4. Doppelkultivierung von Körper und Geist

Bei der Kultivierung des Falun Gong wird sowohl der Geist als auch der Körper kultiviert. Durch die Übungen wird zuerst der Benti geändert. Der Benti wird beibehalten, das Hauptbewusstsein und der fleischliche Körper vereinigen sich, damit sich der Mensch in seiner Gesamtheit erfolgreich kultiviert.

4.1 Den Benti verändern

Der menschliche Körper setzt sich aus Fleisch, Blut und Knochen, aus unterschiedlichen molekularen Strukturen und Bestandteilen zusammen. Durch die Übungen werden die molekularen Bestandteile des Körpers in hochenergetische Substanzen umgewandelt. So besteht der menschliche Körper nicht mehr aus den ursprünglichen materiellen Bestandteilen. Er hat sich vom Wesen her geändert. Die Kultivierenden kultivieren sich jedoch unter den gewöhnlichen Menschen, sie leben unter den Menschen und dürfen dem Zustand der menschlichen Gesellschaft nicht zuwiderhandeln. Deshalb wird ihre ursprüngliche molekulare Struktur bei dieser Änderung nicht verändert. Die Anordnung der Reihenfolge der Moleküle bleibt unverändert, nur die ursprünglichen molekularen Bestandteile werden verändert. Das Fleisch des Körpers bleibt weich, die Knochen bleiben fest und das Blut fließt immer noch. Wenn man sich ins Fleisch schneidet, blutet es immer noch. Nach der altchinesischen Lehre der Fünf Elemente bestehen alle Dinge aus Metall, Holz, Wasser, Feuer und Erde. Das gilt auch für den menschlichen Körper. Wenn sich der Benti eines Praktizierenden geändert hat und die ursprünglichen molekularen Bestandteile durch hochenergetische Substanzen ersetzt worden sind, besteht sein Körper nicht mehr aus den ursprünglichen Substanzen. Das ist der Grund dafür, warum sich dieser Körper "nicht mehr in den Fünf Elementen" befindet.

Die größte Besonderheit der Doppelkultivierung von Körper und Geist liegt in der Verlängerung und Verlangsamung des Lebens und des Alterns. Unser Falun Gong besitzt diese auffällige Besonderheit. Beim Falun Gong wird folgender Weg eingeschlagen: Die molekularen Bestandteile des menschlichen Körpers werden von Grund auf geändert, die gesammelten hochenergetischen Substanzen werden in jeder Zelle gespeichert, schließlich werden die Bestandteile der Zellen durch die hochenergetischen Substanzen ersetzt, und so findet kein Stoffwechsel mehr statt. Der Praktizierende ist aus den Fünf Elementen herausgekommen, sein Körper ist zu einem Körper geworden, der aus den Substanzen anderer Räume besteht, und er wird nicht mehr von unserem Raum und unserer Zeit eingeschränkt. So bleibt dieser Mensch für immer jung.

