5. Gedanken

Beim Kultivieren des Falun Gong werden keine Gedanken angewandt. Die Gedanken an sich können nichts bringen, sie können nur Befehle geben. Was wirklich wirkt, sind die Kultivierungsfähigkeiten. Sie sind intelligent und können denken. Sie lassen sich vom Gehirn steuern. Aber viele Menschen, besonders Menschen aus Qigong-Kreisen, haben darüber unterschiedliche Meinungen. Sie glauben, dass die Gedanken vieles tun können. Manche sagen, Gedanken könnten die Kultivierungsfähigkeiten und das Himmelsauge öffnen, Gedanken könnten Krankheiten heilen und Dinge transportieren und so weiter. Das ist eine falsche Erkenntnis. Auf niedrigen Ebenen, unter den gewöhnlichen Menschen befehligen die Gedanken die Sinnesorgane und die Glieder. Auf hohen Ebenen können die Gedanken der Praktizierenden zu einer höheren Stufe angehoben werden und die Kultivierungsfähigkeiten befehligen, etwas zu tun. Das heißt, dass die Kultivierungsfähigkeiten von den Gedanken gesteuert werden. Das ist unsere Meinung zu den Gedanken. Manchmal sieht man, dass ein Qigong- Meister bei einer Heilbehandlung seine Hände gar nicht bewegt hat, und schon sagt der Kranke, dass er geheilt ist. Dann glaubt man, dass die Krankheit durch Gedanken geheilt wurde. In Wirklichkeit hat der Qigong- Meister eine Art Kultivierungsfähigkeit abgegeben und dieser befohlen, den Kranken zu heilen oder etwas anderes zu machen. Weil sich die Kultivierungsfähigkeiten in anderen Räumen bewegen, können die Augen der gewöhnlichen Menschen sie nicht sehen. Diejenigen, die davon keine Ahnung haben, glauben, dass die Gedanken es getan haben. Manche glauben, dass die Gedanken Krankheiten heilen können. Das führt die Menschen in die Irre, diese Ansicht muss klargestellt werden.

Das Denken der Menschen ist eine Art Information, eine Art Energie und eine Existenzform der Materie. Wenn man denkt, entsteht im Gehirn eine Art Frequenz. Manchmal ist das Rezitieren des Mantras sehr wirkungsvoll. Warum? Der Kosmos hat auch seine Schwingungsfrequenz. Wenn die Schwingungsfrequenz des rezitierten Mantras und die Schwingungsfrequenz des Kosmos eine Resonanz bilden, können sich Effekte ergeben. Natürlich können nur die guten Informationen Wirkung haben, weil Häretisches im Kosmos nicht existieren darf. Die Gedanken sind auch eine Art bestimmte Denkweise. Der Fashen eines großen Qigong- Meisters auf hohen Ebenen wird von den Gedanken des Hauptkörpers kontrolliert und befehligt. Der Fashen hat auch sein eigenes Denken und die Fähigkeit, Probleme selbständig zu lösen und Dinge zu erledigen. Er ist voll und ganz ein selbständiges Wesen. Zugleich kann der Fashen die Gedanken des Hauptkörpers des Qigong-Meisters wissen und sich danach richten. Wenn zum Beispiel ein Qigong-Meister einen Kranken behandeln will, dann geht sein Fashen hin. Wenn der Qigong-Meister diesen Gedanken nicht abgegeben hat, geht er nicht hin. Wenn er aber sehr sehr gute Sachen sieht, wird er sie von sich aus machen. Manche große Meister sind noch nicht zur Erleuchtung gekommen und wissen deshalb manches noch nicht, aber ihr Fashen weiß es schon.

Eine andere Form von Gedanken ist die Inspiration. Die Inspiration stammt nicht aus dem Hauptbewusstsein des Menschen. Das Wissen des Hauptbewusstseins ist sehr begrenzt. Das Hauptbewusstsein allein schafft es nicht, etwas zu erzeugen, was es in dieser Gesellschaft noch nicht gibt. Die Inspiration kommt vom Nebenbewusstsein. Wenn manche sich beim Schreiben oder bei einem wissenschaftlichen Projekt den Kopf zerbrechen, aber trotzdem nichts zustande bringen können, lassen sie die Arbeit liegen und machen eine Pause, sie gehen spazieren. Plötzlich und unbewusst kommt die Inspiration, sofort greifen sie zur Feder. Dann haben sie etwas erschaffen. Denn wenn das Hauptbewusstsein sehr stark ist, kontrolliert es das Gehirn, so kann man es nicht schaffen. Sobald sich das Hauptbewusstsein entspannt, wird das Nebenbewusstsein wirken und das Gehirn steuern. Das Nebenbewusstsein existiert in einem anderen Raum und wird nicht von unserem Raum gefesselt, deshalb kann es etwas Neues erschaffen. Aber das Nebenbewusstsein darf auch nicht über den Zustand der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen hinausgehen, diesen stören und den Entwicklungsprozess der Gesellschaft beeinflussen.

Die Inspiration hat zwei Quellen. Die eine kommt aus dem Nebenbewusstsein. Das Nebenbewusstsein lässt sich nicht von der Menschenwelt verwirren, es kann Inspirationen erzeugen. Die andere kommt von Befehlen und Hinweisen hoher Lebewesen aus hohen Ebenen. Durch die Hinweise hoher Lebewesen wird das Denken erweitert und ist in der Lage, etwas ganz Neues zu schaffen. Die ganze Gesellschaft und der Kosmos entwickeln sich nach ihren bestimmten Gesetzmäßigkeiten. Nichts ist zufällig.