischen Hintergrund und die damalige Situation zu berücksichtigen.

 

Was bedeutet „Nicht in den Fünf-Elementen“? Sowohl die alte chinesische Physik als auch die heutige Physik sind der Meinung, dass die Lehre der Fünf-Elemente aus China richtig ist. Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde, diese Fünf-Elemente bilden alle Dinge in unserem Kosmos, das ist richtig, also sprechen wir von diesen Fünf-Elementen. Dass ein Mensch aus den Fünf-Elementen hinausgeht, heißt in der heutigen Sprache, dass er aus dieser unserer materiellen Welt hinausgeht. Das klingt wirklich sehr unwahrscheinlich. Überlegt einmal, die Qigong-Meister haben Kultivierungsenergie. Ich wurde getestet, auch sehr viele Qigong-Meister wurden getestet, um ihre Energie zu messen. Denn die materiellen Bestandteile in der Kultivierungsenergie können durch viele unserer jetzigen Messgeräte festgestellt werden, das heißt, soweit es ein entsprechendes Messgerät für die Bestandteile der Kultivierungsenergie eines Qigong-Meisters gibt, kann die Existenz der Kultivierungsenergie gemessen werden. Die heutigen Geräte können Infrarotstrahlen, UV-Strahlen, Ultraschall, Infraschall, Elektrizität, Magnetismus, Gammastrahlen, Atome und Neutronen durch Messungen feststellen. Die Qigong-Meister haben alle diese Substanzen; und die Substanzen, die manche Qigong-Meister abgeben, können nicht gemessen werden, denn es gibt kein Messgerät dafür. Solange es ein Gerät dafür gibt, lässt sich alles durch Messungen feststellen; und dabei wurde festgestellt, dass die Substanzen, die Qigong-Meister abgeben, äußerst reichhaltig sind.

 

Unter der Wirkung eines bestimmten elektromagnetischen Feldes können Qigong-Meister einen starken und wunderschönen Lichtglanz abgeben. Je höher die Kultivierungsenergie, desto größer das Energiefeld. Alltägliche Menschen haben den Lichtglanz auch, aber sehr, sehr schwach. In der Forschung der Hochenergie-Physik ist man der Meinung, Energie sei so etwas wie Neutronen, Atome und solche Dinge. Viele Qigong-Meister wurden getestet, die etwas berühmten Qigong-Meister wurden alle getestet. Ich bin auch getestet worden, der Messwert der abgegebenen Gammastrahlen und thermischen Neutronen war 80- bis 170-fach größer als die Stärke der Radioaktivität bei den normalen Substanzen und dabei hatte der Zeiger des Messgerätes den Anschlag erreicht. Da der Zeiger den Anschlag erreicht hatte, wusste man zum Schluss gar nicht, wie viel es wirklich war. So starke Neutronen, einfach unvorstellbar! Wie kann ein Mensch so starke Neutronen abgeben? Das beweist auch, dass wir Qigong-Meister Kultivierungsenergie, also Energie haben, dies wurde im Kreis der Wissenschaft und Technik schon bestätigt.

 

Aus den Fünf-Elementen hinauszugehen, bedarf es noch eines Doppelkultivierungsweges von Körper und Geist. Bei den Wegen, bei denen Körper und Geist nicht zugleich kultiviert werden, wächst nur die Kultivierungsenergie, die die Ebene bestimmt. Und bei den Wegen, bei denen der Körper nicht kultiviert wird, gibt es dieses Thema nicht; sie reden nicht von „aus den Fünf-Elementen hinaus“. Durch die Doppelkultivierungswege von Körper und Geist wird die Energie in allen Zellen des Körpers gespeichert. Die Körner der abgegebenen Energie eines normalen Praktizierenden, bei dem die Kultivierungsenergie gerade entwickelt wird, sind sehr grob, haben Zwischenräume und keine große Dichte, deshalb ist ihre Kraft sehr gering. Während sich seine Ebene ständig erhöht, wird die Dichte der Energie um das Hundert-, Tausend- ja sogar Hundertmillionenfache größer als die Dichte der normalen Wassermoleküle, das alles ist möglich. Denn je höher die Ebene ist, desto größer wird die Dichte, desto feiner die Körner und desto mächtiger die Kraft. Unter diesem Umstand wird die Energie in jeder Zelle des Körpers gespeichert, nicht nur in jeder Zelle des Körpers in diesem unserem materiellen Raum, sondern auch in den Zellen aller Körper in den anderen Räumen, Moleküle, Atome, Protonen, Elektronen, bis zum äußerst Mikroskopischen, alle Zellen sind von dieser Energie erfüllt. Nach und nach wird der Körper des Menschen ganz von diesen hochenergetischen Substanzen ausgefüllt.

 

Diese hochenergetischen Substanzen haben Intelligenz und Fähigkeiten. Nachdem sie mehr und dichter geworden sind und alle Zellen des menschlichen Körpers ausgefüllt haben, können sie die fleischlichen Zellen des Menschen, also die unfähigsten Zellen, hemmen. Sobald die Zellen gehemmt werden, findet kein Stoffwechsel mehr statt, zum Schluss werden sie die Zellen des fleischlichen Körpers des Menschen ganz ersetzen. Natürlich ist das einfach gesagt, dies zu erreichen, ist jedoch ein sehr langsamer Prozess. Wenn du dich so weit kultiviert hast, werden alle Zellen deines Körpers durch diese hochenergetischen Substanzen ersetzt. Überleg einmal, besteht dein Körper dann noch aus den Fünf-Elementen? Sind es noch die Substanzen unseres Raumes? Er besteht bereits aus den hochenergetischen Substanzen, die aus anderen Räumen eingesammelt sind. Auch die Bestandteile der De sind Substanzen, die in den anderen Räumen existieren, auch sie werden nicht vom Zeitfeld dieses unseres Raumes beschränkt.

 

Die heutige Wissenschaft meint, dass die Zeit ein Feld hat; und was sich nicht im Bereich des Zeitfeldes befindet, wird nicht von der Zeit beschränkt. Die Begriffe des Zeit-Raumes in anderen Räumen sind anders als die auf unserer Seite, wie kann sie dann Substanzen anderer Räume beschränken? Sie hat überhaupt keine Wirkung mehr. Überleg einmal, ist das dann nicht so, dass du nicht mehr in den Fünf-Elementen bist? Ist dein Körper noch der Körper eines alltäglichen Menschen? Überhaupt nicht mehr. Aber eins noch: Die alltäglichen Menschen können das jedoch nicht erkennen. Obwohl sein Körper derart verändert ist, ist das noch nicht der Abschluss seiner Kultivierung, er muss noch die Ebenen durchbrechen und sich nach oben kultivieren, deshalb muss er sich noch unter den alltäglichen Menschen kultivieren, es geht nicht, wenn die Menschen ihn nicht sehen können.

 

Was ist dann später zu tun? Während der Kultivierung sind zwar alle seine molekularen Zellen durch hochenergetische Substanzen ersetzt worden, aber die Atome haben eine Reihenfolge in ihrer Anordnung und die Reihenfolge der Anordnung der Moleküle und die der Atomkerne hat sich nicht geändert. Die Reihenfolge der Anordnung der Moleküle der Zellen ist so, dass es sich weich anfühlt; die Reihenfolge der Anordnung der Moleküle der Knochen ist dicht, es fühlt sich fest an; die Dichte der Moleküle des Blutes ist sehr gering, dann ist es flüssig. Die alltäglichen Menschen können die Veränderungen an deinem Äußeren nicht erkennen, die molekularen Zellen behalten noch die frühere Struktur und Reihenfolge der Anordnung bei, die Struktur hat sich nicht geändert, aber die Energie im Innern hat sich geändert, deshalb wird dieser Mensch von nun an nicht mehr auf natürliche Weise altern, seine Zellen werden nicht absterben und so bleibt er immer jung. Während der Kultivierung wird der Mensch jung aussehen und letztendlich bleibt er so.

 

Natürlich werden die Knochen vielleicht auch noch brechen, wenn jener Körper mit einem Auto zusammenstößt; bei einem Schnitt mit dem Messer wird es auch noch bluten. Denn die Reihenfolge der Anordnung der Moleküle ist nicht geändert worden, nur wird er nicht auf natürliche Weise absterben oder altern, es findet kein Stoffwechsel mehr statt. Das ist das „aus den Fünf-Elementen hinaus“, von dem wir sprechen. Wo ist da das Abergläubische? Es lässt sich mit der Wissenschaft erklären. Manche können es nicht erklären, reden aber aufs Geratewohl, dann werden die anderen sagen, dass du Aberglaube betreibst. Dieser Satz stammt also aus der Religion und ist kein Ausdruck, der aus dem modernen Qigong stammt.

 

Was bedeutet „aus den Drei-Weltkreisen hinaus“? In diesen Tagen habe ich erklärt, dass das Entscheidende für das Wachsen der Kultivierungsenergie die Kultivierung unserer Xinxing ist, mit der Angleichung an die kosmischen Eigenschaften wirst du nicht mehr von ihnen eingeschränkt und wenn sich deine Xinxing erhöht, wandeln sich die Bestandteile der De in Kultivierungsenergie um. Sie wächst ständig nach oben, erhöht sich; wenn sie hohe Ebenen erreicht hat, bildet sich eine Säule der Kultivierungsenergie. Wie hoch diese Säule ist, so hoch ist deine Kultivierungsenergie. Es gibt einen Satz: Dafa ist grenzenlos, die Kultivierung hängt voll und ganz von deinem Herzen ab; wie hoch du dich kultivieren kannst, hängt voll und ganz von deiner Ausdauer und deinem Vermögen zum Ertragen von Leid ab. Wenn deine eigene weiße Substanz verbraucht ist, kann deine eigene schwarze Substanz durch Ertragen von Leid auch in die weiße Substanz umgewandelt werden. Wenn das noch nicht ausreicht, dann die von Verwandten und Freunden; sie kultivieren sich nicht, du trägst die Sünden für sie, dadurch wird deine Kultivierungsenergie auch wachsen. Das bezieht sich auf diejenigen, die sich bis zu äußerst hohen Ebenen kultiviert haben. Du als ein alltäglicher Mensch sollst bei der Kultivierung jedoch nicht den Gedanken haben, die Sünden für deine Verwandten zu tragen; mit solch großem Karma kann sich ein normaler Mensch nicht erfolgreich kultivieren. Was ich hier erkläre, sind Grundsätze unterschiedlicher Ebenen.

 

Die Drei-Weltkreise, von denen in der Religion geredet wird, beziehen sich auf die neun oder auf die dreiunddreißig Stufen des Himmels; das heißt, im Himmel, auf der Erde und unter der Erde werden alle Wesen in den Drei-Weltkreisen gebildet. Es heißt, dass alle Wesen innerhalb der dreiunddreißig Stufen des Himmels der Sechs-Wege-Reinkarnation[27] unterliegen müssen. Die Sechs-Wege-Reinkarnation bedeutet, dass einer in diesem Leben ein Mensch ist, aber im nächsten Leben vielleicht ein Tier sein wird. Im Buddhismus heißt es: Die Zeit des Lebens voll nutzen; wenn man sich jetzt nicht kultiviert, wann dann? Denn den Tieren ist es nicht erlaubt, sich zu kultivieren und das Fa anzuhören; auch wenn sie sich kultivieren, können sie keine richtige Frucht erhalten; wenn sie hohe Kultivierungsenergie haben, werden sie sogar vom Himmel getötet. Du bekommst innerhalb von einigen hundert Jahren keinen menschlichen Körper, erst nach über tausend Jahren bekommst du einen menschlichen Körper, du bekommst einen menschlichen Körper, weißt ihn aber nicht zu schätzen. Wenn du als Stein wiedergeboren wirst, kommst du nicht einmal in zehntausend Jahren heraus; wenn dieser Stein nicht zersplittert oder verwittert, wirst du nie herauskommen können. Wie schwierig ist es, einen menschlichen Körper zu bekommen! Wenn ein Mensch wirklich Dafa erhalten kann, kann er sich wirklich glücklich schätzen. Der menschliche Körper ist schwer zu bekommen, so ist der Grundsatz.

 

Beim Praktizieren reden wir über Ebenen. Die Ebenen hängen voll und ganz von deiner eigenen Kultivierung ab. Du willst über die Drei-Weltkreise hinausgehen; wenn die Säule deiner Kultivierungsenergie sehr, sehr hoch kultiviert ist, hast du dann nicht die Drei-Weltkreise durchbrochen? Bei manchem hat sein Urgeist beim Meditieren den Körper verlassen und ist auf einmal ganz hochgestiegen. Manch ein Schüler schrieb mir in seinem Erfahrungsbericht: Lehrer, ich habe soundso viele Stufen des Himmels bestiegen, ich habe diese und jene Erscheinungen gesehen. Ich sagte zu ihm: Versuch’ doch einmal, noch höher zu steigen. Er sagte: Ich kann nicht mehr, wage es nicht mehr, ich kann nicht mehr höher steigen. Warum? Weil die Säule seiner Kultivierungsenergie nur so hoch war; auf seiner Säule sitzend, stieg er nach oben. Das ist die Fruchtposition, von der im Buddhismus geredet wird; bis zu jener Fruchtposition hat er sich kultiviert. Für einen Kultivierenden ist der Gipfel der Fruchtposition damit jedoch noch nicht erreicht. Er steigt ständig weiter nach oben, erhöht sich immer weiter und kommt immer höher. Wenn die Säule deiner Kultivierungsenergie die Grenze der Drei-Weltkreise durchbricht, bist du dann nicht aus den Drei-Weltkreisen hinausgegangen? Wir haben einmal überprüft und festgestellt, dass sich die Drei-Weltkreise, von denen in der Religion geredet wird, nur innerhalb des Bereiches der neun großen Planeten befinden. Manche sprechen von zehn Planeten, ich sage, das gibt es überhaupt nicht. Ich habe gesehen, dass die Säulen der Kultivierungsenergie von manchen früheren Qigong-Meistern über das Milchstraßensystem hinausgeschossen waren, ziemlich hoch, sie sind längst aus den Drei-Weltkreisen hinaus. Dieses „aus den Drei-Weltkreisen hinaus“, von dem ich eben gesprochen habe, ist in Wirklichkeit eine Frage der Ebenen.

 

 

Über das Trachten

 

Viele Menschen sind mit einem strebenden Herzen zu unserem Kultivierungsfeld gekommen. Manche trachten nach Kultivierungsfähigkeiten, manche wollen Theorien anhören, manche wollen Krankheiten heilen, manche wollen ein Falun bekommen, es gibt alle möglichen Gesinnungen. Dann gibt es noch andere, die sagen: Jemand von meiner Familie ist nicht zum Kurs gekommen, ich bezahle ein wenig Kursgebühr, gib ihm bitte ein Falun. Durch wie viele Generationen, durch eine äußerst lange Zeit – wenn ich die Zahl sage, wird man erschrecken – über so eine lange Zeit haben wir dieses Falun entwickelt und dann willst du es schon für einige Dutzend Yuan[28] kaufen? Warum können wir es euch bedingungslos geben? Eben weil du dich kultivieren willst. Dieses Herz lässt sich nicht mit Geld kaufen, wie viel es auch sein mag. Die Buddha-Natur ist erschienen, deshalb tun wir das.

 

Du hast ein strebendes Herz, bist du nur deswegen gekommen? Woran du denkst, weiß mein Fashen[29] in anderen Räumen ganz genau. Denn die Begriffe der beiden Zeit-Räume sind nicht gleich; von den anderen Räumen aus betrachtet, ist das Entstehen deiner Gedanken ein äußerst langsamer Prozess. Bevor du denkst, kann er das schon wissen, deshalb sollst du alle deine unrichtigen Gedanken aufgeben. Im buddhistischen System wird von der Schicksalsverbindung gesprochen, ihr alle seid durch Schicksalsverbindung hergekommen; wenn du etwas bekommst, dann sollst du es vielleicht eben bekommen, deshalb sollst du es zu schätzen wissen und nicht nach irgendetwas trachten.

 

Bei der früheren Kultivierung in den Religionen wurde im buddhistischen System von der Leere geredet, an nichts denken, in die Leere gehen; im taoistischen System wurde von der Nichtigkeit geredet, es gibt nichts, man will auch nichts, trachtet nach nichts. Die Praktizierenden sagen: Mit Herz praktizieren, ohne Herz Kultivierungsenergie bekommen. Sich in einem tatenlosen Zustand kultivieren, nur deine Xinxing kultivieren, dann wird deine Ebene schon durchbrochen; und was du bekommen sollst, wirst du von selbst bekommen. Ist das nicht Eigensinn, wenn du es nicht loslassen kannst? Wir verbreiten hier auf einmal so ein hohes Fa, natürlich werden auch hohe Anforderungen an deine Xinxing gestellt, deshalb sollst du nicht mit einem trachtenden Herzen das Fa lernen.

 

Um der Verantwortung allen gegenüber nachzukommen, führen wir euch auf einen orthodoxen Weg und wir müssen euch dieses Fa gründlich erklären. Wenn du nach dem Himmelsauge trachtest, wird sich das Himmelsauge von alleine verstopfen und dich einhüllen. Außerdem sage ich euch, dass alle Kultivierungsfähigkeiten, die bei der Kultivierung des weltlichen Fa auftauchen, eine Art angeborener Instinkte sind, die der fleischliche Körper mit sich trägt und jetzt nennen wir sie „besondere Kultivierungsfähigkeiten“. Sie können nur im jetzigen Raum, in diesem unserem Raum wirken und die alltäglichen Menschen beeinflussen. Wozu trachtest du nach solchen kleinen Fähigkeiten und Techniken? Du strebst und strebst; wenn du das überweltliche Fa erreicht hast, wirken diese in den anderen Räumen nicht. Wenn du bei der Kultivierung des überweltlichen Fa bist, müssen alle diese Kultivierungsfähigkeiten weggeworfen werden, sie werden in einen sehr tiefen Raum geschoben und dort gelagert; während deines zukünftigen Kultivierungsvorgangs dienen sie zur Aufzeichnung und spielen dabei nur diese kleine Rolle.

 

Nachdem man aus dem weltlichen Fa herausgekommen ist, muss man sich erneut kultivieren. Jener Körper ist ein Körper, der aus den Fünf-Elementen herausgekommen ist, von dem ich vorhin gesprochen habe; er ist ein Buddha-Körper. Heißt jener Körper dann nicht Buddha-Körper? Dieser Buddha-Körper muss sich erneut kultivieren und die Kultivierungsfähigkeiten werden erneut auftauchen; sie heißen nicht Kultivierungsfähigkeiten, sondern göttliche Fähigkeiten des Fofa. Sie sind grenzenlos mächtig und beeinflussen alle Räume, sie sind Dinge, die wirklich wirken. Also was denkst du, wozu trachtest du noch nach Kultivierungsfähigkeiten? Alle, die nach Kultivierungsfähigkeiten trachten: Willst du sie nicht etwa unter den alltäglichen Menschen einsetzen und damit prahlen? Wozu sonst brauchst du sie? Sie lassen sich weder sehen noch berühren; als Dekorationsstück suchst du doch auch etwas Schönes! In deinem Unterbewusstsein hast du garantiert die Absicht, sie anzuwenden. Sie dürfen nicht wie die Fertigkeiten der alltäglichen Menschen erstrebt werden, sie sind etwas völlig Außergewöhnliches und es ist nicht erlaubt, dass du damit unter den alltäglichen Menschen prahlst. Geltungssucht an sich ist schon ein sehr starker Eigensinn, ein sehr schlechtes Herz, das ein Kultivierender loswerden soll. Wenn du damit Geld verdienen und reich werden willst, mit persönlichen Anstrengungen deine Ziele unter den alltäglichen Menschen erreichen willst, dann geht das erst recht nicht. Das bedeutet, die Gesellschaft der alltäglichen Menschen mit Dingen hoher Ebenen zu stören, die Gesellschaft der alltäglichen Menschen zu sabotieren; solche Gedanken sind noch schlimmer, deshalb ist es nicht erlaubt, sie nach Belieben anzuwenden.

 

Normalerweise tauchen die Kultivierungsfähigkeiten häufiger bei zwei Gruppen von Menschen auf, bei Kindern und bei Älteren. Vor allem bei älteren Frauen, sie können ihre Xinxing normalerweise gut beherrschen, unter den alltäglichen Menschen haben sie kaum Eigensinn. Wenn die Kultivierungsfähigkeiten aufgetaucht sind, können sie sich leicht beherrschen und sie haben keine Geltungssucht. Warum tauchen die Kultivierungsfähigkeiten bei den jüngeren Menschen nicht so leicht auf? Vor allem die jüngeren Männer, sie wollen in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen noch nach etwas streben und noch irgendwelche Ziele erreichen! Sobald die Kultivierungsfähigkeiten auftauchen, werden sie sie anwenden, um ihre Ziele zu verwirklichen; sie werden diese als Fähigkeiten benutzen, um Ziele zu erreichen. Das ist absolut nicht erlaubt, deshalb werden die Kultivierungsfähigkeiten bei ihnen nicht auftauchen.

 

Kultivierung ist doch kein Kinderspiel und auch keine Fertigkeit der alltäglichen Menschen, sie ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit. Ob du dich kultivieren willst, ob du dich kultivieren kannst, hängt voll und ganz davon ab, wie du deine Xinxing erhöhst. Wenn ein Mensch tatsächlich die Kultivierungsfähigkeiten durch Streben bekommen könnte, wäre das schlimm. Schau einmal, ob er sich kultiviert oder nicht, er denkt überhaupt nicht mehr daran. Weil seine Xinxing auf der Höhe der alltäglichen Menschen ist und er seine Kultivierungsfähigkeiten auch noch durch Trachten bekommen hat, wird er vielleicht alle erdenklichen schlechten Taten begehen. Auf der Bank gibt es genug Geld, etwas davon nehmen; auf der Straße gibt es genug Lotterien, dann das Los für den ersten Preis ziehen. Warum wird so etwas nicht passieren? Manche Qigong-Meister sagen: Wenn man nicht auf De achtet und Kultivierungsfähigkeiten bekommt, wird man leicht Schlechtes tun. Ich sage, das ist eine falsche Aussage, es ist überhaupt nicht so. Wenn du nicht auf deine De achtest und deine Xinxing nicht kultivierst, werden überhaupt keine Kultivierungsfähigkeiten auftauchen. Mancher hatte eine gute Xinxing und bekam auf seiner Ebene Kultivierungsfähigkeiten, später konnte er sich nicht gut beherrschen und tat, was er nicht hätte tun sollen; so etwas gibt es auch. Aber sobald er etwas Schlechtes tut, werden seine Kultivierungsfähigkeiten schwächer oder ganz verloren gehen. Wenn sie verloren gegangen sind, dann für immer und was am schlimmsten ist, dadurch kann Eigensinn hervorgerufen werden.

 

Manche Qigong-Meister sagen, man könne bereits heilen, wenn man ihr Qigong drei oder fünf Tage lang gelernt habe; wie in der Werbung, sie sind Qigong-Händler. Überleg einmal, du bist ein alltäglicher Mensch, kannst du die Krankheiten anderer schon heilen, indem du nur ein bisschen Qi abgibst? Alltägliche Menschen haben Qi am Körper, du hast auch Qi; du hast gerade angefangen zu praktizieren, nur dein Laogong-Punkt[30] ist geöffnet und kann Qi aufnehmen und abgeben. Wenn du die Krankheiten anderer heilen willst, wirst du vielleicht von ihnen geheilt! Denn es gibt auch Qi an ihrem Körper. Wie kann denn das Qi aufeinander wirken? Qi kann überhaupt nicht heilen. Außerdem, wenn du ihn heilst, bildest du zusammen mit dem Kranken ein Feld und all das kranke Qi des Kranken geht komplett zu dir über, genauso viel; obwohl die Wurzel bei ihm liegt, wirst du auch krank, wenn es viel krankes Qi gibt. Sobald du spürst, dass du heilen kannst, wirst du die Türe öffnen und Kranke behandeln. Wer auch immer kommt, er wird nicht abgelehnt, der Eigensinn wird bei dir entstehen. Du hast die anderen erfolgreich geheilt, wie glücklich du doch bist! Warum kannst du ihn heilen? Darüber hast du nicht nachgedacht: Falsche Qigong-Meister haben alle Besessenheit an sich; damit du überzeugt bist, gibt er dir ein wenig „Informationen“. Nachdem du drei, fünf, acht oder zehn Kranke behandelt hast, ist davon nichts mehr übrig. Das ist eine Art Energieverbrauch, danach gibt es dieses bisschen Energie nie mehr wieder. Du selbst hast keine Kultivierungsenergie, woher hast du sie? Wir Qigong-Meister haben jahrzehntelange Kultivierung hinter uns – und früher war die Kultivierung zum Tao wirklich nicht einfach. Es ist ziemlich schwierig, wenn man sich nicht in einer orthodoxen Schule, sondern in den Nebenschulen oder auf den kleinen Wegen kultiviert.

 

Du siehst zwar, dass manche große Qigong-Meister sehr berühmt sind, sie haben sich aber jahrzehntelang ununterbrochen kultiviert, erst dann konnten sie ein kleines bisschen Kultivierungsenergie herauskultivieren. Du hast dich nicht kultiviert und Kultivierungsenergie schon nach einem Kurs bekommen? Wo gibt es denn so etwas? Von da an entsteht bei dir Eigensinn. Sobald Eigensinn entstanden ist, wirst du unruhig, wenn du die Krankheiten nicht heilen kannst. Was denkt mancher während der Behandlung, um seinen Ruf zu wahren? Lass mich diese Krankheit bekommen, damit er geheilt wird. Das geschieht nicht aus Barmherzigkeit, sein nach Ruhm und Reichtum strebendes Herz ist überhaupt nicht beseitigt und die Barmherzigkeit kann überhaupt nicht entstehen. Er hat Angst vor dem Verlust seines eigenen Rufes, er will sogar selbst die Krankheit bekommen, damit er seinen Ruf nicht verliert, wie stark ist das nach Ruhm strebende Herz! Sobald er diesen Wunsch aussendet, also gut, die Krankheit geht sofort zu ihm über, es hat tatsächlich gewirkt. Während die anderen geheilt sind, geht er nach Hause und wird krank. Nachdem er die anderen behandelt hat, leidet er selbst zu Hause. Du glaubst, dass du die anderen geheilt hast; die anderen nennen dich nur einmal Qigong-Meister, schon wiegst du dich in Selbstzufriedenheit und bist überglücklich. Ist das nicht Eigensinn? Wenn du Krankheiten nicht heilen kannst, lässt du den Kopf hängen, ist das dann nicht so, dass das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz wirkt? Außerdem geht all das kranke Qi der Kranken, die du behandelst, zu dir über. Jener falsche Qigong-Meister bringt dir bei, wie du es nach außen ableitest; ich sage dir, du kannst es überhaupt nicht ableiten, kein bisschen davon kannst du ableiten, weil du selbst nicht die Fähigkeit hast, das schlechte Qi vom guten Qi zu unterscheiden. Nach und nach wird es in deinem Körper ganz schwarz, das ist dann Karma.

 

Wenn du dich wirklich kultivierst, wird es dir schwerfallen. Was kannst du noch tun? Wie viele Leiden musst du ertragen, damit es zur weißen Substanz umgewandelt wird? Sehr schwierig. Besonders bei denjenigen mit guter angeborener Grundlage, je besser die angeborene Grundlage ist, desto leichter entstehen bei ihm solche Probleme. Mancher trachtet immer nur danach, Krankheiten zu heilen. Wenn du danach trachtest, wird jenes Tier es sehen, dann will es sich an dich anheften, das ist eben die Besessenheit. Willst du nicht etwa heilen? Es lässt dich heilen. Jedoch lässt es dich nicht einfach so heilen, wer nichts verliert, gewinnt nichts, es ist sehr gefährlich. Schließlich hast du es herbeigeführt, also was kultivierst du noch? Es ist völlig aus.

 

Manche Menschen mit guter angeborener Grundlage tauschen ihre eigene Grundlage gegen das Karma der anderen ein. Jener Mensch hat Krankheiten und sein Karma ist groß; wenn du einen Schwerkranken behandelt hast, wie schlecht wirst du dich nach der Behandlung zu Hause fühlen! Viele von uns, die früher Kranke behandelt haben, kennen dieses Gefühl. Der Kranke ist geheilt, aber du bist schwerkrank. Nach und nach ist viel Karma eingetauscht worden, du tauschst deine De gegen das Karma anderer ein; ohne Verlust kein Gewinn. Obwohl das, was du bekommen willst, die Krankheiten sind, muss auch das Karma gegen De eingetauscht werden. In diesem Kosmos gibt es eben diesen Grundsatz: Wenn du selbst etwas haben willst, kann niemand eingreifen; man kann auch nicht sagen, dass du gut bist. Im Kosmos steht eine Sache fest: Wer viel Karma hat, der ist ein schlechter Mensch. Du hast deine eigene angeborene Grundlage gegen das Karma der anderen eingetauscht; was kultivierst du noch, wenn du viel Karma hast? Deine angeborene Grundlage wird von ihm völlig zerstört. Ist das nicht furchtbar? Der andere ist geheilt, nun fühlt er sich wohl, du aber gehst nach Hause und leidest. Wenn du zwei Krebskranke geheilt hast, dann musst du für sie dahingehen. Ist das nicht gefährlich? So ist das eben, viele kennen den dahinterstehenden Grundsatz nicht.

 

Manche falsche Qigong-Meister sind zwar sehr berühmt, aber Berühmtheit bedeutet nicht unbedingt Klarheit. Was wissen denn alltägliche Menschen? Wenn viele dafür schwärmen, glauben sie daran. Du siehst zwar, dass er jetzt so handelt, aber er schädigt nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst. Nach ein oder zwei Jahren kannst du dann sehen, wie es ihm geht. Kultivierung darf nicht auf diese Weise sabotiert werden. Kultivierung kann heilen, aber sie ist nicht dazu da, um zu heilen. Sie ist etwas Außergewöhnliches und keine Fertigkeit der alltäglichen Menschen; es ist absolut nicht erlaubt, dass du sie beliebig anwendest und sabotierst. Jetzt richten manche falsche Qigong-Meister wirklich genug Durcheinander an, sie benutzen Qigong als Mittel, um berühmt und reich zu werden, sie sind heimtückische Gruppierungen, die sich mit Machtausbau beschäftigen, in ihrer Anzahl übertreffen sie die wahren Qigong-Meister um ein Vielfaches. Alle alltäglichen Menschen sagen so, handeln so und dann glaubst du schon daran? Du glaubst, Qigong wäre nichts anderes als dieses. Nein. Was ich aber gesagt habe, ist der wahre Grundsatz.

 

Wenn alltägliche Menschen in ihren verschiedenen gesellschaftlichen Beziehungen wegen persönlicher Vorteile Schlechtes getan und etwas verschuldet haben, müssen sie es ertragen und dafür büßen. Angenommen, du heilst nach Belieben; wäre es erlaubt, auch wenn du wirklich heilen könntest? Überall gibt es Buddhas; warum tun die vielen Buddhas dies nicht? Wie gut wäre es, wenn sie es der gesamten Menschheit angenehm einrichten würden! Warum tun sie das nicht? Der Mensch muss das eigene Karma selbst begleichen; niemand wagt, diesen Grundsatz zu sabotieren. Während der Kultivierung hilft einer vielleicht aus Barmherzigkeit gelegentlich den anderen, allerdings hat er nur ihre Krankheiten auf später verschoben. Du leidest nicht jetzt, aber später; oder er wandelt es für dich um, sodass du keine Krankheiten bekommst, sondern Geld verlierst oder Unglück erleidest, so kann es auch sein. Dies wirklich zu tun, das Karma für dich auf einmal zu beseitigen, beschränkt sich nur auf die Kultivierenden und es kann nicht für die alltäglichen Menschen getan werden. Hier erkläre ich aber nicht nur die Grundsätze meiner Schule, sondern ich rede von der Wahrheit unseres gesamten Kosmos, ich rede von den tatsächlichen Gegebenheiten der Kultivierungskreise.

 

Hier bringen wir dir aber nicht bei, Krankheiten zu heilen. Wir führen dich auf einen großen Weg, einen orthodoxen Weg und leiten dich nach oben an. Deshalb sage ich in jedem Kurs, dass Falun Dafa-Schüler keine Kranken behandeln dürfen; wenn du Kranke behandelst, bist du kein Schüler meines Falun Dafa. Denn wir führen dich auf einen orthodoxen Weg und werden deinen Körper während der Kultivierung des weltlichen Fa ständig reinigen und reinigen und reinigen, bis er vollständig von den hochenergetischen Substanzen umgewandelt worden ist. Wie kannst du dich dann noch kultivieren, wenn du dir sogar selbst jenes schwarze Zeug verschaffst? Das ist Karma! Du kannst dich dann überhaupt nicht mehr kultivieren. Wenn du viel davon bekommst, kannst du es nicht ertragen; wenn du zu viel zu leiden hast, kannst du dich nicht mehr kultivieren. So ist der Grundsatz. Ich habe dieses Dafa verbreitet, vielleicht weißt du noch nicht, was ich überhaupt verbreitet habe. Wenn dieses Dafa verbreitet werden kann, dann gibt es Mittel, es zu schützen. Wenn du Kranke behandelst, wird mein Fashen alles zurücknehmen, was zur Kultivierung in deinen Körper eingesetzt worden ist. Es kann nicht erlaubt sein, dass du wegen Ruhm und Reichtum so etwas Wertvolles beliebig zerstörst. Wenn du nicht nach den Anforderungen des Fa handelst, gehörst du nicht zu unserem Falun Dafa; dein Körper wird wieder in die Position eines alltäglichen Menschen zurückversetzt und die schlechten Dinge werden dir zurückgegeben, weil du ein alltäglicher Mensch bleiben willst.

 

Seit dem Ende unseres gestrigen Kurses fühlen sich viele von uns ganz leicht am Körper. Aber ganz wenige Menschen mit schlimmen Krankheiten sind schon einen Schritt weiter und gestern hat es bei ihnen angefangen, dass sie sich unwohl fühlten. Nachdem ich gestern die schlechten Dinge von eurem Körper weggenommen habe, fühlten sich die meisten von uns ganz leicht am Körper und sehr wohl. Aber in diesem unserem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Ohne Verlust kein Gewinn. Es kann nicht alles für dich weggenommen werden, es ist keinesfalls erlaubt, dass du kein bisschen erträgst. Das heißt: Die grundlegenden Ursachen für deine Krankheiten und für deine schlechte Gesundheit haben wir für dich schon weggenommen, aber du hast noch ein Krankheitsfeld. Wenn das Himmelsauge auf sehr niedriger Ebene geöffnet ist, sind in deinem Körper Massen von schwarzem Qi, dem trüben kranken Qi, zu sehen. Es sind auch verdichtete Massen von schwarzem Qi mit großer Dichte; wenn sie sich auflösen, werden sie deinen ganzen Körper erfüllen.

 

Ab heute werden sich manche am ganzen Körper kalt fühlen, wie bei einer schweren Grippe, die Knochen werden vielleicht auch wehtun. Die meisten werden sich an gewissen Körperteilen unwohl fühlen, die Beine werden schmerzen, ihnen wird schwindlig sein. Du glaubst vielleicht, dass die Stellen, wo du früher Krankheiten hattest, durch das Üben von Qigong oder von irgendeinem Qigong-Meister geheilt worden sind; aber sie tauchen wieder auf. Denn er hat dich nicht geheilt, sondern hat sie für dich nur auf später verschoben, sie sind noch an den gleichen Stellen, er lässt dich heute nicht leiden, aber später. Wir müssen sie alle herausholen, für dich entfernen und alles von der Wurzel her beseitigen. So hast du vielleicht wieder das Gefühl, dass du einen Rückfall dieser Krankheit erleidest. Das Karma wird von Grund auf beseitigt, deshalb wirst du Reaktionen haben. Manche werden örtliche Reaktionen haben, sich hier oder dort unwohl fühlen, verschiedenes Unwohlsein kann auftauchen, das alles ist normal. Ich sage euch, wie schlecht es euch auch gehen mag, ihr sollt unbedingt weiter zum Kurs kommen; sobald du hier in den Saal hereinkommst, werden alle Krankheitssymptome verschwinden, es wird keine einzige Gefahr auftauchen. Eins sage ich euch: Wie „krank“ du dich auch fühlen magst, ich hoffe, dass du trotzdem weiter hierher kommst; das Fa ist schwer zu erhalten. Wenn du dich noch schlechter fühlst, heißt das: Gipfel erreicht, die Wende folgt; dein ganzer Körper wird gereinigt, er muss vollständig gereinigt werden. Die Wurzeln der Krankheiten sind bereits entfernt worden, nur dieses bisschen schwarze Qi bleibt, damit es von selbst herauskommt; es lässt dich das bisschen an Schwierigkeiten erleiden und ein bisschen Leiden ertragen. Es geht nicht, dass du gar nichts erträgst.

 

In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kannst du wegen Ruhm und Reichtum, wegen des Kampfes zwischen den Menschen, weder gut schlafen noch gut essen, du hast deinen Körper schon ziemlich ruiniert. Wenn man deine Körper in den anderen Räumen sieht, sind die Knochen sogar schon Stück für Stück schwarz. So ein Körper wird für dich auf einmal gereinigt, es geht nicht, dass du dabei keinerlei Reaktionen hast; deshalb wirst du Reaktionen haben. Manche werden sich sogar übergeben und Durchfall bekommen. Früher haben Lernende aus vielen Regionen in den Erfahrungsberichten darüber geschrieben: Lehrer, nach dem Kurs ging ich nach Hause, unterwegs suchte ich immer nach Toiletten, bis ich zu Hause ankam. Denn alle inneren Organe müssen gereinigt werden. Einige wenige Menschen werden auch noch schlafen; wenn der Kurs vorbei ist, wachen sie wieder auf. Warum? Weil er im Kopf Krankheiten hat und das muss für ihn in Ordnung gebracht werden. Den Kopf in Ordnung zu bringen, kann er überhaupt nicht ertragen, deshalb muss er in einen Betäubungszustand versetzt werden und er merkt das nicht. Aber manche haben kein Problem mit dem Hören, sie sind zwar tief eingeschlafen, haben aber dennoch kein Wort verpasst und alles gehört. Danach sind sie munter geworden, selbst wenn sie zwei Tage lang nicht geschlafen haben, sind sie nicht müde. Das sind unterschiedliche Zustände. Alles muss in Ordnung gebracht werden, der ganze Körper wird vollständig für dich gereinigt.

Wenn diejenigen, die wirklich Falun Dafa kultivieren, jenes Herz ablegen können, werden sie von nun an Reaktionen haben. Aus dem Mund derjenigen, die es nicht ablegen können, ist zwar zu hören, dass sie es abgelegt hätten, in Wirklichkeit haben sie es aber überhaupt nicht abgelegt. Daher ist es sehr schwer, das zu erreichen. Mancher hat den Inhalt meines Kurses etwas später verstanden, dann hat er es abgelegt und sein Körper wurde gereinigt; andere fühlen sich bereits ganz leicht, er aber fängt erst mit der Krankheitsbeseitigung an und fühlt sich schlecht. In jedem Kurs gibt es solche Menschen, die hinter den anderen zurückbleiben und ein etwas schwächeres Erleuchtungsvermögen haben. Also ganz gleich, auf welchen Zustand du auch stößt, das ist normal. Als ich woanders Kurse gab, tauchte öfter so etwas auf: Mancher fühlte sich sehr schlecht und lag auf dem Stuhl und ging nicht weg, er erwartete, dass ich vom Pult herunterkomme und ihn heile. Ich werde nicht anfangen, ihn zu behandeln. So eine Hürde kannst du noch nicht einmal überwinden; wenn du dich später kultivierst, werden dir noch viele große Schwierigkeiten begegnen; was kultivierst du dich noch, wenn du so etwas noch nicht einmal überwinden kannst? So eine Kleinigkeit kannst du noch nicht einmal überwinden? Doch, du kannst alles überwinden. Deshalb sollt ihr nicht mehr zu mir kommen, um euch heilen zu lassen, ich heile auch keine Krankheiten. Wenn du auch nur das Wort „krank“ sagst, höre ich es schon ungern.

 

Menschen sind eben schwer zu erlösen. In jedem Kurs gibt es immer fünf oder zehn Prozent, die nicht Schritt halten können. Es ist unmöglich, dass jeder Mensch Tao erlangt; auch wenn du beharrlich weiterpraktizieren kannst, kommt es noch darauf an, ob du dich erfolgreich herauskultivieren kannst, ob du fest entschlossen sein kannst, dich zu kultivieren; es ist unmöglich, dass jeder Buddha wird. Bei denjenigen, die Dafa wirklich kultivieren, werden auch die gleichen Zustände auftreten, wenn sie das Buch lesen; sie werden auch alles bekommen, was sie bekommen sollen.

 


 

Lektion 3

 

 

Ich betrachte alle Lernenden als meine Schüler

 

Wisst ihr, was ich getan habe? Ich leite alle Lernenden als meine Schüler an, einschließlich denjenigen, die sich durch Selbststudium wirklich kultivieren können. Beim Verbreiten des Kultivierungsweges zu hohen Ebenen geht es nicht, wenn ich dich nicht auf diese Weise anleite, sonst hieße das, unverantwortlich zu sein und willkürlich zu handeln. Wir haben dir so viele Dinge gegeben und dich so viele Grundsätze wissen lassen, die die alltäglichen Menschen nicht wissen sollen, ich habe dieses Dafa an dich weitergegeben und ich werde dir noch viel mehr geben. Dein Körper wird gereinigt, außerdem hängt es noch mit einigen anderen Fragen zusammen, deshalb geht es überhaupt nicht, wenn ich dich nicht als Schüler anleite. Es ist nicht erlaubt, einem alltäglichen Menschen so viele Himmelsgeheimnisse unbesonnen zu verraten. Aber eins sage ich euch: Die Zeiten haben sich geändert und wir verwenden auch keine Formalitäten mehr wie Kotau[31] und Zuoyi[32]. Diese Formalitäten sind nutzlos, das sieht wie Religion aus, das machen wir nicht. Denn auch wenn du Kotau gemacht und mich als Meister verehrt hast, kaum bist du zur Tür hinaus, machst du wieder, was du willst; unter den alltäglichen Menschen wirst du das tun, was du tun willst und weiterhin für deinen Ruhm und Reichtum streiten und kämpfen, was bringt denn das? Du wirst vielleicht sogar in meinem Namen dem Ruf des Dafa schaden!

 

Die wirkliche Kultivierung hängt voll und ganz von deinem Herzen ab. Solange du dich kultivieren kannst, solange du dich solide und standhaft weiterkultivieren kannst, werden wir dich als Schüler anleiten. Es geht nicht, dass wir anders handeln. Allerdings können sich manche nicht wirklich als Kultivierende betrachten und sich weiterkultivieren, bei manchen ist das unmöglich. Aber viele werden sich wirklich weiterkultivieren. Solange du dich weiterkultivierst, leiten wir dich als Schüler an.

 

Zählt einer schon zu den Falun Dafa-Schülern, wenn er jeden Tag nur diese Übungen macht? Nicht unbedingt. Denn bei der wirklichen Kultivierung muss man sich nach dem von uns erklärten Maßstab der Xinxing richten und seine Xinxing wirklich erhöhen, erst dann ist das wirkliche Kultivierung. Wenn du nur die Übungen machst und deine Xinxing nicht erhöhen kannst, hast du keine starke Energie, um alles zu verstärken; dann kann von Kultivierung keine Rede sein und wir können dich auch nicht als Falun Dafa-Schüler betrachten. Wenn du immer weiter so handelst, dich nicht nach den Anforderungen unseres Falun Dafa richtest und deine Xinxing nicht erhöhst, wenn du unter den alltäglichen Menschen weiterhin tust, was du willst, wirst du vielleicht noch auf andere Probleme stoßen, auch wenn du praktizierst. Wenn es schief geht, wirst du vielleicht sogar sagen, dass du durchs Praktizieren von unserem Falun Dafa auf Abwege geraten bist. All das ist möglich. Deshalb musst du dich wirklich nach dem Maßstab der Xinxing richten, nur so bist du ein wahrer Kultivierender. Das habe ich euch ganz deutlich erklärt, deshalb sollt ihr nicht mehr zu mir kommen, um so etwas Formelles wie Meisterverehrung zu betreiben. Solange du dich wirklich kultivierst, werde ich dich so behandeln. Meine Fashen sind schon so zahlreich, dass man sie nicht mehr zählen kann; nicht nur die Lernenden hier, auch wenn es noch viel mehr sind, kann ich mich um sie kümmern.

 

 

Buddhistische Kultivierungswege und Buddhismus

 

Buddhistische Kultivierungswege sind kein Buddhismus, das sage ich euch ganz deutlich; eigentlich sind taoistische Kultivierungswege auch kein Taoismus. Manche unter uns sind sich darüber immer noch nicht im Klaren. Manche sind Mönche im Tempel und manche sind Laienbrüder. Er meint, er wisse etwas mehr über den Buddhismus, dann propagiert er rücksichtslos die Dinge des Buddhismus unter unseren Lernenden. Ich sage dir, tu das nicht, weil dies Dinge unterschiedlicher Schulen sind. Die Religionen haben religiöse Formen, aber wir verbreiten hier einen Teil der Kultivierung unserer Schule; außer bei den Schülern, die Falun Dafa beruflich kultivieren, wird nicht von religiösen Formen gesprochen, deshalb ist es kein Buddhismus in der End-Fa-Zeit.

 

Das Fa im Buddhismus ist nur ein kleiner Teil des Fofa, es gibt noch viele hohe und tiefgreifende große Fa, unterschiedliche Ebenen haben auch noch unterschiedliches Fa. Shakyamuni sagte, dass es 84.000 Schulen zur Kultivierung gibt. Im Buddhismus gibt es nur einige Schulen, wie die Tiantai-Schule, die Huayan-Schule, die Zen-Schule, die Jingtu-Schule, den Tantrismus und so weiter, das ist noch nicht einmal ein Bruchteil davon! Deshalb kann er das ganze Fofa nicht umfassen, er ist nur ein kleiner Teil des Fofa. Unser Falun Dafa ist auch eine der 84.000 Schulen, es hat nichts mit dem Urbuddhismus und dem Buddhismus in der End-Fa-Zeit zu tun und auch nichts mit den jetzigen Religionen.

 

Der Buddhismus ist vor 2.500 Jahren von Shakyamuni in Altindien gegründet worden. Als Shakyamuni damals zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen war, erinnerte er sich an das, was er früher kultiviert hatte und verbreitete es, um Menschen zu erlösen. Ganz gleich, wie viele Zehntausend Bände Sutren in seiner Schule auch herausgegeben wurden, es geht in Wirklichkeit nur um drei Worte. Die Besonderheiten seiner Schule heißen: „Gebot, Meditation, Weisheit.“ „Gebot“ bedeutet, auf alle Begierden der alltäglichen Menschen zu verzichten; du wirst gezwungen, das Trachten nach persönlichen Vorteilen aufzugeben und dich von allen weltlichen Dingen zu trennen und so weiter. So wird das Herz leer und man denkt an nichts mehr, dann kann man meditieren, sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Nachdem man meditieren kann, muss man sich im Lotussitz wirklich kultivieren, mit Hilfe seines Meditationsvermögens nach oben kultivieren, das ist der Teil der wirklichen Kultivierung jener Schule. Er redet nicht von Handtechniken und der Benti wird auch nicht verändert. Er kultiviert nur die Kultivierungsenergie, die die Höhe seiner Ebene bestimmt, deshalb kultiviert er einfach nur seine Xinxing; der Körper wird nicht kultiviert, daher wird auch nicht von der Umwandlung der Kultivierungsenergie gesprochen. Zugleich stärkt er in der Meditation sein Meditationsvermögen, erträgt Leiden im Lotussitz und beseitigt sein Karma. „Weisheit“ bedeutet, dass einer zur Erleuchtung kommt und dadurch hohe Intelligenz und große Weisheit erlangt. Er sieht die Wahrheit des Kosmos und das wahre Antlitz in allen kosmischen Räumen, seine göttlichen Fähigkeiten kommen voll zur Geltung. Öffnung der Weisheit und Öffnung der Erleuchtung, das heißt auch Öffnung der Kultivierungsenergie.

 

Als Shakyamuni damals diese Schule gründete, gab es in Indien acht Religionen, die gleichzeitig verbreitet waren. Es gab eine tief verwurzelte Religion, die Brahmanismus hieß. Zu seinen Lebzeiten führte Shakyamuni ständig einen ideologischen Kampf mit den anderen Religionen. Weil das, was Shakyamuni verbreitete, ein orthodoxes Fa war, wurde das von ihm verbreitete Fofa im ganzen Verlauf der Verbreitung immer stärker. Und die anderen Religionen sind immer schwächer geworden, selbst der tief verwurzelte Brahmanismus stand auch kurz vor dem Aussterben. Aber nach dem Nirwana Shakyamunis fingen andere Religionen wieder an aufzuleben, vor allem der Brahmanismus kam wieder auf. Was geschah aber im Buddhismus? Manche Mönche sind auf unterschiedlichen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen, aber sie befanden sich auf relativ niedrigen Ebenen. Shakyamuni hat die Ebene des Tathagatas erreicht, aber viele Mönche haben diese Ebene nicht erreicht.

 

Auf unterschiedlichen Ebenen hat Fofa unterschiedliche Erscheinungen. Je höher, desto näher sind sie an der Wahrheit; je niedriger, desto weiter sind sie von der Wahrheit entfernt. Jene Mönche sind also auf niedrigen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen und dann interpretierten sie die Worte Shakyamunis mit den Erscheinungen des Kosmos, die sie auf ihren Ebenen sahen und mit den Gegebenheiten, die sie erfassten und mit den Grundsätzen, die sie erkannten. Das heißt, manche Mönche haben das von Shakyamuni erklärte Fa einmal so und einmal so interpretiert. Es gab noch manche Mönche, die Dinge ihrer eigenen Erleuchtung für die Worte Shakyamunis hielten, die nicht mehr die ursprünglichen Worte Shakyamunis wiedergaben. Auf diese Weise bekam das Fofa ein ganz anderes Gesicht und war überhaupt nicht mehr das Fa, das Shakyamuni verbreitet hatte; zum Schluss hat es dazu geführt, dass das Fofa im Buddhismus in Indien verschwand. Das war eine wichtige historische Lektion, daher gab es später in Indien keinen Buddhismus mehr. Bevor er verschwand, wurde er mehrmals reformiert, zuletzt wurde er mit Dingen aus dem Brahmanismus kombiniert und daraus entstand in Indien die jetzige Religion, der Hinduismus. Sie bringen den Buddhas keine Gaben mehr dar und verehren sie auch nicht mehr, sondern sie verehren etwas anderes, sie glauben auch nicht mehr an Shakyamuni. So war es.

 

Im Verlauf der Entwicklung des Buddhismus traten einige relativ große Reformen auf. Eine davon ereignete sich kurz nachdem Shakyamuni die Welt verlassen hatte; nach den von Shakyamuni erklärten Grundsätzen hoher Ebenen haben manche Menschen den Mahayana-Buddhismus[33] gegründet. Andere meinten, dass das von Shakyamuni in der Öffentlichkeit erklärte Fa für normale Menschen gedacht sei, um sich selbst zu erlösen und die Fruchtposition des Arhats zu erreichen, sie sprachen nicht von der umfassenden Erlösung aller Wesen und so wurde er Hinayana-Buddhismus[34] genannt. Mönche in den Ländern Südostasiens haben die ursprüngliche Kultivierungsmethode der Zeit Shakyamunis beibehalten, in unserem Han-Gebiet[35] nennt man das Hinayana-Buddhismus. Natürlich erkennen sie das nicht an, sie sind der Meinung, dass sie das Ursprüngliche von Shakyamuni geerbt haben. Das ist wirklich so, im Großen und Ganzen haben sie die Kultivierungsmethode der Zeit Shakyamunis geerbt.

 

Nachdem dieser reformierte Mahayana-Buddhismus in China eingeführt worden war, ist er in China so geblieben, das ist der heute in China verbreitete Buddhismus. In Wirklichkeit hat er schon ein ganz anderes Gesicht als der Buddhismus zur Zeit Shakyamunis, von der Kleidung bis zum ganzen Erleuchtungsstatus und Kultivierungsvorgang hat sich alles geändert. Im Urbuddhismus wurden nur Shakyamuni als Urmeister Gaben dargebracht und nur er wurde verehrt, während im jetzigen Buddhismus zahlreiche Buddhas und große Bodhisattwas erschienen sind; außerdem ist es ein Mehr-Buddha-Glaube. Es entstand ein Glaube an viele Tathagata-Buddhas und es ist ein Mehr-Buddha-Buddhismus geworden, zum Beispiel Amitabha, Bhaisajyaguru, Mahavairocana und so weiter und es erschienen auch viele große Bodhisattwas. Dadurch ist der gesamte Buddhismus vollkommen anders geworden als der Buddhismus, der damals von Shakyamuni gegründet wurde.

 

Währenddessen ereignete sich noch ein Reformprozess, Bodhisattwa Nargarjuna hatte eine geheime Kultivierungsmethode überliefert, sie wurde von Indien über Afghanistan und schließlich von unserer Xinjiang-Region ins Han-Gebiet Chinas eingeführt. Es war gerade die Zeit der Tang-Dynastie, deshalb wurde sie Tang-Tantrismus genannt. Weil China relativ stark vom Konfuzianismus beeinflusst war, waren die moralischen Einstellungen der Chinesen anders als die der normalen Völker. Im Kultivierungsweg des Tantrismus gibt es die Doppelkultivierung von Mann und Frau, die von der damaligen Gesellschaft nicht akzeptiert werden konnte, deshalb wurde er während der Vernichtung des Buddhismus unter der Huichang-Herrschaft in der Tang-Dynastie ausgemerzt und so ist der Tang-Tantrismus in unserem Han-Gebiet verschwunden. In Japan gibt es jetzt den Ost-Tantrismus, den sie damals von China lernten, aber bei ihnen wurde kein Guanding[36] ausgeführt. Dem Tantrismus zufolge gilt: Wenn jemand etwas aus dem Tantrismus ohne Guanding gelernt hat, gehört das zum Diebstahl des Fa und wird nicht als wahre Überlieferung anerkannt. Ein anderer Zweig wurde aus Indien über Nepal in Tibet eingeführt, er heißt tibetischer Tantrismus und ist bis heute weiterhin überliefert worden. Das ist im Großen und Ganzen die Situation des Buddhismus; ich habe seinen Entwicklungs- und Umwandlungsprozess sehr einfach und zusammenfassend erklärt. Im Entwicklungsprozess des ganzen Buddhismus ist noch die von Bodhidharma begründete Zen-Schule aufgetaucht, ebenso noch die Jingtu-Schule, die Huayan-Schule und so weiter, sie alle sind nach den von Shakyamuni damals erklärten Dingen erleuchtet worden und gehören auch zum reformierten Buddhismus. Im Buddhismus gibt es über zehn solcher Schulen, sie haben alle eine religiöse Form angenommen, deshalb gehören sie alle zum Buddhismus.

 

Religionen, die in diesem Jahrhundert entstanden sind – nicht nur in diesem Jahrhundert, auch in den letzten Jahrhunderten sind viele andere neue Religionen an verschiedenen Orten der Welt entstanden, diese zählen meistens zu den falschen. Die großen Erleuchteten, die die Menschen erlösen, haben alle ein eigenes Himmelreich. Shakyamuni, Amitabha, Mahavairocana und so weiter, diese Tathagata-Buddhas, die die Menschen erlösen, haben alle eine von ihnen selbst verwaltete Welt. In diesem unserem Milchstraßensystem gibt es etwas mehr als hundert solcher Welten, unser Falun Dafa hat auch eine Welt, die Falun-Welt.

 

Wohin erlösen manche falsche Schulen die Menschen? Sie können Menschen nicht erlösen; was sie erklären, ist kein Fa. Natürlich, manche haben Religionen gegründet und sie wollten am Anfang keine Dämonen werden, die die orthodoxen Religionen sabotieren. Sie sind auf unterschiedlichen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung gekommen und haben einige wenige Grundsätze gesehen, blieben aber sehr weit entfernt von den Erleuchteten, die die Menschen erlösen; sie sind sehr niedrig. Sie haben einige Grundsätze entdeckt und bemerkten, dass manches unter den alltäglichen Menschen falsch ist, sie sagten den anderen auch, wie man Gutes tun soll. Anfangs waren sie also auch nicht gegen andere Religionen. Schließlich glaubten die anderen an sie und hielten ihre Worte für überzeugend und glaubten dann immer mehr an sie, zum Schluss verehrten diese Menschen sie und nicht mehr die Religionen. Das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz ist bei ihnen entstanden und sie ließen sich von den Massen irgendwelche Titel verleihen und begründeten seitdem neue Religionen. Ich sage euch, alle diese gehören zu den häretischen Religionen; auch wenn sie Menschen nicht schaden, sind sie dennoch häretische Religionen. Denn sie haben die Menschen dabei gestört, an die orthodoxen Religionen zu glauben; die orthodoxen Religionen können Menschen erlösen, sie jedoch nicht. Nach und nach entwickelten sie sich und taten insgeheim Schlechtes. Neuerdings sind viele davon auch in China eingeführt worden, die sogenannte Guanyin-Schule ist zum Beispiel eine von ihnen. Deshalb müsst ihr unbedingt darauf achten. Angeblich gibt es in einem ostasiatischen Land über 2.000 solcher Schulen, in Südostasien und in anderen westlichen Ländern wird an alles Mögliche geglaubt, in einem Land gibt es sogar einfach Hexerei. All dies sind Dämonen, die in der End-Fa-Zeit aufgetaucht sind. Die End-Fa-Zeit bezieht sich nicht nur auf den Buddhismus, sondern darauf, dass viele Räume, die sich unterhalb einer sehr hohen Ebene befinden, verdorben sind. Das End-Fa bezieht sich nicht nur auf das End-Fa des Buddhismus, sondern darauf, dass die menschliche Gesellschaft nicht mehr vom Fa des Herzens, das die Moral erhält, unter Kontrolle gehalten wird.

 

 

Bei der Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren

 

Wir sagen, dass man sich bei der Kultivierung auf eine Schule konzentrieren soll. Ganz gleich, wie du dich kultivierst, du darfst keine anderen Dinge hineinmischen und dich willkürlich kultivieren. Manche Laienbrüder kultivieren sowohl die Dinge im Buddhismus als auch die unseres Falun Dafa. Ich sage dir, du wirst zum Schluss gar nichts bekommen, niemand wird dir etwas geben. Wir gehören zwar alle zum buddhistischen System, aber hierbei handelt es sich um eine Frage der Xinxing und zugleich um eine Frage der Konzentration auf eine Schule. Du hast nur einen Körper, aus welcher Schule entsteht die Kultivierungsenergie an deinem Körper? Wie wird sie für dich umgewandelt? Wo willst du hin? Nach welcher Schule du dich kultivierst, dorthin wirst du gehen. Wenn du dich nach der Jingtu-Schule kultivierst, wirst du in die Sukhavati-Welt von Buddha Amitabha gehen; wenn du dich nach der Schule von Bhaisajyaguru kultivierst, wirst du in die Majolika-Welt gehen; so wird es eben in der Religion gesagt, das heißt „keine zweite Schule“.

 

Das Praktizieren, von dem wir hier reden, ist in Wirklichkeit auch der Umwandlungsprozess der gesamten Kultivierungsenergie; er läuft entsprechend der jeweiligen Kultivierungsschule ab. Was denkst du, wo du hingehen wirst? Wenn du deine Füße in zwei Boote setzt, kannst du nichts bekommen. Nicht nur die Methoden des Praktizierens und die Kultivierung zum Buddha im Tempel dürfen nicht miteinander vermischt werden, sondern die verschiedenen Kultivierungsmethoden, die verschiedenen Qigong und die verschiedenen Religionen dürfen auch nicht miteinander vermischt werden. Noch nicht einmal die Schulen innerhalb derselben Religion dürfen miteinander vermischt kultiviert werden, nur eine von ihnen darf gewählt werden. Wenn du dich nach der Jingtu-Schule kultivierst, dann eben Jingtu-Schule; wenn du dich nach der Tantrismus-Schule kultivierst, dann eben Tantrismus; wenn du dich nach der Zen-Schule kultivierst, dann eben Zen-Schule. Wenn du aber deine Füße in zwei Boote setzt und sowohl dieses als auch jenes kultivierst, dann kannst du nichts bekommen. Das heißt, im Buddhismus wird auch von „keine zweite Schule“ gesprochen, es ist auch nicht erlaubt, Mischmasch zu kultivieren. Er praktiziert auch, er kultiviert sich auch, der Entstehungsprozess seiner Kultivierungsenergie läuft nach dem Kultivierungs- und Umwandlungsprozess seiner Schule ab. In den anderen Räumen gibt es auch einen Umwandlungsprozess der Kultivierungsenergie, er ist auch ein äußerst komplizierter und wundervoller Prozess, dabei dürfen auch keine anderen Dinge leichthin vermischt kultiviert werden.

 

Sobald manche Laienbrüder gehört haben, dass hier ein buddhistischer Kultivierungsweg praktiziert wird, nötigen sie unsere Lernenden in den Tempel zu gehen, um sich zu bekehren. Ich sage dir, keiner unserer hier anwesenden Lernenden soll so etwas tun. Du sabotierst unser Dafa und auch die Gebote im Buddhismus, zugleich störst du auch die Lernenden, sodass sie nichts bekommen können. Das geht nicht. Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit, man muss sich unbedingt auf eine Schule konzentrieren. Der Teil, den wir unter den alltäglichen Menschen verbreiten, ist zwar keine Religion, hat aber das gleiche Ziel der Kultivierung, zur Öffnung der Kultivierungsenergie, zur Erleuchtung, zum Erfolg und zur Vollendung zu kommen.

 

Shakyamuni sagte, dass sich die Mönche im Tempel in der End-Fa-Zeit kaum noch selbst erlösen können, geschweige denn die Laienbrüder, um sie kümmert man sich dann noch weniger. Du hast zwar einen Meister verehrt, aber der sogenannte Meister ist auch ein Kultivierender. Wenn er sich nicht wirklich kultiviert, ist alles umsonst. Ohne das Herz zu kultivieren, kann niemand nach oben kommen. Sich zu bekehren, ist eine Formalität der alltäglichen Menschen; bist du schon einer der buddhistischen Schule, wenn du dich bekehrt hast? Wird sich dann der Buddha um dich kümmern? So etwas gibt es nicht. Auch wenn du täglich Kotau machst und dir dabei den Kopf wund stößt oder wenn du bündelweise Räucherstäbchen verbrennst, es hilft nichts. Du musst wirklich dein Herz kultivieren, erst dann geht es. In der End-Fa-Zeit hat sich der Kosmos bereits sehr stark verändert, sogar die Glaubensstätten der Religionen sind nicht mehr in Ordnung. Das haben die Menschen mit Kultivierungsfähigkeiten (einschließlich der Mönche) auch bemerkt. Zurzeit bin ich der Einzige in der ganzen Welt, der ein orthodoxes Fa in der Öffentlichkeit verbreitet; ich habe etwas getan, was vor mir niemand getan hat, außerdem habe ich in der End-Fa-Zeit so ein großes Tor geöffnet. Tatsächlich kann man so etwas in tausend Jahren, in zehntausend Jahren nicht begegnen. Aber ob einer erlöst werden kann, also ob er sich kultivieren kann oder nicht, hängt von ihm selbst ab. Was ich erklärt habe, ist ein immens großer kosmischer Grundsatz.

 

Ich fordere von dir aber nicht, unbedingt diesen meinen Falun Dafa zu lernen; was ich erklärt habe, ist ein Grundsatz. Wenn du dich kultivieren willst, musst du dich auf eine Schule konzentrieren, sonst kannst du dich überhaupt nicht kultivieren. Natürlich, wenn du dich nicht kultivieren willst, werden wir uns auch nicht um dich kümmern; das Fa ist für diejenigen erklärt worden, die sich wirklich kultivieren, deshalb muss man sich unbedingt auf eine Schule konzentrieren, selbst die Gedanken aus anderen Schulen dürfen nicht hineingemischt werden. Ich spreche hier nicht von Gedankenaktivitäten, unser Falun Dafa hat keinerlei Gedankenaktivitäten, deshalb sollt ihr keine Gedanken hineinbringen. Ihr müsst unbedingt darauf achten, im Großen und Ganzen gibt es keine Gedankenaktivitäten; im buddhistischen System wird von der Leere gesprochen, im taoistischen von der Nichtigkeit.

 

Einmal habe ich meine Gedanken mit vier, fünf großen Erleuchteten, großen Taos auf äußerst hohen Ebenen verbunden. Wenn von der Höhe gesprochen wird, ist es für die alltäglichen Menschen einfach sensationell. Sie wollten wissen, was ich im Herzen dachte. Ich habe mich so viele Jahre kultiviert, es ist überhaupt nicht möglich, dass die anderen etwas von meinen Gedanken erfahren; die Kultivierungsfähigkeiten der anderen können überhaupt nicht eindringen. Keiner kann etwas über mich erfahren, er kann auch nicht wissen, was ich denke. Sie wollten meine Gedankenaktivitäten erfahren, deshalb haben sie sich mit meiner Zustimmung eine gewisse Zeit lang mit meinen Gedanken verbunden. Nach der Verbindung konnte ich es in gewissem Maße nicht ertragen. Ganz gleich, wie hoch oder wie niedrig meine Ebene ist, da ich mich unter den alltäglichen Menschen befinde und noch mit Absicht Dinge tue, ich erlöse Menschen, mein Herz ist bei der Erlösung. Aber wie ruhig waren ihre Herzen? Schrecklich ruhig. Wenn nur einer dermaßen ruhig ist, geht es noch; aber da saßen vier, fünf, alle dermaßen ruhig, wie ein stiller Teich, nichts darin; ich wollte sie spüren, konnte aber nicht. In jenen Tagen war mir im Herzen wirklich unwohl, so ein Gefühl hatte ich. Normale Menschen können sich das nicht vorstellen und auch nicht spüren, vollkommen tatenlos und leer.

 

Bei der Kultivierung auf sehr hohen Ebenen gibt es überhaupt keine Gedankenaktivitäten, weil die Fundamente hierfür schon gelegt wurden, als du dich auf der Ebene des Aufbaus der Fundamente unter den alltäglichen Menschen befandest. Bei der Kultivierung auf hohen Ebenen, vor allem bei unserem Kultivierungsweg, läuft alles automatisch ab, alles läuft voll und ganz automatisch. Solange du deine Xinxing erhöhst, wächst schon deine Kultivierungsenergie, du brauchst nicht einmal mehr eine einzige Handtechnik zu verwenden. Unsere Übungen dienen dazu, den automatischen Mechanismus zu verstärken. Warum bewegt man sich überhaupt nicht bei der Meditation? Man ist vollkommen tatenlos. Im taoistischen System sieht man zwar, dass von dieser Handtechnik, jener Handtechnik, Gedankenaktivitäten und Gedankenführung gesprochen wird. Aber ich sage dir, sobald man im taoistischen System etwas über die Ebene des Qi hinausgeht, gibt es überhaupt nichts mehr; es wird überhaupt nicht von diesem oder jenem Gedanken gesprochen. Manche, die andere Qigong praktiziert haben, können also so etwas wie die Atembewegungen, Gedankenaktivitäten und so weiter einfach nicht aufgeben. Ich bringe ihnen die Dinge der Universität bei, sie aber fragen mich immer wieder nach den Dingen der Grundschule, wie es führen, wie Gedankenaktivitäten machen, sie sind es schon so gewohnt; sie glauben, dass Qigong eben so sei, in Wirklichkeit ist es aber nicht so.

 

 

Kultivierungsfähigkeiten und Kultivierungskraft

 

Viele unter uns kennen sich mit den Ausdrücken des Qigong nicht aus; es gibt auch manche, die dauernd alles verwechseln. Sie bezeichnen Kultivierungsfähigkeiten als Kultivierungskraft und Kultivierungskraft als Kultivierungsfähigkeiten. Die Kultivierungsenergie, die wir mit unserer Xinxing herauskultiviert haben, ist durch die Angleichung an die kosmischen Eigenschaften entstanden und aus der eigenen De entwickelt worden. Sie bestimmt die Höhe der Ebene eines Menschen, die Stärke seiner Kultivierungskraft und die Höhe seiner Fruchtposition. Das ist die entscheidendste Kultivierungsenergie. Welcher Zustand wird während der Kultivierung bei einem Menschen auftauchen? Es können manche besondere Kultivierungsfähigkeiten auftauchen, die wir abgekürzt „Kultivierungsfähigkeiten“ nennen. Die von mir eben erklärte Kultivierungsenergie, die die Ebene erhöht, wird Kultivierungskraft genannt. Je höher die Ebene ist, umso größer ist die Kultivierungskraft und umso stärker sind die Kultivierungsfähigkeiten.

 

Die Kultivierungsfähigkeiten sind nur Nebenprodukte der Kultivierung, sie stellen nicht die Ebene dar, stellen nicht die Höhe der Ebene eines Menschen beziehungsweise die Stärke seiner Kultivierungskraft dar; bei manchen tauchen sie vielleicht mehr auf, bei manchen weniger. Außerdem kann man die Kultivierungsfähigkeiten nicht bekommen, wenn man sie bei der Kultivierung als Hauptziel anstrebt. Dieser Mensch muss sich dazu entschließen, sich wirklich zu kultivieren, erst dann können die Kultivierungsfähigkeiten bei ihm auftauchen; sie dürfen nicht als Hauptziel kultiviert werden. Wozu praktizierst du so etwas? Willst du sie etwa unter den alltäglichen Menschen einsetzen? Es ist dir absolut nicht erlaubt, sie einfach unter den alltäglichen Menschen einzusetzen, deshalb erhältst du sie umso weniger, je mehr du danach trachtest. Denn du trachtest, das Trachten selbst ist Eigensinn und was bei der Kultivierung beseitigt wird, sind eben Eigensinne.

 

Viele haben sich bis zu sehr hohen Ebenen kultiviert, haben aber keine Kultivierungsfähigkeiten. Der Meister hat sie verschlossen, um zu vermeiden, dass sie etwas Schlechtes tun, falls sie sich nicht gut beherrschen können; daher wird nicht zugelassen, dass sie ihre Fähigkeiten einsetzen. Es gibt sehr viele solcher Menschen. Die Kultivierungsfähigkeiten lassen sich vom Bewusstsein des Menschen steuern. Es könnte sein, dass sich einer im Schlaf nicht gut beherrschen kann, nach einem Traum könnte es schon geschehen, dass am nächsten Morgen der Himmel und die Erde auf dem Kopf stehen. Das ist nicht erlaubt. Weil man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, dürfen große Kultivierungsfähigkeiten normalerweise nicht angewendet werden; die meisten von ihnen sind verschlossen, aber das ist auch nicht absolut so. Viele, die sich gut kultiviert haben und sich gut beherrschen können, dürfen gewisse Kultivierungsfähigkeiten haben. Wenn du einen solchen Menschen aufforderst, seine Kultivierungsfähigkeiten einfach einmal zu zeigen, wird er es keinesfalls tun, er kann sich gut beherrschen.

 

 

Rückwärtskultivierung und das Borgen der Kultivierungsenergie

 

Mancher hat noch nie Qigong praktiziert oder er hat nur etwas in irgendeinem Qigong-Kurs gelernt, aber das gehört alles zur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung und ist keine Kultivierung. Das heißt, diese Menschen haben keine richtige Überlieferung erhalten, aber plötzlich über Nacht Kultivierungsenergie bekommen. Wir werden jetzt erklären, wo diese Art Kultivierungsenergie herkommt und wie viele Formen es davon gibt.

 

Eine Form gehört zur Rückwärtskultivierung. Was ist Rückwärtskultivierung? Das heißt, manche ältere Menschen wollen sich kultivieren, aber die Zeit reicht für sie nicht mehr aus, um sich von Anfang an zu kultivieren. Während der Qigong-Welle wollten sie sich auch kultivieren; sie wussten, dass Qigong anderen etwas Gutes tun kann und dass sie sich dadurch zugleich auch erhöhen können; sie hatten den Wunsch, sich zu erhöhen, sich zu kultivieren. Aber während der Qigong-Welle vor einigen Jahren haben alle Qigong-Meister nur Qigong popularisiert; keiner hat wirklich etwas von den hohen Ebenen verbreitet. Und auch bis heute bin ich der Einzige, der wirklich einen Kultivierungsweg auf hohen Ebenen in der Öffentlichkeit verbreitet, es gibt keinen Zweiten. Alle, die sich rückwärts kultivierten, waren über 50 Jahre alt, Menschen mit relativ hohem Alter, ihre angeborene Grundlage und die Dinge, die sie an ihren Körpern trugen, waren sehr gut. Sie gehörten meistens zu denen, die von anderen als Schüler und Nachfolger angenommen werden würden. Aber diese Menschen waren schon alt, nun wollten sie sich kultivieren, doch so leicht ist das nicht! Wo kann man einen Meister finden? Aber sobald er sich kultivieren wollte, wenn er nur einmal so im Herzen dachte, glänzte es wie Gold und erschütterte die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen. Die Menschen reden von Buddha-Natur; Buddha-Natur, das heißt eben, diese Buddha-Natur ist erschienen.

 

Von hohen Ebenen aus gesehen, ist das Leben eines Menschen nicht dazu da, um Mensch zu sein. Weil das Leben eines Menschen im kosmischen Raum entstanden ist und an die kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren angeglichen ist, ist es von Natur aus barmherzig und gutherzig. Aber nachdem die Anzahl der Lebewesen zunahm, entstand auch bei ihnen eine Art gesellschaftlicher Verbindung und so sind manche von ihnen egoistisch oder schlecht geworden, dann konnten sie nicht mehr auf den sehr hohen Ebenen bleiben und sie fielen nach unten, also auf eine andere Ebene. Auf dieser Ebene sind sie wieder schlechter geworden und sie fielen wieder nach unten, nach unten, zum Schluss sind sie auf die Ebene der alltäglichen Menschen heruntergefallen. Wer auf diese Ebene gefallen ist, sollte vollständig vernichtet werden, aber aus Barmherzigkeit haben sich die großen Erleuchteten entschlossen, dem Menschen noch eine Chance in der leidvollsten Umgebung zu geben, so haben sie diesen Raum erschaffen.

 

Menschen in den anderen Räumen haben keinen solchen Körper, sie können schweben, sie können sich auch vergrößern und verkleinern. In diesem Raum aber wird dem Menschen solch ein Körper gegeben, dieser unser fleischlicher Körper. Nachdem du diesen Körper bekommen hast: Kalt ist nichts; heiß ist nichts; müde ist nichts; hungrig ist nichts, egal was, es ist leidvoll. Wenn du krank bist, wirst du dich unwohl fühlen; Geburt, Altern, Kranksein, Sterben, man lässt dich eben in dieser Bitternis dein Karma begleichen, man schaut, ob du noch zurückkehren kannst oder nicht; dir wird noch eine Chance gegeben und so sind die Menschen in den Nebel heruntergefallen. Nachdem du hier hereingefallen bist, wird für dich dieses Augenpaar geschaffen, damit du die anderen Räume und das wahre Antlitz der Materie nicht sehen kannst. Wenn du zurückkehren kannst, so ist das Leidvollste eben auch am wertvollsten, es gibt sehr viel Leid. Wenn du dich im Nebel durch Erkennen zurückkultivierst, dann ist die Rückkehr auch schneller. Wenn es mit dir noch weiter bergab geht, wird dein Leben vernichtet. Deshalb ist das Leben eines Menschen in ihren Augen nicht dazu da, um Mensch zu sein, sondern es lässt dich zum Ursprung und zum Wahren zurückkehren. Alltägliche Menschen können das nicht erkennen, in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen bleiben die alltäglichen Menschen eben alltägliche Menschen, sie denken daran, wie sie sich weiterentwickeln und wie sie ein gutes Leben führen können. Je besser einer lebt, desto egoistischer wird er und er will noch mehr für sich haben; so entfernt er sich immer weiter von den kosmischen Eigenschaften und geht dann der Vernichtung entgegen.

 

Auf hohen Ebenen sieht man es eben so: Du glaubst, es geht vorwärts, aber in Wirklichkeit geht es rückwärts. Die Menschheit glaubt, dass sie sich entwickelt und die Wissenschaft voranschreitet, in Wirklichkeit ist es nichts anderes, als dass es nur nach den kosmischen Gesetzmäßigkeiten abläuft. Zhang Guolao, einer von den „Acht Unsterblichen“, saß rückwärts auf seinem Esel; nur sehr wenige Menschen wissen, warum er rückwärts auf seinem Esel saß. Er hatte bemerkt, dass vorwärts eben rückwärts ist, so saß er rückwärts. Also, wenn manche sich kultivieren wollen, halten die Erleuchteten dieses Herz für äußerst wertvoll und dann können sie ihnen bedingungslos helfen. So wie für unsere Lernenden, die heute hier sind, wenn du dich kultivieren willst, kann ich dir bedingungslos helfen. Aber als ein alltäglicher Mensch, wenn du geheilt werden oder nach diesem oder jenem trachten willst, geht es nicht und dir kann nicht geholfen werden. Warum? Weil du ein alltäglicher Mensch bleiben willst; ein alltäglicher Mensch soll eben geboren werden, altern, krank sein und sterben, so muss das sein, alles hat seinen schicksalhaften Zusammenhang und darf nicht durcheinandergebracht werden. Ursprünglich gab es in deinem Leben keine Kultivierung, jetzt willst du dich kultivieren, dann wird der zukünftige Weg für dich erneut eingerichtet, dann kann dein Körper in Ordnung gebracht werden.

 

Also, wenn der Mensch sich kultivieren will, sobald dieser Wunsch entsteht, sehen die Erleuchteten, dass er einfach sehr wertvoll ist. Aber wie hilft man ihm? Wo gibt es Meister in der Welt, die ihn lehren? Außerdem ist er schon über 50 Jahre alt. Die großen Erleuchteten können ihn nicht lehren, denn wenn sie sich offenbaren und dich lehren, dir das Fa erklären und die Übungen beibringen, bedeutet das, die Himmelsgeheimnisse zu verraten, dann werden sie auch herunterfallen. Die Menschen sind durch ihre eigenen schlechten Taten in den Nebel gefallen, daher müssen sie sich im Nebel durch Erkennen kultivieren, deshalb können die Erleuchteten sie nicht lehren. Wenn man sieht, dass ein lebender Buddha dir das Fa erklärt und dir auch die Übungen beibringt, würden selbst die sündhaftesten Menschen, die keine Gnade mehr verdienen, kommen und es lernen; jeder würde daran glauben, wo bleibt dann noch etwas zum Erkennen, dann gäbe es die Frage des Erkennens nicht mehr. Die Menschen sind selbst in den Nebel gefallen und sollten vernichtet werden; dir wird in diesem Nebel eine Chance gegeben, zurückzukehren. Wenn du zurückkehren kannst, dann kehre zurück; wenn nicht, dann wirst du weiterhin der Reinkarnation unterliegen und vernichtet werden.

 

Den Weg muss man selbst gehen. Was tun, wenn du dich kultivieren willst? Sie denken sich eine Methode aus; also gab es damals eine Qigong-Welle, die auch der Veränderung einer himmlischen Erscheinung entsprach. Um mit dieser himmlischen Erscheinung zusammenzuwirken, hat man ihn dem Stand seiner Xinxing entsprechend mit Kultivierungsenergie versorgt; an ihn wurde eine Art weicher Schlauch angeschlossen, so wie mit einem Wasserhahn: Sie kommt, wenn er geöffnet ist. Wenn er Kultivierungsenergie abgeben wollte, kam sie; wenn er Kultivierungsenergie nicht abgab, hatte er selbst auch keine. So ein Zustand war das. Das heißt Rückwärtskultivierung, bei der man sich von oben nach unten bis zur Vollendung kultiviert.

 

Was die normale Kultivierung angeht, so kultiviert man sich von unten nach oben bis zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Vollendung. Bei der eben genannten Rückwärtskultivierung reicht die Zeit wegen des Alters nicht mehr aus, sich von unten nach oben zu kultivieren, daher ist es schneller, wenn man sich von oben nach unten kultiviert. Das war auch eine der damals hervorgebrachten Erscheinungen. Ein solcher Mensch muss eine sehr hohe Xinxing haben, entsprechend dem Stand seiner Xinxing wurde er mit Energie versorgt. Wozu das Ganze? Zum einen entsprach man damit den damaligen himmlischen Erscheinungen; während dieser Mensch etwas Gutes tut, kann er Leiden ertragen. Weil du Umgang mit den alltäglichen Menschen hast, wirst du von allerlei Gesinnungen der alltäglichen Menschen gestört. Auch wenn du jemanden geheilt hast, wird er dich doch nicht verstehen; wie viele schlechte Dinge du für ihn auch bei der Heilbehandlung abgetragen hast und in welchem Maße du ihn geheilt hast, die Veränderungen sind nicht unbedingt gleich deutlich zu sehen. Aber er ist unzufrieden und dankt dir nicht, vielleicht wird er dich sogar noch beschimpfen, dass du ihn betrügst! Durch solche Probleme wird dein Herz in dieser Umgebung gestählt. Die Kultivierungsenergie ist ihm gegeben worden, damit er sich kultiviert und nach oben erhöht. Während er Gutes tut, erschließt er gleichzeitig seine eigenen Kultivierungsfähigkeiten und entwickelt seine eigene Kultivierungsenergie; doch kennt mancher diesen Grundsatz nicht. Habe ich nicht gesagt, dass man ihm kein Fa erklären darf? Wenn er das erkennt, dann erkennt er das; das ist eine Frage des Erkennens. Wenn er das nicht erkennt, dann kann man nichts mehr machen.

 

Als bei manchem die Kultivierungsenergie kam, fühlte er sich eines Abends beim Schlafen plötzlich sehr heiß, sodass er sich nicht mehr zudecken konnte. Am nächsten Morgen stand er auf und alles, was er berührte, war elektrisch geladen. Er wusste, dass die Kultivierungsenergie gekommen war. Wenn es jemandem irgendwo wehtat, strich er mit seiner Hand darüber und der Effekt war doch nicht schlecht, sondern sehr gut. Er wusste, dass die Kultivierungsenergie von nun an kam, dann ist er Qigong-Meister geworden und hängte ein Schild heraus, er verlieh sich selbst den Titel eines Qigong-Meisters und arbeitete dann als solcher. Am Anfang, da dieser Mensch nicht schlecht war, nahm er Geld oder Geschenke, die ihm die anderen als Dank für ihre Heilung geben wollten, vielleicht nicht an und lehnte es ab. Jedoch konnte er der Verschmutzung in diesem großen Farbtopf der alltäglichen Menschen nicht standhalten, denn solche Menschen, die sich rückwärts kultivierten, hatten die richtige Kultivierung der Xinxing nicht durchlebt; es ist sehr schwer für sie, ihre Xinxing zu beherrschen. Allmählich fing er an, die kleinen Andenken anzunehmen, nach und nach nahm er auch große Geschenke an, zum Schluss, wenn man ihm zu wenig gab, machte er nicht mehr mit. Schließlich sagte er: Wozu gebt ihr mir so viele Sachen? Gebt mir doch Geld! Wenn man ihm zu wenig Geld gab, machte er nicht mehr mit. Die Qigong-Meister der orthodoxen Überlieferung respektierte er auch nicht mehr. Alles, was ihm zu Ohren kam, waren Komplimente, wie tüchtig er doch sei. Wenn jemand sagte, dass er nicht gut sei, war er nicht froh; das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz ist entstanden. Er glaubte, dass er besser als die anderen und großartig sei. Er glaubte, dass ihm diese Kultivierungsenergie gegeben wurde, um als Qigong-Meister zu arbeiten und damit ein Vermögen zu verdienen. In Wirklichkeit war sie zur Kultivierung gedacht. Sobald das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz entstanden ist, ist seine Xinxing in Wirklichkeit schon heruntergefallen.

 

Ich habe gesagt, wie hoch die Xinxing ist, so hoch ist die Kultivierungsenergie. Ist seine Xinxing heruntergefallen, so konnte ihm auch nicht mehr so viel Kultivierungsenergie gegeben werden, sie musste auch entsprechend seiner Xinxing gegeben werden; wie hoch die Xinxing, so hoch die Kultivierungsenergie. Je stärker das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz ist, desto tiefer fällt er unter die alltäglichen Menschen, seine Kultivierungsenergie fällt auch mit herunter. Wenn er zum Schluss ganz unten ist, wird ihm auch keine Kultivierungsenergie mehr gegeben, es bleibt keine Kultivierungsenergie mehr übrig. Vor einigen Jahren sind nicht wenige solcher Menschen aufgetaucht, meistens Frauen über fünfzig. Du siehst jene ältere Frau Übungen machen, aber sie hat keine wahre Überlieferung erhalten. Vielleicht hatte sie bei irgendeinem Qigong-Kurs einige Bewegungen zur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung gelernt, eines Tages hat sie plötzlich Kultivierungsenergie bekommen. Dann ist ihre Xinxing schlecht geworden, sobald das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz entstanden war, fiel sie herunter, zum Schluss ist sie zu einem Nichts geworden und sie hat jetzt auch keine Kultivierungsenergie mehr. Von den Rückwärtskultivierenden sind jetzt sehr viele heruntergefallen, nur ganz wenige sind noch übriggeblieben. Warum? Sie wusste nicht, dass sie sich damit kultivieren sollte. Sie glaubte, sie könnte dadurch unter den alltäglichen Menschen ein Vermögen machen, sich einen Namen machen und Qigong-Meisterin werden. In Wirklichkeit sollte sie sich damit kultivieren.

 

Was bedeutet Borgen der Kultivierungsenergie? Dabei gibt es keine Altersbegrenzung, aber es gibt eine Bedingung, nämlich dieser Mensch muss eine besonders gute Xinxing haben. Er weiß, dass Qigong zur Kultivierung dienen kann, er will sich auch kultivieren. Sein Herz hat den Wunsch, sich zu kultivieren, aber wo findet er einen Meister? Vor einigen Jahren gab es tatsächlich wahre Qigong-Meister, die Kultivierungswege verbreiteten, aber alles, was sie verbreiteten, waren Dinge der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung; niemand hat es zu hohen Ebenen verbreitet und sie lehrten es auch nicht.

 

Wenn jetzt gerade vom Borgen der Kultivierungsenergie die Rede ist, erkläre ich dazu noch eins: Neben dem Haupt-Urgeist (Hauptbewusstsein) hat der Mensch noch Neben-Urgeiste (Nebenbewusstsein). Mancher hat einen, zwei, drei, vier, ja sogar fünf Neben-Urgeiste. Das Geschlecht der Neben-Urgeiste muss nicht unbedingt seinem Geschlecht entsprechen, manche sind männlich, manche weiblich, sie sind alle unterschiedlich. Eigentlich ist das Geschlecht des Haupt-Urgeistes auch nicht unbedingt dem des fleischlichen Körpers gleich. Wir haben festgestellt, dass jetzt sehr viele Männer weibliche Urgeiste und sehr viele Frauen männliche Urgeiste haben, das entspricht genau der himmlischen Erscheinung, von der jetzt im taoistischen System die Rede ist, nämlich, dass Yin und Yang[37] vertauscht sind, das Yin stark, das Yang schwach ist.

 

Normalerweise stammt der Neben-Urgeist des Menschen aus höheren Ebenen als der Haupt-Urgeist und bei manchen stammt der Neben-Urgeist aus besonders hohen Ebenen. Der Neben-Urgeist ist jedoch keine Besessenheit, er wurde gleichzeitig mit dir aus dem Mutterleib geboren und hat den gleichen Namen wie du, er ist auch ein Teil deines Körpers. Normalerweise hat der Haupt-Urgeist das Sagen, wenn ein Mensch etwas denkt oder tut. Der Neben-Urgeist hat hauptsächlich die Wirkung, den Haupt-Urgeist des Menschen zu kontrollieren, sodass er möglichst nichts Schlechtes tut. Aber wenn der Haupt-Urgeist sehr eigensinnig ist, bleibt der Neben-Urgeist machtlos. Der Neben-Urgeist lässt sich von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen nicht verwirren, während sich der Haupt-Urgeist von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen leicht verwirren lässt.

