1.4.2 Stufen des Dritten Auges

Das dritte Auge besitzt mehrere Stufen. Auf unterschiedlichen Stufen werden unterschiedliche Dimensionen gesehen. Nach dem Buddhismus gibt es fünf Stufen: Fleischliches Auge, himmlisches Auge, Weisheitsauge, Fa-Auge und Buddha-Auge. Jede Ebene wird auch noch in Ober-, Mittel- und Unterstufe unterteilt. Unterhalb der Stufe des himmlischen Auges kann man nur diese unsere materielle Welt sehen. Die anderen Dimensionen kann man nur oberhalb der Stufe des Weisheitsauges sehen. Manche besitzen die übernatürliche Fähigkeit des Durchleuchtens und sie können Dinge sehr genau sehen, sogar deutlicher als bei der Computertomographie. Aber was sie sehen, bleibt immer diese unsere materielle Welt und geht nicht über die Dimension hinaus, in der wir existieren. Das gehört noch nicht zu den hohen Stufen des dritten Auges.

Wie hoch die Ebene des dritte Auges eines Menschen ist, wird von der Menge des essenziellen Qi dieses Menschen, vom Durchmesser und der Helligkeit des Hauptkanals und dem Grad der Verstopfung bestimmt. Der entscheidende Faktor, ob das dritte Auge vollständig geöffnet ist oder nicht, ist das essenzielle Qi im Inneren. Bei Kindern unter sechs Jahren ist es sehr leicht, das dritte Auge zu öffnen. Ich brauche noch nicht einmal die Hand zu bewegen, schon durch ein Wort von mir wird ihr drittes Auge geöffnet. Weil Kinder sehr wenig negative Einflüsse von dieser materiellen Welt erhalten und auch kaum Schlechtes getan haben, ist ihr angeborenes essenzielles Qi sehr gut erhalten geblieben. Bei Kindern über sechs Jahren wird es allmählich schwieriger, das dritte Auge zu öffnen, weil sie mit zunehmendem Alter immer mehr von der Außenwelt beeinflusst werden. Vor allem schlechte Erziehung nach der Geburt sowie Zügellosigkeit und Verdorbenheit können zur Auflösung des essenziellen Qi führen. Irgendwann wird es sich vielleicht ganz auflösen. Diejenigen, deren essenzielles Qi ganz aufgelöst ist, können es durch das Praktizieren allmählich wiedergewinnen, jedoch kostet das viel Zeit und viel Mühe. Deshalb ist das essenzielle Qi äußerst wertvoll.

Ich bin nicht dafür, das dritte Auge eines Menschen auf der Stufe des himmlischen Auges zu öffnen. Denn wenn die Gongli der Praktizierenden noch nicht stark ist, ist die Energie, die beim Praktizieren gesammelt wird, geringer als die, die beim Durchleuchten verbraucht wird. Wenn viel essenzielles Qi verloren geht, kann sich das dritte Auge wieder schließen. Wenn es sich wieder schließt, ist es schwer, es wieder zu öffnen. Deshalb öffne ich das dritte Auge normalerweise auf der Stufe des Weisheitsauges. Egal ob die Kultivierenden Dinge deutlich sehen können oder nicht, sie können Dinge anderer Dimensionen sehen. Von angeborenen Bedingungen beeinflusst können manche sehr deutlich sehen, während manche die Dinge einmal sehen und einmal nicht sehen können, andere wiederum sehen nicht deutlich. Allerdings lässt man dich zumindest Licht sehen. Das ist von Vorteil für die Entwicklung der Praktizierenden zu hohen Ebenen. Diejenigen, die nicht deutlich sehen, können es durch das Praktizieren nachholen.