Die hochkultivierten Mönche aller Zeitalter hatten ein langes Leben. Heute gibt es welche, die einige Jahrhunderte alt sind; sie gehen auf der Straße, und du kannst es nicht erkennen. Sie sehen sehr jung aus und sind gekleidet wie die gewöhnlichen Menschen, und so kannst du es nicht erkennen. Das Leben des Menschen sollte nicht so kurz sein wie heutzutage. Vom Standpunkt der modernen Wissenschaft her gesehen können die Menschen über 200 Jahre alt werden. Laut Aufzeichnungen gab es in Großbritannien einen Mann namens Femcath, der 207 Jahre alt wurde. Ein Japaner namens Mitsutaira wurde 242 Jahre alt. Der chinesische Mönch Huizhao in der Tang-Dynastie wurde 290 Jahre alt. Nach den historischen Aufzeichnungen aus dem Kreis Yongtai in der Provinz Fujian wurde Chen Jun im ersten Jahr der Regierungsperiode Zhonghe (881 nach Christus) unter dem Kaiser Xizong der Tang-Dynastie geboren und starb im Jahre 1324 in der Regierungsperiode Taiding der Yuan-Dynastie. Er wurde 443 Jahre alt. Darüber gibt es Aufzeichnungen, das sind keine Tausend und eine Nacht- Erzählungen. Durch die Kultivierung nehmen die Falten im Gesicht unserer Falun Gong-Lernenden sichtlich ab, das Gesicht strahlt Gesundheit aus, der Körper fühlt sich sehr leicht an, und beim Gehen und Arbeiten fühlen sie sich nicht müde. Das ist ein allgemeines Phänomen. Ich kultiviere mich seit einigen Jahrzehnten. Alle sagen, dass sich mein Gesicht im Vergleich zu dem von vor 20 Jahren nicht viel verändert hat. Der Grund dafür ist die Kultivierung. Bei unserem Falun Gong gibt es etwas Starkes, was den Körper kultivieren kann. Bezogen auf das Alter gibt es große Unterschiede im Aussehen der Falun Gong-Kultivierenden und den gewöhnlichen Menschen, ihr Aussehen entspricht nicht ihrem wahren Alter. So liegt die größte Besonderheit des Doppelkultivierungsweges von Körper und Geist darin, dass das Leben und das Altern verlangsamt und die Lebenserwartung verlängert werden kann.

4.2 Der Falun-Himmelskreis

Unser menschlicher Körper ist ein kleiner Kosmos. Wenn die Energie des menschlichen Körpers einmal um den Körper kreist, bezeichnet man das als Zirkulation des kleinen Kosmos oder als Zirkulation des Himmelskreises. Damit ist der Zusammenschluss von Ren- und Du- Meridian gemeint. Von den Ebenen her gesehen ist das nur ein oberflächlicher Himmelskreis, der keine Wirkung für die Kultivierung des Körpers hat. Der wirkliche kleine Himmelskreis fängt beim Niwan-Palast an, läuft bis zum Elixierfeld und zirkuliert im Körperinneren. Die interne Zirkulation bringt den Körper dazu, sich von innen nach außen auszudehnen, sodass alle Meridiane aufgeschlossen werden. Bei unserem Falun Gong ist es erforderlich, dass alle Meridiane schon zu Anfang geöffnet werden.

Der große Himmelskreis ist die Zirkulation der acht Sondermeridiane und zirkuliert einmal durch den ganzen Körper. Wenn der große Himmelskreis aufgeschlossen ist, bringt das einen bestimmten Zustand mit sich: Dieser Praktizierende kann schweben. Genau damit ist "am hellen Tage zum Himmel emporsteigen" gemeint, wie es im "Buch des Elixiers" steht. Aber normalerweise wird irgendeine Stelle deines Körpers verschlossen, sodass du nicht schweben kannst. Allerdings wirst du in einen Zustand gebracht, der dich beim Gehen sehr leicht fühlen lässt, beim Bergsteigen scheint es so, als ob dich jemand nach oben schiebt. Nachdem der große Himmelskreis aufgeschlossen ist, kann das noch eine Kultivierungsfähigkeit mit sich bringen, nämlich, dass das Qi unterschiedlicher innerer Organe vertauscht werden kann: Das Qi des Herzens geht zum Magen; das Qi des Magens zu den Därmen.... Wenn die Kultivierungskraft stärker wird und diese Kultivierungsfähigkeit aus dem Körper abgegeben wird, ist sie die Kultivierungsfähigkeit des Transportes. Diese Art Himmelskreis nennt man auch Ziwu-Himmelskreis oder Himmel-Erde-Himmelskreis. Aber durch diese Zirkulation kann noch nicht erreicht werden, den Körper umzuwandeln. Es muss noch einen weiteren entsprechenden Himmelskreis geben, der Maoyou-Himmelskreis genannt wird. Die Zirkulation des Maoyou- Himmelskreises sieht so aus: Er beginnt vom Huiyin-Punkt oder Baihui- Punkt und läuft dann entlang der Grenzlinie der Yin- und Yang-Seite, also an den Seiten des Körpers entlang.