 

Mancher Neben-Urgeist stammt aus sehr hohen Ebenen, er ist wahrscheinlich ganz nahe daran, die richtige Frucht zu erhalten. Der Neben-Urgeist will sich kultivieren, aber wenn sich der Haupt-Urgeist nicht kultivieren will, kann er auch nichts machen. Eines Tages während der Qigong-Welle wollte der Haupt-Urgeist auch einen Kultivierungsweg lernen und sich zu hohen Ebenen kultivieren, natürlich war der Gedanke sehr schlicht, er wollte nicht nach Dingen wie Ruhm und Reichtum trachten. Da freute sich der Neben-Urgeist sehr: Ich will mich kultivieren, habe aber nicht das Sagen; du willst dich kultivieren, das passt mir gut. Aber wo einen Meister finden? Der Neben-Urgeist ist sehr fähig, er verließ den Körper und suchte den großen Erleuchteten auf, den er aus seinen Vorleben kannte. Da mancher Neben-Urgeist von sehr hoher Ebene stammt, kann er den Körper verlassen; der Neben-Urgeist ging dorthin und sagte, dass er sich kultivieren und Kultivierungsenergie borgen wollte. Der andere sah, dass dieser Mensch doch nicht schlecht war; wenn er sich kultivieren will, wird ihm natürlich geholfen. So hat der Neben-Urgeist Kultivierungsenergie geborgt. Normalerweise hat diese Kultivierungsenergie streuende Energie und wird mit Leitungen übertragen; es gibt auch geborgte, fertig geformte Dinge, normalerweise sind in fertig geformten Dingen auch Kultivierungsfähigkeiten enthalten.

 

So hatte er vielleicht zugleich Kultivierungsfähigkeiten. So wie ich vorhin schon sagte, fühlte sich auch dieser Mensch eines Abends beim Schlafen sehr heiß; als er am nächsten Morgen aufwachte, war die Kultivierungsenergie da. Was berührt wurde, war elektrisch geladen, er konnte Krankheiten anderer heilen; er wusste auch, dass die Kultivierungsenergie gekommen war. Woher? Das war ihm unklar. Er wusste so ungefähr, dass sie aus kosmischen Räumen kam, aber wo sie genau herkam, wusste er nicht. Der Neben-Urgeist sagte es ihm nicht, weil es der Neben-Urgeist war, der sich kultivierte. Er wusste nur, dass die Kultivierungsenergie gekommen war.

 

Normalerweise gibt es für diejenigen, die Kultivierungsenergie borgen, keine Altersbeschränkung. Es waren relativ viele junge Leute, vor einigen Jahren erschienen auch manche, die über 20, 30 oder 40 Jahre alt waren, es gab also auch einige Ältere. Für die jungen Leute ist es dann noch schwieriger, sich zu beherrschen. Du siehst zwar, dass er normalerweise ziemlich gut ist; wenn er in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen noch keine großen Fähigkeiten hat, ist sein nach Ruhm und Reichtum strebendes Herz sehr schwach. Aber sobald er andere übertrifft, wird er normalerweise leicht von Ruhm und Reichtum beeinflusst; er denkt, er habe zu seinen Lebzeiten noch einen sehr langen Weg vor sich, er will sich noch anstrengen und kämpfen, um irgendein Ziel der alltäglichen Menschen zu erreichen. Deshalb, sobald er die Kultivierungsfähigkeiten bekommt, also wenn er gewisse Fähigkeiten hat, benutzt er sie in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen häufig als ein Mittel, um nach persönlichen Zielen zu streben. Das geht dann nicht mehr und sie dürfen auch nicht mehr auf diese Weise benutzt werden. Je mehr sie so benutzt werden, desto mehr nimmt die Kultivierungsenergie ab, zum Schluss ist auch bei ihnen nichts mehr übrig. Von diesen Menschen sind noch mehr heruntergefallen, wie ich sehe, ist jetzt keiner mehr übrig geblieben.

 

Beide Fälle, die ich eben erklärt habe, gehören zu den Fällen, bei denen Menschen mit einer relativ guten Xinxing die Kultivierungsenergie bekommen haben. Die Kultivierungsenergie ist nicht durch eigenes Praktizieren entstanden, sie kommt von den Erleuchteten, deshalb ist die Kultivierungsenergie an sich gut.

 

 

Besessenheit

 

Vielleicht haben viele von uns im Kultivierungskreis gehört, dass sich Tiere, Füchse, gelbe Wiesel, Gespenster, Schlangen und so weiter an den Körper anheften. Was ist das nun eigentlich? Manche sagen, dass das Praktizieren besondere Kultivierungsfähigkeiten erschließt, in Wirklichkeit ist es kein Erschließen von besonderen Kultivierungsfähigkeiten, die besonderen Kultivierungsfähigkeiten sind eigentlich Instinkte des Menschen. Nur ist es so, dass sich die Menschen während der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft immer mehr auf die sichtbaren Dinge in diesem unserem materiellen Raum konzentrieren und sie sind immer mehr von unseren modernen Werkzeugen abhängig, deshalb degenerieren die Instinkte des Menschen immer mehr, zum Schluss verschwinden diese Instinkte ganz.

 

Wenn einer Kultivierungsfähigkeiten haben will, muss er durch Kultivierung zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren und sie herauskultivieren. Aber die Tiere haben nicht so komplizierte Gedanken, deshalb sind sie mit den kosmischen Eigenschaften verbunden, sie haben angeborene Instinkte. Manche sagen, Tiere könnten sich kultivieren, die Füchse könnten Elixier veredeln, jene Schlangen und so weiter könnten sich kultivieren. Es ist nicht so, dass sie sich kultivieren können; zu Anfang verstehen sie überhaupt nicht, was Praktizieren oder Nichtpraktizieren bedeutet, sie haben einfach diesen angeborenen Instinkt. Unter bestimmten Bedingungen, in bestimmten Umgebungen wird er mit der Zeit vielleicht wirken, dann können sie Kultivierungsenergie bekommen und die Kultivierungsfähigkeiten können auch auftauchen.

 

Und so haben sie Fähigkeiten bekommen. Früher wurde gesagt, sie hätten Intelligenz und Fähigkeiten bekommen. In den Augen der alltäglichen Menschen sind die Tiere zu diesem und jenem fähig und können Menschen leicht steuern. Ich sage, in Wirklichkeit sind sie nicht so fähig; vor einem wahren Kultivierenden sind sie nichts. Obwohl sie sich schon an die tausend Jahre kultiviert haben, können sie noch nicht einmal den Druck des kleinen Fingers aushalten. Wir sagen, die Tiere haben diese angeborenen Instinkte, sie können Fähigkeiten haben. Aber in diesem unserem Kosmos gibt es noch einen Grundsatz, nämlich, es ist den Tieren nicht erlaubt, zum Erfolg der Kultivierung zu kommen. Also ihr habt in den Büchern aus alten Zeiten gelesen, dass die Tiere im Abstand von einigen hundert Jahren getötet werden müssen, mal durch große Katastrophen, mal durch kleine Katastrophen. Nach einer gewissen Zeit wird die Kultivierungsenergie bei den Tieren wachsen, deshalb müssen sie vernichtet werden, durch Blitzschlag oder etwas anderes. Es ist ihnen nicht erlaubt, sich zu kultivieren. Weil sie keine menschliche Natur besitzen, können sie sich nicht wie ein Mensch kultivieren. Wenn sie ohne die Eigenschaften des Menschen zu besitzen zum Erfolg der Kultivierung kommen, werden sie garantiert zu Dämonen. Daher ist es ihnen nicht erlaubt, zum Erfolg der Kultivierung zu kommen und so werden sie vom Himmel getötet. Dies wissen sie auch. Aber ich habe gesagt, die menschliche Gesellschaft rutscht jetzt sehr schnell ab, manche begehen alle erdenklichen Untaten; wenn solch ein Zustand erreicht ist, ist die menschliche Gesellschaft dann nicht in Gefahr?

 

Den Gipfel erreicht, die Wende folgt! Wir haben festgestellt, dass sich die Menschheit jedes Mal, wenn die menschliche Gesellschaft in den unterschiedlichen Zyklen der vorgeschichtlichen Zeiten vernichtet wurde, in einem Zustand befand, in dem die Moral äußerst verdorben war. Jetzt befinden sich der Raum, in dem die Menschheit lebt und viele andere Räume in einer äußerst gefährlichen Lage. In den anderen Räumen auf dieser Ebene ist es genauso, sie wollen auch schnell fliehen, sie wollen auch zu hohen Ebenen kommen. Sie glauben, der Gefahr entfliehen zu können, wenn sie ihre Ebene erhöhen. Aber wie kann das so einfach sein? Wer sich kultivieren will, muss einen menschlichen Körper haben. Das ist einer der Gründe, weshalb es so etwas gibt, dass Qigong-Übende besessen werden.

 

Manche denken: Warum kümmern sich so viele große Erleuchtete und so viele Meister mit großen Fähigkeiten nicht darum? Es gibt einen weiteren Grundsatz in diesem unserem Kosmos: Wenn du selbst nach irgendetwas trachtest oder etwas haben willst, wollen die anderen nicht eingreifen. Hier bringen wir euch bei, einen orthodoxen Weg zu gehen, zugleich wird dir das Fa gründlich erklärt und es bleibt dir überlassen, es zu erkennen. Ob du es lernst oder nicht, ist schließlich deine eigene Angelegenheit. Der Meister führt durch die Tür, Kultivierung hängt von einem selbst ab. Niemand setzt dich unter Druck und zwingt dich zur Kultivierung. Ob du dich kultivierst oder nicht, ist deine eigene Angelegenheit. Das heißt: Welchen Weg du gehen willst, was du haben und bekommen willst, niemand wird eingreifen. Es kann nur zum Guten zugeredet werden.

 

Du siehst zwar, dass manche Leute Qigong üben, aber in Wirklichkeit hat ihre Besessenheit alles bekommen. Warum wird Besessenheit herbeigeführt? Wie viele der Qigong-Übenden im ganzen Land haben Besessenheit an ihrem Körper? Wenn das ausgesprochen wird, werden viele nicht mehr wagen, zu praktizieren. Die Anzahl ist erschreckend! Aber warum ist dieser Zustand aufgetaucht? Diese Dinge sabotieren die Gesellschaft der alltäglichen Menschen, wie kann so eine schlimme Situation auftauchen? Das wurde auch von der Menschheit selbst herbeigeführt, denn die Menschheit verdirbt und es gibt überall Dämonen. Vor allem haben die falschen Qigong-Meister alle Besessenheit an sich, bei der Verbreitung ihrer Qigong geben sie eben solche Dinge weiter. In der Geschichte der Menschheit war es nie erlaubt, dass sich Tiere an den menschlichen Körper anheften, sobald sie sich anhefteten, wurden sie getötet. Wer auch immer dies sah, erlaubte es nicht. Aber in unserer heutigen Gesellschaft gibt es manche, die nach ihnen trachten, sie haben wollen und sie anbeten. Manche denken: Ich habe doch nicht wirklich nach ihnen getrachtet! Du hast zwar nicht nach ihnen getrachtet, aber du trachtest nach Kultivierungsfähigkeiten, könnten die Erleuchteten des orthodoxen Fa sie dir geben? Trachten ist Eigensinn des alltäglichen Menschen, diese Gesinnung muss beseitigt werden. Wer kann sie dann geben? Nur die Dämonen und verschiedene Tiere in den anderen Räumen können sie geben, ist das nicht dasselbe, wie nach ihnen zu trachten? Schon kommen sie.

 

Wie viele Menschen üben Qigong mit den richtigen Gedanken? Beim Praktizieren muss man auf De achten, Gutes tun und barmherzig sein, an jedem Ort und zu jeder Gelegenheit soll man sich auf diese Weise fordern. Egal, ob man in den Parks oder zu Hause praktiziert, wie viele Menschen denken so? Wer weiß, was für ein Qigong mancher übt, während er übt und hin- und herschaukelt, quatscht er auch noch: „Ach! Meine Schwiegertochter hat einfach keine Achtung vor mir; meine alte Schwiegermutter, wie schlecht ist sie doch!“ Mancher quatscht von seiner Arbeitsstelle bis hin zu den großen staatlichen Angelegenheiten; es gibt nichts, worüber er nicht redet, er ist sogar noch sehr verärgert, wenn etwas nicht mit seinen persönlichen Einstellungen übereinstimmt. Was denkst du, ist das praktizieren? Mancher übt die Pfahlstellung, wobei seine Beine vor Müdigkeit zittern, trotzdem bleibt sein Kopf nicht untätig: „Jetzt ist alles so teuer, die Preise sind gestiegen, bei meiner Arbeitsstelle kann das Gehalt auch nicht mehr bezahlt werden; wieso kann ich keine Kultivierungsfähigkeiten durch das Üben bekommen? Wenn ich Kultivierungsfähigkeiten bekomme, kann ich auch Qigong-Meister und reich werden, ich werde auch andere behandeln und damit Geld verdienen können.“ Wenn er sieht, dass Kultivierungsfähigkeiten bei anderen auftauchen, wird er noch unruhiger. Er strebt nur noch nach Kultivierungsfähigkeiten, nach dem Himmelsauge und danach, Krankheiten heilen zu können. Denkt einmal nach, wie weit entfernt ist das von unseren kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren! Es läuft ihnen völlig zuwider. Noch stärker ausgedrückt, er übt Häresie! Aber er tut das unbewusst. Je mehr er so denkt, desto schlechter sind die von ihm ausgesendeten Gedanken. Dieser Mensch hat kein Fa erhalten, er weiß nicht auf De zu achten; er denkt, die Kultivierungsenergie sei beim Üben von Qigong einfach durch Handtechniken zu bekommen und was er haben will, könne er durch Trachten bekommen; er glaubt, so wäre das.

 

Eben weil der eigene Gedanke nicht aufrichtig ist, sind schlechte Dinge herbeigeführt worden. Jenes Tier hat es aber gesehen: Dieser Mensch will durch Praktizieren reich werden; jener Mensch will berühmt werden und Kultivierungsfähigkeiten bekommen. Fein, sein Körper ist doch nicht schlecht und die Dinge, die er an sich hat, sind auch ziemlich gut, aber seine Gedanken sind wirklich schlecht, er trachtet nach Kultivierungsfähigkeiten! Vielleicht hat er einen Meister; selbst wenn er einen Meister hat, das macht mir auch keine Angst. Es weiß, wenn der Meister des orthodoxen Fa sieht, dass er so sehr nach Kultivierungsfähigkeiten trachtet, je mehr er danach trachtet, desto weniger wird ihm gegeben; gerade das ist ein Eigensinn, der beseitigt werden muss. Je mehr er solche Gedanken hat, desto weniger werden ihm Kultivierungsfähigkeiten gegeben und so erkennt er es noch weniger; je mehr er danach trachtet, umso schlechter werden seine Gedanken. Zum Schluss seufzt der Meister und sieht, dass es für diesen Menschen vorbei ist, dann kümmert er sich nicht mehr um ihn. Mancher hat keinen Meister, vielleicht wird sich ein vorbeigehender Meister um ihn kümmern. Denn in den verschiedenen Räumen gibt es einfach sehr viele Erleuchtete, jener Erleuchtete sieht diesen Menschen, wirft einen Blick auf ihn, folgt ihm für einen Tag und sieht dann, dass er nichts taugt, dann geht er weg. Morgen kommt noch ein weiterer, wirft einen Blick auf diesen Menschen, taugt nichts und er geht wieder.

 

Das Tier weiß, dass ihm sein Meister die Dinge, nach denen er trachtet, nicht geben kann, egal ob er einen Meister oder einen vorbeigehenden Meister hat. Das Tier kann die Räume, in denen sich die großen Erleuchteten befinden, nicht sehen, deshalb hat es auch keine Angst, es nutzt diese Lücke aus. Es gibt einen Grundsatz in unserem Kosmos: Wenn einer selbst nach etwas trachtet, wenn einer selbst etwas haben will, können andere normalerweise nicht eingreifen. Diese Lücke hat es für sich ausgenutzt: Er will es haben, ich gebe es ihm, ich helfe ihm und das ist doch nicht falsch oder? Und so gibt das Tier es ihm. Am Anfang wagt es nicht, sich an ihn anzuheften, zuerst gibt es ihm ein bisschen Kultivierungsenergie zur Probe. Eines Tages hat er plötzlich Kultivierungsenergie tatsächlich durch Trachten bekommen, er kann sogar heilen. Es sieht, dass es geklappt hat, wie die Ouvertüre eines Musikstücks: Er will es haben, dann hefte ich mich doch an, sodass ich ihm mehr und direkter geben kann. Willst du etwa nicht das Himmelsauge haben? Dieses Mal gebe ich dir alles. So heftet es sich an.

 

Seine trachtenden Gedanken streben gerade nach diesen Dingen, schon ist sein Himmelsauge geöffnet, er kann sogar Kultivierungsenergie abgeben und dazu hat er auch noch einige kleine Kultivierungsfähigkeiten. Da freut er sich außerordentlich, er glaubt, er habe dieses Ding endlich durch Trachten und Üben bekommen; in Wirklichkeit hat er durch das Üben gar nichts bekommen. Er spürt, dass er den menschlichen Körper durchleuchten kann und sieht, wo einer Krankheiten hat. In Wirklichkeit ist sein Himmelsauge überhaupt nicht geöffnet, es ist das Tier, das sein Gehirn steuert; das Tier blickt mit eigenen Augen und es spiegelt sich in seinem Gehirn wider, dann glaubt er, dass sein Himmelsauge geöffnet sei. Kultivierungsenergie abgeben? Dann tu das. Sobald er seine Hand ausstreckt und Kultivierungsenergie abgibt, streckt sich die kleine Klaue jenes Tieres hinter seinem Körper auch aus; wenn er Kultivierungsenergie abgibt, streckt jene kleine Schlange ihre Zunge heraus und leckt damit die Stelle der Krankheit oder die der Pustel. So etwas gibt es ziemlich häufig, die Besessenheiten dieser Menschen sind alle durch ihr eigenes Trachten herbeigeführt worden.

 

Also er trachtet nach etwas, er will reich werden, er will berühmt werden. Gut, die Kultivierungsfähigkeiten hat er schon, er kann auch heilen, sein Himmelsauge kann sogar sehen, da freut er sich sehr. Das Tier sieht: Willst du nicht etwa reich werden? Gut, ich lasse dich reich werden. Das Gehirn eines alltäglichen Menschen zu steuern, ist einfach zu leicht. Es kann viele Menschen steuern, sodass sie zu ihm kommen, um sich behandeln zu lassen; und es kommen viele und immer mehr. Also gut, auf dieser Seite behandelt er die Kranken, während es auf jener Seite die Journalisten dazu anstiftet, in den Zeitungen für ihn zu werben. Es steuert die alltäglichen Menschen, das zu machen. Wer auch immer zur Behandlung kommt, es geht nicht, wenn er zu wenig bezahlt, es lässt ihn Kopfschmerzen bekommen; auf jeden Fall muss er viel bezahlen. Ruhm und Reichtum, beides bekommt er, reich ist er geworden, Ruhm hat er auch bekommen und Qigong-Meister ist er auch noch geworden. Normalerweise achten diese Menschen nicht auf ihre Xinxing, sie wagen alles zu sagen, der Himmel sei die Nummer Eins und er die Nummer Zwei. Er wagt zu sagen, er sei die in die Menschenwelt herabgestiegene Göttin-Königsmutter oder der Jadekaiser, er wagt sogar zu sagen, er sei Buddha. Weil er die Kultivierung der Xinxing nicht wirklich durchlebt hat, strebt er beim Üben nach Kultivierungsfähigkeiten, zum Schluss hat er die Besessenheit durch das Tier herbeigeführt.

 

Manche denken vielleicht: „Was ist denn schon schlecht daran? Es reicht doch, Geld zu verdienen und reich werden zu können, außerdem noch berühmt zu werden.“ Nicht wenige Menschen denken so. Ich sage euch, in Wirklichkeit hat es Absichten, es gibt dir nicht grundlos etwas. In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt: Ohne Verlust kein Gewinn. Was bekommt es? Habe ich darüber nicht gerade gesprochen? Es will das bisschen Essenz deines Körpers haben, um sich zu einer Menschengestalt zu kultivieren und so sammelt es die Essenz des Menschen von dessen menschlichem Körper. Aber die Essenz des menschlichen Körpers ist nur diese eine Portion, wer sich kultivieren will, hat nur diese eine Portion. Lässt du es diese nehmen, so brauchst du nicht mehr an Kultivierung zu denken, was willst du noch kultivieren? Du hast gar nichts mehr, du kannst dich überhaupt nicht mehr kultivieren. Manche sagen vielleicht: „Ich will mich auch nicht kultivieren, ich will nur reich werden, es reicht schon, wenn ich Geld habe, alles andere ist mir egal!“ Ich sage dir, du willst reich werden; wenn ich dir aber diesen Grundsatz erkläre, wirst du nicht mehr so denken. Warum? Wenn es deinen Körper früher verlässt, wirst du keine Kraft mehr in deinen Gliedern haben. Von da an wird es dein ganzes Leben lang so sein, weil zu viel menschliche Essenz von dir weggenommen wurde; wenn es deinen Körper später verlässt, wirst du dahinvegetieren, den Rest deines Lebens kannst du nur noch röchelnd im Bett liegen. Du hast Geld, aber kannst du es ausgeben? Du bist berühmt, aber kannst du es genießen? Ist das nicht schrecklich?

 

So etwas ist unter den heutigen Qigong-Übenden besonders markant und kommt sehr häufig vor. Nicht nur, dass es sich an den Körper anheftet, sondern es tötet auch den Urgeist, es dringt in den Niwan-Palast[38] des Menschen ein und hockt dort. Von außen gesehen ist er ein Mensch, aber er ist kein Mensch, jetzt taucht sogar so etwas auf. Denn die moralischen Werte der Menschheit haben sich schon geändert; wenn einer Schlechtes tut und du ihm sagst, dass er Schlechtes tut, glaubt er das noch nicht einmal. Er glaubt Geld zu verdienen, nach Geld zu trachten und reich zu werden, das sei des Himmels Regel und der Erde Gesetz, all dies sei richtig, deshalb verletzt er andere, fügt anderen Schaden zu; um Geld zu verdienen, begeht er alle erdenklichen Untaten und wagt es, alles zu tun. Wenn man nichts verliert, bekommt man nichts, kann es dir einfach so etwas geben? Es will die Dinge an deinem Körper haben. Natürlich sagen wir dann, dass die Menschen die Probleme herbeigeführt haben, weil ihre eigene Einstellung nicht richtig, ihr Herz nicht aufrichtig ist.

 

Wir erklären Falun Dafa. Solange du bei der Kultivierung in unserer Schule deine Xinxing beherrschen kannst, wird dir nichts passieren, ein Orthodoxes besiegt hundert Häretische. Wenn du aber deine Xinxing nicht beherrschen kannst und nach diesem oder jenem trachtest, werden sicherlich Probleme herbeigeführt. Mancher kann die Dinge, die er früher geübt hat, einfach nicht loslassen. Wir sagen, beim Praktizieren muss man sich auf eine Schule konzentrieren, bei wirklicher Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren. Du siehst, dass manche Qigong-Meister sogar Bücher geschrieben haben, aber ich sage dir, in jenen Büchern gibt es alles Mögliche, es ist den Dingen gleich, die er übt, es ist Schlange, es ist Fuchs, es ist gelbes Wiesel. Wenn du jene Bücher liest, springen solche Dinge aus den Schriftzeichen heraus. Ich habe gesagt, die Anzahl der falschen Qigong-Meister ist um ein Vielfaches höher als die der wahren Qigong-Meister, du kannst das nicht erkennen, deshalb müsst ihr euch unbedingt gut beherrschen. Hier verlange ich auch nicht von euch, unbedingt Falun Dafa zu kultivieren. Du kannst irgendeine Schule kultivieren. Aber früher gab es einen Satz: In tausend Jahren das orthodoxe Fa nicht erhalten, dennoch keinen einzigen Tag die Dhyana[39] des wilden Fuchses kultivieren. Deshalb soll man sich unbedingt beherrschen, wirklich orthodoxes Fa kultivieren, nicht mit irgendwelchen anderen Dingen vermischt kultivieren, noch nicht einmal Gedanken dürfen hinzugefügt werden. Bei manchem ist das Falun schon verformt. Warum ist es verformt? Er sagt: Ich habe doch nicht jenes Qigong praktiziert? Aber sobald er praktiziert, fügen seine Gedanken seine früheren Dinge hinzu, sind sie dann nicht hineingemischt worden? So viel zur Frage der Besessenheit.

 

 

Kosmische Sprachen

 

Was sind kosmische Sprachen? Das heißt, dieser Mensch kann plötzlich eine merkwürdige Sprache sprechen, dilidulu, dilidulu, was er sagt, weiß er selbst auch nicht. Menschen mit der Kultivierungsfähigkeit des Gedankenlesens können die Bedeutung ungefähr verstehen, aber sie können nicht wissen, was er konkret sagt. Manche können sogar mehrere verschiedene Sprachen sprechen. Manche halten es noch für etwas Großartiges, sie glauben, dass es eine Fähigkeit, eine Kultivierungsfähigkeit, sei. Es ist keine Kultivierungsfähigkeit, auch keine Fähigkeit eines Kultivierenden, es kann auch nicht deine Ebene darstellen. Was ist es dann? Es ist so, dass deine Gedanken von einem fremden intelligenten Wesen gesteuert werden. Du findest das noch toll, du hast es gern und es freut dich, aber je mehr du dich freust, desto mehr steuert es dich. Wie kannst du dich als wahrer Kultivierender von ihm steuern lassen? Außerdem kommt es von sehr niedrigen Ebenen, deshalb sollen wir als wahre Kultivierende solche Probleme nicht herbeiführen.

 

Der Mensch ist am wertvollsten, er ist der Geist aller Materie, wie kannst du dich von solchen Dingen steuern lassen? Du willst noch nicht einmal mehr deinen Körper haben, wie traurig! Manche dieser Dinge haften am Körper des Menschen; manche haften nicht, sie halten einen gewissen Abstand, aber sie haben dich gelenkt, sie steuern dich. Wenn du sprechen willst, lassen sie dich sprechen, dilidulu. Es kann sogar weitergegeben werden, jener Mensch will es lernen, er wagt es und macht den Mund auf, dann spricht er es auch aus. In Wirklichkeit leben jene Dinge auch in Rudeln; wenn du sprechen willst, dann heftet sich eins an und lässt dich sprechen.

 

Warum ist so etwas aufgetaucht? Es ist auch so, wie ich gesagt habe, es will seine eigene Ebene erhöhen, aber auf jener Seite gibt es keine Leiden zu ertragen, so kann es sich dort nicht kultivieren und nicht erhöhen. Also hat es sich eine Methode ausgedacht: Den Menschen zu helfen, Gutes zu tun, aber es weiß nicht wie. Es weiß jedoch, dass die von ihm ausgesendete Energie bei den Kranken gewisse hemmende Wirkungen ausüben und sie momentan von Schmerzen erlösen kann, aber sie kann sie nicht gründlich heilen. Es weiß, dass sie diese Wirkung haben kann, wenn sie durch den Mund des Menschen ausgesendet wird. So etwas ist das. Manche nennen sie himmlische Sprachen, manche nennen sie Buddha-Sprachen, das ist Buddha verleumden. Ich sage, das ist doch einfach Unfug!

 

Ihr wisst, die Buddhas öffnen ihren Mund nicht leichtfertig. Wenn er in diesem unserem Raum den Mund aufmachen und sprechen würde, könnte er ein Erdbeben bei der Menschheit verursachen, wie kann das denn sein! So ein donnerndes Grollen. Mancher sagt: „Mein Himmelsauge hat ihn gesehen, er hat mit mir gesprochen.“ Es ist nicht so, dass er mit dir gesprochen hat. Es ist ebenso, wenn manche meinen Fashen gesehen haben, er hat nicht mit dir gesprochen, der von ihm ausgesendete Gedanke hat einen räumlichen Klang. Wenn du es gehört hast, hört es sich so an, als ob er gesprochen hätte. Normalerweise kann er in seinem Raum sprechen, aber nachdem die Stimme hierher übertragen wurde, kannst du nicht deutlich hören, was er gesagt hat. Denn die Begriffe des Zeit-Raumes in diesen zwei Räumen sind anders, ein Shichen[40] im Raum auf unserer Seite entspricht heutzutage zwei Stunden, aber in jenem großen Raum ist ein Shichen von uns für ihn ein Jahr, also vergeht unsere Zeit sogar langsamer als jene.

 

Früher wurde gesagt: „Im Himmel nur ein Tag, auf der Erde schon tausend Jahre.“ Das bezieht sich auf die Einheitswelten, die keine Begriffe für Zeit und Raum haben, nämlich auf die Welten, in denen sich die großen Erleuchteten befinden, zum Beispiel Sukhavati-Welt, Majolika-Welt, Falun-Welt, Lotus-Welt und so weiter, diese Orte sind das. In jenem großen Raum vergeht die Zeit jedoch vergleichsweise schneller. Wenn du die Stimme empfangen und sie sprechen hören kannst - manche können mit ihrem Himmelsohr hören –, wenn das Himmelsohr geöffnet ist und du sie sprechen hören kannst, kannst du nichts deutlich verstehen. Alles, was du hörst, klingt wie Vogelgezwitscher, wie beim Schnelllauf des Plattenspielers, es ist nichts zu verstehen. Natürlich kann manch einer Musik oder auch jemanden sprechen hören. Aber er muss eine Kultivierungsfähigkeit als Träger benutzen, um den Zeitunterschied auszugleichen; erst dann kannst du, wenn es in deine Ohren übertragen wird, etwas deutlich heraushören. So ist das. Manche sagen, es sei die Sprache der Buddhas, das ist es aber überhaupt nicht.

 

Wenn sich Erleuchtete treffen, lächeln sie einander zu, dann verstehen sie schon alles. Denn es ist eine Art lautloser Gedankenübertragung und was empfangen wird, hat einen räumlichen Klang. Sobald sie lächeln, haben sie schon ihre Meinungen ausgetauscht. Es wird nicht nur diese Form verwendet, manchmal wird auch eine andere Methode verwendet. Ihr wisst, im Tantrismus machen tibetische Lamas Handgesten, aber frag einmal den Lama, was die Handgesten bedeuten? Er sagt dir, sie seien das höchste Yoga. Was ist es konkret? Das weiß er auch nicht. In Wirklichkeit sind es die Sprachen der großen Erleuchteten. Wenn viele da sind, macht er die großen Handgesten, sie sind sehr schön, verschiedene große Handgesten; wenn wenige da sind, macht er die kleinen Handgesten, sie sind auch sehr schön, kleine Handgesten in verschiedenen Formen, sie sind sehr kompliziert und sehr reichhaltig, denn es sind doch Sprachen. Früher waren das alles Himmelsgeheimnisse, wir haben sie alle ausgesprochen. Was in Tibet verwendet wird, sind nur so einige Bewegungen, die einzig und allein dem Praktizieren dienen, sie sind zusammengefasst und systematisiert. Es sind nur die einfachen Sprachen zum Praktizieren, und zwar Formen für einige dieser Arten des Praktizierens, die wirklichen Handgesten sind sehr kompliziert.

 

 

Was hat der Lehrer den Lernenden gegeben

 

Wenn manche mich sehen, halten sie meine Hand und lassen sie nicht los. Ein anderer sieht, dass jemand meine Hand schüttelt, dann schüttelt er auch meine Hand. Ich weiß, was er in seinem Herzen denkt. Manche wollen die Hand des Lehrers schütteln und freuen sich darüber; manche wollen gewisse „Informationen“ bekommen und sie lassen meine Hand nicht los. Wir sagen euch, die wahre Kultivierung ist deine eigene Sache; hier geht es aber nicht um Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, also dir ein bisschen „Informationen“ zu geben und dadurch deine Krankheiten zu beseitigen, davon reden wir nicht. Deine Krankheiten werden direkt von mir beseitigt, auf den Übungsplätzen werden sie von meinem Fashen beseitigt, beim Buchlesen und Selbststudium werden sie auch von meinem Fashen beseitigt. Glaubst du, dass deine Kultivierungsenergie schon wachsen kann, wenn du meine Hand nur einmal berührst? Ist das nicht ein Witz?

 

Kultivierungsenergie entsteht durch die Kultivierung der eigenen Xinxing. Wenn du dich nicht wirklich kultivierst, kann deine Kultivierungsenergie nicht wachsen, weil es einen Maßstab für die Xinxing gibt. Wenn deine Kultivierungsenergie wächst, sehen diejenigen, die sich auf hohen Ebenen befinden, dass dein Eigensinn, jene Substanz, beseitigt ist und ein Maßstab über deinem Kopf wächst. Außerdem existiert dieser Maßstab in Form einer Säule der Kultivierungsenergie, wie hoch der Maßstab ist, so hoch ist die Säule der Kultivierungsenergie, er stellt deine Kultivierungsenergie dar, die du selbst herauskultiviert hast, er stellt auch die Höhe deiner Xinxing dar. Ganz gleich, wie viel irgendein anderer für dich auch hinzufügt, das geht nicht; kein bisschen davon kann bleiben, alles fällt wieder herunter. Ich kann dich auf einen Schlag „Drei Blumen versammeln sich über dem Kopf“ erreichen lassen, aber sobald du aus dieser Tür hinausgegangen bist, fällt die Kultivierungsenergie wieder herunter. Es ist nicht deine, sie ist nicht von dir herauskultiviert, sie kann dir nicht aufgesetzt werden, weil sich der Maßstab deiner Xinxing nicht dort befindet, ganz gleich, wer dir etwas dazu gibt, es wird nicht dort bleiben, das herauszukultivieren hängt voll und ganz von dir selbst ab, indem du dein eigenes Herz kultivierst. Erst wenn deine Kultivierungsenergie solide wächst, wenn du dich ständig erhöhst und dich den kosmischen Eigenschaften angleichst, erst dann kannst du nach oben kommen. Manche kommen zu mir und wollen ein Autogramm, das mache ich nicht gern. Mancher sagt, der Lehrer habe ihm ein Autogramm gegeben, er will damit prahlen und durch die „Informationen“ des Lehrers geschützt werden. Ist das nicht schon wieder Eigensinn? Kultivierung ist von einem selbst abhängig, wozu redest du von „Informationen“? Kannst du bei der Kultivierung auf hohen Ebenen von so etwas sprechen? Was soll das denn? Über so etwas wird nur bei Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung geredet.

 

Im äußerst Mikroskopischen ist zu sehen, dass die Teilchen der Kultivierungsenergie, die du selbst herauskultiviert hast, genau dein Aussehen haben. Wenn du aus dem weltlichen Fa herauskommst, bist du schon bei der Kultivierung eines Buddha-Körpers. Alle Kultivierungsenergie hat die Gestalt des Buddhas und ist sehr schön, er sitzt auf der Lotusblüte, bei jedem kleinen Teilchen ist das so. Aber alle Kultivierungsenergie der Tiere sind solche Dinge wie kleine Füchse und kleine Schlangen, im äußerst Mikroskopischen sind alle kleinen Teilchen solche Dinge. Dann noch die sogenannten „Informationen“, Tee einmal umrühren und dann trinken, jedenfalls soll das schon Kultivierungsenergie sein. Die alltäglichen Menschen wollen eben nur ihre Schmerzen vorübergehend los sein und ihre Krankheiten auf etwas später verschieben, zurückdrängen. Ein alltäglicher Mensch ist eben ein alltäglicher Mensch, wie auch immer er seinen Körper kaputtmacht, darum kümmern wir uns nicht. Wir sind Praktizierende, daher erkläre ich dir das. In Zukunft sollt ihr auf keinen Fall solche Sachen wie die sogenannten „Informationen“, dieses und jenes, machen, lasst solche Sachen auf jeden Fall sein. Mancher Qigong-Meister sagt: „Ich sende euch die ‚Informationen’, ihr empfangt sie überall im ganzen Land.“ Was denn empfangen? Ich sage dir, so etwas kann keine großen Wirkungen haben. Angenommen, sie wären von Vorteil, dann dienten sie auch nur der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Aber als Kultivierende kultivieren wir selbst die Kultivierungsenergie heraus, die sogenannte „Informationskultivierungsenergie“, die andere abgeben, kann die Ebene nicht erhöhen, sondern nur die Krankheiten alltäglicher Menschen beseitigen. Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein, Kultivierung kann kein anderer für dich tun, nur wenn du dich wirklich kultivierst, kannst du deine Ebene erhöhen.

 

Nun, was gebe ich euch denn? Ihr wisst, viele von uns haben nie praktiziert und ihre Körper haben Krankheiten; viele haben zwar seit vielen Jahren praktiziert, verweilen aber immer noch im Qi und haben auch keine Kultivierungsenergie. Natürlich haben manche andere geheilt – du weißt nicht, wie du sie geheilt hast? Während ich die Frage der Besessenheit erklärte, habe ich die Besessenheit schon am Körper derjenigen, die wirklich Dafa kultivieren können, entfernt, alle diese schlechten Dinge habe ich von innen nach außen von ihrem Körper vollständig entfernt, ganz gleich, um was es sich handelt. Bei denjenigen, die sich im Selbststudium wirklich kultivieren, wird der Körper auch gereinigt, wenn sie dieses Dafa lesen. Außerdem muss die Umgebung bei dir zu Hause auch gereinigt werden. Die Altäre von jenem Fuchs oder gelben Wiesel, die du früher angebetet hast: Wirf sie schnell weg. Alles ist für dich gereinigt worden, sie existieren nicht mehr. Weil du dich kultivieren willst, können wir dir die günstigste Tür öffnen und dies für dich tun, aber das beschränkt sich nur auf diejenigen, die sich wirklich kultivieren. Natürlich wollte sich mancher nicht kultivieren und bis jetzt ist es ihm immer noch nicht klar geworden, also um ihn können wir uns dann auch nicht kümmern, wir kümmern uns um diejenigen, die sich wirklich kultivieren.

 

Es gibt noch andere Menschen, früher sagten die anderen, dass er Besessenheit an sich hat, er selbst spürte das auch. Aber nachdem sie für ihn weggenommen war, konnte er seine Besorgnis nicht loslassen, er spürte sie immer noch, so als ob jener Zustand noch existierte, er dachte, sie sei noch da. Das ist schon ein Eigensinn und der heißt Argwohn. Wenn er es nicht gut macht, kann es sogar sein, dass sie nach und nach wieder herbeigeführt wird. Du selbst musst dieses Herz ablegen, sie existiert überhaupt nicht mehr. Für manche haben wir sie schon in den früheren Kursen beseitigt, ich habe das schon getan und alle Besessenheiten weggenommen.

 

Im taoistischen System muss beim Praktizieren auf niedrigen Ebenen ein gewisses Fundament gelegt werden, der Himmelskreis wird gebildet, das Feld, also das Elixierfeld muss gebildet werden, einige Dinge in anderen Bereichen müssen auch gebildet werden. Bei uns werden Falun, Qi-Mechanismen, alle Mechanismen für die Kultivierung gegeben und noch viel mehr, mehr als zehntausend, all dies muss dir gegeben, wie Samen in dich gesät werden. Nachdem deine Krankheiten beseitigt worden sind, wird alles gemacht, was gemacht werden soll; alles, was dir gegeben werden soll, wird in dich eingesetzt, erst dann kannst du dich wirklich in unserer Schule erfolgreich kultivieren. Andersherum, wenn dir nichts gegeben wird, dann ist es einfach nur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Ganz deutlich ausgedrückt, manche achten nicht auf ihre Xinxing, dann ist das noch nicht einmal so gut, wie Gymnastik zu machen.

 

Bei wirklicher Kultivierung muss man die Verantwortung für dich tragen. Diejenigen, die sich im Selbststudium kultivieren, können das ebenfalls bekommen, aber sie müssen wahre Kultivierende sein, das alles geben wir den wahren Kultivierenden. Ich habe gesagt, ich muss dich wirklich als Schüler anleiten. Außerdem musst du das Fa auf hohen Ebenen unbedingt gründlich lernen, damit du weißt, wie du dich kultivierst; die fünf Übungen sollst du auf einmal lernen. In Zukunft kannst du eine sehr hohe Ebene erreichen, so eine hohe Ebene, die du dir kaum vorstellen kannst; es ist kein Problem, die richtige Frucht zu erhalten. Dieses Fa erkläre ich in Verbindung mit unterschiedlichen Ebenen; solange du dich kultivierst, wirst du später bei der Kultivierung auf unterschiedlichen Ebenen bemerken, dass dieses Fa immer eine Anleitungswirkung für dich hat.

 

Für einen Kultivierenden wird der zukünftige Lebensweg geändert, mein Fashen wird ihn für dich erneut einrichten. Wie wird er eingerichtet? Wie lang ist der Lebensweg noch für manchen? Er selbst weiß das auch nicht; manche werden vielleicht nach einem Jahr oder nach einem halben Jahr schwer krank, die Krankheit wird vielleicht einige Jahre andauern; manche werden vielleicht einen Schlaganfall oder andere Krankheiten bekommen und können sich überhaupt nicht mehr bewegen. Wie kannst du dich dann in deinem weiteren Leben kultivieren? All das werden wir für dich reinigen, damit so etwas nicht geschehen kann. Aber eins sagen wir zuvor: Das kann nur für die wahren Kultivierenden getan werden, es geht nicht, es beliebig für die alltäglichen Menschen zu tun, das würde bedeuten, Schlechtes zu tun. Geburt, Altern, Kranksein und Sterben der alltäglichen Menschen, all das hat seinen schicksalhaften Zusammenhang, das darf nicht nach Belieben sabotiert werden.

 

Wir betrachten die Kultivierenden als am wertvollsten, deshalb kann er nur für die Kultivierenden geändert werden. Wie wird er denn geändert? Wenn der Meister sehr große mächtige Tugend hat, also die Kultivierungskraft des Meisters sehr hoch ist, kann er das Karma für dich beseitigen. Ein Meister mit hoher Kultivierungsenergie kann sehr viel für dich beseitigen, während ein Meister mit niedriger Kultivierungsenergie nur ein bisschen davon beseitigen kann. Nehmen wir ein Beispiel: Es werden alle Arten von Karma auf deinem zukünftigen Lebensweg zusammengelegt und ein Teil davon, die Hälfte davon, wird beseitigt. Die restliche Hälfte kannst du jedoch immer noch nicht überwinden, sie ist noch höher als ein Berg. Was tun? Wenn du in Zukunft Tao erlangst, werden wahrscheinlich viele Menschen dadurch begünstigt und so werden viele Menschen eine Portion für dich tragen. Natürlich ist es für sie nichts Großes. Du selbst hast auch noch viele Lebewesen, die du entwickelt und veredelt hast, außerdem hast du neben dem Haupt- und Neben-Urgeist noch viele du, die alle eine Portion für dich tragen werden. Wenn du Schwierigkeiten überwindest, dann ist nicht mehr viel übrig. Man sagt zwar, dass nicht viel übrig geblieben ist, aber es ist immer noch ziemlich groß und du kannst es immer noch nicht überwinden. Was tun? Es wird dann in unzählige Portionen aufgeteilt, auf die verschiedenen Ebenen deiner Kultivierung gelegt, damit sich deine Xinxing erhöht, dein Karma umgewandelt wird und deine Kultivierungsenergie wächst.

 

Noch etwas: Wenn sich ein Mensch kultivieren will, ist es aber keine einfache Sache. Ich habe gesagt, dass es eine sehr ernsthafte Angelegenheit ist und außerdem geht es über die alltäglichen Menschen hinaus und ist schwieriger als alle anderen Angelegenheiten unter den alltäglichen Menschen. Ist das nicht außergewöhnlich? Deshalb werden dabei auch höhere Anforderungen an dich gestellt, als bei jeder anderen Angelegenheit unter den alltäglichen Menschen. Wir Menschen haben Urgeiste, die Urgeiste sind unsterblich. Wenn die Urgeiste unsterblich sind, überlegt einmal, haben deine Urgeiste bei den gesellschaftlichen Aktivitäten in deinen Vorleben nicht etwas Schlechtes getan? Sehr wahrscheinlich. Lebewesen getötet, jemandem etwas geschuldet, jemanden schikaniert oder verletzt, so etwas könnte begangen worden sein. Wenn das so ist und du dich auf dieser Seite kultivierst, sieht er das auf jener Seite jedoch sehr deutlich. Wenn du etwas für die Krankheitsbeseitigung oder Gesundheitserhaltung tust, kümmert er sich nicht darum, er weiß, dass du es auf später verschiebst, du zahlst es nicht jetzt zurück, aber in Zukunft und die Rückzahlung in der Zukunft wird noch schwerer. Deshalb kümmert er sich nicht darum, wenn du vorläufig nicht zurückzahlst.

 

Wenn du aber sagst, dass du dich kultivieren willst, dann macht er nicht mehr mit: Du willst dich kultivieren, du willst gehen; wenn deine Kultivierungsenergie wächst, kann ich dich nicht mehr erreichen und dich nicht mehr greifen. Dann macht er nicht mehr mit. Mit allen Mitteln behindert er dich und lässt dich nicht kultivieren, deshalb setzt er verschiedene Methoden ein, um dich zu stören, er wird sogar kommen, um dich wirklich zu töten. Natürlich wird dir bei der Meditation nicht der Kopf abgeschlagen, das ist unmöglich, weil es dem Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen entsprechen muss. Vielleicht wirst du von einem Auto angefahren, sobald du aus der Türe herauskommst oder du wirst von einem Gebäude herunterfallen oder anderen Gefahren begegnen, so etwas kann auftauchen, sehr gefährlich. Die wahre Kultivierung ist aber nicht so leicht, wie du sie dir vorstellst. Kannst du dich schon nach oben kultivieren, wenn du dich kultivieren willst? Wenn du dich wirklich kultivierst, wirst du sofort Lebensgefahren begegnen, sofort in solche Probleme verwickelt sein. Viele Qigong-Meister wagen nicht, den Kultivierungsweg zu hohen Ebenen zu verbreiten und Menschen dazu anzuleiten. Warum? Eben das kann er nicht, er kann dich nicht beschützen.

 

Früher gab es viele, die Tao überlieferten, sie konnten nur einen Schüler lehren; es ging noch, wenn sie nur einen Schüler beschützten. Aber in so einem großen Ausmaß wagen es die normalen Menschen dann nicht mehr. Hier jedoch sagen wir euch, ich kann das tun, weil ich unzählige Fashen habe, sie besitzen meine ungewöhnlich großen göttlichen Fähigkeiten und meine Kraft des Fa, sie können sehr große göttliche Fähigkeiten und eine sehr starke Kraft des Fa ausüben. Außerdem ist das, was wir heute tun, nicht so einfach wie es oberflächlich gesehen erscheint, ich bin auch nicht aus einem plötzlichen Einfall heraus an die Öffentlichkeit getreten, um dies zu tun. Ich kann dir sagen, viele große Erleuchtete beobachten diese Angelegenheit mit großer Aufmerksamkeit, das ist das letzte Mal, dass wir das orthodoxe Fa in der End-Fa-Zeit verbreiten. Was wir jetzt machen, darf nicht schief gehen. Wenn du dich wirklich auf dem orthodoxen Weg kultivierst, wird es niemand wagen, dich leichthin anzutasten, außerdem stehst du unter dem Schutz von meinem Fashen, es wird keine Gefahr auftauchen.

 

Schuld muss beglichen werden, deshalb kann es einige gefährliche Ereignisse auf dem Weg der Kultivierung geben. Aber wenn solche Dinge auftauchen, wirst du keine Angst haben, man wird für dich auch nicht etwas wirklich Gefährliches auftauchen lassen. Ich kann euch einige Beispiele nennen. Als ich in Peking einen Kurs hielt, gab es eine Lernende, die die Straße mit einem Fahrrad überquerte, da kam ein Luxusauto um die Ecke gebogen und in einer scharfen Kurve fuhr er unsere Lernende an. Diese Lernende war eine Frau von über 50 Jahren. Das Auto hat sie plötzlich angefahren, wirklich heftig angefahren, mit einem „Bums“ stieß ihr Kopf genau gegen das Dach des Autos. In diesem Moment war ihr Fuß noch auf dem Fahrrad, ihr Kopf prallte auf, aber sie empfand keinen Schmerz. Nicht nur keinen Schmerz, sondern es hat auch nicht geblutet und es gab noch nicht einmal eine Beule. Der Fahrer aber war sehr erschrocken, er sprang aus dem Wagen und fragte sie hastig: Bist du verletzt, fahren wir ins Krankenhaus? Sie sagte: Es ist nichts passiert. Natürlich hat diese unsere Lernende eine sehr hohe Xinxing und wird anderen keine Schwierigkeiten bereiten. Sie sagte zwar, dass nichts passiert sei, aber durch den Zusammenstoß hatte das Auto eine große Delle bekommen.

 

Das alles passiert, um dir das Leben zu nehmen, aber es wird keine Gefahr entstehen. Als wir letztes Mal einen Kurs in der Jilin-Universität gaben, ging ein Lernender durch den Haupteingang der Jilin-Universität hinaus, er schob ein Fahrrad; als er gerade in der Mitte war, wurde er plötzlich von zwei Autos eingeklemmt und beinahe angefahren, aber er hatte überhaupt keine Angst. Wenn wir solchen Sachen begegnen, haben wir normalerweise keine Angst, in dem Augenblick hielten die Autos an, nichts ist geschehen.

 

In Peking gab es noch so einen Fall. Im Winter wird es ziemlich früh dunkel, die Menschen gehen auch recht früh schlafen. Es war kein Mensch auf der Straße, es war sehr ruhig. Ein Lernender eilte mit seinem Fahrrad nach Hause, vor ihm fuhr nur ein Jeep; als er so weiterfuhr, bremste der Jeep plötzlich. Er bemerkte es nicht und fuhr mit gesenktem Kopf weiter. Aber plötzlich fing der Jeep an, rückwärts zu fahren, mit vollem Tempo rückwärts. Diese beiden Kräfte zusammen sind auch dazu da, ihm das Leben zu nehmen. In dem Augenblick, kurz vor dem Zusammenstoß, wurde sein Fahrrad plötzlich von einer Kraft einen halben Meter zurückgezogen und der Jeep bremste scharf und hielt dicht vor seinem Fahrrad an, wahrscheinlich hat der Fahrer gemerkt, dass jemand hinter ihm war. Dieser Lernende hatte in jenem Moment auch keine Angst; alle, denen so etwas begegnet, haben keine Angst, vielleicht werden sie später Angst bekommen. Er dachte zuerst: Oh, wer hat mich denn da zurückgezogen, ich muss ihm danken. Er blickte zurück und wollte gerade Danke sagen, sah aber niemanden auf der Straße, es war ganz still. Da war ihm sofort klar: Es war der Lehrer, der mich beschützt hat!

 

Noch ein Fall aus Changchun. Neben der Wohnung eines Lernenden wurde gerade gebaut, heutzutage werden die Häuser wirklich hoch gebaut, die Gerüste sind alle aus fünf Zentimeter dicken und vier Meter langen Eisenrohren. Als dieser Lernende aus seiner Wohnung herauskam und noch nicht weit davon entfernt war, fiel ein Eisenrohr von dem Hochhaus senkrecht herunter, direkt auf seinen Kopf gerichtet, die Menschen auf der Straße waren starr vor Schreck. Er fragte: Wer hat da geklopft? Er dachte noch, jemand hätte auf seinen Kopf geklopft. In dem Augenblick, als er sich umdrehte, sah er ein großes sich drehendes Falun über seinem Kopf und das Eisenrohr rutschte an seinem Kopf vorbei nach unten. Danach blieb es senkrecht im Boden stecken. Hätte es wirklich in seinem Körper gesteckt, überlegt einmal, so etwas Schweres, es wäre wirklich wie ein Spieß mit kandierten Früchten, auf einen Schlag wäre er bis zur Erde aufgespießt, sehr gefährlich!

 

Es gibt sehr viele solcher Fälle, unzählig viele, aber es besteht keine Gefahr. So etwas begegnet nicht unbedingt jedem, nur einigen wenigen von uns wird das zustoßen. Egal, ob es dir zustößt oder nicht, es wird garantiert keine Gefahr auftauchen, das kann ich garantieren. Mancher Lernende handelt nicht nach den Anforderungen der Xinxing, er praktiziert nur die Übungen und kultiviert seine Xinxing nicht, er kann nicht zu den Praktizierenden gezählt werden.

 

Wenn davon die Rede ist, was der Lehrer gibt: Ich gebe euch eben diese Dinge. Mein Fashen wird dich so lange beschützen, bis du dich selbst beschützen kannst, dann wirst du aus der Kultivierung des weltlichen Fa herauskommen und hast Tao schon erreicht. Aber du musst dich als einen wahren Kultivierenden betrachten, erst dann können wir dies für dich tun. Es gab einen Menschen, der mit meinem Buch in der Hand auf der Straße ging und dabei rief: Unter dem Schutz von Lehrer Li habe ich keine Angst, von einem Auto angefahren zu werden. Das ist Dafa sabotieren, solche Menschen werden nicht geschützt, in Wirklichkeit werden sich wahre Schüler nicht so verhalten.

 

 

Energiefeld

 

Während wir praktizieren, wird in unserer Umgebung ein Feld entstehen. Was für ein Feld? Manche nennen es Qi-Feld, Magnetfeld oder elektrisches Feld. In Wirklichkeit ist das alles nicht richtig, egal wie du das Feld nennst, weil die Substanzen, die dieses Feld enthält, äußerst reichhaltig sind. Die Substanzen, die alle Räume unseres Kosmos bilden, sind fast alle in dieser Kultivierungsenergie zu finden. Es ist relativ zutreffend, wenn wir es Energiefeld nennen, deshalb nennen wir es normalerweise Energiefeld.

 

Welche Wirkung hat denn nun dieses Feld? Ihr wisst, dass wir als Kultivierende des orthodoxen Fa so ein Gefühl haben werden: Weil man sich nach einem orthodoxen Fa kultiviert, wird von Barmherzigkeit gesprochen und es ist den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren angeglichen. Deshalb haben unsere Lernenden, die sich in diesem Feld befinden, alle das Gefühl, dass es nichts Schlechtes in ihren Gedanken gibt, außerdem denken viele unserer hier anwesenden Lernenden nicht einmal ans Rauchen, sie spüren eine sehr harmonische Atmosphäre und fühlen sich sehr wohl. Das ist die Auswirkung der Energie im Bereich dieses Feldes, die diejenigen um sich haben, die ein orthodoxes Fa kultivieren. Wenn ihr später diesen Kurs verlasst, haben die meisten von uns schon Kultivierungsenergie, es wird wirklich Kultivierungsenergie entstehen. Denn ich habe dir Dinge der Kultivierung eines orthodoxen Fa überliefert und du forderst dich auch nach dem Maßstab der Xinxing. Während du ständig praktizierst und dich nach unseren Anforderungen der Xinxing kultivierst, wird deine Energie allmählich immer stärker.

 

Wir reden von Selbsterlösung, von der Erlösung anderer und von der umfassenden Erlösung aller Wesen, daher dient das Falun zur Selbsterlösung, wenn es sich nach innen dreht und zur Erlösung anderer, wenn es sich nach außen dreht. Bei der Drehung nach außen gibt es Energie ab, damit andere begünstigt werden und so werden alle Menschen innerhalb des Einflussbereiches deines Energiefeldes begünstigt, sie können sich sehr wohlfühlen. Ganz gleich, ob du auf der Straße gehst, am Arbeitsplatz oder zu Hause bist, es kann diese Wirkung haben. Du hast vielleicht den Körper derjenigen, die sich im Bereich deines Feldes befinden, unbeabsichtigt in Ordnung gebracht, weil dieses Feld alle unrichtigen Zustände korrigieren kann. Der Körper des Menschen sollte keine Krankheiten haben, Krankheiten zu haben, gehört zu den unrichtigen Zuständen und es kann eben diesen unrichtigen Zustand korrigieren. Wenn ein Mensch mit schlechten Gedanken an unrichtige Dinge denkt, kann er unter der starken Wirkung deines Feldes auch seine Gedanken ändern, vielleicht denkt er in diesem Moment nicht mehr an das Schlechte. Vielleicht will jemand gerade schimpfen, auf einmal hat sich sein Gedanke geändert und er will nicht mehr schimpfen. Nur das Energiefeld bei der Kultivierung eines orthodoxen Fa kann diese Wirkung haben. Deshalb gab es früher im Buddhismus einen Satz, der hieß: „Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar“, so ist das gemeint.

 

 

Wie die Falun Dafa-Lernenden den Kultivierungsweg verbreiten

 

Nachdem viele unserer Lernenden nach Hause gegangen sind, finden sie den Kultivierungsweg sehr gut und wollen ihn an Verwandte und Freunde weitergeben. Das geht, du kannst ihn weitergeben, ganz gleich, an wen. Aber eins wollen wir euch deutlich sagen: Wir haben euch so viele Dinge gegeben und das kann man nicht mit Gold aufwiegen. Warum haben wir sie euch gegeben? Zu deiner Kultivierung, nur zur Kultivierung können dir diese Dinge gegeben werden. Das heißt also, wenn ihr später den Kultivierungsweg verbreitet, dürft ihr diese Dinge nicht benutzen, um nach Ruhm und Reichtum zu streben, deshalb darfst du nicht so wie ich Kurse geben und Gebühren nehmen. Weil wir Bücher und Materialien drucken müssen und überall hinfahren, um den Kultivierungsweg zu verbreiten, haben wir Unkosten. Unsere Gebühren sind schon die niedrigsten im ganzen Land, aber wir geben am meisten, wir leiten die Menschen wirklich zu hohen Ebenen an, das habt ihr selbst erlebt. Wenn du als Falun Dafa-Lernender in Zukunft diesen Kultivierungsweg weitergibst, haben wir zwei Forderungen an dich:

 

Die erste Forderung ist, keine Gebühren zu nehmen. Wir haben dir so viel gegeben, nicht damit du reich wirst und nach Ruhm trachtest, sondern um dich zu erlösen und damit du dich kultivierst. Wenn du Gebühren nimmst, wird mein Fashen alles von dir zurücknehmen, dann bist du auch nicht mehr einer von unserem Falun Dafa und was du weitergibst, ist auch nicht mehr unser Falun Dafa. Wenn ihr den Kultivierungsweg weitergebt, strebt ihr nicht nach Ruhm und Reichtum, sondern dient anderen unentgeltlich. Alle unsere Lernenden im ganzen Land machen das so, die Betreuer jeder Region gehen mit gutem Beispiel voran. Wenn du unseren Kultivierungsweg lernen willst, solange du lernen willst, kommst du und lernst, wir können die Verantwortung für dich übernehmen und wir nehmen keinen Cent dafür.

 

Die zweite Forderung ist, keine persönlichen Dinge in das Dafa hineinzumischen. Das heißt: Bei der Verbreitung des Kultivierungsweges, ganz gleich, ob dein Himmelsauge geöffnet ist, ob du etwas gesehen hast oder ob irgendeine Kultivierungsfähigkeit bei dir aufgetaucht ist, du darfst unser Falun Dafa nicht mit dem, was du gesehen hast, erklären. Das bisschen, das du auf jener Ebene gesehen hast, ist jedoch vom wahren Inhalt des Fa, das wir erklärt haben, sehr weit entfernt. Deshalb musst du unbedingt darauf achten, wenn du später den Kultivierungsweg verbreitest, denn nur so ist sicherzustellen, dass die ursprünglichen Dinge unseres Falun Dafa nicht geändert werden.

 

Es ist auch nicht erlaubt, den Kultivierungsweg in dieser meiner Form zu verbreiten, ihr dürft das Fa nicht in Form eines großen Vortrags, so wie ich das mache, erklären, du kannst das Fa nicht erklären. Denn was ich erkläre, hat sehr tiefe Bedeutung, ich erkläre es in Verbindung mit Dingen auf hohen Ebenen. Du kultivierst dich auf unterschiedlichen Ebenen, wenn du dich später erhöhst und dir diese Tonaufnahmen wieder anhörst, wirst du dich ständig erhöhen; wenn du sie immer wieder anhörst, wirst du immer wieder neue Erkenntnisse und neue Erfolge haben, dies gilt noch mehr beim Lesen. Meine Worte sind mit sehr hohen und tiefgreifenden Dingen verbunden, deshalb kannst du dieses Fa nicht erklären. Es ist nicht erlaubt, dass du meine ursprünglichen Worte als deine eigenen ausgibst, sonst bedeutet das Diebstahl des Fa. Du kannst nur mit meinen ursprünglichen Worten erklären und dazu noch sagen: Wie es der Lehrer erklärt hat, wie es im Buch geschrieben steht. Nur so darf es erklärt werden. Warum? Wenn du so sprichst, hat es die Kraft des Dafa. Du darfst nicht die Dinge, die du weißt, als Falun Dafa weitergeben, sonst ist das, was du weitergibst, kein Falun Dafa; das bedeutet, unser Falun Dafa zu sabotieren. Wenn du es nach deinen Ansichten und deinen Gedanken erklärst, ist das kein Fa und kann Menschen nicht erlösen, es kann auch keinerlei Wirkung haben, deshalb kann niemand dieses Fa erklären.

 

Eure Methode zur Verbreitung des Kultivierungsweges ist, den Lernenden bei den Übungsgruppen oder an Orten der Verbreitung die Tonaufnahmen beziehungsweise die Videoaufnahmen abzuspielen und danach bringen ihnen die Betreuer die Übungen bei. Ihr könnt in Form einer Diskussion miteinander Meinungen austauschen, diskutieren und besprechen, wir fordern euch auf, so zu handeln. Zugleich dürfen die Schüler, die Falun Dafa verbreiten, nicht „Lehrer“ oder „großer Meister“ und so weiter genannt werden, es gibt nur einen Meister des Dafa. Ganz gleich, wann jemand damit angefangen hat, alle sind Schüler.

 

Bei eurer Verbreitung denken vielleicht manche: Der Lehrer kann das Falun einsetzen und den Körper anderer in Ordnung bringen, wir jedoch nicht. Das macht nichts, ich habe euch schon gesagt, es gibt hinter jedem Lernenden meinen Fashen, nicht nur einen, meine Fashen werden das schon erledigen. Während du sie ihm beibringst und wenn er die Schicksalsverbindung hat, kann er sofort das Falun bekommen. Wenn er eine etwas schwächere Schicksalsverbindung hat, kann er es später, nachdem sein Körper in Ordnung gebracht worden ist und er praktiziert hat, auch bekommen; mein Fashen wird ihm schon helfen, seinen Körper in Ordnung zu bringen. Nicht nur dies, ich sage dir, wenn du meine Bücher liest, meine Videoaufnahmen anschaust oder meine Tonaufnahmen anhörst, um das Fa und den Kultivierungsweg zu lernen, wenn du dich wirklich als einen Praktizierenden betrachtest, wirst du auch die Dinge bekommen, die du bekommen sollst.

 

Wir erlauben den Lernenden auch nicht, andere zu heilen, es ist den Falun Dafa-Lernenden strengstens verboten, andere zu heilen. Wir bringen dir bei, dich nach oben zu kultivieren, wir wollen keinen einzigen Eigensinn bei dir entstehen lassen und dich deinen Körper auch nicht kaputt machen lassen. Unser Übungsfeld ist besser als jegliches Übungsfeld aller anderen Kultivierungswege; solange du zu unserem Feld kommst und praktizierst, ist das viel besser als dich behandeln zu lassen. Meine Fashen sitzen in einem Kreis, über dem Übungsfeld gibt es noch einen Schutzschirm, darauf gibt es ein großes Falun, ein großer Fashen überwacht das Feld über dem Schirm. Jenes Feld ist kein gewöhnliches Feld, es ist kein gewöhnliches Feld wie beim gewöhnlichen Praktizieren, es ist ein Feld der Kultivierung. Viele unter uns mit Kultivierungsfähigkeiten haben das Feld unseres Falun Dafa gesehen, es ist von rotem Licht umgeben, überall rot.

 

Mein Fashen kann das Falun auch direkt einsetzen, aber wir wollen keinen Eigensinn fördern. Wenn du ihm die Übungsbewegungen beibringst, sagt er: „Aber ja, ich habe das Falun bekommen.“ Du glaubst, du hättest es eingesetzt; aber so ist das nicht. Ich habe euch das gesagt, damit ihr nicht diesen Eigensinn nährt, alles wird von meinem Fashen erledigt. So verbreiten unsere Falun Dafa-Schüler den Kultivierungsweg.

 

Wer die Übungen des Falun Dafa verfälscht, der sabotiert das Dafa und diese Kultivierungsschule. Manche haben die Übungen in Merkversen zusammengefasst, das ist keinesfalls erlaubt. Alle wahren Kultivierungsmethoden sind aus vorgeschichtlichen Zeiten hinterlassen und über eine lange Zeit hinweg überliefert worden, unzählige große Erleuchtete haben sich durch sie erfolgreich kultiviert. Niemand hat es gewagt, sie auch nur im Geringsten anzutasten; das ist auch etwas, das erst in dieser unserer End-Fa-Zeit vorkommt. In der Geschichte ist so etwas niemals vorgekommen, ihr müsst unbedingt darauf achten.

 


 

Lektion 4

 

 

Verlust und Gewinn

 

Im Kultivierungskreis wird oft über die Beziehung zwischen Verlust und Gewinn geredet, unter den alltäglichen Menschen wird auch darüber geredet. Wie sollen wir Praktizierenden mit Verlust und Gewinn umgehen? Das ist anders als bei den alltäglichen Menschen. Was alltägliche Menschen gewinnen wollen, sind persönliche Vorteile und wie sie gut und angenehm leben können. Wir Praktizierenden sind jedoch nicht so, ganz im Gegenteil, wir wollen nicht nach dem streben, was die alltäglichen Menschen haben wollen; doch was wir bekommen, können alltägliche Menschen nicht bekommen, selbst wenn sie es haben wollen; es sei denn, sie kultivieren sich.

 

Der Verlust, den wir normalerweise meinen, bezieht sich auch nicht auf den Verlust in einem begrenzten Umfang. Wenn mancher über Verlust redet, denkt er, das bedeutet wohl, ein bisschen Geld zu spenden, jemandem in Not zu helfen oder Bettlern auf der Straße etwas zu geben. Das ist auch eine Art Verzicht und eine Art Verlust, aber das heißt nur, dass man bezüglich dieser einen Frage Geld oder Materielles leichtnimmt. Natürlich ist der Verzicht auf Reichtum auch eine Seite davon, und zwar eine relativ wichtige. Aber der Verlust, von dem wir reden, bezieht sich nicht auf so einen kleinen Bereich. Während der Kultivierung haben wir als Praktizierende einfach auf sehr viele Eigensinne zu verzichten: Geltungssucht, Neid, Kampfgeist, Frohsinn; viele verschiedene Arten von Eigensinn müssen beseitigt werden. Der Verlust, von dem wir reden, ist in einem weitreichenden Sinn gemeint, im gesamten Verlauf der Kultivierung soll auf alle Eigensinne und auf alle verschiedenen Begierden der alltäglichen Menschen verzichtet werden.

 

Vielleicht denken manche: Wir kultivieren uns unter den alltäglichen Menschen; wenn wir alles verlieren würden, wären wir dann nicht den Mönchen und Nonnen gleich? Alles zu verlieren, scheint unmöglich zu sein. Unsere Schule fordert, dass der Teil, bei dem man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, eben genau in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kultiviert wird und die Form der alltäglichen Menschen so weit wie möglich beibehalten wird. Du wirst nicht dazu gebracht, wirklich etwas von den materiellen Vorteilen zu verlieren. Es kommt nicht darauf an, wie hoch dein Amt auch ist oder wie viel Vermögen du auch hast, das Entscheidende ist, ob du jenes Herz ablegen kannst.

 

Unsere Kultivierungsschule ist direkt auf das Menschenherz gerichtet. Ob man solche Sachen bei den persönlichen Vorteilen und bei den zwischenmenschlichen Konflikten leichtnehmen kann, ist die entscheidende Frage. Bei der Kultivierung im Tempel, in den tiefen Bergen und Wäldern wirst du ganz von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen isoliert sein, du wirst gezwungen, das Herz eines alltäglichen Menschen zu verlieren, in Bezug auf die materiellen Interessen wirst du dazu gebracht, nichts zu gewinnen, damit du verlierst. Diejenigen, die sich unter den alltäglichen Menschen kultivieren, gehen nicht einen solchen Weg; es wird gefordert, es eben unter den Lebensumständen der alltäglichen Menschen leichtzunehmen. Natürlich ist das sehr schwierig und das ist auch das Entscheidendste unserer Kultivierungsschule. Deshalb ist der Verlust, von dem wir reden, nicht in einem engen Sinn, sondern in einem weitreichenden Sinn gemeint. Nehmen wir das Beispiel, etwas Gutes zu tun, Geld zu spenden, schau mal, manche der heutigen Straßenbettler sind Berufsbettler, sie sind sogar reicher als du. Wir sollen auf das Große, nicht auf das Kleine achten. Beim Kultivieren soll man sich ja offen und aufrichtig und auf Großes gerichtet kultivieren. Das, was wir im Verlauf des Verlierens wirklich verlieren, sind die schlechten Dinge.

 

Normalerweise glauben die Menschen, dass alles, wonach sie trachten, gut ist. Von hohen Ebenen aus gesehen, dient das alles in Wirklichkeit dazu, die paar persönlichen Vorteile der alltäglichen Menschen zu befriedigen. In der Religion wird gesagt: Wie viel Geld du auch haben magst und wie hoch dein Amt auch sein mag, das bleibt nur für einige Dutzende von Jahren; es kann bei der Geburt nicht mitgebracht und beim Sterben nicht mitgenommen werden. Warum ist die Kultivierungsenergie so wertvoll? Eben weil sie direkt an deinem Urgeist anwächst, man kann sie bei der Geburt mitbringen und beim Sterben wieder mitnehmen; außerdem bestimmt sie direkt deine Fruchtposition, deshalb ist die Kultivierung nicht einfach. Das heißt, dass das, worauf du verzichtest, etwas Schlechtes ist und nur so kannst du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren. Was bekommst du dann? Die Erhöhung der Ebene, zum Schluss die richtige Frucht, den endgültigen Erfolg und die Vollendung, womit das grundlegende Problem gelöst wird. Natürlich ist es nicht einfach, dass wir auf einmal alle verschiedenen Begierden der alltäglichen Menschen verlieren und dem Maßstab eines wahren Kultivierenden entsprechen können; es wird langsam gemacht. Nun hast du von mir gehört, dass es langsam gemacht wird und so sagst du: Der Lehrer hat gesagt, langsam machen, dann mache ich es eben langsam. Das geht aber nicht! Du sollst strenge Anforderungen an dich stellen, aber wir erlauben dir, dich langsam zu erhöhen. Wenn du es heute auf einmal erreichen würdest, wärst du heute schon ein Buddha, das ist auch unrealistisch. Mit der Zeit wirst du das schon erreichen.

 

Was wir verlieren, ist dem Wesen nach etwas Schlechtes. Was ist das? Das ist Karma, es hängt eng mit dem Herzen des Menschen zusammen und sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Zum Beispiel haben alltägliche Menschen verschiedene schlechte Gesinnungen, wegen persönlicher Vorteile tut einer verschiedene schlechte Dinge, dadurch bekommt er diese schwarze Substanz – Karma. Das hängt direkt mit unserem eigenen Herzen zusammen; um diese schlechte Sache zu beseitigen, muss dein Herz zuerst von Grund auf verändert werden.

 

 

Die Umwandlung des Karmas

 

Zwischen der weißen und der schwarzen Substanz gibt es einen Umwandlungsprozess. Nachdem Konflikte zwischen Menschen aufgetreten sind, gibt es einen Umwandlungsprozess. Nach einer guten Tat bekommt man weiße Substanz – De; nach einer schlechten Tat bekommt man schwarze Substanz – Karma. Es gibt auch noch einen Prozess der Weitervererbung. Mancher fragt, ob man wohl in der ersten Hälfte seines Lebens etwas Schlechtes getan hat? Das ist aber nicht unbedingt bei allen so, weil das Karma, das ein Mensch angesammelt hat, nicht nur aus einem Leben stammt. Im Kultivierungskreis wird gesagt, dass der Urgeist unsterblich ist. Wenn der Urgeist unsterblich ist, dann hatte er vielleicht gesellschaftliche Aktivitäten in seinen Vorleben, er hat vielleicht in den Aktivitäten in seinen Vorleben jemandem etwas geschuldet, jemanden schikaniert oder etwas anderes Schlechtes getan, getötet und so weiter, dann wurde Karma erzeugt. Diese Dinge sammeln sich in den anderen Räumen immer weiter an und bleiben immer bei ihm; mit der weißen Substanz ist es genauso. Es gibt nicht nur diese eine Quelle. Es gibt noch einen Fall, nämlich, es kann in der Sippe beziehungsweise von den Vorfahren weitergegeben werden. Früher sagten die älteren Menschen: De sammeln, De sammeln, die Vorfahren haben De gesammelt; dieser Mensch ist dabei, De zu verlieren, De zu verbrauchen. Diese Worte sind vollkommen zutreffend. Jetzt haben die alltäglichen Menschen schon taube Ohren für solche Worte. Wenn du den jüngeren Leuten sagst: Es fehlt De, zu wenig De, nehmen sie sich das überhaupt nicht zu Herzen. Tatsächlich hat das eine wirklich tiefe Bedeutung; sie ist nicht nur ein gedanklicher und geistiger Maßstab der Menschen der neueren Zeit, sondern sie ist wirklich etwas materiell Existierendes; der Körper des Menschen hat diese beiden Substanzen.

 

Manche fragen: Bedeutet das, dass man sich nicht mehr zu hohen Ebenen kultivieren kann, wenn man viel schwarze Substanz hat? Man kann es so sagen, bei Menschen mit viel schwarzer Substanz kann diese das Erleuchtungsvermögen beeinflussen. Denn sie bildet um deinen Körper herum ein Feld, das dich eben genau umschließt, dadurch wirst du von den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren isoliert und so haben solche Menschen vielleicht ein schlechtes Erleuchtungsvermögen. Wenn andere über Kultivierung und Qigong reden, hält er das alles für Aberglaube und glaubt es überhaupt nicht, er findet es lächerlich. Normalerweise ist es so, aber auch nicht absolut. Bedeutet das, dass es dann sehr schwierig für diesen Menschen ist und er keine hohe Kultivierungsenergie mehr entwickeln kann, wenn er sich kultivieren will? So ist das auch wieder nicht. Wir sagen, Dafa ist grenzenlos und die Kultivierung hängt voll und ganz von deinem Herzen ab. Der Meister führt durch die Tür, die Kultivierung hängt von einem selbst ab. Es hängt vollkommen davon ab, wie du dich kultivierst. Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, hergeben kannst und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich keinerlei Schwierigkeiten daran hindern können, dann sage ich, dass es kein Problem gibt.

 

Derjenige mit viel schwarzer Substanz muss normalerweise mehr hergeben als derjenige mit viel weißer Substanz. Weil die weiße Substanz den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren direkt angeglichen ist und solange einer seine Xinxing erhöht und sich in den Konflikten erhöhen kann, wird seine Kultivierungsenergie schon wachsen, so einfach ist das. Einer mit viel De hat ein hohes Erleuchtungsvermögen, er kann auch Leiden ertragen – Sehnen und Knochen strapazieren, das Herz leiden lassen –, auch wenn er das Körperliche etwas mehr erträgt und das Geistige weniger, kann die Kultivierungsenergie wachsen. Bei einem Menschen mit viel schwarzer Substanz geht das jedoch nicht, er muss zuerst solch einen Vorgang durchmachen: Zuerst muss die schwarze Substanz in die weiße Substanz umgewandelt werden. So ist der Vorgang und das ist auch äußerst schmerzhaft. Deshalb muss einer mit einem schlechten Erleuchtungsvermögen normalerweise mehr Leiden ertragen; ist das Karma groß, das Erleuchtungsvermögen schlecht, dann ist es noch schwieriger für ihn, sich zu kultivieren.

 

Ein konkretes Beispiel: Schau dir mal an, wie er sich kultiviert. Die Kultivierung bei der Meditation erfordert ein langes Verweilen im Lotussitz, im Lotussitz schmerzen die Beine und sie werden taub; mit der Zeit beginnt es am Herzen zu nagen und das sehr stark. Sehnen und Knochen strapazieren, das Herz leidet; der Körper fühlt sich nicht wohl und das Herz auch nicht. Manche haben Angst vor Schmerzen beim Lotussitz, nehmen die Beine herunter und wollen nicht durchhalten. Manche können es nicht ertragen, wenn sie nur ein bisschen länger im Lotussitz sitzen. Die Beine heruntergenommen, umsonst praktiziert. Sobald es im Lotussitz wehtut, bewegen sie sich sofort ein bisschen, dann gehen sie wieder in den Lotussitz. Wir sehen, dass das keine Wirkung hat. Denn wenn ihm die Beine wehtun, sehen wir, dass sich die schwarze Substanz auf seine Beine stürzt. Die schwarze Substanz ist eben das Karma; beim Leiden kann das Karma beseitigt werden und dadurch wandelt es sich in De um. Sobald es wehtut, wird das Karma beseitigt, je stärker das Karma nach unten drückt, desto schmerzhafter ist es in seinen Beinen, daher tun ihm seine Beine nicht ohne Grund weh. Normalerweise kommt beim Lotussitz der Schmerz in den Beinen in Schüben, es schmerzt eine Weile und ist besonders schwer zu ertragen, danach lässt es wieder nach und nach einer kurzen Weile fängt es wieder an zu schmerzen. Normalerweise ist es so.

 

Denn das Karma wird Stück für Stück beseitigt. Wenn ein Stück beseitigt ist, geht es den Beinen ein bisschen besser; nach einer kurzen Weile kommt ein weiteres Stück, dann fängt es wieder an wehzutun. Nachdem die schwarze Substanz beseitigt ist, löst sie sich nicht auf; auch diese Substanz geht nicht verloren. Nachdem sie beseitigt ist, wandelt sie sich direkt in weiße Substanz um, diese weiße Substanz ist nämlich die De. Warum kann sie auf diese Weise umgewandelt werden? Weil er Leiden ertragen, hergegeben und Schmerzen ausgehalten hat. Wir sagen, einer bekommt De, wenn er selbst Schmerzen ausgehalten, Leiden ertragen und Gutes getan hat. Deshalb wird so etwas bei der Meditation im Lotussitz auftauchen. Sobald manchem die Beine ein bisschen wehtun, springt er auf, bewegt sich ein bisschen, dann geht er wieder in den Lotussitz. Das hat überhaupt keine Wirkung. Mancher übt die Pfahlstellung, die Arme werden durch das Hochhalten müde, er kann es nicht aushalten und nimmt sie herunter. Das hat überhaupt keine Wirkung. Was zählt denn schon dieses bisschen Leiden? Ich sage, wenn sich die Menschen einfach so durch das Hochhalten der Arme schon erfolgreich kultivieren könnten, wäre es einfach zu leicht. Das ist ein Zustand, der bei der Kultivierung in der Meditation auftaucht.

 

Bei unserer Schule läuft es im Großen und Ganzen nicht so ab, aber es gibt auch einen Teil, der in diesem Bereich wirkt. Bei uns wird das Karma meistens durch zwischenmenschliche Reibereien in Bezug auf die Xinxing umgewandelt, normalerweise zeigt es sich auf diese Weise. Die Leiden, die man bei den Konflikten und bei den zwischenmenschlichen Reibereien erträgt, sind sogar stärker als jene Schmerzen. Ich sage, die körperlichen Leiden sind am leichtesten zu ertragen, Zähne zusammenbeißen, dann vorbei. Bei den zwischenmenschlichen Intrigen und Kämpfen ist es am schwierigsten, das Herz zu beherrschen.

 

Ein Beispiel: Ein Mensch kommt zur Arbeit und hört zwei Menschen etwas Schlechtes über ihn reden, und zwar sehr schlimm, Ärger überkommt ihn. Aber wir haben gesagt, ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird, er soll hohe Maßstäbe an sich selbst anlegen. So denkt er: „Der Lehrer hat gesagt, wir Praktizierenden sind nicht wie die anderen, wir sollen eine großzügige Haltung einnehmen.“ Er kommt mit den beiden nicht in Streit. Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen. Deshalb kann er es im Herzen nicht lassen, es nagt am Herzen, es kann sein, dass irgendetwas an seinem Herzen zieht, sodass er den Kopf umdrehen will, um zu sehen, wie die beiden aussehen, die schlecht über ihn reden. Er wendet seinen Kopf für einen Blick, die grimmigen Mienen dieser beiden sind sehr aggressiv, sie sind gerade dabei, sich heftig zu unterhalten. Auf einmal kann er es nicht mehr ertragen, die Wut steigt in ihm hoch, er wird vielleicht gleich mit den beiden loslegen. Bei zwischenmenschlichen Konflikten ist es sehr schwierig, sein Herz zu beherrschen. Ich sage, wenn alles beim Lotussitz vergehen würde, wäre es doch leicht; aber das wird nicht immer so sein.

 

Deshalb wirst du beim zukünftigen Praktizieren auf allerlei Schwierigkeiten stoßen. Wie kannst du dich ohne diese Schwierigkeiten kultivieren? Alle sind gut: Du bist gut, ich bin auch gut, kein Interessenskonflikt, keine Störung des menschlichen Herzens, du sitzt da und deine Xinxing wird sich schon erhöhen? Das geht aber nicht. Der Mensch muss sich in der Praxis wirklich stählen, erst dann kann er sich erhöhen. Manche sagen: „Warum stoßen wir beim Praktizieren immer auf Probleme?“ Die Probleme unterscheiden sich nicht sehr von denen unter den alltäglichen Menschen. Denn du kultivierst dich eben unter den alltäglichen Menschen, du wirst nicht plötzlich auf den Kopf gestellt, irgendwo hingehängt oder in den Himmel gebracht und dort ein bisschen leiden gelassen. So etwas kann es nicht geben. Alles bleibt wie bei den alltäglichen Menschen: Irgendeiner ist heute nicht gut zu dir, irgendeiner ärgert dich, irgendeiner ist schlecht zu dir, plötzlich sagt einer etwas Beleidigendes zu dir. Dabei wird gesehen, wie du damit umgehst.

 

Warum stößt du auf solche Probleme? All dies wird durch das Karma verursacht, das du selbst verschuldet hast. Wir haben schon unzählige Portionen für dich beseitigt. Es bleibt nur noch das bisschen, das auf verschiedene Ebenen verteilt wird, um deine Xinxing zu erhöhen; einige Schwierigkeiten sind eingerichtet worden, damit das Menschenherz gestählt und allerlei Eigensinne beseitigt werden. All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten; um deine Xinxing zu erhöhen, haben wir sie benutzt. Wir werden sicherstellen, dass du sie alle überwinden kannst. Solange du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden; es ist nur zu befürchten, dass du selbst sie nicht überwinden willst. Wenn du willst, kannst du sie überwinden. Also, wenn du später auf Konflikte stößt, sollst du sie nicht für zufällig halten. Denn wenn Konflikte entstehen, werden sie plötzlich auftauchen, aber sie sind nicht zufällig da, sie sind dazu da, um deine Xinxing erhöhen zu lassen. Solange du dich als einen Praktizierenden betrachtest, kannst du schon gut damit umgehen.

 

Natürlich wirst du nicht darüber informiert, wann die Schwierigkeiten und Konflikte kommen. Was kultivierst du noch, wenn du über alles informiert wärst? Sie hätten auch keine Wirkung mehr. Normalerweise tauchen sie plötzlich auf, nur so kann die Xinxing eines Menschen geprüft werden, nur so kann sich die Xinxing eines Menschen wirklich erhöhen. Ob man seine Xinxing beherrschen kann, lässt sich nur auf diese Weise sehen, deshalb tauchen die Konflikte nicht zufällig auf. Während des ganzen Verlaufs der Kultivierung werden solche Probleme bei der Umwandlung des Karmas auftauchen, sie sind viel schwerer zu ertragen als das Strapazieren der Sehnen und Knochen und als es sich die normalen Menschen vorstellen. Du praktizierst, du praktizierst ein bisschen länger und hältst die Hände hoch bis zur Ermüdung oder stehst bis die Beine ermüdet sind, wächst so schon deine Kultivierungsenergie? Wenn du einige Stunden länger praktizierst, kann dann deine Kultivierungsenergie schon wachsen? Das hat nur die Wirkung, den Benti umzuwandeln. Und es braucht noch Energie, um es zu verstärken. Das hat keine Wirkung auf die Erhöhung der Ebene. Das Leiden des Herzens ist erst der Schlüssel zur wirklichen Erhöhung der Ebene. Wenn man sich allein durch das Strapazieren der Sehnen und Knochen schon erhöhen könnte, dann sage ich, die chinesischen Bauern leiden am meisten, sollten sie dann alle große Qigong-Meister sein? Wie sehr du auch deine Sehnen und Knochen strapazierst, du kannst dich doch nicht mit ihnen vergleichen: Jeden Tag arbeiten sie unter der brennenden Sonne auf dem Feld, leidend und müde. Also so einfach ist das nicht. Deshalb sagen wir, sich wirklich erhöhen zu wollen, dann das Herz wirklich erhöhen lassen, nur so kann man sich wirklich erhöhen.

 

Damit wir uns bei der Umwandlung des Karmas gut beherrschen können und die Dinge nicht wie die alltäglichen Menschen verderben, sollen wir im Alltag ein barmherziges Herz und einen harmonischen, ruhigen Herzenszustand bewahren. Wenn du dann plötzlich auf Probleme stößt, kannst du gut damit umgehen. Wenn dein Herz immer so harmonisch und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken, wenn die Probleme plötzlich auftauchen. Wenn du im Herzen immer an Streiten und Kämpfen mit anderen denkst, dann sage ich, du wirst sofort mit anderen streiten, wenn du auf Probleme stößt; das ist garantiert so. Deshalb sage ich, wenn du auf Konflikte stößt, lässt man dich eben deine eigene schwarze Substanz in die weiße Substanz, in De, umwandeln.

 

Unsere Menschheit hat sich bis zum heutigen Zustand entwickelt, fast jeder hat sich lange im Karma gewälzt und trägt ziemlich großes Karma an sich. Deshalb wird so etwas oft bei der Umwandlung des Karmas vorkommen. Während deine Kultivierungsenergie wächst und sich deine Xinxing erhöht, wird gleichzeitig dein Karma beseitigt und umgewandelt. Wenn du auf Konflikte stößt, wird sich das vielleicht beim Stählen der Xinxing zwischen den Menschen zeigen. Wenn du das ertragen kannst, wird dein Karma beseitigt; deine Xinxing wird sich erhöhen und deine Kultivierungsenergie wird auch wachsen. Dann sind sie ineinander verschmolzen. Die früheren Menschen hatten viel De, ihre Xinxing war von Anfang an schon hoch, sie brauchten nur ein kleines bisschen Leiden zu ertragen, schon konnte ihre Kultivierungsenergie wachsen. Die heutigen Menschen sind aber nicht so, sobald sie leiden, wollen sie sich nicht mehr kultivieren, außerdem ist es immer schwieriger für sie zu erkennen, dann ist es noch schwieriger sich zu kultivieren.

 

Wenn du während der Kultivierung auf konkrete Konflikte stößt oder wenn dich andere schlecht behandeln, kann es zwei Möglichkeiten geben: Erstens, du hast vielleicht in deinen Vorleben andere schlecht behandelt. Du fühlst dich im Herzen nicht ausgeglichen: „Warum werde ich so behandelt?“ Aber warum hast du andere früher so behandelt? Du würdest sagen: „Damals wusste ich das nicht, in diesem Leben kümmere ich mich nicht um die Dinge aus jenem Leben.“ Das geht aber nicht. Es gibt noch eins: Bei den Konflikten ist die Frage der Umwandlung des Karmas betroffen. Wenn wir also konkret damit umgehen, sollen wir eine großzügige Haltung einnehmen und nicht so handeln wie alltägliche Menschen. Am Arbeitsplatz und in anderen Arbeitsumgebungen ist das genauso, bei Selbstständigen ist das ebenso, es gibt auch den Umgang mit Menschen, es ist unmöglich, keinen Kontakt mit der Gesellschaft zu haben, zumindest gibt es noch Beziehungen zwischen Nachbarn.

 

Im gesellschaftlichen Umgang wird man auf allerlei Konflikte stoßen. Bei dem Teil von uns, bei dem man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, ist es so: Ganz gleich, wie viel Geld du auch haben magst, wie hoch dein Amt auch sein mag, ob du ein Selbstständiger bist, eine Firma hast oder was für Geschäfte du auch machst, all das spielt keine Rolle. Man kann fair im Geschäft sein und ein aufrichtiges Herz haben. Alle Berufe in der menschlichen Gesellschaft sollen existieren; es ist das Menschenherz, das nicht aufrichtig ist und das hat nichts damit zu tun, in welchem Beruf man tätig ist. Früher gab es einen Spruch: „Zehn Händler, neun tückisch.“ Das sagen die alltäglichen Menschen. Ich sage, das ist eine Frage des Menschenherzens. Wenn du ein aufrichtiges Herz hast und fair handelst, dann sollst du auch mehr Geld verdienen, nachdem du mehr hergegeben hast. Du hast das bekommen, weil du unter den alltäglichen Menschen etwas hergegeben hast. Ohne Verlust kein Gewinn; Gewinn durch Arbeit. In jeder sozialen Schicht kann man ein guter Mensch sein, in unterschiedlichen Schichten gibt es unterschiedliche Konflikte. Hohe Schichten haben Konfliktformen der hohen Schichten, alle Konflikte können richtig behandelt werden. Ganz gleich, in welcher Schicht, man kann ein guter Mensch sein und all die verschiedenen Begierden und Eigensinne leichtnehmen. In unterschiedlichen Schichten kann man sich als ein guter Mensch zeigen, jeder kann sich in seiner Schicht kultivieren.

