6. Das Qigong der buddhistischen Schule und der Buddhismus

Wenn wir das Qigong der buddhistischen Schule erwähnen, denken viele Leute schon an den Buddhismus. Die buddhistische Schule zielt auf die Kultivation zum Buddha ab. Hier betone ich in allem Ernst, daß der Falun-Xiulian-Dafa zum Qigong der buddhistischen Schule gehört und ein orthodoxer Kultivationsweg ist. Er hat aber mit dem Buddhismus als Religion gar nichts zu tun. Das Qigong der buddhistischen Schule bleibt das Qigong der buddhistischen Schule, der Buddhismus bleibt der Buddhismus. Obwohl ihre Kultivationsziele gleich sind, nehmen sie doch nicht den gleichen Weg und gehören nicht zur gleichen Schule. Deshalb haben sie unterschiedliche Forderungen. Ich habe hier das Wort "Buddha" (Fo) erwähnt. Bei der Erklärung der Kultivationsenergie auf der hohen Ebene werde ich es ebenfalls noch erwähnen. Das Wort an sich hat gar nichts mit dem Aberglauben zu tun. Manche Leute sind sehr verblüfft, wenn sie das Wort "Buhhda" hören. Sie sagen, daß du hier Aberglauben propagierst. Das stimmt aber nicht. Das Wort "Buddha" stammt aus der alten indischen Sprache, Sanskrit. Es wurde ins Chinesische als "Fo Tuo" übersetzt. Später hat man das Wort "Tuo" weggelassen. So nennt man Buddha auf chinesisch "Fo". "Fo" bedeutet "Erleuchteter" oder "erleuchtete Person".


(1) Das Qigong der buddhistischen Schule

Gegenwärtig verbreiten sich zwei Arten Qigong der buddhistischen Schule. Die eine Art entstand durch die Trennung vom Buddhismus. In den Tausenden von Jahren ihrer Entwicklung traten viele herausragende Mönche auf. Auf einer sehr hohen Ebene bei ihrer Kultivation bekamen sie von ihren Meistern aus einem anderen Weltraum Anweisungen zur Kultivation auf hoher Ebene. Diese Art Kultivation wurde früher im Buddhismus nur an einen einzigen Nachfolger weitergegeben. Wenn der herausragende Mönch hochbetagt war, brachte er nur einem seiner Schüler bei, wie man sich nach der buddhistischen Doktrin zur allseitigen Erhöhung auf die hohe Ebene kultiviert. Weil diese Mönche die Kultivation nach den Regeln der buddhistischen Schule betrieben, blieb ihr Kultivationsweg eng an dem Buddhismus gebunden. Später, als die Mönche aus den Tempeln vertrieben wurden, wie in der Kulturrevolution, wurden diese Kultivationswege dem Volk bekannt.

Die andere Art Qigong gehört auch zur buddhistischen Schule. Diese Art der buddhistischen Schule war nie ein Teil des Buddhismus. Sie wurde im Volk oder in entlegenen Bergen zur Kultivation verbreitet. Dieser Kultivationsweg hat seine eigenartigen Besonderheiten, indem er verlangt, einen sehr guten Schüler zu wählen, der die Vorbedingungen für die hohe Kultivation hat. Solch ein Schüler kann nur selten geboren werden. Dieser Kultivationsweg darf nicht in der Öffentlichkeit bekannt werden. Er verlangt eine sehr hohe Xinxing, und man kann beim Praktizieren dieses Kultivationswegs schnell Erfolge erzielen. Es gibt eine ganz große Menge solcher Kultivationswege. Das gleiche gilt auch für Arten des Qigong der taoistischen Schule, zu der solche Schulen wie Kunlun, Emei und Wudang gehören. Und in jeder Schule gibt es wieder verschiedene Kultivationssysteme, die ganz unterschiedlich voneinander sind, so daß man sie nicht zugleich praktizieren kann.