Im Falun Gong ist die Zirkulation des Himmelskreises viel größer als die der acht Sondermeridiane bei anderen gewöhnlichen Kultivierungswegen. Dabei bewegen sich alle Qi-Meridiane, die sich überall kreuz und quer im Körper befinden. Es ist erforderlich, dass alle Meridianen auf einmal als ein Ganzes und gründlich freigemacht werden und in Bewegung kommen. All dies ist in unserem Falun Gong zu finden, du brauchst es nicht mit Absicht zu veredeln und auch nicht mit Gedanken zu leiten. Wenn du so etwas machst, wird es schief gehen. Auf dem Kurs setze ich dir außerhalb deines Körpers Qi-Mechanismen ein, die automatisch zirkulieren. Die Qi- Mechanismen sind Dinge, die nur beim Praktizieren auf hohen Ebenen zu finden sind. Sie sind ein Teil unseres automatischen Praktizierens. Genauso wie der Falun drehen sich auch die Qi-Mechanismen ununterbrochen und bringen die Qi-Meridiane des Körpers in Bewegung. Auch wenn du noch nie den Himmelskreis praktiziert hast, werden damit die Qi-Meridiane in Bewegung gebracht. Alles zirkuliert gleichzeitig sowohl im Inneren als auch im Äußeren. Unsere körperlichen Übungen dienen nur dazu, die Qi- Mechanismen außerhalb des Körpers zu verstärken.

4.3 Das Aufschließen der Meridiane

Der Zweck des Aufschließens der Meridiane liegt darin, die Energie in Bewegung zu bringen und die molekularen Bestandteile der Zellen zu verändern, sodass sie sich in die hochenergetischen Substanzen umwandeln. Die Meridiane der Nichtpraktizierenden sind verstopft oder sogar sehr dünn, die Meridiane der Praktizierenden werden allmählich heller, und die verstopften Stellen werden freigemacht. Die Meridiane bei denjenigen, die über eine lange Zeit und gut praktiziert haben, können breiter werden. Bei der Kultivierung auf hohen Ebenen werden die Meridiane noch breiter. Bei manchen sind die Meridiane so dick wie ein Finger. Aber das Aufschließen der Meridiane an sich kann nicht darstellen, wie weit man sich kultiviert hat und wie hoch die Kultivierungsenergie ist. Durch das Praktizieren werden die Meridiane immer heller und breiter, bis sich schließlich alle Meridiane zusammenschließen und zu einem Ganzen werden. Dann hat dieser Mensch weder Meridiane noch Akupunkturpunkte; oder anders herum gesagt, überall am Körper sind Meridiane und Akupunkturpunkte. Das bedeutet aber noch nicht, dass dieser Mensch das Tao schon erreicht hat. Es ist nur eine Art Verkörperung, eine Verkörperung der Ebene während der Kultivierung des Falun Gong. Wenn man bis dahin gekommen ist, hat man schon das Ende der Kultivierung des weltlichen Fa erreicht. Zugleich erscheint vom Aussehen her ein sehr augenfälliger Zustand: Drei Blumen versammeln sich auf dem Kopf. Nun sind schon sehr viele verschiedene Formen der Kultivierungsenergie entstanden, die Säule der Kultivierungsenergie ist auch sehr hoch geworden, außerdem erscheinen drei Blumen auf dem Kopf. Eine ähnelt der Lotusblume, eine andere der Chrysantheme. Die drei Blumen drehen sich um ihre eigene Achse, gleichzeitig drehen sie sich auch der Reihe nach im Kreis. Auf jeder Blume ist eine Säule, die zum Himmel ragt, sie ist sehr hoch. Die drei Säulen drehen sich zusammen mit den Blumen, zugleich drehen sie sich auch um ihre eigene Achse. Der Kopf kommt einem sehr schwer vor. Jetzt hat man nur den letzten Schritt der Kultivierung des weltlichen Fa hinter sich gebracht.