 

Zurzeit sind in China die zwischenmenschlichen Konflikte ziemlich eigenartig, ganz gleich, ob es in den staatlichen Unternehmen oder in anderen Unternehmen ist. Dieses Phänomen hat es in anderen Ländern und in der Geschichte nie gegeben. Die Interessenskonflikte scheinen also besonders heftig zu sein, einander zu hintergehen und miteinander zu kämpfen wegen eines winzigen Vorteils, die ausgesendeten Gedanken und angewandten Tricks sind alle sehr schlecht, es ist sogar schwer, ein guter Mensch zu sein. Ein Mensch kommt zum Beispiel zur Arbeit, er spürt, irgendetwas liegt in der Luft. Später wird ihm gesagt: „Jemand hat etwas sehr Schlechtes über dich gesagt und es an die große Glocke gehängt, er hat sich bei der Leitung über dich beschwert, er hat dich in Misskredit gebracht.“ Jeder schaut dich mit einem merkwürdigen Blick an. Kann ein normaler Mensch so etwas ertragen? Wie kann er das erdulden? Wie du mir, so ich dir. Er hat seine Leute, ich habe auch meine Leute, lass uns loslegen. Wenn du unter den alltäglichen Menschen so handelst, werden die alltäglichen Menschen sagen, dass du stark bist. Aber als ein Praktizierender bist du dann viel zu schlecht. Wenn du streitest und kämpfst wie ein alltäglicher Mensch, dann bist du nun einmal ein alltäglicher Mensch. Wenn du dich beim Kampf noch tüchtiger zeigst als er, dann bist du noch nicht einmal so gut wie dieser alltägliche Mensch.

 

Wie sollen wir mit dieser Frage umgehen? Wenn wir auf diese Art Konflikt stoßen, sollen wir zuerst gefasst und ruhig bleiben und nicht so handeln wie er. Natürlich können wir es mit guter Absicht erklären und die Sache klarstellen, das ist in Ordnung; aber wenn du zu eigensinnig bist, so geht das auch nicht. Wenn wir auf solche Probleme stoßen, sollen wir nicht streiten und kämpfen wie die anderen. Er handelt so und du auch, bist du dann nicht doch ein alltäglicher Mensch? Nicht nur, dass du nicht kämpfen und streiten sollst wie er, sondern du sollst ihn im Herzen auch nicht hassen, du sollst ihn wirklich nicht hassen. Hast du dich nicht geärgert, wenn du ihn hasst? Dann ist es dir nicht gelungen, nachsichtig zu sein. Wir sprechen von Zhen, Shan, Ren, von deiner Barmherzigkeit ist dann noch weniger zu sehen. Deshalb sollst du nicht so handeln wie er, du sollst dich wirklich nicht über ihn ärgern, auch wenn er dich überall in Misskredit gebracht hat, sodass du deinen Kopf nicht mehr heben kannst. Nicht nur, dass du dich nicht über ihn ärgern sollst, sondern du sollst ihm auch noch von Herzen danken, ihm wirklich danken. Alltägliche Menschen denken vielleicht: „Ist das dann nicht so wie bei Ah Q[41]?“ Ich sage dir, so ist das nicht.

 

Denk einmal nach: Du bist ein Praktizierender, soll ein hoher Maßstab an dich angelegt werden oder nicht? Du wirst dann nicht mehr nach den Grundsätzen der alltäglichen Menschen gefordert, nicht wahr? Du bist ein Kultivierender, sind es dann nicht Dinge von hohen Ebenen, die du bekommst? Dann musst du nach den Grundsätzen der hohen Ebenen gefordert werden. Wenn du so handelst wie er, bist du dann nicht genauso wie er? Also, warum sollst du ihm dann auch noch danken? Denk mal nach, was du bekommen hast? In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz, der heißt: Wer nichts verliert, gewinnt nichts; wenn einer etwas gewinnt, muss er etwas verlieren. Unter den alltäglichen Menschen hat er dich in Misskredit gebracht, dann zählt er zur Seite der Gewinner und er hat Vorteile bekommen. Je mehr er dich in Misskredit gebracht hat und je größeres Aufsehen er erregt, desto mehr erträgst du und desto mehr De verliert er, all diese De wird dir gegeben. Zugleich, während du das ertragen hast, hast du es vielleicht sehr leicht genommen und du hast es dir überhaupt nicht zu Herzen genommen.

 

In diesem Kosmos gibt es noch einen Grundsatz: Du hast sehr großes Leiden ertragen, so wird auch dein eigenes Karma umgewandelt. Denn du hast etwas hergegeben, wie viel du ertragen hast, so viel wird umgewandelt, alles wird zur De. Ist es nicht genau diese De, die die Praktizierenden haben wollen? Hast du dann nicht schon zwei Gewinne? Dein Karma ist auch beseitigt worden. Wo sonst könntest du deine Xinxing erhöhen, wenn er dir diese Umgebung nicht geschaffen hätte? Du bist gut, ich bin auch gut, gut sitzen alle beisammen und dann wächst schon die Kultivierungsenergie, wo gibt es denn so etwas? Gerade weil er so einen Konflikt für dich geschaffen hat und damit eine Gelegenheit zur Erhöhung deiner Xinxing entstanden ist, kannst du deine Xinxing erhöhen. Hat sich deine Xinxing dann nicht erhöht? Der dritte Gewinn. Du bist ein Praktizierender; wenn sich deine Xinxing erhöht hat, ist deine Kultivierungsenergie nicht auch mitgewachsen? Vier Gewinne auf einen Schlag. Warum sollst du ihm nicht danken? Du sollst ihm wirklich von Herzen sehr dankbar sein, das ist wirklich so.

 

Natürlich waren die Gedanken, die er ausgesendet hat, nicht gut, sonst hätte er dir auch keine De gegeben. Aber er hat dir wirklich eine Gelegenheit zur Erhöhung deiner Xinxing geschaffen. Das heißt, wir müssen unbedingt auf die Kultivierung der Xinxing achten; beim Kultivieren der Xinxing wird gleichzeitig Karma beseitigt und in De umgewandelt, erst dann kann sich deine Ebene erhöhen, sie fördern und ergänzen sich gegenseitig. Von hohen Ebenen aus gesehen, haben sich die Grundsätze schon geändert. Alltägliche Menschen können das jedoch nicht einsehen. Wenn du die Grundsätze hoher Ebenen betrachtest, wirst du sehen, dass sie völlig anders sind. Unter den alltäglichen Menschen hältst du einen Grundsatz für richtig, aber er ist nicht wirklich richtig. Erst von hohen Ebenen aus gesehen, ist etwas wirklich richtig, oft ist das so.

 

Die Grundsätze habe ich euch gründlich erklärt, ich hoffe, dass ihr euch bei der zukünftigen Kultivierung als Praktizierende betrachten und wirklich kultivieren könnt, denn die Grundsätze sind schon bekannt. Vielleicht findet mancher, weil er sich unter den alltäglichen Menschen befindet, dass die greifbaren materiellen Vorteile der alltäglichen Menschen direkt vor seinen Augen stehen und diese doch praktisch sind. In der starken Strömung der alltäglichen Menschen kann er sich doch nicht entsprechend den hohen Maßstäben fordern. In Wirklichkeit ist es so: Um ein guter Mensch unter den alltäglichen Menschen zu sein, gibt es Helden und vorbildliche Menschen, sie sind Vorbilder unter den alltäglichen Menschen. Willst du ein Kultivierender sein, hängt dies voll und ganz von deinem Herzen und deinem eigenen Erkennen ab, es gibt kein Vorbild. Zum Glück haben wir heute das Dafa schon erklärt; wenn du dich in der Vergangenheit kultivieren wolltest, gab es jedoch niemanden, der es erklärte. Wenn du also nach dem Dafa handelst, wirst du es vielleicht besser machen. Ob du dich kultivieren kannst, ob du es schaffen kannst und bis zu welcher Ebene du vorstoßen wirst, hängt voll und ganz von dir selbst ab.

 

Natürlich beschränken sich die Umwandlungsformen des Karmas nicht nur auf das, was ich eben erklärt habe, in anderen Bereichen zeigen sie sich auch. In der Gesellschaft, in der Familie tauchen sie auch auf. Auf der Straße oder in anderen gesellschaftlichen Umgebungen kannst du auch auf Probleme stoßen. Du wirst dazu gebracht, das Herz, das du unter den alltäglichen Menschen nicht loslassen kannst, loszulassen. Alle Eigensinne, solange du sie hast, werden in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen. Man lässt dich auf die Nase fallen, damit du daraus Tao erkennst, so kultivierst du dich da hindurch.

 

Es gibt noch einen relativ typischen Fall. Viele unter uns haben so etwas bei der Kultivierung erlebt: Gerade wenn du praktizierst, ist dein Ehepartner besonders unglücklich; sobald du praktizierst, streitet er mit dir. Wenn du etwas anderes machst, kümmert er sich nicht darum. Wenn du zum Beispiel Mah-Jongg[42] spielst und viel Zeit damit verschwendest, ist er zwar auch nicht froh darüber, findet es aber nicht so schlimm, als wenn du praktizierst. Dein Praktizieren macht ihm doch nichts aus; den Körper zu trainieren, das stört ihn auch nicht, das ist doch gut. Aber sobald du praktizierst, wird er heftig mit dir streiten. Wegen des Praktizierens haben sich manche Ehepaare beinahe scheiden lassen. Viele haben nicht darüber nachgedacht, warum so etwas geschehen ist. Wenn du ihn später fragst, warum er sich so sehr über das Praktizieren geärgert hat, kann er nichts sagen, wirklich nichts: „Ja, ich sollte mich auch nicht so sehr ärgern, aber in dem Moment war ich einfach so aufgebracht.“ Was ist das denn eigentlich? Beim Praktizieren wird das Karma umgewandelt, wer nichts verliert, gewinnt nichts; was du verlierst, ist doch etwas Schlechtes, dafür musst du etwas hergeben.

 

Wenn du vielleicht gerade durch die Haustür hereinkommst, geht dein Ehepartner ohne Grund auf dich los. Wenn du das erduldest, dann hast du heute nicht umsonst praktiziert. Manche wissen auch, dass man beim Praktizieren auf De achten muss, deshalb ist er normalerweise sehr lieb zu seiner Frau. Er denkt: „Sonst bin ich doch derjenige, der das Sagen hat, heute tanzt sie mir aber auf der Nase herum.“ Er kann seine Wut nicht mehr zurückhalten und streitet mit ihr, schon hat er heute wieder umsonst praktiziert. Denn das Karma ist da, sie hilft dir, es zu beseitigen, aber du machst da nicht mit und streitest mit ihr, dann wird es nicht beseitigt. So etwas passiert sehr oft, vielen unter uns ist so etwas begegnet, sie haben aber nicht darüber nachgedacht, warum das so ist. Wenn du etwas anderes machst, mischt sie sich normalerweise auch nicht ein; das ist eigentlich eine gute Sache, aber sie macht dir ständig Probleme. In Wirklichkeit hilft sie dir, das Karma zu beseitigen, aber das weiß sie selbst nicht. Es ist aber nicht so, dass sie nur äußerlich mit dir streitet und innerlich doch ganz lieb zu dir ist, so ist das nicht, ihr Ärger kommt wirklich aus dem Herzen. Denn auf wen das Karma fällt, der fühlt sich unwohl, das ist mit Sicherheit so.

 

 

Die Xinxing erhöhen

 

Weil früher viele Menschen ihre Xinxing nicht gut bewahren konnten, tauchten viele Probleme auf. Nachdem sie sich zu einer gewissen Ebene kultiviert hatten, konnten sie nicht mehr höher kommen. Mancher hatte von Anfang an schon eine relativ hohe Xinxing, beim Praktizieren ist sein Himmelsauge plötzlich geöffnet worden und er hat eine gewisse Ebene erreicht. Weil dieser Mensch eine relativ gute angeborene Grundlage und eine sehr hohe Xinxing hatte, wuchs seine Kultivierungsenergie auch sehr schnell. Seine Kultivierungsenergie ist bis zu der Stelle gewachsen, wo sich seine Xinxing befand; wenn er dann seine Kultivierungsenergie weiter erhöhen will, wird sich der Konflikt auch zuspitzen, dann muss er seine Xinxing weiter erhöhen. Besonders diejenigen, die von Natur aus schon eine gute Grundlage haben, spüren, dass es mit ihrer Kultivierungsenergie rasch bergauf geht und es mit dem Praktizieren auch ganz gut klappt. Wieso sind plötzlich so viele Probleme aufgetaucht? Wieso läuft alles schief? Andere sind nicht mehr gut zu ihm, die Leitung schätzt ihn auch nicht mehr, zu Hause gibt es Spannungen. Wieso sind auf einmal so viele Konflikte aufgetaucht? Er selbst kann das auch nicht erkennen. Aufgrund seiner guten angeborenen Grundlage hat er eine gewisse Ebene erreicht, ein solcher Zustand ist entstanden. Aber wie kann das der Maßstab für die endgültige Vollendung eines Kultivierenden sein? Auf dem Weg der Kultivierung nach oben stehst du noch ganz am Anfang! Du musst dich weiter erhöhen. Die Wirkung kam durch das bisschen an angeborener Grundlage, die du mitgebracht hast und so erst konntest du diesen Zustand erreichen. Bei weiterer Erhöhung muss der Maßstab auch angehoben werden.

 

Manche sagen: „Ich werde mehr Geld verdienen und meine Familie absichern, danach brauche ich mich um nichts mehr zu kümmern und kann Tao kultivieren.“ Ich sage, das ist ein unrealisierbarer Wunschtraum. Du kannst nicht in das Leben anderer eingreifen und das Schicksal anderer beeinflussen, einschließlich das Schicksal deiner Frau und deiner Kinder, deiner Eltern und Geschwister. Hast du darüber das Sagen? Außerdem, was kultivierst du noch, wenn du keine Sorgen und gar keine Probleme mehr hast? Ganz gemütlich praktizieren? Wo gibt es denn so etwas? Das denkst du aus der Sicht eines alltäglichen Menschen.

 

Bei der Kultivierung musst du dich eben in diesen Schwierigkeiten kultivieren, um zu sehen, ob du auf alle deine Gefühle und Begierden verzichten und sie leichtnehmen kannst. Wenn du doch noch an solchen Dingen festhältst, kannst du dich nicht erfolgreich kultivieren. Alles hat seinen schicksalhaften Zusammenhang. Warum kann ein Mensch Mensch sein? Eben weil es unter den Menschen Gefühle gibt. Die Menschen leben eben für Gefühle: Bindungen zwischen den Verwandten, Bindungen zwischen Mann und Frau, Bindungen zu den Eltern, leidenschaftliche Gefühle, Bindungen zu Freunden, beim Tun wird von Gefühlen geredet, nirgendwo kann man sich von Gefühlen trennen; etwas machen wollen oder nicht, sich freuen oder nicht, Liebe und Hass, alles in der gesamten menschlichen Gesellschaft entspringt den Gefühlen. Wenn du dich nicht von diesen Gefühlen trennst, kannst du dich nicht kultivieren. Wenn du aus diesen Gefühlen herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können, das Herz eines alltäglichen Menschen kann dich dann nicht mehr mitreißen. An seine Stelle tritt Barmherzigkeit, etwas noch Erhabeneres. Natürlich ist es nicht einfach, sich auf einmal von ihnen zu trennen; Kultivierung ist ein sehr langwieriger Vorgang, ein Vorgang, in dem Eigensinne langsam beseitigt werden. Aber du musst strenge Anforderungen an dich stellen.

 

Bei uns Praktizierenden werden die Konflikte plötzlich auftauchen. Was tun? Wenn du im Alltag immer ein barmherziges Herz und einen harmonischen Herzenszustand bewahrst, wirst du gut mit den Problemen umgehen können, denn es gibt eine Pufferzone. Du bist immer barmherzig und gut zu allen, ganz gleich, was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal, wenn du auf Probleme stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet, dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, noch höherem Maßstab messen.

 

Oft wird das nicht erkannt. Bei manchem ist das Himmelsauge geöffnet, er hat den Buddha gesehen, zu Hause betet er den Buddha an und murmelt im Herzen: „Wieso kümmerst du dich nicht um mich? Hilf mir bitte dieses Problem zu lösen!“ Natürlich kümmert sich der Buddha nicht darum, diese Schwierigkeit hat er doch gerade arrangiert und der Zweck ist, deine Xinxing erhöhen zu lassen, erst in Konflikten kannst du dich erhöhen. Kann er das für dich lösen? Überhaupt nicht. Wäre es gelöst, wie könnte deine Kultivierungsenergie wachsen und sich deine Xinxing und deine Ebene erhöhen? Deine Kultivierungsenergie wachsen zu lassen, das erst ist das Entscheidende. Von den großen Erleuchteten her gesehen, ist Mensch zu sein nicht das Ziel; der Mensch lebt nicht, um Mensch zu sein, sondern man lässt dich eben zurückkehren. Wie viel Leiden der Mensch erträgt – ihrer Ansicht nach ist es umso besser, je mehr der Mensch leidet, umso schneller wird die Schuld beglichen, genauso denken sie. Mancher erkennt das nicht, wenn ihm das Anbeten des Buddhas nichts gebracht hat, fängt er an, sich über Buddha zu beschweren: „Wieso hilfst du mir nicht? Jeden Tag verbrenne ich doch für dich Räucherstäbchen und mache Kotau.“ Wegen so etwas hat mancher sogar die Buddhastatuen zerschmettert und von da an beschimpft er den Buddha. Weil er geschimpft hat, fällt seine Xinxing herunter und seine Kultivierungsenergie ist auch nicht mehr da. Er weiß, dass er nichts mehr hat, dann hasst er den Buddha noch mehr, er meint, dass der Buddha ihm schadet. Er beurteilt die Xinxing des Buddhas mit den Grundsätzen der alltäglichen Menschen, wie kann es so beurteilt werden? Er betrachtet die Dinge der hohen Ebenen mit dem Maßstab der alltäglichen Menschen, wie kann das gehen? Deshalb tauchen häufig solche Probleme auf, die Leiden im Leben werden als Ungerechtigkeit angesehen, viele Menschen stürzen ab und fallen nach unten.

 

Vor einigen Jahren gab es viele große Qigong-Meister, auch einige sehr berühmte sind heruntergefallen. Natürlich sind alle wahren Qigong-Meister schon zurückgegangen; nachdem sie ihre historische Mission erfüllt haben, sind sie zurückgegangen. Nur diejenigen, die sich unter den alltäglichen Menschen verirrt haben und deren Xinxing gefallen ist, sind übrig geblieben und noch aktiv, sie haben schon keine Kultivierungsenergie mehr. Manche Qigong-Meister, die früher ein relativ hohes Ansehen hatten, sind in der Gesellschaft noch aktiv; sein Meister sieht, dass er unter die alltäglichen Menschen gefallen und auf Ruhm und Reichtum hereingefallen ist, sodass er selbst nicht mehr herauskommen kann und es bei ihm schon nicht mehr geht, so hat sein Meister seinen Neben-Urgeist weggebracht, an dem all die Kultivierungsenergie angewachsen ist. Es gibt ziemlich viele solcher Beispiele.

 

In unserer Schule gibt es relativ wenige solcher Beispiele und wenn, so sind sie auch nicht so auffällig. Was die Erhöhung der Xinxing angeht, gibt es sehr viele auffällige Beispiele. Da gab es einen Lernenden aus einer Textilfabrik in einer Stadt in Shandong. Nachdem er Falun Dafa gelernt hatte, brachte er ihn auch anderen Kollegen bei, sodass die ganze Fabrik dadurch ein neues geistiges Antlitz bekam. Früher war es üblich, dass die Mitarbeiter die Handtücher nach Hause mitgehen ließen. Nachdem er den Kultivierungsweg gelernt hatte, nicht nur, dass er nichts mehr mitgehen ließ, er brachte auch noch das zurück, was er schon nach Hause mitgenommen hatte. Andere Kollegen sahen, dass er so handelte, dann ließ keiner mehr etwas mitgehen; manche Mitarbeiter brachten auch das wieder zurück, was sie früher mitgenommen hatten. Das geschah in der ganzen Fabrik.

 

Einmal ging der Leiter einer Betreuungsstelle einer Stadt in eine Fabrik, um zu sehen, wie sich die dortigen Falun Dafa-Lernenden kultiviert hatten. Er wurde vom Direktor der Fabrik persönlich empfangen: „Nachdem diese Mitarbeiter euer Falun Dafa gelernt haben, kommen sie früh und gehen spät, sie arbeiten gewissenhaft und fleißig; wenn die Leitung die Arbeit an sie verteilt, sind sie gar nicht wählerisch, sie kämpfen auch nicht mehr um eigene Vorteile. Seitdem sie so handeln, hat sich das geistige Antlitz der ganzen Fabrik verbessert, auch die wirtschaftliche Lage der Fabrik hat sich verbessert. Euer Kultivierungsweg ist wirklich kraftvoll. Wenn euer Lehrer kommt, werde ich auch an den Kursen teilnehmen.“ Das Hauptziel der Kultivierung unseres Falun Dafa ist, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten; wir haben eigentlich nicht an so etwas gedacht, jedoch kann es die geistige Zivilisation der Gesellschaft kräftig fördern. Wenn jeder im Inneren seines Herzens sucht und daran denkt, wie er sich gut verhalten soll, dann sage ich, dass die Gesellschaft stabil sein und das moralische Niveau der Menschheit wieder steigen wird.

 

Als ich in Taiyuan das Fa erklärte und den Kultivierungsweg verbreitete, gab es dort eine Lernende, die über 50 Jahre alt war. Sie kam mit ihrem Mann zum Kurs. Als sie mitten auf der Straße waren, raste ein Auto heran. Die Kleidung der älteren Dame wurde plötzlich vom Außenspiegel des Autos erfasst. Danach wurde sie über zehn Meter mitgerissen, „rums“, sie stürzte zu Boden und nach etwa zwanzig Metern hielt das Auto an. Der Fahrer sprang aus dem Auto und war auch noch unfreundlich: „Hey, guckst du nicht, wo du hinläufst?!“ So sind eben die Menschen heutzutage: Wenn etwas passiert, schieben sie zuerst die Verantwortung von sich; egal, ob es an ihnen liegt oder nicht, sie schieben sie von sich. Der im Auto Sitzende sagte: „Schau doch einmal nach, wie schlimm sie verletzt ist, bringen wir sie ins Krankenhaus.“ Der Fahrer kam wieder zur Besinnung und sagte schnell: „Wie geht es Ihnen, gnädige Frau? Sind Sie verletzt? Lassen Sie uns zur Untersuchung ins Krankenhaus fahren.“ Die Lernende stand langsam vom Boden auf und sagte: „Nichts passiert, Sie können weiterfahren.“ Sie klopfte sich den Staub ab, schnappte sich ihren Mann und ging mit ihm weg.

 

Im Kurs hat sie mir das erzählt und da war ich auch sehr froh. Die Xinxing unserer Lernenden hat sich wirklich erhöht. Sie sagte zu mir: „Lehrer, ich habe heute Falun Dafa gelernt; wenn ich Falun Dafa nicht gelernt hätte, hätte ich heute nicht so gehandelt.“ Denkt einmal nach: Sie ist schon Rentnerin, heutzutage sind die Preise so hoch und es gibt auch keine Sozialhilfe mehr. Sie als schon über 50-Jährige wurde von einem Auto so weit mitgerissen und fiel zu Boden. Wo verletzt? Überall verletzt; liegt auf dem Boden und steht nicht mehr auf. Ins Krankenhaus? Klar doch, bleibt im Krankenhaus und kommt nicht mehr heraus. Ein alltäglicher Mensch verhält sich sehr wahrscheinlich so. Aber sie ist eine Praktizierende und hat nicht so gehandelt. Wir sagen, Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken, der Unterschied in diesem einzigen Gedanken bringt auch unterschiedliche Folgen mit sich. In so hohem Alter, wenn sie ein alltäglicher Mensch wäre, könnte sie dann unverletzt bleiben? Aber sie hatte nicht einmal einen Kratzer. Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken; hätte sie dort gelegen und gesagt: „Oh weh, es geht nicht mehr, ich bin hier verletzt und dort verletzt.“ Dann wären sehr wahrscheinlich ihre Sehnen gerissen und die Knochen gebrochen und sie wäre gelähmt. Wie viel Geld dir auch gegeben wird, kann es angenehm sein, wenn du den Rest deines Lebens im Krankenhaus liegst und nicht mehr aufstehen kannst? Die Schaulustigen haben sich sogar gewundert, warum diese ältere Dame kein Geld von dem Fahrer erpresste: „Verlange doch Schmerzensgeld von ihm.“ Die moralischen Normen der heutigen Menschen sind schon verdreht. Der Fahrer ist wohl zu schnell gefahren, aber kann es sein, dass er sie absichtlich angefahren hat? Hat er das nicht unabsichtlich getan? Aber die heutigen Menschen sind nun einmal so; wenn kein Geld erpresst wird, sind sogar die Schaulustigen im Herzen unausgeglichen. Ich sage: Heutzutage kann man Gutes und Schlechtes nicht mehr klar voneinander unterscheiden. Wenn du zu jemandem sagst: „Du tust gerade etwas Schlechtes“, glaubt er es nicht. Denn die moralischen Normen der Menschen haben sich schon geändert; manche sind nur auf Profit aus, solange sie Geld herbeischaffen können, tun sie alles. „Verzichtet einer auf Eigennutz, kommen Himmel und Erde über ihn“, so etwas ist sogar schon zum Motto geworden!

 

In Peking gab es einen Lernenden. Nach dem Abendessen ging er mit seinem Kind zum Qianmen spazieren, da sahen sie einen Werbewagen, der Werbung für eine Lotterie machte. Das Kind hatte Lust mitzumachen und wollte ein Los ziehen. Also gut, dann zieh mal eins, er gab dem Kind einen Yuan für ein Los und so hat das Kind gezogen: Zweiter Preis, ein hochwertiges Kinderfahrrad. Das Kind war überglücklich. In seinem Kopf jedoch fiel ihm mit einem „Dong“ ein: Ich bin ein Praktizierender, wie kann ich nach so etwas trachten? Ich bekomme ungerechtfertigt dieses Geld, wie viel De muss ich dafür hergeben? Er sagte zu dem Kind: Wir nehmen das nicht; wenn wir eins haben wollen, kaufen wir es uns selbst. Darüber hat sich das Kind nicht gefreut: „Ich habe mir so gewünscht, dass du mir eins kaufst, aber du kaufst mir keins, jetzt habe ich selbst eins gewonnen und du lässt es mich nicht nehmen.“ Es weinte und schrie und sagte Nein. Kein Ausweg, nur noch das Ding nach Hause schieben. Nachdem er zu Hause angekommen war, je mehr er daran dachte, umso weniger schmeckte es ihm: „Ich bringe ihnen doch einfach das Geld zurück.“ Aber gleich darauf dachte er wieder: „Das Los ist schon nicht mehr da; wenn ich ihnen Geld bringe, werden sie es nicht untereinander teilen? Ich spende das Geld einfach meiner Firma.“

Zum Glück gab es in seiner Firma viele Falun Dafa-Lernende und die Leitung verstand ihn auch. Wenn es eine normale Umgebung, eine normale Firma gewesen wäre und du hättest dort gesagt, du bist ein Praktizierender, du hättest ein Fahrrad gewonnen, willst es aber nicht haben und willst das Geld der Firma spenden, dann würde auch die Leitung denken, dass dieser Mensch geistig nicht mehr in Ordnung sei. Die anderen würden auch viel tratschen: Bei ihm ist wohl etwas durch das Praktizieren schiefgegangen oder ist er kultivierungswahnsinnig geworden? Ich habe gesagt, die moralischen Normen sind schon verdreht. In den 50er- und 60er-Jahren wäre das doch gar nichts und ganz normal gewesen, niemand hätte sich darüber gewundert.

 

Wir sagen: Ganz gleich, wie sehr sich die moralischen Normen der Menschheit auch verändert haben, die Eigenschaften dieses Kosmos – Zhen, Shan, Ren – sie aber bleiben auf ewig unverändert. Wenn manche sagen, dass du gut bist, bist du nicht unbedingt wirklich gut; wenn manche sagen, dass du schlecht bist, bist du nicht unbedingt wirklich schlecht, weil die Maßstäbe, um gut und schlecht zu beurteilen, schon verdreht sind. Nur wer den kosmischen Eigenschaften entspricht, der ist ein guter Mensch, das ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen. Das ist im Kosmos anerkannt. Obwohl sich die menschliche Gesellschaft sehr verändert hat, das moralische Niveau der Menschheit schnell abgerutscht ist, sich die Sitten in der Welt Tag für Tag verschlechtert haben und die Menschen profitsüchtig sind, folgt die Veränderung des Kosmos nicht der Veränderung der Menschheit. So soll sich ein Kultivierender nicht mehr nach den Maßstäben der alltäglichen Menschen fordern. Alltägliche Menschen sagen, dass diese Sache korrekt sei und so handelst du danach, das geht aber nicht. Was die alltäglichen Menschen für gut halten, ist nicht unbedingt gut; was die alltäglichen Menschen für schlecht halten, ist auch nicht unbedingt schlecht. In einem Zeitalter, in dem die moralischen Maßstäbe verdreht sind, wird ein Mensch, wenn er Schlechtes tut und du ihm sagst, dass er gerade etwas Schlechtes tut, das noch nicht einmal glauben! Ein Kultivierender muss es eben mit den kosmischen Eigenschaften beurteilen, erst dann ist zu unterscheiden, was wirklich gut und was wirklich schlecht ist.

 

 

Guanding[43]

 

Im Kultivierungskreis gibt es etwas, das Guanding heißt. Guanding ist ein religiöses Ritual bei den Kultivierungsmethoden des buddhistischen Tantrismus. Sein Ziel ist, dass einer nach dem Guanding nicht mehr in andere Schulen eintreten darf, er wird dann als ein wahrer Schüler dieser Schule anerkannt. Was ist jetzt daran merkwürdig? Beim Üben des Qigong ist dieses religiöse Ritual auch aufgetaucht, bei den taoistischen Kultivierungswegen wird auch Guanding betrieben, also nicht nur im Tantrismus. Ich habe gesagt, alle, die tantrische Kultivierungswege unter dem Namen des Tantrismus in der Gesellschaft verbreiten, sind falsch. Warum sage ich das? Weil der Tang-Tantrismus schon seit über tausend Jahren in China verschwunden ist, existiert er überhaupt nicht mehr; der tibetische Tantrismus ist wegen der Sprachbarriere nie vollständig in unser Han-Gebiet eingeführt worden. Vor allem, weil er eine geheime Religion ist, muss man sich im Tempel im Geheimen kultivieren; außerdem muss er von seinem Meister geheim unterwiesen werden, der Meister leitet ihn an, sich im Geheimen zu kultivieren. Wenn dies nicht erfüllt werden kann, wird er keinesfalls überliefert.

 

Viele sind mit so einer Absicht nach Tibet gegangen, um die Kultivierungswege zu lernen: Sie wollen Meister aufsuchen und den tibetischen Tantrismus lernen, um später Qigong-Meister und berühmt und reich zu werden. Denkt einmal nach, die lebenden Buddha-Lamas, die wirklich die wahren Überlieferungen erhalten haben, verfügen alle über sehr starke Kultivierungsfähigkeiten, mit denen sie die Gedanken derer lesen können, die ihren Kultivierungsweg lernen wollen. Mit einem Blick in das Herz ist ihm schon klar, weswegen der Mensch gekommen ist: Er kommt hierher und will diese Dinge lernen, damit er draußen Qigong-Meister werden, sich bereichern und berühmt werden kann; und dadurch werden die Kultivierungsmethoden zum Buddha dieser Schule sabotiert. Kann es erlaubt sein, dass du so eine ernsthafte Kultivierungsschule, mit der man sich zum Buddha kultiviert, beliebig sabotierst, nur weil du Qigong-Meister werden und nach Ruhm und Reichtum trachten willst? Was hast du denn für eine Absicht? Deshalb wird es ihm überhaupt nicht überliefert, er kann keine wahre Überlieferung bekommen. Natürlich, es gibt ja viele Tempel und er kann vielleicht ein wenig von den oberflächlichen Dingen bekommen. Wenn das Herz nicht aufrichtig ist, wenn er Qigong-Meister werden und Schlechtes tun will, dann kann er Besessenheit herbeiführen. Das sich an Menschen anheftende Tier hat auch Kultivierungsenergie, aber das ist kein tibetischer Tantrismus. Diejenigen, die nach Tibet gegangen sind, um das Fa wirklich zu suchen, werden vielleicht dort bleiben und nicht mehr zurückkommen, diese sind wahre Kultivierende.

 

Merkwürdig, heute wird bei vielen taoistischen Kultivierungswegen auch von Guanding gesprochen. Im taoistischen System wird der Weg der Meridiane gegangen, wozu denn Guanding betreiben? Ich habe in Südchina Kurse gegeben und soweit ich weiß, gibt es dort, besonders in der Provinz Guangdong, relativ viele, ein Dutzend von wirren Wegen, die von Guanding reden. Was soll das heißen? Er macht Guanding für dich, dann bist du sein Schüler und darfst kein anderes Qigong mehr lernen, sonst wird er dich bestrafen, so etwas wird gemacht. Ist das nicht Abwegiges und Häretisches betreiben? Was er verbreitet, sind Dinge der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung; die Menschen lernen es und wollen eigentlich dadurch nur einen gesunden Körper haben. Wozu macht er dann so etwas? Manche sagen, wer sein Qigong übt, darf kein anderes mehr üben. Kann er andere zur Vollendung erlösen? Das ist Schüler irreleiten! Viele Menschen machen das.

 

Im taoistischen System wird nicht darüber geredet, dennoch ist so etwas wie Guanding auch aufgetaucht. Ich habe festgestellt, jener Qigong-Meister, der Guanding am stärksten betrieb: Wie hoch war die Säule seiner Kultivierungsenergie? Nur so hoch wie zwei, drei Stockwerke. Ein recht berühmter großer Qigong-Meister, aber wie ich sehe, ist seine Kultivierungsenergie auch schon auf einen erbärmlichen Stand herabgesunken. Hunderte und Tausende von Menschen warteten in der Schlange und er machte Guanding für sie. Seine Kultivierungsenergie war begrenzt und hatte nur diese Höhe, nach einer Weile war sie schon gesunken, dann gab es nichts mehr, womit begoss er die anderen noch? War das nicht Betrug? In anderen Räumen ist zu sehen, dass beim wirklichen Guanding die Knochen des Menschen von Kopf bis Fuß wie weiße Jade werden. Das heißt, dass der Körper mit Kultivierungsenergie, der hochenergetischen Substanz, gereinigt wird, von Kopf bis Fuß begossen wird. Konnte dieser Qigong-Meister dies erreichen? Nein. Was machte er denn? Natürlich betrieb er nicht unbedingt etwas Religiöses; das Ziel ist, dass du einer der Seinen wirst, wenn du sein Qigong lernst, musst du an seinem Kurs teilnehmen und seine Dinge lernen. Der Zweck ist, dir das Geld aus der Tasche zu ziehen; wenn niemand von ihm lernt, kann er kein Geld mehr verdienen.

 

Wie die Schüler anderer buddhistischer Kultivierungsschulen bekommen auch die Falun Dafa-Schüler mehrmals Guanding vom Meister, aber man lässt dich nichts davon erfahren. Diejenigen, die Kultivierungsfähigkeiten haben, können es vielleicht erfahren; diejenigen, die empfindsam sind, können vielleicht auch spüren, dass beim Schlafen oder irgendwann plötzlich eine warme Strömung vom Scheitel herunterkommt und durch den ganzen Körper hindurchfließt. Das Guanding dient nicht dazu, deine Kultivierungsenergie aufzustocken; die Kultivierungsenergie wird von dir selbst herauskultiviert. Guanding ist eine Verstärkungsmethode, um deinen Körper für dich zu reinigen und weiter zu säubern. Das Guanding wird mehrmals durchgeführt, auf jeder Ebene wird dir geholfen, deinen Körper zu reinigen. Denn Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab und so sprechen wir auch nicht von der Formalität des Guandings.

 

Manche betreiben noch so etwas wie „den Meister verehren“. Wenn schon gerade davon die Rede ist, sage ich noch eins: Viele Menschen wollen mich als Meister verehren. Diese unsere heutige historische Periode ist anders als die der feudalen Gesellschaft Chinas. Auf Knien Kotau zu machen, bedeutet schon den Meister zu verehren? Solche Formsachen machen wir nicht. Viele von uns denken halt so: „Ich mache Kotau, verbrenne Räucherstäbchen, verehre Buddha, mein Herz bleibt fromm, dann wächst schon meine Kultivierungsenergie.“ Ich sage, das ist einfach lächerlich. Wahres Praktizieren hängt voll und ganz von deiner eigenen Kultivierung ab, ganz gleich, was du auch anbetest, es hilft nichts. Du brauchst Buddha nicht anzubeten, keine Räucherstäbchen zu verbrennen; wenn du dich wirklich nach dem Maßstab eines Kultivierenden kultivierst, wird er sich schon sehr freuen, wenn er dich nur sieht. Wenn du aber draußen immer Schlechtes tust und dann Räucherstäbchen für ihn verbrennst, Kotau vor ihm machst, wird er sich schon unwohl fühlen, wenn er dich nur anschaut; geht es nicht um diesen Grundsatz? Die wahre Kultivierung hängt von einem selbst ab. Heute hast du Kotau gemacht, den Meister verehrt, aber kaum bist du zur Tür hinaus, machst du was du willst, was nutzt das? Wir reden überhaupt nicht von diesen Formsachen, es kann sogar sein, dass du meinen Ruf verdirbst!

 

Wir geben euch so viele Dinge. Alle, die sich wirklich kultivieren und sich streng Dafa entsprechend fordern, werde ich als Schüler anleiten. Solange du Falun Dafa kultivierst, werden wir dich als Schüler anleiten. Wenn du dich aber nicht kultivierst, dann können wir nichts machen. Wenn du dich nicht mehr kultivierst, wozu brauchst du dann noch die Titel? So etwas wie „Lernender des ersten Kurses“, „Lernender des zweiten Kurses“; bist du schon einer unserer Schüler, wenn du nur die Bewegungen übst? Du musst dich wirklich nach unserem Maßstab der Xinxing kultivieren, erst dann kannst du einen gesunden Körper bekommen und wirklich zu hohen Ebenen gelangen. Deshalb reden wir nicht über solche Formsachen. Solange du dich kultivierst, bist du einer von unserer Schule. Mein Fashen weiß alles, er weiß alles, was du denkst, er kann alles tun. Wenn du dich nicht kultivierst, kümmert er sich nicht um dich; wenn du dich kultivierst, hilft er dir bis zum Ende.

 

Bei manchen Kultivierungswegen haben die Übenden noch nicht einmal ihren Meister gesehen. Es wird gesagt, dass es schon ausreicht, wenn man in irgendeine Richtung Kotau macht und ein paar hundert Yuan bezahlt. Ist das nicht, sich selbst und andere zu betrügen? Dieser Mensch macht das sogar sehr gerne und seitdem beginnt er, diesen Weg und diesen Meister zu verteidigen und sagt auch anderen, dass man keine anderen Wege mehr lernen darf. Ich finde das sehr lächerlich. Manche betreiben so etwas wie „den Scheitel berühren“, man weiß gar nicht, was für eine Wirkung es hat, wenn man den Scheitel anderer einmal berührt.

 

Nicht nur diejenigen, die unter dem Namen des Tantrismus Kultivierungswege verbreiten, sind falsch, sondern auch alle, die unter dem Namen irgendeiner Schule des Buddhismus Kultivierungswege verbreiten, sind falsch. Denkt einmal nach, seit Tausenden von Jahren haben die Kultivierungsmethoden des Buddhismus jene Formen gehabt; wenn jemand etwas davon ändert, ist das dann noch der Buddhismus? Die Kultivierungsmethoden dienen dazu, sich ernsthaft zum Buddha zu kultivieren, außerdem sind sie äußerst mystisch und wundervoll; wenn man nur ein bisschen davon verändert, ist schon alles durcheinander. Denn die Umwandlungsprozesse der Kultivierungsenergie sind äußerst kompliziert, die menschlichen Empfindungen sind nichts, es geht nicht, sich nach Empfindungen zu kultivieren. Die religiösen Rituale der Mönche sind nun einmal ihre Kultivierungsmethoden; sobald sie geändert werden, sind sie nicht mehr Dinge der jeweiligen Kultivierungsschule. Jede Schule wird von einem großen Erleuchteten geführt und in jeder Schule haben sich auch sehr viele große Erleuchtete herauskultiviert, niemand hat es gewagt, die Kultivierungsmethoden der jeweiligen Schule leichthin zu ändern. Was für eine mächtige Tugend hat dann ein kleiner Qigong-Meister, sodass er wagt, seinen Herrn zu betrügen und die Kultivierungsschule zum Buddha zu ändern? Wenn sie wirklich geändert werden könnte, wäre sie noch jene Schule? Falsches Qigong lässt sich erkennen.

Das Platzieren von Xuanguan[44]

 

Das Platzieren von Xuanguan heißt auch Xuanguan Yiqiao[45]. In den Büchern „Die Schriften des Elixiers“, „Taoistische Schriften“, „Wichtige Anleitung für Körper und Geist“ sind solche Ausdrücke vielleicht zu finden. Was ist das eigentlich? Viele Qigong-Meister können das nicht genau erklären. Denn auf der Ebene eines normalen Qigong-Meisters kann man das überhaupt nicht sehen, es ist ihm auch nicht erlaubt, das zu sehen. Wenn ein Kultivierender das sehen will, muss sich sein Himmelsauge oberhalb der Oberstufe des Weisheitsauges befinden, erst dann kann er es sehen. Normale Qigong-Meister können diese Ebene nicht erreichen, deshalb können sie es nicht sehen. Im Kultivierungskreis wurde schon immer diskutiert, was Xuanguan ist, wo sich das Yiqiao befindet und wie es platziert wird. In „Die Schriften des Elixiers“, „Taoistische Schriften“, „Wichtige Anleitung für Körper und Geist“ wurde nur um die Theorie herumgeredet und dabei wurde das Wesentliche überhaupt nicht deutlich erklärt, dadurch wirst du verwirrt. Sie können es nicht deutlich erklären, denn man lässt die alltäglichen Menschen nichts von den wesentlichen Dingen erfahren.

 

Außerdem sage ich euch – nur weil du unser Falun Dafa-Schüler bist, sage ich dir das: Lies keinesfalls die verworrenen Qigong-Bücher; damit meine ich nicht die oben genannten alten Bücher, sondern die falschen Qigong-Bücher, die die heutigen Menschen geschrieben haben, du sollst nicht einmal in ihnen blättern. Wenn dir blitzartig ein Gedanke durch den Kopf geht: „Aha, dieser Satz macht Sinn.“ Sobald dieser Gedanke aufblitzt, wird sich die Besessenheit aus dem Buch an dich anheften. Viele Bücher wurden durch das Kommandieren und Steuern der Besessenheit über das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz des Menschen geschrieben. Es gibt viele falsche Qigong-Bücher, ziemlich viele; viele Menschen sind verantwortungslos, manche mit Besessenheit, alles mögliche wirre Zeug schreiben sie sogar. Selbst die oben genannten alten Bücher und andere damit in Verbindung stehenden alten Bücher solltest du lieber auch nicht lesen, da hier die Frage der Konzentration auf eine Schule betroffen ist und damit nichts durcheinander gerät.

 

Ein Leiter des chinesischen Qigong-Vereins hat mir etwas erzählt, worüber ich auch sehr gelacht habe. Er erzählte: Es gab einen Menschen in Peking, der immer zu Qigong-Vorträgen ging. Nachdem er eine Zeit lang Vorträge angehört hatte, dachte er, dass das Qigong eben nur so ein Zeug sei. Denn alle waren auf derselben Ebene und alle redeten über solche Dinge. So wie die anderen falschen Qigong-Meister meinte er, dass Qigong nur so wenig beinhaltet! Also gut, er wollte auch Qigong-Bücher schreiben. Denkt einmal nach, einer, der kein Qigong praktiziert, schreibt Qigong-Bücher. Heutzutage sind die Qigong-Bücher eben so entstanden, indem du von ihm abschreibst und er von dir. Er schrieb und schrieb, beim Xuanguan kam er nicht mehr weiter. Wer versteht schon Xuanguan? Auch unter den wahren Qigong-Meistern gibt es kaum jemanden, der sich darüber im Klaren ist. Dann fragte er einen falschen Qigong-Meister. Er wusste nicht, dass dieser ein falscher war, denn er verstand eigentlich nichts von Qigong. Aber sollte dieser falsche Qigong-Meister seine Fragen nicht beantworten können, würden andere dann nicht wissen, dass er ein falscher war? Deshalb wagte er Unsinn zu erzählen, er sagte, dass sich das Xuanguan Yiqiao auf der Spitze des Penis befände. Das klingt sehr witzig. Doch lacht nicht, das Buch ist sogar schon veröffentlicht worden. Also die jetzigen Qigong-Bücher sind schon dermaßen lächerlich und was denkst du, was es nützt, wenn du so etwas liest? Es nützt nichts, sie können den Menschen nur schaden.

 

Was heißt „das Platzieren von Xuanguan“? Wenn sich ein Mensch bei der Kultivierung des weltlichen Fa bis über die Mittelstufe hinaus kultiviert hat, das heißt, wenn er sich auf hohen Ebenen des weltlichen Fa kultiviert, wird das Urkind bei ihm entstehen. Das Urkind ist anders als die Kindchen, von denen wir sprechen. Die Kindchen sind klein, lebhaft und lausbübisch. Das Urkind jedoch bewegt sich nicht; wenn der Urgeist es nicht steuert, sitzt es unbeweglich da, seine Hände bilden das Siegel, es sitzt im Lotussitz auf einer Lotusblüte. Das Urkind entsteht im Elixierfeld; im äußerst Mikroskopischen, wenn es noch kleiner ist als eine Nadelspitze, ist es schon zu sehen.

 

Dazu erkläre ich noch eins: Es gibt nur ein echtes Elixierfeld und das befindet sich an der Stelle des Unterbauchs. Oberhalb des Akupunkturpunktes Huiyin[46], innerhalb des Körpers und unten am Unterbauch, genau dort ist dieses Feld. Viel Kultivierungsenergie, viele Kultivierungsfähigkeiten, viele Dinge der Techniken, Fashen, Urkind, Kindchen, viele Lebewesen, alle entstehen aus diesem Feld.

 

Früher haben einige Menschen, die Tao kultivierten, von Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld geredet. Ich sage, das ist falsch. Mancher sagt auch, dass seine Meister dies schon über wer weiß wie viele Generationen hin weitergegeben hätten und in den Büchern stehe es ebenso geschrieben. Ich sage euch, Unsinn gab es auch in alten Zeiten. Obwohl es schon über soundso viele Jahre weitergegeben wurde, muss es nicht unbedingt richtig sein. Die weltlichen kleinen Wege wurden auch schon immer unter den alltäglichen Menschen überliefert, aber mit ihnen kann man sich nicht kultivieren, sie sind nichts. Sie nennen es Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld, damit meinen sie, dass die Stelle, wo ein Elixier entstehen kann, eben ein Elixierfeld sei. Ist das nicht ein Witz? Wenn sich die Gedanken eines Menschen über längere Zeit auf einen Punkt konzentrieren, kann schon eine Energiemasse, ein Elixier entstehen. Wenn du das nicht glaubst, dann versuch einmal, deine Gedanken längere Zeit auf deine Arme zu konzentrieren und so zu bleiben, dann wird nach einiger Zeit ein Elixier gebildet. Mancher hat dies gesehen und sagt deshalb, dass es überall Elixierfelder gibt. Das klingt noch lächerlicher. Seinen Erkenntnissen zufolge sei die Stelle, wo sich ein Elixier bildet, eben ein Elixierfeld. In Wirklichkeit ist das ein Elixier, aber kein Feld. Wenn du sagst, es gibt überall ein „Elixier“ oder oberes Elixier, mittleres Elixier, unteres Elixier, kann man das schon sagen. Aber es gibt nur ein Feld, aus dem wirklich unzähliges Fa entstehen kann, das ist eben jenes Feld an der Stelle des Unterbauchs. Deshalb ist die Aussage von Ober-Elixierfeld, Mittel-Elixierfeld und Unter-Elixierfeld falsch. Wo sich die Gedanken eines Menschen über längere Zeit konzentrieren, wird sich schon Elixier bilden.

 

Das Urkind wächst eben aus diesem Elixierfeld an der Stelle des Unterbauchs, allmählich wird es immer größer. Wenn es die Größe eines Tischtennisballes hat, ist seine gesamte Körperkontur schon deutlich zu erkennen, die Nase und die Augen sind bereits ausgewachsen. Wenn es so groß wie ein Tischtennisball ist, entsteht eine kleine runde Blase neben seinem Körper. Nachdem sie entstanden ist, wächst sie mit dem Urkind mit. Wenn das Urkind zehn Zentimeter groß ist, erscheint ein Blatt der Lotusblüte. Wenn es 12 bis 15 Zentimeter groß ist, sind die Blätter der Lotusblüte im Großen und Ganzen schon ausgewachsen, es erscheint ein Kranz von Lotusblütenblättern, das goldglänzende Urkind sitzt auf dem goldenen Lotusthron, sehr schön. Das ist der unvergängliche Vajra-Körper. Im buddhistischen System wird er Buddha-Körper genannt, im taoistischen System heißt er Urkind.

 

In unserer Kultivierungsschule werden die beiden Körper kultiviert, beide sind erforderlich, der Benti wird auch umgewandelt. Ihr wisst, dass jener Buddha-Körper nicht unter den alltäglichen Menschen erscheinen kann. Mit großer Kraft kann seine Gestalt gezeigt werden, die Augen eines alltäglichen Menschen können seinen Lichtschatten sehen. Dieser Körper sieht jedoch nach der Umwandlung genauso aus wie der eines alltäglichen Menschen, alltägliche Menschen können ihn nicht erkennen, doch er kann Räume durchdringen. Wenn das Urkind die Größe von 10 bis 12 Zentimetern hat, ist die Luftblase auch so groß geworden, sie ist wie die Haut eines Luftballons und durchsichtig. Das Urkind sitzt regungslos im Lotussitz. Wenn die Luftblase so groß ist, wird sie das Elixierfeld verlassen, sie ist schon ausgewachsen – ist ein Apfel reif, fällt er von selbst ab –, so wird sie nach oben steigen. Dieses Steigen ist ein sehr langsamer Prozess, aber jeden Tag ist zu sehen, dass sie sich bewegt. Sie bewegt sich allmählich nach oben, steigt nach oben. Wenn wir genau darauf achten, können wir ihre Existenz spüren.

 

Wenn sie die Stelle des Tanzhong-Punktes[47] erreicht hat, wird sie hier für einige Zeit bleiben. Denn essentielle Dinge des menschlichen Körpers, viele Dinge (das Herz befindet sich auch hier) müssen als eine Reihe von Dingen in dieser Luftblase gebildet werden. Die essentiellen Dinge werden in jene Luftblase gefüllt. Nach einiger Zeit fängt sie wieder an nach oben zu steigen. Wenn sie sich durch den Hals des Menschen hindurchzwängt, fühlt es sich an, als ob man keine Luft bekommt, als ob die Adern eingeklemmt wären, eine sehr unangenehme Spannung; es dauert nur ein oder zwei Tage, dann ist es vorbei. Nun hat sie den Scheitel erreicht, wir nennen ihn Ober-Niwan. Es wird zwar gesagt, dass sie Niwan erreicht hat, aber in Wirklichkeit ist sie so groß wie dein ganzes Gehirn, du wirst einen Druck im Kopf spüren. Weil der Niwan eine sehr entscheidende Stelle für das Leben des Menschen ist, wird darin auch Essentielles gebildet. Danach dringt sie durch den Kanal des Himmelsauges nach außen, das ist ein sehr unangenehmes Gefühl. So angespannt, dass das Himmelsauge sehr weh tut, die Schläfen fühlen sich geschwollen an, die Augen drücken auch nach innen, bis die Luftblase herausdringt und auf einmal hängt sie an der Stelle der Stirn; das heißt eben „das Platzieren von Xuanguan“, hier hängt sie.

 

Diejenigen, deren Himmelsauge geöffnet ist, können jetzt nicht mehr sehen. Denn bei der Kultivierung im buddhistischen und taoistischen System werden die Tore nicht geöffnet, damit die Dinge im Xuanguan möglichst schnell gebildet werden. Vorne gibt es zwei Torflügel, hinten gibt es zwei Torflügel, alle sind geschlossen, wie das Torgewölbe am Platz des Himmlischen Friedens in Peking, an beiden Seiten gibt es zwei große Torflügel. Damit es möglichst schnell gebildet und gefüllt wird, werden die Tore nicht geöffnet, höchstens bei äußerst besonderen Umständen. Auch diejenigen, die mit ihrem Himmelsauge sehen konnten, können jetzt nicht mehr sehen; man lässt sie nicht mehr sehen. Wozu hängt es hier? Weil Hunderte von Meridianen unseres Körpers an dieser Stelle zusammenlaufen und jetzt müssen sie alle einmal innerhalb des Xuanguans kreisen und dann wieder hinaus, alle müssen durch das Xuanguan, der Zweck ist, im Xuanguan noch einige Fundamente einzurichten und diese Reihe von Dingen zu bilden. Denn der menschliche Körper ist ein kleiner Kosmos, das Xuanguan wird eine kleine Welt bilden, sämtliche essentiellen Dinge des menschlichen Körpers werden darin gebildet. Aber dabei wird nur eine Reihe von Anlagen gebildet und es kann noch nicht vollständig verwendet werden.

 

Bei der Kultivierung in den sonderbaren Schulen bleibt das Xuanguan offen. Wenn das Xuanguan herausgeschossen kommt, ist es ein gerades Rohr, aber es wird auch langsam rund, deshalb sind die Tore auf beiden Seiten offen. Denn bei den sonderbaren Schulen wird weder Buddha noch Tao kultiviert und man schützt sich selbst. In den buddhistischen und taoistischen Systemen gibt es einfach viele Meister, die dich alle schützen können, du brauchst nicht selbst zu sehen, es werden keine Probleme auftauchen. Bei den sonderbaren Schulen geht das aber nicht, sie müssen sich selbst schützen, deshalb müssen sie weiterhin sehen können. Zu dieser Zeit sehen sie aber mit dem Himmelsauge so wie durch das gerade Rohr eines Fernglases. Nachdem diese Reihe von Dingen gebildet worden ist, fängt es nach etwa einem Monat an, wieder zurückzukehren. Wenn es sich wieder im Kopf befindet, heißt das „Platzwechsel von Xuanguan“.

 

Beim Zurückgehen schwillt es auch ganz stark an, sehr unangenehm, danach dringt es durch den Yuzhen-Punkt[48] des Menschen hinaus. Das ist auch sehr unangenehm, so, als ob sich der Kopf spalten würde, auf einmal kommt es heraus; wenn es herauskommt, fühlt man sich sofort erleichtert. Nachdem es herausgekommen ist, hängt es in einem sehr tiefen Raum, es existiert in einer Körperform in einem sehr tiefen Raum, deshalb drückt es beim Schlafen nicht. Aber eins: Beim erstmaligen Platzieren von Xuanguan spürt man irgendetwas vor den Augen; obwohl sich das Xuanguan in einem anderen Raum befindet, hat man dennoch das Gefühl, dass es vor den Augen verschwommen ist, so, als ob die Augen von irgendetwas abgedeckt wären; es ist nicht so angenehm. Weil der Yuzhen-Punkt ein sehr entscheidender großer Pass ist, muss hier hinten auch eine Reihe von Dingen gebildet werden, danach beginnt es wieder zurückzukehren. Dieses Xuanguan Yiqiao bezieht sich in Wirklichkeit nicht nur auf ein Qiao, es wird mehrmals den Platz wechseln. Nachdem es wieder im Niwan ist, fängt es an, im Körper bis zum Mingmen-Punkt[49] herabzusinken. Am Mingmen-Punkt schießt es wieder heraus.

 

Der Mingmen-Punkt eines Menschen ist ein äußerst entscheidendes großes Qiao, im taoistischen System wird es Qiao genannt und bei uns Pass. Ein großer Hauptpass, das ist wirklich ein Eisentor, unzählige Schichten von Eisentoren. Ihr wisst, dass der Körper Schicht um Schicht aufgebaut ist, die Zellen unseres jetzigen fleischlichen Körpers sind eine Schicht, die Moleküle darin sind eine weitere Schicht, Atome, Protonen, Elektronen, unendlich klein, unendlich klein, unendlich klein, bis zu den äußerst winzigen Teilchen, auf jeder Fläche ist eine Schicht von Toren eingerichtet. Und so sind sehr viele Kultivierungsfähigkeiten und sehr viele Dinge der Techniken hinter den verschiedenen Schichten von Toren verschlossen. In anderen Kultivierungswegen werden Elixiere veredelt; wenn das Elixier explodiert, muss zuerst das Mingmen aufgesprengt werden; andernfalls können die Kultivierungsfähigkeiten nicht freigelassen werden. Nachdem sich diese Reihe von Dingen im Xuanguan am Mingmen-Punkt gebildet hat, geht es wieder hinein. Danach beginnt es zum Unterbauch zurückzukehren, das heißt „das Zurückplatzieren des Xuanguan“.

 

Nach dem Zurückplatzieren kehrt es nicht zu seiner früheren Stelle zurück. Jetzt ist das Urkind bereits sehr groß geworden, die Luftblase deckt das Urkind zu und umschließt es. Während das Urkind wächst, wächst sie auch mit. Normalerweise ist dem Urkind im taoistischen System erlaubt, den Körper zu verlassen, wenn es so groß wie ein sechs- oder siebenjähriges Kind ist, das heißt „Geburt des Urkindes“. Gesteuert vom Urgeist des Menschen kann das Urkind herauskommen und sich bewegen. Während der Körper des Menschen dort meditiert ohne sich zu bewegen, kommt der Urgeist heraus. Im buddhistischen System besteht normalerweise für das Urkind keine Gefahr mehr, wenn es durch die Kultivierung so groß wie der Mensch selbst ist. Unter normalen Umständen ist es dem Urkind jetzt erlaubt, den Körper zu verlassen und herauszukommen. Jetzt ist das Urkind so groß geworden wie der Mensch selbst, die Hülle ist auch groß, sie dehnt sich bereits über den Körper hinaus aus und genau das ist das Xuanguan. Weil das Urkind bereits so groß ist, dehnt sie sich natürlich über den Körper hinaus aus.

 

Ihr habt vielleicht die Buddhastatuen im Tempel gesehen, bei denen sich die Buddhas immer innerhalb eines Kreises befinden, vor allem bei den gemalten Buddha-Abbildungen gibt es immer einen Kreis, in dem ein Buddha sitzt. So sehen sehr viele Buddhastatuen aus, vor allem die Buddha-Abbildungen in den alten Tempeln sind alle so. Warum sitzen die Buddhas innerhalb eines Kreises? Niemand kann das genau erklären. Ich sage euch, das ist eben das Xuanguan. Aber jetzt heißt es nicht mehr „Xuanguan“, sondern „Welt“, doch es kann noch nicht wirklich als „Welt“ bezeichnet werden. Es hat nur diese Reihe von Anlagen; so wie eine Fabrik, die nur eine Reihe von Anlagen hat, aber noch nicht produzieren kann, sie muss noch Energie und Rohstoffe haben, erst dann kann sie produzieren. Vor einigen Jahren haben viele Kultivierende gesagt: „Meine Kultivierungsenergie ist höher als die der Bodhisattwa, meine Kultivierungsenergie ist höher als die eines Buddhas.“ Es kam den anderen sehr unwahrscheinlich vor. In Wirklichkeit ist das, was sie gesagt haben, gar nicht so unwahrscheinlich, die Kultivierungsenergie muss in der menschlichen Welt wirklich sehr hoch kultiviert werden.

 

Wie kann es also dazu kommen, dass die Kultivierungsenergie höher als die eines Buddhas wird? Das kann nicht so oberflächlich verstanden werden. Seine Kultivierungsenergie ist wirklich sehr hoch. Wenn er sich bis zu sehr hohen Ebenen kultiviert hat, wenn er die Öffnung der Kultivierungsenergie und die Erleuchtung erlangt, ist seine Kultivierungsenergie wirklich sehr hoch. In dem Augenblick kurz vor der Öffnung der Kultivierungsenergie und der Erleuchtung werden acht Zehntel von seiner eigenen Kultivierungsenergie abgebrochen, auch der Maßstab seiner Xinxing muss abgebrochen werden. Mit dieser Energie wird diese seine Welt, seine eigene Welt, gefüllt. Ihr wisst, die Kultivierungsenergie eines Kultivierenden, besonders unter Berücksichtigung des Maßstabs seiner Xinxing, hat der Mensch in seinem ganzen Leben durch unzähliges Leiden und in schwierigen Umgebungen gestählt und herauskultiviert, deshalb ist sie äußerst wertvoll. Mit acht Zehnteln dieser wertvollen Dinge wird seine Welt gefüllt. Deshalb, wenn er sich später erfolgreich kultiviert hat, kann er alles haben, was er sich wünscht, sobald er die Hände ausstreckt; wünscht er etwas, bekommt er etwas und er kann alles machen, was er machen will, in seiner Welt gibt es alles. Das ist seine mächtige Tugend, die er durch Leiden selbst herauskultiviert hat.

 

Diese seine Energie kann beliebig in alle Dinge umgewandelt werden. Deshalb kann ein Buddha alles bekommen, was er haben, was er essen und womit er spielen will, das hat er selbst herauskultiviert, das ist die Buddha-Position, ohne dies kann er sich nicht erfolgreich kultivieren. Jetzt kann es als eine eigene Welt bezeichnet werden, doch hat er jetzt nur noch zwei Zehntel seiner Kultivierungsenergie, um zur Vollendung zu kommen und Tao zu erreichen. Obwohl nur noch zwei Zehntel übrig geblieben sind, ist sein Körper aber nicht verschlossen; er hat entweder keinen Körper mehr oder er hat einen Körper, der jedoch schon von den hochenergetischen Substanzen umgewandelt worden ist. Jetzt kommen seine göttlichen Fähigkeiten voll zur Geltung und sie sind unvergleichlich mächtig. Wenn sich aber einer unter den alltäglichen Menschen kultiviert, sind sie normalerweise verschlossen, er hat nicht so große Fähigkeiten; wie hoch seine Kultivierungsenergie auch sein mag, sie muss eingeschränkt werden; jetzt ist es aber anders.

 


 

Lektion 5

 

 

Das Falun-Bild

 

Das Symbol unseres Falun Dafa ist das Falun. Diejenigen, die Kultivierungsfähigkeiten haben, können sehen, dass sich dieses Falun dreht. Bei unserem kleinen Falun-Abzeichen ist es genauso, es dreht sich. Wir kultivieren uns unter der Anleitung der kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. Wir praktizieren nach den Umwandlungsprinzipien des Kosmos, deshalb praktizieren wir bei diesem Kultivierungsweg wirklich etwas Großes. In gewissem Sinne ist dieses Falun-Bild der Kosmos in Miniatur. Im buddhistischen System wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen als ein Begriff des Kosmos betrachtet, mit vier Seiten und acht Himmelsrichtungen. Vielleicht kann mancher sehen, dass es unter und über dem Falun eine Energiesäule gibt; wenn also oben und unten mitgerechnet werden, ist das eine Welt mit genau zehn Himmelsrichtungen, aus denen dieser Kosmos gebildet ist; und das stellt im buddhistischen System eine Zusammenfassung des Kosmos dar.

 

Natürlich gibt es in diesem Kosmos unzählige Galaxien, einschließlich unseres Milchstraßensystems. Der ganze Kosmos bewegt sich, auch alle Galaxien im gesamten Kosmos bewegen sich, so drehen sich darin auch die kleinen Taiji und die kleinen Swastika-Zeichen; das ganze Falun dreht sich und das große Swastika-Zeichen in der Mitte dreht sich auch. In gewissem Sinne symbolisiert das unser Milchstraßensystem; zugleich, da wir zum buddhistischen System gehören, befindet sich in der Mitte das Zeichen des buddhistischen Systems; so ist es von der Oberfläche her gesehen. Alle unterschiedlichen Substanzen haben ihre Existenzformen in den anderen Räumen, in den anderen Räumen haben sie äußerst reichhaltige und äußerst komplizierte Umwandlungsprozesse und Existenzformen. Dieses Bild des Falun ist der Kosmos in Miniatur; es hat in den anderen Räumen auch seine Existenzformen und Umwandlungsprozesse, deshalb sage ich, dass es eine Welt ist.

 

Wenn sich das Falun im Uhrzeigersinn dreht, kann es von selbst die Energie aus dem Kosmos aufnehmen; wenn es sich gegen den Uhrzeigersinn dreht, kann es Energie abgeben. Beim Drehen nach innen (im Uhrzeigersinn) dient es zur Selbsterlösung, beim Drehen nach außen (gegen den Uhrzeigersinn) dient es zur Erlösung anderer, das ist die Besonderheit unseres Kultivierungsweges. Mancher sagt: „Wir gehören zum buddhistischen System, aber warum gibt es noch Taiji? Gehört dieses Taiji nicht zum taoistischen System?“ Denn bei unserem Kultivierungsweg wird etwas sehr Großes praktiziert, es ist wie den ganzen Kosmos zu praktizieren. Also überlegt einmal, in diesem Kosmos gibt es zwei große Systeme, das buddhistische und das taoistische, ohne eines von beiden kann kein vollständiger Kosmos gebildet werden, es kann nicht als ein vollständiger Kosmos bezeichnet werden, deshalb haben wir hier auch Dinge des taoistischen Systems. Mancher sagt: Es gibt doch nicht nur das taoistische System, sondern auch das Christentum, den Konfuzianismus und andere Religionen. Ich sage euch: Wenn man sich beim Konfuzianismus bis zu äußerst hohen Ebenen kultiviert hat, wird es dem taoistischen System zugeordnet; und wenn man sich bei vielen Religionen im Westen bis zu hohen Ebenen kultiviert hat, werden sie dem buddhistischen System zugeordnet, sie gehören zu demselben System wie das buddhistische System. Es gibt nur diese zwei großen Systeme.

 

Warum sind dann hier bei den Taiji-Zeichen auch noch zwei mit oben Rot, unten Blau und noch zwei andere mit oben Rot und unten Schwarz? Nach unserer allgemeinen Kenntnis glauben wir, dass das Taiji aus der schwarzen und aus der weißen Substanz besteht, nämlich aus den zwei Qi Yin und Yang. Das ist eine Erkenntnis auf einer sehr niedrigen Ebene; in unterschiedlichen Räumen hat es unterschiedliche Erscheinungen. Auf der höchsten Ebene zeigt es eben diese Farben. Das Tao, das wir normalerweise meinen, besteht eben aus diesen zwei Farben oben Rot und unten Schwarz. Nennen wir ein Beispiel: Bei manchen von uns ist das Himmelsauge geöffnet, sie haben bemerkt, dass etwas mit den Augen gesehen rot ist; aber in einem nur um eine Schicht davon entfernten anderen Raum ist es jedoch grün. Das Goldene ist in dem anderen Raum jedoch violett; es gibt diesen Kontrast, also in unterschiedlichen Räumen verändern sich auch die Farben. Das Taiji mit oben Rot und unten Blau gehört zum uranfänglichen großen Tao, einschließlich der sonderbaren Kultivierungswege. Die kleinen Swastika-Zeichen an den vier Seiten sind buddhistisch, auch das in der Mitte, sie alle gehören zum buddhistischen System. Dieses Falun ist relativ farbenprächtig, wir nehmen es als Symbol für Falun Dafa.

 

Das Falun, das wir mit dem Himmelsauge sehen, hat nicht unbedingt diese Farben; die Hintergrundfarbe kann sich verändern, aber das Muster verändert sich nicht. Wenn sich das Falun dreht, das ich in deinen Unterbauch eingesetzt habe, ist es mit deinem Himmelsauge gesehen vielleicht rot, vielleicht violett, vielleicht grün und es kann auch farblos sein. Rot, Orange, Gelb, Grün, Indigoblau, Blau und Violett, seine Hintergrundfarbe verändert sich ständig, so siehst du vielleicht andere Farben, aber die Farbe sowie das Muster der Swastika-Zeichen und des Taiji werden sich nicht ändern. Wir finden die Hintergrundfarbe dieses Musters schön und so haben wir sie fixiert. Diejenigen, die Kultivierungsfähigkeiten haben, können durch diesen Raum hindurch sehr viele Dinge sehen.

 

Mancher sagt: „Dieses Swastika-Zeichen sieht so aus wie das Ding von Hitler.“ Ich sage euch, dieses Zeichen hat von sich aus keine Klassenbedeutung. Mancher sagt: „Wenn die Ecke nach dieser Seite gerichtet ist, dann ist es das Ding von Hitler.“ Es kommt jedoch nicht darauf an, es dreht sich nach beiden Seiten. In unserer menschlichen Gesellschaft war dieses Zeichen vor 2.500 Jahren allgemein bekannt, zu Shakyamunis Zeit wurde es bekannt. Seit der Zeit Hitlers vom Zweiten Weltkrieg bis heute sind erst einige Dutzend Jahre vergangen, er hat dieses Ding gestohlen und missbraucht. Doch seine Farbe ist anders als die bei uns, es ist schwarz, außerdem zeigt seine Spitze nach oben, es ist aufgerichtet, es wird aufgerichtet verwendet. So viel zu diesem Falun, wir haben nur seine oberflächliche Form erklärt.

 

Als was wird dann dieses Swastika-Zeichen in unserem buddhistischen System betrachtet? Mancher sagt, dass es Glück und Wunscherfüllung bedeute; das ist nur die Erklärung unter den alltäglichen Menschen. Ich sage euch, das Swastika-Zeichen ist das Symbol für die Ebene des Buddhas, nur diejenigen, die die Ebene des Buddhas erreichen, haben es. Die Bodhisattwas und Arhats haben es nicht, aber die großen Bodhisattwas, die vier großen Bodhisattwas haben es. Wir haben gesehen, dass diese großen Bodhisattwas schon weit über die Ebene normaler Buddhas hinausgegangen sind; sie sind sogar höher als der Tathagata. Es gibt unzählige Buddhas, die sich auf höheren Ebenen als der des Tathagatas befinden. Der Tathagata hat nur ein Swastika-Zeichen, über der Ebene des Tathagatas gibt es dann mehr Swastika-Zeichen. Wenn die Ebene doppelt so hoch ist wie die des Tathagatas, gibt es zwei Swastika-Zeichen, noch höher dann drei, vier, fünf, so viele, dass der ganze Körper davon bedeckt ist. Auf dem Kopf, auf den Schultern und an den Knien können sie erscheinen; wenn es keinen Platz mehr dafür gibt, können sie auch in der Handmitte, an der Vorderseite der Finger, in der Mitte der Fußgewölbe, an der Vorderseite der Zehen und so weiter erscheinen. Beim ständigen Erhöhen der Ebene werden es immer mehr Swastika-Zeichen; also das Swastika-Zeichen stellt die Ebene des Buddhas dar; je höher die Ebene eines Buddhas ist, desto mehr Swastika-Zeichen hat er.

 

 

Sonderbare Kultivierungswege

 

Neben den buddhistischen und den taoistischen Kultivierungswegen gibt es noch sonderbare Kultivierungswege, sie nennen sich Kultivierung der sonderbaren Schulen. Normalerweise haben alltägliche Menschen über die Kultivierungswege diese Kenntnis: Seit den alten Zeiten Chinas bis heute hielten die Menschen die buddhistischen und die taoistischen Kultivierungswege für orthodoxe Kultivierungswege und sie nannten sie auch Kultivierung der orthodoxen Schulen. Die sonderbaren Kultivierungswege wurden nie in der Öffentlichkeit bekannt, nur ganz wenige Menschen wissen von ihrer Existenz; sie sind nur in künstlerischen Werken zu finden.

 

Gibt es sonderbare Kultivierungswege? Ja. Bei meiner Kultivierung, besonders in den späteren Jahren, habe ich drei hochkultivierte Menschen von sonderbaren Kultivierungswegen getroffen, sie haben mir das Essentielle ihrer Kultivierungsschulen weitergegeben, etwas sehr Eigenartiges, sehr Gutes. Eben weil ihre Dinge sehr einzigartig sind, ist das, was herauskultiviert wird, sehr seltsam und es kann nicht von normalen Menschen verstanden werden. Außerdem sagen sie noch einen Satz: „Weder buddhistisch noch taoistisch, weder Buddha noch Tao kultivieren.“ Man hört, dass sie weder Buddha noch Tao kultivieren, so nennt man sie „Nebenschulen und linke Wege“; sie selbst nennen sich „sonderbare Kultivierungswege“. Der Name „Nebenschulen und linke Wege“ hat eine abwertende, aber keine negative Bedeutung, damit ist nicht gemeint, dass sie zum häretischen Fa gehören, dies ist sicher. Wörtlich verstanden, gibt es auch keine Bedeutung im Sinne von häretischem Fa. Von alters her werden die buddhistischen und taoistischen Kultivierungswege als Kultivierung der orthodoxen Schulen bezeichnet; als die Menschen noch keine Erkenntnisse über die sonderbaren Kultivierungswege hatten, wurden sie „Nebenschulen“ genannt, also Schulen die daneben liegen und keine orthodoxen Schulen sind. Was bedeutet dann „linke Wege“? „Links“ bedeutet ungeschickt, ungeschickte Wege. „Links“ als altchinesischer Ausdruck heißt oft ungeschickt; „Nebenschulen und linke Wege“ haben diese Bedeutung.

 

Warum gehören sie nicht zum häretischen Fa? Weil sie auch strenge Anforderungen an ihre Xinxing stellen und sich auch nach den kosmischen Eigenschaften kultivieren; sie handeln auch den kosmischen Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten nicht zuwider und tun nichts Schlechtes, deshalb können sie nicht als häretisch bezeichnet werden. Die buddhistischen und taoistischen Kultivierungsmethoden gehören zum orthodoxen Fa, nicht weil die Eigenschaften dieses unseres Kosmos ihnen entsprechen, sondern weil sie den kosmischen Eigenschaften entsprechen. Wenn die Kultivierung der sonderbaren Kultivierungswege den kosmischen Eigenschaften entspricht, dann gehören sie nicht zum häretischen Fa, sondern auch zum orthodoxen, weil die Eigenschaften des Kosmos der Maßstab sind, um gut und schlecht, Barmherzigkeit und Boshaftigkeit zu beurteilen. Sie kultivieren sich nach den kosmischen Eigenschaften, deshalb sind es auch orthodoxe Wege; nur ihre Anforderungen und Besonderheiten sind anders als die der buddhistischen und taoistischen Schulen. Sie lehren Schüler auch nicht in Massen, es wird nur in einem kleinen Kreis überliefert. Bei der Überlieferung eines taoistischen Kultivierungsweges wird eine Menge von Schülern gelehrt, aber nur einer von ihnen erhält die wahre Überlieferung; im buddhistischen System wird von der umfassenden Erlösung aller Wesen gesprochen, wer sich kultivieren kann, kultiviert sich.

 

Bei der Überlieferung der sonderbaren Kultivierungswege dürfen noch nicht einmal zwei Schüler ausgesucht werden, sondern nur einer wird in einer ziemlich langen geschichtlichen Zeit ausgewählt und erhält die Überlieferung, deshalb können ihre Dinge von alters her nicht von den alltäglichen Menschen gesehen werden. Natürlich, während der Qigong-Welle habe ich bemerkt, dass einige Menschen dieser Kultivierungsschulen auch aufgetreten sind, um ihre Kultivierungswege zu verbreiten. Bei der Verbreitung haben sie jedoch bemerkt, dass es nicht ging, weil ihre Meister ihnen überhaupt nicht erlaubten, gewisse Dinge zu verbreiten. Wenn du den Kultivierungsweg verbreiten willst, kannst du Schüler nicht mehr auswählen; die Xinxing der Menschen, die gekommen sind, befindet sich auf unterschiedlichen Ebenen. Sie kommen mit unterschiedlichen Anschauungen zum Lernen, es gibt allerlei verschiedene Menschen, deshalb kannst du bei der Verbreitung keine Schüler auswählen. Deshalb geht es nicht, die sonderbaren Kultivierungswege weit zu verbreiten; es können leicht Gefahren auftauchen, denn ihre Dinge sind sehr eigenartig.

 

Mancher denkt: „Im buddhistischen System wird Buddha kultiviert, im taoistischen System wird der wahre Mensch kultiviert, was wird dann derjenige, der sich in sonderbaren Kultivierungswegen erfolgreich kultiviert hat?“ Er wird zu einer Wandergottheit, die keinen bestimmten Weltbereich im Kosmos hat. Ihr wisst, der Tathagata-Buddha Shakyamuni hat die Saha-Welt, Amitabha hat die Sukhavati-Welt und Bhaisajyaguru hat die Majolika-Welt; alle Tathagatas und großen Buddhas haben ihre eigenen Welten. Jeder große Erleuchtete hat ein von ihm organisiertes Himmelreich, in dem viele seiner Schüler leben. Aber die sonderbaren Kultivierungswege haben keinen bestimmten kosmischen Bereich. Sie sind nur wie Wandergottheiten.

 

 

Üben des häretischen Fa

 

Was ist Üben des häretischen Fa? Es gibt folgende Formen: Es gibt solche Menschen, die speziell häretisches Fa üben; denn es gibt von alters her auch Menschen, die diese Dinge weitergeben. Warum gibt er diese Dinge weiter? Weil er nach Ruhm, Vorteilen und Reichtum der alltäglichen Menschen trachtet; darauf legt er Wert. Natürlich ist seine Xinxing nicht hoch und er kann keine Kultivierungsenergie bekommen. Was wird er denn bekommen? Karma. Wenn das Karma eines Menschen groß ist, wird dadurch auch eine Art Energie entstehen. Aber er hat keine Ebene, er kann sich nicht mit den Praktizierenden vergleichen, doch im Vergleich zu den alltäglichen Menschen kann er die alltäglichen Menschen beeinflussen. Denn dieses Ding ist auch eine Verkörperung von Energie; wenn seine Dichte sehr groß ist, kann es auch die Kultivierungsfähigkeiten des menschlichen Körpers verstärken, es kann auch diese Wirkung haben, deshalb gibt es von alters her auch manche, die diese Dinge weitergeben. Er sagt: „Ich tue Schlechtes, beschimpfe andere, dann kann meine Kultivierungsenergie schon wachsen.“ Bei ihm wächst keine Kultivierungsenergie, in Wirklichkeit hat er die Dichte dieser schwarzen Substanz verstärkt, denn durch seine schlechten Taten kann er die schwarze Substanz – Karma – bekommen. Deshalb können die paar kleinen Fähigkeiten, die sein Körper an sich hat, durch dieses Karma verstärkt werden und bei ihm können auch ein paar kleine Fähigkeiten entstehen, aber er kann damit nichts Großes machen. Diese Menschen meinen, dass die Kultivierungsenergie auch wachsen könne, indem sie Schlechtes tun, so sagen sie.

 

Mancher sagt so etwas wie: „Während der Tao um einen Fuß steigt, steigt der Dämon um zehn Fuß.“ Das ist ein häretischer Spruch unter den alltäglichen Menschen. Die Dämonen können niemals höher sein als die Taos. Es ist so, dass der Kosmos, den die Menschheit kennt, nur ein kleiner Kosmos unter den unzähligen Kosmen ist; wir nennen ihn abgekürzt Kosmos. Jedes Mal, nachdem dieser unser Kosmos eine sehr lange Periode durchlaufen hatte, ergab sich eine große kosmische Katastrophe. Diese Katastrophe konnte alles im Kosmos, einschließlich der Gestirne vernichten, alle Lebewesen im Kosmos konnten vernichtet werden. Die Bewegungen des Kosmos sind auch gesetzmäßig, in unserem diesmaligen Kosmos ist die Menschheit nicht das Einzige, das schlecht geworden ist, viele Wesen haben schon eine bestimmte Situation gesehen; zurzeit hat schon längst eine große Explosion in diesem kosmischen Raum stattgefunden. Jetzt können die Astronomen dies nicht sehen, weil das, was wir heute mit dem größten Teleskop beobachten, nur Geschehnisse von vor 150.000 Lichtjahren sind. Wenn man die derzeitigen Veränderungen der Himmelskörper sehen will, kann man sie erst nach 150.000 Lichtjahren sehen, das ist eine sehr lange Zeit.

 

Zurzeit hat der gesamte Kosmos eine sehr große Veränderung erfahren; jedes Mal, wenn diese Veränderung stattfand, wurden alle Wesen im gesamten Kosmos vernichtet; sie befanden sich völlig in einem Zustand der Vernichtung. Jedes Mal, wenn diese Situation auftrat, wurden die Eigenschaften, die vorher im Kosmos existierten, und die Materie darin vollständig weggesprengt; normalerweise starben alle bei der Explosion, aber jedes Mal wurde nicht alles restlos weggesprengt. Wenn der neue Kosmos von den äußerst hohen Erleuchteten von Neuem aufgebaut wurde, gab es darin jedoch einige, die nicht durch die Explosion getötet wurden. All die großen Erleuchteten bauten den Kosmos nach ihren eigenen Eigenschaften und ihren eigenen Maßstäben auf, deshalb unterschieden sich die Eigenschaften von denen des Kosmos der vorherigen Periode.

 

Diejenigen, die nicht durch die Explosion getötet wurden, handeln dann nach den vorhergehenden Eigenschaften und Grundsätzen in diesem Kosmos. Der neu aufgebaute Kosmos richtet sich nach den neuen kosmischen Eigenschaften und Grundsätzen. Deshalb werden diejenigen, die nicht durch die Explosion getötet wurden, zu Dämonen, die die kosmischen Grundsätze stören. Jedoch sind sie auch nicht so schlecht, sie handeln einfach nur nach den Eigenschaften des Kosmos aus dem vorherigen Zyklus, das sind die sogenannten himmlischen Dämonen. Aber sie sind keine Bedrohung für die alltäglichen Menschen und schaden den Menschen überhaupt nicht, sie handeln nur nach ihren Grundsätzen. Früher durften die alltäglichen Menschen dies nicht wissen, ich sage, es gibt einfach zahlreiche Buddhas, deren Ebenen viel höher sind als die des Tathagatas, was sind schon jene Dämonen? Sie sind im Vergleich zu ihnen sehr klein. Altern, Kranksein und Sterben sind auch eine Art Dämon, aber sie sind auch entstanden, um die Eigenschaften des Kosmos zu bewahren.

 

Im Buddhismus wird von der Sechs-Wege-Reinkarnation gesprochen, darin wird die Frage des Weges der Asuras[50] angesprochen, in Wirklichkeit sind es Lebewesen aus unterschiedlichen Räumen, aber sie besitzen keine menschliche Natur. Von den großen Erleuchteten aus gesehen, sind sie sehr niedrig und besonders unfähig, in den Augen der alltäglichen Menschen sind sie jedoch sehr schrecklich. Sie haben eine gewisse Energie, sie betrachten die alltäglichen Menschen als Tiere, deshalb fressen sie gerne Menschen. In diesen Jahren kommen sie auch heraus, um ihren Weg zu verbreiten. Was für Gestalten sind sie denn? Können sie so aussehen wie Menschen? Sehr schrecklich. Wenn man ihre Dinge gelernt hat, muss man zu ihnen kommen und einer von ihnen werden. Mancher hat beim Üben des Qigong keine richtigen Gedanken; wenn deine Gedanken ihren Gedanken entsprechen, dann kommen sie und lehren dich. Ein Orthodoxes besiegt hundert Häretische; wenn du nicht danach trachtest, wagt niemand, dich anzutasten. Wenn du häretische Gedanken hast und nach schlechten Dingen trachtest, dann kommen sie, um dir zu helfen, dann gerätst du bei der Kultivierung auf einen dämonischen Weg; dieses Problem kann auftauchen.

 

Es gibt noch einen anderen Fall, der „unbewusst häretisches Fa üben“ heißt. Was bedeutet „unbewusst häretisches Fa üben“? Das heißt, dass man häretisches Fa übt, ohne es zu wissen. Dies kommt häufig vor, einfach zu häufig. Wie ich dieser Tage schon sagte, haben viele beim Üben keine richtigen Gedanken; du siehst, dass er die Pfahlstellung übt und seine Hände und Füße vor Müdigkeit zittern. Aber sein Kopf bleibt nicht untätig, er denkt: „Die Preise werden steigen, ich muss einkaufen gehen, nach den Übungen gehe ich gleich einkaufen, nachher wird alles teurer.“ Mancher denkt: „An meinem Arbeitsplatz werden gerade die Wohnungen verteilt, kann ich eine Wohnung bekommen? Der dafür Zuständige ist mir nicht wohlgesinnt.“ Je mehr er daran denkt, desto mehr ärgert er sich: „Er wird mir bestimmt keine Wohnung zuteilen, ich muss mit ihm kämpfen, so und dann so“, allerlei Gedanken hat er. Wie ich gesagt habe, quatscht er von den Sachen seines Zuhauses bis hin zu den großen staatlichen Angelegenheiten und bei den ärgerlichen Dingen wird er immer ärgerlicher.

 

Beim Praktizieren muss man auf De achten. Bei unserem Praktizieren, selbst wenn du nicht an Gutes denkst, sollst du auch nicht an Schlechtes denken, am besten an gar nichts denken. Denn beim Praktizieren auf niedrigen Ebenen müssen einige Fundamente gelegt werden und diese Fundamente spielen jedoch eine sehr entscheidende Rolle, denn die Gedankenaktivitäten eines Menschen haben gewisse Wirkungen. Überleg einmal, was in deine Kultivierungsenergie eingemischt wird; kann das gut sein, was du durch das Üben bekommen hast? Kann es nicht sein, dass es ganz schwarz ist? Wie viele Menschen gibt es, die nicht mit solchen Gedanken Qigong üben? Warum können deine Krankheiten trotz deines langen Übens nicht beseitigt werden? Auf dem Übungsplatz denken manche zwar nicht an jene schlechte Dinge, aber sie haben beim Üben immer die Absicht, nach Kultivierungsfähigkeiten zu trachten, nach diesem und jenem zu trachten, sie haben alle möglichen Gesinnungen und verschiedene starke Begierden. In Wirklichkeit üben sie schon unbewusst häretisches Fa. Wenn du ihm sagst, dass er häretisches Fa übt, ist er schon verärgert: „Mir wurde das von jenem großen Qigong-Meister beigebracht.“ Aber jener große Qigong-Meister hat von dir gefordert, auf De zu achten, hast du darauf geachtet? Beim Üben hast du immer schlechte Gedanken hineingemischt; was denkst du, kannst du dann etwas Gutes durch dein Üben bekommen? Das ist nämlich das Problem. Das gehört zum unbewussten Üben des häretischen Fa und kommt sehr häufig vor.

 

 

Die Doppelkultivierung von Mann und Frau

 

Im Kultivierungskreis gibt es eine Kultivierungsmethode, die „Doppelkultivierung von Mann und Frau“ heißt. Ihr habt vielleicht bei den Kultivierungsmethoden des tibetischen Tantrismus geschnitzte Buddha-Statuen oder Bilder gesehen, bei denen ein Mann während des Kultivierens eine Frau in den Armen hält. Der Mann zeigt sich manchmal als ein Buddha, der eine splitternackte Frau in den Armen hält. Er kann auch das verwandelte Aussehen eines Buddhas haben, eine Vajra-Figur mit einem Ochsenkopf und / oder einem Pferdegesicht, er hält eine Frau in den Armen, die auch splitternackt ist. Warum ist das so? Wir erklären euch zuerst eine Frage. Auf unserer Erde wird nicht nur China vom Konfuzianismus beeinflusst, in der gesamten Menschheit, in alten Zeiten vor einigen Jahrhunderten waren die moralischen Anschauungen der Menschheit sehr ähnlich. Deshalb stammte diese Kultivierungsmethode in Wirklichkeit nicht von dieser Erde, sie ist von anderen Gestirnen gekommen, aber man kann sich tatsächlich mit dieser Methode kultivieren. Als diese Kultivierungsmethode damals in China eingeführt wurde, konnte sie von den Chinesen nicht akzeptiert werden, gerade weil sie die Doppelkultivierung von Mann und Frau und einige Dinge des geheimen Praktizierens hatte. Deshalb wurde sie unter der Huichang-Herrschaft in der Tang-Dynastie vom Kaiser des Han-Gebietes abgeschafft. Es war nicht erlaubt, sie im Han-Gebiet zu verbreiten, damals wurde sie Tang-Tantrismus genannt. Aber in Tibet ist sie unter der dortigen besonderen Umgebung, in jenem besonderen Gebiet, überliefert worden. Warum kultiviert man sich auf diese Weise? Der Zweck der Doppelkultivierung von Mann und Frau ist, Yin zu sammeln, um Yang zu ergänzen oder Yang zu sammeln, um Yin zu ergänzen, sie ergänzen sich und kultivieren sich gegenseitig, damit sich Yin und Yang ausgleichen.