(2) Der Buddhismus

Der Buddhismus wurde vor mehr als 2000 Jahren von Gautama Sakyamuni gegründet, der nach seiner Erleuchtung einen Satz von Kultivationswegen auf der Grundlage der ursprünglichen indischen Kultivationssysteme entwickelt hatte. Sie können in drei Worten zusammengefaßt werden, nämlich "Gebote, Meditation, Weisheit". Man befolgt die Gebote, um die Meditation zu erreichen. Ein Buddhist legt keinen Wert auf das Treiben von Qigong. Aber in der Tat macht er schon Qigong, wenn er sich zur Meditation hinsetzt. Denn er sammelt die Energie aus dem Weltall und nimmt sie in sich auf, wenn er ruhig da sitzt und sich konzentriert. Das zeitigt die gleichen Erfolge, wie man sie beim Praktizieren von Qigong erzielt. Die Gebote des Buddhismus verlangen, daß man sich alle Begierden eines normalen Menschen abgewöhnt, auf die Dinge, nach denen man eigensinnig trachtet, verzichtet, damit man den Zustand der Tatenlosigkeit erreicht. Auf diese Weise kann man in Meditation Konzentration bekommen, wobei man die Kultivationspotenz auf die hohe Stufe bringt. Dann kann man erwachen und Erleuchtung erreichen, das Weltall richtig erkennen und das Wahre im Weltall wahrnehmen.

Sakyamuni hat im Anfangsstadium beim Predigen der buddhistischen Doktrinen nur drei Sachen getan: Er hat seinen Schülern das Dharma (hauptsächlich das Arhat-Dharma) erklärt, mit seiner Almosenschüssel in der Hand um Almosen gebeten, im Lotussitz in Meditation gesessen. Dieser primitive Buddhismus wird normalerweise "Theravada" oder "Kleiner Wagen" genannt. Nachdem Sakyamuni ins Nirwana eingegangen war, gab es zwischen dem Brahmanismus und dem Buddhismus einen Konflikt, der zu einer Kombination der beiden Religionen führte und den Hinduismus entstehen ließ. Deshalb gibt es heute in Indien keinen Buddhismus mehr. Bei der späteren Entwicklung des Buddhismus im alten Indien entstand Mahayana, der Große Wagen. Er kam ins Innere Chinas und bildete den heutigen chinesischen Buddhismus. Im Mahayana-Buddhismus ist Sakyamuni nicht der einzige, der als Buddha verehrt wird. Die Mahayana-Buddhisten verehren auch viele andere Buddhas und Tathagatas wie Amitaba und Bhaishajyaguru. Sie haben mehr Gebote einzuhalten und ein höheres Kultivationsziel zu erreichen. Seinerzeit hat Sakyamuni ein paar seiner Schüler das Dharma für Bodhisattva gelehrt, das später systematisiert und zum Mahayana-Buddhismus von heute entwickelt wurde, bei dem man den Bodhisattva-Weg kultiviert. Jedoch wird gegenwärtig in Südostasien die Theravada-Tradition noch beibehalten. Die Theravada-Priester dort verwenden ihre übernatürlichen Fähigkeiten, um Einweihungszeremonien durchzuführen. In der späteren Entwicklung des Buddhismus entstand der dritte Wagen, nämlich Tantrayana oder Esoterischer Wagen. Als dieser nach Tibet kam, wurde er als Tibetanischer Tantrismus bezeichnet. Als er in das Gebiet, wo die Han-Nationalität wohnte, kam, wurde er Tang-Tantrismus genannt. In der Regierungsperiode Huichang der Tang-Dynastie gab es eine anti-buddhistische Bewegung, danach verschwand der Tang-Tantrismus. In Indien entwickelte er sich zum Yoga.

Im Buddhismus schenken Mönche und Nonnen den äußeren Übungen keine Beachtung, und sie praktizieren auch nicht das sogenannte Qigong. Sie verfolgen damit das Ziel, den traditionellen Kultivationsweg des Buddhismus beizubehalten. Das ist auch die Hauptursache dafür, warum der Buddhismus sich einer Popularität von mehr als 2 000 Jahren ohne Rückgang erfreuen kann. Der Buddhismus kann seine Traditionen beibehalten, weil er das, was von außen kommt, ablehnt. Im Buddhismus gibt es allerdings ganz unterschiedliche Kultivationswege. Der Theravada-Buddhismus schenkt der Selbsterlösung und der Selbstkultivation große Aufmerksamkeit, während der Mahayana-Buddhismus sich dahin entwickelt hat, sich selbst, andere Menschen und alle anderen Lebewesen zu erlösen.