Wer nicht genügend essenzielles Qi hat, sieht mit dem dritte Auge schwarzweiße Bilder. Wer mehr essenzielles Qi hat, sieht mit dem dritte Auge bunte Bilder und die Erscheinungen, die er sieht, sind auch deutlicher. Je mehr essenzielles Qi man hat, desto schärfer sieht man. Jedoch ist das bei jedem unterschiedlich. Bei manchen ist das dritte Auge schon von Geburt an offen, während es bei manchen relativ fest verstopft ist. Das Bild, das beim Öffnen des dritten Auges zu sehen ist, ist ein bisschen ähnlich wie wenn eine Blume erblüht, wobei sich die Blätter Schicht um Schicht öffnen. Bei der Meditation im Lotussitz bemerkt man zunächst einen Lichtball im dritten Auge. Am Anfang ist das Licht nicht sehr hell, später wird es rot. Bei manchen ist das dritte Auge fest verschlossen, sodass die Reaktionen beim Öffnen sehr stark sein können. Sie werden spüren, dass sich die Muskeln an der Stelle des Hauptkanals und der Nasenwurzel straffen, so als ob sich das Fleisch dort zusammenzieht und nach innen bohrt. Man hat das Gefühl, als ob die Schläfen und die Stirn angeschwollen sind und sie tun weh. All dies sind Reaktionen beim Öffnen des dritten Auges. Diejenigen, deren drittes Auge leicht zu öffnen ist, können gelegentlich gewisse Dinge sehen. Im Kurs haben manche unabsichtlich meinen Fashen gesehen. Wenn sie aber mit Absicht hinschauen, verschwindet er wieder. Denn sie haben die physischen Augen zum Sehen benutzt. Wenn man mit geschlossenen Augen etwas gesehen hat, sollte man in diesem Zustand bleiben. Und so kann man allmählich deutlicher sehen. Wenn man es genau sehen will, benutzt man eigentlich schon die Augen und die Sehnerven, sodass man es nicht mehr sehen kann.

Auf unterschiedlichen Stufen des dritten Auges werden unterschiedliche Dimensionen gesehen. Die Menschen von manchen Forschungsinstituten verstehen diesen Grundsatz nicht, sodass bei einigen Experimenten zum Qigong die erwarteten Effekte nicht erzielt werden konnten. Manchmal kann es sogar zu entgegengesetzten Ergebnissen kommen. Bei einem Institut zum Beispiel wurde eine Methode zum testen von übernatürlichen Fähigkeiten entworfen, in der die Qigong-Meister sehen sollten, was in einem hermetisch verschlossenen Kasten war. Weil sich das dritte Auge der Qigong-Meister auf verschiedenen Ebenen befand, waren ihre Antworten darauf auch unterschiedlich. Deshalb waren die Wissenschaftler der Meinung, dass das dritte Auge nicht existiere und das Ganze Betrug sei. Bei solchen Tests sind die Ergebnisse bei denjenigen, deren drittes Auge sich auf niedrigen Stufen befindet, normalerweise gut. Denn ihr drittes Auge wird nur auf der Stufe des himmlischen Auges geöffnet und ist nur dafür geeignet, Dinge in unserem materiellen Raum zu beobachten. Deshalb meinen diejenigen, die vom dritten Auge keine Ahnung haben, dass diese Leute die höchsten übernatürlichen Fähigkeiten hätten. Alle Dinge, egal ob organisch oder anorganisch, zeigen sich in unterschiedlichen Dimensionen in unterschiedlichen Formen. Wenn zum Beispiel eine Tasse hergestellt wird, existiert schon zur gleichen Zeit ein intelligentes Lebewesen in einer anderen Dimension. Bevor dieses intelligente Lebewesen dort existiert, kann es auch etwas anderes gewesen sein. Derjenige, dessen drittes Auge sich auf der niedrigsten Stufe befindet, sieht die Tasse, während derjenige, dessen drittes Auge sich auf einer höheren Stufe befindet, jenes intelligente Lebewesen in der anderen Dimension sieht. Und derjenige, dessen drittes Auge auf einer noch höheren Stufe ist, kann sogar die materielle Vorform wahrnehmen, die jenes intelligente Lebewesen früher hatte.