 

Ihr wisst, sowohl im buddhistischen als auch im taoistischen System, vor allem bei der taoistischen Yin-Yang-Lehre wird darüber geredet, dass der menschliche Körper selbst Yin und Yang hat. Weil der menschliche Körper Yin und Yang hat, können in ihm verschiedene Kultivierungsfähigkeiten, Urkind, Kindchen, Fashen und andere Lebewesen herauskultiviert werden. Weil Yin und Yang existieren, können sehr viele Lebewesen herauskultiviert werden. Das gilt sowohl für den männlichen als auch für den weiblichen Körper. Auf dem Feld, also auf dem Elixierfeld, können sie entstehen, diese Aussage macht viel Sinn. Im taoistischen System wird normalerweise der Oberkörper als Yang und der Unterkörper als Yin betrachtet; manche betrachten den Rücken als Yang und die Vorderseite des Körpers als Yin; andere wiederum betrachten die linke Seite des menschlichen Körpers als Yang und die rechte Seite als Yin. Bei uns in China gibt es eine Redewendung: „Links männlich, rechts weiblich.“ Sie stammt auch daher und macht viel Sinn. Weil der menschliche Körper selbst Yin und Yang hat, kann der Körper unter der wechselseitigen Wirkung von Yin und Yang selbst schon einen Ausgleich zwischen Yin und Yang erreichen und dadurch können sehr viele Lebewesen erzeugt werden.

 

Dadurch wird eines erklärt: Wir können uns auch ohne die Doppelkultivierungsmethode von Mann und Frau anzuwenden zu sehr hohen Ebenen kultivieren. Wenn einer die Doppelkultivierungsmethode von Mann und Frau anwendet und sich nicht gut beherrschen kann, wird er auf einen dämonischen Weg geraten, dann wird es zum Häretischen. Wenn jemand im Tantrismus auf sehr hohen Ebenen die Doppelkultivierung von Mann und Frau anwenden will, muss sich dieser Mönch, dieser Lama schon zu sehr hohen Ebenen kultiviert haben. Erst dann wird er von seinem Meister angeleitet, um sich auf diese Weise zu kultivieren. Weil seine Xinxing sehr hoch ist, kann er sich gut beherrschen und wird nicht ins Häretische geraten. Aber einer mit einer sehr niedrigen Xinxing darf diese Methode absolut nicht anwenden. Wenn er sie anwendet, wird er ins Häretische geraten und das mit Sicherheit. Weil seine Xinxing begrenzt ist, seine Begierden und seine erotische Lust auf der Ebene der alltäglichen Menschen nicht beseitigt sind und der Maßstab seiner Xinxing nur so hoch ist, wird er garantiert ins Häretische geraten, sobald er diese Methode anwendet. Deshalb sagen wir, wenn jemand sie beliebig auf niedrigen Ebenen verbreitet, bedeutet das, häretisches Fa zu verbreiten.

 

In diesen Jahren gibt es auch nicht wenige Qigong-Meister, die die Doppelkultivierung von Mann und Frau verbreiten. Was ist daran aber merkwürdig? Auch im taoistischen System ist die Doppelkultivierungsmethode von Mann und Frau aufgetaucht und außerdem ist sie nicht jetzt aufgetaucht, sondern schon zur Zeit der Tang-Dynastie. Wie konnte die Doppelkultivierung von Mann und Frau im taoistischen System auftauchen? Nach der Taiji-Theorie des taoistischen Systems ist der Körper ein kleiner Kosmos, der selbst Yin und Yang hat. Die wahren orthodoxen großen Fa sind alle über eine sehr lange Zeit überliefert worden, sie beliebig zu ändern oder irgendetwas beliebig hineinzumischen, wird die Dinge jener Kultivierungsschule durcheinanderbringen, sodass das Ziel der Kultivierung, zur Vollendung zu kommen, nicht erreicht werden kann. Wenn jener Kultivierungsweg also nichts von der Doppelkultivierung von Mann und Frau hat, soll sie keinesfalls angewandt werden, sonst wird man auf Abwege geraten und Probleme bekommen. Vor allem in dieser unserer Falun Dafa-Kultivierungsschule gibt es keine Doppelkultivierung von Mann und Frau, wir reden auch nicht davon. Das ist unsere Ansicht zu dieser Frage.

 

 

Die Doppelkultivierung von Körper und Geist

 

Die Frage der Doppelkultivierung von Körper und Geist habe ich euch schon ausführlich erklärt. Die Doppelkultivierung von Körper und Geist bedeutet, neben der Kultivierung der Xinxing wird gleichzeitig der Körper kultiviert, das heißt, den Benti zu verändern. Wenn die Zellen des Menschen im Veränderungsprozess allmählich durch die hochenergetischen Substanzen ersetzt werden, wird das Altern verlangsamt. Der Körper sieht so aus, als ob er wieder jung wäre, er wird allmählich verjüngt und umgewandelt. Wenn der Körper dieses Menschen zum Schluss vollständig durch die hochenergetischen Substanzen ersetzt ist, dann ist er schon ganz in einen anderen materiellen Körper umgewandelt worden. Wie ich schon erklärt habe, ist jener Körper bereits aus den Fünf-Elementen herausgekommen, er befindet sich nicht mehr in den Fünf-Elementen und so ist sein Körper ein unvergänglicher Körper geworden.

 

Im Tempel wird nur die Xinxing kultiviert, deshalb wird nicht von Handtechniken und der Kultivierung des Körpers gesprochen, sie sprechen vom Nirwana. Bei den von Shakyamuni überlieferten Methoden wird eben vom Nirwana gesprochen; in Wirklichkeit hatte Shakyamuni selbst hohes und tiefgreifendes großes Fa, mit dem sein Benti vollständig in hochenergetische Substanzen umgewandelt und mitgenommen werden konnte. Um diesen Kultivierungsweg zu hinterlassen, ging er selbst ins Nirwana. Warum hat er auf diese Weise gelehrt? Er wollte eben, dass die Menschen so weit wie möglich auf Eigensinn verzichteten, auf alles und zum Schluss sogar auf den Körper, keinerlei Eigensinn mehr. Damit die Menschen dies so weit wie möglich erreichen konnten, ging er den Weg des Nirwanas, deshalb gingen die Mönche aller Zeitalter auch den Weg des Nirwanas. Nirwana bedeutet, ein Mönch ist gestorben, er hat seinen fleischlichen Körper abgeschüttelt und sein Urgeist ist mit der Kultivierungsenergie nach oben gestiegen.

 

Im taoistischen System liegt der Schwerpunkt auf der Kultivierung des Körpers, denn er wählt Schüler aus und redet nicht über die umfassende Erlösung aller Wesen; vor ihm stehen sehr gute Menschen; deshalb erklärt er die Techniken und er erklärt, wie man den Körper kultivieren soll. Aber bei diesen speziellen Kultivierungsmethoden des buddhistischen Systems, besonders bei den Kultivierungsmethoden des Buddhismus, kann nicht von so etwas geredet werden. Das gilt jedoch nicht für alle, bei vielen hohen und tiefgreifenden buddhistischen großen Fa wird auch davon gesprochen, bei dieser unserer Kultivierungsschule sprechen wir auch davon. Bei unserem Falun Dafa sind sowohl der Benti als auch das Urkind erforderlich, doch sind beide verschieden. Das Urkind ist auch eine Art Körper, der aus hochenergetischen Substanzen zusammengesetzt ist, jedoch kann er nicht nach Belieben in diesem unserem Raum erscheinen; und wenn man die Gestalt eines alltäglichen Menschen in diesem Raum für eine lange Zeit behalten will, muss man den Benti haben. Nachdem dieser Benti umgewandelt wurde, bleibt die Reihenfolge der Anordnung seiner Moleküle unverändert, obwohl seine Zellen schon durch die hochenergetischen Substanzen ersetzt worden sind, deshalb sieht er fast so aus wie der Körper eines normalen Menschen. Aber es gibt doch Unterschiede, nämlich dieser Körper kann in die anderen Räume eintreten.

 

Bei den Doppelkultivierungswegen von Körper und Geist sieht einer sehr jung aus, er sieht viel jünger aus als er tatsächlich ist. Dieser Tage hat mich jemand gefragt: Lehrer, kannst du raten, wie alt ich bin? Tatsächlich war sie fast siebzig, aber sie sah nur aus wie eine etwas über 40-Jährige. Keine Falten, das Gesicht glatt, weiß und rosarot, wer kann glauben, dass sie fast siebzig war? Bei unseren Falun Dafa-Praktizierenden kann so etwas auftauchen. Sagen wir zum Scherz: Die Mädchen benutzen gerne Make-up und möchten, dass ihre Haut heller und schöner wird. Ich sage, praktiziere wirklich den Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist und dies wird schon auf eine natürliche Weise erreicht, du brauchst garantiert nicht zur Kosmetikerin zu gehen. Dazu nennen wir kein weiteres Beispiel mehr. Früher gab es in allen Berufen relativ viele ältere Leute und so hielten mich die anderen für einen jungen Mann. Nun ist es besser geworden, in allen Berufen gibt es jetzt relativ viele junge Leute. Eigentlich bin ich auch nicht mehr jung, ich gehe auf die Fünfzig zu, ich bin jetzt schon 43 Jahre alt.

 

 

Fashen[51]

 

Warum gibt es an den Buddha-Statuen ein Feld? Viele können das nicht erklären, manche sagen: „An den Buddha-Statuen gibt es ein Feld, weil die Mönche vor den Buddha-Statuen Sutren rezitiert haben und so ist es entstanden“, das heißt, dass das Feld durch das Kultivieren der Mönche vor ihnen entstanden ist. Ganz gleich, ob sich ein Mönch oder irgendein anderer kultiviert, diese Art Energie ist aber streuend und hat keine bestimmte Richtung; und so sollte es auch ein gleichmäßiges Feld auf dem Boden, an der Decke und an den Wänden im ganzen Raum geben. Warum ist das Feld ausgerechnet an den Buddha-Statuen so stark? Besonders an den Buddha-Statuen, die tief in den Bergen, in irgendeiner Berghöhle oder in Fels gehauen sind, existiert normalerweise ein Feld. Warum wird ein solches Feld entstehen? Es hat diese und jene Erklärungen gegeben, die aber nie ganz überzeugend waren. In Wirklichkeit gibt es an den Buddha-Statuen eben jenes Feld, weil es an den Buddha-Statuen einen Fashen eines Erleuchteten gibt. Der Fashen jenes Erleuchteten ist da, deshalb haben die Buddha-Statuen Energie.

 

Ganz gleich, ob Shakyamuni oder Bodhisattwa Avalokitesvara, wenn es diese Menschen in der Geschichte tatsächlich gegeben hat, überlegt einmal, ob sie auch Praktizierende waren, als sie sich kultivierten? Nachdem ein Mensch sich zu einer ziemlich hohen Ebene über das weltliche Fa hinaus kultiviert hat, werden Fashen entstehen. Fashen entstehen aus dem Elixierfeld des Menschen und setzen sich aus Fa und Kultivierungsenergie zusammen, ihre Körper zeigen sich in den anderen Räumen. Fashen besitzen die gewaltigen Kräfte der jeweiligen Person, aber das Bewusstsein und die Gedanken eines Fashen werden vom Hauptkörper kontrolliert. Doch der Fashen selbst ist wiederum ein vollständiges, unabhängiges, wirkliches und individuelles Wesen, deshalb kann er wiederum alles selbstständig erledigen. Was der Fashen tut, ist dasselbe, was das Hauptbewusstsein des Menschen tun will; es ist ein und dasselbe. Der Mensch selbst macht eine Sache so; wenn der Fashen sie macht, wird er sie genauso machen, das ist der Fashen, über den wir reden. Wenn ich etwas tun will, zum Beispiel die Körper für die sich wirklich kultivierenden Schüler in Ordnung zu bringen, wird all dies von meinem Fashen erledigt. Denn der Fashen hat nicht den Körper eines alltäglichen Menschen, er verkörpert sich in den anderen Räumen. Jenes Lebewesen bleibt auch nicht unverändert, er kann sich vergrößern und verkleinern. Manchmal wird er sehr groß, sodass der ganze Kopf des Fashen nicht gesehen werden kann; manchmal wird er sehr klein, sogar kleiner als eine Zelle.

 

 

Licht-Öffnen

 

Eine in der Fabrik hergestellte Buddha-Statue ist nur ein Kunstgegenstand. Licht-Öffnen bedeutet, dass ein Fashen eines Buddhas zu der Buddha-Statue herbeigebeten wird, dann werden der Buddha-Statue als einer sichtbaren Verkörperung unter den alltäglichen Menschen Gaben dargebracht und sie wird angebetet. Wenn ein Praktizierender solch ein ehrfürchtiges Herz hat, wird der Fashen auf der Buddha-Statue ihm bei seiner Kultivierung als Wächter dienen, auf ihn aufpassen und ihn beschützen, das ist der wahre Zweck des Licht-Öffnens. Nur wenn aufrichtige Gedanken bei einer offiziellen Licht-Öffnen-Zeremonie ausgesendet werden, kann dies erfolgen; oder es kann von den großen Erleuchteten auf sehr hohen Ebenen oder von einem sich auf sehr hohen Ebenen kultivierenden Menschen, der diese Kraft besitzt, getan werden.

 

Im Tempel wird gesagt, dass das Licht-Öffnen für die Buddha-Statuen gemacht werden muss; und wenn bei einer Buddha-Statue kein Licht-Öffnen gemacht wurde, sagt man, dass diese keine Wirkung habe. Zu den jetzigen Mönchen im Tempel: Die wahren großen Meister sind alle schon nicht mehr auf der Welt. Nach der Kulturrevolution sind manche kleine Mönche, die keine wahre Überlieferung erhalten haben, Äbte der Tempel geworden und viele Dinge sind bei der Überlieferung verloren gegangen. Wenn man ihn fragt, welchem Zweck das Licht-Öffnen dient, sagt er: „Nach dem Licht-Öffnen haben die Buddha-Statuen Wirkung.“ Wie es genau wirkt, kann er aber nicht erklären. Deshalb führt er eigentlich nur die Zeremonie durch, wobei er ein kleines Sutra in eine Buddha-Statue hineinlegt und mit Papier zuklebt, danach rezitiert er Sutren vor ihr, dann sagt er, das sei schon das Licht-Öffnen gewesen. Aber kann das Licht wirklich geöffnet werden? Das hängt also davon ab, wie er die Sutren rezitiert. Shakyamuni redete von aufrichtigen Gedanken, man muss mit absolut konzentrierter Aufmerksamkeit die Sutren rezitieren, damit die Welt der Kultivierungsschule, die er kultiviert, wirklich erschüttert wird, erst dann kann ein Erleuchteter herbeigebeten werden. Ein Fashen dieses Erleuchteten kommt zu der Statue, erst dann kann das Ziel des Licht-Öffnens erreicht werden.

 

Mancher Mönch rezitiert Sutren, denkt dabei aber im Herzen: „Wie viel Geld kann ich nach dem Licht-Öffnen bekommen?“ Oder beim Rezitieren denkt er: „Jener Mensch ist so schlecht zu mir.“ Auch bei ihm gibt es Intrigen und Kämpfe. Jetzt ist die End-Fa-Zeit und es geht nicht, sich so etwas nicht einzugestehen. Hier wollen wir den Buddhismus nicht kritisieren, in der End-Fa-Zeit ist es in manchen Tempeln wirklich nicht rein. Wenn er an solche Dinge denkt und so einen schlechten Gedanken aussendet, könnte dann jener Erleuchtete kommen? Der Zweck des Licht-Öffnens kann so überhaupt nicht erfüllt werden. Aber das ist nicht absolut so, es gibt auch einzelne gute buddhistische Tempel und taoistische Klöster.

 

In einer Stadt habe ich einen Mönch gesehen, dessen Hände pechschwarz waren. Er steckte ein Sutra in eine Buddha-Statue und klebte es ganz grob zu, dann murmelte er etwas und das soll schon als Licht-Öffnen gelten. Dann nahm er wieder eine Buddha-Statue und murmelte wieder etwas, für das Licht-Öffnen verlangte er jeweils 40 Yuan. Jetzt betrachten die Mönche dies auch als eine Ware und bereichern sich durch das Licht-Öffnen für die Buddha-Statuen. Ich sah, dass das Licht gar nicht geöffnet war; das Licht konnte überhaupt nicht geöffnet werden, jetzt erlauben sich die Mönche sogar so etwas zu machen. Was habe ich noch gesehen? In einem Tempel gab es einen Menschen, der ein Laienbruder zu sein schien; er sagte, dass er Licht für die Buddha-Statue öffnen würde. Er hielt einen Spiegel gegen die Sonne und blendete die Buddha-Statue mit dem Sonnenlicht, dann sagte er, dass das Licht geöffnet sei. Zu so einem lächerlichen Zustand ist es schon gekommen! Heute hat sich der Buddhismus bis zu dieser Stufe entwickelt, das kommt sogar sehr häufig vor.

 

In Nanjing wurde eine große Buddha-Statue aus Bronze hergestellt, die auf der Insel Lantau in Hongkong aufgestellt wurde, eine sehr große Buddha-Statue. Aus der ganzen Welt sind viele Mönche gekommen, um das Licht für diese Buddha-Statue zu öffnen. Einer von ihnen hielt einen Spiegel gegen die Sonne und blendete das Gesicht der Buddha-Statue mit dem Sonnenlicht, dann sagte er, dass das Licht geöffnet sei. Auf einer solch erhabenen Feier und in solch einer ernsten Situation wurde so etwas gemacht, ich finde das wirklich sehr traurig! Es ist kein Wunder, dass Shakyamuni sagte: „In der End-Fa-Zeit ist es für die Mönche schwer, sich selbst zu erlösen und es ist noch schwieriger, dass sie andere erlösen.“ Außerdem haben viele Mönche die Sutren aus eigener Sicht interpretiert, so etwas wie die heiligen Schriften der Göttin-Königsmutter haben schon ihren Weg in die Tempel gefunden; Dinge, die nicht zu den buddhistischen klassischen Werken gehören, finden auch den Weg in die Tempel, wodurch überall Chaos ausgelöst wird, jetzt ist alles ganz durcheinander. Natürlich gibt es noch Mönche, die sich wirklich kultivieren und diese sind sehr gut. In Wirklichkeit bedeutet das Licht-Öffnen, dass der Fashen eines Erleuchteten zur Buddha-Statue herbeigebeten wird und dort bleibt, dann wird das Licht geöffnet.

 

Wenn das Licht für eine Buddha-Statue nicht geöffnet werden kann, darf sie also nicht angebetet werden, sonst wird es sehr ernsthafte Folgen haben. Welche ernsthaften Folgen? Heute haben die Menschen, die sich mit der Wissenschaft des menschlichen Körpers beschäftigen, entdeckt, dass die Gedanken eines Menschen, das Denken des menschlichen Gehirns, eine Art Substanz erzeugen kann. Auf sehr hohen Ebenen sehen wir, dass es wirklich eine Art Substanz ist; aber diese Substanz zeigt sich nicht in Form von elektrischen Gehirnwellen, wie wir jetzt bei der Forschung entdeckt haben, sondern in Form eines vollständigen Gehirns. Eine gehirnförmige Substanz, die ein alltäglicher Mensch im Alltag beim Denken aussendet, löst sich kurz nach dem Aussenden auf, weil sie keine Energie hat; aber die Energie eines Praktizierenden wird viel länger beibehalten. Es ist nicht so, dass eine Buddha-Statue schon Gedanken hat, nachdem sie in der Fabrik hergestellt wurde. Nein, sie hat keine. Für manche ist kein Licht-Öffnen durchgeführt worden, auch im Tempel wurde das Ziel des Licht-Öffnens nicht erreicht. Wenn ein falscher Qigong-Meister oder irgendjemand aus häretischen Schulen das Licht-Öffnen für sie durchführt, dann ist es noch gefährlicher, dann werden sich Füchse oder gelbe Wiesel anheften.

 

Es ist sehr gefährlich, eine Buddha-Statue anzubeten, für die kein Licht geöffnet wurde. Inwiefern ist das gefährlich? Ich habe gesagt, dass sich die Menschheit bis zum heutigen Zustand entwickelt hat, bei dem alles verdirbt, die ganze Gesellschaft und alles im gesamten Kosmos verdirbt, eines nach dem anderen; alles unter den alltäglichen Menschen hat man selbst verursacht. Es ist sogar sehr schwer, ein orthodoxes Fa zu finden und einen orthodoxen Weg zu gehen, auch wenn man es will; es wird von allen Seiten her gestört. Man will Buddha um Hilfe bitten, aber wer ist Buddha? Es ist sogar schwer, wenn man bitten will. Wenn ihr das nicht glaubt, sage ich euch Folgendes: Sobald jemand als erster eine Buddha-Statue anbetet, für die kein Licht geöffnet worden ist, wird es sehr schlimm. Wie viele Menschen gibt es heutzutage, die Buddha anbeten und im Herzen daran denken, die richtige Frucht zu erhalten? Es gibt viel zu wenige solcher Menschen. Was bezwecken die meisten, die den Buddha anbeten? Unheil zu beseitigen, Schwierigkeiten zu lösen und sich zu bereichern, nach so etwas trachten sie. Steht so etwas in den klassischen Werken des Buddhismus? So etwas steht dort überhaupt nicht drin.

 

Wenn sich einer beim Anbeten Geld wünscht und zu der Buddha-Statue – entweder zu der Statue der Bodhisattwa Avalokitesvara oder zu der Statue des Tathagata-Buddhas  – betet und sagt: „Hilf mir bitte reich zu werden.“ Also gut, ein vollständiger Gedanke ist dadurch entstanden. Er hat ihn zu der Buddha-Statue ausgesendet, deshalb geht der Gedanke sofort zu dieser Buddha-Statue. In den anderen Räumen kann sich ein Objekt vergrößern und verkleinern; wenn der Gedanke zu diesem Objekt gekommen ist, bekommt diese Buddha-Statue ein Gehirn und Gedanken, aber sie hat keinen Körper. Andere beten auch zu ihr, nach und nach wird ihr eine gewisse Energie gegeben. Besonders wenn Praktizierende sie anbeten, wird es noch gefährlicher, sie geben ihr beim Anbeten allmählich Energie, dann entsteht bei der Statue ein Körper mit Gestalt, doch dieser Körper mit Gestalt entsteht in den anderen Räumen. Nach der Entstehung befindet er sich in den anderen Räumen und kann einige Grundsätze im Kosmos erfahren, deshalb kann er für die Menschen etwas tun, sodass er auch ein bisschen Kultivierungsenergie entwickeln kann; aber er hilft Menschen mit Bedingungen und gegen Entgelt. In den anderen Räumen kann er sich ganz frei bewegen und die alltäglichen Menschen leicht steuern. Dieser Körper mit Gestalt sieht genauso aus wie die Buddha-Statue, so ist durch das Anbeten der Menschen eine falsche Bodhisattwa Avalokitesvara oder ein falscher Tathagata-Buddha entstanden, sie sehen genauso aus wie die Buddha-Statuen und haben die Gestalt des Buddhas. Die Gedanken der falschen Buddhas und der falschen Bodhisattwas sind jedoch äußerst schlecht, sie trachten nach Geld. Sie sind in den anderen Räumen entstanden und haben Gedanken bekommen, sie kennen die Grundsätze ein wenig. Sie wagen keine großen schlechten Dinge zu tun, aber kleine schlechte Dinge. Manchmal helfen sie auch den Menschen; wenn sie den Menschen nicht helfen, dann sind sie ganz häretisch und werden getötet. Wie helfen sie? Jener Mensch sagt: „Bitte, bitte, Buddha hilf mir, jemand bei mir zu Hause ist krank.“ Na gut, dir wird geholfen. Sie lassen dich in den Spendenkasten Geld werfen, sie wünschen sich Geld. Wenn du viel Geld in den Spendenkasten wirfst, dann lassen sie die Krankheiten schnell heilen. Denn sie haben eine gewisse Energie und können in den anderen Räumen einen alltäglichen Menschen steuern. Besonders wenn ein Mensch mit Kultivierungsenergie sie anbetet, wird es noch gefährlicher. Was wünscht sich ein Praktizierender? Geld. Denkt einmal nach, wozu wünscht sich ein Praktizierender Geld? Auch die Bitte um die Beseitigung des Unheils und um die Heilung der Krankheiten für die Familienangehörigen ist ein Eigensinn der Bindung an die Familienangehörigen. Das Schicksal anderer beeinflussen zu wollen, jeder hat sein eigenes Schicksal! Wenn du sie anbetest und murmelst: „Hilf mir bitte reich zu werden.“ Na gut, sie helfen dir, ihnen ist noch viel lieber, wenn du dir mehr Geld wünschst und mehr Wünsche hast, damit sie mehr von dir wegnehmen können, ein gleichwertiger Austausch. Sie haben genug Geld im Spendenkasten, das die anderen hineingeworfen haben, sie lassen es dich bekommen. Wie bekommst du es? Wenn du hinausgehst, wirst du eine Geldbörse finden oder du bekommst an deinem Arbeitsplatz eine kleine Prämie, jedenfalls denken sie sich alle möglichen Methoden aus, damit du Geld bekommst. Aber kann es sein, dass sie dir bedingungslos helfen? Ohne Verlust kein Gewinn, gib doch mal ein bisschen von deiner Kultivierungsenergie her, ihnen fehlt die Kultivierungsenergie oder sie nehmen das Elixier und Ähnliches weg, das du herauspraktiziert hast; so etwas wollen sie haben.

 

Manchmal sind diese falschen Buddhas sehr gefährlich. Viele von uns, deren Himmelsauge geöffnet ist, glauben, dass sie Buddhas gesehen haben. Manch einer sagt, heute sei eine Schar Buddhas in den Tempel gekommen und der Buddha hieße soundso und habe eine Schar hierher geführt. Er erzählt auch, wie die Schar aussah, die gestern kam und wie die Gruppe aussah, die heute kam, bald ging sie wieder weg und es kam noch eine Schar daher. Was sind sie denn? Sie gehören genau zu dieser Art. Sie sind keine wahren Buddhas, sondern falsche. Von diesen gibt es ziemlich viele.

 

Wenn so etwas im Tempel auftaucht, dann ist es noch gefährlicher. Wenn die Mönche sie anbeten, dann kümmern sie sich um die Mönche: „Betest du nicht etwa zu mir? Du betest doch ganz klar und deutlich zu mir! Na gut, willst du dich etwa nicht kultivieren? Ich kümmere mich um dich, ich sage dir, wie du dich kultivieren sollst.“ Sie arrangieren es für dich. Wohin wirst du dann gehen, wenn du dich fertig kultiviert hast? Weil sie deine Kultivierung arrangiert haben, wird dich oben keine Schule aufnehmen. Sie haben es arrangiert, deshalb wirst du ihnen in Zukunft unterstehen. Hast du dich dann nicht umsonst kultiviert? Ich sage, jetzt ist es für die Menschheit sehr schwer, wenn man durch die Kultivierung die richtige Frucht erhalten will. Solche Erscheinungen kommen sehr häufig vor. Das Buddha-Licht, das viele von uns in den berühmten Bergen oder an den großen Flüssen gesehen haben, gehört meistens zu dieser Art. Sie haben Energie und können sich sichtbar machen. Die wahren großen Erleuchteten zeigen sich nicht so leichthin.

 

Früher wurden sie irdische Buddhas oder irdische Taos genannt und es gab relativ wenige, aber heute gibt es sehr viele. Wenn sie etwas Schlechtes tun, wollen die da oben sie auch töten, aber dann fliehen sie zur Buddha-Statue. Die Grundsätze der alltäglichen Menschen werden von den großen Erleuchteten normalerweise nicht berührt; je höher die Ebene eines Erleuchteten ist, desto weniger zerstört er die Grundsätze der alltäglichen Menschen, kein bisschen davon wird berührt. Er kann die Buddha-Statue doch nicht plötzlich mit einem Blitzschlag zerschlagen, das tut er nicht, deshalb kümmert sich der Erleuchtete nicht mehr darum, wenn sie zur Buddha-Statue geflohen sind. Sie wissen, dass sie getötet werden sollen und schon flüchten sie. Also ist die Bodhisattwa Avalokitesvara, die du gesehen hast, wirklich Bodhisattwa Avalokitesvara? Ist der Buddha, den du gesehen hast, wirklich Buddha? Sehr schwer zu sagen.

 

Bei vielen von uns wird jetzt eine Frage auftauchen: „Was machen wir denn mit der Buddha-Statue bei uns zu Hause?“ Vielleicht haben viele an mich gedacht. Um den Lernenden bei der Kultivierung zu helfen, sage ich dir, dass du Folgendes tun kannst: Nimm mein Buch (weil es in den Büchern ein Foto von mir gibt) oder mein Foto und halte die Buddha-Statue in der Hand, bilde die Großlotus-Handgeste; dann bittest du, so wie wenn du mich bitten würdest, den Meister darum, Licht zu öffnen. In einer halben Minute ist das Problem gelöst. Ich sage euch, das beschränkt sich nur auf unsere Kultivierenden, es hat keine Wirkung, Licht-Öffnen für die Verwandten und Freunde durchzuführen, wir kümmern uns nur um die Kultivierenden. Mancher sagt, dass er das Bild des Lehrers bei Verwandten und Freunden lässt, um sie vor Häretischem zu schützen. Ich bin nicht dazu da, alltägliche Menschen vor Häretischem zu schützen. Das ist die größte Respektlosigkeit gegenüber dem Lehrer.

 

Hier wird über die irdischen Buddhas und irdischen Taos geredet. Es gibt noch einen Fall: In den alten Zeiten Chinas gab es viele Menschen, die sich in den tiefen Bergen und Urwäldern kultivierten. Warum gibt es heute keine mehr? In Wirklichkeit gibt es sie immer noch, nur lassen sie die alltäglichen Menschen nichts davon erfahren, sie sind überhaupt nicht weniger geworden, alle diese Menschen haben Kultivierungsfähigkeiten. Es ist nicht so, dass diese Menschen in diesen Jahren nicht mehr da sind, sondern sie sind alle noch da. Zurzeit gibt es in der Welt noch einige Tausend und in unserem Land gibt es vergleichsweise mehr. Besonders in all den berühmten Gebirgen und an den großen Flüssen gibt es sie, auch in manchen hohen Bergen. Sie haben ihre Höhle durch ihre Kultivierungsfähigkeiten verschlossen, deshalb kannst du ihre Existenz nicht sehen. Sie kultivieren sich ziemlich langsam und ihre Methoden sind ziemlich ungeschickt, sie können den Kern der Kultivierung nicht erfassen. Bei uns jedoch ist es direkt auf das Menschenherz gerichtet und wir kultivieren uns nach den höchsten kosmischen Eigenschaften, nach der Form des Kosmos, natürlich wächst die Kultivierungsenergie dann sehr schnell. Denn die Kultivierungsschulen sind pyramidenförmig aufgebaut und nur der Weg in der Mitte ist der große Weg. Bei der Kultivierung auf jenen Seitenwegen ist die Xinxing nicht unbedingt hoch, vielleicht ist die Kultivierungsenergie eines solchen Menschen bereits geöffnet, auch wenn er sich nicht hoch kultiviert hat; aber im Vergleich zu dem großen Weg der wahren Kultivierung hat er es noch sehr weit.

 

Sie geben ihren Weg auch weiter und leiten Schüler an, bei ihrer Schule kann man sich nur so hoch kultivieren und ihre Xinxing ist auch nur so hoch, deshalb kultivieren sich seine Schüler auch nur so hoch. Je seitlicher die kleinen weltlichen Wege liegen, desto mehr Regeln gibt es und desto komplizierter sind die Kultivierungsmethoden; bei der Kultivierung können sie den Kern nicht erfassen. Bei der Kultivierung wird hauptsächlich die Xinxing kultiviert, aber sie begreifen dies noch nicht, sie glauben, durch das Ertragen der Leiden könnten sie sich schon kultivieren. Deshalb haben sie nach einer sehr langen Zeit, nachdem sie sich Hunderte von Jahren, über eintausend Jahre lang kultiviert haben, nur ein bisschen Kultivierungsenergie entwickelt. In Wirklichkeit haben sie sie nicht durch das Leiden herauskultiviert, wodurch haben sie sie dann herauskultiviert? So wie bei einem Menschen, der in der Jugendzeit viel Eigensinn hat; wenn er alt ist, wird mit dem Dahinfließen der Zeit seine Zukunft aussichtslos, dann wird dieses Herz von selbst aufgegeben und weggeschliffen; so wenden diese kleinen Kultivierungswege auch diese Methode an. Wenn sie sich durch den Lotussitz, Meditationsvermögen und Ertragen von Leiden nach oben kultivieren, bemerken sie, dass ihre Kultivierungsenergie auch wachsen kann. Sie wissen jedoch nicht, dass ihr Eigensinn des alltäglichen Menschen in der langen und harten Zeit langsam abgeschliffen wurde und dass sich die Kultivierungsenergie durch das langsame Beseitigen jenes Herzens entwickelt hat.

 

Wir sind zielgerichtet, wir zielen wirklich auf jenes Herz und beseitigen jenen Eigensinn und so kultivieren wir uns sehr schnell. Ich bin an manchen Orten gewesen und habe oft solche Menschen getroffen, sie hatten sich viele Jahre kultiviert. Sie sagen auch: „Niemand kann erfahren, dass wir hier sind; in deine Sache greifen wir nicht ein und stören dich nicht.“ Diese gehören zu den relativ Guten.

 

Es gibt auch Schlechte, die Schlechten werden wir auch erledigen. Ich erzähle euch ein Beispiel. Als ich zum ersten Mal in Guizhou den Kultivierungsweg verbreitete und einen Kurs gab, kam jemand zu mir und sagte, dass mich sein Großmeister sehen wolle; sein Großmeister sei ein Herr Soundso, der sich sehr viele Jahre kultiviert habe. Ich sah, dass die negative Energie, die dieser Mensch an sich trug, sehr schlecht war; und er hatte ein wachsgelbes Gesicht. Ich sagte, ich werde mich nicht mit ihm treffen, ich habe keine Zeit. So habe ich es abgelehnt. Dann war der alte Mann sauer und begann, mich zu stören, und zwar jeden Tag. Ich will nicht mit anderen kämpfen, es ist auch nicht der Mühe wert, mit ihm zu kämpfen. Wenn er etwas Schlechtes herbeigeschafft hatte, räumte ich es weg, danach verbreitete ich mein Fa weiter.

 

Früher in der Ming-Dynastie gab es einen Tao-Kultivierenden, schon bei der Kultivierung hatte er Besessenheit an sich, eine Schlange; später hat sich dieser Mensch nicht zu Ende kultiviert und ist gestorben, die Schlange hat seinen Körper besetzt und so hat sie eine Menschengestalt herauskultiviert. Der Großmeister jenes Menschen war eben diese Menschengestalt, die jene Schlange herauskultiviert hatte. Weil er seine ursprüngliche Natur nicht änderte, verwandelte er sich wieder in eine große Schlange und störte mich. Ich sah, dass es zu weit gegangen war und so fasste ich sie mit der Hand und mit einer Art sehr starker Kultivierungsfähigkeit – die „Fähigkeit des Schmelzens“ genannt wird – habe ich ihren Unterkörper geschmolzen, zu Wasser geschmolzen, und ihr Oberkörper ist geflohen.

 

Eines Tages besuchte sein Enkelschüler die Leiterin unserer Betreuerstelle in Guizhou und sagte, dass sich sein Großmeister mit ihr treffen wolle. Die Leiterin ist mitgegangen, in der Höhle war es sehr dunkel und man konnte nichts sehen, sie sah nur einen Schatten dort sitzen, dessen Augen grünes Licht ausstrahlten. Wenn er seine Augen öffnete, wurde es in der Höhle hell; und wenn er seine Augen zumachte, war es ganz dunkel. Er sprach mit Dialekt: „Li Hongzhi wird wiederkommen, dieses Mal wird keiner von uns jene Sache wieder tun; ich hatte unrecht, Li Hongzhi ist gekommen, um Menschen zu erlösen.“ Der Enkelschüler fragte ihn: „Großmeister, steh doch auf, was ist denn mit deinen Beinen los?“ Er sagte: „Ich kann nicht mehr aufstehen, meine Beine sind verletzt.“ Er wurde gefragt, wie es zu der Verletzung kam, dann begann er von der Geschichte seiner Störung zu erzählen. Auf der Orient-Gesundheitsmesse ’93 in Peking störte er mich wieder. Weil er immer Schlechtes tat und meine Verbreitung des Dafa sabotierte, habe ich ihn vollständig vernichtet. Danach wollten alle seine älteren und jüngeren Mitschülerinnen und Mitschüler etwas unternehmen. Da habe ich ein paar Worte gesagt und dadurch waren sie erschrocken, vor lauter Angst wagte keiner mehr etwas zu machen und es wurde ihnen auch klar, was eigentlich los war. Manche von ihnen waren noch ganz alltägliche Menschen, die sich lange kultiviert haben. Das waren jetzt einige Beispiele, die ich zur Frage des Licht-Öffnens erzählt habe.

 

 

Zhuyouke

 

Was ist Zhuyouke? Im Kultivierungskreis betrachten es viele Menschen bei der Verbreitung der Kultivierungswege auch als etwas, das zur Kategorie der Kultivierung gehört und geben es weiter. In Wirklichkeit gehört es nicht zur Kategorie der Kultivierung. Es ist so etwas wie eine Überlieferung von Geheimtipps, Zauberformeln und Techniken. Die Formen, die dabei verwendet werden, sind so etwas wie magische Zeichen aufmalen, Räucherstäbchen verbrennen, Papier verbrennen oder Zauberformeln rezitieren und so weiter. Es kann heilen, die Heilmethoden sind sehr eigenartig. Wenn jemand zum Beispiel eine Eiterbeule im Gesicht hat, so nimmt er einen Pinsel, taucht ihn in Zinnober und zeichnet einen Kreis mit einem Kreuz darin auf den Boden, danach lässt er diesen Menschen in der Mitte des Kreises stehen und beginnt Zauberformeln zu rezitieren. Dann nimmt er den Pinsel, taucht ihn in Zinnober und malt Kreise in das Gesicht jenes Menschen; während er malt, rezitiert er die Zauberformeln. Er malt und malt und zum Schluss malt er einen Punkt auf die Eiterbeule, wobei die Zauberformeln auch zu Ende rezitiert sind, dann sagt er: schon fertig. Wenn du die Eiterbeule betastest, spürst du, dass sie tatsächlich kleiner geworden ist und nicht mehr wehtut; es hat gewirkt. Solche kleinen Krankheiten kann er heilen, große Krankheiten jedoch nicht. Was ist zu tun, wenn jemandem zum Beispiel der Arm wehtut? Er beginnt Zauberformeln zu rezitieren, lässt dich den Arm ausstrecken, bläst in den Hegu-Punkt[52] dieser Hand einmal Luft hinein und lässt sie aus dem Hegu-Punkt der anderen Hand hinaus, du spürst tatsächlich einen Windhauch und wenn du den Arm wieder betastest, tut er nicht mehr so weh. Zudem gibt es noch andere Methoden wie Papier verbrennen, magische Zeichen aufmalen, magische Zeichen aufkleben und so weiter, so etwas wird gemacht.

 

Bei den taoistischen kleinen weltlichen Wegen wird nicht von der Kultivierung des Körpers gesprochen, es geht nur um Wahrsagen, Fengshui betreiben, Häretisches verjagen und Krankheiten heilen. Bei diesen kleinen weltlichen Wegen wird so etwas oft verwendet. Es kann heilen, aber die von ihnen verwendeten Methoden sind nicht gut. Wir erklären hier nicht mehr, womit es heilt, aber wir Dafa-Kultivierenden sollen es nicht verwenden, weil es sehr niedrige und sehr schlechte Informationen an sich hat. In den alten Zeiten Chinas wurden die Heilmethoden in Fächer aufgeteilt: Zum Beispiel Knochenfügung, Akupunktur, Massage, Chiropraktik, Akupressur, Qigong-Therapie, Kräutertherapie und so weiter, sie wurden in viele Arten aufgeteilt. Jede Heilmethode war ein Fach, dieses Zhuyouke wurde dem 13. Fach zugeordnet, deshalb war sein vollständiger Name: Zhuyou – Dreizehntes Fach. Zhuyouke gehört nicht zur Kategorie unserer Kultivierung, es ist keine Kultivierungsenergie, die durch Kultivierung zu bekommen ist, sondern es ist eine Art Technik.

 


 

Lektion 6

 

 

Kultivierungswahnsinn

 

Im Kultivierungskreis gibt es einen Ausdruck, der heißt „Kultivierungswahnsinn“, in der breiten Bevölkerung hat das auch einen großen Einfluss ausgeübt. Vor allem haben das einige laut herumposaunt, sodass manche Menschen nicht mehr wagen, Qigong zu praktizieren. Wenn sie hören, dass man beim Praktizieren auch noch kultivierungswahnsinnig werden kann, dann wagen sie aus Angst nicht mehr zu praktizieren. Ich sage euch, in Wirklichkeit existiert der „Kultivierungswahnsinn“ überhaupt nicht.

 

Wegen ihres unaufrichtigen Herzens haben nicht wenige Menschen mancherlei Besessenheiten herbeigeführt. Ihr Hauptbewusstsein kann sich nicht beherrschen, dennoch glauben sie, das sei schon Kultivierungsenergie. Ihr Körper wird von Besessenheit gesteuert, sie sind total durchgedreht und schreien herum. Wenn andere sehen, dass das Üben von Qigong auch so aussehen kann, wagen sie aus Angst nicht mehr zu üben. Viele unter uns glauben, das sei schon Kultivierungsenergie. Wie kann so etwas Üben von Qigong sein? Das ist nur der niedrigste Zustand der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, doch das ist sehr gefährlich. Wenn du dich daran gewöhnt hast und dein Hauptbewusstsein dich einfach nicht kontrollieren kann, wird dein Körper vielleicht vom Nebenbewusstsein, den Informationen von außen oder von Besessenheit und Ähnlichem gesteuert, dann wirst du vielleicht etwas Gefährliches tun und der Kultivierungskreis wird dadurch auch sehr stark sabotiert. Das wird von dem unaufrichtigen Menschenherzen verursacht, eigensinnig zu prahlen, das ist kein „Kultivierungswahnsinn“. Wer weiß, wie manche sogenannte Qigong-Meister geworden sind, sie reden auch vom „Kultivierungswahnsinn“. In Wirklichkeit wird man beim Praktizieren nicht kultivierungswahnsinnig werden. Die meisten Menschen haben hauptsächlich durch literarische Werke davon gelesen; in Kung-Fu-Romanen und so weiter haben sie diesen Ausdruck gelesen. Wenn du das nicht glaubst, blättere einmal in den alten Büchern oder in den Büchern über Kultivierung, so etwas gibt es nicht. Wo gibt es denn „Kultivierungswahnsinn“? So etwas kann überhaupt nicht passieren.

 

Der „Kultivierungswahnsinn“, der gewöhnlich gemeint ist, zeigt sich in verschiedenen Formen. Was ich eben erklärt habe, ist auch eine Form davon. Wegen des unaufrichtigen Herzens ist die Besessenheit herbeigeführt worden oder wegen des Trachtens nach dem sogenannten Qigong-Zustand, um zu prahlen und so weiter, es gibt verschiedene Gesinnungen. Mancher trachtet direkt nach Kultivierungsfähigkeiten oder er hat falsches Qigong geübt, beim Üben hat er sich daran gewöhnt, sein Hauptbewusstsein immer zu entspannen, sodass er nichts mehr weiß und seinen Körper anderen überlässt. Er ist ganz durchgedreht, sein Körper wird vom Nebenbewusstsein oder von Informationen von außen beherrscht und so tut er etwas Ungewöhnliches. Wird ihm gesagt, dass er von einem Gebäude herunterspringen soll, dann springt er herunter; wird ihm gesagt, dass er ins Wasser springen soll, dann springt er ins Wasser. Er selbst will nicht mehr leben und überlässt seinen Körper anderen. Das gehört nicht zum „Kultivierungswahnsinn“, das gehört zum „beim Üben auf Abwege geraten“, zu Anfang entstand es dadurch, dass er es mit Absicht machte. Viele glauben, dass das Hin- und Herschwanken schon das Üben von Qigong sei. In Wirklichkeit kann das ernsthafte Folgen nach sich ziehen, wenn man wirklich in einem solchen Zustand Qigong übt. Das ist kein Üben von Qigong, das ist durch Eigensinn und Trachten der alltäglichen Menschen hervorgerufen worden.

 

Ein anderer Fall: Beim Praktizieren staut sich das Qi an irgendeiner Stelle, es erreicht den Scheitel, kann aber nicht herunterkommen, dann bekommt man Angst. Der menschliche Körper ist ein kleiner Kosmos, vor allem bei den taoistischen Kultivierungswegen, wenn das Qi die Engpässe durchdringt, werden solche Probleme auftauchen. Wenn das Qi den Engpass nicht durchdringen kann, dann kreist es an dieser Stelle. Nicht nur am Scheitel, sondern an anderen Stellen ist es auch so, aber die empfindlichste Stelle des Menschen ist der Scheitel. Wenn das Qi den Scheitel erreicht und nach unten stürzt, aber den Engpass nicht durchdringen kann, dann fühlt man sich am Kopf schwer, drückend, als ob man eine sehr dicke Mütze aus Qi aufhat und so weiter. Allerdings hat das Qi gar keine beeinflussende Wirkung und kann auch nicht dazu führen, dass man Probleme bekommt, dadurch können auch überhaupt keine Krankheiten entstehen. Manche kennen das Wahre vom Qigong nicht und geben unverantwortlich mystische Äußerungen von sich, sodass ein wirres Durcheinander verursacht wurde. Dann glauben die Menschen, dass man kultivierungswahnsinnig werden oder auf Abwege geraten kann und so weiter, wenn das Qi den Scheitel erreicht und nicht herunterkommen kann. Allein schon deswegen haben viele Menschen Angst.

 

Dass das Qi nicht vom Scheitel herunterkommen kann, ist nur ein Zustand in einer bestimmten Phase, bei manchen Leuten dauert es sehr lange, das Qi kann auch nach einem halben Jahr noch nicht herunterkommen. Wenn er aber einen wahren Qigong-Meister aufsucht und sich helfen lässt, kann das Qi schon heruntergeleitet werden. Also, wenn wir beim Praktizieren den Engpass nicht durchdringen können oder das Qi nicht herunterkommen kann, sollen wir die Ursache dafür immer bei unserer Xinxing suchen, ob wir zu lange auf jener Ebene verweilt haben und unsere Xinxing erhöhen sollten! Wenn du wirklich deine Xinxing erhöhst, wirst du sehen, dass es schon herunterkommen kann. Du achtest immer nur auf die Veränderung deiner Kultivierungsenergie und nicht auf die Veränderung deiner Xinxing, aber es wartet doch auf die Erhöhung deiner Xinxing, erst dann ist eine ganzheitliche Veränderung möglich. Es kann kein Problem entstehen, wenn sich das Qi bei einem wirklich staut; meistens ist das auf die Wirkung unserer eigenen Psyche zurückzuführen. Wenn einer dazu noch von manchen falschen Qigong-Meistern hört, dass es schieflaufen kann, wenn das Qi den Scheitel erreicht, dann bekommt er Angst. Wenn er Angst hat, kann es vielleicht wirklich zu Problemen kommen. Denn wenn du etwas befürchtest, ist das Angst. Ist das nicht Eigensinn? Wenn dein Eigensinn auftaucht, muss er nicht beseitigt werden? Je ängstlicher du bist, desto mehr ähnelt dies einer Krankheit. Dein Eigensinn muss unbedingt beseitigt werden, deshalb lässt man dich diese Lehre daraus ziehen, damit deine Angst beseitigt wird und du dich erhöhst.

 

Ein Praktizierender wird sich bei der zukünftigen Kultivierung auch nicht wohlfühlen, im Körper werden viele Arten von Kultivierungsenergie entstehen, sie sind alle etwas sehr Starkes und bewegen sich in deinem Körper hin und her, sodass du dich auf diese oder jene Weise nicht wohlfühlst. Der Grund für dein Unwohlsein liegt hauptsächlich darin, dass du immer befürchtest, dass dein Körper irgendwie krank wird. In Wirklichkeit ist im Körper schon so etwas Starkes entstanden, alles ist Kultivierungsenergie, alles sind Kultivierungsfähigkeiten und dazu gibt es noch viele Lebewesen. Wenn sie sich bewegen, wirst du das Gefühl haben, dass es am Körper juckt, schmerzt oder unangenehm ist und so weiter, die Nervenenden sind auch sehr empfindlich, verschiedene Zustände werden auftauchen. Solange dein Körper noch nicht durch die hochenergetischen Substanzen umgewandelt worden ist, wirst du immer solche Empfindungen haben, eigentlich ist das eine gute Sache. Du bist ein Kultivierender, wenn du dich aber immer für einen alltäglichen Menschen hältst und meinst, dass du Krankheiten hast, wie kannst du dich dann noch kultivieren? Wenn die Schwierigkeiten während unseres Praktizierens kommen und du dich aber immer noch für einen alltäglichen Menschen hältst, so sage ich, dass deine Xinxing in diesem Moment schon auf die Ebene der alltäglichen Menschen gefallen ist. Zumindest bei dieser Frage bist du auf die Ebene der alltäglichen Menschen gefallen.

 

Als wahre Praktizierende sollen wir diese Sache auf sehr hohen Ebenen betrachten und nicht mit den Ansichten alltäglicher Menschen. Wenn du dich für krank hältst, kann das wohl schon zur Erkrankung führen. Denn sobald du glaubst, dass du krank bist, schon ist deine Xinxing nur so hoch wie die der alltäglichen Menschen. Bei einem Praktizierenden oder bei einem wahren Kultivierenden, vor allem in diesem Zustand, kann es zu keiner Erkrankung führen. Ihr wisst, dass bei einem, der wirklich krank wird, die Krankheit zu 70 Prozent an seiner Psyche und zu 30 Prozent an der Krankheit selbst liegt. Oft ist ein Mensch zuerst psychisch angegriffen, psychisch geht es ihm nicht mehr gut, er steht unter einer sehr schweren Belastung, sodass sich seine Krankheit rapide verschlechtert; oft ist das so. Ich erzähle ein Beispiel: Früher gab es einmal einen Menschen, der an ein Bett gefesselt wurde. Man nahm seinen Arm in die Hand und sagte ihm, dass ihm das Blut abgelassen würde. Dann deckte man ihm die Augen zu und ritzte ihn am Handgelenk (dabei wurde ihm gar kein Blut abgelassen), der Wasserhahn wurde aufgedreht und man ließ ihn das Wasser tropfen hören. Er glaubte, dass sein eigenes Blut tropfe und schon nach einer kurzen Weile war dieser Mensch bereits tot. In Wirklichkeit wurde ihm überhaupt kein Blut abgelassen, nur das Wasser floss aus dem Wasserhahn. Seine Psyche hat ihn in den Tod geführt. Wenn du immer glaubst, dass du krank bist, dann kann dich das wohl zur Erkrankung führen. Denn deine Xinxing ist bereits auf die Ebene eines alltäglichen Menschen gefallen und ein alltäglicher Mensch wird natürlich krank.

 

Wenn du es als ein Praktizierender immer für Krankheiten hältst, so trachtest du in Wirklichkeit schon danach. Du trachtest nach Krankheiten, dann können die Krankheiten in dich eindringen. Als Praktizierender sollst du eben eine hohe Xinxing haben. Du sollst nicht dauernd Angst davor haben, dass es Krankheiten sind, die Angst vor Krankheiten ist auch ein Eigensinn und kann dir gleichfalls Probleme bereiten. Bei der Kultivierung wird Karma beseitigt und die Beseitigung des Karmas ist eben leidvoll, wo gibt es denn so etwas, dass die Kultivierungsenergie ganz bequem und angenehm wächst! Wie könnte denn sonst dein Eigensinn beseitigt werden? Ich erzähle euch eine Geschichte aus dem Buddhismus: Früher gab es einen Menschen, der sich mit großer Mühe zum Arhat kultiviert hatte. Er würde die richtige Frucht erhalten; wieso sollte er sich denn nicht freuen, wenn er sich zum Arhat kultiviert hatte? Aus den Drei-Weltkreisen herausgesprungen! Diese Freude ist dann Eigensinn, Frohsinn. Ein Arhat soll tatenlos sein und sein Herz soll unbewegt bleiben. Da ist er heruntergefallen, umsonst kultiviert. Wenn man sich also umsonst kultiviert hat, muss man sich eben erneut kultivieren; und so fing er wieder an, sich nach oben zu kultivieren, mit großer Mühe hat er sich wieder nach oben kultiviert. Dieses Mal hat er Angst gehabt und sagte in seinem Herzen: „Ich darf doch nicht wieder froh sein, sonst werde ich wieder herunterfallen.“ Kaum bekam er Angst, schon fiel er wieder herunter. Angst ist auch ein Eigensinn.

 

Ein weiterer Fall: Jemand ist geisteskrank, dann wird gesagt, dass er kultivierungswahnsinnig geworden ist. Mancher erwartet noch, dass ich seine Geisteskrankheiten heile! Ich sage, die Geisteskrankheiten sind keine Krankheiten. Ich habe auch keine Zeit, mich um so etwas zu kümmern. Warum? Weil es bei den Geisteskranken keine Viren, keine pathologischen Veränderungen und auch keine Geschwüre im Körper gibt. Wie ich sehe, sind das keine Krankheiten. Geisteskrank zu sein bedeutet, dass das Hauptbewusstsein dieses Menschen zu schwach ist. Wie schwach? So wie ein Mensch, der einfach nicht Herr seiner selbst sein kann, so ist der Haupt-Urgeist eines Geisteskranken. Er will nicht mehr das Kommando über seinen Körper übernehmen, er ist einfach nicht bei klarem Verstand und kann nicht richtig wach werden. Dann werden ihn das Nebenbewusstsein und die Informationen von außen stören. Es gibt so viele Ebenen von verschiedenen Räumen, alle verschiedenen Informationen werden ihn stören. Außerdem hat der Haupt-Urgeist eines Menschen in seinen Vorleben vielleicht etwas Schlechtes getan und es gibt noch Gläubiger, die sich an ihm rächen wollen, es kann alles Mögliche passieren. Wir sagen, dass die Geisteskrankheiten eben so etwas sind. Also wie könnte ich ihn dann heilen? Ich sage, die wirklichen Geisteskrankheiten sind nun einmal auf diese Weise entstanden. Was ist dann zu tun? Ihn erziehen und wach machen, aber das ist sehr schwer zu erreichen. Schau einmal, wenn der Arzt im Irrenhaus einen Elektrostab in die Hand nimmt, dann hört er vor lauter Angst sofort mit dem irrsinnigen Gerede auf. Warum? In diesem Moment ist sein Haupt-Urgeist wach geworden und er hat Angst vor dem elektrischen Schlag.

 

Normalerweise, wenn einer durch die Tür der Kultivierung eingetreten ist, praktiziert er gerne weiter. Jeder hat Buddha-Natur und jeder hat den Wunsch, Tao zu kultivieren, deshalb werden sich viele Menschen lebenslang kultivieren, wenn sie einen Kultivierungsweg gelernt haben. Ganz gleich, ob er sich nach oben kultivieren kann oder nicht oder ob er das Fa erhalten kann oder nicht, er hat einfach das Herz, Tao zu finden und er praktiziert immer weiter. Alle anderen wissen, dass dieser Mensch Qigong praktiziert, die Menschen in seinem Büro, in seinem Wohngebiet und seine Nachbarn wissen alle, dass er Qigong praktiziert. Aber überlegt einmal, sich wirklich zu kultivieren, wer hat dies in den letzten Jahren getan? Niemand. Nur wenn einer sich wirklich kultiviert, erst dann kann sein Lebensweg geändert werden. Aber er ist ein alltäglicher Mensch und übt Qigong nur für die Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, wer ändert dann den Lebensweg für ihn? Ein alltäglicher Mensch wird ja doch eines Tages krank werden oder eines Tages auf irgendwelche Probleme stoßen, eines Tages wird er vielleicht geisteskrank oder dahingehen. So ist eben das Leben eines alltäglichen Menschen. Du siehst zwar, dass er im Park Qigong übt, aber er betreibt in Wirklichkeit keine wahre Kultivierung. Er will sich zu hohen Ebenen kultivieren, erhält aber kein orthodoxes Fa und so kann er sich auch nicht nach oben kultivieren. Er hat nur den Wunsch, sich zu hohen Ebenen zu kultivieren, aber er bleibt doch nur ein Qigong-Übender auf niedrigen Ebenen, der sich um die Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung kümmert. Keiner wird seinen Lebensweg ändern, dann wird er Krankheiten bekommen. Wenn er nicht auf De achtet, können noch nicht einmal die Krankheiten geheilt werden. Es ist jedoch nicht so, dass man nicht mehr krank wird, wenn man Qigong praktiziert hat.

 

Er muss sich wirklich kultivieren und auf seine Xinxing achten, nur bei der wahren Kultivierung können Krankheiten beseitigt werden. Denn das Praktizieren ist keine Gymnastik, sondern etwas, das über die alltäglichen Menschen hinausgeht und so müssen noch höhere Grundsätze und Maßstäbe an die Praktizierenden gestellt werden; dies muss erfüllt sein, erst dann kann das Ziel erreicht werden. Aber viele haben nicht danach gehandelt. Er bleibt immer noch ein alltäglicher Mensch, deshalb wird er auch noch Krankheiten bekommen, wenn die Zeit kommt. Eines Tages bekommt er plötzlich eine Gehirnblutung, plötzlich diese oder jene Krankheit oder er ist eines Tages geisteskrank geworden. Dass er Qigong praktiziert, weiß doch jeder. Sobald er geisteskrank ist, werden die Menschen sagen, dass er durch das Praktizieren kultivierungswahnsinnig geworden sei. Dann wird das dem Qigong zur Last gelegt. Überlegt einmal, ist das gerechtfertigt? Die Laien wissen das nicht, auch wir Fachleute, viele Praktizierende können die wahren Grundsätze dahinter nur schwer erkennen. Wenn dieser Mensch zu Hause geisteskrank geworden ist, ist es noch nicht so schlimm, aber trotzdem werden andere dem Praktizieren die Schuld zuschreiben; wenn er aber gerade am Übungsplatz geisteskrank wird, dann ist es viel schlimmer. Es wird dem Qigong schwer zur Last gelegt und das ist nicht mehr abzuschütteln. „Durch das Praktizieren kultivierungswahnsinnig geworden“, das wird auch in der Zeitung stehen. Mancher stellt sich einfach blindlings gegen Qigong: „Schau einmal, eben hat er dort noch gut praktiziert, jetzt ist er aber so geworden.“ Als einem alltäglichen Menschen wird ihm das zustoßen, was ihm zustoßen soll. Er wird vielleicht noch andere Krankheiten oder andere Probleme bekommen. Ist es gerecht, alle Schuld dem Praktizieren zu geben? So wie der Arzt im Krankenhaus: Er ist Arzt geworden, soll er dann das ganze Leben lang nicht mehr krank werden? Kann das so verstanden werden?

 

Deshalb sage ich, viele kennen das Wahre des Qigong nicht und sie kennen auch die Grundsätze davon nicht, dennoch reden sie diesen Unsinn. Sobald irgendwelche Probleme auftauchen, wird alles dem Qigong angelastet. Qigong ist erst seit kurzer Zeit in der Gesellschaft öffentlich verbreitet worden, viele Menschen haben eine verbohrte Einstellung, sie erkennen es einfach nicht an, verleumden es und lehnen es ab. Wer weiß, in welch einem Herzenszustand sie sind; sie haben eine derartige Abneigung gegen Qigong, so, als ob es irgendetwas mit ihnen zu tun hätte. Sobald von Qigong die Rede ist, sagen sie, dass es idealistisch sei. Qigong ist Wissenschaft, eine noch höhere Wissenschaft. Ihre Abneigung ist nur entstanden, weil diese Menschen eine zu verbohrte Einstellung haben und ihr Wissen zu begrenzt ist.

 

Es gibt noch eine andere Situation. Im Kultivierungskreis gibt es einen sogenannten Qigong-Zustand. Ein solcher Mensch ist geistesabwesend, aber er ist auch nicht kultivierungswahnsinnig geworden, er ist sehr vernünftig. Ich erkläre zuerst, was der Qigong-Zustand ist. Ihr wisst, beim Praktizieren sprechen wir von der angeborenen Grundlage. In allen Ländern auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die an Religionen glauben und in China gibt es seit Tausenden von Jahren Menschen, die an den Buddhismus oder an den Taoismus glauben; sie glauben, dass Gutes mit Gutem, Böses mit Bösem vergolten wird. Aber manche glauben das nicht. Vor allem in der Kulturrevolution wurde das kritisiert und als Aberglaube abgestempelt. Mancher hält einfach alles, was er nicht verstehen kann, was er nicht aus den Büchern gelernt hat, was die moderne Wissenschaft bei der Entwicklung noch nicht erreicht oder erkannt hat, für Aberglaube. In den letzten Jahren gab es viele solcher Menschen, jetzt sind es vergleichsweise weniger geworden. Denn manche Phänomene, die du nicht anerkennst, haben sich in diesem unserem Raum tatsächlich schon widergespiegelt. Du wagst nicht, ihnen ins Auge zu sehen, aber jetzt trauen sich die Menschen schon, darüber zu sprechen. Durch Hören und Sehen haben die Menschen auch schon etwas über das Praktizieren von Qigong erfahren.

 

Mancher ist dermaßen verbohrt: Sobald du von Qigong redest, lacht er von Herzen über dich. Er meint, dass du abergläubisch und sehr lächerlich bist. Sobald du von den Phänomenen des Qigong redest, hält er dich für dumm. Ein solcher Mensch ist zwar sehr verbohrt, muss aber nicht unbedingt eine schlechte angeborene Grundlage haben. Wenn dieser Mensch eine gute angeborene Grundlage hat und Qigong praktiziert, wird sein Himmelsauge vielleicht auf einer sehr hohen Ebene geöffnet und er kann auch Kultivierungsfähigkeiten bekommen. Er glaubt nicht an Qigong, er kann jedoch nicht sicher sein, keine Krankheiten zu bekommen. Wenn er krank ist, geht er ins Krankenhaus; die westliche Medizin hat nicht geholfen, dann wendet er sich der chinesischen Medizin zu; die chinesische Medizin und alle Volksrezepte können auch nicht mehr helfen, dann fällt ihm Qigong ein. Er denkt: „Ich versuche einmal mein Glück, mal sehen, ob Qigong wirklich meine Krankheit heilen kann.“ Ganz unwillig ist er gekommen. Kaum praktiziert er Qigong, da er eine sehr gute angeborene Grundlage hat, kann er schon sehr gut praktizieren. Vielleicht wirft ein Meister ein Auge auf ihn, jenes hohe Lebewesen in den anderen Räumen hat ihm geholfen. Auf einmal ist sein Himmelsauge geöffnet oder er befindet sich im halben Erleuchtungszustand. Sein Himmelsauge ist auf sehr hohen Ebenen geöffnet, plötzlich sieht er einige wahre Erscheinungen im Kosmos, außerdem hat er noch Kultivierungsfähigkeiten bekommen. Was denkst du, kann das Gehirn dieses Menschen das ertragen, wenn er so etwas sieht? Stell dir einmal vor, was für ein Gefühl er dann hat. Dinge, die er schon immer für Aberglaube und für absolut unmöglich gehalten hat und über die er lachte, wenn ein anderer davon redete, erscheinen nun tatsächlich vor seinen Augen und er ist auch tatsächlich mit ihnen in Berührung gekommen. Dann kann sein Gehirn das nicht mehr ertragen, der psychische Druck ist einfach zu groß. Was er sagt, können die anderen nicht akzeptieren, aber seine Denklogik ist nicht durcheinander, nur kann er kein richtiges Verhältnis zwischen den beiden Seiten herstellen. Er merkt, dass das, was die Menschheit tut, falsch ist; aber auf jener Seite ist es oft richtig. Wenn er jener Seite folgt, dann sagen andere, dass er falsch handelt. Die Menschen können ihn nicht verstehen, deshalb sagen sie, dass dieser Mensch durch das Praktizieren kultivierungswahnsinnig geworden sei.

 

In Wirklichkeit ist er nicht kultivierungswahnsinnig geworden, bei den meisten von uns wird so etwas beim Praktizieren überhaupt nicht auftauchen, nur bei denjenigen, die besonders verbohrt sind, wird dieser Qigong-Zustand auftauchen. Bei uns gibt es unter den Anwesenden ziemlich viele, deren Himmelsauge geöffnet ist. Sie haben tatsächlich Dinge aus anderen Räumen gesehen, sie sind aber nicht erstaunt und finden es sehr gut, ihr Gehirn ist nicht irritiert und der Qigong-Zustand wird auch nicht auftauchen. Nachdem der Qigong-Zustand bei einem aufgetaucht ist, ist er sehr vernünftig; was er sagt, klingt sehr philosophisch und hat eine gute Logik. Nur was er sagt, glauben die alltäglichen Menschen nicht. Mal sagt er dir, dass er einen Verstorbenen gesehen habe und was ihm dieser erzählt habe. Kann ein alltäglicher Mensch das glauben? Später wird ihm klar, dass er solche Dinge im Herzen behalten und keinem anderen erzählen soll. Nachdem er die Beziehung zwischen den beiden Seiten richtig behandeln kann, wird es wieder gut. Normalerweise haben solche Menschen dabei Kultivierungsfähigkeiten, das ist auch kein „Kultivierungswahnsinn“.

 

Noch eine weitere Situation, sie heißt „wahres Verrücktsein“, das ist jedoch äußerst selten zu sehen. Das „wahre Verrücktsein“, von dem wir reden, heißt nicht, dass einer wirklich verrückt ist, nicht in diesem Sinne, sondern in dem Sinne von „das Wahre zu kultivieren“. Wie ist „wahres Verrücktsein“? Ich sage, es gibt unter hunderttausend Kultivierenden wahrscheinlich nur einen solchen Menschen, äußerst selten. Deshalb hat das keine Allgemeingültigkeit und auch keinen Einfluss auf die Gesellschaft.

 

Beim „wahren Verrücktsein“ gibt es normalerweise eine Vorbedingung, nämlich, dass dieser Mensch eine sehr gute angeborene Grundlage hat; dazu muss er noch ein hohes Alter haben. Wegen des hohen Alters reicht ihm die Zeit nicht mehr aus, um sich zu kultivieren. Einer mit einer sehr guten angeborenen Grundlage kommt normalerweise mit einer Mission, er ist von hohen Ebenen gekommen. Jeder hat Angst, in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen zu kommen, nach dem Löschen des Gedächtnisses kennt man niemanden mehr. Wenn jemand in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen kommt, wird er in dieser Umgebung von den Menschen gestört und es wird dazu führen, dass er auf Ruhm und Reichtum achtet, schließlich wird er herunterfallen und nie mehr wieder hochkommen können. Deshalb wagt niemand hierherzukommen, jeder hat Angst davor. Es gibt solch einen Menschen, der hierher gekommen ist; danach geht es mit ihm unter den alltäglichen Menschen tatsächlich nicht mehr und er wird tatsächlich herunterfallen, im ganzen Leben hat er viel Schlechtes getan. Wenn ein Mensch im Leben für seine persönlichen Vorteile kämpft, wird er viel Schlechtes tun und vieles verschulden. Sein Meister sieht, dass dieser Mensch herunterfallen wird. Aber er ist doch einer, der eine Fruchtposition hat; man kann ihn doch nicht so einfach herunterfallen lassen! Was tun? Sein Meister ist auch sehr besorgt, es gibt keine andere Methode, ihn zur Kultivierung zu veranlassen, wo ist zu jener Zeit ein Meister zu finden? Er muss wieder zurückkehren und sich zurückkultivieren. Aber wie kann das so einfach gehen? Er ist schon sehr alt und die Zeit reicht auch nicht mehr aus für die Kultivierung, wo kann er einen Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist finden?

 

Nur bei einem Menschen mit einer sehr guten angeborenen Grundlage und unter diesen äußerst besonderen Umständen kann die Methode angewandt werden, ihn verrückt zu machen. Das heißt: Es gibt absolut keine Hoffnung mehr und unter dem Umstand, dass er selbst nicht mehr zurückkehren kann, wird vielleicht diese Methode angewendet, nämlich ihn verrückt zu machen, indem ein bestimmter Teil seines Gehirns verschlossen wird. Wir Menschen fürchten zum Beispiel Kälte und Schmutz. Die Teile des Gehirns, die Furcht vor Kälte und Schmutz empfinden, werden für ihn verschlossen. Nachdem einige Teile für ihn verschlossen worden sind, ist er geistig nicht mehr in Ordnung und wirklich verrückt. Aber normalerweise tut ein solcher Mensch nichts Schlechtes, weder beschimpft noch schlägt er andere, dagegen tut er oft noch etwas Gutes. Aber er ist sich selbst gegenüber sehr grausam. Weil er keine Kälte spürt, wird er im Winter barfuß im Schnee laufen und nur dünne Kleidung tragen, seine Füße sind vor Kälte aufgeplatzt und bluten; weil er keinen Schmutz kennt, wagt er sogar, Kot zu essen und Urin zu trinken. Früher kannte ich einen solchen Menschen, er kaute an einem hart gefrorenen Pferdeapfel und fand das sehr appetitlich. Er konnte das Leiden ertragen, das ein alltäglicher Mensch bei klarem Verstand nicht ertragen kann. Stell dir einmal vor, wie viel Leiden er durch das Verrücktsein ertragen muss. Natürlich hat er dabei normalerweise Kultivierungsfähigkeiten. Die meisten unter ihnen sind ältere Frauen. Früher hatten die älteren Frauen gebundene Füße, eine über zwei Meter hohe Mauer konnte sie nun mit einem Schwung überspringen. Als die Familienangehörigen sahen, dass sie verrückt geworden war und immer aus dem Haus rannte, schlossen sie sie im Zimmer ein. Nachdem die Familienangehörigen weg waren, deutete sie mit dem Finger auf das Schloss, dann ging das Schloss auf und sie rannte hinaus. Also dann mit einer eisernen Kette anbinden. Als die Familienangehörigen wieder weg waren, schüttelte sie sich einmal, dadurch ging die eiserne Kette auf. Sie konnte nicht gebremst werden, so hat sie viele Leiden ertragen. Weil sie sehr viele Leiden ertragen hat und alles so heftig war, konnte sie die schlechten Dinge, die sie verschuldet hatte, sehr schnell zurückzahlen. Höchstens drei Jahre, normalerweise ging es innerhalb von ein, zwei Jahren schon vorbei. Die Leiden, die sie ertrug, waren sehr groß. Danach wurde ihr sofort alles klar. Weil das dazu zählt, dass sie sich schon fertig kultiviert hat, wird ihre Kultivierungsenergie sofort geöffnet und verschiedene göttliche Fähigkeiten werden hervortreten. Das ist äußerst selten, äußerst selten. In der Geschichte hat es einige solcher Menschen gegeben, aber bei einem Menschen mit einer normalen angeborenen Grundlage kann so etwas doch nicht angewandt werden. Ihr wisst, dass es verrückte Mönche und verrückte Taoisten gab. In der Geschichte hat es sie wirklich gegeben, darüber gibt es Aufzeichnungen. Wie zum Beispiel „der verrückte Mönch fegte Qin Hui mit einem Besen“ oder andere verrückte Taoisten. Es gibt viele solcher Überlieferungen.

 

Wir sagen, der „Kultivierungswahnsinn“ existiert mit Sicherheit nicht. Wenn jemand wirklich „Zouhuo“[53] machen könnte, würde ich sagen, dass er doch bewundernswert ist. Wenn er Feuer aus dem Mund spucken oder Feuer erzeugen könnte, sobald er die Hand ausstreckt – beim Rauchen bräuchte er nur seinen Finger auszustrecken und das Feuer käme schon – dann würde ich sagen, das ist eine Kultivierungsfähigkeit!

 

 

Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen

 

Was bedeutet: „Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen“? Das heißt, dass wir beim Praktizieren normalerweise leicht von irgendetwas gestört werden. Wie können Dämonen beim Praktizieren herbeigeführt werden? Denn es ist wirklich sehr schwer, wenn sich einer kultivieren will. Wenn du dich wirklich kultivierst, ohne den Schutz meines Fashen kannst du dich aber überhaupt nicht erfolgreich kultivieren. Sobald du aus der Tür gehst, kannst du schon auf lebensgefährliche Probleme stoßen. Der Urgeist des Menschen ist unsterblich, so hast du bei den gesellschaftlichen Aktivitäten in deinen Vorleben vielleicht jemandem etwas geschuldet, jemanden schikaniert oder etwas Schlechtes getan und der Gläubiger wird nach dir suchen. Im Buddhismus wird gesagt: „Die Menschen leben im Kreislauf der Karma-Vergeltung.“ Wenn du ihm etwas geschuldet hast, wird er dich zur Rückzahlung drängen; wenn er von dir zu viel genommen hat, wird er es dir das nächste Mal wieder zurückgeben. Wenn der Sohn nicht gut zu seinen Eltern ist, wird das beim nächsten Mal umgekehrt sein und auf diese Weise wechselt sich das ab. Aber wir haben tatsächlich gesehen, dass es Dämonen gibt, die dich stören und dich nicht praktizieren lassen. All dies hat schicksalhaften Zusammenhang und geschieht nicht ohne Grund, ansonsten wird es ihnen auch nicht erlaubt, das zu tun.

 

Die üblichste Form des Herbeiführens von Dämonen beim Praktizieren ist: Wenn du nicht praktizierst, ist es noch relativ ruhig in der Umgebung. Da du einen Kultivierungsweg gelernt hast, willst du ihn immer und gern praktizieren. Aber sobald du meditierst, merkst du, dass es draußen plötzlich nicht mehr ruhig ist. Die Autos fangen an zu hupen, im Korridor sind laute Schritte, Gespräche und Türknallen, die Radios draußen sind auch eingeschaltet, sofort ist es nicht mehr ruhig. Wenn du nicht praktizierst, ist die Umgebung noch ganz gut; wenn du aber mit dem Praktizieren anfängst, kommt so etwas vor. Viele von uns haben nicht genau nachgedacht, was eigentlich los ist; sie finden es sehr merkwürdig und sind missmutig, sodass sie nicht mehr weiterpraktizieren können. Mit einem „merkwürdig“ sind sie blockiert worden. Das sind eben Störungen von Dämonen, sie steuern die Menschen, dich zu stören. Das ist eine der einfachsten Störungsformen, damit wird erreicht, dass du nicht mehr praktizieren kannst. Du praktizierst, du erreichst Tao, willst aber die vielen Dinge, die du schuldest, nicht mehr zurückzahlen? Da machen sie aber nicht mit, sie werden dich nicht praktizieren lassen. Aber das ist nur die Verkörperung auf einer Ebene, nach einiger Zeit wird es dieser Erscheinung nicht mehr erlaubt, noch weiter zu existieren; das heißt, nachdem diese Schuld beglichen ist, wird es ihnen nicht mehr erlaubt, dich weiterhin zu stören. Denn bei unserem Falun Dafa kultiviert man sich relativ schnell und der Durchbruch der Ebenen erfolgt auch ziemlich schnell.

 

Es gibt noch eine andere Form dämonischer Störung. Ihr wisst, dass das Himmelsauge durch das Praktizieren geöffnet werden kann. Nachdem das Himmelsauge bei manchen geöffnet ist, können sie beim Praktizieren zu Hause einige schreckliche Erscheinungen und schreckliche Gesichter sehen. Manche haben zerzauste Haare, manche wollen mit dir kämpfen, machen sogar alle möglichen Bewegungen, sehr schrecklich. Manchmal sieht man beim Praktizieren, dass so etwas überall draußen vor dem Fenster hockt, sehr schrecklich. Warum geschieht das? All dies sind Störungsformen von Dämonen. Aber in unserer Falun Dafa-Schule kommt so etwas nur ganz selten vor, ungefähr zu einem Prozent, den meisten wird so etwas nicht begegnen. Weil das unserem Praktizieren keine Vorteile bringt, ist es ihnen nicht erlaubt, dich auf diese Weise zu stören. Bei der Kultivierung der normalen Wege ist das jedoch sehr üblich und dauert noch dazu sehr lange. Eben deswegen kann mancher nicht praktizieren, er ist sehr erschrocken. Beim Praktizieren am Abend wählt man immer einen sehr ruhigen Ort, plötzlich sieht man vor sich eine Gestalt, die weder einem Menschen noch einem Gespenst gleicht, dann wagt man aus Angst nicht mehr zu praktizieren. Bei unserem Falun Dafa kommt so etwas normalerweise nicht vor, aber es gibt auch Sonderfälle, bei manchem ist die Situation sehr speziell.

 

Bei einer anderen Form geht es um diejenigen, die die Kultivierungswege sowohl für das Innere als auch für das Äußere praktizieren. Er praktiziert Kampfkunst und gleichzeitig kultiviert er sich innerlich. Solche Kultivierungswege sind im taoistischen System relativ häufig zu sehen. Wenn ein Mensch einen solchen Weg lernt, wird er oft auf eine Art Dämon stoßen. Bei den normalen Kultivierungswegen kommt das nicht vor, nur bei den Wegen, bei denen sowohl das Innere als auch das Äußere kultiviert wird, also bei denen, die die Kampfkunst praktizieren, gibt es so etwas. Das heißt, dass jemand ihn aufsucht, um sich mit ihm im Kampf zu messen. Denn es gibt viele Menschen auf der Welt, die Tao kultivieren und viele von ihnen praktizieren Kampfkunst, wobei sowohl das Innere als auch das Äußere kultiviert werden. Bei denen, die Kampfkunst praktizieren, kann die Kultivierungsenergie auch wachsen. Warum? Nachdem er anderen Eigensinn sowie das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz beseitigt hat, wird seine Kultivierungsenergie auch wachsen. Aber sein Kampfgeist ist immer noch nicht beseitigt oder er wird relativ spät beseitigt, deshalb wird er leicht so etwas machen – und es wird auf bestimmten Ebenen wieder vorkommen: Während der Meditation kommt er in Trance und weiß, dass irgendjemand gerade praktiziert, dann verlässt sein Urgeist seinen Körper und sucht den anderen auf, um sich mit ihm im Kampf zu messen; er will sehen, wer von ihnen höhere Fähigkeiten hat und so kommt es zum Kampf. In den anderen Räumen geschieht so etwas auch, es gibt auch manche, die ihn zum Kampf herausfordern; wenn er aber nicht kämpft, wollen ihn die anderen wirklich töten; so kämpfen sie miteinander und das immer so weiter. Sobald er schläft, sucht ihn jemand auf, um sich mit ihm im Kampf zu messen, sodass er die ganze Nacht nicht ausruhen kann. Eigentlich ist es jetzt an der Zeit, dass sein Kampfgeist beseitigt werden soll. Wenn dieser Kampfgeist nicht beseitigt wird, passiert ihm immer wieder das Gleiche. Wenn es länger dauert, bleibt er über mehrere Jahre immer auf dieser einen Ebene und kann nicht darüber hinausgehen. Das führt dann dazu, dass dieser Mensch nicht mehr praktizieren und sein physischer Körper das auch nicht mehr aushalten kann, seine Energie wird auch arg verbraucht sein; es könnte gut sein, dass er ruiniert wird. Also bei den Kultivierungswegen, bei denen sowohl das Innere als auch das Äußere kultiviert wird, wird so etwas vorkommen, außerdem ist das auch ganz üblich. Bei unserem Kultivierungsweg, bei dem das Innere kultiviert wird, gibt es so etwas nicht; es ist nicht erlaubt, dass so etwas vorkommt. Die Formen, die ich gerade erklärt habe, sind allgemein verbreitet.

 

Es gibt noch eine Form dämonischer Störung, die jedem begegnen wird, in unserer Schule wird auch jeder darauf stoßen, auf den Erotik-Dämon. Das ist eine sehr ernsthafte Sache. In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen gibt es das Eheleben, so kann sich die Menschheit vermehren. Die Menschheit entwickelt sich eben auf diese Weise, in der Gesellschaft der Menschheit existieren nun einmal die Gefühle, deshalb ist so etwas für die alltäglichen Menschen des Himmels Regel und der Erde Gesetz. Denn die Menschen haben Gefühle: Den Ärger und die Freude, die Liebe und den Hass; wenn man etwas gern macht, geht es um die Gefühle; wenn man etwas ungern macht, geht es auch um die Gefühle; Zuneigung für jemanden, Abneigung gegen jemanden, etwas gerne tun, etwas nicht gerne tun, alles sind Gefühle. Alltägliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen. Daher sollen wir viele Arten von Eigensinn, die aus den Gefühlen abgeleitet sind, leichtnehmen, bis wir sie schließlich ganz loslassen können. Solche Dinge wie die Begierden und die Erotik gehören alle zum menschlichen Eigensinn und sollen beseitigt werden.

 

In dem Teil unserer Kultivierungsschule, in dem man sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert, wird von dir jedoch nicht verlangt, Mönch oder Nonne zu werden; unsere Jugendlichen werden noch Familien gründen. Wie sollen wir dann damit umgehen? Ich habe erklärt, dass unsere Schule direkt auf das Menschenherz gerichtet ist; es ist nicht so, dass du wirklich etwas von den materiellen Interessen verlieren sollst. Im Gegenteil, deine Xinxing wird gerade bei den materiellen Interessen der alltäglichen Menschen gestählt; was wirklich erhöht wird, ist deine Xinxing. Wenn du dieses Herz ablegen kannst, dann kannst du alles loslassen; wenn du materielle Interessen loslassen sollst, kannst du sie natürlich loslassen. Wenn du dieses Herz nicht ablegen kannst, dann kannst du nichts loslassen. Deshalb besteht der wahre Zweck der Kultivierung darin, das Herz zu kultivieren. Bei der Kultivierung im Tempel wirst du gezwungen, solche Dinge zu verlieren, das dient auch dazu, dass du dieses Herz beseitigst. Du wirst gezwungen, dich ganz von ihnen zu trennen, nicht daran zu denken, das ist ihre Methode. Wir fordern dich aber nicht auf, diesen Weg zu gehen; wir fordern dich auf, dass du genau diese materiellen Interessen leichtnimmst, wenn du ihnen begegnest. Deshalb ist das, was in unserer Schule herauskultiviert wird, am solidesten. Dass ihr alle Mönche oder Nonnen werden sollt, ist nicht gemeint. Wir kultivieren uns unter den alltäglichen Menschen, in Zukunft wird unser Kultivierungsweg immer weiter verbreitet; wenn sich aber jeder wie ein Mönch verhält, der doch kein Mönch ist, und wenn sich alle Falun Dafa-Praktizierenden so verhalten würden, so geht das nicht. Beim Praktizieren stellen wir folgende Forderung an euch: Du praktizierst, aber es kann sein, dass dein Ehepartner nicht praktiziert, dann soll es aber nicht vorkommen, dass ihr euch aufgrund des Praktizierens scheiden lasst. Das heißt, wir sollen diese Sache leichtnehmen, du sollst sie nicht so wichtig nehmen wie die alltäglichen Menschen. Besonders heutzutage gibt es in der Gesellschaft so etwas wie sexuelle Befreiung, solche erotischen Dinge stören die Menschen. Manche nehmen sie sehr wichtig, aber als Praktizierende müssen wir sie sehr leichtnehmen.

 

Von hohen Ebenen aus gesehen, wühlen die alltäglichen Menschen in der Gesellschaft einfach im Schlamm herum; ohne Abscheu vor dem Dreck zu haben, spielen sie mit dem Schlamm auf der Erde. Wir sagen, dass du wegen dieser Sache keine Disharmonie in der Familie verursachen darfst. Deshalb reicht es schon, wenn du diese Sache in der jetzigen Phase leichtnimmst und ein normales harmonisches Eheleben beibehältst. Wenn du in Zukunft gewisse Ebenen erreichst, wird der Zustand jener Ebenen erscheinen. Jetzt bleibt es so und es geht schon, wenn du so handelst. Natürlich darfst du nicht dem folgen, was jetzt in der Gesellschaft vor sich geht, wie kann das denn erlaubt sein!

 

Hierbei geht es noch um eine weitere Frage. Ihr wisst, dass der Körper unserer Praktizierenden Energie hat. Achtzig oder neunzig Prozent von uns werden nach diesem Kurs nicht nur von Krankheiten befreit, sondern die Kultivierungsenergie wird auch bei ihnen entstehen; deshalb hat dein Körper sehr starke Energie an sich. Die Kultivierungsenergie, die du an dir hast, steht nicht im richtigen Verhältnis zu deiner jetzigen Xinxing. Jetzt ist deine Kultivierungsenergie vorübergehend hoch, sie ist auf einmal erhöht worden. Jetzt wird deine Xinxing erhöht. Allmählich wirst du damit Schritt halten, du wirst mit Sicherheit nach einer gewissen Zeit damit Schritt halten, deshalb haben wir es im Voraus getan, das heißt, du hast eine gewisse Energie. Weil die Energie, die durch die Kultivierung des orthodoxen Fa entsteht, rein und barmherzig ist, spüren alle hier Anwesenden ein harmonisches und barmherziges Feld. Ich habe mich auf diese Weise kultiviert und habe so etwas an mir. Alle hier Anwesenden spüren eine harmonische Atmosphäre, es gibt keine üblen Gedanken im Kopf und man denkt nicht einmal ans Rauchen. Wenn du in Zukunft auch nach den Anforderungen unseres Dafa handelst, wird die Kultivierungsenergie, die du herauskultivierst, auch so sein. Während deine Kultivierungskraft ständig wächst, wird die streuende Energie der Kultivierungsenergie an deinem Körper auch sehr stark sein. Auch wenn sie nicht so stark ist, werden die normalen Menschen, die sich im Bereich deines Feldes befinden, oder die Menschen deines Zuhauses von dir beeinflusst. Auch die Familienangehörigen bei dir zu Hause können von dir beeinflusst werden. Warum? Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, denn dieses Feld ist rein, harmonisch und barmherzig, es ist ein Feld der aufrichtigen Gedanken, deshalb denkt und tut man nicht so leicht Schlechtes. Es kann diese Wirkung haben.

 

Dieser Tage habe ich über „Buddhas Licht strahlt weit; Schicklichkeit, Gerechtigkeit, harmonisch und klar“ gesprochen. Das heißt, dass die streuende Energie, die unser Körper ausstrahlt, alle unrichtigen Zustände berichtigen kann. Also unter der Wirkung dieses Feldes, wenn du nicht an diese Sachen denkst, wird dein Ehepartner auch unbemerkt von dir beeinflusst. Du kommst nicht auf solche Gedanken, du wirst auch nicht auf solche Gedanken kommen und so wird er auch nicht daran denken. Aber das ist nicht absolut so, in der heutigen Umgebung, wenn man das Fernsehen anmacht, gibt es alles Mögliche zu sehen, was die Begierden des Menschen leicht erregen kann. Aber unter normalen Umständen kannst du so eine hemmende Wirkung haben. Wenn du dich in Zukunft auf hohen Ebenen kultivierst, wirst du schon von selbst wissen, was zu tun ist, ohne dass ich es dir sagen muss. Dann wird ein anderer Zustand vorkommen. Bewahre einfach ein harmonisches Leben. Deshalb sollst du diese Sachen nicht so wichtig nehmen; wenn du dir zu viele Sorgen darum machst, ist das auch wieder Eigensinn. Bei Ehepaaren gibt es die Frage der Erotik nicht, aber es gibt die Begierde. Es genügt schon, wenn du sie leichtnimmst und innerlich ausgeglichen bist.

 

Also was für ein Erotik-Dämon wird dir dann begegnen? Wenn dein Meditationsvermögen nicht ausreicht, wird er dir in deinen Träumen erscheinen. Während du schläfst oder im Lotussitz meditierst, wird er plötzlich auftauchen: Wenn du ein Mann bist, wird eine schöne Frau erscheinen; wenn du eine Frau bist, wird ein Mann erscheinen, den du im Herzen lieb hast, allerdings ist er splitternackt. Wenn dir ein Gedanke durch den Kopf geht, kann es dazu führen, dass du ejakulierst und dass es Realität wird. Überlegt einmal, bei unserem Praktizieren dient die Essenz des menschlichen Körpers zur Kultivierung des Körpers, du kannst doch nicht immer so ejakulieren. Gleichzeitig hast du den Pass der erotischen Lust und der Begierde nicht überwunden, wie kann das dann gehen? Deshalb sage ich euch, jeder wird diesem Problem begegnen und das garantiert. Während ich das Fa erkläre, präge ich es mit starker Energie in dein Gehirn ein. Wenn du aus dieser Tür hinausgehst, kannst du dich vielleicht nicht mehr erinnern, was ich konkret gesagt habe. Wenn du aber wirklich auf Probleme stößt, wirst du dich an meine Worte erinnern. Solange du dich als Praktizierenden betrachtest, wird es dir in dem Moment einfallen und du wirst dich beherrschen können, dann kannst du diesen Pass schon überwinden. Wenn du den ersten Pass nicht überwunden hast, wird es dir beim zweiten Pass sehr schwerfallen, dich zu beherrschen. Doch es gibt auch diesen Fall: Beim ersten Mal hast du den Pass nicht überwunden und nachdem du aufgewacht bist, bereust du es sehr. Dieser psychische Zustand wird vielleicht die Einprägung in deinen Gedanken verstärken. Wenn du dann wieder auf das Problem stößt, kannst du dich beherrschen und den Pass überwinden. Wenn jemand den Pass nicht überwunden hat und auch nicht darauf achtet, wird es später noch schwieriger für ihn, sich zu beherrschen, das ist garantiert so.

 

Bei dieser Form handelt es sich entweder um die Störung durch Dämonen oder darum, dass der Meister Dinge verwandelt, um dich zu prüfen. Es gibt sowohl die eine als auch die andere Form, weil jeder diesen Pass überwinden muss. Wir fangen bei der Kultivierung als alltägliche Menschen an, dieser Pass ist der erste Schritt, den wir gehen und jeder wird ihm begegnen. Ich erzähle euch ein Beispiel: Als ich in Wuhan einen Kurs gab, war dort ein junger Lernender, der um die dreißig Jahre alt war. Nachdem ich diese Lektion unterrichtet hatte, meditierte er zu Hause und versank gleich in die Meditation. Danach sah er plötzlich, dass auf der einen Seite Buddha Amitabha und auf der anderen Seite Laotse erschienen. Das hat er in seinem Erfahrungsbericht geschrieben. Nachdem die beiden erschienen waren, schauten sie ihm zu und sagten nichts, dann verschwanden sie. Danach erschien Bodhisattwa Avalokitesvara mit einer Blumenvase in der Hand, aus der weißer Rauch emporstieg. Er meditierte im Lotussitz und sah alles ganz deutlich, da freute er sich. Plötzlich verwandelte sich der Rauch in einige Schönheiten, sie waren fliegende Apsaras[54], wie schön sie doch waren! Sie tanzten für ihn und die Bewegungen waren doch wunderschön! Er dachte bei sich: „Ich praktiziere hier, Bodhisattwa Avalokitesvara möchte mich belohnen und zaubert einige Schönheiten für mich herbei, die fliegenden Apsaras tanzen für mich.“ In dem Augenblick, als er dies gerade voller Freude dachte, wurden die Schönheiten plötzlich splitternackt, sie machten verschiedene Bewegungen und warfen sich ihm an den Hals. Die Xinxing unserer Lernenden erhöht sich sehr schnell, sofort wurde dieser junge Mann wachsam. Sein erster Gedanke war: „Ich bin kein normaler Mensch, ich bin ein Praktizierender, ihr sollt mich nicht so behandeln, ich bin ein Falun Dafa-Kultivierender.“ Sobald dieser Gedanke auftauchte, „husch“ war plötzlich alles wieder weg, eigentlich war all das herbeigezaubert. Danach erschienen Buddha Amitabha und Laotse wieder. Laotse deutete mit dem Finger auf den jungen Mann, lächelte Buddha Amitabha zu und sagte: „Der Jüngling ist zu belehren.“ Das heißt, dieser Junge ist gut und man kann ihn belehren.

 

In der Geschichte oder von Räumen der hohen Ebenen aus gesehen, sind solche Dinge wie die menschlichen Begierden und die Erotik sehr wichtig, um zu beurteilen, ob einer sich kultivieren kann oder nicht, deshalb müssen wir diese Sachen wirklich leichtnehmen. Allerdings kultivieren wir uns unter den alltäglichen Menschen und wir verlangen von dir auch nicht, dass du völlig darauf verzichtest. Zumindest im jetzigen Stadium sollst du sie leichtnehmen, du kannst nicht mehr so handeln wie früher. Als Praktizierender soll man sich nun einmal so verhalten. Jedes Mal, wenn beim Praktizieren diese oder jene Störungen auftauchen, sollst du in dir selbst nach den Ursachen suchen, ob es etwas gibt, das du noch nicht losgelassen hast.

 

 

Das eigene Herz erzeugt Dämonen

 

Was bedeutet „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“? Der Körper eines Menschen hat in den Räumen verschiedener Ebenen ein materielles Feld. In einem besonderen Feld werden alle Dinge im Kosmos wie Schatten in deinem Raumfeld widergespiegelt. Obwohl sie Schatten sind, sind sie auch etwas materiell Existierendes. Alles in deinem Raumfeld wird von dem Bewusstsein deines Gehirns gesteuert, das heißt: Wenn du mit dem Himmelsauge schaust, ohne einen Gedanken zu bewegen ruhig schaust, dann stimmt das, was du siehst; sobald du einen winzigen Gedanken hast, ist alles, was du siehst, falsch. Das ist „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“, es heißt auch „Wandlung nach dem Herzen“. Eben weil manche Praktizierende sich nicht als Kultivierende betrachten und sich selbst nicht beherrschen können – sie trachten nach Kultivierungsfähigkeiten und halten an den kleinen Fähigkeiten und Techniken fest, sie halten sogar das fest, was sie aus den anderen Räumen gehört haben, eigensinnig trachten sie nach solchen Dingen – bei diesen Menschen geschieht es am leichtesten, dass ihr eigenes Herz Dämonen erzeugt und dass sie herunterfallen. Ganz gleich, wie hoch sich einer auch kultiviert hat, sobald dieses Problem auftaucht, wird er mit einem Mal ganz nach unten fallen und vollständig zerstört. Das ist ein äußerst ernsthaftes Problem. Das ist nicht wie in anderen Bereichen, in denen sich einer wieder aufrichten und weiterkultivieren kann, wenn er die Prüfung der Xinxing dieses Mal nicht besteht und darüber stolpert. Aber wenn das Problem „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“ auftaucht, geht das nicht mehr, dann ist sein Leben für dieses Mal zerstört. Besonders bei denjenigen, deren Himmelsauge beim Praktizieren auf einer gewissen Ebene geöffnet ist, taucht dieses Problem leicht auf. Es gibt auch manche, die ihr eigenes Bewusstsein ständig von fremden Informationen stören lassen. Ganz gleich, was die fremden Informationen ihnen sagen, sie glauben daran, dieses Problem kann dabei auch auftauchen. Deshalb werden manche von uns, nachdem ihr Himmelsauge geöffnet ist, von Informationen von allen Seiten gestört.

 

Wir erzählen ein Beispiel. Es ist sehr schwer, dass man sein Herz bei der Kultivierung auf niedrigen Ebenen nicht bewegen lässt. Du kannst vielleicht nicht deutlich sehen, wie der Lehrer aussieht. Eines Tages siehst du plötzlich, dass eine riesengroße Gottheit gekommen ist. Diese große Gottheit lobt dich mit ein paar Worten und bringt dir dann etwas bei, das du auch annimmst, dann wird deine Kultivierungsenergie durcheinandergebracht. Du freust dich in deinem Herzen, betrachtest ihn als deinen Meister und lernst von ihm, aber er ist auch einer, der keine richtige Frucht erhalten hat, in jenem Raum kann er sich wohl vergrößern und verkleinern. So etwas erscheint vor deinen Augen, du siehst diese große Gottheit und bist so aufgeregt! Wenn der Frohsinn bei dir entsteht, wirst du dann nicht von ihm lernen? Wenn die Kultivierenden sich nicht beherrschen können, ist es sehr schwer, sie zu erlösen, sie werden sich leicht selbst zerstören. Alle himmlischen Menschen sind Gottheiten, aber sie haben auch keine richtige Frucht erhalten und müssen auch der Sechs-Wege-Reinkarnation unterliegen. Wenn du leichtsinnig jemanden als Meister anerkennst und ihm folgst, wo wird er dich hinführen? Er selbst kann auch keine richtige Frucht erhalten, hast du dich dann nicht etwa umsonst kultiviert? Am Ende ist deine eigene Kultivierungsenergie schon ganz durcheinander. Die Menschen können ihre Herzen nur sehr schwer unbewegt lassen. Ich sage euch, das ist ein sehr ernsthaftes Problem, in Zukunft wird dieses Problem bei vielen von uns auftauchen. Das Fa habe ich dir erklärt, ob du dich selbst beherrschen kannst oder nicht, hängt vollkommen von dir selbst ab. Was ich erklärt habe, ist eine Erscheinungsform davon. Lass dein Herz unbewegt, ganz gleich, welche Erleuchtete aus welchen anderen Kultivierungsschulen auch immer du siehst, kultiviere dich nur in einer Schule. Ganz gleich, welcher Buddha, welcher Tao, welche Gottheit, welcher Dämon es auch sein mag: „Versuch nicht, mein Herz zu bewegen“. Auf diese Weise ist der Erfolg in Sicht.

 

„Das eigene Herz erzeugt Dämonen“ zeigt sich auch in anderen Formen: Du siehst die verstorbenen Verwandten und sie stören dich, unter Tränen bitten sie dich, dieses oder jenes zu tun, alles Mögliche kann auftauchen. Kannst du dein Herz unbewegt lassen? Du liebst nun einmal dein Kind abgöttisch, du liebtest deine Eltern. Aber deine Eltern sind gestorben, sie sagen dir, dass du das und das tun solltest, was du eigentlich nicht tun darfst; es wäre schlimm, wenn du es tun würdest, so schwer ist das für einen Praktizierenden. Es wird gesagt, dass der Buddhismus schon durcheinandergebracht worden ist, Dinge des Konfuzianismus sind auch in den Buddhismus aufgenommen worden, so etwas wie Achtung und Gehorsam den Eltern gegenüber und Liebe zu den Kindern sind auch schon aufgenommen worden, das gehört nicht zum Buddhismus. Was bedeutet das? Das wahre Leben eines Menschen ist der Urgeist und die Mutter, die deinen Urgeist geboren hat, ist deine wahre Mutter. In der Sechs-Wege-Reinkarnation waren deine Mütter Menschen und auch nicht Menschen, unzählige. Wie viele Kinder du in all deinen Leben hattest, auch unzählige. Wer ist deine Mutter und wer sind deine Kinder? Nach dem Tod kennt keiner mehr den anderen; wie auch immer, das Karma, das du schuldest, musst du zurückzahlen. Im Nebel können die Menschen so etwas einfach nicht loslassen. Mancher kann seine Kinder nicht loslassen, er sagt, wie gut sie waren, sie sind gestorben; oder wie gut seine Mutter war, sie ist auch gestorben; er ist so niedergeschlagen, dass er fast nicht mehr leben will. Hast du nicht überlegt, dass das so gekommen ist, um dich zu quälen? Auf diese Weise machen sie dir das Leben schwer.

 

Alltägliche Menschen können das vielleicht nicht verstehen. Wenn du an solchen Dingen festhältst, kannst du dich überhaupt nicht kultivieren; deshalb gibt es im Buddhismus so etwas nicht. Wenn du dich kultivieren willst, musst du die menschlichen Gefühle loslassen. Natürlich, wir kultivieren uns in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und sollen die Eltern achten und die Kinder erziehen. Unter allen Umständen sollen wir gut zu den anderen sein und gutherzig mit anderen Menschen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob sie Eltern oder Kinder sind, jeden sollst du gut behandeln, in jeder Situation an die anderen denken, dieses Herz ist dann nicht mehr egoistisch, sondern barmherzig, das ist Barmherzigkeit. Gefühle sind etwas unter den alltäglichen Menschen, die alltäglichen Menschen leben eben für die Gefühle.

 

Viele können sich nicht gut beherrschen und verursachen dadurch Schwierigkeiten bei ihrer Kultivierung. Mancher sagt, dass ihm der Buddha etwas gesagt habe. Alle, die dir sagen, dass du heute eine Schwierigkeit haben wirst oder dir irgendetwas zustoßen wird und wie du dem ausweichen kannst; oder jemand, der dir die Nummer des ersten Preises der Lotterie von heute verrät und dich das Los ziehen lässt; alle – außer wenn dir gesagt wird, wie du einer Lebensgefahr ausweichen kannst – alle, die dir in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen Vorteile zukommen lassen, sind Dämonen. Wenn du unter den alltäglichen Menschen Vorteile bekommst und diese Schwierigkeit nicht überwinden kannst, dann kannst du dich nicht erhöhen. Wie kannst du dich kultivieren, wenn du unter den alltäglichen Menschen ein ganz bequemes Leben führst? Wie kann dann dein Karma umgewandelt werden? Wo gibt es dann die Umgebung, in der deine Xinxing erhöht und dein Karma umgewandelt wird? Das müsst ihr euch unbedingt merken. Der Dämon wird dich noch loben und sagen, wie hoch du schon bist und was für ein großer Buddha oder großer Tao du schon bist, er hält dich für großartig: All dies ist falsch. Als Kultivierender, der sich wirklich zu hohen Ebenen kultiviert, musst du all den verschiedenen Eigensinn ablegen. Wenn ihr solchen Problemen begegnet, müsst ihr unbedingt wachsam sein!

 

Beim Praktizieren ist unser Himmelsauge geöffnet. Es gibt Schwieriges bei der Kultivierung, wenn das Himmelsauge geöffnet ist; es gibt auch Schwieriges bei der Kultivierung, wenn das Himmelsauge nicht geöffnet ist. In beiden Fällen ist es nicht leicht, sich zu kultivieren. Wenn das Himmelsauge geöffnet ist und dich verschiedene Informationen stören, ist es für dich wirklich sehr schwer, dich zu beherrschen. In den anderen Räumen glänzt es überall, alles ist sehr schön und sehr gut, alles kann dein Herz bewegen. Wenn sich dein Herz bewegt, kannst du schon davon gestört werden und deine Kultivierungsenergie wird durcheinandergebracht, das ist oft so. Wenn einer, dessen eigenes Herz Dämonen erzeugt, sich nicht beherrschen kann, kann so eine Situation vorkommen: Es ist zum Beispiel sehr gefährlich, wenn ein unaufrichtiger Gedanke bei ihm auftaucht. Eines Tages ist sein Himmelsauge geöffnet und er kann sogar sehr deutlich sehen. Er denkt: „Also hier am Übungsplatz ist nur mein Himmelsauge gut geöffnet, bin ich dann vielleicht kein normaler Mensch? Ich habe Falun Dafa vom Lehrer Li lernen können, ich kann es so gut lernen, ich bin stärker als alle anderen, ich bin vielleicht auch gar kein normaler Mensch.“ Dieser Gedanke ist schon falsch. Er denkt: „Vielleicht bin ich auch ein Buddha, ah, ich schau mich mal selbst an.“ Dann sieht er, dass er wirklich ein Buddha ist. Warum? Weil sich alle Substanzen im Bereich des Raumfeldes rund um seinen Körper nach seinen Gedanken umwandeln, das heißt auch „Wandlung nach dem Herzen“.

 

Alle Dinge, die denen im Kosmos entsprechen, wandeln sich nach seinen Gedanken um. Denn die Dinge im Bereich seines Raumfeldes werden alle von ihm gesteuert, die Schatten sind auch etwas materiell Existierendes, da ist es genauso. Er denkt: „Bin ich wohl ein Buddha? Vielleicht bin ich auch wie ein Buddha gekleidet.“ Dann sieht er, dass er genau wie ein Buddha gekleidet ist. „Aber ja, ich bin wirklich ein Buddha.“ Darüber ist er hocherfreut. „Ich bin vielleicht auch gar kein kleiner Buddha.“ Dann sieht er, dass er doch ein großer Buddha ist. „Vielleicht bin ich sogar noch höher als Li Hongzhi! Ich gucke mal, aber ja, ich bin wirklich höher als Li Hongzhi.“ Mancher hat es mit den Ohren gehört, jener Dämon stört ihn und sagt zu ihm: „Du bist doch höher als Li Hongzhi, du bist soundso viel höher als Li Hongzhi.“ Das glaubt er auch. Hast du nicht überlegt, wie du dich dann später kultivieren sollst? Hast du dich jemals kultiviert? Wer hat dir die Kultivierung beigebracht? Auch ein wahrer Buddha, der heruntergekommen ist, um etwas zu erledigen, muss sich erneut kultivieren, seine ursprüngliche Kultivierungsenergie wird ihm auch nicht mehr gegeben, nur kultiviert er sich jetzt etwas schneller. Also, sobald bei diesem Menschen dieses Problem auftaucht, kann er sich kaum noch selbst daraus befreien; sofort entsteht dieser Eigensinn. Danach wagt er alles zu sagen: „Ich bin schon ein Buddha, ihr braucht nicht mehr von anderen zu lernen, ich bin schon ein Buddha, ich sage euch, wie ihr alles machen sollt.“ So etwas macht er.

 

Gab es bei uns in Changchun nicht auch einen solchen Menschen? Am Anfang war er ganz gut, später machte er aber solche Sachen. Er dachte, er wäre schon Buddha und schließlich meinte er, höher als alle anderen zu sein. Das kommt eben daher, weil sich der Mensch nicht beherrschen konnte und Eigensinn entstanden ist. Warum kommt so etwas vor? Im Buddhismus wird gesagt: „Ganz gleich, was du gesehen hast, kümmere dich nicht darum, das sind alles dämonische Illusionen, du sollst nur in die Meditation eintreten und dich nach oben kultivieren.“ Warum wird bei ihnen nicht zugelassen, solches zu sehen und daran festzuhalten? Es wird eben befürchtet, dass dieses Problem auftaucht. Bei der Kultivierung im Buddhismus gibt es keine intensive Kultivierungsmethode, in den Sutren gibt es auch keine Hinweise, wie du diese Sache loswirst. Shakyamuni hat damals diesen Teil des Fa nicht erklärt. Um das Problem „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“ und „Wandlung nach dem Herzen“ zu vermeiden, bezeichnete er alle Erscheinungen, die man bei der Kultivierung sieht, als dämonische Illusionen. Sobald jemand Eigensinn hat, werden bei ihm dämonische Illusionen entstehen und es fällt ihm sehr schwer, sich von ihnen loszureißen. Es kann sogar sein, dass dieser Mensch ruiniert und ins Dämonische geraten ist. Weil er sich Buddha nennt, ist er schon ins Dämonische geraten. Zum Schluss wird er vielleicht noch Besessenheit oder andere Dinge herbeiführen, dann ist er völlig ruiniert. Sein Herz ist auch schlecht geworden und er fällt ganz herunter, es gibt viele solcher Menschen. In diesem Kurs gibt es jetzt auch schon Menschen, die selbstgefällig sind, die Art und Weise, wie sie reden, ist schon anders als die der anderen. Was mit einem Menschen eigentlich los ist – auch im Buddhismus ist das ein Tabu. Eben habe ich wieder einen Fall erklärt, der „Das eigene Herz erzeugt Dämonen“ oder „Wandlung nach dem Herzen“ heißt. In Peking gibt es solche Lernenden, in anderen Regionen sind auch solche Menschen aufgetaucht, außerdem sind die Störungen bei den Praktizierenden sehr stark.

 

Jemand hat mich gefragt: „Lehrer, wieso beseitigst du das nicht?“ Überleg einmal, wie könntest du dich kultivieren, wenn wir alle Hindernisse auf dem Weg der Kultivierung für dich beseitigen würden? Es ist eben erst unter den dämonischen Störungen zu sehen, ob du dich weiterkultivieren kannst, ob du Tao wirklich erkennen kannst, ob du dich stören lässt und ob du standhaft in dieser Schule bleiben kannst. Große Wellen spülen den Sand, so ist es bei der Kultivierung; was übrig bleibt, das erst ist echtes Gold. Wenn du solche Formen von Störungen nicht hättest, sage ich, dass es zu leicht für die Menschen wäre, sich zu kultivieren. Auch in meinen Augen wäre deine Kultivierung viel zu leicht. Die großen Erleuchteten auf hohen Ebenen sehen das und sind im Herzen noch unausgeglichen: „Was machst du denn da? Ist das Menschen erlösen? Auf dem Weg gibt es gar keine Hindernisse mehr und man kann sich reibungslos bis zum Ende kultivieren, ist das Kultivierung? Je weiter man sich kultiviert, desto bequemer wird es, es gibt gar keine Störungen, kann das denn sein?“ Genau das ist die Frage, darüber mache ich mir auch Gedanken. Anfangs habe ich viele solcher Dämonen erledigt. Wenn das immer so weitergeht, denke ich, dass es auch nicht in Ordnung ist. Die anderen sagen auch zu mir: „Du hast ihnen die Kultivierung viel zu leicht gemacht. Die Menschen haben nur diese wenigen eigenen Schwierigkeiten, zwischen den Menschen gibt es nur so ein paar Dinge und es gibt noch viele Gesinnungen, die sie noch nicht beseitigen können! Es bleibt noch die Frage, ob sie im Wirrwarr dein Dafa erkennen können!“ Es gibt diese Frage, deshalb wird es Störungen und Prüfungen geben. Eben habe ich erklärt, dass das eine Form der Dämonen ist. Es ist sehr schwer, einen Menschen wirklich zu erlösen; aber es ist äußerst leicht, einen Menschen zu ruinieren. Sobald dein Herz nicht aufrichtig ist, ist es aus und vorbei.

 

 

Das Hauptbewusstsein muss stark sein

 

Das Schlechte, das ein Mensch in all seinen Leben getan hat, verursacht Unheil für ihn und für einen Kultivierenden verursacht es Karma-Widerstand, daher gibt es Geburt, Altern, Kranksein und Sterben. Das ist normales Karma. Es gibt noch ein starkes Karma, das die Kultivierenden sehr stark stört, das heißt Gedankenkarma. Solange der Mensch lebt, muss er denken. Weil der Mensch unter den alltäglichen Menschen umherirrt, erzeugt er in seinen Gedanken oft Gesinnungen in Hinsicht auf Ruhm, Reichtum, Erotik, Ärger und so weiter. Mit der Zeit entsteht daraus ein starkes Gedankenkarma. Denn in anderen Räumen hat alles Leben, so ist es auch beim Karma. Wenn ein Mensch ein orthodoxes Fa kultiviert, wird das Karma beseitigt. Die Beseitigung des Karmas bedeutet, dass das Karma vernichtet und umgewandelt wird. Natürlich macht das Karma da nicht mit, daher wird der Mensch Schwierigkeiten und Hindernisse haben. Allerdings kann das Gedankenkarma direkt das Gehirn des Menschen stören und so werden manche in Gedanken auf den Lehrer und das Dafa schimpfen, in ihrem Kopf tauchen einige häretische Gedanken und Schimpfworte auf. So weiß mancher Kultivierende nicht mehr, was eigentlich los ist, er glaubt sogar, dass er selbst es ist, der so denkt. Mancher meint, das sei Besessenheit. Das ist aber keine Besessenheit, sondern es wird durch die Widerspiegelung des Gedankenkarmas auf das Gehirn verursacht. Mancher hat kein starkes Hauptbewusstsein, er folgt dem Gedankenkarma und tut Schlechtes, dann ist er ruiniert und fällt herunter. Aber die meisten können es mit ihren starken subjektiven Gedanken (einem starken Hauptbewusstsein) verdrängen und ihm entgegenwirken. Das bedeutet, dass dieser Mensch zu erlösen ist und Gutes von Schlechtem unterscheiden kann, das heißt auch, dass er ein gutes Erleuchtungsvermögen hat. Mein Fashen wird ihm dann helfen, den größten Teil dieses Gedankenkarmas zu beseitigen. So etwas kommt oft vor. Wenn das auftaucht, hängt es davon ab, ob man selbst diese schlechten Gedanken besiegen kann. Bei denjenigen, die standhaft bleiben können, kann das Karma beseitigt werden.

 

 

Das Herz muss unbedingt aufrichtig sein

 

Was bedeutet, dass das Herz nicht aufrichtig ist? Das heißt, dass man sich immer wieder nicht als Praktizierenden betrachtet. Den Praktizierenden werden bei der Kultivierung Schwierigkeiten begegnen. Wenn die Schwierigkeiten kommen, werden sie sich vielleicht in den zwischenmenschlichen Reibereien zeigen, dadurch wird so etwas wie gegeneinander intrigieren und kämpfen und so weiter vorkommen, was eine unmittelbare Wirkung auf deine Xinxing hat. In diesem Bereich gibt es sie relativ häufig. Worauf werden wir noch stoßen? Unsere Körper werden sich plötzlich unwohl fühlen; wegen der Begleichung des Karmas kann sich das in allen verschiedenen Bereichen zeigen. Zu einer bestimmten Zeit wirst du noch dazu gebracht, nicht mehr zu wissen, ob es wahr oder unwahr, falsch oder nicht falsch ist; dir wird das Gefühl vermittelt, ob die Kultivierungsenergie existiert oder nicht, ob du dich kultivieren und wirklich nach oben kultivieren kannst oder nicht, ob es Buddhas gibt und ob sie wahr oder falsch sind. In Zukunft wirst du noch solchen Situationen begegnen, dir wird dieser falsche Eindruck erzeugt, sodass du meinst, sie würden nicht existieren und alles wäre falsch: Genau daraus ist zu ersehen, ob du standhaft bleiben kannst oder nicht. Wenn du sagst, dass du unbedingt standhaft bleiben musst, mit so einem Herzen kannst du dann wirklich standhaft bleiben und wirst natürlich gut handeln, weil sich deine Xinxing schon erhöht hat. Aber jetzt bist du noch so schwankend. Wenn man diese Schwierigkeit jetzt bei dir auftauchen lässt, wirst du sie überhaupt nicht erkennen und dich überhaupt nicht mehr kultivieren können. In allen verschiedenen Bereichen können Schwierigkeiten auftauchen.

 

Während der Kultivierung muss sich der Mensch eben auf diese Weise nach oben kultivieren. Wenn mancher unter uns sich irgendwo an seinem Körper unwohl fühlt, glaubt er, dass er krank sei. Er kann sich einfach nicht als Praktizierenden betrachten. Wenn er auf so etwas stößt, betrachtet er es auch als eine Krankheit: „Warum tauchen so viele Unannehmlichkeiten auf?“ Ich sage dir, vieles davon ist schon beseitigt worden, deine Unannehmlichkeiten sind schon viel weniger geworden. Wenn es nicht für dich beseitigt worden wäre, hätte dich diese Unannehmlichkeit vielleicht dein Leben gekostet oder du lägest da und würdest nicht mehr aufstehen können. Wenn du also einer kleinen Unannehmlichkeit begegnest, fühlst du dich schon unwohl, wo gibt es denn so etwas Gemütliches? Ich erzähle ein Beispiel: Als ich in Changchun einen Kurs hielt, gab es einen Menschen, der eine sehr gute angeborene Grundlage hatte; er war wirklich aus gutem Holz und ich hatte ihn auch ins Auge gefasst. Ich wollte seine Schwierigkeiten etwas vergrößern, damit er die Schulden schneller begleichen und zur Öffnung der Kultivierungsenergie kommen konnte. Das hatte ich vor. Eines Tages schien es ihm plötzlich so, als ob er einen Schlaganfall bekommen hätte, auf einmal stürzte er zu Boden und spürte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte, so, als ob ihm die Glieder den Dienst versagen würden. Er wurde dann in die Notaufnahme eines Krankenhauses gebracht. Danach konnte er aufstehen und wieder gehen. Überlegt einmal, wie kann einer so schnell wieder aufstehen und die Glieder so schnell wieder bewegen, wenn er einen Schlaganfall hatte? Später sagte er aber, dass das Lernen des Falun Dafa daran schuld sei und es ihn auf Abwege geraten ließ. Er hat aber nicht darüber nachgedacht, wie er so schnell von dem Schlaganfall genesen konnte? Hätte er heute nicht Falun Dafa gelernt, wäre er bei diesem Sturz vielleicht schon gestorben oder er wäre für immer durch den Schlaganfall gelähmt.

 

Menschen sind nun einmal so schwer zu erlösen. Für ihn wurde so viel getan, dennoch konnte er es nicht erkennen und sagte noch so etwas. Manch langjährig Lernender sagte: „Lehrer, wieso fühle ich mich überall unwohl, ich bin immer wieder ins Krankenhaus gegangen, aber die Spritzen haben nicht geholfen und die Tabletten hatten auch keine Wirkung.“ Er schämte sich nicht einmal, mir so etwas zu erzählen! Natürlich können sie nicht wirken. Das ist doch keine Krankheit, wie können sie denn wirken? Lass dich doch mal untersuchen, alles ist in Ordnung und du fühlst dich einfach unwohl. Einer unserer Lernenden war ins Krankenhaus gegangen, einige Kanülen der Spritzen verbogen sich beim Einstechen, zum Schluss spritzte das Medikament aus der Kanüle heraus und sie konnte auch nicht eingestochen werden. Da wurde ihm klar: „Aber ja, ich bin doch ein Praktizierender, ich lasse mir keine Spritzen mehr geben.“ Erst jetzt kam er darauf, sich keine Spritzen mehr geben zu lassen. Deshalb müssen wir unbedingt darauf achtgeben, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen. Mancher denkt, dass ich ihm einfach nicht erlaube, sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Dann denkt er: „Du erlaubst mir nicht, mich im Krankenhaus behandeln zu lassen, dann gehe ich zu einem Qigong-Meister.“ Er hält es immer noch für eine Krankheit und geht zu einem Qigong-Meister zur Behandlung. Wo kann er einen wahren Qigong-Meister finden? Wenn man einen falschen findet, wird man an Ort und Stelle ruiniert.

 

Wir sagen, wie kannst du klar unterscheiden, ob das ein wahrer oder ein falscher Qigong-Meister ist? Viele Qigong-Meister haben sich selbst ernannt. Ich wurde getestet und habe die Testunterlagen der wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen bei mir. Viele Qigong-Meister sind falsch, sie haben sich selbst ernannt, es gibt genügend, die Lug und Trug betreiben. Diese falschen Qigong-Meister können auch Kranke behandeln. Warum? Sie haben Besessenheit, ohne Besessenheit können sie doch keinen betrügen! Die Besessenheit kann auch Energie abgeben und Krankheiten heilen, sie ist auch eine Art energetischer Existenz und kann sehr leicht auf die alltäglichen Menschen wirken. Aber ich habe erklärt: Was gibt die Besessenheit an deinen Körper ab, wenn sie deine Krankheiten heilt? Auch im äußerst Mikroskopischen sieht alles wie die Besessenheit aus. Sie gibt es an deinen Körper ab, so sag doch einmal, was du machen kannst? „Es ist leicht, einen Geist herzubitten, aber es ist schwer, ihn wieder wegzuschicken.“ Von einem alltäglichen Menschen reden wir hier nicht mehr, er will nur ein alltäglicher Mensch bleiben, er will sich nur vorübergehend wohlfühlen. Aber du bist ein Praktizierender, willst du nicht etwa deinen Körper ständig reinigen? Wenn diese Dinge an deinen Körper abgegeben worden sind, wann kannst du sie wieder loswerden? Außerdem haben sie auch eine gewisse Energie. Mancher denkt: „Wie kann das Falun denn erlauben, dass sie in den Körper eindringen? Schützt uns nicht etwa der Fashen des Lehrers?“ In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Wenn du selbst nach etwas trachtest, kümmert sich keiner darum; du selbst willst es haben, keiner kümmert sich darum. Mein Fashen wird dich daran hindern und dir Hinweise geben. Wenn er aber sieht, dass du immer weiter so handelst, kümmert er sich nicht mehr um dich. Wo gibt es denn so etwas, den anderen zur Kultivierung zu zwingen? Man darf dich nicht zur Kultivierung zwingen oder drängen. Du musst dich wirklich selbst erhöhen. Wenn du dich nicht erhöhen willst, kann niemand etwas tun. Die Grundsätze sind dir erklärt worden, das Fa ist dir auch erklärt worden, wenn du dich noch nicht erhöhen willst, über wen kannst du dich beschweren? Du selbst willst es haben, darum kümmert sich das Falun nicht, mein Fashen auch nicht, das ist garantiert so. Manche besuchen die Vorträge anderer Qigong-Meister und fühlen sich sehr unwohl, wenn sie nach Hause kommen. Natürlich ist das so. Aber warum hat dich der Fashen nicht davor geschützt? Wozu bist du denn dort hingegangen? Du gingst dorthin und hörtest zu, hast du dann nicht etwa schon danach getrachtet? Kann es hereinkommen, wenn du es nicht in die Ohren hereinlässt? Mancher hat sein Falun sogar schon deformiert. Ich sage dir, das Falun ist wertvoller als dein Leben, es ist eine Art hohes Lebewesen und darf nicht so einfach zerstört werden. Jetzt gibt es viele falsche Qigong-Meister und manche von ihnen sind sehr berühmt. Ich habe den Leitern des chinesischen Forschungsinstituts für Qigong-Wissenschaft gesagt: „In alter Zeit geschah es, dass Daji Unheil am Kaiserhof stiftete, jene Füchsin war ganz schlimm; trotzdem war sie noch nicht so schlimm wie jenes falsche Qigong von heute, das hat das ganze Land ins Chaos gestürzt, wie viele Menschen leiden darunter!“ Du siehst, dass es äußerlich scheinbar ganz gut ist, aber wie viele Menschen haben jenes Ding am Körper? Wenn er es abgibt, heftet es sich sofort an dich, einfach zu wild. Deshalb ist es für die alltäglichen Menschen sehr schwer, es am Aussehen zu erkennen.

 

Mancher denkt vielleicht: „Heute habe ich an diesem Qigong-Vortrag teilgenommen und nachdem ich die Erklärung von Li Hongzhi gehört habe, weiß ich, dass das Qigong doch eigentlich so umfassend und tiefgreifend ist! Nächstes Mal, wenn es andere Qigong-Vorträge gibt, werde ich auch hingehen.“ Ich sage dir: Geh auf keinen Fall hin. Wenn du dir etwas Schlechtes anhörst, wird es durch deine Ohren hineingefüllt. Es ist sehr schwer, einen Menschen zu erlösen und es ist auch sehr schwer, deine Gedanken zu ändern und deinen Körper in Ordnung zu bringen. Es gibt genügend falsche Qigong-Meister. Auch wenn er ein wahrer Qigong-Meister einer orthodoxen Schule ist, ist er wirklich rein? Manche Tiere sind sehr aggressiv, sie können sich zwar nicht an ihn anheften, aber er kann sie auch nicht vertreiben. Er schafft es nicht, solche Dinge in großem Umfang herauszufordern, besonders bei seinen Lernenden; wenn er dort Kultivierungsenergie abgibt, sind alle möglichen Dinge darin hineingemischt. Er selbst ist zwar sehr aufrichtig, aber seine Lernenden nicht, sie haben verschiedene Besessenheiten und alles Mögliche an sich.

 

Wenn du wirklich Falun Dafa kultivierst, geh nicht dorthin. Natürlich, wenn du nicht Falun Dafa kultivieren und einfach alles praktizieren willst, dann geh halt hin. Ich kümmere mich auch nicht um dich und du bist auch kein Falun Dafa-Schüler. Wenn Probleme auftauchen, sage auch nicht, dass das Praktizieren des Falun Dafa daran schuld ist. Wenn du nach dem Maßstab der Xinxing handelst und dich nach dem Dafa kultivierst, erst dann bist du wirklich einer vom Falun Dafa. Mancher fragt: „Kann ich mit Menschen in Berührung kommen, die andere Qigong praktizieren?“ Ich sage dir, er ist nur ein Qigong-Übender, du aber bist ein Dafa-Kultivierender, nach diesem Kurs wird ein enorm großer Abstand zwischen deiner Ebene und seiner Ebene bestehen. Dieses Falun ist durch die Kultivierung von wer weiß wie vielen Generationen gebildet worden und es ist sehr mächtig. Natürlich, wenn du bei den Kontakten mit ihnen sicher sein kannst, dass du nichts von ihnen annimmst, auch nichts von ihnen haben willst und ihr nur normale Freunde bleibt, so ist das kein großes Problem. Wenn er aber wirklich etwas an seinem Körper hat, dann ist das sehr schlecht; komm am besten nicht mit ihm in Berührung. Wenn ein Ehepartner ein anderes Qigong praktiziert, denke ich, dass es auch kein großes Problem ist. Aber eins: Denn du praktizierst ein orthodoxes Fa; wenn einer praktiziert, werden die anderen davon begünstigt. Er praktiziert etwas Häretisches oder Abwegiges und hat vielleicht etwas Häretisches oder Abwegiges an seinem Körper, wegen deiner Sicherheit muss es auch für ihn gereinigt werden. In den anderen Räumen wird alles für dich gereinigt, auch die Umgebung bei dir zu Hause wird gereinigt. Wenn die Umgebung nicht gereinigt wird und dich alle verschiedenen Dinge stören, wie kannst du dann praktizieren?

 

Aber es gibt einen Fall, bei dem mein Fashen es nicht reinigen kann. Eines Tages hat einer meiner Lernenden gesehen, dass mein Fashen kam; er hat sich riesig gefreut: Der Fashen des Lehrers ist da, Herr Lehrer, bitte kommen Sie herein. Mein Fashen sagte: „Dein Zimmer ist viel zu unordentlich, es gibt hier zu viele Dinge.“ Und so ging er weg. Normalerweise, wenn es zu viele Geister in anderen Räumen gibt, wird mein Fashen sie bereinigen. Aber überall in seinem Zimmer gab es alle möglichen wirren Qigong-Bücher. Er hat das verstanden und die Bücher weggeräumt, manche davon hat er verbrannt, manche verkauft, danach kam mein Fashen wieder. Das hat mir der Lernende erzählt.

 

Es gibt auch welche, die zum Wahrsagen gehen. Mancher fragt mich: „Lehrer, ich habe angefangen Falun Dafa zu praktizieren und ich interessiere mich doch für solche Dinge wie ‚I-Ging’ oder Wahrsagen, darf ich das noch verwenden?“ Ich sage es dir so: Wenn du eine gewisse Energie an dir hast, werden deine Worte Wirkung haben. Auch wenn es nicht so ist, wird es wegen deiner Worte so sein, dann hast du vielleicht etwas Schlechtes getan. Ein alltäglicher Mensch ist sehr schwach, alle Informationen, die er trägt, sind instabil und werden sich sehr wahrscheinlich in gewissem Maße verändern. Wenn du es für ihn ausgesprochen hast, wird jene Schwierigkeit vielleicht zur Realität. Angenommen, er hat großes Karma und muss es begleichen, du sagst aber immer wieder, dass ihm Gutes widerfahren wird; kann das gehen, wenn er sein Karma nicht begleicht? Schadest du ihm dann nicht etwa? Manche können solche Dinge einfach nicht loslassen und halten eigensinnig daran fest, als ob sie irgendwelche Fähigkeiten hätten. Ist das nicht Eigensinn? Außerdem, wenn du es auch wirklich weißt, sollst du als Praktizierender deine Xinxing bewahren und du darfst auch nicht leichthin die Himmelsgeheimnisse an einen alltäglichen Menschen verraten, so ist der Grundsatz. Wie man auch anhand des „I-Ging“ berechnen mag, stimmen viele Dinge sowieso schon nicht mehr, man berechnet so oder so, wahr oder unwahr, in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen dürfen Dinge wie Wahrsagen existieren. Du bist jedoch einer, der wirklich Kultivierungsenergie hat und ich sage, ein wahrer Praktizierender soll sich dann den hohen Maßstäben entsprechend fordern. Aber mancher bittet andere um Wahrsagen, er sagt: „Orakle einmal für mich, wie es um mich steht und wie gut ich praktiziert habe? Oder werde ich irgendwelche Schwierigkeiten haben?“ Er lässt andere über so etwas wahrsagen. Wenn dir jene Schwierigkeiten vorausgesagt würden, wie könntest du dich dann erhöhen? Das Leben eines Praktizierenden ist schon geändert worden, seine Handlinien, Physiognomie, seine Achtwort-Geburtsdaten und andere Informationen, die sein Körper trägt, sind bereits anders, sie sind geändert worden. Wenn du zu jemandem zum Wahrsagen gehst, glaubst du an ihn, denn wozu sonst lässt du dir wahrsagen? Was er sagt, ist nur etwas Oberflächliches und sind Dinge deiner Vergangenheit, aber das hat sich dem Wesen nach schon geändert. Denk doch einmal nach, wenn du dir wahrsagen lässt, hast du ihm nicht etwa zugehört und geglaubt? Ist deine Psyche dadurch nicht belastet? Eine Belastung ist entstanden und du denkst daran, ist das nicht Eigensinn? Wie beseitigst du dann diesen Eigensinn? Hast du dir nicht etwa selbst eine zusätzliche Schwierigkeit bereitet? Musst du nicht etwa mehr Leiden ertragen, um diesen dadurch entstandenen Eigensinn zu beseitigen? Für jeden Pass und für jede Schwierigkeit besteht die Frage, ob du dich nach oben kultivierst oder herunterfällst. Es ist eigentlich schon schwer und du bereitest dir noch selbst diese zusätzliche Schwierigkeit, wie kannst du sie dann überwinden? Du wirst vielleicht deswegen auf Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten stoßen. Deinen geänderten Lebensweg dürfen andere nicht sehen. Wenn andere ihn sehen und dir sagen können, bei welchem Schritt du Schwierigkeiten haben wirst, wie kannst du dich noch kultivieren? Deshalb ist es anderen überhaupt nicht erlaubt, ihn zu sehen. Keiner aus anderen Schulen darf ihn sehen, auch die Schüler aus derselben Schule dürfen ihn nicht sehen, niemand kann es richtig sagen, weil das Leben schon geändert worden ist, es ist ein Leben für die Kultivierung.

 

Mancher fragte mich: Kann ich Bücher aus anderen Religionen und Qigong-Bücher lesen? Wir sagen, Bücher aus Religionen, besonders Bücher aus dem Buddhismus, sie alle lehren die Menschen, wie sie ihre Xinxing kultivieren. Wir gehören auch zum buddhistischen System und das sollte kein Problem sein. Aber eins: Bei der Übersetzung vieler Sutren wurden schon viele Fehler gemacht, dazu kommen noch die Auslegungen der Sutren, die von unterschiedlichen Ebenen aus gemacht worden sind, sie machten nach Belieben Definitionen, das ist Fa durcheinanderbringen. Manche Menschen, die die Sutren willkürlich interpretierten, waren von der Ebene des Buddhas viel zu weit entfernt, sie verstanden deren wahren Inhalt überhaupt nicht, deshalb waren ihre Erkenntnisse auch anders. Es ist auch nicht leicht für dich, sie ganz zu verstehen, du selbst kannst sie nicht erkennen. Aber du sagst: „Wir sind einfach an den Sutren interessiert.“ Wenn du immer die Sutren studierst, kultivierst du dich schon in jener Schule, denn in den Sutren werden die Kultivierungsenergie und das Fa jener Schule zusammengefasst. Wenn du sie lernst, lernst du schon jene Schule; dieses Problem besteht. Wenn du dich darin vertiefst und danach kultivierst, folgst du vielleicht schon jener Kultivierungsschule und nicht mehr unserer Schule. Bei der Kultivierung wurde schon immer von „keine zweite Schule“ gesprochen; wenn du dich wirklich in dieser Schule kultivieren willst, dann lies nur die Bücher dieser Schule.

 

Das noch zu den Qigong-Büchern: Wenn du dich kultivieren willst, lies sie nicht; vor allem die jetzt herausgegebenen Bücher, lies sie nicht. Was die Bücher „Innere Alchemie des gelben Kaisers“, „Wichtige Anleitung für Körper und Geist“ oder „Taoistische Schriften“ und ähnliche angeht, so geht es um dasselbe; sie haben zwar nicht so viele schlechte Dinge, tragen aber auch Informationen unterschiedlicher Ebenen. Sie sind an sich schon Kultivierungsmethoden; wenn du sie liest, werden sie auch in dich hineingemischt und du wirst gestört. Du hältst diesen Satz für richtig, also gut, sofort kommen sie. Wenn sie in deine Kultivierungsenergie hineingemischt werden – sie sind zwar nichts Schlechtes – aber wenn plötzlich etwas anderes in dich hineingemischt wird, was denkst du, wie kultivierst du dich dann? Wird es nicht auch zu Problemen führen? Was wird aus dem Fernseher, wenn du den elektronischen Bauteilen eines Fernsehers ein anderes Bauteil hinzufügst? Er geht sofort kaputt. Das ist der Grundsatz. Außerdem sind viele Qigong-Bücher von heute falsch, sie tragen allerlei Informationen an sich. Einer unserer Lernenden hat in einem Qigong-Buch geblättert und es sprang eine große Schlange aus dem Buch heraus. Natürlich möchte ich nicht darauf eingehen. Eben habe ich einige Probleme erklärt, die wir Praktizierenden wegen unrichtiger Einstellungen uns selbst gegenüber verursachen. Das heißt, die Probleme werden verursacht, weil das Herz nicht aufrichtig ist. Es ist vorteilhaft für euch, wenn wir das aussprechen, so wisst ihr, wie ihr damit umgehen und wie ihr sie unterscheiden sollt, damit in Zukunft keine Probleme auftauchen. Diese Worte habe ich zwar nicht stark betont, ihr müsst aber unbedingt darauf achten, häufig tauchen die Probleme gerade in diesem Punkt auf, oft tauchen die Probleme hier auf. Kultivierung ist aber äußerst hart und sehr ernsthaft; wenn du nur ein bisschen nachlässig bist, kannst du schon herunterfallen und sofort ruiniert sein, deshalb muss das Herz unbedingt aufrichtig sein.

 

 

Kampfkunst-Qigong

 

Neben den Wegen der inneren Kultivierung gibt es noch Kampfkunst-Qigong. Wenn ich auf Kampfkunst-Qigong zu sprechen komme, will ich noch eins betonen, und zwar, dass es jetzt im Kultivierungskreis verschiedenste Behauptungen über Qigong gibt.

 

Jetzt taucht noch so etwas wie Mal-Qigong, Musik-Qigong, Kalligrafie-Qigong und Tanz-Qigong auf, alles Mögliche, ist das alles Qigong? Ich finde das merkwürdig. Ich sage, das ist Qigong verderben und nicht nur Qigong verderben, sondern geradezu Qigong beleidigen. Was ist die theoretische Begründung dafür? Ist das schon Qigong, wenn einer beim Malen, Singen, Tanzen oder Schreiben in einen Trance-Zustand, in den sogenannten Qigong-Zustand eintritt? So kann das nicht verstanden werden. Ich sage, ist das nicht Qigong beleidigen? Qigong ist ein umfassendes und tiefgreifendes Wissen über die Kultivierung des menschlichen Körpers. Oh, in Trance zu sein, soll das schon Qigong heißen? Wie heißt es denn dann, wenn wir in Trance auf die Toilette gehen? Ist das nicht Qigong beleidigen? Ich sage, das ist nun einmal Qigong beleidigen. Auf der Orient-Gesundheitsmesse im vorletzten Jahr gab es ein sogenanntes Kalligrafie-Qigong. Was heißt denn Kalligrafie-Qigong? Ich ging zum Kalligrafie-Qigong-Stand und sah, dass ein Mensch mit einem Pinsel schrieb; nachdem er fertig geschrieben hatte, gab er jedem Schriftzeichen mit der Hand Qi ab. Was er abgab, war alles schwarzes Qi. Sein Kopf war angefüllt mit Geld und Ruhm, was denkst du, kann er dann Kultivierungsenergie haben? Das Qi konnte auch kein gutes Qi sein. Die Kalligrafien wurden aufgehängt und waren sogar sehr teuer, jedoch wurden sie nur von Ausländern gekauft. Ich sage, wer sie gekauft und mit nach Hause genommen hat, der hat Pech gehabt. Kann das schwarze Qi gut sein? Das Gesicht jenes Menschen war sogar schwarz, er war nur auf das Geld aus und dachte nur ans Geld, kann er Kultivierungsenergie haben? Auf seiner Visitenkarte hatte er einen Haufen Titel wie Internationales Kalligrafie-Qigong und so weiter. Ich sage, zählt solches Zeug schon zu Qigong?

 

Überlegt einmal, achtzig oder neunzig Prozent von denen, die meinen Kurs besucht haben, werden nicht nur von Krankheiten befreit, sondern sie werden auch Kultivierungsenergie bekommen, die wahre Kultivierungsenergie. Was dein Körper an sich trägt, ist schon ziemlich außergewöhnlich. Wenn du selbst praktizierst, wirst du das auch in einem ganzen Leben nicht herauspraktizieren können. Wenn junge Leute jetzt anfangen zu praktizieren, werden sie das auch nicht während eines ganzen Lebens herauspraktizieren können, was ich für dich eingesetzt habe und du musst noch von einem richtig weisen Meister unterwiesen werden. Durch wer weiß wie viele Generationen von uns sind dieses Falun und diese Mechanismen erst gebildet worden, alle diese Dinge sind für dich auf einmal eingesetzt worden. Deshalb sage ich euch, dass ihr sie nicht so leichtfertig verlieren sollt, nur weil ihr sie leicht bekommen habt. Sie sind äußerst wertvoll und nicht mit Gold aufzuwiegen. Was du nach diesem Kurs an dir trägst, ist die wahre Kultivierungsenergie, die hochenergetische Substanz. Auch wenn du zu Hause ein paar Zeichen schreibst, ganz gleich, ob deine Handschrift gut oder schlecht ist, sie haben Kultivierungsenergie! Deshalb soll jeder nach unserem Kurs schon den „Meister“-Titel bekommen und alle sollen schon Kalligrafie-Qigong-Meister sein? Ich sage, so kann das doch nicht verstanden werden. Denn als ein Mensch, der wirklich Kultivierungsenergie und Energie hat, brauchst du sie nicht mit Absicht abzugeben; auf allen Dingen, die du berührt hast, wird Energie hinterlassen, sie glänzen alle.

 

Ich habe noch in einer Zeitschrift gelesen in der stand, dass ein Kalligrafie-Qigongkurs gegeben wird. Ich habe sie einmal durchgeblättert, um zu sehen, wie es gelehrt wird. Darin stand: „Zuerst die Atmung regulieren, einatmen und ausatmen, dann eine Viertelstunde oder bis zu einer halben Stunde meditieren, wobei sich die Gedanken auf das Qi im Elixierfeld konzentrieren sollen. Danach das Qi vom Elixierfeld mit den Gedanken bis zum Unterarm leiten, den Pinsel in die Hand nehmen und in die Tinte eintauchen, dann das Qi bis zur Pinselspitze bewegen. Wenn der Gedanke dort angekommen ist, kann einer mit dem Schreiben beginnen.“ Ist das nicht Betrug? Wie, wenn das Qi bis zu einer bestimmten Stelle bewegt wird, so ist das schon Qigong? Wenn wir also beim Essen zuerst ein bisschen meditieren und danach die Essstäbchen nehmen, das Qi zu den Spitzen der Essstäbchen bringen und essen, heißt das dann Ess-Qigong, ist das so? Was gegessen wird, ist sogar Energie. Wir sagen es einmal so: Ich sage, das ist eben Qigong beleidigen, sie haben Qigong für so etwas Oberflächliches gehalten, das kann also nicht so verstanden werden.

 

Aber Kampfkunst-Qigong kann schon zu einem eigenständigen Qigong gezählt werden. Warum? Es hat einen Überlieferungsprozess von einigen tausend Jahren, es hat eine vollständige Reihe von Kultivierungstheorien und eine komplette Reihe von Kultivierungsmethoden, deshalb kann es als eine vollständige Reihe von Dingen betrachtet werden. Trotzdem ist das Kampfkunst-Qigong nur etwas auf der niedrigsten Ebene unserer Wege der inneren Kultivierung. Das Hart-Qigong ist eine Art materieller Energiemasse, die allein dem Schlagen dient. Ich erzähle euch ein Beispiel: In Peking gab es einen Lernenden, der, nachdem er unseren Falun Dafa-Kurs besucht hatte, nichts mit der Hand drücken durfte. Als er in einem Laden ein Kinderfahrrad kaufen wollte, testete er die Festigkeit des Fahrrads mit seiner Hand, er drückte darauf und mit einem Knall fiel das Fahrrad auseinander, er fand das sehr merkwürdig. Als er sich zu Hause auf einen Stuhl setzte, durfte er auch nicht mit der Hand darauf drücken; als er mit der Hand auf den Stuhl drückte, fiel der Stuhl mit einem Knall auseinander. Er fragte mich, was los sei. Ich habe es ihm nicht erklärt, weil ich mir Sorgen darüber machte, dass Eigensinn bei ihm entstehen würde. Ich sagte ihm, das alles ist ein natürlicher Zustand, man soll dem natürlichen Lauf folgen und braucht sich nicht darum zu kümmern, das ist alles etwas Gutes. Wenn man die Kultivierungsfähigkeiten richtig einsetzt, lässt sich sogar ein Stein mit der Hand zerdrücken. Ist das nicht gerade das Hart-Qigong? Allerdings hat er auch kein Hart-Qigong praktiziert. Bei den Wegen der inneren Kultivierung tauchen normalerweise alle diese Kultivierungsfähigkeiten auf, aber weil du deine Xinxing nicht beherrschen kannst, lässt man dich die Kultivierungsfähigkeiten nicht anwenden, auch wenn sie aufgetaucht sind. Vor allem bei der Kultivierung auf niedrigen Ebenen ist deine Xinxing noch nicht erhöht, die Kultivierungsfähigkeiten, die auf niedrigen Ebenen auftauchen, werden überhaupt nicht hervorgebracht. Während sich deine Ebene nach und nach erhöht, sind diese Dinge auch nicht mehr nützlich, dann werden sie auch nicht mehr hervorgebracht.

 

Wie wird das Kampfkunst-Qigong konkret praktiziert? Beim Praktizieren des Kampfkunst-Qigong wird vom Bewegen des Qi gesprochen. Am Anfang ist es jedoch auch nicht leicht, das Qi zu bewegen. Es ist nicht so, dass sich das Qi schon bewegen lässt, nur wenn man das Qi bewegen will, so kann es nicht bewegt werden. Was ist dann zu tun? Man muss seine Hand stählen, seine Rippen, Füße, Beine, Ober- und Unterarme und seinen Kopf muss man auch stählen. Wie denn? Mancher schlägt mit der Hand, mit der Handfläche gegen Bäume. Mancher schlägt mit den Händen kräftig gegen Steinplatten. Du kannst dir vorstellen, wie schmerzhaft es ist, wenn die Knochen darauf stoßen. Wenn man das etwas kräftiger macht, wird es bluten. Aber das Qi lässt sich immer noch nicht bewegen. Was tun? Man fängt an, seine Arme zu schwenken, damit das Blut in die Arme fließt, dann werden die Arme und Hände dicker, in Wirklichkeit sind sie geschwollen. Danach schlägt man gegen den Stein, die Knochen sind jetzt gepolstert und können nicht direkt auf den Stein stoßen, daher tut es auch nicht mehr so weh. Während man praktiziert, wird ihn sein Meister lehren und nach und nach kann man das Qi schon bewegen. Aber es reicht nicht, das Qi zu bewegen. Beim wirklichen Kämpfen wird der andere aber nicht auf dich warten. Natürlich, wenn einer das Qi bewegen kann, kann er Schlägen anderer schon widerstehen. Es wird ihm wahrscheinlich nicht wehtun, auch wenn er mit einem dicken Stock geschlagen wird. Nachdem man das Qi bewegt hat, kann es dort dicker werden. Aber das Qi ist nur etwas ganz Primitives im Anfangsstadium; während man weiter praktiziert, wandelt sich das Qi in hochenergetische Substanz um. Während es sich in hochenergetische Substanz umwandelt, wird allmählich eine Art Energiemasse mit großer Dichte gebildet. Diese Energiemasse hat jedoch schon Intelligenz, deshalb ist sie auch eine Kultivierungsfähigkeitsmasse, also eine Art Kultivierungsfähigkeit geworden. Allerdings dient diese Art Kultivierungsfähigkeit speziell dem Schlagen und Verteidigen; es hat jedoch keine Wirkung, wenn sie zum Heilen verwendet wird. Weil sich jene hochenergetische Substanz in einem anderen Raum befindet und sich nicht in diesem unserem Raum bewegt, ist ihre Zeit schneller als unsere. Wenn du einen anderen schlagen willst, brauchst du nicht mehr das Qi zu bewegen und nicht mehr daran zu denken, die Kultivierungsenergie ist schon da. Wenn andere dich schlagen und du dich mit dem Arm davor schützt, ist die Kultivierungsenergie auch schon da. Wie schnell du auch schlagen kannst, sie ist schneller als du, die Zeitbegriffe auf beiden Seiten sind unterschiedlich. Beim Praktizieren des Kampfkunst-Qigong kann so etwas wie Eisensand-Hand, Zinnober-Hand, Vajra-Bein, Arhat-Fuß herauspraktiziert werden, dies sind Fähigkeiten unter den alltäglichen Menschen. Durch das Praktizieren können alltägliche Menschen diese schon erreichen.

 

Der größte Unterschied zwischen Kampfkunst-Qigong und den Wegen der inneren Kultivierung ist: Beim Kampfkunst-Qigong wird gefordert, in Bewegung zu praktizieren, deshalb bewegt sich das Qi unter der Haut. Weil man in Bewegung praktiziert, kann man nicht zur Ruhe kommen und das Qi fließt nicht ins Elixierfeld, sondern unter der Haut und durch die Muskeln hindurch. Deshalb kann der Körper nicht kultiviert werden, es können auch keine hohen Fähigkeiten herauskultiviert werden. Bei unseren Wegen der inneren Kultivierung wird gefordert, in Ruhe zu praktizieren. Bei den normalen Kultivierungswegen wird davon gesprochen, dass das Qi ins Elixierfeld und in den Unterbauch fließt und dass man sich in Ruhe kultiviert und der Benti umgewandelt wird. Der Körper kann kultiviert werden und man kann sich zu noch höheren Ebenen kultivieren.

 

Ihr habt vielleicht von solchen Fähigkeiten gehört, von denen in Romanen geschrieben wird, wie: Schutzschirm der goldenen Glocke, Hemd aus eisernem Stoff, Durchschießen einer Pappel aus einer Entfernung von hundert Schritten. Mit der Fähigkeit der Leichtigkeit kann sich mancher in der Höhe hin- und herbewegen; mancher kann sogar in andere Räume verschwinden. Gibt es überhaupt solche Fähigkeiten? Ja, das ist sicher, aber unter den alltäglichen Menschen gibt es sie nicht. Derjenige, der wirklich solche hohen Fähigkeiten herauspraktiziert hat, darf sie nicht zeigen und auch nicht damit prahlen. Denn er praktiziert nicht nur Kampfkunst, sondern es geht schon völlig über die Ebene der alltäglichen Menschen hinaus, so muss sich dieser Mensch den Forderungen des Weges der inneren Kultivierung entsprechend kultivieren. Er muss Wert auf die Xinxing legen, seine Xinxing erhöhen und die materiellen Interessen leichtnehmen. Obwohl er solche Fähigkeiten hat herauskultivieren können, darf er sie aber danach nicht mehr nach Belieben unter den alltäglichen Menschen einsetzen; es geht noch, dass er sie für sich selbst anwendet, wenn es niemand sieht. Ihr habt sicher in den Romanen gelesen, dass jemand wegen so etwas wie Schwert-Diagrammen, wegen Schätzen oder wegen Frauen andere Menschen tötet und mit anderen kämpft, alle haben große Fähigkeiten, mystisch wie Gottheiten. Denkt einmal nach, hat derjenige, der wirklich solche Fähigkeiten hat, sie etwa nicht durch die innere Kultivierung bekommen? Er hat sie erst herauskultiviert, indem er auf seine Xinxing geachtet hat, er hat Ruhm, Reichtum und alle verschiedenen Begierden schon längst leichtgenommen, kann er also andere töten? Kann er Geld und Reichtum so wichtig nehmen? Das ist überhaupt nicht möglich. Das ist nur künstlerische Übertreibung. Die Menschen trachten nur nach Sinnesreizen und sie machen das, was ihren Durst stillen kann. Jener Autor hat dies auch erfasst und gibt sich Mühe, so zu schreiben, dass dein Durst gestillt wird und du dich erfreust. Je unwahrscheinlicher er schreibt, desto lieber willst du es lesen, aber das ist nur künstlerische Übertreibung. Einer, der wirklich solche Fähigkeiten hat, wird nicht so handeln, noch weniger darf er sie hervorbringen, um sie vorzuführen.

 

 

Geltungssucht

 

Weil wir uns unter den alltäglichen Menschen kultivieren, können viele unserer Lernenden vieles von ihrem Eigensinn nicht loslassen, mancher Eigensinn ist ihnen schon zur zweiten Natur geworden und sie bemerken ihn auch nicht. Die Geltungssucht kann sich überall zeigen, auch bei guten Taten kann sie sich zeigen. Wenn einer im Alltag einige Vorteile bekommt, bei denen es um Ruhm oder Reichtum geht, posaunt er das heraus und hängt es an die große Glocke: Ich bin tüchtig, ein Starker. So etwas gibt es auch bei uns. Wenn jemand ein bisschen besser praktiziert, sein Himmelsauge klarer sieht oder seine Bewegungen bei den Übungen schöner aussehen, prahlt er schon damit.

 

Mancher sagt: „Ich habe etwas vom Lehrer Li gehört“, schon stehen alle um ihn herum und hören zu, er redet und verbreitet nach eigenem Gutdünken Klatsch, wobei er seine Erzählung noch ausschmückt. Wozu macht er das? Er will sich wichtig machen. Mancher verbreitet Klatsch, er erzählt ihm, sie erzählt ihr, mit großer Begeisterung redet er, als ob er auf dem Laufenden wäre, so viele unserer Lernenden hätten es nicht so gut verstanden wie er, die anderen wüssten nicht so viel wie er. Das ist bei ihm schon zur zweiten Natur geworden, vielleicht macht er das auch unbewusst. Er hat in seinem Unterbewusstsein eben eine solche Geltungssucht, wozu sonst verbreitet er solchen Klatsch? Mancher verbreitet noch, dass der Lehrer dann und dann in die Berge zurückgehen werde. Ich bin doch nicht aus den Bergen gekommen, warum soll ich in die Berge zurück? Es gibt noch andere die sagen, dass der Lehrer jemandem an diesem und jenem Tag etwas gesagt habe oder jemandem eine Extrawurst gebraten habe. Wozu ist das gut, so etwas zu verbreiten? Zu nichts. Wir haben aber gesehen, dass das sein Eigensinn ist, eine Art Geltungssucht.

 

Manche bitten mich noch um ein Autogramm. Wozu denn das? Wieder nur das Klischee der alltäglichen Menschen: Sich ein Autogramm geben zu lassen und als Andenken zu bewahren. Wenn du dich nicht kultivierst, nützt es überhaupt nichts, auch wenn ich dir ein Autogramm gäbe. Jedes Schriftzeichen in meinen Büchern ist meine Gestalt und ein Falun, jeder Satz stammt von mir, wozu brauchst du da noch ein Autogramm? Mancher denkt: Wenn ich das Autogramm habe, werden mich die „Informationen“ des Lehrers schützen. Er legt immer noch Wert auf so etwas wie „Informationen“. Wir legen jedoch keinen Wert auf „Informationen“. Allein schon dieses Buch ist nicht mit Gold aufzuwiegen. Wonach trachtest du denn noch? All dies ist eine Widerspiegelung jener Eigensinne. Manche sehen die Lernenden, die um mich herum sind, und machen die Art ihres Redens und Verhaltens nach, ohne zu wissen, ob es gut oder schlecht ist. Egal wer sich wie verhält, es gibt in Wirklichkeit nur ein Fa; nur wenn man nach diesem Dafa handelt, das erst ist der wahre Maßstab. Diejenigen, die um mich herum sind, haben keine Extrawurst bekommen und sind euch allen gleich. Sie sind nur Mitarbeiter des Forschungsvereins. Lasst ein solches Herz nicht entstehen. Wenn dieses Herz bei dir entstanden ist, hast du normalerweise schon unbeabsichtigt eine Dafa sabotierende Wirkung verursacht. Du hast Sensationshascherei betrieben, was sogar zu Konflikten führen und den Eigensinn der Lernenden wecken kann, sodass sie auch näher zum Lehrer zu kommen suchen, um etwas mehr zu hören und so weiter. Geht es nicht um dieses Problem?

 

Was kann diese Geltungssucht noch leicht hervorrufen? Ich habe schon zwei Jahre lang den Kultivierungsweg verbreitet, ein Teil der langjährig Falun Dafa-Lernenden wird wahrscheinlich bald zur Öffnung der Kultivierungsenergie kommen; ein anderer Teil wird in den Zustand der allmählichen Erleuchtung eintreten, plötzlich in die allmähliche Erleuchtung eintreten. Warum sind anfangs solche Kultivierungsfähigkeiten nicht aufgetaucht? Weil es nicht geht, dass ich dich auf einmal so hoch schiebe und du die Eigensinne eines alltäglichen Menschen noch nicht losgelassen hast. Natürlich ist deine Xinxing schon sehr erhöht, doch du hast noch viele Eigensinne, die du noch nicht beseitigt hast, deshalb lässt man solche Kultivierungsfähigkeiten bei dir nicht auftauchen. Nachdem diese Phase bei dir vorbei ist und du dich gefangen hast, wirst du auf einmal in den Zustand der allmählichen Erleuchtung gebracht. Bei dem Zustand der allmählichen Erleuchtung wird dein Himmelsauge auf einer sehr hohen Stufe geöffnet und viele Kultivierungsfähigkeiten werden bei dir auftauchen. Ich sage euch, in Wirklichkeit werden schon am Anfang der wahren Kultivierung viele Kultivierungsfähigkeiten auftauchen, du hast bereits so eine hohe Ebene erreicht, deshalb hast du ziemlich viele Kultivierungsfähigkeiten. Bald wird vielleicht bei vielen von uns ein solcher Zustand auftauchen. Es gibt noch manche, die sich nicht hoch kultivieren können, die Dinge, die sie bei sich tragen, stehen fest in Verbindung mit ihrem Durchhaltevermögen, deshalb werden manche auf sehr niedrigen Ebenen schon zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung kommen, endgültig zur Erleuchtung kommen. Solche Menschen werden auftauchen.

 

Das habe ich erklärt, weil ich euch eben sagen wollte: Wenn solche Menschen auftauchen, sollt ihr sie auf keinen Fall als großartige Erleuchtete betrachten. Das ist eine sehr ernste Frage bei der Kultivierung. Nur nach dem Dafa zu handeln, das erst ist richtig. Du sollst demjenigen nicht zuhören und nicht folgen, wenn du seine Kultivierungsfähigkeiten oder göttlichen Fähigkeiten oder etwas anderes siehst. Du wirst ihm dadurch auch schaden, weil bei ihm der Frohsinn entstehen wird, sodass zum Schluss alle seine Dinge verloren gehen und verschlossen werden und zuletzt wird er herunterfallen. Derjenige, dessen Kultivierungsenergie geöffnet ist, kann auch herunterfallen. Wenn sich einer nicht gut beherrschen kann, wird er herunterfallen, selbst wenn er bereits zur Erleuchtung gekommen ist. Sogar ein Buddha fällt auch herunter, wenn er sich nicht gut beherrscht, dann du erst recht, der du ein Mensch bist, der sich unter den alltäglichen Menschen kultiviert! Deshalb ist es ganz gleich, wie viele Kultivierungsfähigkeiten auch auftauchen mögen, wie machtvoll die Kultivierungsfähigkeiten auch sind oder wie machtvoll sich die göttlichen Fähigkeiten zeigen mögen, du musst dich unbedingt gut beherrschen. Neuerdings gibt es bei uns manche, die hier sitzen, bald verschwinden und bald wieder erscheinen, so ist das; noch größere göttliche Fähigkeiten werden auch noch auftauchen. Was ist dann in Zukunft zu tun? Ganz gleich, ob so etwas in Zukunft bei dir oder bei anderen auftaucht, du als unser Lernender und Schüler sollst sie nicht verehren und danach trachten. Sobald sich dein Herz ändert, ist alles aus und du wirst herunterfallen. Vielleicht bist du noch höher als er, nur sind die göttlichen Fähigkeiten bei dir nicht aufgetaucht. Zumindest bist du bei dieser Frage heruntergefallen, deshalb müsst ihr unbedingt darauf achtgeben. Dies ist schon an eine sehr wichtige Stelle gelegt worden, weil so etwas bald auftauchen wird. Es geht nicht, dass du dich nicht beherrschen kannst, wenn es auftaucht.

 

Wenn ein Kultivierender Kultivierungsenergie bekommt, zur Öffnung der Kultivierungsenergie gekommen ist oder wirklich zur Erleuchtung gekommen ist, darf er sich auch nicht für etwas Besonderes halten. Was er sieht, ist nur das, was er auf seiner Ebene sieht. Er hat sich bis hierhin kultiviert, das bedeutet, dass sein Erleuchtungsvermögen, sein Maßstab der Xinxing und auch seine Weisheit bis hierhin reichen. Deshalb wird er vielleicht die Dinge von noch höheren Ebenen nicht glauben. Gerade weil er sie nicht glaubt, wird er meinen, dass das, was er sieht, das Absolute und alles ist. Das ist aber noch sehr weit davon entfernt, denn seine Ebene ist nur so hoch.

 

Ein Teil der Lernenden wird auf dieser Ebene zur Öffnung der Kultivierungsenergie kommen, sie können sich auch nicht mehr höher kultivieren, deshalb können sie nur auf dieser Ebene zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung kommen. Unter denen von uns, die sich später erfolgreich kultivieren, werden manche auf den weltlichen kleinen Wegen zur Erleuchtung kommen, manche auf unterschiedlichen Ebenen und manche nach dem Erhalten der richtigen Frucht. Bei der Erleuchtung die richtige Frucht zu erhalten, ist erst das Höchste, auf verschiedenen Ebenen können sie Dinge sehen und sich zeigen. Selbst diejenigen, die auf den weltlichen kleinen Wegen, auf der niedrigsten Ebene zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur Erleuchtung kommen, können auch manche Räume und manche Erleuchtete sehen und mit ihnen kommunizieren. Dann sollst du nicht selbstgefällig sein; es ist sicher, dass einer die richtige Frucht nicht erhalten kann, wenn er auf den weltlichen kleinen Wegen, auf den niedrigen Ebenen zur Öffnung der Kultivierungsenergie kommt. Was ist dann zu tun? Er kann nur auf dieser Ebene bleiben; dass er sich später weiter zu höheren Ebenen kultiviert, ist eine Sache der Zukunft. Aber was macht er sonst, außer zur Öffnung der Kultivierungsenergie zu kommen, wenn er sich nur so hoch kultivieren kann? Auch wenn er sich weiter so kultiviert, kommt er nicht mehr höher, deshalb wird seine Kultivierungsenergie geöffnet. Seine Kultivierung hat das Ende schon erreicht und es werden viele solcher Menschen auftauchen. Ganz gleich, was auch geschehen mag, du musst deine Xinxing unbedingt beherrschen. Nach dem Dafa zu handeln, nur das ist erst wirklich richtig. Sowohl deine Kultivierungsfähigkeiten als auch die Öffnung deiner Kultivierungsenergie hast du bei der Kultivierung im Dafa bekommen. Wenn du Dafa auf den zweiten Platz und deine göttlichen Fähigkeiten auf den ersten stellst oder wenn du zur Erleuchtung gekommen bist und diese oder jene Erkenntnisse von dir für richtig hältst oder sogar dich selbst als großartig betrachtest und meinst, dass du Dafa übertriffst, dann sage ich, du bist schon dabei herunterzufallen; das wird dann sehr gefährlich und mit dir wird es immer mehr bergab gehen. In jenem Moment wird es wirklich problematisch für dich, du wirst dich umsonst kultiviert haben; es kann sogar sein, dass du herunterfällst, umsonst kultiviert.

 

Ich sage dir noch: Der Inhalt dieses Buches ist eine Zusammenfassung des Fa, das ich in einigen Kursen erklärt habe. Alles stammt von mir, jeder Satz stammt von mir, alles ist Wort für Wort von Tonbändern abgehört und Wort für Wort aufgeschrieben worden; meine Schüler, die Lernenden, haben mir geholfen, alles von den Tonbändern niederzuschreiben, danach habe ich es ein ums andere Mal korrigiert. All dies ist mein Fa. Was ich erklärt habe, ist genau dieses eine Fa.

 


 

Lektion 7

 

 

Über das Töten

 

Das Töten ist ein sehr heikles Thema. Wir stellen an die Praktizierenden auch relativ strenge Anforderungen, Praktizierende dürfen nicht töten. Ganz gleich, ob im buddhistischen oder taoistischen System oder bei den sonderbaren Schulen und auch ganz gleich, in welcher Schule oder Richtung, solange dabei ein orthodoxes Fa kultiviert wird, betrachten sie es als absolut, dass man nicht töten darf, dies ist sicher. Weil das Töten sehr große Probleme verursachen kann, müssen wir euch das genau erklären. Im Urbuddhismus bezog sich das Töten hauptsächlich auf das Töten von Menschen, das war am schlimmsten. Später wurde das auch in Bezug auf große Lebewesen, große Tiere oder etwas größere Lebewesen sehr ernst genommen. Warum wird das Töten im Kultivierungskreis schon immer so ernst genommen? Im Buddhismus wurde früher gesagt, diejenigen, die nicht sterben sollten, aber getötet worden sind, werden zu einsamen Seelen und heimatlosen Gespenstern. Die Errettungszeremonie, von der früher geredet wurde, bezog sich auf diese Menschen. Wenn keine Errettungszeremonie für sie durchgeführt wurde, hatten diese Lebewesen nichts zu essen und zu trinken und befanden sich in einer sehr leidvollen Lage. So sagte man früher im Buddhismus.

 

Wir sagen, wenn einer einem anderen etwas Schlechtes angetan hat, muss er diesem ziemlich viel De als Ausgleich geben. Damit meinen wir normalerweise, dass er Dinge des anderen in Besitz nimmt und so weiter. Aber wenn einer einem anderen plötzlich das Leben nimmt, ganz gleich, ob einem Tier oder einem anderen Lebewesen, dann wird ziemlich großes Karma erzeugt. Mit Töten wurde früher hauptsächlich das Töten von Menschen gemeint, wodurch relativ großes Karma erzeugt wird. Aber die Folgen beim Töten eines normalen Lebewesens sind auch nicht klein und es wird dabei unmittelbar sehr großes Karma erzeugt. Besonders dir als einem Praktizierenden werden während deiner Kultivierung auf verschiedenen Ebenen einige Schwierigkeiten eingerichtet, die eigentlich dein eigenes Karma, deine eigenen Schwierigkeiten sind, sie werden dir auf unterschiedlichen Ebenen gestellt, um dich erhöhen zu lassen. Sobald du deine Xinxing erhöhst, kannst du sie schon überwinden. Aber wenn plötzlich so großes Karma kommt, wie kannst du sie dann noch überwinden? Mit deiner Xinxing kannst du sie überhaupt nicht überwinden. Es kann dazu führen, dass du dich überhaupt nicht mehr kultivieren kannst.

 

Wir haben festgestellt, dass bei der Geburt eines Menschen sehr viele „Er“ in einem bestimmten Bereich in diesen kosmischen Räumen gleichzeitig geboren werden, sie sehen genauso aus wie er und haben denselben Namen und was sie tun, ist im Großen und Ganzen auch das Gleiche, deshalb können sie als ein Teil seiner Gesamtheit betrachtet werden. Es geht dann um dieses Problem: Wenn ein Lebewesen (das gilt genauso für das Leben anderer großer Tiere) plötzlich stirbt, während die vielen „Er“ in den verschiedenen anderen Räumen ihre vorherbestimmten Lebenswege noch nicht beendet haben und noch für viele Jahre weiterleben müssen, gerät der Verstorbene in die Lage eines Heimatlosen und schwebt im kosmischen Raum. Früher wurde von der einsamen Seele, dem heimatlosen Gespenst gesprochen, das nichts zu essen und zu trinken hat und sich in einer sehr leidvollen Lage befindet, vielleicht ist es so. Tatsächlich haben wir aber gesehen, dass er sich in einer sehr furchtbaren Lage befindet, er muss so lange warten, bis die „Er“ in allen anderen Räumen ihre Lebenswege beendet haben, erst dann kann er zusammen mit ihnen seine Heimstätte aufsuchen. Je länger es dauert, desto mehr leidet er. Je größer sein Leiden, desto mehr wird das Karma, das durch sein Leiden verursacht wird, dem Täter ständig zugefügt, überleg einmal, wie viel Karma wird ihm zugefügt? Das haben wir durch Kultivierungsfähigkeiten gesehen.

 

Wir haben noch so etwas gesehen: Wenn ein Mensch geboren wird, gibt es in einem bestimmten Raum schon die Existenzform seines ganzen Lebens, das heißt, bis zu welchem Abschnitt sein Leben geht und was er tun soll, das steht schon alles darin. Wer hat ihm das ganze Leben arrangiert? Es ist ganz klar, dass ein noch höheres Lebewesen dies tut. Zum Beispiel in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen: Nachdem einer geboren wird, gibt es ihn in seiner Familie, in seiner Schule oder wenn er groß geworden ist, an seinem Arbeitsplatz; durch seine Arbeit steht er in allerlei Beziehungen zur Gesellschaft, das heißt, das Arrangement der gesamten Gesellschaft ist schon so festgelegt worden. Aber weil dieses Lebewesen plötzlich gestorben ist, läuft es nicht mehr nach dem vorher festgelegten Plan, es hat sich geändert. Wer dies also durcheinandergebracht hat, dem wird jenes hohe Lebewesen auch nicht verzeihen. Denkt einmal nach, als Kultivierende wollen wir uns zu hohen Ebenen kultivieren; wenn ihm das Lebewesen auf hohen Ebenen noch nicht einmal verzeiht, was denkst du, kann er sich dann noch kultivieren? Die Ebene von manchen Meistern ist noch nicht einmal so hoch wie die des hohen Lebewesens, das dies arrangiert hat, deshalb wird sein Meister auch davon betroffen und heruntergestoßen. Überleg einmal, ist das ein normales Problem? Deshalb kann man sich kaum noch kultivieren, wenn man so etwas getan hat.

 

Unter den Lernenden, die Falun Dafa kultivieren, gibt es vielleicht welche, die in den Jahren des Krieges gekämpft haben. Der Krieg ist ein Zustand, der durch die gesamten großen Veränderungen der himmlischen Erscheinungen verursacht wird, du bist nur ein Element in jenem Zustand gewesen. Wenn sich niemand bei den Veränderungen der himmlischen Erscheinungen bewegen würde, könnten bestimmte Zustände auch nicht in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen hervorgerufen werden, dann könnte das auch nicht als Veränderungen der himmlischen Erscheinungen bezeichnet werden. Jene Angelegenheiten ändern sich nach den großen Veränderungen und jene Sache kann nicht dir alleine zugeschrieben werden. Was wir hier meinen, ist das Karma, das dadurch erzeugt wird, dass einer unbedingt Schlechtes tun will, um etwas Persönliches zu gewinnen; oder um seine persönlichen Interessen zu befriedigen; oder um das zu beseitigen, was seine Dinge beeinträchtigt. Alles, was die Veränderungen der großen Räume insgesamt und die Veränderungen der allgemeinen Lage der Gesellschaft betrifft, zählt nicht zu deinen Problemen.

 

Töten kann sehr großes Karma erzeugen. Mancher denkt dann: Man darf nicht mehr töten, aber ich muss zu Hause kochen; wenn ich nicht mehr töte, was isst meine Familie dann? Um diese konkrete Frage kümmere ich mich nicht, ich erkläre das Fa für die Praktizierenden und bin nicht dazu da, leichthin den alltäglichen Menschen zu erklären, wie sie leben sollen. Wie du mit den konkreten Problemen umgehst, sollst du mit dem Dafa beurteilen; mach es so, wie du es gut findest. Ein alltäglicher Mensch tut, was er will, das ist Sache der alltäglichen Menschen. Es ist unmöglich, dass sich jeder wirklich kultiviert. Aber an Praktizierende sollen hohe Anforderungen gestellt werden, deshalb ist das eine Bedingung, die an die Praktizierenden gestellt wird.

 

Nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen haben Leben, sondern das Leben kann sich auch bei allen Substanzen in den anderen Räumen zeigen. Wenn dein Himmelsauge auf der Stufe des Fa-Auges geöffnet ist, wirst du bemerken, dass Steine, Mauern und alle Dinge dich ansprechen und begrüßen. Mancher denkt vielleicht: Also das Getreide und das Gemüse, das wir essen, all das hat Leben; und was tun, wenn es zu Hause Fliegen und Mücken gibt? Im Sommer ist es sehr unangenehm, wenn man gestochen wird, man sieht die Mücken stechen und bleibt unbewegt, die Fliegen kommen auf das Essen und es ist sehr schmutzig, aber man darf sie nicht totschlagen. Ich sage euch, wir dürfen Lebewesen nicht beliebig und grundlos töten, aber wir sollen auch nicht übervorsichtige Gentlemen sein, die nur auf solche Kleinigkeiten achten und sogar Angst haben, beim Laufen Ameisen zu zertreten, sodass wir beim Laufen hüpfen. Ich sage, dass das Leben dann zu mühsam für dich wäre, ist das nicht schon wieder Eigensinn? Beim Laufen hüpfst du und hast keine Ameisen zertreten, doch du hast viele Mikroben zertreten. Im Mikroskopischen gibt es viele noch kleinere Lebewesen, wie Pilze und Bakterien, vielleicht hast du davon auch nicht wenige zertreten, dann sollten wir nicht mehr leben. Wir wollen keine solchen Menschen werden, auf diese Weise kann man sich nicht kultivieren. Wir sollen auf Großes achten und uns offen und aufrichtig kultivieren.

 

Wir Menschen leben und haben das Recht, das menschliche Leben zu bewahren, deshalb muss die Lebensumgebung auch den Bedürfnissen des menschlichen Lebens entsprechen. Wir dürfen Lebewesen nicht absichtlich schaden oder töten, aber wir sollen auch nicht zu sehr an solchen Kleinigkeiten haften. Zum Beispiel haben Gemüse und Getreide auch Leben, aber wir können nicht auf das Essen und Trinken verzichten, nur weil sie Leben haben; wie könnten wir dann noch praktizieren? Wir sollen großzügig sein. Beim Gehen zum Beispiel laufen Ameisen oder Ungeziefer unter deine Füße und werden von dir zertreten, dann sollen sie vielleicht jetzt sterben, denn du hast sie nicht absichtlich getötet. In der Biosphäre oder unter anderen Mikroben gibt es auch die Frage des ökologischen Gleichgewichts. Wenn es davon zu viele gibt, dann werden sie auch überhandnehmen. Deshalb sagen wir: Sich offen und aufrichtig kultivieren. Wenn es zu Hause Fliegen und Mücken gibt, können wir sie verscheuchen und Fliegengitter anbringen, damit sie nicht hereinkommen können. Wenn sie sich manchmal nicht verscheuchen lassen und dann totgeschlagen werden, ist das auch nicht schlimm. Wenn sie in dem Raum, in dem Menschen leben, Menschen stechen und schaden wollen, müssen sie natürlich verjagt werden. Wenn sie sich nicht verjagen lassen, sollen wir auch nicht einfach nur zusehen, dass sie Menschen stechen. Du bist ein Praktizierender und es macht dir nichts aus, denn du hast Abwehrkräfte, aber deine Familienangehörigen praktizieren nicht, sie sind alltägliche Menschen, für sie gibt es noch das Problem der ansteckenden Krankheiten, wir können auch nicht einfach nur zusehen, dass sie dem Kind ins Gesicht stechen.

 

Ich erzähle euch ein Beispiel: Es gab einmal eine Geschichte über Shakyamuni in seinen frühen Jahren. Eines Tages wollte Shakyamuni baden, im Wald ließ er seinen Schüler die Badewanne für sich sauber machen. Sein Schüler ging hin und sah, dass die Badewanne voller Ungeziefer war; wenn er die Badewanne sauber machen würde, müsste er das Ungeziefer töten. Der Schüler kam zurück und sagte zu Shakyamuni: „Die Badewanne ist voller Ungeziefer.“ Ohne ihn anzublicken, sagte Shakyamuni: „Geh nur die Badewanne sauber machen.“ Der Schüler ging wieder zur Badewanne, wusste aber nicht, wo er anfangen sollte. Wenn er mit dem Saubermachen beginnen würde, müsste das Ungeziefer sterben. Er drehte eine Runde, kam wieder zurück und fragte Shakyamuni: „Verehrter Meister, die Badewanne ist voller Ungeziefer; wenn ich anfange, wird das Ungeziefer getötet.“ Shakyamuni warf ihm einen Blick zu und sagte: „Was ich dir gesagt habe, ist, die Badewanne zu reinigen.“ Plötzlich erkannte es der Schüler und hat dann sofort die Badewanne sauber gemacht. Das heißt, dass wir nicht aufs Baden verzichten sollen, weil es Ungeziefer gibt; wir müssen auch nicht draußen einen Platz zum Wohnen suchen, weil es im Zimmer Mücken gibt; wir sollen uns auch wiederum nicht den Hals zubinden und auf das Essen und Trinken verzichten, weil Getreide und Gemüse auch Leben haben. So ist das nicht, wir sollen diese Beziehungen richtig behandeln und uns offen und aufrichtig kultivieren; es geht schon, wenn wir Lebewesen nicht absichtlich schaden oder töten. Menschen müssen Lebensraum und Bedingungen für ihre Existenz haben, die auch erhalten werden müssen, Menschen sollen ihr Leben und die normale Lebensart beibehalten.

 

Früher sagten manche falsche Qigong-Meister: „Am 1. und am 15. des Monats darf man töten.“ Manche sagten noch: „Zweibeinige dürfen getötet werden.“ Das klingt, als ob Zweibeinige keine Lebewesen wären. Am 1. und am 15. des Monats zu töten, würde dann wohl nicht mehr als Töten zählen, sondern wäre eine Belanglosigkeit oder wie? Manche sind falsche Qigong-Meister, sie sind bei ihrem Reden und Verhalten einfach daran zu erkennen, worüber sie reden und wonach sie streben; die Qigong-Meister, die so reden, sind meistens voller Besessenheit. Schau einmal, wie jener mit einem Fuchs behaftete Qigong-Meister Hühnerfleisch isst, er frisst wie ein Wolf und will noch nicht einmal die Knochen ausspucken.

 

Töten kann nicht nur riesiges Karma verursachen, sondern es berührt auch die Frage der Barmherzigkeit. Sollen wir Kultivierenden etwa nicht Barmherzigkeit haben? Wenn die Barmherzigkeit bei uns erscheint, werden wir vielleicht bemerken, dass alle Wesen leiden und dass jeder leidet. Das wird auftauchen.

 

 

Über das Fleischessen

 

Fleischessen ist auch ein sehr heikles Thema, aber Fleischessen ist nicht Töten. Ihr habt das Fa schon so lange gelernt und wir haben euch nicht aufgefordert, kein Fleisch zu essen. Wenn du bei manchem Qigong-Meister in den Kurs kommst, sagt er dir gleich: „Von nun an darf kein Fleisch mehr gegessen werden.“ Du denkst vielleicht: „Plötzlich darf man kein Fleisch mehr essen, darauf bin ich noch nicht eingestellt. Heute gibt es zu Hause vielleicht geschmortes Huhn oder gekochten Fisch, es riecht so gut, aber ich darf es nicht essen.“ Bei der Kultivierung in der Religion ist es genauso, man wird gezwungen, kein Fleisch zu essen. Bei den normalen buddhistischen Kultivierungswegen und bei manchen taoistischen Wegen wird auch davon geredet, dass kein Fleisch gegessen werden darf. Hier fordern wir euch jedoch nicht auf, so zu handeln, aber wir sprechen auch davon. Wie denn? Weil unser Kultivierungsweg ein Weg ist, bei dem das Fa den Menschen veredelt, das heißt, dass sich manche Zustände durch die Kultivierungsenergie und im Fa zeigen werden. Beim Praktizieren werden unterschiedliche Zustände auf unterschiedlichen Ebenen auftauchen. Eines Tages oder vielleicht heute nach dem Kurs werden manche in diesen Zustand eintreten: Er kann kein Fleisch mehr essen, es riecht sehr übel und wenn er es isst, wird er sich übergeben wollen. Es ist nicht so, dass du gezwungen wirst oder dich selbst zwingst, es nicht zu essen, sondern es kommt von deinem eigenen Herzen. Wenn du diese Ebene erreichst, wird von der Kultivierungsenergie widergespiegelt, dass du kein Fleisch mehr essen kannst; wenn du es trotzdem hinunterschluckst, wirst du es sogar wirklich erbrechen.

 

Alle unsere langjährig Lernenden wissen, dass dieser Zustand bei der Kultivierung des Falun Dafa auftauchen wird und sich unterschiedliche Zustände auf unterschiedlichen Ebenen zeigen werden. Mancher Lernende hat recht starke Begierden, sein Eigensinn fürs Fleischessen ist sehr stark und er kann normalerweise sehr viel Fleisch essen. Während andere das Fleisch übel finden, findet er das nicht und er kann es weiterhin essen. Was ist zu tun, damit er diesen Eigensinn loslässt? Wenn er Fleisch isst, wird er Bauchschmerzen bekommen; wenn er kein Fleisch isst, hat er keine Bauchschmerzen. Dieser Zustand wird bei ihm auftauchen, das bedeutet, dass er kein Fleisch mehr essen kann. Bedeutet das, dass unsere Schule ab heute nichts mehr mit Fleisch zu tun hat? Nein. Wie sollen wir mit dieser Frage umgehen? Dass er kein Fleisch essen kann, kommt wirklich aus seinem Herzen. Was wird damit bezweckt? Das zwangsweise Verbot des Fleischessens bei der Kultivierung im Tempel und die widergespiegelte Unfähigkeit zum Fleischessen bei uns haben beide zum Ziel, die Gier und den Eigensinn des Menschen nach Fleisch zu beseitigen.

 

Manche können sogar überhaupt nichts hinunterkriegen, wenn sie kein Fleisch in ihrer Essschale haben, das ist die Begierde der alltäglichen Menschen. Eines Morgens bin ich am hinteren Ausgang des Triumph-Parks in Changchun vorbeigegangen. Laut lärmend kamen drei Personen durch den Ausgang, einer von ihnen sagte: „Wozu Qigong praktizieren, wenn ich kein Fleisch essen darf; auch wenn ich dafür zehn Jahre weniger leben würde, muss ich weiterhin Fleisch essen!“ So eine starke Begierde. Überlegt einmal, soll diese Begierde nicht beseitigt werden? Ja, sicher. Bei der Kultivierung werden eben alle verschiedenen Begierden und Eigensinne der Menschen beseitigt. Ganz deutlich gesagt, wenn die Begierde nach Fleisch nicht beseitigt ist, bedeutet das nicht, dass der Eigensinn nicht beseitigt ist? Kann sich dann einer zur Vollendung kultivieren? Deshalb muss es beseitigt werden, solange es Eigensinn ist. Das bedeutet aber wiederum nicht, dass du von nun an nie wieder Fleisch isst. Das Ziel ist nicht, das Fleischessen zu verbieten, sondern dass du diesen Eigensinn nicht mehr hast. Wenn du in der Zeit, in der du kein Fleisch essen kannst, diesen Eigensinn beseitigt hast, kannst du später vielleicht wieder Fleisch essen, es riecht nicht mehr so übel und schmeckt auch nicht mehr so schlecht, jetzt kannst du ruhig wieder Fleisch essen, das ist dann kein Problem.

 

Wenn du es wieder essen kannst, hast du diesen Eigensinn nicht mehr und auch keine Begierde mehr nach Fleisch. Es wird aber eine große Veränderung geben: Wenn du später Fleisch isst, schmeckt es dir nicht mehr; wenn es zu Hause gekocht wird, isst du einfach mit; wenn nicht, denkst du auch nicht daran, beim Essen schmeckt es dir nicht mehr. Dieser Zustand wird auftauchen. Aber die Kultivierung unter den alltäglichen Menschen ist sehr kompliziert. Wenn zu Hause immer wieder Fleisch gekocht wird, schmeckt es dir mit der Zeit wieder gut, später wird das wiederholt, im ganzen Verlauf der Kultivierung wird das mehrmals wiederholt. Plötzlich kannst du wieder kein Fleisch mehr essen. Wenn du es nicht essen kannst, dann iss es nicht, du kannst es wirklich nicht essen. Wenn du es isst, musst du es erbrechen. Wenn du es essen kannst, dann iss es, folge dem natürlichen Lauf. Ob du Fleisch isst oder nicht, darum geht es nicht, das Entscheidende ist, diesen Eigensinn zu beseitigen.

 

Bei unserem Falun Dafa geht es relativ schnell. Solange du deine Xinxing erhöhst, wird jede Ebene sehr schnell durchbrochen. Manche sind schon von Anfang an nicht so eigensinnig auf das Fleisch, es ist ihnen egal, ob es Fleisch gibt oder nicht. Bei solchen Menschen dauert es nur ein bis zwei Wochen und schon ist dieser Eigensinn abgeschliffen. Bei manchen muss es einen Monat, zwei Monate, drei Monate, vielleicht ein halbes Jahr dauern. Wenn es kein besonderer Fall ist, wird es nicht länger als ein Jahr dauern, dann können sie wieder Fleisch essen. Denn das Fleisch ist schon ein Hauptbestandteil der menschlichen Nahrung. Aber diejenigen, die sich beruflich im Tempel kultivieren, dürfen kein Fleisch essen.

 

Jetzt erklären wir die Kenntnisse über das Fleischessen im Buddhismus. Im frühesten Urbuddhismus war das Fleisch nicht verboten. Als Shakyamuni damals seine Schüler mitnahm, um sich in den Wäldern hart zu kultivieren, gab es überhaupt kein Verbot von Fleisch. Warum? Weil die menschliche Gesellschaft zu der Zeit, als Shakyamuni vor 2.500 Jahren das Fa verbreitete, sehr rückständig war, gab es in vielen Gebieten Agrarwirtschaft, in vielen Gebieten aber noch nicht, die Anbaufläche war sehr gering und überall waren Wälder. Getreide war sehr knapp und ganz selten. Die Menschen, die gerade eben aus der primitiven Gesellschaft heraustraten, lebten hauptsächlich von der Jagd und in vielen Gebieten war Fleisch die Hauptnahrung. Um im größtmöglichen Ausmaß auf den Eigensinn des Menschen zu verzichten, erlaubte Shakyamuni seinen Schülern nicht, mit Geld und irgendwelchen Gegenständen in Berührung zu kommen; er nahm seine Schüler mit, bettelte und bat um Almosen. Was auch immer ihnen gegeben wurde, wurde gegessen, als Kultivierender darf man beim Essen auch nicht wählerisch sein; unter den Speisen, die ihnen gegeben wurden, konnte vielleicht Fleisch sein.

 

Im Urbuddhismus gab es jedoch das Verbot von Hun[55]. Das Verbot von Hun stammt eben aus dem Urbuddhismus, jetzt wird aber das Fleisch als Hun bezeichnet. In Wirklichkeit bezog sich damals das Hun nicht auf Fleisch, sondern auf Lauch, Ingwer, Knoblauch und Ähnliches. Warum wurden sie als Hun betrachtet? Jetzt können viele Mönche das auch nicht erklären, weil sich viele von ihnen nicht wirklich kultivieren und viele Dinge nicht wissen. Was Shakyamuni verbreitet hat, heißt „Gebot, Meditation, Weisheit“. Gebot bedeutet, auf alle Begierden der alltäglichen Menschen zu verzichten; Meditation bedeutet, dass sich die Kultivierenden voll und ganz in der Meditation im Lotussitz kultivieren und sich völlig in die Meditation versenken sollten. Alles, was dabei störte, sodass die Menschen sich nicht in die Meditation versenken und sich kultivieren konnten, wurde als ernsthafte Störung betrachtet. Wenn jemand Lauch, Ingwer oder Knoblauch gegessen hatte, hatte das einen sehr starken Geruch. Damals saßen die Mönche im Wald oder in Berghöhlen zu siebt oder zu acht im Kreis, Kreis für Kreis meditierten sie. Wenn jemand so etwas gegessen hatte, entstand ein sehr starker, sehr aufreizender Geruch, was andere bei der Meditation, beim sich Versenken in die Meditation und beim Praktizieren ernsthaft störte. Deshalb gab es das Gebot, dass solche Dinge als Hun betrachtet und nicht gegessen werden durften. Viele Lebewesen, die am menschlichen Körper herauskultiviert werden, verabscheuen solche üblen Gerüche. Lauch, Ingwer und Knoblauch können auch die Begierden des Menschen erregen. Wenn man viel davon isst, wird man auch danach süchtig, deshalb wurden sie als Hun betrachtet.

 

Nachdem sich früher viele Mönche bis zu sehr hohen Ebenen kultiviert hatten, befanden sie sich im Zustand der Öffnung oder der halben Öffnung der Kultivierungsenergie, sie wussten auch, dass die Gebote während der Kultivierung unwichtig sind. Wenn jenes Herz losgelassen werden kann, hat die Substanz selbst keine Wirkung. Was die Menschen wirklich stört, ist jenes Herz. Daher haben viele Mönche aller Zeitalter, die sich hoch kultiviert haben, auch gesehen, dass das Fleischessen keine Hauptsache ist, die Hauptsache ist, ob jenes Herz losgelassen werden kann oder nicht; ohne Eigensinn ist es ganz egal, was man auch isst, um satt zu werden. Weil man sich im Tempel eben auf diese Weise kultiviert, haben sich viele Menschen schon daran gewöhnt. Außerdem geht es schon nicht mehr nur um eine Frage des Gebots, sondern es ist bereits zu einer Vorschrift und Regel im Tempel geworden, also durfte es überhaupt nicht gegessen werden, man gewöhnte sich dann auch daran, sich auf diese Weise zu kultivieren. Jetzt sprechen wir über den Mönch Jigong. In den literarischen Werken wurde er sehr hervorgehoben; die Mönche sollten kein Fleisch essen, er aber aß Fleisch und so hob man ihn hervor. Aber Tatsache ist: Nachdem Jigong aus dem Lingyin-Tempel vertrieben worden war, wurde für ihn das Essen natürlich ein sehr ernsthaftes Problem, das brachte sein Leben in eine kritische Situation. Um satt zu werden, aß er alles, was er in die Finger bekam. Wenn man keinen Eigensinn auf irgendeine Speise hat, ist es egal, womit man sich satt isst. Er hat sich bis dahin kultiviert und verstand diesen Grundsatz. In Wirklichkeit hat Jigong nur ganz selten, vielleicht ein- oder zweimal, Fleisch gegessen. Als der Autor hörte, dass ein Mönch Fleisch isst, interessierte ihn das sehr, denn je spannender das Thema ist, desto lieber wird das Buch gelesen. „Kunstwerke sollten ja aus dem Leben gegriffen sein und über das Leben hinausgehen“, und so hat man ihn groß herausgebracht. Eigentlich ist es egal, womit man sich satt isst, wenn der Eigensinn wirklich beseitigt ist.

 

In Südostasien, in Südchina, in den Provinzen Guangdong und Guangxi sagen manche Laienbrüder nicht, dass sie sich zum Buddha kultivieren, als ob dieser Ausdruck zu altmodisch wäre; sie sagen, sie leben vegetarisch, also sie sind Vegetarier. Damit meinen sie, dass sie Buddha kultivieren, indem sie sich vegetarisch ernähren. Sie haben die Kultivierung zum Buddha für so etwas Simples gehalten. Kann sich einer schon dadurch, dass er vegetarisch lebt, zum Buddha kultivieren? Ihr wisst, das ist nur ein Eigensinn, eine Begierde des Menschen, das ist lediglich ein solches Herz, dabei wird nur dieses eine Herz beseitigt. Es gibt noch Neid, Kampfgeist, Frohsinn, Geltungssucht, verschiedene Eigensinne, der Mensch hat einfach viele Eigensinne, alle Eigensinne und alle Begierden müssen beseitigt werden, erst dann kann man sich zur Vollendung kultivieren. Wenn einer nur diesen Eigensinn nach Fleisch beseitigt, kann er sich dann schon zum Buddha kultivieren? Diese Aussage ist falsch.

 

Bei der Frage, was der Mensch isst, handelt es sich nicht nur um das Fleischessen, sondern es geht auch nicht, wenn man an irgendwelchen Speisen festhält, bei anderen Dingen ist das genauso. Mancher sagt: „Das esse ich besonders gern.“ Das ist auch eine Begierde. Wenn ein Kultivierender einen gewissen Stand erreicht hat, hat er diesen Eigensinn nicht. Natürlich haben wir das Fa auf sehr hohen Ebenen erklärt und das in Verbindung mit unterschiedlichen Ebenen, es ist unmöglich, dies auf einmal zu erreichen. Du sagst, dass du jenes gerne essen willst, aber wenn du dich bis dahin kultivierst, dass jenes Herz beseitigt werden soll, kannst du es einfach nicht essen. Wenn du es trotzdem isst, schmeckt es dir nicht mehr, es wird ganz anders schmecken. Als ich früher arbeitete, machte die Kantine in meiner Firma immer Verluste, später wurde sie aufgelöst. Dann mussten wir das Essen mitbringen. Es ist sehr mühsam, morgens etwas zu kochen und dann zur Arbeit zu eilen. Manchmal kaufte ich zwei Dampfbrote und ein Stück in Sojasoße eingelegten Tofu. So etwas Leichtes sollte doch kein Problem sein, aber es ging auch nicht, immer nur das zu essen; dieser Eigensinn musste auch beseitigt werden. Sobald man den Tofu anschauen wollte, kam einem die Magensäure hoch und man konnte ihn nicht mehr essen, es war auch zu befürchten, dass Eigensinn bei einem entstehen würde. Natürlich kommt das erst vor, wenn sich einer bis zu einem gewissen Grad kultiviert hat, ganz am Anfang kann das nicht so sein.

 

Im buddhistischen System wird davon gesprochen, keinen Alkohol zu trinken. Hast du schon mal einen Buddha gesehen, der einen Schnapskrug in der Hand hält? Nein. Ich habe gesagt, kein Fleisch zu essen; es ist jedoch kein Problem, es später wieder zu essen, nachdem der Eigensinn bei der Kultivierung unter den alltäglichen Menschen beseitigt worden ist. Aber wenn man auf Alkohol verzichtet hat, darf man ihn nicht mehr trinken. Haben die Praktizierenden nicht etwa Kultivierungsenergie am Körper? Es gibt Kultivierungsenergie in verschiedenen Formen und manche Kultivierungsfähigkeiten erscheinen an der Oberfläche deines Körpers, sie sind alle rein. Sobald du Alkohol trinkst, „husch!“ verlassen sie alle auf einmal deinen Körper, in diesem Augenblick hast du an deinem Körper nichts mehr, alle verabscheuen diesen Geruch. Es ist sehr übel, wenn du dir diese Gewohnheit angeeignet hast; der Alkohol verwirrt deinen Geist. Warum musste mancher, der Großes Tao kultivierte, Alkohol trinken? Weil er nicht seinen Haupt-Urgeist kultivierte, er trank, um den Haupt-Urgeist zu betäuben.

 

Manche sind so süchtig nach Alkohol, als ob er ihr Leben wäre; manchen macht der Alkohol den Mund wässrig; manche haben schon so viel getrunken, dass sie durch Alkohol bereits vergiftet sind, ohne Alkohol wollen sie noch nicht einmal die Essschale in die Hand nehmen, ohne Alkohol geht es einfach nicht. Wir Praktizierenden sollen jedoch nicht so sein. Beim Trinken wird man mit Sicherheit süchtig, denn es ist eine Begierde und reizt das Suchtzentrum, je mehr einer trinkt, desto süchtiger wird er. Überlegt einmal: Sollen wir als Praktizierende diesen Eigensinn nicht beseitigen? Dieser Eigensinn muss auch beseitigt werden. Mancher denkt: „Das geht aber nicht, ich bin doch für den Empfang und für die Verabschiedung zuständig oder ich bin im Außendienst, ohne Alkohol zu trinken, lassen sich die Dinge nur sehr schwer erledigen.“ Ich sage, das ist nicht unbedingt so; bei normalen Geschäften, vor allem bei Geschäften im Umgang mit Ausländern, kannst du einen Saft bestellen, während er ein Mineralwasser und der andere ein Bier bestellt. Niemand wird dich zwingen, Alkohol zu trinken, du trinkst, was du willst und so viel, wie du kannst. Vor allem unter den Intellektuellen kommt so etwas noch weniger vor. Normalerweise ist das so.

 

Rauchen ist auch ein Eigensinn. Mancher sagt, dass das Rauchen einen erfrischen kann. Ich sage, dass er sich selbst und andere betrügt. Manche sind von der Arbeit oder vom Schreiben müde, sie rauchen eine Zigarette, wenn sie sich einmal ausruhen wollen; sie denken, dass sie nach dem Rauchen erfrischt sind. In Wirklichkeit ist das nicht so; sie fühlen sich erfrischt, weil sie sich eine Weile ausgeruht haben. Der Gedanke des Menschen kann eine Täuschung erzeugen, er kann auch eine Illusion verursachen. Danach ist wirklich eine Einstellung oder ein falscher Eindruck entstanden und du denkst, dass dich das Rauchen erfrischte. Das stimmt aber überhaupt nicht, das Rauchen hat keine solche Wirkung. Das Rauchen hat keinerlei Vorteile für den menschlichen Körper. Wenn ein Mensch lange Zeit geraucht hat, wird der Arzt bei der Sektion sehen, dass seine Luftröhre und seine Lungen schwarz sind.

 

Reden wir Praktizierenden nicht von der Reinigung des Körpers? Der Körper wird ständig gereinigt und du entwickelst dich ständig zu hohen Ebenen. Aber du schaffst dies noch in deinen Körper hinein, stehst du dann nicht im Widerspruch zu uns? Außerdem ist es auch eine starke Begierde. Mancher weiß auch, dass es nicht gut ist, aber er kann es sich einfach nicht abgewöhnen. Ich sage euch, in Wirklichkeit liegt der Grund darin, dass er keinen richtigen Gedanken als Anleitung hat. Es ist nicht leicht, sich das Rauchen einfach so abzugewöhnen. Du als ein Kultivierender, versuch heute mal, das als einen Eigensinn zu betrachten und zu beseitigen und schau mal, ob du darauf verzichten kannst. Ich schlage vor: Wenn du dich wirklich kultivieren willst, verzichte ab jetzt auf das Rauchen, du kannst garantiert darauf verzichten. Im Feld dieses Kurses denkt niemand an das Rauchen. Wenn du es aufgeben willst, kannst du das mit Sicherheit aufgeben. Wenn du wieder rauchst, schmeckt dir die Zigarette nicht mehr. Wenn du diese Lektion im Buch liest, wird es die gleiche Wirkung haben. Natürlich, wenn du dich nicht kultivieren willst, kümmern wir uns auch nicht mehr darum. Ich denke, als ein Kultivierender sollst du darauf verzichten. Ich habe einmal so ein Beispiel gesagt: Hast du schon mal einen Buddha oder Tao mit einer Zigarette im Mund gesehen? Wo gibt es denn so etwas? Was ist dein Ziel als Kultivierender? Sollst du nicht darauf verzichten? Deshalb sage ich, wenn du dich kultivieren willst, dann verzichte darauf. Es schadet deinem Körper und es ist auch eine Begierde, es läuft den Anforderungen an uns Kultivierende geradezu zuwider.

 

 

Neid

 

Bei der Erklärung des Fa spreche ich oft vom Neid. Warum? Weil sich der Neid in China äußerst stark zeigt, und zwar so stark, dass er schon zur zweiten Natur geworden und nicht mehr zu spüren ist. Warum ist der Neid bei den Chinesen so stark? Das hat auch seine Wurzeln. Früher wurden die Chinesen vom Konfuzianismus relativ stark beeinflusst und sie waren recht introvertiert. Wenn sie verärgert waren, zeigten sie das nicht; wenn sie sich freuten, zeigten sie das auch nicht. Sie sprachen von Selbstbeherrschung und von Zurückhaltung. Weil sie schon daran gewöhnt waren, entwickelte sich bei unserer ganzen Nation eine sehr introvertierte Mentalität. Das hat natürlich seine Vorteile: Die innere Qualität wird nicht preisgegeben. Aber es gibt auch Nachteile, die vielleicht schlechte Zustände mit sich bringen. Besonders in der End-Fa-Zeit zeigt sich der schlechte Teil noch auffallender, denn dadurch kann der Neid des Menschen gefördert werden. Wenn jemand etwas Gutes bekommen hat und das bekannt wird, ruft das bei anderen sofort großen Neid hervor; wenn jemand am Arbeitsplatz oder außerhalb seines Arbeitsplatzes Belohnungen oder einige Vorteile bekommen hat, wagt er nicht, darüber zu sprechen; wenn andere davon erfahren, werden sie sich innerlich unausgeglichen fühlen. Die westlichen Menschen nennen das orientalischen Neid oder asiatischen Neid. Ganz Asien wird mehr oder weniger vom chinesischen Konfuzianismus beeinflusst, aber nur bei uns in China zeigt sich der Neid besonders stark.

 

Das hat etwas mit der absoluten Gleichmacherei zu tun, die wir früher betrieben haben. Stürzte der Himmel ein, würden sowieso alle sterben; wenn es irgendwelche Vorteile gibt, sollen sie gleichmäßig verteilt werden; bei der Gehaltserhöhung darf auch nicht über den Prozentsatz geredet werden, jeder soll den gleichen Betrag bekommen. Diese Gedanken scheinen richtig zu sein, alle seien doch gleich. Aber wie können denn in Wirklichkeit alle gleich sein? Jeder macht eine andere Arbeit und auch nicht jeder erfüllt in gleichem Maße seine Pflichten. In diesem unserem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Ohne Verlust kein Gewinn; wer etwas gewinnt, muss etwas verlieren. Unter den alltäglichen Menschen heißt es: Wer nicht arbeitet, bekommt nichts; wer mehr arbeitet, bekommt mehr; wer weniger arbeitet, bekommt weniger; wenn einer mehr hergibt, soll er auch mehr bekommen. Bei der früheren absoluten Gleichmacherei wurde gesagt, alle seien ganz gleich geboren und das nach der Geburt Erworbene habe die Menschen verändert. Ich sage, das ist zu absolut; wenn etwas zu absolut ist, dann stimmt es nicht mehr. Warum gibt es nach der Geburt Männer und Frauen? Warum haben die Menschen verschiedenes Aussehen? Manche sind von Geburt an krank oder missgebildet, sie sind nicht gleich. Auf hohen Ebenen sehen wir, dass das Leben eines Menschen schon in anderen Räumen existiert. Können alle gleich sein? Alle wollen gleich behandelt werden, aber wie kann einer gleich behandelt werden, wenn er das in seinem Leben nicht hat? Sie sind nicht gleich.

 

Menschen in den westlichen Ländern haben eine relativ extravertierte[56] Mentalität. Wenn sie sich freuen, kann man es erkennen; wenn sie verärgert sind, kann man es auch erkennen. Es hat seine Vorteile, aber auch seine Nachteile, sie haben keine Geduld. Der Unterschied zwischen den Mentalitäten und den Anschauungen führt zu unterschiedlichen Auswirkungen in ihren Handlungsweisen. Wenn ein Chinese von seinem Vorgesetzten gelobt oder irgendwie bevorzugt wurde, fühlen sich die anderen im Herzen unausgeglichen. Wenn einer etwas höhere Prämien bekommen hat, steckt er sie heimlich in seine Tasche, er darf die anderen nichts davon wissen lassen. Jetzt ist es sogar schwer, ein vorbildlicher Arbeiter zu sein: „Du bist ein vorbildlicher Arbeiter und bist tüchtig, du musst also früher kommen und später gehen, mach du doch all diese Arbeit, du kannst es, wir aber nicht.“ Bittere Ironie und ätzenden Spott kriegt er zu hören, es ist sogar schwer, ein guter Mensch zu sein.

 

Im Ausland ist das aber ganz anders. Wenn der Chef sieht, dass einer heute gut gearbeitet hat, gibt er ihm eine höhere Prämie. Freudig zählt er vor den Kollegen einen Schein nach dem anderen vor: „Hey, so viel Geld hat mir der Chef heute gegeben.“ Voller Freude sagt er ihnen, wie viel er bekommen hat, es hat keinerlei Folgen. Wenn du aber in China eine Extra-Prämie bekommen hast, wird dir sogar der Chef sagen, dass du das Geld schnell in die Tasche stecken sollst, damit die anderen es nicht sehen. Wenn im Ausland ein Kind in der Schule 100 Punkte bekommen hat, rennt es voller Freude nach Hause und ruft dabei: „Ich habe 100 Punkte bekommen, ich habe 100 Punkte bekommen!“ So rennt es von der Schule nach Hause. Der Nachbar wird die Tür öffnen und rufen: „Hey, Tom, gut gemacht, guter Junge!“ Ein anderer öffnet das Fenster: „Hey, Jack, super!“ Wenn das aber in China passiert, dann wird es ganz fürchterlich sein: „Ich habe 100 Punkte bekommen, ich habe 100 Punkte bekommen!“ Das Kind rennt von der Schule nach Hause, die Tür noch nicht aufgemacht, schimpft schon jemand im Zimmer: „Was ist denn schon Besonderes daran, 100 Punkte zu bekommen? Was gibt es denn da anzugeben! Wer hat denn nicht schon einmal 100 Punkte bekommen!“ Diese beiden unterschiedlichen Anschauungen können unterschiedliche Auswirkungen haben. Es kann den Neid der Menschen hervorrufen. Wenn einem anderen etwas Gutes widerfährt, freut sich dieser nicht für ihn, sondern er fühlt sich im Inneren unausgeglichen. So etwas wird vorkommen.

 

Vor einigen Jahren wurde die absolute Gleichmacherei betrieben, die die Gedanken der Menschen einfach durcheinandergebracht hat. Ein konkretes Beispiel: Ein Mensch glaubt, dass niemand in seinem Geschäft so tüchtig sei wie er und dass er alles schaffen könne und einfach großartig sei. Er denkt bei sich: „Ich bin in der Lage, die Position des Fabrikleiters oder des Direktors auszufüllen; ich werde es auch schaffen, wenn ich eine noch höhere Position bekomme; sogar die des Premierministers geht in Ordnung.“ Die Leitung sagt vielleicht auch, dass dieser Mensch wirklich tüchtig ist und zu allem taugt. Die Kollegen sagen vielleicht auch, dass er wirklich tüchtig und talentiert ist. Aber es gibt in ihrer Gruppe oder in ihrem Büro einen anderen, der zu nichts taugt und was immer er auch macht, es geht schief. Eines Tages wird der Unfähige zum Leiter befördert, er aber nicht und jener ist sogar sein Chef geworden. Dann fühlt er sich im Inneren unausgeglichen und lässt überall von oben nach unten seine Beziehungen spielen, er ist voller Groll und sehr neidisch.

 

Ich erkläre euch diesen Grundsatz, den die alltäglichen Menschen nicht begreifen können: Du glaubst zwar, dass du alles kannst, aber das ist in deinem Schicksal nicht enthalten; er kann zwar nichts, aber in seinem Schicksal ist es enthalten und so ist er Leiter geworden. Ganz gleich, wie die alltäglichen Menschen auch denken mögen, es sind nur die Gedanken alltäglicher Menschen. Aus der Sicht der höheren Lebewesen entwickelt sich die Gesellschaft der Menschheit nur nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten, deshalb ist das, was du in deinem Leben machst, nicht nach deinen Fähigkeiten eingerichtet worden. Im Buddhismus wird vom Kreislauf der Karma-Vergeltung gesprochen und es wird nach deinem Karma eingerichtet. Ganz gleich, wie tüchtig du auch sein magst, wenn du aber keine De hast, hast du vielleicht nichts in deinem Leben. Du siehst zwar, dass er zu nichts taugt, aber er hat viel De, deshalb wird er ein hoher Beamter beziehungsweise sehr reich sein. Ein alltäglicher Mensch kann das nicht einsehen, er glaubt immer, dass er das tun soll, was seinen Fähigkeiten entspricht. Deshalb kämpft und streitet er sein ganzes Leben lang und sein Herz nimmt großen Schaden. Er findet es sehr bitter und mühsam und er fühlt sich im Herzen ständig unausgeglichen. Er kann weder gut essen noch gut schlafen und ist sehr deprimiert. Wenn er alt geworden ist, ist sein Körper schon ruiniert und er bekommt allerlei Krankheiten.

 

Wir Kultivierenden sollen uns aber erst recht nicht so verhalten, wir Kultivierenden reden davon, dem natürlichen Lauf zu folgen. Was deins ist, wird nicht verloren gehen; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen. Natürlich ist das auch nicht absolut. Wenn es absolut wäre, dann gäbe es auch nicht mehr die Frage, ob man Schlechtes tut. Das heißt, dass auch gewisse instabile Faktoren existieren können. Aber um uns als Praktizierende kümmert sich in der Regel der Fashen des Lehrers; wenn andere deine Sachen wegnehmen wollen, können sie das nicht. Deshalb sagen wir, dem natürlichen Lauf folgen. Manchmal glaubst du, dass etwas deins sei und andere sagen dir auch, dass dieses Ding deins sei, in Wirklichkeit ist es aber nicht deins. Du wirst vielleicht glauben, dass es deins sei, am Ende ist es aber nicht deins. Auf diese Weise ist zu sehen, ob du das loslassen kannst. Wenn du das nicht loslassen kannst, so ist es Eigensinn und genau auf diese Weise wird dein Eigensinn an deinen eigenen Vorteilen beseitigt, so ist das. Weil die alltäglichen Menschen diesen Grundsatz nicht erkennen können, kämpfen und streiten sie immer um ihre eigenen Vorteile.

 

Der Neid zeigt sich unter den alltäglichen Menschen einfach zu stark, auch im Kultivierungskreis zeigte er sich schon immer recht auffallend. Die verschiedenen Kultivierungsschulen haben keinen Respekt voreinander, dein Weg ist gut oder sein Weg ist gut, es gibt allerlei Beurteilungen. Wie ich sehe, befinden sie sich alle auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Die Wege, die miteinander kämpfen, sind meistens die von Besessenheit mitgebrachten chaotischen Wege, sie reden auch nicht von der Xinxing. Mancher hat zwar über 20 Jahre lang praktiziert, aber keine Kultivierungsfähigkeiten bekommen, während ein anderer zu Beginn des Praktizierens schon Kultivierungsfähigkeiten bekommt, dann fühlt er sich im Herzen unausgeglichen: „Ich habe schon über 20 Jahre lang praktiziert und keine Kultivierungsfähigkeiten bekommen; er hat aber Kultivierungsfähigkeiten bekommen, was für Kultivierungsfähigkeiten hat er denn bekommen?“ Er ärgert sich sehr: „Er hat Besessenheit, er ist kultivierungswahnsinnig geworden!“ Qigong-Meister geben Kurse, mancher sitzt da voller Geringschätzung: „Hey, was für ein Qigong-Meister ist das denn, diesen Kinderkram, von dem er redet, will ich mir nicht mal anhören.“ Jener Qigong-Meister redet vielleicht wirklich nicht so gut wie er, aber der Qigong-Meister spricht doch über die Dinge seiner Schule. Dieser Mensch hat alles Mögliche gelernt und einen Stapel Abschlusszeugnisse erhalten, ganz gleich, welcher Qigong-Meister Kurse gibt, er nimmt daran teil; und er weiß wirklich sehr viel, sogar mehr als jener Qigong-Meister. Aber was nutzt das? Alles sind nur Dinge der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, je mehr er sich damit anfüllt, desto chaotischer sind die Informationen und umso komplizierter ist das und umso schwieriger ist es, sich zu kultivieren, alles ist bereits durcheinandergebracht worden. Bei der wahren Kultivierung wird von der Konzentration auf eine Schule gesprochen, damit nichts schiefgeht. Unter den wahren Tao-Kultivierenden zeigt es sich auch, sie haben keine Achtung voreinander. Wenn der Kampfgeist nicht beseitigt ist, kann der Neid auch leicht entstehen.

 

Erzählen wir eine Geschichte: In den Augen von Shen Gongbao in dem Roman „Romanze der Götterernennung“ war Jiang Ziya sowohl alt als auch unfähig, aber der Ur-Himmelsherr hieß Jiang Ziya, den Gottheiten Titel zu verleihen. Shen Gongbao fühlte sich dann im Herzen unausgeglichen: „Warum wird er geheißen, den Gottheiten Titel zu verleihen? Schau mal, wie tüchtig ich, Shen Gongbao, doch bin: Auch wenn mir der Kopf abgehackt wird, kann ich ihn wieder anbringen, wieso wurde nicht ich geheißen, den Gottheiten Titel zu verleihen?“ Er war sehr neidisch und störte Jiang Ziya ständig.

 

In der Zeit von Shakyamuni wurde im Urbuddhismus über Kultivierungsfähigkeiten geredet, jetzt aber wagt im Buddhismus keiner mehr, über Kultivierungsfähigkeiten zu sprechen. Wenn du über Kultivierungsfähigkeiten sprichst, wird gesagt, dass du ins Dämonische geraten bist. Was für Kultivierungsfähigkeiten? Man erkennt das überhaupt nicht an. Warum? Die heutigen Mönche haben überhaupt keine Ahnung, was das ist. Shakyamuni hatte zehn große Schüler, Mujianlian[57] wurde als erster von denen mit Kultivierungsfähigkeiten bezeichnet. Shakyamuni hatte noch Schülerinnen, eine von ihnen hieß Lianhuase[58], sie war auch die Erste unter denen mit Kultivierungsfähigkeiten. So war es auch, als der Buddhismus in China eingeführt wurde. Es gab in allen Zeitaltern viele hochkultivierte Mönche. Als Bodhidharma nach China kam, überquerte er den großen Fluss auf einem Schilfrohr. Aber die Kultivierungsfähigkeiten wurden bei der Entwicklung der Geschichte immer mehr abgelehnt. Der Hauptgrund liegt darin, dass die großen Mönche, die Senior-Mönche und die Äbte nicht unbedingt gute angeborene Grundlagen hatten. Obwohl er ein Abt oder ein großer Mönch war, war dies nur ein Amt unter den alltäglichen Menschen, er war auch einer bei der Kultivierung, nur war er von Beruf her Kultivierender, während du dich zu Hause in deiner Freizeit kultivierst. Ob sich einer erfolgreich kultivieren kann oder nicht, hängt voll und ganz vom Herzen ab, das ist bei jedem so und es darf kein bisschen fehlen. Jener kleine Mönch, der Feuer machte und kochte, hatte jedoch nicht unbedingt eine schlechte angeborene Grundlage. Je mehr Leiden der kleine Mönch ertrug, desto leichter war es für ihn, zur Öffnung der Kultivierungsenergie zu kommen. Je bequemer der große Mönch lebte, umso schwerer war es für ihn, zur Öffnung der Kultivierungsenergie zu gelangen, weil es die Frage der Umwandlung des Karmas gibt. Der kleine Mönch arbeitete hart und ertrug viele Leiden, daher konnte er sein Karma schnell begleichen und schnell zur Erleuchtung kommen, eines Tages ist er vielleicht plötzlich zur Öffnung der Kultivierungsenergie gekommen. Als er zur Öffnung der Kultivierungsenergie, zur Erleuchtung oder zur halben Erleuchtung gekommen war, tauchten seine göttlichen Fähigkeiten auf, dann kamen alle Mönche des Tempels, um ihn danach zu fragen und erwiesen ihm Respekt. Das konnte der Abt aber nicht mehr aushalten: „Wie kann ich denn noch als Abt arbeiten? Was heißt hier, zur Erleuchtung gekommen? Er ist ins Dämonische geraten, jagt ihn hinaus!“ Dann wurde er aus dem Tempel verjagt. Nach und nach wagte keiner im Buddhismus unseres Han-Gebietes mehr, über Kultivierungsfähigkeiten zu reden. Du weißt wie tüchtig Jigong war. Er hat Baumstämme vom Emei-Gebirge hergetragen und einen nach dem anderen aus einem Brunnen herausgeworfen, aber zum Schluss wurde er trotzdem aus dem Lingyin-Tempel verjagt.

 

Der Neid ist ein sehr ernsthaftes Problem, weil es sich direkt um die Frage handelt, ob wir uns zur Vollendung kultivieren können oder nicht. Wenn der Neid nicht beseitigt wird, werden alle Gesinnungen, die man kultiviert, sehr schwach und zerbrechlich. Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten. Früher habt ihr vielleicht gehört, dass Buddha Amitabha vom „mit Karma ins Paradies kommen“ geredet hat; aber das geht nicht, wenn der Neid nicht beseitigt ist. Wenn in anderen Bereichen etwas fehlt, was nicht ins Gewicht fällt, kommt einer mit Karma ins Paradies und kultiviert sich dort weiter, das geht vielleicht; wenn aber der Neid nicht beseitigt ist, dann geht es absolut nicht. Ich sage den Praktizierenden heute: Verharre nicht so eigensinnig im Nebel. Das Ziel, das du erreichen willst, ist, dich zu noch höheren Ebenen zu kultivieren und dafür muss der Neid beseitigt werden. Deshalb haben wir ihn ausgewählt und gesondert erklärt.

 

 

Über Krankheitsheilung

 

Wenn von Heilung die Rede ist, heißt das nicht, dass wir dir beibringen, Krankheiten zu heilen. Keiner der wahren Falun Dafa-Schüler darf Krankheiten anderer heilen. Sobald du heilst, wird mein Fashen alles, was zum Falun Dafa gehört, von deinem Körper zurücknehmen. Warum nehmen wir diese Frage so ernst? Weil das eine Dafa sabotierende Erscheinung ist. Abgesehen davon, dass dem eigenen Körper geschadet wird, juckt es manchen in den Fingern, wenn sie einmal geheilt haben und sie ziehen jeden zu sich heran, um ihn zu behandeln und um damit zu prahlen. Ist das nicht Eigensinn? Das beeinträchtigt die Kultivierung des Menschen sehr stark.

 

Viele falsche Qigong-Meister packen die alltäglichen Menschen bei ihren Gesinnungen, nämlich mit dem gelernten Qigong andere heilen zu wollen, und bringen dir dieses Ding bei. Sie sagen, dass durch das Abgeben von Qi Krankheiten geheilt werden können. Ist das nicht ein Scherz? Du hast Qi und er hat auch Qi, wenn du Qi abgibst, kannst du ihn schon heilen? Vielleicht hat sein Qi dich geheilt! Qi und Qi können nicht aufeinander wirken. Wenn die Kultivierungsenergie bei der Kultivierung auf hohen Ebenen bei einem entsteht, dann ist das, was er abgibt, hochenergetische Substanz, mit der er wirklich Krankheiten heilen oder beeinflussen kann, sie hat eine hemmende Wirkung, allerdings kann er die Krankheiten nicht von der Wurzel her beseitigen. Deshalb braucht man noch Kultivierungsfähigkeiten, um Krankheiten wirklich heilen zu können, erst dann können die Krankheiten gründlich geheilt werden. Für jede Krankheit gibt es je eine Kultivierungsfähigkeit, die genau diese heilen kann. Ich sage, allein für die Krankheitsheilung gibt es schon über tausend Kultivierungsfähigkeiten; so viele Krankheiten es gibt, so viele Kultivierungsfähigkeiten gibt es auch, die genau diese heilen können. Ohne diese Kultivierungsfähigkeiten zu haben, wird es nicht wirken, auch wenn du aus der Hand Blumen hervorzaubern könntest.

 

Mancher hat in diesen Jahren den Kultivierungskreis sehr durcheinandergebracht. Wer von den wahren Qigong-Meistern, die Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung verbreitet und am Anfang den Weg gebahnt haben, hat andere gelehrt, Krankheiten zu heilen? Entweder heilte er deine Krankheiten oder er brachte dir bei, wie du dich kultivieren und deinen Körper stählen sollst, er brachte dir eine Reihe von Übungen bei und dann hast du deine Krankheiten durch das Praktizieren selbst geheilt. Später sind die falschen Qigong-Meister aufgetreten, die große Verwirrung und ein Durcheinander angerichtet haben. Wer heilen will, führt Besessenheit herbei, das ist mit Sicherheit so. Unter den damaligen Umständen gab es auch manche Qigong-Meister, die Krankheiten heilten, das geschah aber, um den damaligen himmlischen Erscheinungen zu entsprechen. Allerdings ist das keine Fertigkeit der alltäglichen Menschen und kann nicht für immer beibehalten werden, das ist durch die damaligen Veränderungen der himmlischen Erscheinungen entstanden und war ein Erzeugnis jener Zeit. Später wurde den Menschen speziell beigebracht, Krankheiten zu heilen, das war aber Unsinn. Kann ein alltäglicher Mensch schon heilen, wenn er nur drei oder fünf Tage lang Qigong gelernt hat? Mancher sagt: Ich kann diese oder jene Krankheit heilen. Ich sage dir, alle diese Menschen haben Besessenheit an sich. Weißt du, was für ein Ding hinter deinem Körper hockt? Du hast Besessenheit, aber du selbst spürst sie nicht und weißt nichts davon, du findest es noch gut und denkst, dass du Fähigkeiten hast.

 

Ein wahrer Qigong-Meister muss sich erst wer weiß wie viele Jahre lang hart kultivieren, erst dann kann er dieses Ziel erreichen. Wenn du andere behandelst, denk einmal darüber nach, ob du diese Art starker Kultivierungsfähigkeit hast, um das Karma für sie zu beseitigen? Hast du die wahre Überlieferung erhalten? Kannst du schon Krankheiten heilen, nachdem du nur zwei oder drei Tage Qigong gelernt hast? Kannst du mit den Händen eines alltäglichen Menschen heilen? Aber die falschen Qigong-Meister haben dich bei deiner Schwäche, dem menschlichen Eigensinn, gepackt. Strebst du etwa nicht nach Heilung? Na gut, er gibt einen Kurs über das Heilen und bringt dir speziell die Handtechniken des Heilens bei. So etwas wie Qi-Nadeln, Lichtbehandlung, Ableiten, Ergänzen, Akupressur oder „mit einem Handgriff packen“, es gibt vielerlei Namen und das Ziel ist, dir dein Geld aus der Tasche zu ziehen.

 

Sprechen wir einmal über „mit einem Handgriff packen“. Was wir gesehen haben, ist Folgendes: Warum hat der Mensch Krankheiten? Die grundlegende Ursache für seine Krankheiten und all sein Unglück ist das Karma, das Karma-Feld jener schwarzen Substanz. Es gehört zu den Dingen des Yin, zum Schlechten. Und die schlechten intelligenten Wesen sind auch Dinge des Yin und gehören zum Schwarzen, deshalb können sie sich anheften, denn diese Umgebung ist für sie geeignet. Sie sind die grundlegende Ursache für die Krankheiten des Menschen, das ist die hauptsächlichste Quelle der Krankheiten. Natürlich gibt es dabei noch zwei Formen: Bei der einen gibt es sehr kleine intelligente Wesen mit sehr großer Dichte, so wie die Karma-Masse; bei der anderen wird es wie durch eine Leitung befördert, das ist relativ selten zu sehen, es wurde von Vorfahren gesammelt und weitergegeben, so etwas gibt es auch.

 

Wir sprechen nur über das ganz Allgemeine. Zum Beispiel hat jemand irgendwo einen Tumor, eine Entzündung, eine Knochenwucherung oder etwas anderes; in einem anderen Raum ist zu sehen, dass an jener Stelle ein intelligentes Wesen hockt; in einem sehr tiefen Raum gibt es dort ein intelligentes Wesen. Die normalen Qigong-Meister können das nicht sehen, mit normalen besonderen Kultivierungsfähigkeiten ist es auch nicht zu sehen, sie können nur schwarzes Qi am Körper sehen. Wo es schwarzes Qi gibt, da ist Krankheit, das ist richtig. Aber das schwarze Qi ist nicht die grundlegende Ursache für die Krankheit, sondern das intelligente Wesen, das in einem noch tieferen Raum existiert und genau das gibt dieses Feld ab. Mancher redet von Ableiten und Ausscheiden. Dann versuch doch mal es abzuleiten! Nach einer kurzen Weile ist es wieder entstanden. Manches davon ist sehr kräftig, nachdem es gerade abgeleitet worden ist, schon wird es wieder zurückgezogen, es kann das selbst zurückziehen. Es hilft nicht, es einfach so zu behandeln.

 

Mit besonderen Kultivierungsfähigkeiten sieht man, dass es dort schwarzes Qi gibt und das wird für krankes Qi gehalten; aus der Sicht der chinesischen Medizin ist der Meridian, das Qi und das Blut an jener Stelle gestaut, die Meridiane sind blockiert; aus der Sicht der westlichen Medizin gibt es dort ein Geschwür, einen Tumor, eine Knochenwucherung, eine Entzündung oder etwas anderes, das sind eben die Erscheinungsformen, wenn es in diesem Raum widergespiegelt wird. Wenn du jenes Ding wegnimmst, wirst du feststellen, dass es am Körper an dieser Seite nichts mehr gibt. Sei es Bandscheibenvorfall, sei es Knochenwucherung, wenn du jenes Ding weggenommen und das Feld ausgestoßen hast, wirst du feststellen, dass es sofort wieder in Ordnung ist. Wenn du dich noch einmal röntgen lässt, gibt es überhaupt keine Knochenwucherung mehr. Die grundlegende Ursache dafür ist, dass die Wirkung von jenem intelligenten Wesen ausgeht.

 

Manche sagen, dass einer schon heilen könne, nachdem er drei oder fünf Tage gelernt habe und sie bringen dir „mit einem Handgriff packen“ bei. Zeig mir doch mal, wie du es packst! Der Mensch ist am schwächsten, jenes intelligente Wesen ist aber sehr stark. Es steuert dein Gehirn und du bist für das Wesen wie ein Spielzeug, es ist ihm auch ein Leichtes, dir das Leben zu nehmen. Du sagst, dass du es packst, aber wie? Du mit den Händen eines alltäglichen Menschen kannst es nicht erreichen oder berühren. Wenn du da mit den Händen herumfuchtelst, kümmert es sich auch nicht darum und lacht dich noch aus, du fuchtelst da einfach herum, sehr lächerlich; wenn du es aber wirklich erreichen und berühren kannst, wird es deine Hände sofort verletzen, das ist dann aber eine wirkliche Verletzung! Früher habe ich manche behandelt, deren beide Hände doch in Ordnung waren, egal durch welche Untersuchung, es konnten auch keine Krankheiten an ihrem Körper und an ihren Händen festgestellt werden, ihre Hände ließen sich einfach nicht heben und hingen nur so herum. Solchen Kranken bin ich auch begegnet. Sein Körper im anderen Raum ist verletzt, dann ist er wirklich verkrüppelt. Bist du nicht verkrüppelt, wenn jener Körper von dir verletzt ist? Manche fragten mich: „Lehrer, kann ich praktizieren? Ich habe mich sterilisieren lassen oder irgendetwas ist entfernt worden.“ Ich sage, das hat keinen Einfluss, denn dein Körper im anderen Raum ist nicht operiert worden und beim Praktizieren geht von jenem Körper die Wirkung aus. Deshalb habe ich eben gesagt: Wenn du es greifst und nicht berühren kannst, kümmert es sich nicht darum; wenn du es aber berührst, kann es deine Hände schon verletzen.

 

Um die groß angelegten Qigong-Aktivitäten des Staates zu unterstützen, habe ich in Peking mit einigen Schülern an den Orient-Gesundheitsmessen teilgenommen. Auf beiden Messen waren wir diejenigen, die am meisten herausragten. Auf der ersten Messe wurde unser Falun Dafa als eine Star-Qigong-Schule bezeichnet; auf der zweiten Messe waren einfach zu viele Menschen da. Während es an anderen Ständen nur ganz wenige Menschen gab, wurde unser Stand eingerannt. Drei Reihen standen davor, die erste Reihe hatte schon am frühen Morgen alle Plätze für den Vormittag gebucht, die zweite Reihe wartete, um sich für den Nachmittag anzumelden und die dritte Reihe wartete auf ein Autogramm von mir. Wir heilen keine Krankheiten, aber warum haben wir das getan? Weil das eine Unterstützung für die groß angelegten Qigong-Aktivitäten des Staates war und um unseren Beitrag dafür zu leisten, haben wir daran teilgenommen.

 

Ich habe meine Kultivierungsenergie an die Schüler, die ich mitgebracht habe, verteilt. Jeder bekam eine Portion, eine Energiemasse, die aus mehr als hundert Kultivierungsfähigkeiten zusammengesetzt war. Ich habe ihre Hände versiegelt, trotzdem wurden manche Hände zerbissen, dadurch bekamen die Hände Blasen oder bluteten, so etwas kam sogar oft vor. Jenes Ding ist so stark, überleg einmal, wagst du, es mit den Händen eines alltäglichen Menschen zu berühren? Außerdem kannst du es auch nicht fassen, ohne die bestimmte Kultivierungsfähigkeit wirkt es auch nicht. Denn in dem anderen Raum kann es wissen, was du tun willst, wenn du nur einmal daran denkst. Wenn du es fassen willst, ist es schon längst davongelaufen. Wenn der Kranke aus der Tür ist, heftet es sich sofort wieder an und die Krankheit ist wieder da. Um das zu erledigen, braucht man so eine Kultivierungsfähigkeit: Kaum hat er seine Hand ausgestreckt, zack, schon kann es sich nicht mehr bewegen. Es ist fixiert, dann haben wir noch eine andere Kultivierungsfähigkeit, die früher „große Methode zur Wegnahme der Seele“ hieß, diese Kultivierungsfähigkeit ist noch stärker, damit kann der ganze Urgeist des Menschen herausgezogen werden und sofort kann sich der Mensch nicht mehr bewegen. Diese Kultivierungsfähigkeit wird gezielt eingesetzt, auf dieses Ding zielend haben wir es gepackt. Ihr wisst, als Tathagata-Buddha seine Schale auf Sun Wukong richtete, war Sun Wukong[59], der zwar so groß war, auf einmal ganz winzig klein geworden. Diese Kultivierungsfähigkeit kann genau diese Wirkung haben. Ganz gleich, wie groß oder wie klein das intelligente Wesen auch sein mag, wenn es auf einmal mit der Hand gepackt wird, wird es im Nu sehr klein.

 

Außerdem geht es nicht, dass einer die Hand in den fleischlichen Körper des Kranken hineinsteckt und wieder herauszieht. Dadurch wird die menschliche Denkweise in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen durcheinandergebracht, es ist überhaupt nicht erlaubt, das zu tun; auch wenn einer das tun kann, darf er das nicht. Was er hineingesteckt hat, ist die Hand in einem anderen Raum. Zum Beispiel hat jemand eine Krankheit am Herzen; wenn die Hand auf die Stelle des Herzens zielt und greift, geht die Hand im anderen Raum hinein. Nachdem es augenblicklich, also sehr schnell, gepackt wird, packt die Hand draußen auch zu, die beiden Hände schließen sich gleichzeitig und so wird es mit den Händen gepackt. Es ist sehr stark, manchmal bewegt es sich in der Hand und wühlt darin, manchmal beißt es, manchmal schreit es sogar. Es sieht zwar sehr klein aus, wenn es in der Hand gefangen ist; aber wenn die Hand es loslässt, wird es sehr groß. Das ist etwas, was nicht jeder antasten kann, ohne jene Kultivierungsfähigkeit ist es überhaupt nicht möglich, es anzutasten. Es ist gar nicht so einfach, wie wir es uns vorgestellt haben.

 

Natürlich kann es in Zukunft auch erlaubt sein, dass die Form des Heilens durch Qigong existiert. Früher existierte sie auch schon immer. Aber dafür muss es Vorbedingungen geben: Dieser Mensch muss ein Kultivierender sein, während der Kultivierung tut er für einige wenige gute Menschen aus Barmherzigkeit solche Dinge, das ist erlaubt. Allerdings kann er das Karma anderer nicht gründlich beseitigen, denn seine De reicht nicht aus, deshalb sind die Schwierigkeiten noch da, nur die konkreten Krankheiten sind geheilt worden. Ein normaler kleiner Qigong-Meister ist nicht einer, der durch die Kultivierung Tao erlangt hat, er kann sie für andere nur auf später verschieben; es kann auch sein, dass er sie umwandelt oder er wandelt sie in ein anderes Unglück um. Aber von dem Vorgang des Verschiebens weiß er selbst vielleicht auch nichts. Wenn bei seinem Kultivierungsweg das Nebenbewusstsein kultiviert wird, dann hat sein Nebenbewusstsein das getan. Die Praktizierenden mancher Kultivierungswege scheinen sehr berühmt zu sein, viele der weit und breit bekannten großen Qigong-Meister haben keine Kultivierungsenergie, all die Kultivierungsenergie ist bei ihrem Neben-Urgeist. Das heißt, es ist erlaubt, so etwas während der Kultivierung zu tun, denn mancher verweilt auf dieser Ebene, er praktiziert über zehn Jahre oder einige Jahrzehnte lang und kann nicht aus dieser Ebene herauskommen, deshalb heilt er sein ganzes Leben lang immer Krankheiten. Weil er sich auf dieser Ebene befindet, ist es ihm erlaubt, das zu tun. Die Schüler, die Falun Dafa kultivieren, dürfen keinesfalls andere heilen. Ihr könnt dem Kranken dieses Buch vorlesen; wenn der Kranke das akzeptieren kann, können seine Krankheiten geheilt werden. Allerdings sind die Wirkungen bei Menschen mit unterschiedlicher Karma-Menge auch verschieden.

 

 

Heilung im Krankenhaus und Qigong-Heilung

 

Reden wir nun über die Beziehung zwischen Heilung im Krankenhaus und Qigong-Heilung. Manche Ärzte der westlichen Medizin erkennen Qigong nicht an, man kann sagen, dass das die Mehrheit ist. Ihre Meinung ist: „Wenn Qigong heilen kann, wozu braucht man dann unsere Krankenhäuser? Dann ersetzt doch mal unsere Krankenhäuser! Bei eurem Qigong muss man nur einmal die Hand ausstrecken und schon ist die Krankheit geheilt, man braucht noch nicht einmal Spritzen zu geben, Medikamente zu nehmen oder ins Krankenhaus zu gehen, wie gut wäre es, wenn ihr unsere Krankenhäuser ersetzen würdet!“ Diese Aussage macht überhaupt keinen Sinn und ist ziemlich unbegründet. Manche kennen Qigong nicht, dem Wesen nach kann die Qigong-Heilung den medizinischen Methoden der alltäglichen Menschen nicht gleich sein, es ist keine Fertigkeit der alltäglichen Menschen, sondern etwas Außergewöhnliches. Wenn etwas Außergewöhnliches die Gesellschaft der alltäglichen Menschen in großem Ausmaß stört, kann das denn erlaubt sein? Wie fähig die Buddhas doch sind, wenn ein Buddha seine Hand schwenkt, werden die Krankheiten der gesamten Menschheit nicht mehr existieren. Warum tut er das nicht? Außerdem gibt es so viele Buddhas, warum zeigen sie ihre Barmherzigkeit nicht und heilen deine Krankheiten? Denn die Gesellschaft der alltäglichen Menschen existiert eben auf diese Weise, Geburt, Altern, Kranksein und Sterben, so ist das eben, all dies hat schicksalhaften Zusammenhang und gehört zur Karma-Vergeltung. Was du schuldest, musst du begleichen.

 

Wenn du ihn geheilt hast, bedeutet das, dass du diesen Grundsatz zerstörst hast und jeder Schlechtes tun darf, ohne zurückzahlen zu müssen. Darf das sein? Es ist dir als Kultivierendem erlaubt, aus Barmherzigkeit Krankheiten zu heilen, wenn du noch nicht so große Kräfte hast, dieses Problem gründlich zu lösen. Weil die Barmherzigkeit bei dir auftaucht, ist es dir erlaubt, das zu tun. Wenn du aber solche Probleme wirklich lösen kannst, dann geht es nicht mehr, sie in großem Ausmaß zu lösen. Sonst wirst du den Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen ernsthaft stören, also ist das nicht mehr erlaubt. Deshalb geht es überhaupt nicht, die Krankenhäuser der alltäglichen Menschen durch Qigong zu ersetzen, da es ein außergewöhnliches Fa ist.

 

Angenommen, es wäre erlaubt, Qigong-Krankenhäuser in China zu errichten und alle großen Qigong-Meister würden hervortreten und mitmachen, dann schau mal, wie das aussehen würde. Das ist nicht erlaubt, denn alle erhalten den Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen aufrecht. Sobald Qigong-Krankenhäuser, Qigong-Ambulanzen, Reha-Kliniken oder Kurorte eingerichtet werden, wird es mit der Heilkraft des Qigong-Meisters rasch bergab gehen und sofort ist der Heileffekt nicht mehr gut. Warum? Weil er Dinge der alltäglichen Menschen betrieben hat, muss es so hoch wie das Fa der alltäglichen Menschen sein, es befindet sich auf der gleichen Ebene wie der Zustand der alltäglichen Menschen und seine Heileffekte müssen auch so sein wie die im Krankenhaus. Deshalb wird die Heilung nicht mehr erfolgreich sein, er spricht dann auch davon, dass Heilung in einige Heilphasen unterteilt wird. Meistens ist das so.

 

Ganz gleich, ob Qigong-Krankenhäuser eingerichtet werden oder nicht, niemand kann leugnen, dass Qigong heilen kann. Qigong ist in der Gesellschaft schon so lange popularisiert worden, viele Menschen haben durch Qigong das Ziel der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung wirklich erreicht. Ganz gleich, ob ihre Krankheiten von Qigong-Meistern verschoben wurden oder wie auch immer, jedenfalls sind jene Krankheiten jetzt nicht mehr da, das heißt, niemand kann leugnen, dass Qigong heilen kann. Die meisten von denen, die Qigong-Meister aufsuchten und sich heilen ließen, gehörten zu den schwierigen Krankheitsfällen. Ihre Krankheiten konnten im Krankenhaus nicht geheilt werden, so gingen sie zum Qigong-Meister, um ihr Glück zu versuchen, zum Schluss sind sie geheilt worden. Diejenigen, die im Krankenhaus geheilt werden können, gehen nicht zu Qigong-Meistern, besonders am Anfang waren alle dieser Meinung. Qigong kann also heilen. Nur kann man es nicht so einsetzen wie andere Dinge in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen. In großem Ausmaß einzugreifen, ist absolut nicht erlaubt. Wenn es in kleinem Ausmaß geschieht oder wenn es keine große Auswirkung hat, darf es im Stillen durchgeführt werden, aber dabei können die Krankheiten nicht gründlich geheilt werden, das ist auch sicher. Es ist am besten, wenn man seine Krankheiten selbst durch Praktizieren von Qigong beseitigt.

 

Es gibt auch manche Qigong-Meister, die sagen: Im Krankenhaus kann nicht geheilt werden, jetzt sind die Heileffekte im Krankenhaus soundso. Was sollen wir dazu sagen? Natürlich gibt es dafür verschiedene Gründe. Wie ich sehe, ist der Wesentlichste, dass das moralische Niveau der Menschheit sehr niedrig ist, dadurch sind allerlei merkwürdige Krankheiten verursacht worden, im Krankenhaus können sie nicht geheilt werden und Medikamente helfen auch nicht, außerdem gibt es viele falsche Medikamente; die Gesellschaft ist von den Menschen bis zu diesem Grad verdorben worden. Niemand soll sich über die anderen beschweren, jeder hat dazu beigetragen, die schlechte Lage weiter zu verschlimmern, deshalb wird jeder bei der Kultivierung auf Leiden und Schwierigkeiten stoßen.

 

Manche Krankheiten sind im Krankenhaus durch Untersuchungen nicht festzustellen, aber die Krankheiten sind wirklich da. Bei manchen ist zwar festgestellt worden, dass sie Krankheiten haben, aber niemand weiß, wie sie heißen, keiner kennt sie, im Krankenhaus werden sie alle „moderne Krankheiten“ genannt. Können die Krankheiten im Krankenhaus geheilt werden? Ja, natürlich. Wie können die Menschen daran glauben und warum gehen sie alle ins Krankenhaus, um sich behandeln zu lassen, wenn die Krankheiten nicht im Krankenhaus geheilt werden könnten? Im Krankenhaus kann also geheilt werden, nur befinden sich die Heilmethoden auf der Ebene der alltäglichen Menschen, während jene Krankheiten jedoch außergewöhnlich und manche sogar sehr schwerwiegend sind. Deshalb sagen die Ärzte im Krankenhaus, dass die Krankheiten früh behandelt werden sollen. Wenn sie schwerwiegend geworden sind, können sie sie nicht mehr heilen, wenn die Dosis zu hoch ist, wird der Kranke auch vergiftet. Das jetzige Niveau der medizinischen Behandlung ist so hoch wie das der Wissenschaft und Technik, beide befinden sich auf der Ebene der alltäglichen Menschen, deshalb haben sie eben nur diese Heileffekte. Eine Frage muss erklärt werden: Bei der normalen Qigong-Heilung und bei der Heilung im Krankenhaus werden die Schwierigkeiten, die die grundlegenden Ursachen für die Krankheiten sind, auf später verschoben, auf das spätere Leben oder in die Zukunft verschoben, das Karma wird davon jedoch überhaupt nicht berührt.

 

Lasst uns jetzt noch einmal auf die chinesische Medizin eingehen. Die Heilung durch die chinesische Medizin kommt der Heilung durch Qigong sehr nahe. In China hatten in alten Zeiten fast alle Ärzte der chinesischen Medizin besondere Kultivierungsfähigkeiten, die großen Mediziner wie Sun Simiao, Hua Tuo, Li Shizhen, Bian Que und andere hatten alle besondere Kultivierungsfähigkeiten, darüber sind Aufzeichnungen in medizinischen Büchern vorhanden. Aber normalerweise ist gerade dieses Essentielle das, was jetzt kritisiert wird. Was bei der chinesischen Medizin überliefert wurde, sind nur die Rezepte oder der Erfahrungsschatz. Die chinesische Medizin in den alten Zeiten Chinas war sehr weit entwickelt und der Stand ihrer Entwicklung übertrifft die moderne Medizin. Mancher denkt, die jetzige Medizin ist doch sehr weit entwickelt, mit Computer-Tomografie ist das Innere des menschlichen Körpers zu sehen, es gibt außerdem Ultraschalltests, Foto- und Röntgenaufnahmen. Die moderne Ausstattung ist zwar ziemlich fortgeschritten, aber wie ich sehe, kommt sie auch nicht an die Medizin in den alten Zeiten Chinas heran.

 

Hua Tuo[60] hat gesehen, dass Cao Cao[61] einen Tumor im Kopf hatte und er wollte seine Schädeldecke öffnen, um den Tumor zu entfernen. Als Cao Cao das hörte, dachte er, dass Hua Tuo ihn töten wollte, so sperrte er Hua Tuo ein, schließlich starb Hua Tuo im Gefängnis. Als Cao Cao einen Rückfall bekam, erinnerte er sich an Hua Tuo und ließ nach ihm suchen, aber Hua Tuo war schon tot. Später starb Cao Cao wirklich an dieser Krankheit. Woher wusste Hua Tuo das? Er hat es ja gesehen. Das ist eine besondere Kultivierungsfähigkeit des Menschen, alle großen Mediziner der Vergangenheit besaßen diese Fähigkeit. Nachdem das Himmelsauge geöffnet ist, können von einer Seite gleichzeitig die vier Seiten eines Menschen gesehen werden, von der Vorderseite aus kann er die Hinterseite, die linke und die rechte Seite sehen; er kann ihn auch Schicht für Schicht im Schnittbild sehen; er kann auch diesen Raum durchbrechen und die grundlegende Ursache der Krankheiten sehen. Können die modernen Heilmethoden das erreichen? Bei Weitem nicht, in tausend Jahren vielleicht! Mit Computer-Tomografie, Ultraschall oder Röntgenstrahlen ist das Innere des Menschen zwar auch zu sehen, aber die Geräte sind ziemlich groß, so ein großes Ding lässt sich nicht einfach herumtragen und ohne Strom funktioniert es auch nicht. Aber das Himmelsauge hast du bei dir, wohin du auch gehst, und es braucht auch keine Energie, wie kann man sie überhaupt vergleichen!

 

Mancher sagt, dass die heutigen Medikamente soundso wirken. Ich sage, das ist nicht unbedingt so. Die Heilkräuter aus den alten Zeiten Chinas können die Krankheiten wirklich sofort beseitigen. Vieles davon ist verloren gegangen, vieles nicht und es wird im Volk weitergegeben. Als ich in Qiqihar[62] einen Kurs gab, habe ich auf der Straße einen Stand gesehen, an dem jemand anderen die Zähne zog. Auf den ersten Blick war schon zu erkennen, dass dieser Mensch aus dem Süden kam, er war nicht so gekleidet wie die Nordostchinesen. Egal wer auch kam, er lehnte keinen ab und zog ihnen die Zähne. Da lag ein Haufen von gezogenen Zähnen. Es war nicht sein Ziel, Zähne zu ziehen, sondern seine Arzneilösung zu verkaufen. Diese Arzneilösung gab starken gelben Dunst ab. Beim Ziehen der Zähne öffnete er den Deckel der Flasche und von der Außenseite der Backe auf den faulen Zahn gerichtet, ließ er den Patienten ein paarmal den Dunst der gelben Arznei einziehen. Die Arznei wurde dabei kaum verbraucht, dann verschloss er die Flasche wieder und stellte sie weg. Er fummelte ein Streichholz aus seiner Tasche. Während er über seine Arznei sprach, berührte er den Zahn ganz leicht mit dem Streichholz, schon war der Zahn draußen. Es tat nicht weh, es gab eine kleine Blutspur, aber es blutete nicht. Denkt mal nach, wenn ein Streichholz mit großer Kraft gedrückt wird, bricht es doch ab. Aber er hat den Zahn durch eine leichte Berührung mit einem Streichholz herausgeholt.

 

Ich sage, in China werden manche Dinge im Volk weitergegeben, an die die Präzisionsgeräte der westlichen Medizin nicht heranreichen; schau einmal, wessen Effekt besser ist. Er zog den Zahn mit einem Streichholz. Beim Zahnziehen in der westlichen Medizin muss aber zuerst das Betäubungsmittel eingespritzt werden, von dieser und von jener Seite, das Stechen mit der Nadel tut auch sehr weh. Wenn das Betäubungsmittel wirkt, wird der Zahn mit einer Zange gezogen. Das Ziehen dauert eine halbe Ewigkeit, es kann sogar sein, dass die Zahnwurzel auch noch abbricht. Dann wird sie mit Hammer und Meißel herausgemeißelt, wobei einem der Hammerschlag durch Mark und Bein geht, danach wird mit den Präzisionsgeräten gebohrt. Mancher springt auf, es tut sehr weh und blutet stark, man spuckt viel Blut. Also was denkst du, was von beidem ist besser? Was ist fortschrittlicher? Wir sollen nicht die Werkzeuge an der Oberfläche betrachten, sondern den tatsächlichen Effekt. Die chinesische Medizin in den alten Zeiten war sehr weit entwickelt. Auch wenn sich die jetzige westliche Medizin noch wer weiß wie viele Jahre lang entwickelt, sie kann sie nicht einholen.

 

Die Wissenschaft in den alten Zeiten Chinas war anders als die Wissenschaft, die wir in der Neuzeit aus dem Westen gelernt haben, sie ging einen anderen Weg und konnte einen anderen Zustand hervorbringen. Deshalb sollen wir nicht versuchen, mit unseren jetzigen Erkenntnismethoden die Wissenschaft und Technik in den alten Zeiten Chinas zu verstehen. Weil die Forschung der Wissenschaft in den alten Zeiten Chinas auf den menschlichen Körper, das Leben und den Kosmos gerichtet, weil sie direkt auf so etwas ausgelegt war, ging sie einen anderen Weg. Diejenigen, die damals in die Schule gingen, mussten Wert auf die Meditation legen, beim Sitzen wurde Wert auf die Körperhaltung gelegt, beim Pinsel in die Hand nehmen wurde auf das Bewegen des Qi und auf das Atmen geachtet, bei allen Berufen wurde darauf geachtet, das Herz zu reinigen und den Atem zu regulieren, die ganze Gesellschaft befand sich in so einem Zustand.

 

Mancher sagt: „Könnte es die heutigen Autos und Züge geben, wenn man den Weg der altchinesischen Wissenschaft weitergegangen wäre? Könnte es die heutige Modernisierung geben?“ Ich sage, du kannst die anderen Zustände von dieser Umgebung ausgehend nicht verstehen, deine Gedanken und Anschauungen müssen revolutioniert werden. Wenn es keinen Fernseher gibt, können die Menschen einen vor ihrer Stirn tragen, sie können alles sehen, was sie sehen wollen, sie haben auch Kultivierungsfähigkeiten. Wenn es keine Züge und Autos gibt, kann einer dennoch hochschweben, wenn er nur so dasitzt, er braucht noch nicht einmal einen Fahrstuhl. Es wird andere gesellschaftliche Entwicklungszustände mit sich bringen, es beschränkt sich nicht unbedingt auf diesen Rahmen. Die UFOs der Außerirdischen kommen und gehen blitzschnell und können sich vergrößern und verkleinern. Sie gehen einen noch anderen Entwicklungsweg und das ist eine andere wissenschaftliche Methode.

 

 

 

Lektion 8

 

 

Bigu[63]

 

Manche haben die Frage des Bigu angesprochen. Das Phänomen Bigu existiert, so etwas gibt es nicht nur im Kultivierungskreis, sondern das kommt auch bei nicht wenigen Menschen in der gesamten Gesellschaft der Menschheit vor. Manche essen und trinken für einige Jahre lang oder sogar mehr als zehn Jahre lang nichts, leben aber sehr gut. Manche halten Bigu für die Verkörperung einer bestimmten Ebene; manche betrachten Bigu als eine Erscheinung zur Reinigung des Körpers; andere wiederum halten es für einen Kultivierungsvorgang auf hohen Ebenen.

In Wirklichkeit stimmt das alles nicht. Was ist es denn dann? Bigu ist in der Tat eine spezielle Kultivierungsmethode, die in einer bestimmten Situation angewandt wird. In welcher Situation wird es angewandt? In den alten Zeiten Chinas, vor allem vor der Gründung der Religionen, haben viele Kultivierende eine Form geheimer oder einsamer Kultivierung angewandt, sie gingen in die tiefen Berge oder in Berghöhlen zur Kultivierung und hielten sich von den Menschen fern. Wenn sie das taten, so tauchte das Problem der Versorgung mit Nahrungsmitteln auf. Ohne die Methode von Bigu anzuwenden, hätten sie sich überhaupt nicht kultivieren können und sie hätten darin verhungern und verdursten müssen. Als ich zur Erklärung des Fa von Chongqing[64] mit dem Schiff nach Wuhan den Jangtse-Fluss entlang nach Osten fuhr, sah ich bei den Drei-Schluchten an den Berghängen zu beiden Seiten einige Berghöhlen; in vielen berühmten Gebirgen gibt es sie auch. Nachdem die Kultivierenden damals mit dem Seil hineingeklettert waren, schnitten sie das Seil ab und kultivierten sich in der Höhle. Wenn sie sich nicht erfolgreich kultivieren konnten, mussten sie darin sterben. Kein Wasser, keine Nahrungsmittel, das ist eben eine spezielle Kultivierungsmethode, die in dieser ganz besonderen Situation angewandt wird.

 

Viele Kultivierungswege haben solch einen Überlieferungsprozess durchgemacht, deshalb haben sie Bigu; viele Kultivierungswege haben kein Bigu, die meisten Kultivierungswege, die heute in der Gesellschaft verbreitet werden, haben das nicht. Wir sagen, beim Praktizieren auf eine Schule konzentrieren, du kannst nicht einfach etwas von dir aus so machen, wie du es willst. Du findest das gut und willst auch Bigu machen, aber wozu machst du Bigu? Manche finden das gut und sind neugierig darauf oder sie meinen, dass sie schon hohe Fähigkeiten haben und damit prahlen können, es gibt eben Menschen mit allerlei verschiedenen Auffassungen. Auch wenn jemand diese Kultivierungsmethode anwendet, muss seine eigene Energie verbraucht werden, um den Mangel im Körper auszugleichen, deshalb deckt der Gewinn nicht den Verlust. Ihr wisst, vor allem nachdem die Religionen gegründet worden waren, war es so, dass dir Tee und Speise dargebracht wurden, wenn du im Tempel meditiertest oder dich in Klausur begabst, dabei wurde dieses Problem nicht berührt. Vor allem kultivieren wir uns in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und du brauchst diese Methode überhaupt nicht anzuwenden. Außerdem, wenn es so etwas in deiner Schule nicht gibt, so darfst du auch nicht willkürlich handeln. Aber wenn du wirklich Bigu machen willst, dann mach es eben. Soweit ich weiß, taucht dieses Phänomen normalerweise auf, wenn ein Meister seinen Weg zu hohen Ebenen überliefert, die Menschen wirklich anleitet und es in seiner Schule Bigu gibt. Aber er kann das nicht popularisieren, normalerweise leitet er seine Schüler an, sich geheim oder einsam zu kultivieren.

 

Jetzt gibt es auch Qigong-Meister, die anderen Bigu beibringen. Haben sie Bigu hingekriegt? Sie haben es zum Schluss nicht hingekriegt. Wer hat Bigu hingekriegt? Wie ich sehe, sind nicht wenige im Krankenhaus gelandet und viele sind in Lebensgefahr geraten. Wie ist es dazu gekommen? Gibt es das Phänomen Bigu etwa nicht? Doch, das gibt es. Aber eins dazu: Es ist niemandem erlaubt, den Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen leichthin zu zerstören, das ist nicht erlaubt. Wir brauchen noch nicht einmal zu sagen, dass durch das Praktizieren viele Menschen im ganzen Land nichts mehr essen und trinken würden; es reicht schon, wenn in Changchun niemand mehr essen und trinken würde; ich sage, dass dann viel Mühe gespart werden könnte! Man bräuchte sich auch keine Sorgen mehr ums Kochen zu machen. Die Bauern arbeiten doch mühsam auf dem Feld, wenn niemand mehr essen würde, dann wäre es viel einfacher: Nur arbeiten, ohne zu essen. Kann das sein? Ist das noch eine menschliche Gesellschaft? Mit Sicherheit nicht. Es ist nicht erlaubt, die Gesellschaft der alltäglichen Menschen mit solchen Dingen in großem Ausmaß zu stören.

 

Als manche Qigong-Meister Bigu verbreiteten, tauchten viele Gefahren auf. Mancher strebt einfach eigensinnig nach Bigu, aber jenes Herz und sehr viele Gesinnungen der alltäglichen Menschen sind nicht beseitigt worden; wenn er etwas Leckeres sieht, es aber nicht isst, läuft ihm das Wasser im Mund zusammen. Sobald dieses Herz entsteht, dann funktioniert es nicht mehr. Er wird unruhig und will es essen. Wenn das Verlangen danach hochkommt, will er es essen, sonst bekommt er das Gefühl, er habe Hunger. Aber wenn er isst, muss er sich übergeben, er bekommt es nicht hinunter, dann wird er nervös und bekommt große Angst. Viele sind im Krankenhaus gelandet und viele von ihnen befanden sich tatsächlich in Lebensgefahr. Manche sind zu mir gekommen und haben mich gebeten, solchen Wirrwarr in Ordnung zu bringen, um so etwas wollte ich mich aber nicht kümmern. Manche Qigong-Meister treiben einfach Unsinn, wer will schon solche wirren Sachen für sie aufräumen.

 

Außerdem: Wenn du beim Bigu Probleme bekommst, hast du es nicht etwa selbst erstrebt? Wir sagen, dass so etwas existiert, aber das ist weder ein Zustand auf hohen Ebenen noch eine besondere Widerspiegelung, das ist nur eine Form des Praktizierens in einer besonderen Situation, aber es kann nicht popularisiert werden. Nicht wenige Menschen trachten nach Bigu und haben es noch Bigu und Halb-Bigu genannt, es wird sogar in Stufen unterteilt. Mancher sagt, dass er Wasser trinkt, mancher sagt, dass er Obst isst, all das ist falsches Bigu; wenn das lange andauert, geht es garantiert nicht. Diejenigen, die sich wirklich kultivieren, bleiben in der Berghöhle, ohne zu essen und zu trinken, das ist wahres Bigu.

 

 

Stehlen von Qi

 

Wenn vom Stehlen des Qi die Rede ist, erblassen manche schon und aus Angst wagen sie nicht mehr Qigong zu praktizieren. Viele wagen nicht zu praktizieren oder mit Qigong in Berührung zu kommen, gerade weil manche Leute im Kultivierungskreis über Erscheinungen von „Kultivierungswahnsinn“, „Stehlen von Qi“ und so weiter reden und das weitersagen. Wenn es solches Gerede nicht gäbe, würden vielleicht noch mehr Menschen praktizieren. Es gibt auch manche Qigong-Meister mit schlechter Xinxing, die speziell solche Dinge lehren, wodurch große Verwirrung und Chaos im Kultivierungskreis verursacht wurden. In Wirklichkeit ist es nicht so furchtbar, wie sie gesagt haben. Wir sagen, Qi bleibt eben Qi, ganz egal, ob du es das uranfängliche Qi, dieses Qi oder jenes Qi nennst. Solange der Körper eines Menschen noch Qi hat, befindet er sich auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, deshalb zählt er noch nicht zu den Praktizierenden. Solange ein Mensch noch Qi hat, heißt das, dass der Körper dieses Menschen noch keine hohe Reinheit erreicht und krankes Qi hat, das ist sicher. Diejenigen, die das Qi stehlen, befinden sich auch auf der Ebene des Qi. Wer von uns Praktizierenden will schon trübes Qi haben? Das Qi am Körper desjenigen, der nicht praktiziert, ist sehr trübe; nachdem er praktiziert, kann es klarer und heller werden. An der Stelle der Krankheit kann sich eine Masse schwarzer Substanz mit großer Dichte zeigen. Wenn er weiterpraktiziert, bis er wirklich den Zustand der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung erreicht hat, dann wird sein Qi allmählich leicht gelb. Wenn er noch weiter praktiziert, werden seine Krankheiten wirklich beseitigt, er hat auch kein Qi mehr und er ist in den Zustand des milchweißen Körpers eingetreten.

 

Das bedeutet also: Wenn es Qi gibt, gibt es Krankheiten. Wir sind Praktizierende, wozu will ein Praktizierender das Qi haben? Der eigene Körper soll gereinigt werden, wie kann man noch das trübe Qi haben wollen! Mit Sicherheit will man das nicht. Derjenige, der das Qi haben will, befindet sich auch auf der Ebene des Qi. Auf der Ebene des Qi kann er zwischen dem guten und dem schlechten Qi nicht unterscheiden, er hat diese Fähigkeit nicht. Das wahre Qi im Elixierfeld deines Körpers kann er nicht antasten, das Ur-Qi kann nur von einem Menschen mit hohen Fähigkeiten bewegt werden. Das trübe Qi im Körper kannst du ihn ruhig stehlen lassen, das macht doch nichts. Wenn ich mich beim Praktizieren mit Qi füllen will, brauche ich nur einmal daran zu denken und schon nach einer kurzen Weile wölbt sich der Bauch.

 

Im taoistischen System wird von der Tianzi[65]-Pfahlstellung gesprochen und im buddhistischen System wird vom Packen und Gießen des Qi durch den Scheitel gesprochen. Es gibt im Kosmos genug Qi und du kannst dich tagelang damit füllen. Laogong-Punkt[66] und Baihui-Punkt[67] öffnen, das Qi hineingießen, sich auf das Elixierfeld konzentrieren, das Qi mit den Händen hineinpacken, nach einer kurzen Weile ist es voll. Was nutzt das, auch wenn du damit angefüllt bist? Wenn mancher durch das Üben viel Qi bekommt, fühlt er, dass seine Fingerkuppen und sein Körper geschwollen sind. Andere kommen an ihm vorbei und spüren ein Feld um ihn herum. Hey, du hast wirklich gut geübt. Ich sage, das ist nichts. Wo gibt es denn Kultivierungsenergie? Er hat doch nur Qi geübt. Wie viel Qi einer auch haben mag, es kann die Kultivierungsenergie nicht ersetzen. Der Zweck vom Üben des Qi ist, das Qi im Körper durch das gute Qi von außen zu ersetzen und den Körper dadurch zu reinigen. Wozu speicherst du das Qi? Wenn du auf dieser Ebene bleibst und keine wesentlichen Veränderungen erfahren hast, ist das auch keine Kultivierungsenergie. Wie viel du auch gestohlen haben magst, du bist doch nur ein großer Qi-Sack, was nutzt denn das? Es hat sich auch nicht in hochenergetische Substanz umgewandelt. Also wovor hast du Angst? Lass ihn ruhig stehlen, wenn er das Qi wirklich stiehlt.

Überleg einmal, wenn dein Körper Qi hat, hast du Krankheiten. Wenn er es also stiehlt, wird dein krankes Qi nicht etwa auch gestohlen? Er kann das überhaupt nicht unterscheiden, weil derjenige, der Qi haben will, sich auch auf der Ebene des Qi befindet, er hat gar keine Fähigkeiten. Einer mit Kultivierungsenergie will kein Qi haben, das ist sicher. Wenn du das nicht glaubst, können wir einen Test machen. Wenn jemand wirklich das Qi stehlen will, dann steh einfach da und lass es ihn stehlen. Du gießt mit den Gedanken das Qi aus dem Kosmos hinein, während er hinter dir steht und es stiehlt. Schau mal, wie gut das ist: Er hat die Reinigung deines Körpers beschleunigt, dadurch sparst du dir noch das Abstoßen und Eingießen von Qi. Er hat eine schlechte Gesinnung ausgesendet und er hat Dinge von anderen gestohlen. Obwohl er etwas Schlechtes genommen hat, so hat er dennoch etwas getan, wodurch er seine De verliert, deshalb muss er dir De geben. Dadurch entsteht ein Austausch: Auf dieser Seite nimmt er dein Qi, auf jener Seite gibt er dir De. Derjenige, der das Qi stiehlt, weiß das nicht. Wenn er das wüsste, würde er doch nicht mehr wagen, das zu tun!

 

Alle, die Qi stehlen, werden fahl im Gesicht, alle sind so. Viele Menschen üben Qigong im Park und wollen nur ihre Krankheiten loswerden, sie haben alle möglichen Krankheiten. Wenn andere Menschen Krankheiten heilen, müssen sie das Qi noch ausscheiden, aber derjenige, der Qi stiehlt, scheidet es noch nicht einmal aus, stattdessen füllt er seinen Körper noch damit an. Er hat allerlei krankes Qi, sodass das Innere seines Körpers auch pechschwarz ist. Er verliert ständig seine De und ist auch äußerlich schwarz; wenn sein Karma-Feld groß wird und viel von seiner De verloren geht, dann ist sowohl sein Inneres als auch sein Äußeres schwarz. Wenn derjenige, der Qi stiehlt, wüsste, dass diese Veränderung bei ihm stattgefunden hat und dass er anderen De gibt und so eine Dummheit macht, würde er das bestimmt nicht tun.

Mancher hat das Qi als etwas sehr Mystisches dargestellt: „Du kannst das von mir abgegebene Qi empfangen, auch wenn du in Amerika bist; warte auf der anderen Seite der Mauer: Wenn ich Qi abgebe, kannst du es empfangen.“ Manche sind sehr sensibel und haben das Qi wirklich empfangen, wenn es abgegeben wurde. Aber das Qi bewegt sich nicht in diesem Raum, sondern in einem anderen Raum, in dem anderen Raum gibt es hier keine Mauer. Warum kannst du es also nicht spüren, wenn mancher Qigong-Meister das Qi auf einem ebenen Platz abgibt? In dem anderen Raum gibt es hier eine Trennung. Deshalb hat das Qi nicht so große Durchdringungskraft, wie wir angenommen haben.

 

Was tatsächlich wirken kann, ist die Kultivierungsenergie. Wenn ein Praktizierender Kultivierungsenergie abgeben kann, hat er schon kein Qi mehr. Was er abgibt, ist eine Art hochenergetischer Substanz, die mit dem Himmelsauge gesehen eine Art Licht ist. Wenn es an die Körper anderer abgegeben wird, ist ein glühend heißes Gefühl wahrzunehmen, es kann direkt auf alltägliche Menschen einwirken. Allerdings kann das Ziel der vollständigen Heilung damit nicht erreicht werden, es kann nur eine hemmende Wirkung haben. Wenn man Krankheiten wirklich heilen will, muss man noch Kultivierungsfähigkeiten haben, für verschiedene Krankheiten gibt es verschiedene Kultivierungsfähigkeiten. Im äußerst Mikroskopischen ist jedes Teilchen der Kultivierungsenergie deiner eigenen Gestalt gleich. Es kann Menschen erkennen und hat Intelligenz, es ist hochenergetische Substanz; wenn ein anderer es stiehlt, kann es dann bei ihm bleiben? Es wird nicht dort bleiben, es lässt sich auch nicht aufsetzen, denn es gehört ihm nicht. Um alle, die wirklich praktizieren und bei denen die Kultivierungsenergie entstanden ist, kümmert sich ein Meister. Der Meister beobachtet, was du tust. Wenn du Dinge eines anderen nimmst, wird dessen Meister es auch nicht erlauben.

 

 

Sammeln von Qi

 

Weder das Stehlen von Qi noch das Sammeln von Qi sind Probleme, die wir bei der Verbreitung des Kultivierungsweges auf hohen Ebenen für euch lösen wollen. Denn ich habe noch dieses Ziel: Den Ruf der Kultivierung zu berichtigen, etwas Gutes zu tun und solche negativen Phänomene zur Sprache zu bringen, die vorher niemand erklärt hat. Wir wollen euch damit bekannt machen und vermeiden, dass manche Menschen immer Schlechtes tun und dass manche Leute, die das Wahre von Qigong nicht kennen, schon erblassen, wenn nur davon die Rede ist.

 

Es gibt genügend kosmisches Qi, manche sprechen vom himmlischen Yang-Qi und irdischen Yin-Qi. Du bist auch ein Teil im Kosmos und kannst es ruhig sammeln. Aber mancher sammelt nicht das Qi aus dem Kosmos, sondern er bringt anderen ausschließlich bei, das Qi von Pflanzen zu sammeln, wobei er dafür sogar Erfahrungen zusammengefasst hat: Das Qi der Pappel ist weiß, das Qi der Kiefer ist gelb und wie und zu welcher Zeit man das sammeln soll. Mancher sagt: Vor meiner Haustür stand ein Baum und ich habe sein Qi gesammelt, sodass er starb. Was für eine Fähigkeit soll das denn sein? Tut man damit nicht etwas Schlechtes? Ihr wisst, bei der wahren Kultivierung legen wir Wert auf positive Informationen und auf die Angleichung an die kosmischen Eigenschaften; musst du nicht auf die Frage der Barmherzigkeit achten? Zhen, Shan, Ren, sich den kosmischen Eigenschaften angleichen, es muss auf Barmherzigkeit geachtet werden. Kann deine Kultivierungsenergie wachsen, wenn du immerzu Schlechtes tust? Können deine Krankheiten beseitigt werden? Steht das nicht geradezu im Widerspruch zu uns Kultivierenden? Das zählt auch zum Töten, zum Schlechtes tun! Manche sagen vielleicht: Du redest immer mystischer, Tiere zu töten bedeutet Töten und Pflanzen totzumachen, zählt auch zum Töten. Das ist tatsächlich so. Im Buddhismus wird von der Sechs-Wege-Reinkarnation gesprochen, bei der Sechs-Wege-Reinkarnation wirst du vielleicht zu einer Pflanze werden, im Buddhismus heißt es genauso. Bei uns heißt es nicht so. Aber wir sagen euch, die Bäume haben auch Leben, sie haben nicht nur Leben, sondern sie haben auch sehr hohe Gedankenaktivitäten.

 

Ein Beispiel: In den USA gab es einen Menschen, der sich speziell mit der Forschung in der Elektrotechnik beschäftigte und anderen beibrachte, Lügendetektoren zu benutzen. Eines Tages hatte er eine Idee und legte die beiden Pole des Lügendetektors an eine Agave an, dann begoss er die Wurzeln der Pflanze mit Wasser und kurz darauf bemerkte er, dass die Nadel des Lügendetektors ganz rasch eine Kurve zeichnete. Diese Kurve entsprach genau der Kurve, die entsteht, wenn im menschlichen Gehirn in einem sehr kurzen Moment Begeisterung und Freude aufkommen. Da war er sehr erstaunt: Wie können Pflanzen Gefühle haben! Er wollte fast schon auf die Straße rennen und rufen: Pflanzen haben Gefühle! Angeregt von diesem Ereignis hat er gleich weitere Forschungen in diesem Bereich betrieben und viele Experimente durchgeführt.

 

Einmal stellte er zwei Pflanzen nebeneinander und ließ einen seiner Studenten eine Pflanze vor der anderen zertreten und töten. Danach stellte er die andere Pflanze ins Zimmer und legte einen Lügendetektor an sie an. Er ließ fünf Studenten von draußen hintereinander hereinkommen. Als die ersten vier Studenten hereinkamen, erfolgte keine Reaktion. Als der fünfte Student, der die Pflanze zertreten hatte, hereinkam und sich noch nicht in der Nähe der Pflanze befand, da zeichnete die Nadel schon rasch eine Kurve, die nur in so einem Moment gezeichnet werden kann, in dem ein Mensch Angst bekommt. Er war sehr erstaunt! Dieses Experiment warf eine wichtige Frage auf: Von alters her sind wir der Meinung, dass die Menschen hohe Lebewesen sind und die Fähigkeiten der Sinnesorgane haben, mit denen sie Dinge erkennen können und dass sie ein Gehirn haben, mit dem sie analysieren können. Wie können die Pflanzen also Dinge erkennen? Bedeutet das dann nicht, dass sie Sinnesorgane haben? Wenn früher jemand gesagt hat, dass die Pflanzen Sinnesorgane, Gedanken und Gefühle haben und Menschen erkennen können, wurde das als Aberglaube bezeichnet. Aber das ist noch nicht alles, in manchen Aspekten übertreffen die Pflanzen anscheinend unsere heutigen Menschen.

 

Eines Tages legte er den Lügendetektor an eine Pflanze an, dann dachte er: Was für ein Experiment mache ich jetzt? Ich nehme Feuer und verbrenne ihre Blätter, mal sehen, welche Reaktionen das gibt. Er dachte nur einmal so. Noch bevor er die Pflanze verbrannte, zeichnete die Nadel rasch eine Kurve, die nur in dem Moment gezeichnet werden kann, in dem ein Mensch in großer Not um Hilfe ruft. Diese übersinnliche Kultivierungsfähigkeit wurde früher „Gedankenlesen“ genannt und ist eine latente Fähigkeit, ein Instinkt des Menschen. Aber die heutige Menschheit ist schon degeneriert, du musst dich erneut kultivieren, zum Ursprung, zum Wahren und zu deiner ursprünglichen Natur zurückkehren, erst dann kannst du sie wieder besitzen. Aber sie besitzt sie schon, sie weiß, was du denkst. Das klingt sehr geheimnisvoll, aber das war ein wirkliches wissenschaftliches Experiment. Er hat verschiedene Experimente durchgeführt, einschließlich der Kultivierungsfähigkeit der Fernsteuerung. Nach der Veröffentlichung seiner wissenschaftlichen Abhandlungen wurde großes Aufsehen in der ganzen Welt erregt.

 

Botaniker aller Länder betreiben auf diesem Gebiet Forschungen, in unserem Land wird das auch gemacht und das zählt schon nicht mehr zum Aberglauben. Dieser Tage habe ich gesagt, dass die Dinge, die sich heutzutage in der Menschheit ereignen, die erfunden und entdeckt wurden, schon ausreichen, um unsere heutigen Lehrbücher umzuschreiben. Aber von der traditionellen Anschauung beeinflusst, wollen die Menschen das nicht anerkennen, es gibt auch niemanden, der solche Dinge systematisch ordnet.

 

In einem Park in Nordost-China habe ich gesehen, dass eine Gruppe von Kiefern gestorben war. Wer weiß, was manche Menschen dort übten, sie wälzten sich überall auf dem Boden herum, danach sammelten sie das Qi mit den Füßen auf diese Weise und mit den Händen auf jene Weise. Es hat nicht lange gedauert, bis die Kiefern gelb wurden und starben. Also hast du dann dadurch etwas Gutes oder etwas Schlechtes getan? Aus der Sicht von uns Praktizierenden ist das nun einmal Töten. Du bist ein Praktizierender und so musst du ein guter Mensch sein, dich allmählich den Eigenschaften des Kosmos angleichen und auf deine schlechten Seiten verzichten. Aus der Sicht der alltäglichen Menschen ist das auch kein gutes Handeln, sondern es bedeutet Zerstörung öffentlichen Eigentums, der Grünanlagen und des ökologischen Gleichgewichts. Ganz gleich, aus welcher Sicht das beurteilt wird, es ist kein gutes Handeln. Im Kosmos gibt es genügend Qi, das kannst du ruhig sammeln. Mancher hat viel Energie, nachdem er durch das Üben eine gewisse Ebene erreicht hat, kann er wirklich das Qi einer großen Gruppe von Pflanzen mit einem Schwenken der Hand einsammeln. Doch das ist nichts anderes als nur Qi, was nutzt es, egal wie viel Qi er auch sammelt? Mancher geht in den Park und macht dort nichts anderes. Er sagt: Ich brauche keine Übungen zu machen, es reicht schon, wenn ich beim Gehen die Hände so schwenke, dann habe ich schon fertig geübt. Es reicht schon, Qi zu bekommen; seiner Meinung nach ist das Qi schon die Kultivierungsenergie. Wenn andere in seine Nähe kommen, spüren sie, dass sein Körper ganz kühl ist. Gehört das Qi der Pflanzen etwa nicht zum Yin? Praktizierende reden vom Ausgleich zwischen Yin und Yang, aber sein Körper riecht nach dem Harz der Kiefer und er denkt auch noch, er habe gut geübt.

 

 

Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie

 

Die Frage „Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie“ ist eine äußerst entscheidende Frage. Wenn andere mich fragen, welche Vorteile Falun Dafa hat, dann sage ich, Falun Dafa ermöglicht es, dass Menschen von der Kultivierungsenergie veredelt werden, wodurch die Zeit zum Praktizieren verkürzt wird; es kann das Problem lösen, dass man trotzdem ständig von der Kultivierungsenergie veredelt wird, wenn man keine Zeit zum Praktizieren hat. Zugleich ist es wirklich ein Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist und dieser unser materieller Körper wird sich sehr stark verändern. Den größten Vorteil des Falun Dafa habe ich früher noch nie erklärt, erst heute bringen wir ihn zur Sprache, weil davon eine sehr große Frage mit geschichtlichem Hintergrund betroffen ist und die betroffenen Bereiche im Kultivierungskreis auch ziemlich groß sind. In der Geschichte wagte niemand, das offenzulegen, ihnen war es auch nicht erlaubt, das offenzulegen. Aber es geht wiederum nicht, wenn ich das nicht erkläre.

 

Manche Schüler sagen: „Alle Worte des großen Meisters Li Hongzhi sind Himmelsgeheimnisse, er verrät Himmelsgeheimnisse.“ Aber wir leiten Menschen wirklich zu hohen Ebenen an und so bedeutet das, Menschen zu erlösen. Wir werden die Verantwortung für euch tragen und können diese Verantwortung auch übernehmen, deshalb ist das kein Verraten von Himmelsgeheimnissen. Dies aber verantwortungslos leichthin zu erzählen, bedeutet Verraten von Himmelsgeheimnissen. Heute bringen wir diese Frage zur Sprache: Wer praktiziert, der bekommt Kultivierungsenergie. Wie ich sehe, wird bei allen heutigen Kultivierungswegen, einschließlich denen des buddhistischen und des taoistischen Systems und denen der sonderbaren Schulen jeden Zeitalters, der Neben-Urgeist (das Nebenbewusstsein) des Menschen kultiviert, der Neben-Urgeist bekommt die Kultivierungsenergie. Der Haupt-Urgeist, von dem wir hier sprechen, bezieht sich auf das eigene Denken; du musst dir darüber im Klaren sein, was du denkst und tust, das ist dein wahres Selbst. Was der Neben-Urgeist tut, weißt du aber überhaupt nicht. Obwohl er zur gleichen Zeit geboren wurde wie du, denselben Namen hat, denselben Körper beherrscht und das gleiche Aussehen hat, ist er aber streng genommen nicht du.

 

In diesem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Wer etwas verliert, der gewinnt etwas; wer sich kultiviert, der bekommt Kultivierungsenergie. Bei allen Kultivierungswegen jeden Zeitalters wurde den Menschen beigebracht, beim Praktizieren in Trance zu gehen, an nichts zu denken, sich dann in tiefe Meditation zu versenken, sodass sie selbst zum Schluss von nichts mehr wissen. Manchem kommt eine dreistündige Meditation wie ein Augenblick vor und andere bewundern noch sein Meditationsvermögen. Hat er wirklich praktiziert oder nicht? Er selbst weiß das überhaupt nicht. Vor allem bei den taoistischen Kultivierungswegen wird gesagt: Der bewusste Geist stirbt, der Urgeist wird geboren. Den bewussten Geist, von dem sie sprachen, nennen wir Haupt-Urgeist; den Urgeist, von dem sie sprachen, nennen wir Neben-Urgeist. Wenn dein bewusster Geist wirklich stirbt, dann bist du wirklich tot und es gibt den Haupt-Urgeist tatsächlich nicht mehr. Mancher von anderen Kultivierungswegen sagte zu mir: Lehrer, beim Praktizieren kenne ich meine Familie nicht mehr. Mancher sagte zu mir: „Ich bin doch nicht wie die anderen, die schon am frühen Morgen oder am späten Abend fleißig praktizieren, ich komme nach Hause und lege mich auf das Sofa, dann geht mein Selbst aus und praktiziert, im Liegen schaue ich zu, wie es praktiziert.“ Ich finde das sehr traurig, aber es ist auch wiederum nicht traurig!

 

Warum erlösen die anderen den Neben-Urgeist? Lü Dongbin hat gesagt: Eher die Tiere erlösen als die Menschen. Es ist für die Menschen wirklich zu schwer zu erkennen, weil die alltäglichen Menschen durch die Gesellschaft der alltäglichen Menschen verwirrt sind und das Herz bei den greifbaren Vorteilen nicht ablegen können. Wenn du das nicht glaubst, wirst du sehen, dass mancher wieder ein alltäglicher Mensch wird, wenn er nach dem Kurs aus der Halle hinausgeht; wenn jemand ihn kränkt oder vor den Kopf stößt, gibt er nicht nach. Nach einiger Zeit betrachtet er sich überhaupt nicht mehr als Praktizierenden. In der Geschichte haben viele Tao-Kultivierende gesehen, dass der Mensch sehr schwer zu erlösen ist, eben weil der Haupt-Urgeist des Menschen zu verwirrt ist. Mancher hat ein gutes Erleuchtungsvermögen und kann es schon erkennen, wenn er nur einmal darauf hingewiesen wird. Mancher glaubt jedoch nicht daran, ganz gleich, wie du es ihm auch erklärst, er meint, dass du große Worte machst. Wir haben schon so oft betont, dass er seine Xinxing kultivieren soll; aber zurück unter den alltäglichen Menschen macht er wieder alles, was er will. Er meint, dass die wenigen konkreten, handfesten und greifbaren Vorteile unter den alltäglichen Menschen doch praktisch sind und dass er das doch haben muss. Das Fa, das der Lehrer erklärt hat, hört sich auch sinnvoll an, ist aber nicht zu realisieren. Der Haupt-Urgeist des Menschen ist am schwierigsten zu erlösen, der Neben-Urgeist jedoch kann Erscheinungen in den anderen Räumen sehen. Deshalb denken die anderen: Warum soll ich unbedingt deinen Haupt-Urgeist erlösen? Er ist auch du, ist es nicht dasselbe, wenn ich ihn erlöse? Beide sind du, es ist doch gleich, wer das bekommt, auf jeden Fall bist du es, der es bekommt.

 

Jetzt erkläre ich ihre konkrete Kultivierungsmethode. Wenn einer die Kultivierungsfähigkeit der Fernsicht hat, kann er vielleicht Folgendes sehen: Wenn du meditierst, wirst du sehen, dass ein Du, das genauso aussieht wie du, in dem Augenblick, in dem du dich in die Meditation versenkst, „husch“, auf einmal aus deinem Körper herauskommt. Aber versuch einmal herauszufinden, wo dein Selbst ist? Du sitzt doch hier. Du siehst: Nachdem es ausgegangen ist, kultiviert es sich unter der Anleitung seines Meisters in einem Raum, den sein Meister erschaffen hat. Es kann eine Gesellschaftsform der Vergangenheit sein, es kann eine Gesellschaftsform der Gegenwart sein, es kann auch eine Gesellschaftsform in den anderen Räumen sein. Ihm wird das Praktizieren beigebracht, es hat viele Leiden ertragen, jeden Tag ein, zwei Stunden. Wenn es nach dem Praktizieren zurückkommt, kommst du auch aus der Meditation heraus. Das trifft auf diejenigen zu, die das sehen können.

 

Wenn einer das aber nicht sehen kann, dann ist das noch trauriger. Ohne irgendetwas davon zu wissen, hat er mit verwirrtem Kopf zwei Stunden lang meditiert, dann kommt er aus der Meditation heraus. Mancher schläft, er schläft zwei, drei Stunden hintereinander, dann wird auch gesagt, dass er fertig praktiziert habe, er überlässt sich voll und ganz anderen. Auf diese Weise wird das mit Unterbrechungen erledigt, wobei er jeden Tag eine gewisse Zeit lang meditiert. Es gab auch manche, die das auf einmal erledigt haben. Ihr habt vielleicht davon gehört, dass Bodhidharma neun Jahre lang vor einer Wand gesessen hat. Früher gab es viele Mönche, die jahrzehntelang ohne Unterbrechung gesessen haben, laut geschichtlicher Aufzeichnungen betrug die längste Zeit mehr als 90 Jahre, manche saßen noch länger, der Staub auf ihren Augenlidern war schon sehr dick und es wuchs schon Gras auf ihrem Körper, aber sie saßen immer noch da. Im taoistischen System sprechen manche auch davon, besonders bei manchen sonderbaren Schulen ist vom Schlafen die Rede, einer schläft jahrzehntelang ohne Unterbrechung, ohne aus der Meditation herauszukommen und ohne aufzuwachen. Aber wer hat praktiziert? Sein Neben-Urgeist ist ausgegangen und hat praktiziert. Wenn er sehen kann, kann er sehen, dass sein Neben-Urgeist unter der Anleitung des Meisters praktiziert. Der Neben-Urgeist kann auch sehr großes Karma verschuldet haben und der Meister hat nicht die Fähigkeit, das Karma vollständig zu beseitigen. Deshalb sagt er zu ihm: „Praktiziere jetzt hier gut, ich gehe mal eben weg und komme bald wieder, warte hier auf mich.“

 

Der Meister weiß ganz genau, was passieren wird, trotzdem muss er so handeln. Schließlich kommen die Dämonen, um ihn zu erschrecken; oder sie verwandeln sich in schöne Frauen, um ihn zu verführen, es gibt alles Mögliche. Sie sehen, dass sein Herz wirklich unbewegt bleibt, weil es dem Neben-Urgeist relativ leichtfällt, sich zu kultivieren. Er kann das Wahre wissen. Dadurch sind die Dämonen sehr gereizt und wollen ihn töten. Um sich zu rächen, haben sie ihn wirklich getötet, auf einen Schlag ist alle Schuld beglichen. Nachdem der Neben-Urgeist getötet worden ist, schwebt er wie Rauch heraus. Er wird in einer sehr armen Familie wiedergeboren. Von klein auf hat er viele Leiden ertragen. Wenn die Zeit gekommen ist, dass er die Dinge verstehen kann, kommt der Meister. Natürlich erkennt er ihn nicht. Mit Kultivierungsfähigkeiten öffnet der Meister seinen Gedächtnisspeicher, auf einmal erinnert er sich: „Ist das nicht etwa der Meister?“ Der Meister sagt zu ihm: „Jetzt geht es, jetzt kannst du praktizieren.“ So hat der Meister nach vielen Jahren die Dinge an ihn weitergegeben.

 

Danach sagt der Meister zu ihm: „Du hast viele Eigensinne zu beseitigen, geh nun und wandere.“ Das Wandern ist sehr leidvoll, in der Gesellschaft umherzuwandern, um Essen zu betteln, allerlei Menschen zu begegnen, die einen auslachen, beschimpfen und schikanieren, alles Mögliche kann einem zustoßen. Er betrachtet sich als Praktizierenden und behandelt die Beziehungen zu den Menschen richtig, bewahrt seine Xinxing und erhöht seine Xinxing ständig, bei den Verführungen durch all die verschiedenen Interessen der alltäglichen Menschen bleibt sein Herz unbewegt, nach vielen Jahren des Wanderns kommt er zurück. Der Meister sagt zu ihm: „Du hast Tao schon erreicht und bist zur Vollendung gekommen. Es gibt nichts mehr zu tun, geh zurück, um aufzuräumen und sei bereit wegzugehen; wenn noch irgend-etwas ist, dann erledige die Dinge unter den alltäglichen Menschen.“ So kommt das Nebenbewusstsein nach vielen Jahren zurück. Bei seiner Rückkehr kommt der Haupt-Urgeist auf dieser Seite auch aus der Meditation heraus, das Hauptbewusstsein wacht auf.

 

Aber er hat sich wirklich nicht kultiviert, sondern der Neben-Urgeist hat sich kultiviert, deshalb bekommt der Neben-Urgeist die Kultivierungsenergie. Aber es war für den Haupt-Urgeist auch bitter, immerhin hat er seine ganze Jugendzeit dagesessen, seine Zeit als alltäglicher Mensch war ganz und gar vorbei. Was ist dann zu tun? Er spürt, nachdem er aus der Meditation herausgekommen ist, dass er Kultivierungsenergie herauspraktiziert und Kultivierungsfähigkeiten bekommen hat. Wenn er Krankheiten heilen oder irgendetwas tun will, kann er es tun, der Neben-Urgeist erfüllt seine Wünsche. Denn immerhin ist er der Haupt-Urgeist, der Haupt-Urgeist beherrscht den Körper und hat das Sagen. Außerdem hat er dort so viele Jahre gesessen, sein ganzes Leben ist schon vorbei. Nach dem Tod geht der Neben-Urgeist weg, jeder geht seiner Wege. Nach dem Buddhismus muss er wieder in die Sechs-Wege-Reinkarnation eingehen. Weil aus seinem Körper ein großer Erleuchteter herauskultiviert worden ist, hat er auch große De gesammelt. Was ist dann zu tun? Vielleicht kann er im nächsten Leben ein hoher Beamter werden oder viel Geld haben. Es kann nur so sein, hat er sich dann nicht umsonst kultiviert?

 

Es hat uns viel Mühe gekostet, das Einverständnis zu bekommen, um diese Sache zu offenbaren. Ich habe ein uraltes Rätsel offengelegt, ein Geheimnis der Geheimnisse, das keinesfalls offenbart werden durfte. Ich habe die Wurzel aller verschiedener Kultivierungsmethoden aus jedem Zeitalter offengelegt. Habe ich nicht gesagt, dass dies sehr tiefe geschichtliche Hintergründe betrifft? Das sind die Gründe. Denk einmal nach, in welchen Kultivierungssystemen, in welchen Schulen kultiviert man sich nicht auf diese Weise? Du kultivierst dich hin und her, bekommst aber keine Kultivierungsenergie, bist du nicht bedauernswert! Aber über wen kannst du dich beschweren? Die Menschen sind nun einmal so verwirrt und erkennen es einfach nicht. Ganz gleich, wie sie auch darauf hingewiesen werden, es nutzt nichts. Wird es hoch erklärt, klingt es ihnen mystisch; wird es niedrig erklärt, geht es mit ihrer Erkenntnis nicht aufwärts. Obwohl ich es schon so erklärt habe, will mich mancher trotzdem immer noch seine Krankheiten heilen lassen, über ihn kann ich wirklich nichts mehr sagen. Wir sprechen von Kultivierung, nur wenn sich einer zu hohen Ebenen kultiviert, erst dann können wir uns um ihn kümmern.

 

In unserer Kultivierungsschule bekommt das Hauptbewusstsein die Kultivierungsenergie. Aber wenn du sagst, dass das Hauptbewusstsein die Kultivierungsenergie bekommt, bekommt dann schon das Hauptbewusstsein die Kultivierungsenergie? Wer erlaubt das? So ist das nicht, dafür gibt es besondere Voraussetzungen. Ihr wisst, bei der Kultivierung in unserer Schule weicht man der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und den Konflikten nicht aus, man flieht vor keinem Konflikt; in dieser komplizierten Umgebung der alltäglichen Menschen bist du klar und wach, bei klarem Verstand ziehst du bei der Frage der Interessen den Kürzeren; wenn andere deine Vorteile an sich reißen, kämpfst und streitest du nicht darum wie die anderen; bei allen verschiedenen Störungen der Xinxing ziehst du den Kürzeren; in dieser schwierigen und leidvollen Umgebung stählst du deinen Willen, erhöhst deine Xinxing und unter dem Einfluss all der verschiedenen schlechten Gedanken der alltäglichen Menschen kannst du herausragen.

 

Überleg einmal, bist nicht du es, der bei klarem Verstand Leiden erträgt, ist es nicht dein Haupt-Urgeist, der etwas hergibt? Die Dinge, die du unter den alltäglichen Menschen verloren hast, hast du sie nicht mit klarem Verstand verloren? Dann sollst eben du die Kultivierungsenergie bekommen; wer etwas verliert, der gewinnt etwas. Das ist eben der Grund, warum wir uns bei der Kultivierung in unserer Schule nicht von dieser komplizierten Umgebung der alltäglichen Menschen trennen. Warum sollen wir uns in den Konflikten der alltäglichen Menschen kultivieren? Eben weil wir selbst die Kultivierungsenergie bekommen wollen. In Zukunft müssen die Schüler, die sich beruflich im Tempel kultivieren, unter den alltäglichen Menschen umherwandern.

 

Manche sagen: „Kultivieren sich derzeit nicht auch andere Kultivierungswege unter den alltäglichen Menschen?“ Aber sie alle dienen nur dazu, Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung zu popularisieren. Die Kultivierung zu hohen Ebenen wird von niemandem öffentlich verbreitet, außer bei den Wegen, bei denen es an einen Einzelnen weitergegeben wird. Diejenigen, die wirklich Schüler anleiten, haben ihre Schüler schon weggebracht, um es ihnen im Geheimen weiterzugeben. Es sind so viele Jahre vergangen und wer hat dieses schon in der Öffentlichkeit erklärt? Niemand hat das erklärt. In unserer Schule wird das so erklärt, weil das eben unsere Kultivierungsmethode ist und wir eben auf diese Weise die Kultivierungsenergie bekommen. Gleichzeitig werden in unserer Schule Tausende und Abertausende von Dingen – alles wird deinem Haupt-Urgeist gegeben, damit du selbst wirklich die Kultivierungsenergie bekommst. Ich sage, dass ich etwas getan habe, was vorher kein anderer getan hat, ich habe das größte Tor geöffnet. Manche haben meine Worte verstanden, ich habe wirklich nichts Mystisches gesagt. Ich habe eine Gewohnheit: Wenn ich zehn habe, sage ich nur eins. Und du kannst sogar sagen, ich prahle. In Wirklichkeit habe ich nur ein bisschen davon ausgesprochen. Von dem noch höheren und tiefgreifenderen Dafa kann ich dir wegen der riesigen Unterschiede der Ebenen kein bisschen erklären.

 

Bei unserer Schule kultiviert man sich eben auf diese Weise, damit du selbst wirklich die Kultivierungsenergie bekommst; das ist das erste Mal seit der Erschaffung des Himmels und der Erde, du kannst in der Geschichte nachsuchen. Das Gute liegt eben darin, dass du selbst die Kultivierungsenergie bekommst, aber das ist auch sehr schwierig. Dass du aus der komplizierten Umgebung der alltäglichen Menschen und aus den zwischenmenschlichen Reibereien in Bezug auf die Xinxing herausragen kannst, das ist am schwierigsten. Das Schwierige liegt eben darin, dass du bei den Interessen der alltäglichen Menschen mit klarem Verstand den Kürzeren ziehst; ob dein Herz angesichts der persönlichen Vorteile unbewegt bleibt oder nicht; ob dein Herz beim zwischenmenschlichen Kämpfen und Intrigieren unbewegt bleibt oder nicht; ob dein Herz unbewegt bleibt, wenn deine Familienangehörigen, deine Verwandten und deine guten Freunde Leid ertragen und wie du das beurteilst; für einen Praktizierenden ist es eben so schwer! Jemand hat mir gesagt: „Lehrer, es reicht schon, ein guter Mensch unter den alltäglichen Menschen zu sein, wer kann sich schon nach oben kultivieren?“ Als ich das hörte, war ich wirklich traurig! Und ich habe nichts zu ihm gesagt. Es gibt alle möglichen Xinxing. Wie hoch er es erkennen kann, so hoch erkennt er es. Wer erkennt, der bekommt.

 

Laotse sagte: „Tao, das gesagt werden kann, ist kein allgemeines Tao.“ Wenn es überall herumliegen würde, man es nur einmal aufzulesen bräuchte und sich einer damit schon zum Erfolg kultivieren könnte, dann wäre es auch nicht mehr wertvoll. In unserer Schule lassen wir dich selbst die Kultivierungsenergie durch Konflikte bekommen, deshalb sollen wir so weit wie möglich den alltäglichen Menschen entsprechen und du musst nicht wirklich etwas Materielles verlieren. Aber du musst in dieser materiellen Umgebung deine Xinxing erhöhen. Das ist genau das Praktische daran. Unsere Schule ist am praktischsten, man kann sich unter den alltäglichen Menschen kultivieren, ohne ins Kloster gehen zu müssen. Und das Schwierigste liegt eben auch genau darin, dass man sich in dieser kompliziertesten Umgebung der alltäglichen Menschen kultiviert. Jedoch eben darin liegt auch das Beste, denn man lässt dich selbst die Kultivierungsenergie bekommen. Das ist das Entscheidendste unserer Schule, heute habe ich euch das gesagt. Wenn der Haupt-Urgeist Kultivierungsenergie bekommt, bekommt der Neben-Urgeist natürlich auch Kultivierungsenergie. Warum? Bei allen Informationen, bei allen intelligenten Wesen deiner Körper und bei deinen Zellen wächst die Kultivierungsenergie, natürlich wächst die Kultivierungsenergie auch beim Neben-Urgeist. Allerdings wird er niemals höher sein als du, du bist das Haupt und er ist der Wächter des Fa.

 

Wenn wir auf diesen Punkt zu sprechen kommen, will ich noch etwas sagen. Es gibt in unserem Kultivierungskreis nicht wenige Menschen, die sich schon immer zu hohen Ebenen kultivieren wollten. Sie gingen überallhin, um nach dem Fa zu suchen, sie haben viel Geld ausgegeben und sind überall herumgereist, um nach einem berühmten Meister zu suchen, fanden aber keinen. Berühmtheit bedeutet nicht unbedingt wirkliche Klarheit. Zum Schluss waren sie umsonst hin- und hergereist und haben Kraft und Geld investiert, ohne irgendetwas bekommen zu haben. Heute haben wir dir so einen guten Kultivierungsweg vorgestellt, ich habe ihn dir schon hingehalten und bis zu deiner Haustür gebracht. Und nun hängt es allein davon ab, ob du dich kultivieren kannst und ob du es schaffen kannst. Wenn du das verwirklichen kannst, kultiviere dich weiter; wenn du es aber nicht schaffen und dich nicht kultivieren kannst, dann brauchst du von nun an nie mehr an Kultivierung zu denken. Außer den Dämonen, die dich betrügen, wird dich niemand mehr unterrichten; in Zukunft brauchst du dich nicht mehr zu kultivieren. Wenn ich dich nicht erlösen kann, dann kann dich niemand erlösen. Wenn du heutzutage einen wahren Meister des orthodoxen Fa finden und dich unterrichten lassen willst, ist das in Wirklichkeit noch schwieriger, als in den Himmel zu steigen, es gibt überhaupt niemanden mehr, der sich darum kümmert. In der End-Fa-Zeit befinden sich diejenigen auf sehr hohen Ebenen auch im End-Jie und können sich erst recht nicht um die alltäglichen Menschen kümmern. Das hier ist die günstigste Kultivierungsschule, außerdem praktiziert man direkt nach den Eigenschaften des Kosmos, hier kultiviert man sich am schnellsten und auf dem kürzesten Weg, sie ist direkt auf das Menschenherz gerichtet.

 

 

Der Himmelskreis

 

Im taoistischen System wird von dem großen und dem kleinen Himmelskreis gesprochen, nun erklären wir, was der Himmelskreis ist. Der Himmelskreis, von dem normalerweise die Rede ist, bezieht sich auf die Verbindung der Ren- und Du-Meridiane[68], dieser Himmelskreis ist ein oberflächlicher Himmelskreis und bedeutet nichts, er gehört nur zu den Dingen der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung und heißt kleiner Himmelskreis. Es gibt noch eine Art Himmelskreis, der weder kleiner Himmelskreis noch großer Himmelskreis heißt, er ist eine Form des Himmelskreises bei der Kultivierung in der Meditation. Er beginnt im Inneren des Körpers, kreist einmal um den Niwan-Palast herum und kommt herunter, im Inneren des Körpers geht er bis zum Elixierfeld und kreist einmal, dann kommt er wieder nach oben. Das ist ein innerer Kreislauf und ein wirklicher Himmelskreis bei der Kultivierung in der Meditation. Nachdem dieser Himmelskreis gebildet worden ist, wird sich auch ein sehr starker Energiefluss bilden, dann werden Hunderte Meridiane durch einen Meridian mitgezogen, wodurch alle anderen Meridiane geöffnet werden. Im taoistischen System wird vom Himmelskreis gesprochen, im Buddhismus jedoch nicht. Wovon spricht man im Buddhismus? Als Shakyamuni seine Reihe von Fa verbreitete, hat er nicht über Kultivierungsenergie geredet. Zwar hat er nicht über Kultivierungsenergie geredet, aber bei seinem Kultivierungsweg gibt es auch Umwandlungsformen durch die Kultivierung. Wie verlaufen die Meridiane im Buddhismus? Sie fangen am Baihui-Punkt[69] an und entwickeln sich dann spiralförmig vom Scheitel nach unten, zum Schluss werden alle Meridiane auf diese Weise geöffnet.

 

Der Mittelmeridian im Tantrismus dient dem gleichen Zweck. Manche sagen, dass es keinen Mittelmeridian gäbe. Aber wieso kann dann der Mittelmeridian beim Tantrismus herauskultiviert werden? In Wirklichkeit sind die Meridiane des Körpers eines Menschen, wenn man sie zusammenzählt, mehr als zehntausend, sie liegen kreuz und quer wie die Blutgefäße, sie sind zahlreicher als die Blutgefäße. In den Zwischenräumen der inneren Organe gibt es keine Blutgefäße, aber Meridiane. Vom Scheitel bis zu allen Teilen des Körpers gibt es kreuz und querliegende Meridiane. Wenn sie miteinander verbunden werden, sind sie am Anfang vielleicht nicht gerade. Sie werden miteinander verbunden und geöffnet. Danach werden sie immer breiter und mit der Zeit bildet sich ein gerader Meridian. Dieser Meridian rotiert um die eigene Achse und bringt einige sich horizontal drehende gedachte Räder in Bewegung; das Ziel ist auch, alle Meridiane des Körpers vollständig zu öffnen.

 

Unser Falun Dafa umgeht bei der Kultivierung die Form, bei der ein Meridian Hunderte Meridiane mit sich zieht; schon zu Anfang wird gefordert, dass Hunderte Meridiane gleichzeitig geöffnet werden und gleichzeitig kreisen. Wir praktizieren sofort auf sehr hohen Ebenen und umgehen die niedrigen Dinge. Ein Meridian zieht Hunderte Meridiane mit sich; um sie alle zu öffnen, reicht es bei manchen nicht, auch wenn sie ein ganzes Leben lang praktizieren; manche müssen sich dafür jahrzehntelang kultivieren, das ist sehr schwer. Bei vielen Kultivierungswegen wird gesagt, dass man sich in einem Leben nicht erfolgreich kultivieren kann; bei vielen hohen und tiefgehenden großen Fa kann das Leben der Kultivierenden verlängert werden, wird nicht etwa von der Kultivierung des Körpers gesprochen? Das Leben kann verlängert werden, um sich zu kultivieren; die Kultivierung dauert sehr lange.

 

Im Großen und Ganzen dient der kleine Himmelskreis der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, während man mit dem großen Himmelskreis schon bei der Veredelung der Kultivierungsenergie ist, das heißt, dass man sich schon wirklich kultiviert. Der große Himmelskreis, von dem im taoistischen System gesprochen wird, kommt nicht so ungestüm daher wie unserer, bei dem alle Meridiane vollständig geöffnet werden. Bei ihnen bewegen sich einige bestimmte Meridiane – so wie die drei Yin- und drei Yang-Meridiane der Hände – sie laufen unter den Fußsohlen und an den Beinen entlang bis hinauf zu den Haaren, einmal rund um den ganzen Körper, das zählt schon zum Kreislauf des großen Himmelskreises. Der große Himmelskreis bedeutet schon wirkliche Veredelung der Kultivierungsenergie, deshalb verbreiten manche Qigong-Meister den großen Himmelskreis nicht. Was sie weitergeben, gehört zur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Manche haben zwar den großen Himmelskreis erklärt, aber sie haben dir nichts eingesetzt und du selbst kannst ihn auch nicht öffnen. Ohne etwas eingesetzt zu bekommen, die Meridiane selbst mit den Gedanken öffnen zu wollen, das ist leicht gesagt! Das ist wie Gymnastik, können sie dadurch geöffnet werden? Kultivierung hängt von einem selbst ab, Kultivierungsenergie hängt vom Meister ab, erst wenn dir der innere „Mechanismus“ vollständig eingesetzt worden ist, kann es so eine Wirkung haben.

 

Im taoistischen System wird der menschliche Körper seit jeher als ein kleiner Kosmos betrachtet, sie sind der Meinung, so groß der Kosmos im Äußeren ist, so groß ist er im Inneren; wie er im Äußeren aussieht, so sieht er auch im Inneren aus. Das scheint unvorstellbar zu sein und lässt sich nicht so leicht verstehen. Der Kosmos ist so groß, wie kann man ihn mit dem menschlichen Körper vergleichen? Wir erklären nun diesen Grundsatz: In unserer heutigen Physik werden die Bestandteile der Materie erforscht; von Molekülen, Atomen, Elektronen, Protonen, Quarks bis hin zu den Neutrinos, wie groß ist es denn, wenn es noch weitergeht? Das kann man mit dem Mikroskop schon nicht mehr erkennen. Was ist das äußerst winzigste Teilchen, wenn es noch weitergeht? Keine Ahnung. In Wirklichkeit ist das bisschen, das wir in der heutigen Physik erkannt haben, einfach sehr weit entfernt von den winzigsten Teilchen dieses Kosmos. Wenn der Mensch keinen fleischlichen Körper hat, können seine Augen Dinge beim Sehen vergrößern und das Mikroskopische sehen. Je höher die Ebene ist, desto größer ist das Mikroskopische, das er sieht.

 

Auf jener Ebene hat Shakyamuni von der Lehre der dreitausend Großen Welten gesprochen, das heißt, dass es in diesem Milchstraßensystem noch Menschen mit fleischlichen Körpern gibt, so wie bei unserer Menschheit. Er hat auch gesagt, dass ein Sandkorn dreitausend Große Welten enthält. Das stimmt mit den Erkenntnissen der modernen Physik überein. Gibt es einen Unterschied zwischen der Form, wie das Elektron um den Atomkern kreist und der Form, wie die Erde um die Sonne kreist? Deshalb sagte Shakyamuni, dass es im Mikroskopischen in einem Sandkorn dreitausend Große Welten gibt, es ist so wie ein Kosmos, in dem es Leben und Materie gibt. Wenn das wahr ist, überlegt einmal, gibt es in den Welten in jenem Sandkorn noch Sandkörner? Und gibt es in dem Sandkorn in jenem Sandkorn wiederum dreitausend Große Welten? Gibt es in den dreitausend Großen Welten in dem Sandkorn in jenem Sandkorn noch Sandkörner? Diese Frage geht ohne Ende so weiter. Deshalb hat Shakyamuni, obwohl er die Ebene des Tathagatas erreicht hat, diese Worte gesagt: „Nach außen grenzenlos groß, nach innen grenzenlos klein.“ Im Bereich des Großen konnte er den Rand des Kosmos nicht sehen; im Bereich des Kleinen konnte er das Winzigste der ursprünglichen Materie nicht sehen.

 

Mancher Qigong-Meister sagt: In einer Pore gibt es Städte, in denen Züge und Autos fahren. Das klingt sehr mystisch. Aber wenn wir es aus der Sicht der Wissenschaft wirklich verstehen und erforschen, werden wir feststellen, dass diese Worte überhaupt nicht mystisch sind. Als ich dieser Tage die Öffnung des Himmelsauges erklärte, konnten viele diese Erscheinung bei der Öffnung des Himmelsauges sehen: Er bemerkte, dass er durch den Tunnel an seiner Stirn nach außen läuft und es scheint so, als könnte er das Ende nie erreichen. Jeden Tag läuft er beim Praktizieren diesen großen Weg entlang nach außen, auf beiden Seiten gibt es Berge und Flüsse, er läuft auch durch Städte und sieht sehr viele Menschen. Er hält das für eine Illusion. Was ist es denn? Er sah sehr deutlich und es war keine Illusion. Ich sage, wenn der menschliche Körper im Mikroskopischen wirklich so riesig ist, dann ist das keine Illusion. Beim Praktizieren im taoistischen System wurde der menschliche Körper seit jeher als ein Kosmos betrachtet. Wenn er wirklich ein Kosmos ist, ist die Entfernung von der Stirn bis zur Zirbeldrüse größer als einhundertachttausend Li. Renn doch mal nach außen, es ist sehr weit.

 

Wenn der große Himmelskreis bei der Kultivierung ganz geöffnet ist, wird bei dem Kultivierenden eine Kultivierungsfähigkeit entstehen. Was für eine Kultivierungsfähigkeit? Ihr wisst, der große Himmelskreis heißt auch Ziwu-Himmelskreis[70], er heißt auch Himmel-Erde-Kreislauf oder Heche-Kreislauf[71]. Schon auf sehr niedrigen Ebenen bildet sich beim Kreislauf des großen Himmelskreises ein Energiefluss, er wird allmählich dichter und wird sich zu höheren Ebenen umwandeln, er wird zu einem Energiestreifen mit sehr großer Dichte. Dieser Energiestreifen kreist. Während er kreist, sehen wir mit dem Himmelsauge auf sehr niedrigen Ebenen, dass er das Qi im Körper umstellen kann: Das Qi des Herzens geht zu den Därmen; das Qi der Leber zum Magen. Im Mikroskopischen können wir sehen, dass er etwas sehr Großes transportiert. Wenn dieser Energiestreifen aus dem Körper abgegeben wird, dann ist das die Kultivierungsfähigkeit des Transportes. Derjenige mit starker Kultivierungsenergie kann große Dinge transportieren, das ist die Fähigkeit des großen Transportes. Derjenige mit schwacher Kultivierungsenergie kann kleine Dinge transportieren, das ist die Fähigkeit des kleinen Transportes. Das ist die Form der Kultivierungsfähigkeit des Transportes und deren Entstehung.

 

Mit dem großen Himmelskreis ist man schon direkt bei der Veredelung der Kultivierungsenergie, deshalb wird er verschiedene Zustände und Formen der Kultivierungsenergie hervorbringen, er kann bei uns auch einen ganz besonderen Zustand hervorbringen. Was für einen Zustand? Ihr habt vielleicht in den alten Büchern wie „Die Biographien der Gottheiten“, „Die Schriften des Elixiers“, „Taoistische Schriften“ oder „Wichtige Anleitung für Körper und Geist“ einen Satz gelesen: „Am helllichten Tage zum Himmel emporsteigen“. Das heißt, dass ein Mensch am helllichten Tage fliegt. Ich sage euch, ein Mensch kann in Wirklichkeit schon in die Luft emporsteigen, sobald sein großer Himmelskreis geöffnet ist, so einfach ist das. Mancher denkt, in diesen vielen Jahren gibt es doch nicht wenige Menschen, deren großer Himmelskreis durch das Praktizieren geöffnet wurde. Ich sage, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass einige zehntausend Menschen diesen Grad schon erreichen konnten, denn der große Himmelskreis bedeutet schließlich den Anfang der Veredelung der Kultivierungsenergie.

 

Aber warum können wir nicht sehen, dass diese Menschen hochschweben oder in die Luft steigen? Der Zustand der Gesellschaft der alltäglichen Menschen darf nicht sabotiert werden, es ist nicht erlaubt, die gesellschaftliche Form der alltäglichen Menschen beliebig zu sabotieren oder zu verändern. Kann das sein, dass alle in die Luft fliegen? Ist das dann noch die Gesellschaft der alltäglichen Menschen? Das ist der Hauptaspekt; der andere Aspekt ist: Unter den alltäglichen Menschen sind die Menschen nicht dazu da, um Mensch zu sein, sondern um zum Ursprung und zum Wahren zurückzukehren, deshalb gibt es noch die Frage des Erleuchtungsvermögens. Wenn einer sieht, dass viele Menschen tatsächlich fliegen können, wird er sich auch kultivieren, dann gibt es nicht mehr die Frage des Erleuchtungsvermögens. Deshalb, wenn du das durch Kultivierung erlangt hast, darfst du es andere auch nicht sehen lassen, du darfst es anderen nicht beliebig zeigen, denn andere müssen sich auch noch kultivieren. Nachdem der große Himmelskreis geöffnet ist, wenn auch nur eine Fingerspitze, eine Zehenspitze oder irgendeine Stelle verschlossen ist, schon kannst du nicht mehr hochschweben.

 

Wenn der große Himmelskreis kurz vor der Öffnung steht, tritt oft ein solcher Zustand ein, nämlich dass sich der Körper mancher Menschen beim Lotussitz dauernd nach vorne neigt. Weil der Rücken besser geöffnet ist, spüren sie, dass der Rücken besonders leicht und die vordere Seite schwer ist; manche neigen sich nach hinten, das heißt dann, dass sich der Rücken schwer und die vordere Seite leicht anfühlt. Wenn dein ganzer Körper gut geöffnet ist, wirst du nach oben hüpfen und das Gefühl haben, dass du dich erhebst und den Boden verlässt. Sobald du wirklich aufsteigen kannst, wird das nicht zugelassen. Aber das ist auch nicht unbedingt so. Die Kultivierungsfähigkeiten tauchen bei Kindern und älteren Menschen auf, Kinder haben keinen Eigensinn, ältere Menschen, vor allem ältere Frauen, haben keinen Eigensinn, bei ihnen tauchen die Kultivierungsfähigkeiten leicht auf und sie können sie leicht beibehalten. Wenn die Männer, vor allem die jungen Männer, Kultivierungsfähigkeiten bekommen, können sie das Herz der Geltungssucht nicht vermeiden, gleichzeitig werden sie sie vielleicht als Konkurrenzmittel unter den alltäglichen Menschen verwenden. Daher dürfen sie nicht existieren; auch wenn sie herauspraktiziert worden sind, müssen sie verschlossen werden. Ist eine Stelle verschlossen, schon kann dieser Mensch nicht mehr hochschweben. Das heißt jedoch nicht, dass man diesen Zustand bei dir absolut nicht auftauchen lassen wird, es ist dir vielleicht erlaubt, es einmal zu probieren, manche können das weiterhin beibehalten.

 

An verschiedenen Orten ist so etwas bei Kursen vorgekommen. Als ich in Shandong einen Kurs gab, waren Lernende aus Jinan und Peking dabei. Mancher fragte mich: „Lehrer, was ist denn mit mir los? Beim Gehen will ich immer den Boden verlassen, zu Hause beim Schlafen im Bett schwebe ich hoch, sogar die Bettdecke schwebt auch mit nach oben, ich schwebe immer hoch wie ein Luftballon.“ Als ich in Guiyang einen Kurs gab, war eine ältere langjährig Lernende aus Guizhou dabei. In ihrem Zimmer gab es zwei Betten, auf beiden Seiten stand eins. Sie saß meditierend auf dem Bett und spürte, dass sie hochschwebte. Sie machte die Augen auf und sah, dass sie zu dem anderen Bett hinübergeschwebt war; sie dachte: „Ich muss doch zurück.“ Dann schwebte sie wieder zurück.

 

Ein Lernender aus Qingdao meditierte während der Mittagspause auf dem Bett, wobei niemand im Zimmer war. Sobald er meditierte, stieg er auf, er hüpfte sehr stark nach oben, über einen Meter hoch. Nachdem er hochschwebte, fiel er wieder herunter. Plumps, plumps, hüpfte und fiel wieder herunter, sodass die Bettdecke auf den Boden fiel. Er war ein bisschen begeistert und hatte auch ein bisschen Angst, den ganzen Mittag lang hüpfte er so auf und ab. Schließlich klingelte es zum Arbeitsbeginn, er dachte: Ich soll das doch niemanden sehen lassen, was mache ich denn jetzt? Schnell Schluss damit. Dann hörte er auf. So können sich die älteren Menschen beherrschen. Wenn es ein junger Mensch wäre und es klingelt zur Arbeit: Kommt doch mal gucken, ich fliege. Das kommt eben daher, dass man die Geltungssucht nicht so leicht unter Kontrolle halten kann: Guck mal, wie gut ich doch praktiziert habe, ich kann fliegen. Sobald er damit prahlt, wird es verschwinden, es darf nicht so existieren. Es gibt sehr viele solcher Beispiele, an verschiedenen Orten ist so etwas bei Lernenden aufgetaucht.

 

Bei uns werden schon am Anfang Hunderte Meridiane geöffnet. Bis heute haben achtzig oder neunzig Prozent von uns diesen Zustand erreicht, in dem sie sich am Körper ganz leicht fühlen und keine Krankheiten haben. Gleichzeitig haben wir gesagt, du wirst in diesem Kurs nicht nur in diesen Zustand gebracht, in dem dein Körper ganz gereinigt wird, sondern es werden auch viele Dinge in deinen Körper eingesetzt, damit die Kultivierungsenergie schon während des Kurses bei dir entsteht. Das bedeutet, dass ich dich nach oben hebe und außerdem nach vorne bringe. Im Kurs erkläre ich euch ständig das Fa und eure Xinxing verändert sich auch ständig. Nachdem viele von uns aus diesem Saal hinausgegangen sind, werden sie das Gefühl haben, sie seien schon ein anderer Mensch geworden. Deine Weltanschauung hat sich sicher schon geändert, du weißt schon, wie du dich in Zukunft als Mensch verhalten sollst und dass du nicht mehr so durcheinander sein kannst, das ist sicher so, unsere Xinxing hat also damit Schritt gehalten.

 

Wenn wir vom großen Himmelskreis reden: Bei dir wird zwar nicht zugelassen, dass du schwebst, aber du wirst dich am ganzen Körper leichtfühlen, beim Gehen begleitet dich der Wind. Früher warst du schon nach ein paar Schritten müde, jetzt fühlst du dich jedoch sehr leicht, egal wie weit du auch läufst; beim Radfahren scheint es dir so, als ob dich jemand nach vorne schiebt; und egal wie viele Treppen du auch hochsteigst, du wirst nicht müde, das ist garantiert so. Diejenigen, die dieses Buch lesen und sich im Selbststudium kultivieren, können diesen Zustand ebenso erreichen, den sie erreichen sollen. Ich bin solch ein Mensch: Was ich nicht sagen will, muss ich nicht sagen, aber was ich sage, muss wahr sein. Vor allem, wenn ich während der Fa-Erklärung nicht die Wahrheit sagen, sondern nur etwas Mystisches daherreden würde, beliebig über etwas reden würde, das nicht Hand und Fuß hat, dann wäre das die Verbreitung von häretischem Fa. Es ist auch nicht leicht für mich, diese Sache zu tun, im Kosmos sehen doch alle zu; es geht nicht, wenn es schief läuft.

 

Wenn die normalen Menschen wissen, dass es einen solchen Himmelskreis gibt, reicht ihnen das schon, in Wirklichkeit reicht das noch nicht. Damit der Körper möglichst schnell ganz durch hochenergetische Substanz ersetzt und umgewandelt wird, muss es noch eine andere Bewegungsrichtung des Himmelskreises geben, die alle Meridiane deines Körpers in Bewegung bringt, er heißt Maoyou-Himmelskreis und davon weiß vielleicht kaum jemand etwas. In den Büchern ist dieser Begriff manchmal zu lesen, aber niemand hat ihn erklärt, dir wird nichts gesagt. Alle reden nur um die Theorie herum, es ist ja das Geheimnis der Geheimnisse. Hier werden wir dir dies alles sagen: Er kann am Baihui-Punkt anfangen (er kann auch am Huiyin-Punkt anfangen), er kommt heraus und läuft dann die Grenzlinie der Yin- und Yang-Seiten entlang, am Ohrrand entlang nach unten, dann die Schulter entlang nach unten, er durchläuft eine Fingerspalte nach der anderen. Danach läuft er an der Seite des Körpers entlang, unter der Fußsohle und an der Innenseite des Oberschenkels nach oben. Danach läuft er an der Seite des anderen Oberschenkels nach unten, wieder unter der Fußsohle und an der Seite des Körpers entlang nach oben. Er durchläuft wieder eine Fingerspalte nach der anderen, so macht er einen Kreislauf bis zum Scheitel, das ist der Maoyou-Himmelskreis. Andere können darüber ein Buch schreiben, ich jedoch habe ihn mit ein paar Worten erklärt. Ich finde, dass das auch nicht zu den himmlischen Geheimnissen zählt, aber andere finden solche Dinge sehr wertvoll und erklären das überhaupt nicht. Nur wenn sie Schüler wirklich anleiten, erklären sie den Maoyou-Himmelskreis. Obwohl ich ihn erklärt habe, soll ihn jedoch niemand beim Praktizieren mit Gedanken führen oder lenken; wenn du so praktizierst, ist das nicht mehr unser Falun Dafa. Wenn du dich wirklich zu hohen Ebenen kultivierst, bleibst du tatenlos und hast keinerlei Gedankenaktivitäten, alles ist gebrauchsfertig in dich eingesetzt worden. All dies bildet sich von selbst, solche inneren Mechanismen veredeln dich, sie können von selbst kreisen, wenn es soweit ist. Eines Tages wird sich dein Kopf beim Praktizieren zur Seite neigen. Wenn sich der Kopf zu dieser Seite neigt, kreisen sie in diese Richtung; wenn sich der Kopf zu jener Seite neigt, kreisen sie in jene Richtung, sie werden in beide Richtungen kreisen.

 

Nachdem der große und der kleine Himmelskreis geöffnet sind, wirst du bei der Meditation nicken, so zeigt sich, wie die Energie durchfließt. Bei uns ist es beim Praktizieren des Falun-Himmelskreises genauso, wir praktizieren zwar so, aber in Wirklichkeit kreist er von selbst, auch wenn du nicht praktizierst. Er kreist für immer, beim Praktizieren verstärkst du lediglich diesen Mechanismus. Haben wir nicht gesagt, dass das Fa den Menschen veredelt? Du kannst bemerken, dass dein Himmelskreis ständig zirkuliert. Du praktizierst zwar nicht, aber der Qi-Mechanismus, der im Außen eingesetzt worden ist, also der große Meridian im Außen, bringt deinen Körper zum Praktizieren, alles kommt von selbst. Er kann auch in der Gegenrichtung kreisen, er kreist in beide Richtungen und öffnet zu jeder Zeit deine Meridiane.

 

Was ist der Zweck der Öffnung des Himmelskreises? Den Himmelskreis zu öffnen, ist an sich nicht der Zweck des Praktizierens. Auch wenn dein Himmelskreis geöffnet ist, sage ich, das ist nichts. Du sollst dich weiterkultivieren und der Zweck liegt darin, Hunderte Meridiane durch die Form des Himmelskreises, durch diesen einen Meridian mitzuziehen und alle Meridiane des Körpers zu öffnen. Wir sind schon dabei, dies zu machen. Während man weiterpraktiziert, kann mancher beim Kreislauf des großen Himmelskreises bemerken, dass die Meridiane durch das Praktizieren sehr breit werden, wie ein Finger, das Innere ist sehr breit. Weil die Energie auch schon sehr stark geworden ist und nachdem der Energiefluss entstanden ist, werden sie sehr breit und auch sehr hell. Doch das ist immer noch nichts. Bis zu welchem Grad muss man dann praktizieren? Alle Meridiane des Körpers werden allmählich breiter, die Energie immer stärker und sie werden immer heller. Zum Schluss werden die über zehntausend Meridiane zu einem Ganzen miteinander verbunden, sodass der Zustand ohne Meridiane und ohne Akupunkturpunkte erreicht wird, sie werden im ganzen Körper zu einer Gesamtheit verbunden, das ist das endgültige Ziel des Öffnens der Meridiane. Das Ziel ist, den ganzen Körper des Menschen vollständig in hochenergetische Substanz umzuwandeln.

 

Wenn einer bis dahin praktiziert hat, ist sein Körper im Großen und Ganzen schon in hochenergetische Substanz umgewandelt worden, das heißt, dass er die höchste Ebene der Kultivierung des weltlichen Fa bereits erreicht hat. Der fleischliche Körper des Menschen hat durch die Kultivierung schon seinen Gipfel erreicht. Dann wird er in einen bestimmten Zustand gebracht. In was für einen Zustand? Es ist schon sehr reichhaltige Kultivierungsenergie bei ihm entstanden. Alle besonderen Kultivierungsfähigkeiten (latente Fähigkeiten) des Menschen bei der Kultivierung des Körpers eines alltäglichen Menschen, also während der Kultivierung des weltlichen Fa, sind entstanden, alles ist entstanden, aber bei der Kultivierung unter den alltäglichen Menschen sind die meisten von ihnen verschlossen. Außerdem ist die Säule seiner Kultivierungsenergie schon ziemlich hoch gewachsen, alle Formen der Kultivierungsenergie sind durch die starke Kultivierungsenergie sehr verstärkt worden. Aber sie können nur in diesem unserem vorhandenen Raum wirken und andere Räume nicht beeinflussen, weil es nur die Kultivierungsfähigkeiten sind, die durch die Kultivierung des fleischlichen Körpers eines alltäglichen Menschen entstanden sind. Dennoch sind sie schon sehr reichhaltig in verschiedenen Räumen, verschiedene Existenzformen des Körpers in unterschiedlichen Räumen haben sehr starke Veränderungen erfahren. Die Dinge, die jener Körper an sich hat, die die Körper in jedem Raum an sich haben, sind schon sehr reichhaltig, sie sehen sehr furchterregend aus. Mancher hat überall Augen am Körper, alle Poren sind Augen, im ganzen Bereich seines Raumfeldes kann es Augen geben. Weil das ein buddhistischer Kultivierungsweg ist, haben manche überall Gestalten der Bodhisattwa oder des Buddhas am Körper. Die Formen verschiedener Arten von Kultivierungsenergie sind schon äußerst reichhaltig geworden, außerdem erscheinen noch sehr viele Lebewesen.

 

Zu dieser Zeit wird noch ein Zustand auftauchen, er heißt „Drei Blumen versammeln sich auf dem Kopf“. Das ist ein sehr deutlicher Zustand und auch sehr auffällig. Einer mit dem Himmelsauge auf niedrigen Ebenen kann das schon sehen. Auf dem Kopf gibt es drei Blüten, eine von ihnen ist die Lotusblüte, aber nicht die Lotusblüte in unserem materiellen Raum, die anderen zwei sind auch Blüten aus anderen Räumen, sehr schön und wundervoll. Die drei Blumen drehen sich auf dem Kopf der Reihe nach im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn und sie rotieren noch. Jede Blüte hat eine große Säule, die so dick ist wie der Durchmesser der Blüte. Die drei großen Säulen ragen bis zum Gewölbe des Himmels hoch, sie sind aber keine Säulen der Kultivierungsenergie, sie haben einfach diese Form, sehr mystisch und wundervoll. Du wirst auch erschrecken, wenn du sie siehst. Wenn sich einer bis dahin kultiviert hat, ist sein Körper weiß und rein und seine Haut ist auch fein geworden. Dann ist die höchste Form der Kultivierung im weltlichen Fa erreicht. Aber das ist noch nicht der Gipfel, du sollst dich noch weiterkultivieren und weiter nach vorne gehen.

 

Wenn einer noch weiter nach vorne geht, tritt er in die Übergangsebene zwischen dem weltlichen Fa und dem überweltlichen Fa ein, das wird dann Zustand des reinweißen Körpers (oder auch kristallweißer Körper) genannt. Wenn der Körper bis zur höchsten Form des weltlichen Fa kultiviert worden ist, bedeutet das auch nichts anderes, als dass der fleischliche Körper des Menschen in die höchste Form umgewandelt worden ist. Wenn einer wirklich in diese Form eingetreten ist, ist sein ganzer Körper vollständig aus hochenergetischer Substanz zusammengesetzt. Warum heißt er reinweißer Körper? Weil er die absolute hochgradige Reinheit schon erreicht hat. Mit dem Himmelsauge gesehen, ist sein ganzer Körper durchsichtig, wie durchsichtiges Glas; wenn einer hinschaut, kann er nichts sehen. Dieser Zustand wird auftauchen. Ganz klar gesagt, ist er schon ein Buddha-Körper, denn ein Körper aus hochenergetischer Substanz ist schon anders als unser eigener Körper. Dann werden alle Kultivierungsfähigkeiten und Techniken, die am Körper aufgetaucht sind, auf einmal weggeworfen und in einen sehr tiefen Raum abgeladen, sie werden nicht mehr benutzt, von da an nützen sie gar nichts mehr. Sie dienen nur dazu, dass du an dem Tag, an dem du dich erfolgreich kultiviert und Tao erlangt hast, auf deinen Kultivierungsvorgang zurückschauen kannst, sie herausholst und dir noch einmal ansiehst. Jetzt sind nur noch zwei Dinge da: Die Säule der Kultivierungsenergie bleibt noch und das kultivierte Urkind ist schon sehr groß geworden. Aber diese beiden Dinge befinden sich in einem sehr tiefen Raum, ein normaler Mensch mit dem Himmelsauge auf einer niedrigen Ebene kann sie nicht sehen, er kann nur sehen, dass der Körper dieses Menschen durchsichtig ist.

 

Der Zustand des reinweißen Körpers ist eine Übergangsebene. Wenn man sich weiterkultiviert, tritt er wirklich in die Kultivierung des überweltlichen Fa ein, die auch Kultivierung des Buddha-Körpers heißt. Der ganze Körper ist aus Kultivierungsenergie zusammengesetzt, jetzt ist die Xinxing dieses Menschen schon stabil. Er fängt erneut mit dem Praktizieren an und seine Kultivierungsfähigkeiten werden erneut auftauchen, aber sie heißen nicht mehr Kultivierungsfähigkeiten, sondern „göttliche Fähigkeiten des Fofa“, sie können ihren Einfluss in allen Räumen ausüben und sie sind unendlich machtvoll. Während du dich in Zukunft ständig kultivierst, wirst du schon von selbst wissen, wie du Dinge auf noch höheren Ebenen kultivierst und wie die Existenzformen der Kultivierung sind.

 

 

Frohsinn

 

Nun sprechen wir über eine Sache, die auch zum Frohsinn gehört. Viele Menschen haben lange Qigong praktiziert und es gibt auch manche, die zwar kein Qigong praktiziert haben, aber in ihrem ganzen Leben streben sie nach der Wahrheit, nach dem wahren Sinn des Lebens und denken viel darüber nach. Sobald er unser Falun Dafa gelernt hat, hat er plötzlich sehr viele Fragen verstanden, die er in seinem Leben verstehen wollte, aber keine Antwort dafür gefunden hatte. Dabei wird vielleicht eine große Erhöhung in seinen Gedanken geschehen und er wird auch innerlich sehr stark bewegt sein, das ist sicher. Ich weiß, dass ein wahrer Kultivierender versteht, wie bedeutsam es ist, er weiß es hoch zu schätzen. Oft taucht aber wieder ein solches Problem auf: Aus seiner Freude heraus entsteht bei ihm ein unnötiger Frohsinn, der dazu führt, dass er sich bei seinem Benehmen, im Umgang mit den Menschen in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und in der Umgebung der Gesellschaft der alltäglichen Menschen anormal verhält. Ich sage, das geht nicht.

 

Bei dem größten Teil unseres Kultivierungsweges kultiviert man sich in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen, du kannst dich nicht von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen trennen, du musst dich mit klarem Kopf kultivieren. Die Beziehungen zwischen den Menschen sollen noch normal bleiben. Natürlich ist deine Xinxing sehr hoch und dein Herzenszustand sehr aufrichtig, du erhöhst deine Xinxing, erhöhst deine Ebene, tust nichts Schlechtes, sondern Gutes, so zeigt sich das. Manche erscheinen so, als ob sie geistig nicht mehr in Ordnung wären und alles Irdische durchschaut hätten und was sie sagen, kann von anderen auch nicht verstanden werden. Die anderen sagen dann: Wieso ist dieser Mensch nach dem Lernen des Falun Dafa so geworden? Anscheinend ist er geistig nicht mehr in Ordnung. In Wirklichkeit ist das nicht so, nur ist er zu aufgeregt, unvernünftig und entspricht nicht den normalen Grundsätzen. Überleg einmal: Wenn du das so machst, ist es auch nicht richtig, du bist dann in ein anderes Extrem gegangen und das ist wiederum Eigensinn. Du sollst darauf verzichten und ganz normal wie andere unter den alltäglichen Menschen leben und dich kultivieren. Unter den alltäglichen Menschen halten dich alle für geistig verwirrt, wollen nichts mit dir zu tun haben und bleiben dir fern, niemand gibt dir Gelegenheit, deine Xinxing zu erhöhen, niemand betrachtet dich als einen normalen Menschen, ich sage, so geht das nicht! Deshalb müsst ihr unbedingt auf diese Frage achten und euch auf jeden Fall gut beherrschen.

 

Unser Kultivierungsweg ist anders als die gewöhnlichen Kultivierungswege, bei denen die Menschen in Trance, durcheinander und ganz verwirrt sind. Unser Kultivierungsweg verlangt von dir, dass du dich selbst bei klarem Verstand kultivierst. Manche sagen immerzu: „Lehrer, ich schwanke, sobald ich die Augen schließe.“ Ich sage, das ist nicht unbedingt so, du hast dich schon daran gewöhnt, auf dein Hauptbewusstsein zu verzichten. Sobald du deine Augen schließt, lässt dein Hauptbewusstsein nach und es ist nicht mehr da, du hast dir diese Gewohnheit schon zu eigen gemacht. Warum schwankst du nicht, während du hier sitzt? Bleibe mit offenen Augen in diesem Zustand, dann mach deine Augen leicht zu, schwankst du? Absolut nicht. Du glaubst, dass das Qigong eben so praktiziert werden sollte, du hast bei dir die Vorstellung gebildet, dass du nicht mehr da bist, sobald du die Augen schließt, und nicht mehr weißt, wo du bist. Wir sagen, dass dein Hauptbewusstsein unbedingt klar bleiben muss, weil du bei diesem Kultivierungsweg dich selbst kultivierst. Du musst dich bei klarem Verstand erhöhen. Bei uns gibt es auch die ruhige Meditationsübung. Wie wird diese Übung praktiziert? Wir fordern von dir: Ganz gleich, wie tief du auch in die Meditation versinkst, du musst wissen, dass du selbst hier praktizierst, es ist keinesfalls erlaubt, in den Zustand einzutreten, in dem du von nichts mehr weißt. Aber welche konkreten Zustände werden dabei auftauchen? Es wird vorkommen, dass du ein wunderschönes Gefühl hast, wenn du dich hinsetzt, so als ob du in einer Eierschale säßest, ein sehr angenehmes Gefühl, du weißt, dass du praktizierst, aber du hast das Gefühl, dass sich der ganze Körper nicht bewegen kann. All das muss bei unserem Kultivierungsweg vorkommen. Es gibt noch einen anderen Zustand: Beim langen Sitzen spürst du, dass deine Beine nicht mehr da sind, du kannst dich nicht mehr daran erinnern, wo deine Beine sind; dein Körper ist nicht mehr da, deine Arme sind nicht mehr da und deine Hände sind auch nicht mehr da, nur der Kopf bleibt noch übrig. Wenn du weiterpraktizierst, wirst du bemerken, dass der Kopf auch nicht mehr da ist; nur noch dein Denken, ein kleiner Gedanke weiß, dass du hier praktizierst. Es genügt schon, wenn wir diesen Zustand erreichen. Warum? Beim Praktizieren in diesem Zustand befindet sich der Körper in einem optimalen Umwandlungszustand und das ist der beste Zustand, deshalb fordern wir dich auf, bei der ruhigen Meditation in einen solchen Zustand einzutreten. Aber du darfst nicht einschlafen oder dösig werden, sonst kann das Gute von anderen praktiziert und weggenommen werden.

 

Alle unsere Praktizierenden sollen unbedingt darauf achten, dass sie sich unter den alltäglichen Menschen nicht anormal verhalten. Wenn du unter den alltäglichen Menschen keine gute Wirkung ausübst und die anderen sagen: „Wieso sind sie nach dem Lernen des Falun Dafa so geworden.“ Dann bedeutet das nichts anderes, als dem Ruf des Falun Dafa zu schaden. Achtet unbedingt darauf. Auch in anderen Bereichen oder Vorgängen der Kultivierung sollt ihr darauf achten, dass kein Frohsinn entsteht, dieses Herz lässt sich sehr leicht von Dämonen ausnutzen.

 

 

Den Mund kultivieren

 

Vom „Mund kultivieren“ wurde früher auch in der Religion gesprochen. Aber jenes „Mund kultivieren“, das sie meinten, bezog sich hauptsächlich auf diejenigen, die sich beruflich kultivierten, wie Mönche und Taoisten, sie schlossen ihren Mund und sagten nichts. Weil sie beruflich Kultivierende waren, lag ihr Ziel darin, den Eigensinn des Menschen in noch größerem Ausmaß zu beseitigen. Sie meinten, dass Karma entstehe, sobald der Mensch denkt. In der Religion wird das Karma in gutes und böses Karma unterteilt. Ganz gleich, ob es gutes oder böses Karma ist, entsprechend der Leere des buddhistischen Systems und der Nichtigkeit des taoistischen Systems soll es nicht getan werden, deshalb sagten sie, dass sie nichts mehr tun. Denn sie können den schicksalhaften Zusammenhang der Dinge nicht sehen, also ob diese Sache in Wirklichkeit gut oder schlecht ist und welche schicksalhaften Zusammenhänge bestehen. Ein normaler Kultivierender hat nicht so eine hohe Ebene und kann solche Dinge nicht sehen, deshalb befürchtet er, dass eine Sache oberflächlich gesehen gut, aber dann vielleicht doch schlecht ist, wenn er sie tut. Deshalb bleibt er möglichst tatenlos und tut nichts, um zu vermeiden, dass er weiterhin Karma erzeugt. Denn ist das Karma erzeugt worden, so muss es beseitigt werden, dann muss er Leiden ertragen. Für einen Kultivierenden steht zum Beispiel schon fest, bei welchem Schritt seine Kultivierungsenergie geöffnet wird; wenn du dir aber unnötigerweise Dinge in den Weg legst, werden für die gesamte Kultivierung Schwierigkeiten verursacht. Deshalb spricht er von Tatenlosigkeit.

 

Das „Mund kultivieren“, von dem im buddhistischen System die Rede ist, bedeutet: Das Reden eines Menschen wird vom Denken und Bewusstsein des Menschen gesteuert, dieses Denken und Bewusstsein ist also nicht tatenlos. Wenn das Denken und Bewusstsein eines Menschen etwas denkt, etwas sagen oder etwas tun will, die Sinnesorgane und die Glieder des Menschen lenkt, kann das unter den alltäglichen Menschen schon Eigensinn sein. Es gibt zum Beispiel Konflikte zwischen den Menschen: Du bist gut, er ist schlecht oder du hast dich gut kultiviert und er nicht. All dies sind an sich schon Konflikte. Reden wir nun vom Allgemeinen, wie zum Beispiel: Ich will das und das machen, jetzt soll diese Sache so oder so gemacht werden, schon kann jemand unabsichtlich verletzt worden sein. Denn die Konflikte zwischen den Menschen sind sehr kompliziert, vielleicht wird dadurch schon unabsichtlich Karma erzeugt. So kam es, dass sie davon redeten, absolut den Mund zu halten und nichts zu sagen. Früher wurde das „Mund kultivieren“ in der Religion schon immer sehr ernst genommen. So heißt es in der Religion.

 

Die überwiegende Mehrheit unserer Falun Dafa-Kultivierenden kultiviert sich unter den alltäglichen Menschen (außer den sich beruflich kultivierenden Schülern), so ist es nicht zu vermeiden, in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen das normale Leben eines alltäglichen Menschen zu führen und Umgang mit der Gesellschaft zu haben. Jeder hat seine Arbeit und man soll seine Arbeit gut machen; manche arbeiten eben durchs Reden, also steht das dann nicht im Widerspruch zueinander? Nein. Wieso nicht? Das „Mund kultivieren“, von dem wir sprechen, ist ganz anders als das bei ihnen. Weil die Kultivierungsschulen unterschiedlich sind, sind die Anforderungen auch unterschiedlich. Wenn wir den Mund aufmachen und reden, reden wir entsprechend der Xinxing eines Praktizierenden und sagen nichts, was Zwietracht bringen könnte und sagen nichts Schlechtes. Als Kultivierende müssen wir uns mit dem Maßstab des Fa beurteilen und entscheiden, ob wir etwas sagen sollen oder nicht. Wenn etwas gesagt werden soll, das heißt, wenn es mit dem Fa beurteilt wird und dem Maßstab der Xinxing eines Praktizierenden entspricht, dann ist es kein Problem. Außerdem müssen wir noch das Fa erklären und verbreiten, deshalb geht es nicht, wenn wir nicht reden. Also wenn wir vom „Mund kultivieren“ reden, dann bezieht sich das auf den Ruhm und Reichtum der alltäglichen Menschen, der nicht losgelassen werden kann, und auf das, mit dem die Kultivierenden bei der praktischen Arbeit in der Gesellschaft nichts zu tun haben; oder darauf, dass die Schüler der gleichen Schule miteinander Sinnloses reden; oder dass jemand aus Eigensinn prahlt; oder dass jemand Klatsch verbreitet, den er über Hörensagen erfahren hat; oder dass jemand über manche andere Sachen der Gesellschaft begeistert ist und sehr gerne darüber redet. Ich denke, all dies ist Eigensinn der alltäglichen Menschen. Und ich denke, dass wir in diesen Bereichen den Mund kultivieren sollen. Das ist das „Mund kultivieren“, von dem wir sprechen. Früher nahmen die Mönche so etwas sehr ernst, weil Karma erzeugt wird, sobald sich die Gedanken nur einmal bewegen. Deshalb redeten sie von „Körper, Mund und Gedanken“. Den Körper zu kultivieren, so wie sie es meinten, bedeutet, nichts Schlechtes zu tun; den Mund zu kultivieren bedeutet, nichts zu sagen; die Gedanken zu kultivieren bedeutet, nicht einmal zu denken. Früher wurden in diesen Bereichen sehr strenge Anforderungen an die berufliche Kultivierung im Tempel gestellt. Es genügt schon, wenn wir uns nach dem Maßstab der Xinxing der Praktizierenden richten und uns gut beherrschen können bei dem, was wir sagen sollen und was nicht.

 


 

Lektion 9

 

 

Qigong und Sport

 

Auf normalen Ebenen neigen Menschen leicht dazu zu glauben, dass Qigong direkt etwas mit Sport zu tun hat. Natürlich, wenn es darum geht, einen gesunden Körper zu bekommen, stimmen Qigong und Sport von niedrigen Ebenen aus gesehen überein. Aber seine konkreten Übungsmethoden und die angewandten Mittel unterscheiden sich sehr stark von denen des Sports. Wenn jemand beim Sport einen gesunden Körper bekommen will, muss er die Menge der Bewegungen erhöhen und seinen Körper intensiv trainieren; bei der Qigong-Kultivierung ist es jedoch gerade umgekehrt, man soll sich nicht bewegen; und wenn man sich bewegt, sollen die Bewegungen sanft, langsam und rund sein oder man soll sich überhaupt nicht bewegen und zur Ruhe kommen. Das unterscheidet sich sehr stark von der Form des Sports. Also von hohen Ebenen her gesehen, dient Qigong nicht nur zur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, sondern es beinhaltet Dinge auf noch höheren Ebenen und hat tieferen Inhalt. Beim Qigong geht es nicht nur um das bisschen auf der Ebene der alltäglichen Menschen, sondern es ist außergewöhnlich, außerdem hat es auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Erscheinungen; es ist etwas, das sehr weit über die alltäglichen Menschen hinausgeht.

 

Dem Wesen nach gibt es zwischen ihnen beim Üben auch einen großen Unterschied. Für die Sportler ist es erforderlich, die Menge der Bewegungen zu steigern, besonders die heutigen Sportler müssen ihren Körper immer in bester Kondition halten, damit ihr Körper dem modernen Leistungsniveau entspricht und den erforderlichen Standard erreichen kann. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Menge der Bewegungen erhöht werden, damit der Blutkreislauf im Körper gefördert wird, sodass die Stoffwechselfunktion verstärkt wird und der Körper immer nach oben tendiert. Warum muss die Stoffwechselfunktion verstärkt werden? Weil sich der Körper eines Sportlers immer in steigender, in bester Kondition befinden muss. Der Körper des Menschen besteht aus unzähligen Zellen und alle diese Zellen haben solch einen Verlauf: Die durch Teilung neu entstandene Zelle hat eine sehr starke Lebenskraft und ihre Tendenz zeigt nach oben. Wenn sie ihr Höchstmaß erreicht hat, kann sie sich nicht mehr weiterentwickeln, sondern nur noch nach unten fallen; wenn sie ihren tiefsten Punkt erreicht hat, wird sie durch eine neue Zelle ersetzt. Nehmen wir zum Vergleich als Beispiel einen Zwölfstundentag: Um sechs Uhr morgens entsteht durch die Teilung eine neue Zelle, die ständig eine Tendenz nach oben zeigt, nach oben, um acht, neun Uhr bis gegen zehn Uhr ist für sie eine sehr gute Zeit. Um zwölf kann sie nicht mehr weiter nach oben steigen, sondern nur noch nach unten fallen. Zu dieser Zeit hat die Zelle nur noch die halbe Lebenskraft und diese halbe Lebenskraft ist dann für die Kondition eines Sportlers nicht mehr ausreichend.

 

Was ist dann zu tun? Sie intensivieren das Training und verstärken den Blutkreislauf, so entstehen neue Zellen, die die alten ersetzen, das ist ihr Weg. Das heißt, dass eine Zelle, die ihren ganzen Lebenslauf noch nicht abgeschlossen hat, schon auf halbem Wege ihres Lebens ausgeschieden wird, deshalb bleibt der Körper immer leistungsfähig und tendiert nach oben. Aber die menschlichen Zellen können sich nicht endlos so teilen, die Anzahl der Zellteilungen ist begrenzt. Angenommen, die Zellen eines Menschen könnten sich in seinem ganzen Leben hundertmal teilen – in Wirklichkeit ist es mehr als eine Million Mal –, angenommen, die Zellen teilen sich hundertmal, so könnte ein normaler Mensch hundert Jahre leben. Aber jetzt haben die Zellen nur ein halbes Leben durchlaufen, so kann er nur fünfzig Jahre leben. Allerdings haben wir nicht gesehen, dass irgendein Sportler große Probleme damit hat, denn die heutigen Sportler scheiden schon mit knapp dreißig Jahren aus. Vor allem ist das heutige Niveau der Wettkämpfe sehr hoch und die Sportler scheiden in großer Anzahl aus, danach führen sie wieder ein normales Leben und deshalb scheint es keinen großen Einfluss zu haben. Theoretisch gesehen, ist es dem Wesen nach so, dass sein Körper dadurch gesund bleiben kann, aber sein Leben wird dadurch verkürzt. Äußerlich sieht ein über zehnjähriger Sportler schon wie ein über Zwanzigjähriger aus und ein über Zwanzigjähriger wie ein über Dreißigjähriger. Normalerweise machen die Sportler auf andere den Eindruck, als ob sie frühreif und vorzeitig gealtert seien. Wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile, es sollte ja von beiden Seiten betrachtet werden. In Wirklichkeit nehmen sie diesen Weg.

 

Die Qigong-Kultivierung steht geradezu im Gegensatz zum Sport, die Bewegungen sollen nicht heftig sein. Auch wenn es Bewegungen gibt, sind sie sanft, langsam und rund – sehr langsam; oder es gibt sogar überhaupt keine Bewegungen, man verharrt in Ruhe. Ihr kennt die Kultivierungsmethode der Meditation, bei der man sich in einem Ruhezustand befindet und die Frequenz des Herzschlags, die Blutzirkulation und alles Weitere verlangsamt wird. In Indien gibt es viele Yoga-Meister, die wer weiß wie viele Tage lang unter Wasser sitzen oder in der Erde eingegraben bleiben können, sie können zur vollständigen Ruhe kommen und sogar ihren Herzschlag unter Kontrolle halten. Angenommen, die Zellen eines Menschen teilen sich täglich einmal, so teilen sich die Zellen eines Kultivierenden alle zwei Tage einmal, jede Woche oder jeden halben Monat oder sogar nach einer noch längeren Zeit, also hat er sein Leben schon verlängert. Das bezieht sich auf die Kultivierungswege, bei denen nur die Xinxing und nicht der Körper kultiviert wird. Bei ihnen kann dies auch erreicht werden und das Leben kann dadurch auch verlängert werden. Manche denken dann: „Ist das Leben, der ganze Lebensweg eines Menschen nicht etwa schon vorherbestimmt? Wie kann denn einer länger leben, wenn er seinen Körper nicht kultiviert?“ Das stimmt, denn das Leben eines Kultivierenden kann schon verlängert werden, wenn seine Ebene die Drei-Weltkreise durchbrochen hat, aber äußerlich sieht er sehr alt aus.

 

Bei einem Kultivierungsweg, bei dem der Körper wirklich kultiviert wird, werden die gesammelten hochenergetischen Substanzen ständig in den Zellen des menschlichen Körpers gespeichert. Wenn ihre Dichte ständig erhöht wird, können sie die Zellen des alltäglichen Menschen allmählich hemmen und nach und nach ersetzen. Dann wird eine qualitative Veränderung eintreten und dieser Mensch wird für immer jung bleiben. Natürlich ist der Kultivierungsvorgang ein sehr langsamer Vorgang und es muss ziemlich viel hergegeben werden. Sehnen und Knochen strapazieren und das Herz leiden lassen, es ist gar nicht einfach. Kann das Herz bei den zwischenmenschlichen Reibereien der Xinxing unbewegt bleiben? Kann das Herz in Bezug auf die persönlichen Vorteile unbewegt bleiben? Es ist sehr schwer, all das zu schaffen. Deshalb ist es nicht so, dass einer dieses Ziel schon erreichen kann, nur weil er diesen Wunsch hat. Nur wenn sich die Xinxing und die De eines Menschen durch die Kultivierung erhöht haben, kann dieses Ziel erreicht werden.

 

Schon immer haben viele Menschen Qigong und normalen Sport in einen Topf geworfen, in Wirklichkeit ist der Unterschied einfach zu groß und sie sind ganz und gar nicht das Gleiche. Nur auf der niedrigsten Ebene, auf der Qi geübt wird und von Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung die Rede ist, also wenn man einen gesunden Körper bekommen will, haben Qigong und Sport ein gemeinsames Ziel. Aber von hohen Ebenen aus gesehen, ist das überhaupt nicht so. Die Körperreinigung durch Qigong hat auch ihren Zweck, außerdem sollen sich die Praktizierenden an außergewöhnliche Grundsätze halten und nicht an die Grundsätze der alltäglichen Menschen. Und der Sport ist nur eine Sache unter den alltäglichen Menschen.

 

 

Gedanken

 

Wenn von Gedanken die Rede ist, sind damit die Denkaktivitäten des Menschen gemeint. Wie werden die Denkaktivitäten der Gedanken im Gehirn des Menschen im Kultivierungskreis betrachtet? Wie werden die unterschiedlichen Formen des Denkens – der Gedanken – des Menschen betrachtet? Und wie zeigen sie sich? In der modernen Medizin gibt es bei der Forschung über das menschliche Gehirn viele Fragen, die noch immer sehr schwer zu erklären sind, denn das ist nicht so einfach wie die Dinge auf der Oberfläche unseres Körpers. In den tiefen Schichten gibt es in unterschiedlichen Räumen unterschiedliche Formen. Aber es ist auch nicht so, wie manche Qigong-Meister gesagt haben. Manche Qigong-Meister wissen selbst nicht, was das eigentlich ist, sie können es nicht richtig erklären. Sie glauben, wenn ihr Gehirn aktiv wird und ein Gedanke entsteht, kann schon etwas getan werden. Sie sagen dann, dass ihr Denken, ihre Gedanken das bewirkt haben. In Wirklichkeit ist es überhaupt nicht von ihren Gedanken bewirkt worden.

 

Wir erklären zuerst den Ursprung des menschlichen Denkens. In den alten Zeiten Chinas gab es einen Ausdruck: „Das Herz denkt“. Warum hieß es, „Das Herz denkt“? In alten Zeiten war die Wissenschaft in China sehr weit entwickelt, weil die Forschung direkt auf den menschlichen Körper, das Leben und den Kosmos ausgerichtet war. Manche spüren tatsächlich, dass das Herz denkt und manche spüren, dass das Gehirn denkt. Warum ist das so? „Das Herz denkt“ macht auch Sinn, denn wir haben gesehen, dass der Urgeist eines alltäglichen Menschen sehr klein ist und die wirklichen Informationen, die vom Gehirn eines Menschen ausgesendet werden, sind nicht auf die Wirkung des menschlichen Gehirns zurückzuführen, sie werden nicht vom Gehirn, sondern vom Urgeist des Menschen ausgesendet. Der Urgeist des Menschen bleibt nicht nur im Niwan-Palast. Der Niwan-Palast, von dem im taoistischen System gesprochen wird, ist eben die Zirbeldrüse, die die moderne Medizin erkannt hat. Wenn sich der Urgeist im Niwan-Palast befindet, dann spüren wir tatsächlich, dass das Gehirn denkt und Informationen aussendet; wenn er sich aber im Herzen befindet, dann spüren wir tatsächlich, dass das Herz denkt.

 

Der menschliche Körper ist ein kleiner Kosmos, es kann sein, dass sehr viele Lebewesen eines Praktizierenden ihre Plätze wechseln. Wenn der Urgeist seinen Platz wechselt und zum Bauch wandert, dann ist tatsächlich zu spüren, dass der Bauch denkt; wenn der Urgeist zur Wade oder zur Ferse wandert, dann ist zu spüren, dass die Wade oder die Ferse denkt, das ist garantiert so, nur klingt das sehr geheimnisvoll. Wenn du dich noch nicht so hoch kultiviert hast, kannst du schon die Existenz solcher Erscheinungen wahrnehmen. Wenn der Körper eines Menschen keinen Urgeist, kein Temperament, kein Naturell, keine Eigenschaften hätte, wenn er solche Dinge nicht hätte, wäre er nur ein Stück Fleisch und könnte kein vollständiger Mensch mit einer selbstständigen Individualität sein. Also, welche Funktionen hat dann das menschliche Gehirn? Wenn es nach mir geht, so ist das menschliche Gehirn in diesem unserem materiellen Raum nur eine Verarbeitungsfabrik. Die wirklichen Informationen werden vom Urgeist ausgesendet, aber was er aussendet, ist keine Sprache, sondern eine Art kosmischer Information, die eine bestimmte Bedeutung hat. Nachdem das Gehirn diese Art Befehle empfangen hat, setzt es sie in die Ausdrucksform unserer jetzigen Sprache um. Wir bringen sie durch Gesten, Blicke und allerlei Bewegungen zum Ausdruck, das also bewirkt das Gehirn. Die wirklichen Befehle und das wirkliche Denken werden vom Urgeist des Menschen ausgesendet. Normalerweise glauben die Menschen, dass das Gehirn direkt und selbstständig wirkt. In Wirklichkeit befindet sich der Urgeist manchmal im Herzen und manche haben tatsächlich gespürt, dass das Herz denkt.

 

Diejenigen, die zurzeit den menschlichen Körper erforschen, meinen, dass das Gehirn des Menschen etwas aussendet, was der elektrischen Welle ähnelt. Was in Wirklichkeit ausgesendet wird, erklären wir vorerst nicht. Allerdings erkennen sie an, dass es etwas materiell Existierendes ist, also ist das kein Aberglaube. Was für eine Wirkung hat nun das, was ausgesendet wird? Mancher Qigong-Meister sagt: „Ich transportiere Dinge mit Gedanken“, „ich öffne dein Himmelsauge mit Gedanken“ oder „ich heile deine Krankheiten mit Gedanken“ und so weiter. In Wirklichkeit wissen manche Qigong-Meister überhaupt nicht, welche Kultivierungsfähigkeiten sie haben, darüber sind sie sich selbst auch nicht im Klaren. Sie wissen nur, dass es wirkt, sobald sie nur daran denken, etwas zu tun. In Wirklichkeit sind ihre Gedanken aktiv geworden, Kultivierungsfähigkeiten werden von den Gedanken des Gehirns gesteuert und machen unter dem Befehl der Gedanken etwas Bestimmtes; die Gedanken selbst können nichts tun. Wenn ein Praktizierender konkret etwas macht, sind es seine Kultivierungsfähigkeiten, die wirken.

 

Kultivierungsfähigkeiten sind die latenten Fähigkeiten des menschlichen Körpers. Mit der Entwicklung der Gesellschaft der Menschheit wird das Denken des menschlichen Gehirns immer komplizierter und die Menschen achten immer mehr auf die Realität, sie sind immer mehr von den sogenannten modernen Werkzeugen abhängig und so degenerieren die Instinkte des Menschen immer mehr. Im taoistischen System wird davon gesprochen, zum Ursprung und zum Wahren zurückzukehren. Während der Kultivierung sollst du nach dem Wahren streben, zum Schluss zum Ursprung und zum Wahren zurückkehren, zu deiner ursprünglichen Natur zurückkommen, erst dann können deine Instinkte wieder erscheinen. Wir nennen sie jetzt besondere Kultivierungsfähigkeiten, in Wirklichkeit sind sie Instinkte des Menschen. Die Gesellschaft der Menschheit scheint Fortschritte gemacht zu haben, in Wirklichkeit geht sie rückwärts und entfernt sich immer weiter von den Eigenschaften unseres Kosmos. Dieser Tage habe ich gesagt, dass Zhang Guolao rückwärts auf dem Esel ritt, ihr versteht vielleicht nicht, was das bedeutet. Er hat bemerkt, dass vorwärts eben rückwärts ist und dass sich die Menschen immer weiter von den Eigenschaften des Kosmos entfernen. Im Entwicklungsprozess des Kosmos, vor allem jetzt, nachdem die Gesellschaft dem großen Trend des Konsums gefolgt ist, ist die Moral vieler Menschen sehr verdorben, sie entfernen sich immer weiter von den kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. Die Menschen, die dem Trend der alltäglichen Menschen folgen, können nicht wahrnehmen, wie stark die Moral der Menschheit verdorben ist, deshalb meinen manche Menschen sogar, dass das eine gute Sache sei. Nur wenn diejenigen, die ihre Xinxing nach oben kultiviert haben, zurückblicken, können sie bemerken, bis zu welch einem erschreckenden Grad die menschliche Moral schon verdorben ist.

 

Mancher Qigong-Meister sagt: „Ich erschließe Kultivierungsfähigkeiten für dich.“ Welche Kultivierungsfähigkeiten erschließt er denn? Ohne Energie wirken seine Kultivierungsfähigkeiten nicht, kannst du sie erschließen, wenn sie nicht aufgetaucht sind? Kannst du sie erschließen, wenn seine Kultivierungsfähigkeiten noch keine Form durch die Verstärkung seiner Energie gebildet haben? Überhaupt nicht. Die Erschließung der Kultivierungsfähigkeiten, die er meint, ist nichts anderes, als dass er deine bereits entstandenen Kultivierungsfähigkeiten mit deinem Gehirn verbindet, damit sie von den Gedanken deines Gehirns gesteuert werden und wirken. Das gilt schon als Erschließen der Kultivierungsfähigkeiten, in Wirklichkeit hat er keine Kultivierungsfähigkeiten für dich erschlossen, sondern nur dieses Wenige getan.

 

Bei einem Praktizierenden steuern die Gedanken seine Kultivierungsfähigkeiten, etwas zu tun; und bei einem alltäglichen Menschen steuern die Gedanken seine Glieder und Sinnesorgane, etwas zu tun. Das ist wie das Produktionsbüro oder wie das Büro des Direktors einer Fabrik, das die Befehle erlässt und die ausführenden Abteilungen setzen sie dann um. So, wie in der Armee das Oberkommando die Befehle gibt und die ganze Armee zur Erfüllung der Aufgaben abkommandiert. Als ich in anderen Regionen Kurse gab, habe ich dort oft darüber mit der Leitung der örtlichen Qigong-Forschungsvereine gesprochen. Sie waren sehr erstaunt: Wir sind die ganze Zeit schon dabei zu erforschen, wie groß die potenzielle Energie, das potenzielle Bewusstsein im Denken des Menschen ist. In Wirklichkeit ist es nicht so, sie sind schon von Anfang an vom Weg abgekommen. Ich sage, wenn man sich mit der Wissenschaft des menschlichen Körpers beschäftigt, muss das Denken revolutioniert werden, die Logik der alltäglichen Menschen und ihre Methoden, Dinge zu verstehen, können nicht angewendet werden, um die außergewöhnlichen Dinge zu verstehen.

 

Wenn von Gedanken die Rede ist, so haben sie noch einige andere Formen. Zum Beispiel sprechen manche Menschen vom unterschwelligen Bewusstsein, vom Unterbewusstsein, von Inspiration, von Träumen und so weiter. Wenn von Träumen die Rede ist, will keiner der Qigong-Meister das erklären. Denn als du geboren wurdest, wurden viele Du in vielen Räumen des Kosmos gleichzeitig geboren, sie bilden mit dir zusammen ein vollständiges Ganzes und stehen miteinander in Verbindung, sogar beim Denken gibt es Verbindungen. Außerdem hast du selbst noch deinen Haupt-Urgeist und Neben-Urgeiste, in deinem Körper existieren noch Gestalten von verschiedenen anderen Lebewesen, jede Zelle, alle Eingeweide und inneren Organe sind die Existenzformen der Informationen deiner Gestalten in den anderen Räumen, deshalb ist das sehr kompliziert. Wenn du träumst, ist es mal so, mal so, woher kommt das eigentlich? In der Medizin heißt es, dass sich die Großhirnrinde geändert hat. Das ist die Reaktion, die sich in dieser materiellen Form zeigt, in Wirklichkeit wurde sie von den Informationen aus anderen Räumen beeinflusst. Deshalb fühlst du dich bei Träumen unklar im Kopf, all dies hat gar nichts mit dir zu tun und du brauchst dich auch nicht darum zu kümmern. Aber eine Art Träume hat direkt etwas mit dir zu tun, solche Träume können wir nicht als Träume bezeichnen. Dein Hauptbewusstsein, also dein Haupt-Urgeist, hat im Traum gesehen, dass deine Verwandten vor deinen Augen erschienen sind; oder es hat eine Sache tatsächlich wahrgenommen, etwas gesehen oder getan. Dann bedeutet das, dass dein Haupt-Urgeist in den anderen Räumen wirklich etwas getan oder gesehen hat; er hat es getan und das ist in deinem Bewusstsein sehr klar und deutlich. Diese Dinge existieren tatsächlich, nur hast du sie in den anderen materiellen Räumen, in den anderen Zeit-Räumen getan. Kannst du das als Traum bezeichnen? Nein. Aber dein materieller Körper auf dieser Seite hat tatsächlich geschlafen, dann kann es ja nur als Traum bezeichnet werden. Nur solche Träume haben direkt etwas mit dir zu tun.

 

Wenn von Inspirationen, dem Unterbewusstsein, dem unterschwelligen Bewusstsein und so weiter die Rede ist, sage ich, dass diese Ausdrücke nicht von den Wissenschaftlern stammen, sondern von den Schriftstellern aufgrund eines für die alltäglichen Menschen gewohnten Zustandes erfunden worden sind, sie sind nicht wissenschaftlich. Was ist eigentlich das von den Menschen gemeinte unterschwellige Bewusstsein? Es ist schwer zu erklären und sehr unklar, denn die verschiedenen Informationen eines Menschen sind zu kompliziert, sie scheinen ein paar verschwommene Erinnerungen zu sein. Was das von ihm erwähnte Unterbewusstsein angeht, das können wir ganz gut erklären. Nach der Definition für den Zustand, der als Unterbewusstsein bezeichnet wird, bezieht es sich gewöhnlich darauf, dass etwas mit unklarem Kopf getan wird; und so sagen die Menschen normalerweise, dass man es aus dem Unterbewusstsein heraus, also ohne Absicht getan hat. Dieses Unterbewusstsein ist gerade dem Nebenbewusstsein gleich, von dem wir reden. Denn wenn das Hauptbewusstsein des Menschen entspannt ist und das Gehirn nicht kontrolliert, ist man sich seiner selbst nicht bewusst, wie im Schlaf – oder im Traum, im unbewussten Zustand, wird man leicht vom Nebenbewusstsein, also vom Neben-Urgeist beherrscht. Dann kann das Nebenbewusstsein etwas tun, das heißt, dass du etwas in einem unklaren Zustand tust. Aber normalerweise werden diese Dinge nicht so leicht auf schlechte Weise ausgeführt, weil das Nebenbewusstsein in den anderen Räumen das Wesen der Dinge sehen kann und nicht von der Gesellschaft der alltäglichen Menschen verwirrt ist. Deshalb, wenn man wieder einen klaren Kopf bekommt und zurückblickt, was man gemacht hat: „Warum habe ich diese Sache so schlecht getan? Wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte ich sie nicht so getan.“ Du sagst jetzt zwar, dass sie schlecht ist, aber wenn du nach zehn Tagen oder einem halben Monat wieder auf sie zurückblickst: „Aber ja, wie gut habe ich diese Sache doch getan! Wie habe ich das damals bloß geschafft?“ So etwas taucht öfter auf. Denn das Nebenbewusstsein kümmert sich nicht darum, was diese Sache zu jener Zeit bewirkt, in Zukunft wird sie jedoch eine gute Wirkung haben. Manche Dinge haben jedoch keine Konsequenzen, sondern nur eine Wirkung im jeweiligen Moment. Wenn das Nebenbewusstsein sie also tut, kann es sie an Ort und Stelle schon sehr gut erledigen.

 

Es gibt noch eine andere Form, bei der häufig diejenigen, die eine sehr gute Grundlage haben, leicht von den hohen Lebewesen gelenkt werden, um etwas zu erledigen. Natürlich ist das eine andere Sache, darüber spreche ich hier nicht, ich erkläre hauptsächlich das Bewusstsein, das von dem Menschen selbst stammt.

 

Was die Inspiration angeht, so ist das auch ein Ausdruck, den die Schriftsteller erfunden haben. Normale Menschen meinen: „Die Inspiration ist eine Ansammlung der Kenntnisse eines Menschen aus seinem ganzen Leben und blitzt in einem Augenblick wie ein Funke auf.“ Ich meine, nach der materialistischen Vorstellung soll das Gehirn des Menschen umso leistungsfähiger sein, je mehr Kenntnisse er in seinem Leben gesammelt hat und je mehr er sein Gehirn benutzt hat. Wenn es benutzt wird, sollten sie ununterbrochen in Erscheinung treten und dann ist dabei auch nicht mehr die Rede von Inspiration. Bei allem, was als Inspiration zu bezeichnen ist oder wenn die Inspiration erscheint, dann ist es nicht dieser Zustand. Oft kommt Folgendes vor: Wenn ein Mensch sein Gehirn anstrengt und anstrengt und am Ende bemerkt, dass seine Kenntnisse erschöpft sind, scheint es, dass nichts mehr zu holen ist; zum Beispiel kommt er beim Schreiben eines Artikels an einen Punkt, an dem es nicht mehr weitergeht; oder er verliert beim Komponieren eines Liedes den Faden; oder er kommt bei einem wissenschaftlichen Projekt nicht mehr voran. Normalerweise ist er zu diesem Zeitpunkt schon so müde, dass es in seinem Gehirn hämmert, die Zigarettenstummel liegen überall auf dem Boden herum, ihm tut der Kopf weh von der Anstrengung, aber trotzdem fällt ihm nichts ein. Wie ist der Zustand, wenn die Inspiration schließlich kommt? Wenn er müde ist, denkt er zum Beispiel: „Lass es sein, mach mal Pause.“ Denn je stärker das Hauptbewusstsein das Gehirn kontrolliert, umso weniger können die anderen Lebewesen eingreifen. Wenn er aber eine Pause macht, seine Gedanken entspannt und nicht mehr daran denkt, fällt ihm in dieser Absichtslosigkeit plötzlich etwas ein und das geht von seinem Gehirn aus. Meistens kommen die Inspirationen auf diese Weise.

 

Also warum kommt die Inspiration in diesem Moment? Das Gehirn steht unter der Kontrolle des Hauptbewusstseins; je mehr das Gehirn benutzt wird und je stärker es unter Kontrolle steht, umso weniger kann das Nebenbewusstsein eingreifen. Wenn man beim Denken Kopfschmerzen bekommt, einem nichts einfällt und man sich sehr unwohl fühlt, fühlt sich das Nebenbewusstsein auch unwohl und bekommt auch arge Kopfschmerzen, das Nebenbewusstsein ist auch ein Bestandteil seines Körpers, wurde auch gleichzeitig aus dem Mutterleib geboren und steuert auch einen Teil des Körpers. Wenn das Hauptbewusstsein aber entspannt ist, spiegelt das Nebenbewusstsein das, was es weiß, in seinem Gehirn wider, weil es in den anderen Räumen das Wesen der Dinge sehen kann. So ist es erledigt, geschrieben oder komponiert worden.

 

Manche sagen: „Dann nutzen wir doch das Nebenbewusstsein.“ So wie mir jemand vorhin auf einen Zettel geschrieben hat: „Wie kann ich Kontakt mit dem Nebenbewusstsein aufnehmen?“ Das kannst du nicht, weil du ein Mensch bist, der gerade mit dem Praktizieren anfängt und keine Fähigkeiten hat. Nimm lieber keinen Kontakt mit ihm auf, die Absicht ist mit Sicherheit Eigensinn. Manche denken vielleicht: „Dann setzen wir das Nebenbewusstsein ein, um mehr Wohlstand für uns zu schaffen und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft voranzutreiben, geht das nicht?“ Nein! Warum? Weil das, was dein Nebenbewusstsein weiß, auch sehr begrenzt ist. Die Räume sind sehr kompliziert und es gibt sehr viele Ebenen, die Struktur dieses Kosmos ist sehr kompliziert; es kann auch nur das wissen, was in dem Raum ist, in dem es sich befindet. Dinge, die über seinen Raum hinausgehen, weiß es dann nicht mehr. Außerdem gibt es noch sehr viele Räume auf unterschiedlichen vertikalen Ebenen. Die Entwicklung der Menschheit kann nur von den hohen Lebewesen auf sehr hohen Ebenen gelenkt werden, sie folgt den Gesetzmäßigkeiten.

 

Die Gesellschaft der alltäglichen Menschen entwickelt sich nach geschichtlichen Gesetzmäßigkeiten. Du denkst zwar, wie sie sich entwickeln soll und welches Ziel zu erreichen ist, aber jene hohen Lebewesen denken nicht so. Hätten die Menschen in alten Zeiten nicht an die heutigen Flugzeuge, Züge, Fahrräder denken können? Ich sage, es ist nicht unbedingt so, dass sie nicht daran denken konnten. Denn die Geschichte hatte sich nicht bis zu dieser Phase entwickelt und man konnte sie auch nicht erfinden. Oberflächlich gesehen, nach den von den alltäglichen Menschen gewohnten theoretischen Erkenntnissen und aus der Sicht des vorhandenen Wissens der Menschheit liegt der Grund dafür darin, dass sich die Wissenschaft der Menschheit nicht bis dahin entwickelt hat und so konnten die Menschen sie nicht erschaffen. Aber wie auch immer sich die Wissenschaft der Menschheit entwickelt hat, sie hat sich in Wirklichkeit nur nach dem Arrangement der Geschichte entwickelt. Wenn du selbst irgendein Ziel erreichen willst, kannst du es nicht erreichen. Natürlich gibt es auch Menschen, deren Nebenbewusstsein leicht zur Wirkung kommt. Ein Schriftsteller sagte: „Ich kann an einem Tag soundso viele zehntausend Schriftzeichen schreiben, ohne ein bisschen müde zu werden; wenn ich etwas schreiben will, kann ich das sehr schnell schreiben und die anderen halten es auch für sehr gut.“ Wie kann das sein? Das liegt daran, dass sein Hauptbewusstsein und sein Nebenbewusstsein je zur Hälfte zusammengewirkt haben. Sein Nebenbewusstsein kann auch zur Hälfte mitwirken. Aber es ist nicht bei allen so, bei der überwiegenden Mehrheit kümmert sich das Nebenbewusstsein überhaupt nicht darum. Wenn du es etwas tun lassen willst, wird es nicht gut und es bewirkt geradezu das Gegenteil.

 

 

Das reine Herz

 

Viele Menschen können beim Praktizieren nicht zur Ruhe kommen, sie suchen überall Qigong-Meister auf und fragen: „Lehrer, wieso kann ich beim Praktizieren nicht zur Ruhe kommen? Sobald ich zur Ruhe kommen will, denke ich an alles Mögliche und die Gedanken sind sehr durcheinander.“ Das ist wirklich so, als ob Flüsse und Meere umgewälzt würden, alles kommt hoch und du kannst überhaupt nicht zur Ruhe kommen. Warum kannst du nicht zur Ruhe kommen? Manche verstehen das nicht, sie meinen, dass es dafür Kunstgriffe gibt, dann suchen sie die berühmten Meister auf: „Bring mir einige wirkungsvolle Kunstgriffe bei, dann kann ich schon zur Ruhe kommen.“ Wie ich sehe, suchen sie immer noch im Außen. Wenn du dich erhöhen willst, musst du im Inneren suchen und dir im Herzen Mühe geben. Erst dann kannst du dich wirklich erhöhen und bei der Meditation zur Ruhe kommen. Wenn man zur Ruhe kommen kann, ist das eine Fähigkeit. Dass man in die Meditation versinken kann, ist die Verkörperung der Kultivierungsebene.

 

Können die alltäglichen Menschen ohne Weiteres zur Ruhe kommen? Nein, überhaupt nicht; außer denjenigen, die eine sehr gute angeborene Grundlage haben. Das heißt, die grundlegende Ursache, warum ein Mensch nicht zur Ruhe kommen kann, liegt weder an den Handtechniken noch an irgendwelchen Kunstgriffen, sondern daran, dass deine Gedanken und dein Herz nicht rein sind. In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kämpfst und streitest du bei zwischenmenschlichen Konflikten mit den anderen wegen persönlicher Vorteile, wegen aller möglichen Gefühle und Begierden und aller verschiedenen Eigensinne; alle solche Dinge kannst du noch nicht einmal loslassen und leichtnehmen und dann willst du schon zur Ruhe kommen, wie kann das so einfach gehen? Beim Praktizieren sagt mancher: „Das glaube ich nicht, ich muss zur Ruhe kommen, ich darf nicht willkürlich an alles Mögliche denken.“ Kaum hat er das gesagt, kommt es wieder hoch. Das heißt, dein Herz ist nicht rein, deshalb kannst du nicht zur Ruhe kommen.

 

Manche sind vielleicht mit meiner Ansicht nicht einverstanden: „Haben manche Qigong-Meister anderen nicht so etwas wie Handtechniken beigebracht? Man kann sich auf eine Sache konzentrieren, sich etwas vorstellen, aufs Elixierfeld konzentrieren, das Elixierfeld im Inneren beobachten oder den Namen des Buddhas rezitieren und so weiter.“ Das sind zwar Methoden, aber es sind nicht nur Methoden, sondern es ist auch eine Verkörperung der Fähigkeiten. Also hängen Fähigkeiten dann direkt mit der Xinxing, die wir kultivieren, und mit der Ebene, die wir erhöhen, zusammen. Und allein durch solche Methoden kann man auch nicht zur Ruhe kommen. Wenn du das nicht glaubst, dann versuch mal, ob du damit wirklich zur Ruhe kommen kannst, wenn all deine verschiedenen Begierden und Eigensinne zu stark sind und du sie nicht loslassen kannst. Manche sagen, dass das Rezitieren des Namens des Buddhas wirkt. Kannst du zur Ruhe kommen, wenn du den Namen des Buddhas rezitierst? Manche sagen: „Die Kultivierungsschule von Buddha Amitabha ist leicht zu praktizieren, es reicht schon, nur den Namen des Buddhas zu rezitieren.“ Probier doch mal, ihn zu rezitieren. Ich sage, das ist eine Fähigkeit. Du sagst, das ist leicht, aber ich sage, das ist nicht leicht, keine Schule ist leicht.

 

Ihr wisst, dass Shakyamuni von „Meditation“ gesprochen hat. Aber was hat er vor der „Meditation“ gesagt? Er hat vom „Gebot“ gesprochen, auf alle Begierden und Süchte zu verzichten, nichts ist mehr da, erst dann kann man wirklich meditieren. Handelt es sich nicht um diesen Grundsatz? „Meditation“ ist auch eine Fähigkeit und du kannst auch nicht auf einmal auf alles verzichten. Während du allmählich auf alle schlechten Dinge verzichtest, wird dein Meditationsvermögen auch steigen. Beim Rezitieren des Namens des Buddhas soll kein einziger anderer Gedanke dabei sein, im Herzen an nichts anderes denken, wobei andere Teile des Gehirns durch das Rezitieren betäubt sind und von nichts mehr wissen, ein Gedanke ersetzt zehntausend Gedanken, jedes Schriftzeichen des Namens „Buddha Amitabha“ kann vor den Augen erscheinen. Ist das nicht eine Fähigkeit? Kann man das schon gleich am Anfang erreichen? Nein. Wenn man das nicht erreichen kann, kann man mit Sicherheit nicht zur Ruhe kommen. Wenn du das nicht glaubst, dann probier es doch mal. Während du mit dem Mund den Namen des Buddhas ein ums andere Mal rezitierst, denkst du im Herzen doch an alles Mögliche: „Warum schätzt mich die Leitung am Arbeitsplatz nicht? In diesem Monat haben sie mir so wenig Prämien gegeben.“ Je mehr du daran denkst, desto ärgerlicher wirst du, dennoch rezitierst du mit dem Mund immer noch den Namen des Buddhas. Was denkst du, kannst du praktizieren? Ist das nicht eine Frage der Fähigkeit? Ist es nicht so, dass dein Herz nicht rein ist? Bei manchen ist das Himmelsauge geöffnet und sie können das Elixierfeld im Inneren beobachten. Das Elixier wird an der Stelle des Unterbauchs des Menschen gesammelt und je reiner diese energetische Substanz ist, desto heller ist sie; je unreiner, desto dunkler und schwärzer. Kann einer zur Ruhe kommen, wenn er nur das Elixier und das Elixierfeld im Inneren beobachtet? Nein. Das liegt nicht an der Methode an sich, sondern der Schlüssel dazu ist, dass das Denken und die Gedanken des Menschen nicht rein sind. Beim Beobachten des Elixierfeldes siehst du, dass das Elixier glänzt und du findest es recht gut, aber schon nach kurzer Zeit verwandelt sich das Elixier in eine Wohnung: „Dieses Zimmer ist für meinen Sohn, wenn er heiratet; dieses Zimmer ist für meine Tochter, meine Frau und ich wohnen in diesem Zimmer, in der Mitte ist das Wohnzimmer, super! Aber kann mir diese Wohnung zugeteilt werden? Ich muss mir etwas ausdenken, um sie zu bekommen, aber was?“ Die Menschen halten einfach an so etwas fest, was denkst du, kannst du so zur Ruhe kommen? Andere sagen: „Ich komme in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen wie in ein Hotel, in dem ich mich nur ein paar Tage aufhalte, dann gehe ich sofort wieder weg.“ Manche hängen einfach stark an diesem Ort, sie haben ihr eigenes Zuhause vergessen.

 

Wenn man sich wirklich kultiviert, muss man eben das Herz kultivieren, sich nach innen kultivieren, im Inneren und nie im Außen suchen. In manchen Schulen wird gesagt, dass sich der Buddha im Herzen befindet. Das macht auch Sinn. Manche missverstehen diese Worte; „der Buddha befindet sich im Herzen“ verstehen sie so, als ob sie selbst schon Buddha wären oder als ob es in ihren Herzen einen Buddha gäbe. Ist es nicht falsch, wenn sie das so verstehen? Wie kann das so verstanden werden? Das bedeutet eigentlich, erst wenn du dein Herz kultivierst, kannst du dich erfolgreich kultivieren, so ist der Grundsatz. Wo gibt es denn einen Buddha in deinem Körper? Du musst doch an dir arbeiten, erst dann kannst du dich erfolgreich kultivieren.

 

Dass du nicht zur Ruhe kommen kannst, liegt daran, dass deine Gedanken nicht leer sind und deine Ebene nicht so hoch ist. Es geht von der Oberfläche bis zur Tiefe, mit der Erhöhung der Ebene ergänzt und verstärkt es sich gegenseitig. Wenn du deinen Eigensinn losgelassen hast, erhöht sich deine Ebene und dein Meditationsvermögen steigt auch. Du willst durch irgendwelche Handtechniken oder Methoden zur Ruhe kommen, dazu sage ich, dass du nach etwas im Außen strebst. Beim Praktizieren auf Abwege oder auf häretische Wege zu geraten, bezieht sich gerade darauf, dass man nach etwas im Außen gestrebt hat. Besonders wenn du im Buddhismus im Außen strebst, wird gesagt, dass du einen dämonischen Weg gehst. Bei der wirklichen Kultivierung muss das Herz kultiviert werden. Nur wenn du deine Xinxing erhöhst, kann dein Herz rein und tatenlos werden; nur wenn du deine Xinxing erhöhst, kannst du dich den Eigenschaften unseres Kosmos angleichen und alle verschiedenen Begierden, Eigensinne und schlechten Dinge der Menschen beseitigen, erst dann kannst du das Schlechte aus deinem Körper ausschütten und nach oben schwimmen. Du wirst dann nicht mehr von den Eigenschaften des Kosmos eingeschränkt und deine De-Substanz wird sich erst dann in Kultivierungsenergie umwandeln. Ergänzen und verstärken sie sich nicht gegenseitig? Das ist der Grundsatz!

 

Weil man die Anforderungen eines Praktizierenden nicht erfüllt, kommt man nicht zur Ruhe. Das ist die subjektive Ursache. Objektiv gesehen, gibt es jetzt auch folgende Situation, die dich ernsthaft stört, sodass du dich nicht zu hohen Ebenen kultivieren kannst, sie beeinflusst die Praktizierenden ernsthaft. Ihr wisst, dass sich die Politik mit der Reform und Öffnung nach außen sowie mit der wirtschaftlichen Belebung auch lockert. Viele neue Technologien sind eingeführt worden und der Lebensstandard der Menschen erhöht sich auch, alle alltäglichen Menschen halten das für gut. Aber dialektisch von beiden Seiten her betrachtet, sind die schlechten Dinge durch die Reform und Öffnung auch mit hereingekommen, es gibt alles Mögliche. Es scheint so, als ob die literarischen Werke sich nicht verkaufen ließen, wenn es darin nichts Pornografisches gäbe, weil Wert auf den Umsatz gelegt wird; es scheint so, als ob sich niemand mehr Filme und Fernsehsendungen ansehen würde, wenn es darin keine Bettszenen gäbe, weil Wert auf den Kassenerfolg und auf die Einschaltquoten gelegt wird; wer weiß, ob manche Dinge in der bildenden Kunst wahre Kunst oder irgendwelches Zeugs sind, in unserer traditionellen chinesischen Volkskunst gibt es so etwas nicht. Und die Tradition unseres chinesischen Volkes ist nicht von irgendjemandem erfunden oder erschaffen worden. Als ich die vorgeschichtliche Kultur erklärte, habe ich davon gesprochen, dass alles seine Wurzeln hat. Der Maßstab der menschlichen Moral ist schon verdreht und hat sich geändert, der Maßstab für die Beurteilung, ob etwas gut oder schlecht ist, hat sich auch geändert. Das ist Sache der alltäglichen Menschen. Die kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren sind der einzige Maßstab für die Beurteilung, ob ein Mensch gut oder schlecht ist, sie bleiben unverändert. Wenn du als Praktizierender herausspringen willst, musst du diesen Maßstab zur Beurteilung nehmen, du kannst das nicht nach dem Maßstab der alltäglichen Menschen beurteilen. Daher existiert auch objektiv so eine Störung. Nicht nur dies, sondern solcher Wirrwarr wie Homosexualität, sexuelle Befreiung, Drogenabhängigkeit und so weiter, all das ist aufgetaucht.

 

Die menschliche Gesellschaft hat sich bis zu dem heutigen Stand entwickelt, überlegt einmal, wie würde es aussehen, wenn sie sich noch weiter so entwickeln würde? Könnte es erlaubt sein, dass sie immer weiter so existierte? Wenn die Menschen nichts dagegen unternehmen, dann greift der Himmel ein. Jedes Mal, wenn die Menschheit Jie-Katastrophen erlitt, befand sie sich in einem solchen Zustand. In so vielen Lektionen habe ich nicht von der großen Jie-Katastrophe der Menschheit gesprochen. In der Religion wird auch davon geredet, viele Menschen reden über dieses heiße Thema. Ich erkläre euch diese Frage: Überlegt einmal, in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen hat sich das moralische Niveau der Menschen schon derart verändert! Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind schon dermaßen angespannt! Überlegt einmal, ist es dann nicht zu einer äußerst gefährlichen Lage gekommen? Deshalb stört diese jetzige objektiv existierende Umgebung unsere Praktizierenden auch ernsthaft dabei, sich zu hohen Ebenen zu kultivieren. Nacktbilder liegen herum und hängen mitten auf der Straße, sobald man den Kopf hebt, sieht man sie schon.

 

Laotse hat einst gesagt: „Hört ein edler Mensch das Tao, handelt er danach mit Fleiß.“ Wenn ein edler Mensch das Tao hört: „Endlich das orthodoxe Fa erhalten, wann sonst, wenn nicht heute kultivieren?“ Ich denke, die komplizierte Umgebung ist gerade eine gute Sache. Je komplizierter, desto leichter ist es, dass hohe Menschen erscheinen. Wenn sich hier einer heraushebt, dann erst ist die Kultivierung richtig solide.

 

Ich sage, das ist gerade eine gute Sache für diejenigen, die sich wirklich zur Kultivierung entschließen können. Wenn keine Konflikte auftauchen und es keine Gelegenheit gibt, durch die deine Xinxing erhöht werden kann, kannst du überhaupt nicht nach oben kommen. Du bist nett, ich bin auch nett, wie kann man sich kultivieren? Die normalen Kultivierenden gehören zu „Ein Durchschnittsmensch hört das Tao“, es ist ihnen gleich, ob sie praktizieren oder nicht; solche Menschen können es sehr wahrscheinlich nicht schaffen. Manche Menschen finden hier, dass die Worte des Lehrers Sinn machen; aber wenn sie in die Gesellschaft der alltäglichen Menschen zurückkehren, finden sie wieder, dass die realen Vorteile doch wirklich greifbar sind. Sie sind ja greifbar, nicht nur du, viele Steinreiche, Superreiche im Westen stellen nach ihrem Tod fest, dass sie nichts mehr haben. Die materiellen Reichtümer können bei der Geburt nicht mitgebracht und beim Sterben nicht mitgenommen werden und sind völlig sinnlos. Aber warum ist die Kultivierungsenergie so wertvoll? Weil sie direkt bei deinem Urgeist bleibt, bei der Geburt mitgebracht und beim Sterben mitgenommen werden kann. Wir sagen, dass der Urgeist unsterblich ist, das ist doch kein Aberglaube. Nachdem die Zellen dieses unseres materiellen Körpers abgestreift wurden, sind die noch kleineren molekularen Bestandteile, die in den anderen materiellen Räumen existieren, nicht vernichtet worden, nur eine Hülle wurde abgestreift.

 

Alles, was ich eben erklärt habe, gehört zur Frage der Xinxing. Shakyamuni hat Folgendes gesagt und Bodhidharma hat das auch gesagt: „China, das Land im Osten, ist eine Gegend, in der Menschen mit großer De entstehen werden.“ Darauf sind viele Mönche, viele Chinesen in China zu allen Zeitaltern sehr stolz. Sie glauben, dass damit gemeint ist, dass hier hohe Kultivierungsenergie entwickelt werden kann; so haben sich viele Menschen darüber gefreut und sind von sich selbst begeistert: „Es sind ja doch wir Chinesen, in China tauchen Menschen mit großer Grundbefähigung und Menschen mit großer De auf.“ In Wirklichkeit verstehen viele Menschen die Bedeutung nicht. Warum können in China Menschen mit großer De auftauchen und warum kann hier hohe Kultivierungsenergie entwickelt werden? Viele Menschen kennen die wahre Bedeutung der Worte nicht, die diejenigen auf hohen Ebenen ausgesprochen haben, sie kennen auch nicht den geistigen Horizont und den Zustand derer, die sich auf hohen Ebenen befinden. Natürlich sagen wir – egal, was sie bedeuten – überlegt einmal, nur unter der kompliziertesten Menschenmasse und erst in der kompliziertesten Umgebung kann hohe Kultivierungsenergie herauskultiviert werden. So ist das eben gemeint.

 

 

Angeborene Grundlage

 

Die angeborene Grundlage wird von der Menge der De-Substanz bestimmt, die der Körper eines Menschen im anderen Raum an sich hat. Mit wenig De und viel schwarzer Substanz ist das Karma-Feld groß, dann ist die angeborene Grundlage nicht gut; mit viel Tugend und viel weißer Substanz ist das Karma-Feld klein, dann ist die angeborene Grundlage gut. Die weiße Substanz und die schwarze Substanz eines Menschen können jeweils in die andere umgewandelt werden. Wie denn? Durch gute Taten wird die weiße Substanz erzeugt; die weiße Substanz bekommt einer, wenn er Bitternis erlitten, Leiden ertragen oder Gutes getan hat. Und die schwarze Substanz wird dadurch erzeugt, dass einer Schlechtes, also nichts Gutes getan hat, das ist das Karma. Es gibt diesen Umwandlungsprozess und gleichzeitig können sie auch mitgebracht werden, weil sie direkt mit dem Urgeist mitgehen und nicht aus einem Leben, sondern in unzähligen Jahren gesammelt worden sind. Deshalb wird davon gesprochen, Karma oder De zu sammeln. Außerdem können sie auch von den Vorfahren gesammelt und weitergegeben werden. Manchmal erinnere ich mich an die Worte der Chinesen in alten Zeiten oder an die Worte der älteren Menschen: „Die Vorfahren sammelten De, oder De sammeln, es fehlt De.“ Wie richtig diese Worte doch sind, sie sind wirklich sehr richtig.

 

Ob die angeborene Grundlage gut oder schlecht ist, kann darüber entscheiden, ob das Erleuchtungsvermögen eines Menschen gut oder schlecht ist. Eine schlechte angeborene Grundlage kann dazu führen, dass das Erleuchtungsvermögen eines Menschen auch sehr schlecht wird. Warum? Weil ein Mensch mit einer guten angeborenen Grundlage viel weiße Substanz hat und diese weiße Substanz verschmilzt mit unserem Kosmos, sie kann mit den Eigenschaften Zhen, Shan, Ren verschmelzen, es gibt keine Trennung. Die Eigenschaften des Kosmos zeigen sich direkt an deinem Körper und sind direkt mit deinem Körper verbunden. Aber die schwarze Substanz ist gerade das Gegenteil, sie entsteht durch schlechte Taten und sie läuft den Eigenschaften unseres Kosmos zuwider, so gibt es eine Trennung zwischen der schwarzen Substanz und den Eigenschaften unseres Kosmos. Wenn viel schwarze Substanz vorhanden ist, bildet sich um den Körper des Menschen herum ein Feld, das den Menschen umschließt. Und je größer dieses Feld ist, je größer seine Dichte und je größer seine Ausdehnung ist, desto schlechter wird das Erleuchtungsvermögen dieses Menschen, weil er die Eigenschaften des Kosmos Zhen, Shan, Ren nicht empfangen kann, auch weil die schwarze Substanz erst wegen seiner schlechten Taten erzeugt worden ist. Normalerweise glauben diese Menschen noch weniger an die Kultivierung; je schlechter ihr Erleuchtungsvermögen ist, umso mehr werden sie vom Karma gehindert. Je mehr Leiden sie ertragen, umso weniger glauben sie es; dann wird es schwierig, sich zu kultivieren.

 

Für einen Menschen mit viel weißer Substanz ist es leicht, sich zu kultivieren, denn solange er sich bei der Kultivierung den Eigenschaften des Kosmos angleicht und seine Xinxing erhöhen kann, wandelt sich seine De direkt in Kultivierungsenergie um. Für einen Menschen mit viel schwarzer Substanz gibt es jedoch einen Prozess mehr, so wie bei der Produktion in der Fabrik: Während die anderen den Werkstoff haben, hat er nur den Rohstoff, er muss zuerst den Rohstoff verarbeiten, diesen Prozess muss er durchmachen. Deshalb muss er zuerst Leiden ertragen, damit sein Karma beseitigt und in die weiße Substanz umgewandelt wird. Erst nachdem die De-Substanz entstanden ist, kann er hohe Kultivierungsenergie entwickeln. Aber normalerweise haben solche Menschen schon ein schlechtes Erleuchtungsvermögen; wenn du ihn noch mehr leiden lässt, glaubt er noch weniger daran und kann es noch weniger ertragen, deshalb ist es für diejenigen mit viel schwarzer Substanz nicht leicht, sich zu kultivieren. Früher wurde im taoistischen System und in den Schulen, bei denen es nur an einen einzelnen Schüler weitergegeben wurde, gesagt, dass der Meister den Schüler sucht und nicht der Schüler den Meister; das wurde auch durch die Menge dieser Dinge bestimmt, die sein Körper an sich hatte.

 

Die Grundlage bestimmt das Erleuchtungsvermögen eines Menschen, aber das ist auch nicht absolut so. Manche haben zwar eine sehr schlechte angeborene Grundlage, aber das familiäre Umfeld ist sehr gut, viele Menschen kultivieren sich, manche sind Laienbrüder in einer Religion und glauben sehr an die Kultivierung. Dieses Umfeld kann auch dazu führen, dass sie daran glauben und ihr Erleuchtungsvermögen besser wird, daher ist es auch nicht absolut. Es gibt auch manche, die eine sehr gute angeborene Grundlage haben. Aber durch die Erziehung mit dem jetzigen geringen Wissen unserer derzeitigen Gesellschaft, vor allem durch die absolute geistige Erziehungsmethode vor einigen Jahren, ist das Denken des Menschen sehr eingeengt worden, sodass sie an nichts glauben, was über ihr Wissen hinausgeht und dadurch kann ihr Erleuchtungsvermögen auch ernsthaft gestört werden.

 

Ich erzähle ein Beispiel: Bei einem Kurs habe ich am zweiten Tag die Öffnung des Himmelsauges erklärt. Dort gab es einen Menschen mit guter angeborener Grundlage, mit einem Mal wurde sein Himmelsauge auf einer sehr hohen Stufe geöffnet und er hat sehr viele Erscheinungen gesehen, die die anderen nicht sehen konnten. Er erzählte den anderen: „Aber ja, ich habe gesehen, wie die Faluns im ganzen Hörsaal wie Schneeflocken auf die Menschen gefallen sind; ich habe gesehen, wie der wahre Körper von Lehrer Li aussieht; ich habe die Lichtkreise von Lehrer Li gesehen und wie das Falun aussieht und wie viele Fashen es gibt. Ich habe gesehen, wie Lehrer Li auf unterschiedlichen Ebenen das Fa erklärt hat und wie die Faluns die Körper der Lernenden in Ordnung gebracht haben. Ich habe auch noch gesehen, dass – während der Meister den Kurs gab – Ebene für Ebene, auf unterschiedlichen Ebenen die Gong-Körper[72] des Lehrers das Fa erklärt haben; außerdem habe ich gesehen, wie die Apsaras Blumen streuen“ und so weiter. Sogar solch schöne und wundervolle Dinge hat er gesehen, das bedeutet, dass die angeborene Grundlage dieses Menschen sehr gut ist. Er erzählte und erzählte, zum Schluss sagte er: „Ich glaube diese Dinge nicht.“ Manche Dinge sind schon durch die heutige Wissenschaft bewiesen worden, viele Dinge finden bereits in der heutigen Wissenschaft ihre Erklärungen und manche Dinge haben wir hier schon ausführlich erklärt. Denn was durch Qigong erkannt wird, geht wirklich über die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft hinaus, das ist sicher. So gesehen kann die angeborene Grundlage das Erleuchtungsvermögen auch nicht ganz beeinflussen.

 

 

Erleuchtung

 

Was ist „Erleuchtung“? „Erleuchtung“ ist ein Ausdruck aus der Religion. Im Buddhismus bezieht er sich auf das Verständnis der Kultivierenden über das Fofa, auf die Erleuchtung beim Erkennen und auf die endgültige Erleuchtung, nämlich auf die Weisheitserleuchtung. Aber jetzt wird dieser Ausdruck schon unter den alltäglichen Menschen verwendet, damit ist gemeint, dass ein Mensch sehr klug ist und weiß, was sein Chef denkt; er kann das sofort begreifen und er weiß, wie er mit seinem Chef umgehen soll. Die Menschen sagen, dass er ein gutes Erleuchtungsvermögen hat, normalerweise wird es so verstanden. Wenn du aber aus der Ebene der alltäglichen Menschen herausspringst und dich auf einer etwas höheren Ebene befindest, wirst du schon merken, dass die von den alltäglichen Menschen erkannten Grundsätze normalerweise falsch sind. Bei der Erleuchtung, die wir meinen, geht es überhaupt nicht um diese Erleuchtung. Das Erleuchtungsvermögen eines Schlitzohrs ist eben gerade nicht gut. Denn ein überkluger Mensch tut nur Oberflächliches, wodurch er die Bewunderung seiner Leitung und seines Chefs gewinnt. Muss die wirkliche Arbeit dann nicht von den anderen gemacht werden? Dann schuldet er den anderen etwas. Denn er ist ein Schlitzohr und versteht es, mit vielen Sachen zurechtzukommen, er kann dadurch mehr Vorteile bekommen und andere bekommen dann mehr Nachteile; weil er ein Schlitzohr ist, kann er nicht den Kürzeren ziehen, es fällt ihm auch nicht leicht, den Kürzeren zu ziehen, dann müssen eben die anderen den Kürzeren ziehen. So achtet er immer mehr auf die wenigen realen Vorteile und in seinem Herzen wird er immer kleinkarierter, die materiellen Interessen der alltäglichen Menschen hält er immer mehr für etwas, das er nicht loslassen kann; er glaubt, dass er auf die Realität achtet und nicht den Kürzeren zieht.

 

Manche beneiden ihn sogar noch! Ich sage dir, beneide ihn nicht. Du weißt nicht, wie mühsam er lebt. Er kann weder gut essen noch gut schlafen, sogar im Traum befürchtet er, dass seinen Vorteilen geschadet wird. Bei den persönlichen Vorteilen kriecht er ins Büffelhorn, was denkst du, lebt er mühsam oder nicht? Sein ganzes Leben lang lebt er nur dafür. Wir sagen: Bei Konflikten „einen Schritt zurück, das Meer ist weit, der Himmel endlos“, das ist sicherlich ein anderes Bild. Aber so ein Mensch gibt nicht nach, er lebt am mühsamsten, lerne bloß nicht von ihm. Im Kultivierungskreis wird gesagt: „Dieser Mensch ist im tiefsten Nebel, wegen der materiellen Interessen hat er sich völlig unter den alltäglichen Menschen verirrt.“ Er soll die De bewahren, leicht gesagt! Du sagst, dass er praktizieren soll, er glaubt jedoch nicht daran: „Praktizieren? Wenn ihr Praktizierenden geschlagen werdet, schlagt ihr nicht zurück; wenn ihr beschimpft werdet, schimpft ihr nicht zurück. Wenn euch andere in eine sehr schlimme Situation bringen, dürft ihr im Herzen auch nicht so handeln wie die anderen, im Gegenteil, ihr müsst ihnen auch noch danken. Ihr seid alle Ah Q! Ihr seid doch alle geisteskrank!“ Ein solcher Mensch kann die Kultivierung nicht verstehen. Er sagt, gerade du bist nicht zu verstehen; er sagt, dass du dumm bist. Was denkst du, ist er nicht schwer zu erlösen?

 

Die Erleuchtung, die wir meinen, ist nicht diese Erleuchtung. Gerade wenn andere meinen, dass wir in Bezug auf persönliche Vorteile etwas dümmer sind, dann handelt es sich um die Erleuchtung, die wir meinen. Natürlich sind wir nicht wirklich dumm, nur nehmen wir persönliche Vorteile leicht, in anderer Hinsicht sind wir jedoch sehr geschickt und fähig. Wenn wir ein Forschungsprojekt durchführen oder die Aufgaben ausführen, die uns die Leitung übergeben hat, oder wenn wir irgendeine Arbeit erledigen, machen wir sie gut, mit klarem Kopf und bei klarem Verstand. Gerade bei so ein paar persönlichen Vorteilen und bei den zwischenmenschlichen Konflikten nehmen wir es leicht. Wer wird sagen, dass du dumm bist? Niemand. Das ist garantiert so.

 

Nun sprechen wir über die wirklich Dummen. Auf hohen Ebenen sind die Grundsätze völlig umgekehrt. Es ist für einen Dummen unmöglich, unter den alltäglichen Menschen etwas sehr Schlechtes zu tun oder um persönliche Vorteile zu kämpfen und zu streiten, er strebt nicht nach Ruhm und verliert keine De. Aber die anderen werden ihm De geben; wenn man ihn schlägt oder beschimpft, gibt man ihm De. Diese Substanz ist jedoch äußerst wertvoll. In diesem unserem Kosmos gibt es eben diesen Grundsatz: Wer nichts verliert, gewinnt nichts; wer etwas gewinnt, muss etwas verlieren. Wenn andere den Dummen sehen, werden sie ihn beschimpfen: „Du Dummer.“ Während sie ihren Mund aufmachen und schimpfen, wird ihm ein Stück De zugeworfen. Du hast Vorteile bekommen und bist der Gewinner, dann musst du auch etwas verlieren. Einer gibt ihm einen Fußtritt: „Da, du Dummer.“ Also gut, ihm wird wieder ein ordentliches Stück De zugeworfen. Wenn ihn jemand schikaniert oder ihm einen Fußtritt gibt, lacht er: „Komm nur, egal, du hast mir ja De gegeben, ich schiebe kein bisschen davon zurück!“ Also denkt einmal nach, wer ist nach den Grundsätzen auf hohen Ebenen schlau? Wenn nicht er, wer denn sonst? Er ist am schlauesten. Er verliert kein bisschen De, du wirfst ihm De zu und er schiebt kein bisschen davon zurück, sondern nimmt freudig alles an. In diesem Leben ist er dumm, aber im nächsten nicht, der Urgeist ist nicht dumm. In der Religion wird gesagt: „Wenn einer viel De hat, wird er im nächsten Leben ein hoher Beamter sein oder viel Geld haben, all dies wird gegen die De des Menschen eingetauscht.“

 

Wir sagen, die De kann sich direkt in Kultivierungsenergie umwandeln. Wie hoch du dich kultivieren kannst, hängt das nicht von der Umwandlung deiner De ab? Sie kann sich direkt in Kultivierungsenergie umwandeln. Ist die Kultivierungsenergie, die die Höhe der Ebene und die Höhe der Kultivierungskraft eines Menschen bestimmt, nicht von dieser Substanz umgewandelt worden? Was denkst du, ist sie wertvoll oder nicht? Sie kann doch bei der Geburt mitgebracht und beim Sterben mitgenommen werden. Im Buddhismus heißt es, wie hoch du dich kultivierst, das ist deine Fruchtposition. Wie viel du hergibst, so viel bekommst du, das ist der Grundsatz. In der Religion heißt es, wenn man viel De hat, wird man im nächsten Leben ein hoher Beamter sein oder viel Geld haben. Wenn einer aber wenig De hat, kann er nichts bekommen, auch wenn er betteln geht, denn er hat keine De zum Austauschen. Ohne Verlust kein Gewinn! Wenn einer kein bisschen De hat, müssen seine Körper und seine Geiste vernichtet werden, dann ist er wirklich tot.

 

Früher gab es einen Qigong-Meister, der schon auf ziemlich hoher Ebene war, als er in die Öffentlichkeit trat. Später ist er auf Ruhm und Reichtum hereingefallen. Dann hat sein Meister seinen Neben-Urgeist weggebracht, denn er gehörte zu denjenigen, bei denen sich der Neben-Urgeist kultivierte. Als der Neben-Urgeist noch da war, wurde dieser Mensch vom Neben-Urgeist kontrolliert. Ich erzähle ein Beispiel: Eines Tages wurden an seinem Arbeitsplatz Wohnungen verteilt und die Leitung sagte: Diejenigen, die Wohnungsbedarf haben, kommt mal alle her, legt die Fakten auf den Tisch, erklärt einmal, warum ihr die Wohnung braucht. Jeder erzählte von sich, er aber sagte nichts. Zum Schluss sah die Leitung, dass gerade er mehr Schwierigkeiten hatte als die anderen und die Wohnung eigentlich ihm zugeteilt werden sollte. Ein anderer sagte: „Das geht nicht, die Wohnung darf nicht ihm, sondern muss mir gegeben werden, ich brauche die Wohnung aus diesem und jenem Grund.“ Daraufhin sagte er: „Dann nimm sie doch.“ Nach Ansicht der alltäglichen Menschen ist dieser Mensch dumm. Manche wussten, dass er ein Praktizierender war und sie fragten ihn: „Du als ein Praktizierender willst nichts, ja was willst du denn dann?“ Er sagte: „Ich will das haben, was die anderen nicht haben wollen.“ In Wirklichkeit ist er überhaupt nicht dumm, sondern ziemlich gescheit und fähig. Gerade bei den persönlichen Vorteilen handelt er auf diese Weise; er achtet darauf, dem natürlichen Lauf zu folgen. Der andere fragte ihn wieder: „Was wollen denn die heutigen Menschen nicht?“ Er sagte: „Die Steine auf dem Boden werden hin- und hergetreten, niemand will sie haben, dann lese ich die Steine auf.“ Für die alltäglichen Menschen ist das unbegreiflich, sie können die Praktizierenden nicht verstehen, sie können das nicht verstehen, der Unterschied zwischen den Ebenen ihres Denkens ist einfach zu weit, der Abstand der Ebenen ist zu groß. Natürlich wird er die Steine nicht auflesen, er hat einen Grundsatz ausgesprochen, den die alltäglichen Menschen nicht erkennen können: „Ich strebe nicht nach den Dingen der alltäglichen Menschen.“ Sprechen wir über die Steine, ihr wisst, dass in den Sutren steht: „In der Sukhavati-Welt sind die Bäume aus Gold, der Boden aus Gold, die Vögel aus Gold, die Blumen aus Gold und auch die Häuser sind aus Gold, selbst die Buddha-Körper sind goldglänzend.“ Dort ist kein Stein zu finden, es wird gesagt, dass die Steine dort das Geld seien. Natürlich wird er keine Steine dorthin tragen, aber er hat einen Grundsatz ausgesprochen, den die alltäglichen Menschen nicht verstehen können. Tatsächlich sagen die Praktizierenden: „Alltägliche Menschen haben das, wonach sie streben und danach streben wir nicht; was die alltäglichen Menschen haben, schätzen wir nicht; aber was wir haben, können die alltäglichen Menschen nicht bekommen, selbst wenn sie es haben wollen.“

 

In Wirklichkeit gehört die Erleuchtung, die wir eben erklärt haben, zu dem Erkennen während der Kultivierung und das steht geradezu im Gegensatz zu dem Erkennen unter den alltäglichen Menschen. Die Erleuchtung, die wir wirklich meinen, bezieht sich darauf, ob wir während des Praktizierens das vom Meister erklärte Fa, das von einem taoistischen Meister erklärte Tao und die Schwierigkeiten während der Kultivierung begreifen und akzeptieren können, ob wir erkennen können, dass wir Kultivierende sind, ob wir uns während der Kultivierung nach diesem Fa richten können. Mancher glaubt das einfach nicht, ganz gleich, wie es ihm auch erklärt wird, die Dinge unter den alltäglichen Menschen sind für ihn doch praktisch. Er hält an seinen alten Anschauungen fest und lässt sie nicht los und so kann er das nicht glauben. Mancher will nur Krankheiten heilen; wenn ich sage, dass das Qigong überhaupt nicht dazu da ist, Krankheiten zu heilen, entsteht bei ihm sofort eine Abneigung, dann glaubt er nichts mehr von dem, was wir später erklären.

 

Das Erleuchtungsvermögen mancher Menschen kann sich einfach nicht erhöhen, manche nehmen dieses Buch von mir und machen beliebig Striche und Markierungen hinein. Diejenigen unter uns, deren Himmelsauge geöffnet ist, können sehen, dass dieses Buch in allen Farben leuchtet und golden glänzt, jedes Schriftzeichen ist die Gestalt meines Fashen. Wenn ich etwas Falsches sage, würde das bedeuten, dass ich euch betrüge. Jener Strich, den du darauf machst, ist ganz schwarz, wie kannst du es denn wagen, nach Belieben darin zu unterstreichen? Was machen wir denn hier? Sind wir nicht hier, um dich bei der Kultivierung nach oben anzuleiten? Über manche Dinge solltest du auch einmal nachdenken, dieses Buch kann dich zur Kultivierung anleiten, überleg einmal, ist dieses Buch nicht wertvoll? Kann das Verehren des Buddhas es ermöglichen, dass du dich wirklich kultivierst? Du bist sehr fromm und wagst nicht einmal, die Buddha-Statue anzurühren und jeden Tag verbrennst du Räucherstäbchen für ihn. Aber das Dafa, das dich wirklich bei der Kultivierung anleiten kann, wagst du zu beleidigen.

 

Wenn von dem Erleuchtungsvermögen des Menschen die Rede ist, so ist damit gemeint, inwieweit du während der Kultivierung die verschiedenen Ebenen, die aufgetaucht sind, oder eine Sache, ein Fa, das der Meister erklärt hat, verstehst. Aber das ist noch nicht die gründliche Erleuchtung, die wir meinen. Die gründliche Erleuchtung, die wir meinen, bedeutet, dass sich einer in seinem Leben seit Beginn seiner Kultivierung ständig erhöht, seinen Eigensinn und alle seine Begierden eines Menschen ständig beseitigt und seine Kultivierungsenergie auch ständig wächst, bis er zum Schluss den letzten Schritt seiner Kultivierung erreicht. Seine De-Substanz hat sich vollständig in Kultivierungsenergie umgewandelt und er hat das Ende des Verlaufs seiner Kultivierung, den ihm sein Meister eingerichtet hat, erreicht; in diesem Augenblick werden alle Schlösser mit einem „Peng!“ aufgesprengt. Sein Himmelsauge erreicht den höchsten Punkt der Ebene, auf der er sich befindet, und er sieht das wahre Antlitz verschiedener Räume, die Existenzformen verschiedener Lebewesen in verschiedenen Zeit-Räumen, die Existenzformen der Materie in verschiedenen Zeit-Räumen auf der Ebene, auf der er sich befindet; er sieht die Wahrheit in unserem Kosmos. Seine göttlichen Fähigkeiten zeigen sich machtvoll und er kann mit verschiedenen Lebewesen kommunizieren. Ist er dann nicht ein großer Erleuchteter? Ein Mensch, der durch Kultivierung zur Erleuchtung gekommen ist? In die altindische Sprache übersetzt, heißt das Buddha.

 

Diese Erleuchtung, also die gründliche Erleuchtung, von der wir sprechen, gehört zur „plötzlichen Erleuchtung“. Bei der plötzlichen Erleuchtung kultiviert sich einer zu seiner Lebenszeit in verschlossenem Zustand; er weiß nicht, wie hoch seine Kultivierungsenergie ist und welche Formen die von ihm herauspraktizierte Kultivierungsenergie hat. Er spürt überhaupt keine Reaktionen, sogar die Zellen seines Körpers sind verschlossen, die herauspraktizierte Kultivierungsenergie ist auch verschlossen, erst beim letzten Schritt seiner Kultivierung werden sie geöffnet. Nur Menschen mit großer Grundbefähigung können das schaffen, die Kultivierung ist sehr leidvoll. Er fängt damit an, ein guter Mensch zu sein, er erhöht immer nur seine Xinxing, erträgt immer nur Leiden, kultiviert sich immer nur nach oben und fordert immer nur die Erhöhung seiner Xinxing, aber er kann seine Kultivierungsenergie nicht sehen. Die Kultivierung solcher Menschen ist am schwierigsten, er muss ein Mensch mit großer Grundbefähigung sein, er weiß nichts davon, wie viele Jahre er sich kultivieren wird.

 

Es gibt noch eine andere Art Erleuchtung, die heißt „allmähliche Erleuchtung“. Schon zu Beginn spüren viele Menschen das Drehen des Faluns, gleichzeitig öffne ich euch das Himmelsauge. Aus verschiedenen Gründen können manche nicht sehen, aber in Zukunft werden sie sehen, von nicht deutlich sehen können bis zu deutlich sehen können, von nicht anwenden können bis zu anwenden können, die Ebene erhöht sich ständig. Mit der Erhöhung deiner Xinxing und mit dem Verzicht auf allerlei Eigensinn tauchen verschiedene Kultivierungsfähigkeiten auf. Die Entwicklung des ganzen Kultivierungsvorgangs und der Umwandlungsprozess des Körpers finden statt, während du sie selbst sehen oder spüren kannst. Auf diese Weise kommst du zum letzten Schritt, erkennst voll und ganz die Wahrheit des Kosmos und deine Ebene erreicht den Gipfel, den du bei deiner Kultivierung erreichen sollst. Die Veränderung des Benti und die Verstärkung der Kultivierungsfähigkeiten haben einen gewissen Stand erreicht, allmählich ist dieses Ziel erreicht worden. Das gehört zur allmählichen Erleuchtung. Die Kultivierungsmethode der allmählichen Erleuchtung ist auch nicht leicht. Wenn manche Menschen Kultivierungsfähigkeiten bekommen, können sie ihren Eigensinn einfach nicht ablegen, dann werden sie leicht damit prahlen oder Schlechtes tun. So wird deine Kultivierungsenergie herunterfallen, dann hast du dich umsonst kultiviert, zum Schluss bist du ruiniert. Manche können sehen, sie können Erscheinungen verschiedener Lebewesen unterschiedlicher Ebenen sehen. Sie werden dich vielleicht dazu veranlassen, dieses oder jenes zu tun, sie werden dich vielleicht dazu veranlassen, ihre Dinge zu kultivieren und sie nehmen dich als ihren Schüler, aber sie können dich keine richtige Frucht erhalten lassen, weil sie selbst nicht einmal in der Lage sind, die richtige Frucht zu erhalten.

 

Außerdem sind alle Menschen in den Räumen hoher Ebenen Gottheiten, sie können sich sehr stark vergrößern und ihre Fähigkeiten machtvoll zeigen. Wenn dein Herz nicht aufrichtig ist, wirst du ihm dann nicht folgen? Sobald du ihm folgst, hast du dich umsonst kultiviert. Selbst wenn er ein wahrer Buddha oder ein wahrer Tao ist, musst du dich von Anfang an erneut kultivieren. Sind die Menschen auf den vielen Stufen des Himmels nicht alle Gottheiten? Nur wenn sich einer bis zu äußerst hohen Ebenen kultiviert und sein Ziel erreicht hat, kann er ganz herausspringen. In den Augen normaler Menschen ist jene Gottheit jedoch tatsächlich sehr hoch und groß und ihre Fähigkeiten sind auch sehr stark, aber es muss nicht unbedingt so sein, dass sie die richtige Frucht erhalten hat. Kann dein Herz bei den Störungen durch verschiedene Informationen und bei den Verführungen durch verschiedene Erscheinungen unbewegt bleiben? Deshalb ist es auch schwierig, sich mit geöffnetem Himmelsauge zu kultivieren, die Xinxing ist noch schwieriger zu beherrschen. Zum Glück aber werden die Kultivierungsfähigkeiten bei manchen von uns erst auf halbem Wege geöffnet und sie treten dann in den Zustand der allmählichen Erleuchtung ein. Das Himmelsauge wird für jeden geöffnet, jedoch lassen wir die Kultivierungsfähigkeiten bei vielen nicht auftauchen. Wenn deine Xinxing allmählich eine gewisse Ebene erreicht hat, wenn du stabil bist und dich beherrschen kannst, dann wird es für dich auf einmal aufgesprengt. Ab einer bestimmten Ebene lassen wir den Zustand der allmählichen Erleuchtung bei dir auftauchen, dann ist es für dich relativ einfach, dich zu beherrschen, verschiedene Kultivierungsfähigkeiten werden auftauchen und du kultivierst dich weiter nach oben, bis zum Schluss alles vollständig geöffnet wird. Wir lassen es bei dir im Verlauf der Kultivierung auf halbem Wege auftauchen, bei vielen von uns ist das so, deshalb habt es nicht so eilig mit dem Sehen.

 

Ihr habt vielleicht gehört, dass die Zen-Schule auch von dem Unterschied zwischen der plötzlichen und der allmählichen Erleuchtung spricht. Huineng, der sechste Patriarch der Zen-Schule, sprach von der plötzlichen Erleuchtung, während Shenxiu[73] aus der nördlichen Gruppe von der allmählichen Erleuchtung redete. In der Geschichte haben die beiden über die buddhistische Lehre sehr lange hin und her gestritten. Ich sage, das war sinnlos. Warum? Weil das, was sie meinten, nur das Erkennen eines Grundsatzes im Verlauf der Kultivierung war. Diesen einen Grundsatz hat dieser auf einmal erkannt, während ihn jener allmählich begriffen und erkannt hat. Ist es nicht das Gleiche, wie immer man ihn auch erkennt? Es ist besser, wenn man ihn auf einmal erkennt; aber es geht auch, wenn man ihn allmählich erkennt. Haben ihn nicht beide erkannt? Beide haben ihn erkannt, deshalb ist keines von beiden falsch.

 

 

Menschen mit großer Grundbefähigung

 

Was bedeutet: „Menschen mit großer Grundbefähigung“? Es gibt Unterschiede zwischen dem Begriff „Menschen mit großer Grundbefähigung“ und Menschen mit einer guten oder schlechten angeborenen Grundlage. Es ist sehr, sehr schwer, einen Menschen mit großer Grundbefähigung zu finden, nur nach einer ziemlich langen historischen Periode wird so ein Mensch geboren. Natürlich muss ein Mensch mit großer Grundbefähigung vor allem sehr viel De besitzen, das Feld dieser weißen Substanz muss sehr groß sein, dies ist sicher. Gleichzeitig muss er noch Leiden im Leiden ertragen können und das Herz der großen Nachsicht haben, außerdem muss er noch verzichten können, seine De bewahren können und ein gutes Erleuchtungsvermögen besitzen und so weiter.

 

Was bedeutet Leiden im Leiden? Im Buddhismus ist man der Ansicht, dass das Menschsein eben Leiden ist. Solange du ein Mensch bist, musst du leiden. Ihrer Ansicht nach haben Lebewesen in allen anderen Räumen keinen solchen Körper wie die alltäglichen Menschen, deshalb werden sie nicht krank und es gibt auch nicht die Frage von Geburt, Altern, Kranksein und Sterben und so existiert auch nicht diese Art Leiden. Menschen in den anderen Räumen können schweben, sie haben kein Gewicht, sehr schön und wundervoll. Eben weil die alltäglichen Menschen diesen Körper haben, entsteht ein Problem: Kalt ist nichts, heiß ist nichts, Durst ist nichts, Hunger ist nichts und Müdigkeit ist auch nichts, dazu gibt es noch Geburt, Altern, Kranksein und Sterben, so oder so wirst du dich nicht wohlfühlen.

 

Ich habe in einer Zeitung gelesen, dass viele Menschen beim Erdbeben in Tangshan gestorben sind, manche aber kamen durch Wiederbelebung ins Leben zurück. Bei diesen Menschen wurde eine spezielle Umfrage durchgeführt, sie wurden gefragt, was für ein Gefühl sie im Zustand des Todes hatten. Wider allen Erwartens haben alle diese Menschen von einer besonderen Situation gesprochen, die bei allen gleich war, sie hatten nämlich im Augenblick des Sterbens gar kein Angstgefühl, ganz im Gegenteil, sie fühlten sich erlöst und hatten einen unterschwelligen Erregungszustand; manche spürten, dass sie plötzlich nicht mehr im Körper gefangen waren, ganz leicht und wundervoll in die Luft schwebten, sie haben noch ihre eigenen Körper gesehen; manche haben noch Lebewesen aus anderen Räumen gesehen und manche sind an diesem und jenem Ort gewesen. Alle haben davon erzählt, dass sie in jenem Augenblick ein erlöstes und unterschwellig erregtes Gefühl hatten, sie hatten kein schmerzvolles Gefühl. Das bedeutet, es ist an sich schon Leiden, den fleischlichen Körper eines Menschen zu haben. Aber alle sind so aus dem Mutterleib herausgekommen und wissen dann nicht mehr, dass das Leiden ist.

 

Ich sage, der Mensch muss Leiden im Leiden ertragen. Dieser Tage habe ich gesagt, dass der Begriff dieses Zeit-Raumes der Menschheit anders ist als der des anderen größeren Zeit-Raumes. Ein Shichen bei uns auf dieser Seite sind zwei Stunden, aber in jenem Raum ist das ein Jahr. Dass ein Mensch in so einer leidvollen Umgebung praktiziert, ist wirklich großartig; wenn dieser Mensch das Herz hat, nach Tao zu suchen und sich kultivieren will, ist er einfach sehr bewundernswert. Es ist zwar leidvoll, aber seine ursprüngliche Natur ist dadurch noch nicht verloren gegangen und er will sich noch kultivieren und zurückkehren. Das ist eben der Grund, warum den Kultivierenden bedingungslos geholfen werden kann. Wenn dieser Mensch im Raum der alltäglichen Menschen eine Nacht lang meditiert hat, werden die anderen sagen, dass dieser Mensch wirklich großartig ist, weil er schon sechs Jahre dort gesessen hat. Denn ein Shichen bei uns ist ein Jahr auf jener Seite. Wir Menschen befinden uns in einem äußerst besonderen Raum.

 

Wie ist es, Leiden im Leiden zu ertragen? Ich erzähle ein Beispiel. Eines Tages geht ein Mensch zur Arbeit. Am Arbeitsplatz läuft es nicht gut; es geht nicht, dass mehr Personal angestellt ist als nötig. So wird am Arbeitsplatz rationalisiert und an Privatpersonen verpachtet, das überflüssige Personal muss entlassen werden. Er gehört auch dazu, plötzlich hat er seinen Brötchengeber verloren. Was ist das für ein Gefühl? Er hat keinen Lohn mehr, wovon soll er denn leben? Etwas anderes kann er aber nicht machen, ganz deprimiert kommt er nach Hause. Zu Hause angekommen, stellt er fest, dass seine Eltern erkrankt sind, und zwar sehr schlimm. Eilig und hektisch bringt er sie ins Krankenhaus, mit großer Mühe hat er sich Geld geliehen und die Eltern sind ins Krankenhaus gekommen. Dann geht er nach Hause, um einige Sachen für die Eltern zusammenzupacken. Gerade zu Hause angekommen, da steht der Lehrer von der Schule in der Tür und sagt: „Dein Sohn hat einen anderen zusammengeschlagen, schau schnell mal nach.“ Nachdem er das erledigt hat, kommt er wieder nach Hause. Kaum hingesetzt, klingelt das Telefon, ihm wird gesagt: „Deine Frau ist fremdgegangen.“ Natürlich werdet ihr nicht auf so etwas stoßen. Normale Menschen können dieses Leid nicht ertragen und denken: „Wozu lebe ich denn noch? Ich suche mir einen Strick und hänge mich auf, ich will nicht mehr leben! Ein für alle Mal!“ Ich sage, der Mensch muss Leiden im Leiden ertragen können, natürlich muss es nicht unbedingt in dieser Form sein. Aber die Intrigen unter den Menschen, die Reibereien der Xinxing und die Kämpfe um die persönlichen Vorteile sind nicht schwächer als diese Dinge. Wie viele Menschen haben nur für die Ehre gelebt und sich aufgehängt, wenn sie es nicht mehr ertragen konnten. Deshalb sollen wir uns in so einer komplizierten Umgebung kultivieren und Leiden im Leiden ertragen können, gleichzeitig müssen wir noch das Herz der großen Nachsicht haben.

 

Was ist nun das Herz der großen Nachsicht? Zuerst soll ein Praktizierender nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird; er muss Nachsicht üben. Wie kannst du sonst als Praktizierender bezeichnet werden? Mancher sagt: „Diese Nachsicht ist sehr schwer zu erreichen, ich habe mein Temperament nicht im Griff.“ Wenn du dein Temperament nicht im Griff hast, dann ändere es doch einfach, ein Praktizierender muss Nachsicht üben. Manche werden sogar zornig, wenn sie ihre Kinder erziehen und stellen dabei die ganze Bude auf den Kopf. Wenn du deine Kinder erziehst, brauchst du doch nicht so zu sein, du sollst dich nicht wirklich ärgern, du sollst sie mit Vernunft erziehen, erst dann kannst du die Kinder wirklich gut erziehen. Noch nicht einmal diese Kleinigkeiten kannst du überwinden und ärgerst dich darüber und dann willst du noch, dass deine Kultivierungsenergie wächst? Mancher sagt: „Wenn mir jemand auf der Straße einen Fußtritt gibt und mich dabei niemand kennt, kann ich Nachsicht üben.“ Ich sage, das reicht noch nicht. Es kann sein, dass dir in Zukunft jemand gerade vor denjenigen zwei Ohrfeigen gibt, vor denen du am meisten befürchtest, dein Gesicht zu verlieren, sodass du dich blamierst. Wie wirst du damit umgehen? Daran ist zu erkennen, ob du Nachsicht üben kannst oder nicht. Wenn du Nachsicht üben kannst, es im Herzen aber nicht lassen kannst, geht es auch nicht. Ihr wisst, wenn einer die Ebene des Arhats erreicht hat, nimmt er sich nichts zu Herzen, egal was ihm begegnet, alles unter den alltäglichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich. Egal wie sehr er den Kürzeren gezogen hat, er bleibt fröhlich, es ist ihm egal. Wenn du das wirklich erreichen kannst, hast du die anfängliche Fruchtposition eines Arhats schon erreicht.

 

Mancher sagt: „Wenn wir bis zu diesem Grad Nachsicht üben, dann werden die alltäglichen Menschen sagen, wir sind Feiglinge und zu leicht zu schikanieren.“ Ich sage, das ist keine Feigheit. Überlegt einmal, die älteren Menschen unter den alltäglichen Menschen und Menschen mit hoher Bildung reden auch von Selbstbeherrschung und sind nicht so engstirnig wie die anderen, sollen wir als Praktizierende dann nicht erst recht so sein? Wie kann das denn Feigheit bedeuten? Ich sage, das ist eine Verkörperung des Herzens der großen Nachsicht, eine Verkörperung des starken Willens; nur die Praktizierenden können ein solches Herz der großen Nachsicht haben. Es wird gesagt: „Wenn ein normaler Mensch beleidigt wird, zieht er sofort sein Schwert und kämpft.“ Bei den alltäglichen Menschen ist es natürlich so: „Du beschimpfst mich, ich beschimpfe dich; du schlägst mich, dann schlage ich dich.“ Das ist eben nur ein alltäglicher Mensch, kann er als Praktizierender bezeichnet werden? Wenn du als Kultivierender keinen starken Willen hast und dich nicht beherrschen kannst, dann kannst du dies nicht erreichen.

 

Ihr wisst, dass es in alten Zeiten einen Mann namens Han Xin gab. Er war sehr tüchtig und der große General von Liu Bang, eine Stütze des Landes. Warum konnte er so etwas Großes schaffen? Schon von klein auf war Han Xin kein normaler Mensch. Es gibt eine Überlieferung, wonach Han Xin dadurch beleidigt wurde, dass er zwischen den Beinen eines anderen hindurchkroch. In seiner Jugendzeit praktizierte Han Xin schon Kampfkunst und die Praktizierenden der Kampfkunst trugen immer ein Schwert bei sich. Als er eines Tages auf der Straße ging, stemmte ein Schurke seine Hände in die Hüften und blockierte ihm den Weg: „Wozu trägst du denn ein Schwert? Wagst du Menschen zu töten? Wenn du wagst Menschen zu töten, dann enthaupte mich doch mal!“ Dabei streckte er schon seinen Kopf hin. Han Xin dachte: „Wozu dich enthaupten?“ Auch damals wurde das angezeigt und musste mit dem Leben gesühnt werden, wenn jemand einen Menschen enthauptete; wie kann man nach Belieben Menschen töten? Als er sah, dass Han Xin nicht wagte, ihn zu töten, sagte er: „Du wagst also nicht, mich zu töten, los, kriech zwischen meinen Beinen hindurch!“ Dann ist Han Xin tatsächlich zwischen seinen Beinen hindurchgekrochen. Das bedeutet, dass Han Xin ein bewundernswertes Herz von großer Nachsicht hatte und er war anders als die normalen alltäglichen Menschen, deshalb konnte er so etwas Großes machen. „Der Mensch strebt um der Ehre Willen“, das sind Worte der alltäglichen Menschen. Um der Ehre willen leben, überlegt einmal, ist so ein Leben nicht mühsam? Nicht leidvoll? Lohnt sich das? Schließlich war Han Xin ein alltäglicher Mensch, wir aber sind Kultivierende und sind noch viel stärker als er. Unser Ziel ist es, die Ebenen zu erreichen, die über die der alltäglichen Menschen hinausgehen, und zu noch höheren Ebenen zu schreiten. Dieser Sache werden wir nicht begegnen; aber wenn ein Kultivierender unter den alltäglichen Menschen beleidigt und blamiert wird, ist es auch nicht unbedingt leichter als das. Ich sage, die zwischenmenschlichen Reibereien der Xinxing sind nicht schwächer als dieses, sie übertreffen es sogar und es ist auch ziemlich schwierig.

 

Gleichzeitig muss ein Kultivierender noch verzichten können, auf allerlei Eigensinn und alle Begierden der alltäglichen Menschen verzichten. Das kann nicht auf einmal erreicht werden, wir können es allmählich schon erreichen. Wenn du das heute sofort erreichen könntest, wärst du heute schon Buddha. Bei der Kultivierung darf langsam gemacht werden, aber du darfst nicht nachlassen. Du sagst: „Der Lehrer hat gesagt, dass bei der Kultivierung langsam gemacht werden darf, dann machen wir eben langsam.“ So geht das aber nicht! Du musst strenge Anforderungen an dich stellen, bei der Kultivierung des Fofa sollst du mit Fleiß stetig vorankommen.

 

Außerdem musst du noch deine De bewahren können, du sollst deine Xinxing bewahren und darfst nicht unbesonnen handeln. Du kannst nicht nach Belieben tun, was du tun willst und sollst deine Xinxing bewahren können. Unter den alltäglichen Menschen sind diese Worte oft zu hören: „De sammeln und Gutes tun.“ Wir Praktizierenden sprechen nicht von De sammeln, sondern von De bewahren. Warum wird von De bewahren gesprochen? Denn wir haben so etwas gesehen: Die alltäglichen Menschen legen Wert auf De sammeln; wenn einer De gesammelt und Gutes getan hat, bekommt er im nächsten Leben Gutes. Bei uns gibt es diese Frage jedoch nicht mehr. Wenn du dich erfolgreich kultiviert hast, dann hast du Tao erlangt und es gibt die Sachen jenes Lebens nicht mehr. Dass wir hier von De bewahren sprechen, hat noch eine andere Bedeutung, das heißt, dass die beiden Substanzen, die wir an unserem Körper tragen, nicht in einem Leben gesammelt wurden, sondern über unzählige Zeiten hinweg hinterlassen worden sind. Auch wenn du mit dem Fahrrad in der ganzen Stadt herumfährst, wirst du nicht unbedingt auf eine gute Sache stoßen, die du tun könntest. Auch wenn du das täglich machst, wirst du nicht unbedingt darauf stoßen.

 

Das hat noch eine andere Bedeutung. Wenn von dir verlangt wird, De zu sammeln – wenn du eine Sache für gut hältst, ist es vielleicht eine schlechte Sache, falls du sie tust; wenn du eine Sache für schlecht hältst und eingreifst, ist es aber vielleicht eine gute Sache. Warum? Weil du den schicksalhaften Zusammenhang darin nicht sehen kannst. Dass die Gesetze die Dinge der alltäglichen Menschen regeln, ist kein Problem. Als Praktizierender bist du jedoch außergewöhnlich, dann müssen Anforderungen der außergewöhnlichen Grundsätze an dich als einen außergewöhnlichen Menschen gestellt werden und du kannst nicht mehr nach den Grundsätzen der alltäglichen Menschen beurteilt werden. Wenn du den schicksalhaften Zusammenhang einer Sache nicht kennst, wirst du diese Sache leicht falsch machen. Deshalb sprechen wir von „tatenlos“, du kannst nicht einfach tun, was du tun willst. Mancher sagt: „Ich will einfach die schlechten Menschen disziplinieren.“ Ich sage, dann werde doch Polizist. Damit meinen wir aber wiederum nicht, dass du nicht eingreifen sollst, wenn du einen Mord oder eine Brandstiftung siehst. Ich sage euch, wenn es Konflikte zwischen den Menschen gibt – der eine gibt dem anderen einen Fußtritt oder jener diesem einen Faustschlag – dann kann es sein, dass der eine dem anderen früher etwas geschuldet hat und die beiden jetzt die Rechnung begleichen. Wenn du eingreifst, können sie die Rechnung nicht begleichen, das muss dann beim nächsten Mal wiederholt werden. Das heißt, du kannst den schicksalhaften Zusammenhang nicht sehen und wirst leicht Schlechtes tun, sodass du De verlierst.

 

Es ist kein Problem, dass die alltäglichen Menschen in die Dinge der alltäglichen Menschen eingreifen, sie beurteilen sie nach den Grundsätzen der alltäglichen Menschen. Du musst sie jedoch mit den außergewöhnlichen Grundsätzen beurteilen. Wenn du einen Mord oder eine Brandstiftung siehst und nicht eingreifst, dann ist das ein Problem der Xinxing, wie könnte sich sonst ein guter Mensch zeigen? Wenn du dich nicht um Mord oder Brandstiftung kümmerst, um was kümmerst du dich dann? Aber noch etwas: Solche Dinge haben nichts mit uns Kultivierenden zu tun. Sie werden nicht unbedingt für dich eingerichtet und du wirst auch nicht unbedingt auf sie stoßen. Dass wir von De bewahren sprechen, geschieht eben, um zu vermeiden, dass du Schlechtes tust. Sobald du anfängst, eine Sache zu tun, kann es schon sein, dass du etwas Schlechtes getan hast, dann wirst du deine De verlieren. Wenn du deine De verlierst, wie kannst du deine Ebene erhöhen? Wie kannst du dein endgültiges Ziel erreichen? Also hier besteht dieses Problem. Außerdem muss das Erleuchtungsvermögen gut sein; einer mit einer guten angeborenen Grundlage hat vielleicht auch ein gutes Erleuchtungsvermögen und die Einflüsse der Umgebung haben auch ihre Wirkung.

 

Wir sagen auch, wenn sich jeder von uns nach innen kultiviert und die Ursachen bei seiner eigenen Xinxing sucht, wenn jeder die Ursachen bei sich selbst sucht und es beim nächsten Mal gut macht, nachdem er etwas Schlechtes getan hat, und wenn jeder bei seinem Handeln zuerst an die anderen denkt, dann wird die Gesellschaft der Menschheit besser, die Moral steigt wieder und die geistige Einstellung und die öffentliche Sicherheit werden sich auch verbessern, vielleicht wird es gar keine Polizei mehr geben. Keiner muss von anderen kontrolliert werden, jeder kontrolliert sich selbst und sucht in seinem eigenen Herzen, wie gut wäre das doch. Ihr wisst, dass die jetzigen Gesetze immer mehr vervollkommnet und vervollständigt werden. Aber warum tun manche immer noch Schlechtes? Warum richten sie sich nicht nach den Gesetzen? Eben weil du ihr Herz nicht zügeln kannst. Wenn es gerade keiner sieht, werden sie wieder Schlechtes tun. Wenn aber jeder sein Inneres kultiviert, dann wird es ganz anders sein, dann brauchst du auch nicht mehr andere wegen eines Unrechtes zu verteidigen.

 

Das Fa kann nur bis hierhin erklärt werden, das noch Höhere kannst du erst durch deine eigene Kultivierung erhalten. Die Fragen von manchen sind immer konkreter geworden. Wenn von mir auch die Fragen aus dem Alltagsleben beantwortet würden, was hättest du dann noch zu kultivieren! Du sollst dich selbst kultivieren und es selbst erkennen. Wenn ich alles aussprechen würde, dann gäbe es nichts mehr, was du kultivieren kannst. Zum Glück ist das Dafa schon verbreitet worden und du kannst schon nach dem Dafa handeln.

 

 

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Ich denke, die Zeit, in der ich das Fa verbreite, geht im Großen und Ganzen bald zu Ende, so will ich euch die wahren Dinge hinterlassen, damit ihr bei der späteren Kultivierung vom Fa angeleitet werden könnt. Während des ganzen Verlaufs der Verbreitung des Fa stehe ich in der Verantwortung für euch, gleichzeitig auch in der Verantwortung für die Gesellschaft und wir haben auch tatsächlich nach diesem Prinzip gehandelt. Ob wir es gut oder schlecht gemacht haben, darüber will ich auch nicht sprechen, die Öffentlichkeit bildet sich ihr eigenes Urteil darüber. Mein Wunsch ist es, das Dafa zu verbreiten, damit noch mehr Menschen unter uns daraus Nutzen ziehen können und damit sich diejenigen, die sich wirklich kultivieren wollen, entsprechend dem Fa nach oben kultivieren können. Gleichzeitig haben wir während der Verbreitung des Fa auch die Grundsätze ausgesprochen, wie sich ein Mensch verhalten soll. Wir hoffen, dass nach dem Kurs auch diejenigen unter euch, die sich nicht nach dem Dafa kultivieren können, zumindest gute Menschen werden können, das ist vorteilhaft für unsere Gesellschaft. In Wirklichkeit verstehst du schon, wie du ein guter Mensch sein sollst, nach dem Kurs kannst du auch ein guter Mensch werden.

 

Während der Verbreitung des Fa gab es auch Dinge, die nicht glatt liefen und die Störungen von allen Seiten waren auch sehr groß. Dank der großen Unterstützung der Organisatoren und der Leitenden aller Kreise, dank der Bemühungen der Mitarbeiter haben wir unsere Kurse relativ erfolgreich abgeschlossen.

 

Alles, was ich in den Kursen erklärt habe, dient dazu, euch bei der Kultivierung zu hohen Ebenen anzuleiten. Bei der Erklärung des Fa hat das früher niemand erklärt. Das, was wir erklärt haben, ist sehr deutlich, und es wurde in Verbindung mit der modernen Wissenschaft und der modernen Wissenschaft über den menschlichen Körper erklärt, außerdem wurde es auf sehr hohen Ebenen erklärt. Das tue ich vor allem für euch, damit ihr in Zukunft wirklich das Fa erhalten und euch nach oben kultivieren könnt, das ist mein Ausgangspunkt. Während unserer Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges finden viele Menschen, dass das Fa zwar gut, aber sehr schwer zu verwirklichen ist. Ich denke, ob das schwer oder nicht schwer ist, kommt in Wirklichkeit auf den Menschen selbst an. Ein ganz normaler alltäglicher Mensch, der sich nicht kultivieren will, wird denken, dass die Kultivierung einfach zu schwer und unvorstellbar ist und dass man sich nicht erfolgreich kultivieren kann. Er ist ein gewöhnlicher Mensch und will sich nicht kultivieren, er wird das für sehr schwer halten. Laotse sagte: „Hört ein edler Mensch das Tao, handelt er danach mit Fleiß; hört ein Durchschnittsmensch das Tao, nimmt er es zur Hälfte an, zur Hälfte zweifelt er; hört ein unedler Mensch das Tao, lacht er lauthals darüber; würde er nicht darüber lachen, so wäre es auch nicht das Tao.“ Ich sage, für einen wahren Kultivierenden ist es sehr einfach und es ist auch nicht zu hoch und unerreichbar. In Wirklichkeit haben sich viele langjährig Lernende, die anwesend oder auch heute nicht dabei sind, schon bis zu sehr hohen Ebenen kultiviert. Ich habe dir das nicht gesagt, weil ich befürchte, dass bei dir Eigensinn entsteht und du selbstgefällig wirst und so weiter, sodass das Wachsen deiner Kultivierungsenergie beeinträchtigt wird. Ein Mensch, der sich wirklich mit Entschlossenheit kultiviert, kann aushalten und Eigensinn bei verschiedenen Interessen loslassen, er kann sie sehr leichtnehmen. Solange einer es schaffen kann, ist es nicht schwer. Mancher findet es schwer, eben weil er diese Dinge nicht loslassen kann. Es ist an sich nicht schwer, den Kultivierungsweg zu praktizieren, die Ebene zu erhöhen, ist an sich nicht schwer, nur kann das Menschenherz nicht losgelassen werden, dann sagt er, das sei schwer. Denn bei den wirklichen Vorteilen ist es sehr schwer loszulassen, die Vorteile sind eben gerade da, was denkst du, wie kann dieses Herz losgelassen werden? Wenn er meint, es sei schwer, dann liegt die Schwierigkeit genau darin. Wenn wir bei den zwischenmenschlichen Konflikten keine Nachsicht üben können und uns noch nicht einmal als Praktizierende betrachten können, dann sage ich, das geht nicht. Als ich mich damals kultivierte, haben mir viele hohe Menschen gesagt: „Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“ In Wirklichkeit ist es so, ihr könnt das später einmal versuchen. Bei den wirklichen Schwierigkeiten oder beim Überwinden des Passes versuch es einmal. Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!

 

Da ich sehr viel erklärt habe, ist es sehr schwer für euch, sich das alles zu merken. Ich stelle vor allem eine Anforderung: Ich hoffe, dass ihr euch bei eurer zukünftigen Kultivierung als Praktizierende betrachtet und euch wirklich weiterkultiviert. Ich hoffe, dass sich sowohl die neuen Lernenden als auch die langjährig Lernenden alle im Dafa kultivieren können, Erfolg haben und zur Vollendung kommen können! Ich hoffe, dass ihr später die Zeit voll nutzt und euch tatsächlich kultiviert.

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Von der Oberfläche des Textes her ist „Zhuan Falun“ nicht so blumenreich und entspricht noch nicht einmal der modernen Grammatik. Aber wenn ich mit der modernen Grammatik dieses Dafa überarbeitet hätte, wäre ein sehr ernsthaftes Problem aufgetaucht: Die sprachliche Struktur des Textes entspräche der Norm und wäre schön, aber er würde keinen tieferen und höheren Inhalt haben. Denn der moderne standardisierte Wortschatz kann überhaupt nicht die Anleitung des Dafa auf höheren unterschiedlichen Ebenen und die Erscheinungen des Fa auf jeder Ebene ausdrücken, was nötig ist, damit es die wesentlichen Veränderungen bringt, bei denen der Benti und die Kultivierungsenergie der Lernenden umgewandelt und erhöht wird.

 

Li Hongzhi

05.01.1996



[1] Qigong [d∫i:’guŋ].

[2] Das Dafa: Großes Fa, das große kosmische Gesetz.

[3]  Xinxing [ksìn ksìŋ]: Geistige Natur.

[4] Karma: Eine Art schwarzer Substanz in einem anderen Raum.

[5]  Das Tao: Die höchste Wahrheit, von der im taoistischen System gesprochen wird.

[6] Der Tathagata; eine Fruchtposition im buddhistischen System.

[7] Vajrasutra [wad͜ʃra´su:tra]: Diamantsutra, chinesisch Jingangjing.

[8] Sukhavati-Welt [∫uka’wati]: Das westliche Paradies, ein Himmelreich unter der Verwaltung von Buddha Amitabha.

[9] Jingtu [d∫íŋ’tu], Tiantai [tien’tai], Huayan [hua’jan].

[10] Zhen [sə:n] Wahrhaftigkeit, Wahrheit, das Wahre.

[11] Shan [∫an]: Barmherzigkeit, Gutherzigkeit.

[12] Ren [rən]: Nachsicht, Erdulden, Toleranz, Duldsamkeit.

[13] Jie [d∫i:].

[14] Xiu [siu:]: Kultivieren, Lian [liən]: Praktizieren.

[15] Der Arhat: Eine Fruchtposition im buddhistischen System.

[16] De [də:]: Tugend, eine Art weißer Substanz in einem anderen Raum.

[17] Elixier: Aus anderen Räumen gesammelte hochenergetische Substanzen.

[18] Qiao [d∫iao]: Taoistischer Fachausdruck für die Akupunktur-punkte.

[19] Sarira: Kugelförmige Dinge, die nach der Einäscherung mancher Mönche und Nonnen übrig geblieben sind.

[20] Ende der langen Zeitperiode eines Jie.

[21] Benti: wörtlich: Eigener Körper; ein zusammenfassender Ausdruck bei der Kultivierung auf niedrigen Ebenen; er bezieht sich auf die Körper in verschiedenen Räumen, einschließlich des fleischlichen Körpers.

[22] Vajra [wad͜ʃra]: Diamant; Symbol des Unzerstörbaren.

[23] Qi [d∫i:]: Formlose, gestaltlose Substanz.

[24] Das Falun: Das Gebotsrad; ein intelligentes Wesen.

[25] 108.000 Li = 54.000 Kilometer; Synonym für eine sehr große Entfernung.

[26] Nirwana: Das Sterben der Mönche; der fleischliche Körper wird abgestreift und der Urgeist kommt mit Kultivierungsenergie in den Himmel.

[27] Reinkarnation: Die Wiedergeburt im buddhistischen System.

[28] Yuan [jyœn]: Chinesische Währungseinheit.

[29] Der Fashen [fa:’∫ən]: Körper des Fa, der aus Kultivierungsenergie und Fa zusammengesetzt ist.

[30] Laogong [lao gung]: Punkt etwa in der Mitte der Handfläche.

[31] Kotau [kɔ’tou]: Ehrerbietung; Knie und Kopf auf dem Boden.

[32] Zuoyi [tsuɔji:]: Chinesische Handgeste der Ehrerbietung.

[33] Mahayana-Buddhismus: Wörtlich „Großer Fahrzeug“-Buddhismus.

[34] Hinayana-Buddhismus: Wörtlich „Kleiner Fahrzeug“-Buddhismus.

[35] Han-Gebiet: Dort leben die meisten „Han-Chinesen“; die größte Volksgruppe Chinas wird „Han-Menschen“ genannt.

[36] Guanding: Gießen der Energie in den Scheitel.

[37] Yin und Yang: Die beiden Seiten, die nach der altchinesischen taoistischen Lehre in allen Dingen enthalten sind. Yin wird als das Weibliche, Yang als das Männliche betrachtet.

[38] Niwan-Palast: Taoistische Bezeichnung für die Zirbeldrüse.

[39] Dhyana [dya:na]: Meditationszustand.

[40] Shichen [∫y´d͜ʃən].

[41] Ah Q [a: kiu]: Eine Figur in einem Roman von Luxun (1881-1936), der sich immer selbst beschwichtigt, um zufrieden zu bleiben, vor allem, wenn er von anderen schikaniert wird.

[42] Mah-Jongg [maˈd͜ʃɔŋ]: Chinesisches Brettspiel.

[43] Guanding: Gießen der Energie in den Scheitel.

[44] Xuanguan [∫œn’guan]; wörtlich: der mystische Pass.

[45] Yiqiao [i: t∫iao]: Yi=eins, Qiao=Akupunkturpunkt.

[46] Huiyin [hui’in]: Punkt zwischen dem After und den Geschlechts-organen.

[47] Tanzhong [tan’tzuŋ]: Punkt in der Mitte des Brustbeines.

[48] Yuzhen [ü’d͜ʃən]: Punkt im Bereich des Hinterkopfes.

[49] Mingmen: Punkt zwischen dem 2. und 3. Lendenwirbel.

[50] Asura: bösartiges Gespenst.

[51] Der Fashen [fa:∫ən]: Körper des Fa, der aus Kultivierungsenergie und Fa zusammengesetzt ist.

[52] Hegu [hœgu]: Punkt auf dem Handrücken zwischen Daumen und Zeigefinger.

[53] Zouhuo [d∫ǒu:’ huǒ]: Wörtlich: Feuer machen.

[54] Apsara: Weibliche fliegende Gottheit im buddhistischen System.

[55] Hun: Nahrungsmittel, die ein Anhänger nicht essen durfte.

[56] Extraversion: Nach außen gewandte Haltung.

[57] Mujianlian [mu:’d∫in’lien].

[58] Lianhuase [lien’hua’sə].

[59] Sun Wukong [sun wukuŋ]: Der Affenkönig aus dem Roman „Pilgerreise nach Westen“.

[60] Hua Tuo [huá tuó]: Berühmter Arzt Ende der Han-Dynastie.

[61] Cao Cao [ts’ao ts’ao]: General und Herrscher in der Han-Dynastie.

[62] Qiqihar [d∫id∫ihã’ěr]: Stadt in der Provinz Heilongjiang.

[63] Bigu [bí:gu]: Fasten; Enthaltung von Essen und Trinken.

[64] Chongqing [d∫un’d∫in]; Wuhan [u’han]; Jangtse [jang’tsə].

[65] Tianzi [tièn’tsə]: Himmel-Zeichen-Pfahlstellung.

[66] Laogong [lao’gung]: Punkt etwa in der Mitte der Handfläche.

[67] Baihui-Punkt: Höchster Punkt des Scheitels.

[68] Ren-Meridian [rən]: Schambein bis Unterlippe;
Du-Meridian [du:]: Oberlippe bis Steißbein.

[69] Baihui-Punkt: höchster Punkt des Scheitels.

[70] Ziwu [ze:’wu:].

[71] Heche [həd∫ə].

[72] Gong-Körper [guŋ]: Ein Körper, der aus Kultivierungsenergie zusammengesetzt ist.

[73] Shenxiu [∫en’siu:].